20. August 1922

nicht um das Interesse der Republik   und aller ihrer Bewohner handelt, sondern um die Interessen des Großkapitals, dessen Hauptvertreter Sie sind und dem Sie infolge Ihrer Einkünfte auch angehören. Prag  , am 12. August 1922.

Der Zentralvertrauensmännerausschuß beim Eisenbahnministerium.

Telegramme.

Generalstreit in Polnisch- Dischleßen. Bieliz, 19. August.( Eigenbericht.) Seit Mon­tag steht die Textil- und Eiſeninduſtrie Bieliz Biala und Umgebung. Die Arbeiterschaft ist durch die ungeheure Teuerung und das provofa torische Verhalten der Unternehmer zum Streit gezwungen worden. Gestern abends ist der Gene ralftreit für ganz Oftschlesien verkündet worden.

Heute abend fritt die Zentrale des Gewerkschafts­rates zuſammen, um über den Anschluß der Eisenbahner, Elektrizitäts- und Gasarbeiter zu beraten. Angesichts der drohenden Lage in Ober­ schlesien   ist es nicht ausgeschlossen, daß auch Ober­schlesten in den Genevalstreit hineingezogen wird. Das Militär in Bielis ist unverläßlich. Die Grenzgendarmerie des Teschner Kreiſes iſt ge­stern nachts nach Bielitz   beordert worden. Aus Strakau ist berittene Polizei mittels Sonderzuges eingetroffen. Die telephonische Verbindung wird genau und schärfstens überwacht. Telephonische. Verbindung der einzelnen Parteigruppen wird fofort gesperrt. Die Kommunikation zwischen den einzelnen Bezirken muß durch Boten aufrecht er­halten werden. Morgen, Sonntag soll die Par­feifonferenz wegen der bevorstehenden Wahlen in Kattowit stattfinden, ist jedoch angesichts der Zu stände vorläufig in Frage gestellt.

Austritt der italienischen Eisenbahner

aus dem Arbeiterverbande. Rom  , 19. August.( Savas.) Das Syndikat der Eisenbahnbediensteten hat wegen Mißlingens des allgemeinen Streits seinen Austritt aus bem Arbeiterverbande, der für die Organisierung des Streiks verantwortlich ist, vollzogen.

Boststreit in Spanien  . Madrid  , 19. August.( 53.) Nachdem es be­Tannt geworden war, daß Polizeibeamte und Gendarmen die Posteisenbahnwagen zur Ueberwachung des Personals bis zur Endstation der Eisenahnlinien begleiten sollten, verließen alle Posteisenbahner sowie die Postbeamten der Sauptpost ihre Arbeit nachdem sie vorher alle Briefbeutel geleert und die fertigen Sendungen durcheinander geworfen hatten- Ein Sauptmann und zwei Offiziere an der Spiße einer Kompagnie Bürgergarde   haben heute nachts Befits von den Büros und Räum lichkeiten der Hauptpost ergriffen, die ihnen von cinem Postverwalter übergeben wurden. Andere Bostbeamten waren nicht anwesend. Die Gale waren vollständig leer, so daß die den Säle Außendienst versehenden Beamten, die aus der Provinz zurückkehrten, nicht wußten, wohin sie Broving zurüdfehrten, nicht wußten, wohin sie ihre Einschreib- und Wertsendungen bringen

follen.

Bulgarien   und die Kleine Entente  .

1 Krone 37 Mart.

Seite 3.

Berlin  , 19. Auguft.( Eigenbericht.) An der für Brandenburg   aus der sozialdemokratischen Sie ihn umgeben, eine runde Hostic. Dieses ist Berliner Börse   notieren heute: der Dollar 1215 Partei ausgestoßen worden. gegen 1158, das englische Pfund 5602 gegen 5143, Die tschechoslowakische Krone 3755 ge­

gen 3205.

Lohnbewegung der Berliner   städtischen Arbeiter.

