Sefte 4.

Tages- Neuigkeiten.

Vandervelde, der Verteidiger der russischen

17. August 122.

Das Wort Ritterschlag" wedt Erinnerun gen an das Mittelalter. Und wer hätte in En­ropa mehr Recht, immer wieder an jene dunklen Sozialrevolutionäre, vor der Prager Arbeiterschaft. Beiten zu erinnern, als gerade Sorthy, und die Abonnieret und werbet! Bis zum 1. Sep­Seinen? Ihr christlicher Kurs ist ja förmlich tember d. J. soll jeder Vertrauensmann der Jm überfüllten großen Saal auf der Prager| Abmachungen nicht gelten, man hat also das eine Renaissance der Inquifitionen. Rezerverfol­Partei, der Gewerkschaften, der Genossenschaften, Sofieninsel sprach gestern Vandervelde gegebene Wort schnöde gebrochen. Die einzigen gungen und Foltern. Nun hat Sorthy seinen jeder Gemeindefunktionär, jede Lokalorganisation über seine Erfahrungen als Verteidiger der So- Beugen waren Semenow und seine Frau oder Getreuesten, jenen, die ,, in patriotischer Tugend" und jede Ortsgruppe unserer Gewerkschaften, zialrevolutionäre im Mostauer Prozeß. Den Geliebte Konoplawa. Semenow war vorher selbch morden, rauben, schinden und kastrieren, auch aber auch jeder Angestellte unserer verschiedenen Vorsiz des Meetings führte Abg. Anton № è me c, einmal eingeferfert, weil er gegen ein Mitglied noch feierlich den Ritterschlag erteilt und„ Erz­welcher Vandervelde herzlich begrüßte. Vander Tscheka schoß. Jeder andere wäre dafür an herzog" Josef nahm an dem Schauspiel der Institutionen Abonnent des Zentralor- berbelde, von der Versammlung mit lautem die Mauer gestellt worden, er aber wurde Stom- Strauchritter- Weihe allerhöchst Anteil. Es war gans der deutschen sozialdemokratischen Partei, Beifall afflamiert, beschäftigte sich einleitend mit munist, damit hat er sich die Freiheit erkauft und also auf der Budapester Margaretheninsel so des ,, Sozialdemokrat" sein! Wir richten daher an den im gestrigen ,, Rude Bravo" gegen ihn gerich- ließ sich nun für alle Zwecke gebrauchen. Ge ziemlich der gesamte ungarische ,, Adel " anwesend. alle jene Genossen und Genossinnen, welche noch teten Angriffen, denen er entgegen hielt, daß er genstand der Anklage bildete das Attentat auf Ueber das Zustandekommen des Moskauer wohl Minister war, aber wegen des Militäretats Lenin und Wolodarsti, die Unterstübung Kerenstis, Bluturteils wird aus Helsingfors gemeldet: Be. nicht zu den Abnehmern unseres Blattes zählen, fein Amt niedergelegt habe. Es sei erlogen, daß die Unterstützung der Konstituante, der Kampf ge- bor das Urteil des Moskauer Tribunals dem das dringende Ersuchen, die Anmeldung zum er belgische Arbeiter als Justizminister einterfern gen die Sowjetregierung durch Unterstützung der Präsidenten des Allrussischen Zentralen Exekutiv­Bezuge ab 1. September d. J. unverzügließ, weil sie Striegsgegner waren und gegen den tschechoslowakischen, franzöfifchen, englischen und komitees zur Bestätigung vorgelegt wurde, wurde lich vorzunehmen. Strieg agitierten, denn er sei doch erst nach dem Koltschafarmec. Nicht ein ernster Zeuge trat auf. es in einer geschlossenen Sizung von der Kon­Striege Justizminister geworden. Er schilderte Semenow unterhielt sich rauchend, lustig plau- ferenz der Kommunistischen Partei Rußlands ge­Es gilt für sic, eine verfäumte Pflicht nach dann, wie er zu seiner Reise nach Moskau fam. bernd mit Radek und anderen im Gerichtssaal. prüft. Die Regierung, mit Ausnahme Tropkis, zuholen! Darüber hinaus bitten wir aber alle Die Russen brauchten finanzielle Silfe in Genua , Alle Angeklagten bestritten jeden Anteil an den ferner die Mehrheit des Präsidiums des Allruffi. Genossen und Genossinnen, durch persönliche Ein- deshalb riefen