7. Juli 1922.
streiten
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Bewegte Szenen in den deutschen Parlamenten. een gebet, weil die bedeutenden Muslagen
der Garantielisten den verschiedenen Geldinsti tuten ersetzt werden müssen und die Offertver Angebliche Bandeneinfälle in die Dobrudscha . Berlin , 6. Juli. ( Wolff.) Jm preußischen| parlamentarische Tätigkeit weiter zu führen. Ein handlung nicht beendet wurde, sodaß jeder Offe Landtage kam es heute bei Beratung der An Bertagungsantrag des Aeltestenrates wurde gerent noch die Soffnung auf Uebertragung der Ge Sofia, 5. Juli. Die bulgarische Telegraphen- träge der drei sozialistischen Parteien, des Zen- gen die Stimmen der drei sozialistischen Parteien samtlieferung hat. Die arme Republik ist eben Agentur meldet: Nun beginnt auch die rumänische trums und der Demokraten, betreffend den Schutz angenommen und die Sigung geschlossen. Breffe eine Kampagne gegen Bulgarien durch die der Republik zu großen Bärmszenen. Als der Verbreitung von Alarmmeldungen über angeb- deutschnationale Abgeordnete er man eine Abgeordnete Eune( deutsche Boltspartei) die Berlin , 6. Juli. Als im Reichstage der der getreuen Kapitalisten beste„, Wurzen ". Hyänen im Nonnengewande. Die Zustände liche Einfälle bulgarischer Banden in die Do- persönliche Bemerkung über eine Zeitungsnotiz Reife Hindenburgs durch Ostpreußen schilderte, in jenen Klöstern, in denen Erziehungsanstalten brudscha. Einige Blätter fordern sogar, daß Bulmachen wollte, wonach er eine rechtsradikale tam es zu Beifallskundgebungen der Tribünen bestehen, find schon des öfteren von der Arbeiter garien die Zentralausschüsse" auflöse, welche die Mordagitation mit Geldmitteln unterstützt haben besucher, die in die Hände flatschten. Dies löfte Presse kritisiert worden und alle Stimmen, die sich Tätigkeit dieser Banden leiten sollen. In Bul- folie, brangen die Abgeordneten der Linten auf großen Lärm bei den kommunisten aus, die gegen diese Mißwirtschaft erhoben, verlangten garien existieren derzeit feine Organisationen, ihn ein, um ihn am Sprechen zu verhindern. Die die Räumung der Tribünen verlangten. Die gründliche Revisionen der Klöster durch die maß welche der Bandenbildungen verdächtigt werden deutschnationalen Parteigenossen tamen ihm zu Personen, die sich an dem Klatschen beteiligt gebenden Organe. Geschehen ist bis heute noc) fönnten. Möglicherweise wüten in der Dobrudscha Hilfe und es kam unter großem 2ärm vor hatten, wurden darauf von den Tribünen gar nichts. Die Erziehungsanstalten in den Klö tatsächlich Banden, dann sind sie aber an Ort und der Rednertribüne zu einem Handgemenge. entfernt. Als Abg. Sense!( deutschnational) fiern bestehen fort, dem Treiben der reaktionären Stelle gebildet und befassen sich mit Räubereien, Bergebens versuchte der Präsident& einert die Behauptung wiederholte, daß die Heimat dem Mönchs- Lehrer und Nonnen- Lehrerinnen ist kein unter denen die bulgarische wie die rumänische Ruhe zu schaffen. Erst als er den Präsidentenfis Frontheer in den Rüden gefallen sei, fetzte erneut Ginhalt geboten worden, kurz es ist alles beim und türkische Bevölkerung in gleicher Weise leidet. verlassen hatte, trat allmählich wieder Ruhe ein. unge heurer 2ärm auf der Linten ein. Die alten geblieben! Dafür mehren sich aber in den Es wäre daher unlogisch, von der bulgarischen Der Präsident verkündete hierauf, daß sich der Abgeordneten der Linken drangen auf den letzten Monaten wieder