Die Reparationstommission in Berlin  .

dieses Leben nicht. An der Wand hängt ein ein­ziges Bild. Erinnerung an die Kommunion". ,, Unser Herr" Jesus Christus   reicht den Kindern, der Leib..." Um wie vieles lieber müßte die­ber Amerifaner gibt den Kindern zehntausend sen Verhungernden ein Laib Brotes sein. Einer Sronen für Obst oder sonst etwas. Wie entschul­digend sagt er dann auf dem Gang( wir konnten uns nur schwer des Handküssens crivehren):„ Daß das doch etwas für die Leute bedeutet, zwanzig Cent..."

Die Blinde.

Paris  , 18. August.( Havas.) Um Zeit zu ge­winnen, hat die Reparationskommission beschlof fen, ihre Bevollmächtigten Bradbury, Mauclere, Bergerys und Felfin nach Berlin   zu senden, statt Berlin  , 19. Auguft.( Eigenbericht.) Die die deutsche   Regierung aufzufordern, ständige Ber­Lohnforderungen der städtischen Arbeiter belau- sönlichkeiten zu ihr zu schicken. Die Verhaud­fen sich auf eine Erhöhung des Stunden- lungen beginnen wahrscheinlich am Mon lohnes um 14 Mart 10 Pfennig. Die Ver- tag vormittags. Sie betreffen die Bedin­handlungen darüber werden fortgesetzt und da gungen, unter denen die Reparationskommission man zu feiner Einigung gelangen fonnte, auf die Genehmigung des von Deutschland   beantrag In der Gaffe um die Ede stehen neben einem Dann lassen wir uns vom Zufall treiben. nächste Woche vertagt. ten Moratoriums in Erwägung ziehen wird. Die Lenfch aus der Partei ausgeschlossen. Regierung gutwillig die Pfänder und Gaauch eines dieser Stinder bitten, daß es uns au Mitglieder der Miffion hoffen, daß die deutsche   Haustor einige schmußige Seinder. wir könnten Berlin  , 19. August.( Tsch. P. B.) Der frürantien geben werde, ohne welche die fran hat der eine Amerikaner, ein Arzt, auch schon ein seiner Mutter führt." Im nächsten Augenblick here Abgeordnete und jetzige Chefredakteur der zöfifche Regierung dem Moratorium nicht zu sind erspäht. Einen schmubigen Kleinen mit Dr. P. ftimmen fönne. Jedenfalls fönnen die Bespre- ausgedrehten Beinen so scheinen sie wenig Deutschen Allgemeinen Zeitung", ensch ist durch Beschluß des Bezirksverbandes chungen nicht länger als einige Tage dauern. wwwww

