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Der Kampf um den Wald.
II.
Im Zeichen der Einigung.
22. Juli 19
Gemeinden eingeschränkt hat, so greift er sonderbare Sozialismus tschecho jlowakischer Provenienz an das Ge meindeeigentum. Gerade der jetzige tscheer die Wälder ökonomisch und planmäßig verwal ten wird. Die tschechoslowakische Republik ist cin Berlin , 21. Juli( Eigenbericht). Wie weit| zialdemokratie. Er sprach die Befürchtung aus, daß ausgesprochener Militärstaat und es besteht die Funktion der Lieferung von Holz, sondern bildete der Gedanke der Wiedervereinigung der Arbeiter- Damit die soziale Revolution zu Grabe getragen, Gefahr, daß der Staat, um seine Einnahmen zu die Stätte des Jagdvergnügens der großen Her- flasse schon gereist ist, das bewiesen zwei Funk- und nur eine große Reformpartei übrig bleiben erhöhen, Ra u bbau an den Wäldern treibt. ren. Er war der herrschenden Klasse ein notwen- tionärversammlungen gestern abend, die von der werde. Die Mehrzahl der Diskussionsredner Die Einnahmen aus den verstaatlichten Forsten diges Bedürfnis. Singegen fah der Bauer den S.P.D. und der.S.3.D. veranstaltet worden stimmte Levy zu. Es wurde schließlich eine Re- werden sich nicht leicht kontrollieren lassen und Wald mißgünstig an, weil das herrschaftliche waren. solution mit etwa tausend gegen hun es besteht die Möglichkeit für die FinanzverwalWild ihm die Saaten verheerte, und die Feld- In der Versammlung der U.S.P.D. refedert Stimmen angenommen, welche die Be- tung, fich hier Einnahmen zu schaffen, von denen pflanzen niedertrat, während der Bürger der rierte Paul Levy. Er führte aus, daß die Forschlüsse der Parteileitung und der Reichstagsfrak- das Parlament nichts weiß, so daß die Regierung Städte in der Zeit des aufkommenden Kapitalis mel für oder gegen Koalitionspolitik das Problem tion billigt. vom Budgetbewilligungsrecht des Parlaments mus den Wald lieber zu einer Stätte der Profit- nicht erfasse. Der Eintritt in die Regierung bedeute In der Funktionärkonferenz der sozialdemo- unabhängiger wird. So wie bei der Wälderwirtschaft als des Jagdvergnügens gemacht hätte. erst dann etwas, wenn den neuen Ministern durch kratischen Partei besprach Hermann Müller verstaatlichung militärische Womente ausDie bürgerliche Revolution hat daher die lebendigen Waffen des Proletariates ein der die Vorgänge der letzten Zeit. Er erntete be- schlaggebend sind, können sie es auch bei der den Bestand der Wälder bedroht, der Sieg des art startes Rüdgrat gegeben wird, daß das We- fonders lebhaften Beifall bei dem Teil seiner Rede, Wälderbewirtschaftung sein. Der MiKapitalismus über den Feudalismus das Jagd- sen des Ministeriums eine Aenderung erfährt. der sich mit dem Zusammengehen mit den Unab- litarismus, der jährlich Milliarden verschlingt, vergnügen eingeschränkt, der Wald erfuhr zu Die Auflösung des Reichstages in der jezigen hängigen befaßte. Wenn die Einigung mit den der ein Hindernis der sozialen Entwicklung dieses nächst eine Verminderung. Aber es dauerte nicht Situation hätte das wirtschaftliche Chaos beden- Unabhängigen zustandekomme, so werden die Kom- Staates, ein Hemmnis des Wohnungsbaues, der lange und die herrschenden Klaffen der bürger- tet. Die sozialistische Arbeitsgemeinschaft müsse zu munisten zur Machtlosigkeit verurteilt sein und Altersversicherung usw. ist, ist auch ein Feind des lichen Gesellschaft nahmen schnell die Gewohn- einem Zusammenschluß der Fraktio- der einigen Partei würden die indifferent gewor- Waldes. Der staatliche Fiskalismus