die Klagen über unfor Regierung Maßnahmen gegen Erscheinungen zu Aeltestenausschuß mit den Vorgängen befaffen Redner ein und der Präsident mußte die rettes, richtiger gesagt, brutales Benehmen der berlangen, die sich auf einem Gebiete geltend werde. Nach Beendigung der Beratungen des Sigung auf einige Zeit unterbre Klofier ,, Bädagogen" gegenüber ihren Böglingen. machen, das ihm nicht gehört. Uebrigens wütet Aeltestenrates wurde die Bienarsizung wieder che it. Als furze Zeit darauf die Sigung vom So berichtet über einen fraffen Vorfall in der das Räuberunwesen ebenso in Bulgarien wie in eröffnet. Bräfident Beinert verias cine Er- Präsidenten wieder eröffnet wurde, verhinderten letzten Zeit die Brünner Socialni Budoucnost": der Dobrudscha und die Ursachen hiefür fönnen flärung, in welcher der Heltestenrat alle Parteien die linksstehenden Abgeordneten den Abgeordneten Im Kloster in Nezamyslitz bei Broßnitz stehen vielleicht cher in der besonderen Stellung gesucht ermahnt, die Autorität des Präsidenten zu stär Henfel am Reden, so daß der Präsident die einige Waisenkinder unter der Obhut von Nonwerden, in welcher sich diese rumänische Provinz fen, wenn es nicht unmöglich werden soll, die Sigung schließen mußte. befand. nen. Unter diesen Kindern befindet sich auch der BETT0020000000000000000000000000000060UCesenaeocessos dreizehnjährige Drapal. Am 1. Juli befahl die Nonnenschwerster Crescencia dem Jungen, er solle kündigt und hat am 20 Mai 1922 den Dienst ver- einer anderen Schwester zum Bahnhofe entgegen lassen. Der Dienstherr weigert sich nicht, ihr vergehen. Da der Kenabe nicht sofort ging, began: pfendedes Gewand zurückzugeben, wenn sie ihn Crescencia zu schlagen und zerschlug zwei ihm den Schadenersay ersetzt, weil er we- Stöcke an ihm. Weinend tam der Junge in den der eine Dienstmagd aufgenommen noch einen Wartesaal am Nezamysliker Bahnhofe, wo sich Bohn von 1100 Kronen geben.(? d. Red.) der zufällig anwesende Bürgermeister von Ne zamyslitz seiner annahm und ihn in das Waisen haus nach Prerau brachte, wo auf dem Körper des Senaben elf blutunterlaufene Hiebwunden festgestellt wurden. Der Junge ist seit drei Jahren im Kloster in Nezamyslig und hat noch nie An laß zu Beschwerden gegeben. Es erscheint dadurch das Vorgehen der Nonne umso brutaler, weil sie dem Jungen aus einem nichtigen Anlasse schwere Verlegungen( fonstatiert vom Anstaltsarzte Prerau ) beifügte. Wie die„ Budoucnoust" am Schlusse berichtet, ist das Kloster in Nezamyslie feit längerer Zeit als eine Anstalt bekannt, in der tinder in roher Weise gezüchtigt werden. Beint Lesen dieses Berichtes empfindet man das gle he Gefühl, das einen beim Besuche alter Klo ( Folgen Amtssiegel und Unterschristen.) sterräumte befällt, wenn aus jedem Winkel das Daß die Herren, die dieses Urteil" gefällt Grauen mittelalterlicher Investition herbordrängt haben, stramme deutschnationale Bauernbündler und ein muffiger Modergeruch einem den Atem find, brauchen wir wohl nicht besonders hervor verschlägt. Denn die Klöster und ihre Bewohner zuheben. Sie sollten lieber erst einmal ordentlich find sich gleich geblieben seit Jahrhunderten: Sie deutsch schreiben lernen, damit sie der deutschen wollen herrschen über ihre Untergebenen mit allen Sprache feine Schande machen, wenn sie über ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln und se andere Leute zu Gericht fihen und konviziren". es mit brutaler Gewalt: mit Brügeln!
Tages- Neuigkeiten.