sie vor einiger Zeit nach der Ein- Attentaten, die Unterstützung Kerenftis und der fchen Exekutivfomitees mit dem Vorsitzenden Ka­flußnahme in ihren Organisationen, durch ener- heitsfront und verlangten eine Konferens in Ber- Konftituante gaben sie zu, weil sie ja nach dem finin an der Spize, die Provinzdelegierten auf gische Werbetätigteit von Mann zu Mann lin. In dieser Konferenz trat zutage, daß man Ergebnis der Wahlen, welches ihnen mehr als der Konferenz und die Leiter der Sowjetmissionen dem Blatte neue Abonnenten zu gewinnen. Wir den Kommunisten nicht ohne weiteres das Ver zwei Drittel aller Mandate gab, dazu berechtigt im Auslande sprachen sich dafür aus, daß das trauen schenken dürfe, das zu einem Einheits- waren. Sie bestritten den letzten Anklagepunkt Todesurteil gegen die zwölf Hauptangeklagten wie verweisen auf die Abonnementsanmeldung im frontverhältnis doch nötig ist. Die Sozialdemo- und behaupteten weder die tschechischen noch fran- auch das Zuchthausurteil gegen die übrigen An­Inseratenteile unserer heutigen Ausgabe. Seize traten forderten somit gewisse Garantien, so die zösischen oder englischen Armeen unterstützt zu geklagten durch lebenslängliche Verbannung aus jeder Genosse, jede Genossin, ihren Ehrgeiz Einstellung der kommunistischen Zerstörungs- haben, mit Stoltschat zwar die Gründung einer Rußland ersetzt werden solle. Dieser Vorschlag daran, dem Zentralorgan der Partei, dem So- arbeit in den Arbeiterorganisationen, die Erlaub fibirischen demokratischen Republik versucht zu wurde leidenschaftlich unterstützt von Kalinin , nis, daß die angeklagten russischen Sozialrevo- haben, als sie aber merkten, baß er die Arbeiter Burjupa, Rytow u. a. Insbesondere drängten die zialdemokrat" neue Abonnenten zuzuführen! lutionäre vor einem öffentlichen Gerichtshof von regierung befämpfe, gegen ihn gefämpft und ihn diplomatischen Vertreter der Sowjetregierung im Prager Nachtidyll. Um zwölf Uhr nachts sozialdemokratischen Verteidigern vertreten wer auch besiegt zu haben. Es traten dann als soge- Auslande auf eine entsprechende Aenderung des werden in Prag alle größeren Staffeehäuser ge- den dürfen, und Ausschließung eines Todesurtei- nannte Beugen, Frossard, der ehemalige Ba- Urteils. Dagegen verlangte die Gruppe Troytijs, fchloffen; aber gerade um diese Zeit beginnt ein les gegen sie. In der ersten Frage wurde austriot, Sa doul, im Kriege der Freund des Wu- Stalin und Bucharin , daß alle Verurteilten der gewisses Brag erst zu erwachen. Da sind zunächst weichend geantwortet, dagegen die beiden anderen nitionsministers und Sch mer al der Schwarz- ersten Gruppe binnen 24 Stunden die Verpflich die verschiedenen, schier unzählbaren Weinstuben, mündlich und schriftlich anerkannt und dies von gelbe auf. Am Aufstand von Kronstadt und an mung eingehen, für immer jeglicher Attion gegen wo Baluta und andere Schieber ihr leicht ver- Radet, Frossard und Klara Zetkin unter den Bauernaufständen konnten die Angeklagten die Sowjetgewalt zu entsagen und alle Beziehun dientes Geld im eigenen Etel erfäufen; daneben schriftlich bestätigt. gar nicht beteiligt sein, weil sie damals schon im gen mit der Partei und ihren Mitgliedern abzu­aber gibt es in Prag und den Vorstädten eine Unzahl fleiner Staffeehäuser, im Volksmunde etwa folgendes: Das Mostauer Gericht war angeklagt. Wir fahen wohl, daß das Todesurteil ihnen gegeben, so solle die Todesstrafe ersetzt wer Ueber den Prozeß selbst sagte Vandervelde Kerker waren, irotzdem wurden sie auch deshalb brechen. Werde eine solche Verpflichtung von sche stert" genannt. Dort kommen Nacht einfach ein Barteitribunal, Sry lenfo, der wohl fommen