bes Gintrittes Bulgariens   in irgend eine politi warenbetriebe mit den leistungsfähigsten Arbei­wandelbare Freundschaft verknüpfen. Bezüglich nach Hause tragen. In einem der Wiener   Metall­sche Sombination erscheint uns aber ein der- tern wurde in der ersten Augustwoche ein Durchschnittslohn von zweieinhalb Dollars er­artiger Versuch verfrüht. mittelt. Amerikaner, die nach Wien   kommen, ha­ben also viel Grund neugierig zu sein, wie denn das ,, andere Wien  " lebt, das. der Arbeit. So gibt Harding gegen das Streifrecht. es denn ab und zu soziale Fremdenführungen, Washington, 19. August.( Reuter.) Im Kon wenn Gäste von fernher kommen, die Wien   nicht grejje berurteilte Präsident Harding die nur vom Balkon des Imperial aus studieren" ihnheit der Streikenden und for- wollen. Eine solche führte am 10. August nach derte, sofort über ein Gesetz abzustimmen, durch| Favoriten. An diesem Tage fostete in Wien   ein das eine Kohlenfanalei errichtet und be Laib Brot 2080 kr, ein gr. Fett 16.000 r, stimmt wird, daß die Entscheidung des Eisen ein Sgr. Mehl 3800 Str, ein gr. Kartoffeln 1200 bahnarbeiteranites bindend durchzuführen ist. Kr, cin Agr. Fleisch 12.000 kr, ein Agr. Malz­Bräsident Harding ersuchte ferner den Stongreß, faffee 1200 Str, cin Sgr. 3uder 8060 Rr, ein ihm Vollmacht zur Errichtung und Zusammen. Liter Milch 1640 Kronen und so fort. Da gab sehung der Kommission zu geben, die mit der Un es freilich seltsame Wochenrechnungen in zwei tersuchung der Kohlenindustrie betraut werden vierföpfigen Arbeiterfamilien, in deren jeder die folle. Der Präsident erklärte, daß er fest entschlof- Mutter mit zehntausend Kronen täglich das fen sei, die Freiheit der Arbeit( Gemeint Auslangen finden sollte, oder mit 20 Cent, die ist das Recht auf Streifbruch. Red.) mit allen im Frieden eine Krone darstellten. Das Kunst­Mitteln zu schützen. Am Schlusse seiner Rede gab ftück fonnten wir im Frieden nicht treffen, mit er bekannt, daß in Kürze ein Antrag über einen 25 Hellern eine Person den ganzen Tag zu ver­befferen Schutz der Fremden vorgelegt wer- föstigen heute müssen wir es treffen. Ich darf keine Schulden machen, wir müssen aus kommen" fagt die Frau eines Eifengießers. Diese Geplagten haben Kaffee mit Saccharin und die ganze Woche über fein Fleisch, auch am Sonn­tag feins. Immer nur Suppe, Gemüse und Brot. Aber das sind noch die Glücklichen. Grauenerregend werden die Bilder, die uns die Arbeiterfamilie im Unglüd zeigen. Solche siei Bilder wollen wir festhalten.

den wird.

Amerifaner in Favoriten.

Von Max Winter  ( Wien  ).

Der Dollar notiert jest um die fünfzigtau breißig bis fünfzig Dollar Wochenlohn, höher send herum. Ein New- Yorter Arbeiter hat jetzt Qualifizierte auch mehr, oder in österreichischem

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Lidern. Aber es muß sein. Immer nur Supp'n und Supp'n und Brot. Alle Tag ein Laib, das sind zwei Drittel der Pension und der Rest geht für die Suppen auf und für Kaffee. Sehr schmal geht es bei uns." Man versteht

stens, diese am Knie wie angeschwollenen und dann so dünn verlaufenden Stelzen. Eine ge­rissen, deckt seinen Oberförper. stricte grüne Mädelbluse, fadenscheinig und zer Hand hat er ein Emailhäferl, in der andern einen Löffel. Auch sein älterer Bruder ist so ausgerüstet. Der ist etwa zehn Jahre alt, der fleine Willy jieben. Schon steigen uns die beiden in das dritte Stockwerk voran. Auf dem Wege fragen wir:

Kleine.

" Ihr kommt von der Aussveisung? Was triegt ihr denn da?"- ,, Was überbleibt" jagt der ,, Seid ihr denn nicht angemeldet?"--„ Na, wir waren, aber die Mutter hat fa Geld."

Was kostet denn das? Das ist die städtische Ausspeisung?"" Ja.... 500 Stronen in der Wochen für einen.

,, Und diese kann die Mutter nicht zahlen und schicht euch lieber betteln?" Der Kleine wehrt ab. Das Wort hat ihn verlett.„ diet bettein! Die Frau gibt uns aa so, was übrigbleibt."

In dieser Abwehr liegt die einzige Hoffnung, daß auch aus diesem Stind noch einmal ein Zu funftsfämpfer werden kann, wenn ihn die Rha chitis überhaupt so weit fommen läßt. Das Schicksal meint's ihm wirtlich anders.