PACKAGING schlagen und daß ihr Versuch, in Reichenberg Buchdruder gegen Buchdruder zu hehen, fehl schlug, wird sie nicht abhalten, weiter zu unterminieren. Aber die Arbeiter werden sich vorsehen.
Was ist den Kommunisten die Einheit der gelverkschaftlichen Organisation! Allen unseren Bauerubündler als Richter. Die fast ein Lefern wird noch in frischer Erinnerung sein, daß nach der selbstverschuldeten Verhaftung des Rei Jahrhundert alte Dienstbotenordnung für Böh thenberger Kommunisten Brunner- unte die men, die längst schon in die Rumpellammer geSeter des sozialdemokratischen Freigeist" hört, gibt dem Gemeindevorsteher das Recht, in m der Druderei Runge u. Co., belogen und ver- Streitigkeiten zwischen dem Dienstboten und dem heßt durch die Kommunisten und den ,, Vorwärts" Dienstherrn zu entscheiden. Diese Dienstboten fich weigerten, den Freigeist" weiter herzujtel- ordnung, in der dem Dienstherrn noch das förperlen", so daß dieser von da ab in einer bürgerliche Büchtigungsrecht gegenüber dem Dienstlichen Druderei gefeßt und gedrudt werden mußte. Wir haben damals mit unserem Urteil über das inzigdastehende Verhalten der Seger( siehe un feren Artikel Dittatur gegen die Arbeiterschaft" in der Nr. 137 vom 14. Juni) nicht hinterm Berge gehalten und zu ihrer Entschuldigung nur angeführt, daß sie das Opfer der Diktatur und des Terrors der Reichenberger Kommunisten geworden waren. Inzwischen haben wir eine Bestätigung unseres Urteils über die Haltung der Freigeist" Seber aus den Reihen der Arbeiter schaft und zwar ihrer Berufskollegen, erhalten. Der Zentralausschuß des Verbandes der Buchdruder befaßte fich nämlich in einer Sizung in Prag mit der Beschwerde der sozialdemokratischen Streisorganisation Reichenberg gegen das Vorgehen der bei Runge beschäftigten Verbands mitglieder und mit der Erklärung, die der Vor jitende des Betriebsausschusses der Firma Runge hiezu abgegeben hatte. Und was tat der Zentralausschuß der Buchdruder? Er beschloß ein stim mig,
der Herausgeberschaft mitzuteilen, daß der Zentralausschuß der Organisation das Vorgehen der Kollegen der Druckerei Nunge u. Comp. nicht gutheißen kann, weil er in demsel ben einer Verlegung der Organisationsprinzipien sicht; er warnt die Kollegen vor einer Wiederholung solcher Dinge, da dadurch der Einheit unserer Organisation nicht gedient würde".
Wir sind überzeugt, daß die irregeführten Seher ihren Fehler längst eingesehen und daher die Mitteilung ihres Zentralausschusses gebüh rend zur Kenntnis genommen haben. Aber auf die Reichenberger Stommunisten wird diese Mißbilligung natürlich wenig Eindruck machen. Was schert sie die Einheit dieser oder jener Organi fation?! Sie haben es ja im Gegenteil darauf abgesehen, die Einheit aller Gewerkschaften zu zer
Der Einsam.
Erzählung von Ludwig Anzengruber , Dem muß ein Ende gemacht werden! Ich werde den Burschen ins Gebet nehmen, und wenn er zu Serenz friecht-"
boten zuerkannt wird, wurde früher von den deutschnationalen Gemeindegewaltigen vielfach zum Nachteil der Dienstboten angewendet. Erst in neuerer Zeit, in welcher auch die Arbeiter ein Wort in den Gemeinden mitzureben haben, wurde diese Sklavenordnung aus dem Mittelalter nicht mehr beachtet und die Parteien auf den ordent lichen Rechtsweg vor das Bezirksgericht verwiefen. In jenen Gemeinden aber, in welchen die Bauern nach wie vor das He, t in Händen haben, scheuen sich diese Serrschaften nicht, die von jedem anständigen Menschen verachtete Dienstbotznordnung auch heute noch gegen Arbeiter anzuwenden. Durch einen Zufall gelangte eine Entscheidung des Gemeindeamtes in Sirb bei Sostau in Böhmen in unsere Hände, die wie ein Dokument aus längst vergangener Zeit annuutet. Wir wollen sie mit allen ihren stilistischen und orthographischen Schönheiten unseren Lesern nachstehend zur Kenntnis bringen:
Protokoll,
Sirb in Gegenwart der Gefertigten. Gegenstand, Der Dienststreit zwischen Anton Czemetschka, Wirtschaftsbefizer in Sirb Nr. 42 und der Dienst. magd Barbara St. aus M.
