19. Juli 1922,

wird die Weiterführung der vierten aufgelassenen| Klaffe an der Knabenvolksschule in Nestomis auf Kosten der Gemeinde untersagt.

Unablüffiges Stürzen der Wiener Krone.

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Die Wiener Krone sette auch gestern an der Prager Börse thre latastrophale Ab­wärtsbewegung fort und wurde offiziell mit 0.10 notiert. Das heißt: 1 tschechoslowali­sche Krone 1000 öfterreichische Kronen. In Wien selber, wo gestern feine Börse stattfand, wurde im freien Verkehr von Bank zu Bank die tschechoslowakische Krone nod mit 847 notiert. Aber es unterliegt feinem Zweifel, daß auch dort am heutigen Börsentag die österreichische Keone noch tiefer notiert werden wird.

Rapides Steigen der Lebensmittelpreife.

Seite 3.

R. u. 1. Zustände bestehen der eit noch in Karpathorußland. Denn dort müssen die Heraus geber einer Zeitung, so wie es vor langer Zeit im alten Desterreich und in allen der Preßfreiheit feindlichen Staaten geschah, noch eine Staution stellen, bevor sie das Blatt erscheinen lassen wollen. So wurde dieser Tage das fommunistische Blatt ,, Rustaja Pravda" in Karpathorußland einge stellt, weil die Herausgeber die Zeitungs- Kaution nicht bezahlen wollten. Und so etivas ereignet sich in einem ,, autonomen" Gebiete einer Republik!

Die Saazer Gasanstalt in Gemeindeeigentum übergegangen. Wie aus Saaz gemeldet wird, ist in den Besitz der Londoner Imperial Continental die 1870 erbaute Saazer Gasanstalt, die später Gas Association überging, von der Stadtgemeinde Saaz zum Schätzwerte von 594.000 K fäuflich

Kuitur. Das vorletzte Heft der„ Wiener Mode" ist als eine Weimar Sondernummer er­schienen. Aber wie sah diese Sondernummer aus! Wenn ein Ausländer das Blatt in die Hand be fommt, muß er sich eine sonderbare Vorstellung von deutschen Kulturbegriffen machen. Gleich auf der ersten Textseite ist das Goethe- Schiller­denkmal abgebildet und davor das Denkmal fast unsichtbar machend, die Köpfe zweier Da men in modernen Huten. Darunter Denkmal Goethes und Schillers. Die eleganten Hüte der beiden Damen von der Firma X. X." Und so Wien , 18. Juli. ( Eigenbericht.) Der Ber - nen tostet, auf 2170 ronen erhöht wird. geht es durch die gesamte Nummer hindurch. Bald fall der Krone macht sich nun auch in einem rapi. Uebrigens soll in der nächsten Woche cine wird Tiefurt mit Regenmänteln zusammen, dann den Steigen der Lebensmittel zelfe bemerkbar. neuerliche Erhöhung eintreten. Im De­Goethes Gartenhäuschen in Verbindung mit Nach Offiziell wird mitgeteilt, daß von morgen an der 3 ember vorigen Jahres hat ein Brot erworben worden. Außerdem wurden 60.000 K mittagskleidern gezeigt. Auf dem Prager Wenzels plas ist ein großes Glasgeschäft, das Preis eines Brotlaibes, das jest 1700 Stro- laib 67 Kronen gekostet! eine besonders geschmackvolle Attrattion in feinem Auslagefenster zeigt: Totentöpfe als Bierkrügel. Fälschung tschechoslowakischer Staatsnoten durch eine Budapester Geſellſchaft. Das Tfc. P.-B. Baluten und Devisen müssen staatlich meldet aus Budapest . In Budapest bildete sich in legter Zeit eine eigene Gesellschaft, die sich mit der Falschung von tschechoslowakischen Staatsno­ten im Werte von 1 bis 20 K befaßte. Der Auf­merisamkeit der zustandigen Aemter ist es zu dan fen, daß die Tater unschädlich gemacht werden fonnten, bevor sie ihre Falsifitate in den umlauf bringen konnten. Als Betatigungsfeld hatten sie Karpathorußland und die Ostslowakei ausersehen, wohin dieser Tage ein größerer Betrag der Fali­fifate gebracht werden follte. Die Täter wurden verhaftet und die Klischees beschlagnahmt. Die Budapester Polizei vermutet, daß die Fälscher in der Tschechoslowakei ihre Mitschuldioen haven.