heiten ihrer feudalen Vorgänger an. Die Profite nen und der Parteien in kürzerer oder längerer denen Ärbeiter wieder zuströmen. Einstimmig ist der Wälderbewirtschaftung ebender Bourgeoisie wurden immer größer und an Frist führen. Auf den großen Gedanken der sozia- wurde eine Resolution angenommen, welche die so schädlich, wie der Raubbau, den die Stelle der abeligen Jagdherren traten deren len Revolution, der ein Teil des Wesens der Arbei- Nolitik der Reichstagsfraktion billigt, und die das tapitalistische Eigentum am bürgerliche Nachahmer. So kam es, daß die terbewegung sei, brauchten wir darum nicht zu werdende Einigung mit den Genossen der Walde treibt. Rothschilds und Guttmanns im alten Desterreich verzichten. Genosse Ledebour als Korreferent U.S.P.D. begrüßt. nicht nur Ackerland, sondern auch Wälder erwar- sprach gegen das Zusammengehen mit der Soben und im Jahrzehnt vor dem Kriege konnte man feststellen, daß sich in den österreichischen Alpenländern das Waldgebiet vermehrte. Das tapitalistische Privateigentum, die ungehemmte Der Streit der amerikanischen Eisenbahnarbeiter. Entfaltung des Profithungers fapitalistischer Unternehmer haben aber dem Wald auch sonst Chicago , 21. Juli. ( Wolff.) Nach einer Mel-| 150 Eisenbahnzüge aus dem Fahrplan geschweren Schaden zugefügt. Das Kapital ver- dung der Chicago Tribuna" aus Wafhin gestrichen worden. Aus einzelnen Orten des Lanlangt überall nach möglichst raschem Umschlag, ton sind infolge des Eisenbahnerstreikes mehr als des werden Unruhen gemeldet. denn je beschleunigter dieser, desto größer die Masse Profit, die von der gleichen Kapitalmenge
In der feudalen Ordnung, in der Die Funktionäre der S. B. D. und der U. S. B. D. für die Wiedervereinigung choslowakische Statt bietet nicht die Gewähr, daß die menschliche Gesellschaft wirtschaftlich und po der beiden Barteien. litisch unter der Herrschaft der großen Grundeigentümer stand, hatte der Wald nicht nur die
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So sehr wir freilich gegen die Art der Wälderberstaatlichung sind, wie sie die tschechische Bourgeoisie unter Mithilfe des tschechischen Proletariates, die Kommunisten nicht ausgeschlos sent so schrieb es der Reichenberger Vorwärts" dem" Bravo Lidu" unlängst nach), es gäbe nur zweierlei: Entweder belasse man die Wälder im Privateigentum der feudalen Grundbefizer oder man verstaatliche sie betreibt, so sehr müssen wir im Rampfe gegen diese sonderbaren Methoden der Sozialisierung" im tschechoslowakischen Staat die Bundesgenossenschaft in einem bestimmten Zeitraum geliefert wird. große wirtschaftliche Bedeutung. Die Holz-| mit der von ihnen betriebenen Gesetzesmacherei der deutschbürgerlichen Parteien ablehnen. Die Die Umtriebszeit des Waldes ist aber eine äußerst produktion betrug im Jahre 1910 in den genann- etwas zu tun haben wollen, sollten doch darüber deutschbürgerlichen Parteien sind hohe, erreicht meist hundert Jahre, geht oft dar- ten drei Ländern 8,685.635 Festmeter, die Holz- nachdenken, warum die tschechische Bour- Gegner der Wälderverstaatlichung, über hinaus, bei Eichenwaldungen kann sie zwei- ausfuhr aus der tschechoslowakischen Republik begeoisie in einem Augenblick, da die Reaktion weil sie Anhänger des Privateigen hundert Jahre überschreiten. Wer wird sein Kalief sich 1921 auf 2,331.763 Stubikmeter, so daß über ganz Europa schreitet, mit solcher Lei- tums sind. Die Herren Großgrundbesizer, pital anlegen, um nach so langer Frist erst den Holz einen der wichtigsten Ausfuhrartikel dieses