Einvernahmr.
3. Es entfällt für Barbara R. ein Sohn auf die Zeit von 1 Jänner 1922 bis 20. Mai 22 von Ke 489.- herausgenommen hat sie Kc 574. fo hat der Diensther noch Anspruch auf Ke 135. hat der Diensther noch Anspruch auf Ke 135.was die Dienstmagd zu viel herausgenommen hat. Da aber der Dienstherr Anton Czemetschka einen Schaden von 335. hat so beansprucht er diesen von der Barbara R. zu ersetzen.
Urteil!
Bon gefertigten Ausschußmitgliedern wurde verhandelt und wurde den Anton Czemetschka der Schadenerjay zugesprochen welchen Barbara R. leisten muß. Rad) Uebersendung des urtetles an den Besitzer Anton Czemetschka den Betrag von Kc 335, binnen 8 Tagen zurückzuzahlen,
in
Parasiten. Der Cas" erfährt von einer son- Die Frequenz der tschechoslowakischen Bah derbaren Offertverhandlung über die Heu- und nen im Jahre 1919. Nach der Zeleznični revue" Stroh- Lieferungen an die tschechoslowatische Ar- wurden auf den tschechoslowatischen Bahnen im aufgenommen am 8. Juni 1922 in Gemeindeamte mee. Die offizielle Ausschreibung enthielt solche Jahre 1919 im ganzen 215,239.929 Personen beBedingungen und war so eingerichtet, daß die Lie- fördert; davon entfallen auf die Staatsbahnen ferung( für die gesamten Garnisonen Böhmens 157,827.932 Personen, auf die Privatbahnen tomplexiv) niemand anderer erhalten fonnte als 57,411.997 Personen. In Prozenten ausgedrückt der tschechische und der deutsche Zentralverband betrug der Verkehr der Staatsbahnen 73.30 Prolandwirtschaftlicher Genossenschaften, welche mit gent des gesamten Personenverkehres. Von den einander verbunden sind. Bei Eröffnung der An- Reisenden wurden 6.428,842.063 stilometer durch gebote verursachte das Angebot der genannten Ge- fahren, wovon auf die Personen, welche Staats nossenschaften geradezu Erschrecken, denn es war bahnen benüßten, 5.795,939.740 Stilometer ente eines der allerteuersten. Da doch die Lieferung fallen. In der Statistik, der wir diese Zahlen dem billigsten Angebot zugesprochen werden soll, entnehmen, sind die Kaschau- Oderberger Bahn das Ministerium für Landesverteidigung aber und die elektrischen Bahnen in der Tatma nicht doch die Großmacht" nicht vor den Kopf stoßen berücksichtigt. darf, wurde einfach die Verhandlung nicht abge schlossen, sondern eine neue Ausschreibung nach einzelnen Divisionen vorgenommen, obgleich) un ter den neuen Bedingungen der Staat den beiden Verbänden ganze Millionen drauszahlen wird. Dabei wird es noch eine ganze Reihe von Rechts
1. Die Dienstmagd Barbara R. aus W. wurde ant 1. Juni 1922 vormittags vorgeladen, ist aber nicht erschienen, aus dessen Grund wurde sie ton bizirt( foll heißen: fontumaziert, d. M.) und die Berhandlung wurde weiter weiter amts han
belt.