werde, wollten aber doch die Angeklag- den durch fünfjährige Verbannung in die nörda für Nacht auch Proletarier: Angestellte, Jurist ist und den Vorsiz hatte führen sollen ten nicht verlassen, bis uns Goc namens der lichen Gouvernements, wo die Verurteilten Bankbeamte und auch Arbeiter zusammen, um wurde zum Staatsanwalt. Er ernannte dann Angeklagten jagte, wir geben der Justizkomödie zwangsweise zu Forstarbeiten verwendet werden dem Hasardspiel zu huldigen. Banthalter", seine Frau zur Untersuchungsrichterin in dem durch unsere Anwesenheit das Aussehen der Le- follen, während die Zuchthausstrafe der anderen Individuen, die von nichts anderem leben als Brozeß und feinen Schwager Bitja foto zum galität, wir sollen lieber abreifen. Wir Anwälte durch Zwangsarbeit in Ronzentrationslagern wäh vom Kartenspiel und die vielleicht auch Zuhälter Borfißenden. Die von den Angeklagten geforder reiſten ab und gaben uns das Versprechen, nicht rend der Dauer eines Jahres ersetzt werden soll. find, verleiten die Menschen zu dem edlen Spiele. ten russischen Rechtsanwälte wurden, soweit sie ut ruhen, bis das schändliche Urteil, welches dann Weigerten sich die Verurteilten, die verlangte Ver­Nacht für Nacht spielen da viele, viele Arbeits- Menschewiken waren, vom Gerichte mit der Be- eintraf, aufgehoben wird. Wir rufen jetzt die pflichtung einzugehen, so solle das Ürteil menschen um ihre Existenz. Man muß diefem gründung abgelehnt, sie genießen nicht das Ver- höchste Instanz an, das internationale Proleta- unverzüglich vollstredt werden. Nach schändlichen Treiben beigewohnt haben, unt be- trauen des Gerichtshofes, und uns beschimpfte riat. langen und stürmischen Debatten nahm die Kon­urteilen zu können was alles die Behörde man als Vertreter der gelben Internationale. Die Die Rede Vanderveldes, welche von ferenz den Kompromißvorschlag Na meneffs duldet. Der Bantier, gewöhnlich ein sehr von den Angeklagten geführten Zeugen wurden Dr. Winter übersetzt wurde, fand stürmischen an, das Urteil des Tribunals als bedingt zu be­muskulöser Herr, schaltet und waltet im Lofal, nicht zugelassen und dies damit begründet, daß Beifall. Es sprach dann noch Abgeordneter Betrachten und es nicht zu vollstrecken, wenn die als ob er dessen Besitzer wäre. Der Spieler, die Zeugen, welche die Staatsanwaltschaft führe, chyne, welcher der Hoffnung Ausdrud gab, daß Sozialrevolutionäre Partei ihre Aktionen gegen der fich wegen seines Verlustes erregt, wird ge allein die Anllage genügend auftlären werden. die Arbeiterschaft der Republit, soweit sie noch die Sowjetrepublit im Inlande wie im Auslande ohrfeigt, hinausgeworfen, und der Die Zuziehung von Stenographen wurde uns im Banne fommunistischer Sehereien befangen Wirt stellt sich auf die Seite des Banthal zugestanden aber der Vorsitzende verweigerte ihnen sei, bald sehend werden wird. Hierauf wurde die ters. Die Polizei, die öfter in der Nacht die Eintrittskarten, ohne welche man den Ge- imposante Stundgebung vom Abgeordneten Ně­kontrollieren" kommt, geht in die Küche, trintt richtssaal nicht betreten durfte. Gleich zu Beginn mee geschloffen. fchwarzen Kaffee, nimmt 3igaretten und geht des Prozesses sagte man uns, daß die Berliner wieder weg. So wurde es beobachtet und so bringen wir dieses Jdyll der Oeffentlichkeit und 00000000 ben Behörden zur Kenntnis. Wir halten es für fache und die diversen Eingriffe in die kommu-| immer weißzumachen versucht, daß ihr Bau, un- her von der Kommunistischen Stonferenz geprüft ausgeschlossen, daß man bei den leitenden Stel- nistischen Kaffen( fiche Schidetanz) zwingen die erschüttert" geblieben ist. Das dankbare Vaterland. Unter diesem Ti­