Damit sind wir im dritten Stock und vor der Tür. Die Buben flopfen stürmisch, die Tür öff­net sich und wir stehen einer Blinden gegenüber. Vor drei Jahren erblindet. Plöglich. Nach star fer Sturzsichtigkeit. Sie war damals nierenleis dend. Der Arzt macht mit der Frau verschiedene Versuche, die Ursache der Erblindung zu erfor schen, ohne sie mit Sicherheit feststellen zu fön­nen. Nur das ist sicher, daß die Frau stockblind ist. Der Mann ist Silfsarbeiter im Arsenal  . Sechzig, fiebzig, achtzigtausend Kronen Wochen verdienst. Anderthalb Dollar höchstens. Rest ist Sunger. Der Vater verföstigt sich tags­über im Arsenal  . Abends kocht er für die Fa­milie. Er führt die Wirtschaft. Die blinde Frau kann nur helfen.

Die beiden Amerikaner wissen nun, wie es in dem anderen Wien   aussicht. Sie können nun erzählen, was im Gefolge von St. Germain zu schauen ist.

Des Professors Tochter saß in der Einfahrt und wand blaue Seide auf eine Spule, und ihr Hündchen lag ihr zu Füßen.

millionen Stronen, oder so viel als etwa der Gelde" ausgedrudt, anderthalb bis zweieinhalb Die Witwe nach einem Schaffner. Wiener   Bürgermeister monatlich Bezüge hat, Auf einem Streifzug mit einer dänischen oder ein österreichischer Miniſter. Unter solchen Silfsaktion stießen wir einmal auf einige Ratten Umständen fönnen Gäste aus Amerifa schon löcher, in denen Menschen hausten. Sie sind neugierig werden, wie denn eigentlich so ein auch heute noch besiedelt. Aber nur in einer wiener Arbeiter lebt. In Amerika   geht die Sage dieser Stellerwohnungen ist jemand zu Hause: nen, damit die Mutter wenigstens für einige Diesmal gibt der Amerifanter 50.000 Stro­von den hohen Löhnen. Schwindelnd hoch viel Eine Witwe nach einem Staatsbahnschaffner mit Wochen die Ausspeisung der Kinder bezahlen Tausende erhält so ein Arbeiter jede Woche ihren drei Mädchen. Ein Bett. Auf ihm nur natürlich Kronen. Sie können neugierig werden, altes Gelump. Stein eigentlicher Strohsad. In alles gleichwohl aufs fauberste hergerichtet. könne. In der Wohnung ist alles aufs ärmlichste, denn hier wird ihr Glaube an diese Sage etwas diesem Bett liegen ihrer drei, die vierte irgendwo Was muß das für eine tüchtige Fraut gewesen Sofia  , 18. August. Die Blätter veröffent erschüttert, je mehr sich der Sage anderer Teil in der Ecke auf der Erde. Die Frau hat 100.000 lichen Butarester Meldungen, denen zufolge die bewahrheitet, wie fabelhaft billig dieses Wien   ist Kronen monatliche Pension, oder 45 Laib Brot. fein, als sie noch sah! Und nun ist mit ihrent tschechoslowakische Republik die 3u natürlich für Amerikaner. Für diese sogar Vom 14. August an sind es nur mehr 30 Saib. Gesicht auch das ganze Wohlergehen der Familie lassung Bulgariens   zur Kleinen Entente ficher. Ein Amerikaner muß sich schon gar nichts Ein Laib foftet 3140 Stronen. Fast schämt man erstört. Immer härter wird ihr Stampf vorschlägt.