2. Anton Czemetschka Dienstherr und Wirt schaftsbefizer Sirb Nro 42, gibt an, ez jabe die Dienstmagb Barbara R. auf ein Jahr um 1300 Ke gebungt, diefelbe hat den Diensther nicht ge
Idir dein Unwesen verleid't; jetzt fimmt a neu ( 5) Regiment." ,, Was fümmert mich der Pfarrer und der Burgemeister?" fagte der Einsam. Oben in meiner Felstuden fenn ich kein Kirch und kein' G'meind', und was' s neu Regiment angeht, wenn's nur euch taugt, mir tann's gleich sein, ob alt oder neu, ob der Ochs im Joch oder im Summet geht. Nur gegen mich darf sich feins viel herausnehmen,' s könnt übel ausgehn, hüt's euch, hüt sich jeder, der' n Einsam noch nit kennt!" Er wandte sich zum Gehen.
Hochwürden, der kriecht nit!" " Nun, wenn nicht, so tönnt ihr euch das Tauf verlassen, daß ich ihn fortzuschaffen weiß." Wenn das g'fchah," meinte der Bürgermeister, dann faget ich wohl Vergelt's Gott im Namen der G'meinb'."
der
ihn
-
Ein Portät des jungen Poincare . Aus unveröffentlichten Tagebüchern der berühmten Brüder Goucourt, der Anhherren des fran zösischen Realismus, druckt Cuthbert Wrigth im New Yorker The freeman" eine die Zukunft scharfäugig voraussehende Charakteristik des jun
mit einem langen Rohre, und er ward ihrer nicht es in das Kofferchen, reihte aneinander und schich überdrüssig, obgleich sie ihn in seiner Beschäfti- tete übereinander und als er damit zu Ende gung behinderte, und er verlor nicht die Geduld, gekommen, klappte er zu und sperrte ab. Er aimete wenn sie auch regelmäßig, so oft er sich büdte auf, stedte fich und trat an den Tisch, um sich oder niedertniete, den Tontopf gegen den Boden eine frische Pfeife zu stopfen, die wievielte, wußte stemmte und ihm den Federiiel in den Rachen er selbst nicht, aber es machte ihn doch bedenklich, stieß. als er im Tiegel den Tabat bas auf einen geringen Seine Insettensammlung hatte er in zwei Rest dahingeschwunden sah, doch mit dem Gelöb großen Sisten untergebracht und auf deren Det- niffe, daß es für heute die leyle sein sollte, überfeln mit ungefügen Strichen eine Flasche und wand er das Zögern und langte zu; dann setzte die Worte ,, nicht stürzen" hingepinfelt, feine Kelet- er sich in den Lehnstuhl, der an dem offenen dungsstücke und Bücher lagen in einem Koffer Fenster stand und fah hinaus in die Gegend. nur
,, Halt, Bursche!" rief ihm der Pfarrer nach. unter Verschluß; es bagen noch übrig, Geflirre, Gezwitscher und Gesang der Vögel war
" Der Herr Pfarrer will mit dir reden," fchrie Bürgermeister.
Jezt kehrte der Wirt mit dem gefüllten Struge und einem Laib Brot unter dem Arme zu ,, Stann sein, aber ich will' n mit hör'n." Da riz es alle in die Höhe. Balten wir riid, der Einfam tänzelte um ihn herum. So Da riß es alle in die Höhe. Halten wir gib mer's both her," sagte er, so las mer's' nur auf!" riefen sich mehrere zu." Salten wir trag'n, laß mer's trag'n!" ' n auf!" No, no, nur stad," sagte der Wirt. Da" Haha," lachte der Bursche.„ Nur zu! haft!" Gib dein Geld und mach, daß d' fortkommst." Greiss mich! Keileriti! Wer will denn' n roten Fort werd' ich gleich sein," sagte der Bur. Hahn aufs Dach hezen?!" Der Pfarrer aber stieß die im Wege Stehen sche. Geld aber fann ich dir feins geb'n, weil ich keins hab', du weißt aber, daß d' es noch den zur Seite und stürzte bis zum Eingange vor. allmal kriegt hast. Muž halt wieder auf a Zeit Du lachst zu früh," schrie er, wir treffen uns ins Tagwerfen gehn." Jest hob er den Stof, schon noch!" Da hielt der Bursche innte, wandte sein vor brehte den Hals und musterte mit einem schnellen Blid die Umsigenden. Ja, ja, ich muß ins Born und Truk entſtelltes Geficht gegen ihn und Eagwerfen gehn; wer nimmt denn dösmal' n rief heiser:: wär' bielleicht besser für uns all. es unterbleibet!" Damit tehrte er den Einsam?" No, antvag'n wird keiner d'Arbeit," sagte Rüden und schritt unangefochten feines Weges