Kleritale Phantasien. Der erzbischöfliche Pra­ger Cech" hat in der neuen Mädchenmordaffäre von Polna eine sensationelle Entdeckung gemacht, die er gestern seinen Lesern- selig sind vorfette. Er hat herausgefunden, daß die Mord­stellen der drei Mädchen Klima, Hruza, und Pyt lit ein Dreied einschließen. Nun das weiß ja jedes Kind, daß drei nicht auf einer geraden Linie liegende Punkte mit einander immer ein Dreied einschließen. Das wäre auch dem Tech" zu wenig interffant gewesen und deshalb hat er ein biß then dazugelogen und herausgefunden, daß das Dreied in diesem Falle ein gleichseitiges ist. Da­ran hatte aber der Verkünder christlicher Wahrheit und Nächstenliebe nicht genug, er machte noch ge­heimnisvoll seine Schäflein darauf aufmerksam, daß das regelmäßige, Dreied irgendwo eine grund legende Rolle spiele und er fragt dann ,, chriftlich" naib, ob das hier ein Zufall oder ein bestimm tes Programm sei. Hoffentlich wird der Schreiber des Cech" in Bälde noch nähere Details seiner liebevollen Phantasie folgen lassen; wir wollen ihn nur aufmerksam machen, daß er vielleicht schneller Gewißheit erlangt, wenn er sich ein we

nig energischer als gewöhnlich auf die Stirn Klopft. Das flowakische Golgatha. Unter diesem Titel berichtet das gestrige„ Rude Bravo" von an­geblichen Brutalitäten der Gendarmerie in der Slowakei . Zunächst wird noch einmal die Er mordung des Kommunisten Psotny und die Ver­legung der übrigen Arbeiter in Neustadt ange führt, deren Wunden bis heute nicht geheilt fein sollen. Dann wird von einem neuen Vorfall in Hronske Sarluhh erzählt. Dort sollen Gendarmen nach dem Wunsche des Verwalters eines Groß, grundbesitzers der Zuckerfabrik 26 Arbeiter, 13 Männer und 13 Frauen, so geprügelt haben, daß diese, schwer verwundet, ans Bett gefeffelt find. Der Ort, in dem diese Tat geschah, liegt an der ungarischen Grenze und seine Einwohner spre chen nur ungarisch. Will man sie auf diese Weife zum Slowakentum erziehen?

Wozu die Gendarmerie verwendet wird. In der Schuhfabril Schwarzkopf A.-G. in Schütten hofen streifen feit acht Wochen 130 Arbeiter und

Der Einjam.

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Erzährung von Ludwig Anzengruber . " Amen," brummte der Bürgermeister, und nach" einer Pause begann er wieder:„ Aber Schönste- daß ich sag'- dös kommt erst nach! Der Schandar hat sein' verwund'ten Kameraden herunterschaffen, auf ein Wagen bringen und nach' m Stommando führen laffen, er selber aber hat sich mit der Leich' vom Einsam auf' n Weg g'macht und jetzt bringt er uns' n da her!" „ Wie, hierher nach unserm Dorf? Ja, wie

fonnte er das nur?"

„ Na, trag'n ihm' n doch vier Männer auf

vew.rychoftet werven.