denschaft sozialisiert". In Wahrheit welche die ganze deutsche Bevölkerung zum Profit einzuheimfen? Der Kapitalist nei gt daher auf den Export angewiesenen Staates bildet. In bedeutet die Wälderverstaatlichung ebensowenig Stampfe um ihr Privateigentum aufrufen möchzur Wäldervernichtung, wenigstens dort, wo die dem kleinen Lande Schlesien beträgt der Wert eine Sozialisierung, wie die Verstaatlichung der ten, sind dieselben, welche der armen Landbevöl Forstkultur um des Profits willen getrieben des jährlich geschlagenen Holzes allein über 60 A. T. E. Sind doch ein Hauptargument für die ferung das Beerensammeln, Schwämmesuchen wird."( Kautsky: Die proletarische Revolution Millionen Kronen, zahlreiche Tischlergewerbe, Verstaatlichung strategische Gründe". So wie oder Holztlauben unter den strengsten Straßen und ihr Programm. Stuttgart Berlin 1922.) Sägewerke, Faßbindereien, Holzwarenerzeugungen die kapitalistischen Staaten die Eisenbahnen, Post verboten, sich stets als die ärgsten und tüdischesten Nun befanden sich 1910 in Böhmen , Mähren und sind vom Walde abhängig, zahllose Kleinhäusler und Telegraph in Staatsbesitz gebracht haben, Feinde des armen Landvolks erwiesen haben und Schlesien 2,340.990 Hektar Waldungen, von auf den Bezug von Holz, Streu und Waldgras weil die militärischen Kreise darauf drängten, so jest urplötzlich ihr gutes Herz für ihre Nationsdenen 2,002.596 Sektar Privatbesitz sind. 85 Bro- und auf die Benüßung der Waldweide angewie ist die Wälderverstaatlichung ein Zeichen nicht genossen entdecken. Wenn die Herren Großgrund zent des Waldes sind also in den Händen Pri- sen, die Existenz sieler tausender Menschen im der Stärke des Sozialismus, son besitzer an die deutsche Einigkeit und an die den bater schon daraus geht hervor, daß die Ueber- Forstbetrieb und in den Holz verarbeitenden Gedern der Stärke des Militarismus fche Solidarität appellieren, ist dies nichts führung des Privateigentums an Wald in die werben hängt mit einer planbollen, im Interesse in diesem Staate. Die tschechisch- bürgerlichen anderes als der Wunsch, das Landproletariat Hände der Gesellschaft eine Notwendigkeit der der Gesellschaft geübten Forstwirtschaft zusam- Parteien find von dem Gedanken geleitet, den über seine eigenen Intereffen zu täuschen und sie Produktion bedeutet.*) men. Die Bevölkerung hat daher ein ungemein verstaatlichten Wald durch verläßliche Tschecho- vor den Wagen der Großgrundbesiver zu spannen. Von der Gesamtfläche des Bodens in den ge- großes Interesse an der Waldwirtschaft, die flowaken" verwalten zu lassen und die tschechi Die Proteste der deutschbürgerlichen Parteien nannten drei Ländern nehmen die Waldungen Ueberführung des Privateigentums im Forstbe- fchen Sozialdemokraten werden sich als zu gegen die Wälderverstaatlichung entspringen ganz 29 Prozent ein. Die Staatsforste und unter staat- triebe in die Sände der Gesellschaft ist eine öko- schwach erweisen, um die Konkurrenzabsichten der anderen Motiven als unsere Stellungnahme. licher Verwaltung stehenden Waldungen( Wälder nomische Notwendigkeit. nationaldemokratischen Bürokratie nach Verdrän- Sie sind Kundgebungen für das Privon Religions, Studien- und Stiftungsfonds) Für die staatserhaltenden Parteien in der tsche- gung und Versetzung der deutschen Beamten Wi- va teigentum, während wir uns ge umfaffen 15.948 Hektar, Wälder anderer öffent- choslowakischen Republik die tschechischen So- derstand zu leisten. gen die Verfälschung der Soziali= licher Fonde gibt es 21.121 Heftar, Kirchen, zialdemokraten