alvet,
all jene teils niglichen, teils notwendigen Gegen verstummt, es war Abend geworden. Ganz in stände unterzubringen, die zwar einen sehr klei- der Ferne verlor sich das Tal unter einem leich en Raum einnehmen, aber für den augenblid ten, fahlen Flor; graue Wolfen standen über ichen Bedarf im Hause, wie auf der Reise eine diefem, und ein schmaler, lichter Saum verriet, desto größere Rolle spielen. daß hinter ihnen die Mondsichel aufsteige. In Als er aus einem Schranke ein Handkof- der Abendglut aber leuchteten die kahlen Schrof
ferchen hervorzog, raschelte es im Innern, und fen, lagen die Wälder in goldigbraunem Dufte als er aufschoß, lag eine Photographie auf dem und ganz nahe die Fenster einzelner Hütten des Boden, das Brustbild eines Bauernmädchens, mit Dorfes. Feierliche Stille lag über dem allert. Doch Friede ist nicht in der Natur. Wohl reichem Haar unter dem Stopftuche und einen blingelnden Reuglein über dem Stumpfnäschen in uns, daß wir kein Auge dafür haben, wie nicht dem bollen, runden Gesichte. Das Bild hatte für die Dauer eines Atemzuges, eines Herzschla durch Zeit und schnöde Behandlung arg gelitten, ges die bilbenden und zerstörenden Kräfte ihre es war verblaßt und zeigte Fingerabbrüde. Der Betätigung ausfeben, daß wir in glüdlicher Kaplan griff das Blättchen auf und machte eine Blindheit nicht sehen, wie tein Sauch verveht, Bewegung, als wäre er willens, dasselbe in die fein Pulsschlag verrollt, ohne daß zahllose Wesen Zimmerede zum Stehricht zu werfen, aber er be- unter den Qualen des Werdens fich trümmen sann sich anders und legte es an feine Stelle oder unter den Schrecken der Vernichtung ver zurüd. Dumm's Dirndl," schmunzelte er. wär gehen! Nur die Menschenseele hat die Empfin Mußt dich halt ein'nz anbieten," sagte der eine schöne Dummheit gewesen, wenn du damals bung tiefen Friedens, felten und für furze Zeit; Schneider. Als der Kaplan von seinem Morgenspazier- dein' Willen g'habt hätt'st, freilich könnt'ft' n fie wird ihn, der Verheißung nach. für immer Der Lange aber fuhr vom Cipe einpor und fdyrie: Tagiverfen, tätst du? Tagwerken, du gange nach dem Pfarrhofe zurückgekehrt war, seither mit andern a'babt hab'ning mich nichts haben, wenn die Brust über dem Herzen eingeEagdieb? Unheil ftift'ft und' s Geld nimmit' n hatte er in aller Gemächlichkeit begonnen, feine an aber ich hoff zu Gott, daß du heuttags funken sein wird, ob aber auch dann die Leuten aus' n Sad! Aber hüt dich, bald wirst Sabseligkeiten einzupaden; dabei verqualmte er auch wo als rechtſchaffene Bäuerin fik ft und dir Empfindung? nimmer der G'fürcht'te im Ort fein; der hoch eine ganz ganz erstaunliche Menge Tabals, nicht ebensowenig borg'werfen haft." würdig Herr ba, unser neucher Pfarrer, hat's aus feiner Stummelpfeife, die ihn mir auf
der Dorfschuster.
weiter.
2.
Bedächtig griff er nun von ben zurechtgeleg
grad Red g habt mit' n Burgermeister, wie mer seinen Ausflügen begleitete, sondern aus einer ten Stüden das eine um das andere auf, brachte
( Fortfegung folgt.)