Die Arbeiterzeitung" fordert in ihrem ge­ftrigen Leitartikel die Wiederherstellung der staat­lichen Valuten und Devisenbewirtschaftung. Eingangs ihres Aufsatzes heißt es:

für übernommene Materialien bezahlt. Die Stadt gemeinde will das Werk nicht in eigener Regie weiterführen, fondern strebt einen gemischten Be trieb an.

geoisie, die sich wieder einmal gern hinter geoisie, die sich wieder einmal gern hinter lizeiamt hat der Sydrograph Johann Skoda Sich selbst gestellt. Beim Budweiser Po­die Bajonette der Entente flüchten möchte, der sich mit der Selbstanzeige gestellt, daß er am 29. Bater dieses Gedankens. Das Ausland, Juni in Livorno im Gasthause„ Stelladoro" das uns nicht hilft, kann und darf uns nicht einen Oberleutnant Josef Cazanova Brescia fontrollieren. Aber freilich, wenn wir während eines Streites beim Kartenspiel durch uns selbst nicht zu helfen verstehen, dann fann einen Revolverschuß niedergeftredt habe. Er fei die Auslandskontrolle wirklich fommen. Das dann geflüchtet und wisse nicht, ob Brescia tot möchte gerade noch fehlen, daß die Seipel und sei. Stoda ist nach Turn zuständig und lebte. bis­Segur uns auch noch den letzten Reft unserer her in Livorno . Selbständigkeit fosten! Die Gefahr ist nicht mehr fern. Und darum muß die Regierung endlich handeln. Die staatliche Devisen bewirtschaftung muß wiederher gestellt werden."

„ So geht es nicht weiter. Während die Herren Seipel und Segur ihren Finanz plan" betreiben, als fähen fie nicht, daß alle Nätselhafter Leichenfund in Simmering . In Grundlagen ihrer Projekte bereits vollkommen einem Rornfeld in Simmering ( Wien XI. Bezirk) zerstört sind, ist die Valutenbewegung in ein fand der Gärtner Tell beim Mähen des Getreides Tempo geraten, das, alles Erlebte weit über­eine schon ganz verweste Männerleiche, die in zwei treffend, die Produktion, den Handel, die Ver. Gäde eingepadt war. In dem einen Sack waren der sorgung der Volksmassen mit dem Notwendig Rörper ohne Kopf und Beine, im andeern Sack fan­ften schlechthin unmöglich zu machen droht. Mit den sich die Beine vor. Der Kopf war nicht auffind Finanzplänen auf lange Sicht ist nun nichts Die Zwangsanleihe angenommen. bar. Die Leiche ist derart entſtellt, daß man über. mehr getan. Die außerordentliche Not, in die wir geraten find, fordert gebiete figt. Die Leichenteile waren in Frauenkleider ge Wien , 18. Juli. ( Eigenbericht.) Im Na haupt keinen Anhalt zur Agnoszierung des Toten be risch außerordentliche Entschlüsse.ionalrat wurden heute in der Speziaidebatte über hüllt. Zweifelohne handelt es sich hier um einen Die Nähe der Gefahr fordert schnelles Handeln." die Zwangsanleihe die einzelnen Paragraphen Mord, der vor ungefähr vier Wochen verübt worden Das Blatt schlägt dann neue Organisations- angenommen. Dr. Renner verwies darauf, sein muß, da damals der Gärtner Tell bemerkte, daß formen der staatlichen Valuten- und Devisen- infolge des sinkenden Geldwertes seit dem 12. in das Getreide hinein ein Weg niebergetreten war; bewirtschaftung vor; fordert die Beschränkung des Ji ber Wert der inneren Anleihe höchstens er glaubte jedoch, daß es sich um eine Bülberei von Rechtes zum börsenmäßigen Kauf von Baluten werde. Der Finanzminister werde also mit den äußerst schwierig gestalten, find im Gange. wei Drittel des ursprünglichen Wertes betragen Rindern handelt. Die Nachforschungen, die sich und Devisen auf wenige Großbanken, ferner die vierhundert Milliarden des Auslangen nicht fin­Einsetzung von Regierungskommiffären, welche den. Wenn die Vorlage nicht schon am ersten dahin wirken sollen, das Angebot an Baluten Tage überholt sein soll, so muß entweder der Kro­und Devisen zu vergrößern und welchen auch die nenbetrag erhöht oder der Anleihebetrag in ein f Kontrolle der Diskontierung von Mechseln durch festes Berhältnis zum Geldwert gerzacht werden. Der Mieter der Saaledburg verhaftet. die Notenbank übertragen werden soll. Das Blatt Er verlangt Auskunft vom Finanzminister. schließt:

Berlin , 18. Juli. ( Wolff.) Der Mieter dieser erwidert darauf, daß Desterreich durch die der Saaledburg, in welcher sich die Mörder des Man spricht heute von„ Gerüchten", das Zwangsanleihe allein nicht gere tet werden könnte. Ministers Rathenau erschossen haben, ist wegen Ausland wolle uns einer Finanzton- Dazu gehören alle im Finanzplan vorgesehenen Berdachtes der Begünstigung festge trolle" unterwerfen. Es ist wohl nur der Maßnahmen sowie die Sebung der Produktion nommen worden. Er wird nach Berlin überführt. Wunsch der heimischen Bour- lund die versprochenen Auslandskredite. Die Leiche des Mörders Kern weist an beiden Oberschenkeln weit verteilte, etiva 8 Tage alte Schußwunden von Schrot auf.

mannes verließen. Das Rude Pravo", dem wir diese Tatsachen entnehmen, frägt am Schluffe feines Verichtes, ob der Staat cher Geld für solche Gendarmenausflüge hat oder für Arbeitslose.

Die Arbeitsgemeinschaft zum Prozeß

Der Sozialrevolutionäre. Berlin , 18. Juli. Eine der ersten Taten der

Arbeiterinnen wegen der unerhörten Schikanen und Gesetzwidrigkeiten der Betriebsleitung; so versuchte die Betriebsleitung, nachdem sie den Stollektivvertrag gefündigt hatte, die Arbeiter dazu Eine Abkürzung der Bahnstrede Prag - Ober­3 zwingen, am Samstag bis nach fünf Uhr Arbeitsdauer bis zwei Uhr vereinbart worden war. ohne große Auslagen durch eine direttere Linie elegramm, das heute im Interesse der unge zu arbeiten, trotzdem für den Samstag nur eine berg. Die Bahnstrede Prag- Oderberg läßt sich neuen sozialistischen Arbeitsgemeinschaft ist ein Der Streit verlief bisher in vollständiger Ord- Olmüderberg unschwer erzielen und es wird flagten russischen Sozialrevolutionäre durch die nung. Auch den beiden Streifbrechern wurde kein an dieser Abkürzung wie die Tribuna" meldet Reichstagsabgeordneten der sozialdemokratischen Saar gekrümmt. Troßdem sah sich der Bezirks- gearbeitet. Es ist eigentlich nur nötig die Strecke Partei und der Unabhängigen, u. zw. gezeichnet hauptmann Weger veranlaßt, am 11. Juli 50 Dluhonik Radvanish auszubauen, dadurch wird von den Abg. Wels und Criſpien, an die Mann Gendarmerie nach Schüttenhofen zu beru- der große Umweg über Prerau vermieden. Für Sowjetregierung in Moskau abgesandt wurde fen, da ihm die heimischen Schuborgane für die den Bahnhof Prerau bedeutet eine solche Um- und in welchem gegen jedes Todesurteil Sicherheit der Fabrit nicht hinreichend er vienen. fahrungsbahn eine große Erleichterung aber die aus menschlichen, politischen und sozialihen Die Gendarmen besetzten die Fabrit und führten Stadt Brerau und damit ein richtiger Bahnknoten Gründen schärfster Protest erhoben wird. in den an diese angrenzenden Straßen einen Si- punkt würde freilich eine bedeutende Einbuße er­cherheitsdienst ein. Durch diese Maßnahmen wurde leiden, wenn auch vorläufig außer den direkten die Bevölkerung in große Erregung verfeßt, bis Güterzügen nur zwei Schnellzüge die Umfahrungs­endlich die Gendarmer, die Lächerlichkeit ihres linie benüßen sollen. Es soll demgemäß der Stadt Schuhdienstes einsehend, truppweise wieder die rat die Absicht haben, beim Eisenbahnministerium bedrohte" Fabrik über Weifung des Bezirkshaupt- gegen die Umfahrung zu protestieren.