einstelle. Beginne aber die Sozialrevolutionäre Partei wieder verschiedene Methoden des bewaff­neten Kampfes gegen die Sowjetgewalt, jo werde das Urteil unverzüglich vollstrect. Es stellt sich also heraus, daß das Präsidium des Allrussischen Zentralen Exekutivkomitees in seinem Namen am 000004 8. August einen Beschluß publiziert hat, der vor­und bestätigt worden ist.

len von diesen Zuständen eine Ahnung hat; nun Kommunisten, Feste zu veranstalten, um auf Strandhritterschlag. Das Ungarische Telegr.tel brachten wir vor einigen Tagen eine Notig, aber ist ihnen ein Fingerzeig gegeben, der wohl folchem Wege die Ebbe in ihren Rassen zu besei- Storr.- Büro und in seiner treuen Gefolgschaft die sich mit dem ungeheueren Elende der Unfall­hinreichen dürfte, um dem Treiben von Blut- igen. Ein solches, mit großem Bomb angeleg- das Tschechofl. Preßbüro, verbreitet folgende rentner beschäftigte. Zu der von uns angeführ saugern, die bisher ungestraft ihr schändliches Meldung unter dem 15. Auguſt: Handwerk trieben, ein Ende zu machen.

tes Fest der Arbeiter vom 4. Juli ist nun flag­lich gescheitert und nun sucht die kommunistische Partei das entstandene Defizit dadurch weitzu­machen, daß sie die Areiter in den nordböhmi­schen Betrieben drängt, tommunistische ,, Kampf­fondmarken" abzunehmen. Diese Bezeich nung iſt eine vollständige Irreführung der Ar­

Slatvische Kongresse in Prag . Jm Oftober wird der zweite Kongreß russischer Intel­Lettueller in Prag stattfinden. Bom 16. bis 24. Oktober findet, gleichfalls in Prag , der allslawische Studententongreß statt. Im November findet der Kongrez russischer beiterschaft, die das durch verfehlte Speculatio- ieren und 360 Angehörigen de 3 von 37.67 K monatlich. Damit soll er jeden­Auslandspädagogen und im Dezember nen und Betrügereien entstandene Defizit mit Der zweite Kongreß der russischen emi- ihren mühselig erarbeiteten Kreuzern decken soll. grierten Studenten statt.

Die Kajsen der kommunistichen Partei find leer. In ihrer Parteipreffe klagen die Kommu­nisten darüber, daß die Parteibeträge nicht in genügendem Umfange geleistet werden; diese Tat­

sie als Tugend und Anstand auszugeben, das wollte man ihr und Jens Peter denn doch nicht gestatten. Rasmine war im Schmuß und hatte auch weil einer das auf sich nehmen muß, woran fein andrer rühren mag. Und am liebsten muß es einer sein, an dem man es nicht zu sehr sieht.

Wie es nun auch kommen mochte die Ent­rüstung tauchte plötzlich auf. Es war nicht leicht, zu erforschen, von wem es ausging, aber es ver­breitete sich schneller als die Pest. Und eines Ta­ges erfolgte die Anzeige an die Behörde wegen anstößigen Kontubinats im heiligen Namen der Kinder.