„ Echo de Bulgarie" kommentiert abgehen lassen, wenn er täglich einen ganzen fich zu fragen, wie sie leben, die Vier, die bagere Rhachitis und der Betteltopf erzählen davon. in einem Leitartikel diese Meldung folgenderma Dollar in Wien   verbrauchen will, oder so viel, Frau und die drei Kinder mit den blutlosen ßen: Uns freut jeder Versuch der Annäherung an als in New Yort in einer mittleren Wirtschaft unsere Nachbarn. Bulgarien   billigt die pazifistische das Frühſtüd fostet. Wie soll aber der leben, der Rolle der Seleinen Entente auf dem Balkan   und nur anderthalb Dollar in der Woche verdient? dantt insbesondere der Tschechoslowakei  , mit wel- Und es sind schon Sochqualifizierte, die zwei cher uns unauflösliche Blutbande und eine un- Dollar haben und Höchstqualifizierte, die drei meinem eigenen Herzblut. Alles, was ich von und als der Mond in den Himmeln schien, Und so drückte die Nachtigall fich fester gegen dir dafür verlange, ist, daß du deiner Liebe treu flog die Nachtigall zu dem Rosenstrauch und der Dorn, und der Dorn berührte ihr Herz, und bleiben sollst; derit die Liebe ist weifer als die preßte ihre Brust gegen den Dorn. Die ganze ein heftiger Schmerz durchzuckte fic. Bitter, bit­Philosophie, wenn die auch weise ist, und mäch Nacht sang sie, und der Dorn drang tiefer und ter war der Schmerz, und wilder, wilder wurde" Ihr sagtet, ihr würdet mit mir tanzen, tiger als Wacht, wenn die auch mächtig ist. tiefer in ihre Brust, und ihr Lebensblut sickerte das Lied; denn sie sang nun von der Liebe, die wenn ich euch eine rote Rose brächte", sagte der Flammenfarben sind ihre Flügel, und flammen- weg von ihr. der Tod verklärt, von der Liebe, die auch im Student. Hier ist die röteste der Rosen der Welt. farben ist ihr Leib. Ihre Lippen sind wie Honig, Zuerst sang sie von den Werden der Liebe Grabe nicht ſiirbt. Und die wundervolle Rose Tragt sie heute abend an eurem Herzen, und und ihr Aten: is: wie Weihrauch?" in dem Herzen eines Knaben und eines Mäd färbte sich rot wie die Rose des östlichen Him wenn wir zusammen tanzen, wird sie euch erzäh Der Studen: blickte aus dem Grase auf und mele. Rot   war der Gürtel ihrer Blätter, und len, wie ich euch liebe." chens. Und an der Spitze des Rosenstockes er­horchte; aber er fonnte nicht verstehen, was die Aber das Mädchen verzog den Mund. Ich blühte eine herrliche Rose, Blatt reihte sich an vo wie ein Rubin   war ihr Herz. Aber die Nachtigall zu ihm sprach, denn er verſtand nur Blatt wie Lieb auf Lied. Erst war sie bleich Stimme der Nachtigall wurde schwächer, und ihre fürchte, fie paßt nicht zu meinem Seleid", sprach Aber der Eichbaum verſtand und ward wie der Nebel, der über dene Fluß hängt, bleich leinen Flügel begannen zu flattern, und ein fie, und dann hat mir auch der Neffe des Sam traurig; denn er liebte die fleine Nachtigall sehr, wie die Füße des Morgens und fülbern wie die leichter Schleier fam über ihre Augen. Schwämerherrn echte Juwelen geschickt, und das weiß traurig; denn er liebte die fleine Nachtigall ſehr, Flüge des Dämmers. Wie das Schattenbild her und schwächer wurde ihr Lied, und sie doch jeder, daß Juwelen mehr wert ſind als die ihr Nest in seinen Zweigen gebaut hatte. Sing mir noch ein leptes Lied," flüsterte einer Rose in einem Silberspiegel, wie das fühlte etwas in der Kehle. Schattenbild einer Rose im Teiche, so war die Dann schluchzte sie noch einmal auf in leyten er, ich werd' mich sehr einsam fühlen, wenn du Rose, die aufblühte an der Spike des Rosen- Tönen. Der weiße Mond hörte es, und er ver. fort bist." Und die Nachtigall   sang für den Eich- ftodes. gaß unterzugehen und verweilte am Himmel. Die baum, und ihre Stimme war wie Wasser, das aus einem silbernen Struge rinnt. Der aber rief der Nachtigall zu, daß sie sich rote Rose hörte es und zitterte ganz