um fie ein ftetig freibleibender led digeugte|

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Dr. Simons Reichsoerichtspräßibent.

Berlin , 18. Juli. Der Reichspräsident hat den ehemaligen Außenminister Dr. Simons zum Präsidenten des Reichsgerichtes in Leipzig er

nannt.

O ja," der Gendarm griff nach seiner Brust-| mernacht; sie fächelte auch um den Toten, der rundum ein dunkler Ring, in dem sich alles drängte tasche, bei der Nachsuchung hat sich ein Taufschein einsam lag, ungerührt. D, daß nichts in seinem und wirrte und stieß, und so wälzte sich das gefunden. Er ist von Gutenhofen, der uneheliche Wesen, seinen Zügen als verwandt gemahnte!- Ganze langsam heran. Sohn der Kleinhäuslerstochter Julian' Auhofer." Der Schreiber fuhr jäh empor und die Feder freischte über das Blatt.

Als die Leute des Pfarrers ansichtig wurden, hielten sie stille und rüdten die Hüte und die Trä­ser setzten ihre Last gerade unter dem Fenster ab. Der Pfarrer dantte, mit einem scheuen Blid streifte er die Bahre und trat zurück.

Herr Schandar, sollte h'rauffommen," rief der Bürgermeister zum Fenster hinab.

Jesus , Maria!" schrieen plötzlich einige auf. Das Gesicht des Pfarrers war sahl gewor den, seine Züge, aus denen starres Entfeßen sprach, arbeiteten, als erſtidte es ihm einen Schrei oder würgte ihm ein Wort; mit beiden Händen griff er hinter sich nach der Mauer, glitt an derselben nieder und schlug schwer zu Boden.

Stube.

,, Entheben Sie mich sofort meiner Stelle hier und lassen Sie mich in einem Orden strengster Ob fervang meine Tage beschließen. Von einem furcht baren Geschide ereilt, unwürdig befunden, ein Rüstzeug des Herrn zu sein, liege ich unter seiner Hand zerbrochen."

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Man sprang ihm bei und als er wieder zu Wenige Augenblide darauf trat der Geru­Er hob die Augen zum Himmel empor. fene in die Stube und hinter ihm drängte sich un- sich kam und man ihn aufrichtete, da stammelte wie bleich der Mond hersieht! So bleich und un­gebeten eine Schar ein, Männer und Weiber, er:„ Geht!- Ein Glas Wasser!- Es wird sich bewegt ist wohl auch das Gesicht des Toten Geht laßt mich allein!" Er wies und jezt könnte man in dessen Zügen forschen, Burschen und Dirnen, auch Kinder, die sich scheu ja geben.- in die Ecken drückten, oder an die Kleider der die Leute fort, zögernd drängten sie nach der Tür wenn nicht der Blick vor Grauen versagte! Angehörigen flammerten. und langsam verließ einer um den andern die Noch einmal ermannte er sich und schrieb Und als er allein stand, da blickte er nach weiter:" Sobald ich von hier erlöst sein werde, jener Ede, wo das Bildnis des Getreuzigten hing, eile ich zu Euer Eminenz. Beichte abzulegen, zer­lange starrte er auf dasselbe hin, plöslich rang knirscht, doch ohne Hoffnung auf Sühne, denn er die Hände ineinander und hob sie empor. mu. furchtbarer Klarheit ist mir der Sinn dafür ,, D, Herr! Strafft du an den Gefühlen, die erschlossen worden, daß es Verschuldungen gibt, die, nach den Worten der Schrift, weder hier noch wir verleugnen?!" dort vergeben werden, weil wir selbst sie uns nicht berzeihen können und der milde Baterblid des Allerbarmers durch das Düster unsrer Seele ver schleiert bleibt."-