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Die Arbeiter werden ja dieser Schnorrerei ohne­hin das richtige Verständnis entgegenbringen, aber es lohnt doch der Mühe, diese Dinge fest zuhalten, weil sie ein Beweis dafür sind, zu wel­chen Mitteln bereits die fommunistische Partei greifen muß, welche der Deffentlichkeit noch

,, Wir sollten seyen, von hier fortzukommen," sagte Jens Peter manchmal zu Rasmine und den Kleinen. Aber wohin? Die Gefahr drohte von feiner bestimmten Seite, sondern von überall her. Die Gesellschaft verfolgte fie. Von ihrer Hütte hielten sie Ausschau; tam weit drüben ein Mensch, so schlossen sie sich ein und getrauten sich nicht hinaus, bis der Feind außer Schweite war. Einen Fluchtapparat aufzubauen, darauf ver­standen sie sich nicht. Sie fonnten nur, wie das Schaf, das mishandelt wird, die Beine unter sich emporziehen, die Augen schließen und leiden.

Der Hardespolizist hielt fich lange in der Ge­gend auf, um Erkundigungen einzuziehen; er war mehrmals bei der Hütte, fand sie aber verschlos­fen. Durch die nadien Fenster ließ sich unschwer feststellen, daß nur ein Erwachsenenbett vorhan­den war, und eines Tages überraschte er Jens Peter an der Waldecke.

Na, Jens Peter, wie bist du denn mit deiner Haushälterin zufrieden?" fragte er freund lich. Ja, denn das ist doch wohl Lüge und Ver­leumbung, daß sie etwas anderes für dich ist?"

ten Zuschrift eines Eisenbahnerkrüppels wurde Heute Vormittag nahm auf der Marga- uns noch mitgeteilt, daß der Invalide Fai ien retheninsel Reichsverweser Sorthy im Bei- vater ist und für eine 16jährige Tochter, die das sein des Erzherzogs Josef sowie meh- Nähen lernt, sowie für einen 12jährigen Sohn zu rerer Mitglieder der Regierung den feier- forgen hat. Er bezieht die 90prozentige Unfalls lichen Ritterschlag von 329 Offi- vente von 75.35 K sowie einen Teuerungszuschlag Mannschaftsstandes vor, die sich wäh- falls sich selbst und seine Familie ernähren. rend des Weltkrieges ausgezeichnet hatten. Der Im Anschlusse an diese Ergänzung zu unserer Reichsverweser hielt bei der Feierlichkeit eine früheren Notiz tönnen wir unseren Lesern heute Ansprache, worin er den Mitgliedern des Or­denskapitels für die dem Vaterlande geleisteten Dienste danfte und sie aufforderte, auch in Zu­funft in patriotischer Tugend zu leben und nach ihr zu wirken.

deren Wesen. Jens Peter hatte vor der Behörde eine falsche Erklärung abgegeben, hatte die Rechtsvertreter zum Narren gehalten und zu feinem fündigen Lebenslauf noch Verstocktheit gefügt. Nun hatte er sich morgen auf dem Gerichte cinzufinden, und dann

Der Polizeidiener brauchte nichts mehr hin zuzufezen, Jens Peter fah ohnehin das Ganze vor fich: die Zelle mit ihrem bösen Gefangenwärter, die Tortur während der Verhöre, die entsetzlich­sten Stvafurteile, die ihm drohten, wenn er un­verschuldet nu das geringste Titelchen von der Wahrheit vergaß.

An diesem ganzen Nachmittage ging er im­merfort rings um fein Haus herum. Er wußte feinen Rat. Der Schrecken hielt ihn in unabläs­figer Bewegung. Er glich einem Menschen, der in die Maschinerie geraten ist und nun ins Innere gewirbelt wird. Seine Augen schienen gestorben vor Panit. Zuletzt wurde ihm all das Drohende zu start, er fonnte es sich nicht mehr vom Leibe halten. Als die Dunkelheit hereinbrach, nahm er einen Strid, ging auf den Speicher und erhängte sich.

einen neuen Fall dafür anführen, wie gewiffen­haft das dankbare Vaterland" sich um seine In­validen fümmert, einerlei, ob sie Striegs- oder sonstige Invalide find. Wie uns aus Jglau mit­geteilt wird, hat dort der Invalide Augustin Mühlhandel vor vier Monaten an das Landesamt für Kriegsbeschädigtenfürsorge in Prag die Anfrage gerichtet, warum ihm nicht für seine Kinder der zehnprozentige Zuschuß zu seiner Invalidenrente ausgezahlt werde, der ihm nach dem Gefehe zustehe. Auf seine Antwort erhielt der Invalide bisher überhaupt keine Ant­wort, sodaß er jetzt nicht weiß, an wen er sich zu wenden habe. Nach diesen Angaben zu schließen, muß bei jenen Stellen, denen die Für­forge der Invaliden anvertraut ist, eine nette Wirtschaft herrschen. Nach vier Monaten hätten die Herren Zeit genug gehabt, weniastens zu antworten. Mit dem Dank des Vaterlandes ist es eben in diesem Staate sehr schlecht bestellt.