vor Wonne Als sie ihr Lied geendet hatte, stand der fester noch gegen den Dorn presse. Drüd fester, und eröffnete ihre Blätter dem fühlen Morgen­Student auf, und nahm ein Notizbuch und einen leine Nachtigall," rief er, sonst bricht der Tag wind. Das Echo trug es in seine Purpurhöhle Bleistift aus der Tasche. an, bevor die Rose vollendet ist." Und so drückte in den Bergen und weite die Schläfer aus ihren Sie hat Form," sagte er zu sich, als er die Nachtigall sich fester gegen den Dorn, und Träumen. Es schwebte über das Schilf am Fluß. aus dem Gehöl; schritt, sie hat ein Formtalent, lauter und lauter wurde ihr Lied; denn sie fang und der trug die Botschaft zum Meere zu. Sie, das kann ihr nicht abgesprochen werden; aber ob nun von dem Erwachen der Leidenschaft in der fieh!", rief der Rosenstod, nun ist die" Rose fertig"; aber die Nachtigali gab Antwort, Seele von Mann und Weib. feine fie auch Gefühl hat? Ich fürchte, nein. Sie Se wird wohl sein wie die meisten Stünstler: alles Und ein zartes Rot kam auf die Blätter der denn sie lag tot im hohen Gras, mit dem Dorn nur Stil und feine echte Innerlichkeit. Sie Rose, wie das Erröten auf das Antlik des würde sich faum für andere opfern. Sie denkt Bräutigams, wenn er die Lippen seiner Braut Une Mittag öffnete der Student fein Fen vor allem an die Music, und man weiß ja, wie füßt. Aber der Dorn hatte ihr Herz noch nicht ster und blickte hinaus. Was für ein Wunder egoistisch die Künstler sind. Aber zugeben muß getroffen, und so blieb das Herz der Roße weiß; und Glück!" rief er;„ da ist eine rote Rose! Nie man: sie hat einige schöne Töne in ihrer Stimme. Denn bloß einer Nachtigall Herzblut kann das in meinem Leben habe ich eine solche Rose ge­Schade, daß sie gar teinen Sinn haben, nichts Herz der Nose färben. Und der Baum rief der sehen. Sie ist so schön, ich bin sicher, sie hat ausdrücken und ohne praktischen Wert sind." Und Nachtigall zu, daß sie sich fester noch gegen den einen langen lateinischen Namen"; und er ging auf sein Zimmer und legte sich auf sein Dorn brüde. Drüd fester, kleine Nachtigall," lehnte sich hinaus und pflückte sie. Dann ſezte schmales Feldbett und fing an, an seine Liebe rief er, sonst ist es Tag, bevor die Nose voll- er seinen Sut auf und lief dem Professor ins zu denken; bald war er eingeschlafen. endet ist. Haus, mit der Rose in der Hand.

die Bücher.

im Herzen.

er

Blumen."

Wahrhaftig, ihr seid sehr undankbar", rief der Student gereizt, und er warf die Roſe auf die Straße, wo sie in die Goffe fiel, und ein Wagenvad ging darüber. Undankbar?" ſagte das Mädchen,„ ich will euch was sagen: ihr seid sehr ungezogen und dann: wer seid ihr eigent lich? Ein Student, nichts weiter. Ich glaube, ihr habt nicht einmal Silberschnallen an den Schuhen, wie des Kammerherrn Nefje." Und sie stand auf und ging ins Haus. ,, Wie dumm ist doch die Liebe," sagte sich der Student, als er fortging, sie ist nicht halb so nüßlich wie die Logit; denn sie beweist gar nichts und spricht einem immer von Dingen, die nicht geschehen werden, und läßt einen Dinge glauben, die nicht wahr sind. Sie ist wirklich etwas ganz Unprattisches, und da in unserer Zeit das Prat tische alles ist, so gehe ich wieder zur Philosophie und studieve Metaphyfit." So ging er wieder auf fein Zimmer und holte ein großes staubiges Buch hervor und begann zu lesen.