einer Vahr." ,, Eh," machte ärgerlich der Pfarrer. So ge- ,, Guten Tag, Hochwürden," grüßte der Gen­radezu ist das ganz unüberlegt und voreiligdarm. " No ja, jest hab'n wir' n aber einmal da, ,, Guter Tag! Sagen Sie mir nur, wie fonnten und ichtät recht schön bitten. Hochwürden möch Sie denn, ohne eine Weisung abzulvarten, den ten g'statten, daß er halt derweil, bis d'Beschaut Leichnam hierher schaffen lassen?" tommt, in der Totentammer auf' m Freithof bei­g'sett wird; sonst leg'n s' mer'n frei ins G'mein d'haus, und ich könnt vor Graus dort nimmer berbleib'n."

Ich habe nichts dagegen. Der Mesner hat bie Schlüffel in Verwahrung. Lassen Sie aufschlie­Ben. Aber den Gendarmen rufen Sie mir, mit dem Mann' möcht' ich sprechen."

Werd'n ihn eh' gleich da hab'n und all's mit, was auf'n Füßen is, ich bin nur vorauf, eb'n, daß wir d' Schlüssel frieg'u. Da hör' ich f' ja schon tommen!"

Von außen schlug das Gebrause einer nahen den Menge herein. Der Pfarrer und der Bürger­meister traten an das Fenster. Da wogie es von

Entschuldigen, Herr Pfarrer, aber den konnt' ich ebensowenig oben lassen wie mein' berunglüd ten Kameraden, der mußte in die Pfleg' und der Tote muß vor die Beschau, und die Herren vom Gericht die können wir nit da hinauf bemühen, den Streisphyfitus tenn ich, das is schon ein alter Serr, dem hätt' man sowieso die Leich' beistellen müssen."

But, aber fonnten Sie denn nicht vorläufig die Leiche dort in der Nähe in einer Hütte unter bringen?"

Mein, Schwürden, da scheuen sich die Seut' zuviel. benüffen kann man's nit und bereden würd' man's nit, das wär' verlorene Zeit."

,, Nun, lassen wir's gut sein. es ist einmal

Dann wankte er zu dem Betschemel, bort Iniete er, zusammengefauert, und Schauer um Schauer schüttelte seinen Leib.

Und als der Mond herauffam und durch das Fenster lugte, da saß der Mann beim Lampen­lichte, seine linte Sand schlaff auf einem Blatte Papier , daß seine zitternde Rechte in ungefügigen Zügen beschrieb.

Euer Eminenz! Bei der väterlichen Suld und Gnade. die ich nie vergebens angerufen, be­schwöre ich sie" Die Flamme fladerte unruhig, durch eine ein

Da versagte der Lampe die Nahrung, der Docht glimmte matt, einem Delflämmchen gleich, wie eines jetzt zu Häupten des Toten leuchtete, und in einem Lichtkreise, schwank und ungewiß, wie er hier über der Tischplatte zudte, starrte das Genm!- Ich komme ja," rief der Pfarrer sich erhe­bend ,,, ich fomme! Ich will dich noch einmal sehen mit andern Augen mit andern Augen!" Er brannte das Wachslicht einer kleinen

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unten herauf, eine schwanke Tragbahre in der geschehen. Aber sagen Sie mir, weiß man nun, wo dringende Welle der Luft bewegt, die außen mit Sandlaterne an, verließ den Pfarrhof und trat

Mitte, vor der alle scheu zurückwichen, so daß sich der Bursche her ist und wie er heißt?"

und in der alles badete in