nicht ausgenommen ist die Aber es besteht die noch größere Gefahr, daß fierung durch die VernationalPfründen und firchlichen Anstalten gehören Enteignung der Wälder nicht ein rein ökonomi- jene Waldungen, welche im Besitze der Be- staatlichung" wenden. In einer sonst wich153.141 Heftar, Genossenschaften und Gemein- fches, sondern vor allem ein politisches Pro- Birke und Gemeinden, sowie der Ge- tigen ökonomischen Frage haben wir als Anhän schaften 29.069 Settar, Gemeinden, Bezirken und blem. Der größte Teil der Wälder befindet sich nossenschaften und Gemeinschaften sind und die ger der sozialistischen Regelung der Produktion Ländern 219.115 Settar und im Privateigentum im deutschen Gebiet der Republit, ihre Verstaat in den historischen Ländern etwa eine Viertel- mit den Sachwaltern des bürgerlichen Privatbefinden sich 2,002.596 Sektar. Etwa zehn Pro- lichung soll dazu dienen, daß das tschechische Ele- million Settar Umfang haben, gleichfalls ver- eigentums nicht das geringste zu tun. Es hieße zent der Waldungen also gehören öffentlichrecht- ment barin Fuß fasse. So wie die gesamte Politit staatlicht werden. Geschieht dies, dann wird es nur Verwirrung in die Reihen unserer Arbeiterlichen Körperschaften, fünf Prozent der Kirche, der bis zu den Neuwahlen auf Gedeih und Ver- vollends flar werden, daß es sich hier um feine schaft tragen, wenn wir in gemeinsamen Kund85 Prozent find Privateigentum. Abgesehen von derb miteinander verbundenen verschiedenen Ge- Sozialisierung handelt. Statt die im Privateigen gebungen mit irgend einer bürgerlichen Partei der geographischen Bedeutung der Wälder( li- ſellſchaftsklassen der tschechischen Nation in der tum befindlichen Wälder der lokalen Selbstver- gegen ein kommendes Wälderverstaatlichungsma, Niederschläge) haben die Waldungen eine Roalition nur zu erklären ist aus der nationalen waltung zu übergeben, will man den Gemeinden gesetz auftreten würden. Wir müssen auch in dieRevolution von 1918 und dem Gewaltfrieden und Bezirken die Wälder wegnehmen, die eine ser Frage einen scharfen Trennungsstrich zwischen *) Die statistischen Biffern über den Waldbestand von St. Germain, so ist auch die Verstaatlichung fürsorgliche Gemeindeverwaltung erworben hat, uns und den Deutschbürgerlichen ziehen. Desder Slowakei find nicht verläßlich. Die alte ungarische der Wälder eine Fortsetzung der militärischen was für eine Reihe von Städten geradezu eine halb hat auch der Vollzugsausschuß des ParteiStatisti bezog sich auf die einzelnen Romitate. Nun Besetzung der deutschen Gebiete des Staates in Ratastrophe wäre und ihre Finanzwirtschaft vor vorstandes in einer Sigung am 6. Juli festgestellt, Zschechoslowatel und Ungarn einige Romitate unter Form der wirtschaftlichen Durchdringung. Die die schwierigsten Probleme stellen würde daß sich Parteigenossen„ an den von bürgerlichen die beiben Staaten aufgeteilt worden. Nach einer Be- tschechischen Sozialdemokraten, die uns Mangel( Brüg, Görkau , Komotau , Saaz , Preßnių, Berg- Parteien oder vom deutschgelben Zentralverband rechnung des Prof. Rauchberg gibt es in der gesam- an sozialistischem Empfinden vorwerfen, weil wir reichenstein usw.). So wie die sonderbare Demo- der Güterbeamten und Angestellten einberufenen ten Tschechoslowakei im Jahre 1920 4,661.188 Her weder bei der Durchführung der Bodenreform, kratie der tschechischen Mehrheitsparteien in der Protestfundgebungen nicht beteiligen." noch bei der kommenden Wälderverstaatlichung Novelle zur Gemeindeordnung die Autonomie der
tar Wald.