Einstellung der regelmäßigen Balutakontrolle bei den Zollrevisionen. Fremdenverkehrs hat das Finanzministerium eine Behufs Hebung des Verordnung erlassen, laut der die regelmäßige Stontrolle der Baluta an den Zollgrenzen einge stellt und die Zollämter aufgefordert werden, die Kontrolle nur in jenen Fällen durchzuführen, wo es sich um einen begründeten Berdacht handelt.

Rasmine und Jens Peter begriffen tein Sterbenswörtchen von alledem. Aus Rücksicht auf die Kinder hatten sie gehandelt, für sie lebten und atmeten sie; nach fargem Vermögen gaben sie ihnen, gaben ihnen alles. Es fiel ihnen nicht ein, daß darin etwas verkehrt sein könnte. Aber sie merften, wie es um sie herumschwellte, und ihr Tun und Treiben wurde unstet. Sie erinnerten Ein brutaler Gutsherr. In Untertralo an Wesen, die sich aus dem Walde hinausgewagt mit wurde der Gutsarbeiter Cerny bon dent haben und den Rückweg nicht finden können; in Gutsbesitzer Balet , der ein Schwiegersohn des ihren gutmütigen Augen lag gebundene Panit. Rasmine fonnte nicht lassen von der Vor- ehemaligen Ministers Prašet ist, wegen eines ge Ganz langfam erfannte Jens Peter, daß die fteilung, ein Heim zu haben, und konnte nicht ringfügigen Anlasses unmenschlich geschlagen und Gesellschaft hinter ihnen her war, und er verlor wieder in Dienst gehen Als ich sie das nächste fürchterlich zugerichtet. Cerny soll einen Ochsen alle Freude an seiner kleinen, strohgedeckten Mal sah, bettelte sie im Kirchspiel für sich und unnötigerweise geschlagen haben. Als Balet von Hütte. Wenn du nur in Flammen aufgehen ,, Dam hat wohl auch ein jeder von euch ihre vaterlosen Rinder. Die Leute waren nett diesem Vorfalle erfuhr, stürmte er in die Woh möchtest, elendes Machwert," sagte er, dann sein eigenes Bett und seine eigene Rammer und gaben ihr. Sie ist ein armes Geschöpf," sag- nung des Arbeiters und begann ihn vor deffent fönnte sich niemand deinetwegen aufregen." Er wie das Gesez es vorschreibt?" ten fie. Striegt Stinder und immer wieder Sein­glaubte, daß der Hardesvogt oder eine andere der, ohne einen Vater für sie zu haben!" Obrigkeitsperson ein Auge auf sein Häuschen ge­worfen hatte vielleicht auch auf Rasmine, und ihn nun aus dem Wege haben wollte, um das Ganze in Befit zu nehmen.

Jens Peter fing das Blinzeln seiner Augen auf und verstand, daß das ein Wink war; hier durfte um feinen Preis die Wahrheit gefagt werden. ,, Nein, sie ist nur meine Wirtschafterin," sagte er.

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Jawohl," erwiderte Jens Peter, geradezu dankbar dafür, daß man ihm die schwierigen Ant­worten so in den Mund legte.

Doch im, felben Augenblicke blies der Poli­seibiener sich auf und wurde zu einem ganz an

So lautet der nackte Bericht über das Schick­sal von zwei Menschenkindern in Dänemart im Jahre 1909. Oder war's 1922?

Stinbern und der im Bett liegenden tranten Frant fürchterlich zu mißhandeln. Die Frau hat infolge dieses Vorfalles Fieber bekommen, das eine Kind mußte ins Spital gebracht werden, da es einen Anfall von Epilepsie erlitt.- Wir entnehmen diese Angaben dem Nude Pravo" und müssen

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