( Schluß folgt.)
senebrang erfüllt, ging er vier Jahre später an tegel, ergab: Wenn man Pflanzen oder Tiere ererbt, während jedes einzelne Glied der Nachdie Wiener Universität , um dort Mathe- Ireuzt, die in Bezug auf ein Merkmal wesent tommenschaft natürlich nur wieder eines der beimathit und Naturwissenschaften zu studieren. Im lich von einander verschieden sind, so zeigen die den Merkmale aufweist, beide ererbten Anlagen Jahre 1854 wurde er Lehrer an der Oberreal- Nachkommen in der ersten Generation alle nur aber seinerseits wieder weiter vererbt. Dieses schule in Brünn und dozierte hier Naturwissen- das Merkmal eines der beiden Erzeuger. Dieses Mendelsche Gesetz ist zwar von der neueren Forschaften bis zum Jahre 1868, in welchem er zum Merkmal ist vorherrschend, während das andere schung in wesentlichen Punkten erweitert Prälat seines Klosters gewählt wurde und nun nur versteckt vorhanden ist, wie die nächste Ge- vertieft worden, feine Grundlagen aber haben Unter den Männern der Wissenschaft, die un- seine Lehrtätigkeit niederlegte, um sich ganz der neration zeigt. In dieser zweiten Generation spätere Forscher als durchaus zutreffend erkannt. sere Erkenntnis bereichert und der wissenschaft Verwaltung des geistlichen Instituts zu widmen. zeigen dann drei Viertel der Abkömmlinge das Man weiß 3. B. heute, daß auch die Bestimmung lichen Methode neue und überraschende Wege ge In den fünfzehn Jahren seiner Lehrtätigkeit vorherrschende, ein Biertel zeigt aber wieder das des Geschlechtes den Vererbungsgesetzen unterwiesen haben, gehört Gregor Mendel , der Be an der Brünner Oberrealschule betrieb Mendel versteckte Merkmal. Dieses letzte Merkmal worfen ist, und diese Erkenntnis ist von größter gründer der Vererbungswissen seine bedeutsamen Forschungen, deren umfassen bleibt nunmehr in allen folgenden Generationen Bedeutung sowohl für die Tier- wie die Pflanschaft, zu denjenigen, die sich bei Lebzeiten der den Wert er zwar im Anfang selbst noch nicht er- der betreffenden Abkömmlinge konstant und vergenzucht geworden. Und nicht nur hier, auch Anerkennung ihrer Leistungen nicht mehr erfreuen messen und übersehen konnte, von deren weittra- erbt sich unverändert stets weiter, während das für viele erbliche Eigenschaften des Menschen ist sollten. Ein volles Menschenalter nach dem Tode gender Bedeutung er aber doch so sehr durchbrun- vorherrschende Merkmal sich schon nach der drit- die Mendelsche Forschung unbedingt gültig; nur dieses stillen und bescheidenen Forschers erst ist gen war, daß er an dereinstiger Anerkennung sei- ten Generation wieder spaltet. Die einzelnen darf man nicht übersehen, daß, wie Seilbron in die Wissenschaft zu seinen Entdeckungen zurückner Leistungen niemals zweifelte. Botaniker von Merkmale lassen sich nach der Mendelschen Regel seiner Entwicklungsgeschichte des Menschen" ausgefehrt, hat sie sozusagen seine wissenschaftlichen Haus aus, beschäftigte er sich in unermüdlicher in ein vorher genau berechenbares Zahlverhält führt, schon bei einer Zahl von 16( 8 väterlichen Erkenntnisse aufs neue erkannt, und erst die aller Ausdauer mit Kreuzungen von besonders geeig- nis bringen, sofern nur die Zahl der Nachkom- und 8 mütterlichen) Vorfahren nicht weniger als jüngste Zeit hat die überragende Bedeutung der net erscheindenden Versuchspflanzen, nämlich an men groß genug ist, daß sich die einzelnen Spal- 65.536 verschiedene vererbbare AnlagenkombiMendelschen Forschungen nach ihrem ganzen Erbsen. Bohnen und Habichtsfraut. Er ging tungen erkennnen lassen. nationen für die Kinder eines Menschenpaares Wert zu würdigen verstanden. dabei von dem Gedanken aus, daß jede Pflanze Mendel hat ganz richtig aus diesen Versuchen möglich sind, sodaß es praktisch außerordentlich Johann Gregor Mendel gehörte freilich nicht ihre Raffecigenschaften, wie z. B. die Blütenfarbe, den Schluß gezogen, daß jedes Individuum ein schwer ist, von den Vererbungsreihen der einzelzu den Gelehrten, die das Glück hatten, gewiffer- dauernd weiter vererbt, folange die gleiche Doppelwesen ist, dem sowohl von väterlicher wie nen Anlagen beim Menschen zuverlässige Vormassen im Mittelpunkt der Forschung wirken zu Pflanze durch Selbstbefruchtung fortgepflanzt von mütterlicher Seite deren sämtliche Anlagen stellungen zu gewinnen, obwohl wir schon jetzt fönnen; er schuf sein Wert sozusagen in der Stille wird. Bei einer Sereuzung zweier Pflanzen mit vererbt werden. Nur treten diese Anlagen nie zahlreiche normale wie frankhafte Besonderhei und mit jener unendlichen Ausdauer und stillen verschiedenartigen Eigenschaften, also beispiels- mals bei demselben Nachkommen gemeinsam auf. ten kennen, die sich beim Menschen mit großer ReLiebe, die den echten Forscher kennzeichnen. weise verschiedener Blütenfarbe, mußten sich na- Jeder Nachkomme zeigt vielmehr nur eine der gelmäßigkeit fortpflanzen. So tann Plate in seiner Geboren am 22. Juli 1822 in einzendorf turgemäß diese verschiedenartigen Eigenschaften zu beiderseitigen Anlagen, während er auf seine Vererbungslehre" darauf hinweisen, daß wir bei Odrau in Oe st. Schlesien , wurde er von einem Streuzungsprodukt vereinigen, bei dem eine Nachkommen wiederum beide Anlagen vererbt, die Menschen tatsächlich alle unsere geistigen seinen Eltern für den geistlicher Beruf bestimmt. Gefeßmäßigkeit zu ermitteln das Ziel war, das sich auf die verschiedenen Individuen der nächsten förperlichen Merkmale und Fähigkeiten in erster trat im Jahre 1849 in das Brünner Augu- Menndel sich gestellt hatte. Und hier gelang es Generation verteilen. Hat 3. B. bei einem El- Linie dem von unseren Eltern übernommenen stiner Stönigstloster als Novize ein und ihm denn in der Tat durch sehr zahlreiche Ber- ternpaar ein Teil schwarzes, der andere blondes Erbgut in viel geringerem Maße unseren eigenen erhielt im Jahre 1847 die priesterlichen suche, bestimmte Gesetzmäßigkeiten zu entdecken, Saar, so wird von der Nachkommenschaft sowohl Bemühungen zu verdanten haben. Ob wir Weihen. Innerlich unbefriedigt und von Wis- aus denen sich folgende, die sog. Men belsche die Anlage für schwarzes wie für blondes Haar schön oder häßlich sind, unsere Kopfhaare lang be