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Gemeinsames Vorgehen der Gewerkschafts­

organisationen.

Gegen Arbeitslosigkeit und Arbeiterentlassungen.

weist. Professor Behmann sagte in feinem Re­ferate über ,, Stammeserziehung" unter anderem: Wir wollen kein bloßes Aufgehen in wirtschaftliche Fragen. Gewiß, wir müssen uns auch darum bekümmern, aber das ganze Leben fann es nicht sein. Es muß mehr sein als ewig ein wirtschaftlicher Kampf. Wir brauchen die große nationale Bildung." In der Wechselrede über den Bortrag Eisenmeiers führte er aus, daß die Deutschen sich nicht darauf verlassen tönnen, was das Gesetz gestattet, fie müssen sich aus eigenen Kräften befreien und nur in der Schule, da find wir frei. Hier können wir wirken in boller Freiheit für unser Volk." Das heißt deutlicher gefagt, daß, so wie die Klerikalen sich mit aller Bähigkeit der Schule bemächtigen wollen, es jetzt auch die Nationalisten vom Schlage Lehmannschaftsbund in Reichenberg. Sie wurde vom Vertreter des Ministerpräsidenten, Udržal, vom Minister für soziale Fürsorge Habrman und vom Minister für öffentliche Arbeiten Tněny empfan­gen. Die Delegation betonte nachdrücklich die For­derungen und Anträge der Gewerkschaftsorgani­

tun.

Freitag, den 1. September sprach im Mini-| fationen vom 5. Juli dieses Jahres und verwies fterpräsidium eine gemeinsame Delegation der ge- auf den feither verschlimmerten Zustand der wertschaftlichen Organisationen vor und zwar Dinge. Sie wies auch auf die Angriffe der Ar­Ackermann, Jakubka und Tachrle für die ische beitgeber hin und forderte, die Regierung solle choslowakische gewerkschaftliche Vereinigung, Sof vor allem die dringlichen Fragen der Arbeitslo­man, Laube, Stastny und Bosecky für die tsche- figkeit lösen. Die Minister verwiesen auf die Ber chische Arbeitergemeinde und Pohl, Roscher handlungen, die im Ministerrat über dese Fra und Schäfer für den deutschen Gewert- gen gepflogen werden, in denen auch auf die An­träge der Gewerkschaftsorganisationen Rücksicht genommen werde. Der Ministerrat werde sich abermals mit ähnlichen Anträgen befassen, wo­rüber auch den Gewerkschaftsorganisationen Be richt erstattet würde, sobald die Beratungen in den nächsten Tagen beendet sein würden.

2. September 1922.

Inland.

Reformen im Schulwesen. Daß das Schulwesen der Republik reformbedürftig ist, pfeifen die Spaßen vom Dach. Troßdem kann man den folgenden Erguß der Prager Breffe" nur mit sehr gemischten Gefühlen lesen:

Der äußere Ausbau unseres Schulwesens ist bereits in einem Maße fortgeschritten, daß seine Entwicklung, soweit es sich um die Anzahl der Schu­len handelt, als beendet angesehen werden kann. Es ist allerdings notwendig, die Lüden in den Ge bieten unserer Minderheiten zu ergänzen und die Daher vermag die Schulverwaltung ernstlich daran fehlenden Gebäude und Einrichtungen zu besorgen.

zu denken, in schnellerem Tempo, als es bisher die unsicheren Verhältnisse gestatteten, die vorbereiten den Arbeiten zu beenden, die eine völlige Reform: des Schulsystems anstreben. Aus diesem Grund erichtete, wie Lidove Noviny" melden, der Mini­ster für Schulwesen dieser Tage im Ministerium eine besondere Abteilung, die auf Grund der bis­herigen vorbereitenden Arbeiten die Konzentration der auf Reform des Schulwesens in unserem Staate abzielenden Arbeiten durchführen und einen Rah menvorschlag für die gänzliche Reform vorbereiten soll, damit nach dessen Genehmigung die Verträge mit den entsprechenden Ressorts des Schulministe riums, die Novellen für die einzelnen Schulfate­gorien ausgearbeitet werden können. Es ist zu hoffen, daß durch diese Verfügung die Lösung der Reformfrage im Schulwesen mit bedeutender Be­schleunigung wird herbeigeführt werden können. Zum Vorstand dieser Abteilung wurde der Landes schulinspektor beim Landesschulrat in Prag , Mini­sterialrat Frant. Mašek, ernannt.

Ueber die Heimatschule" sprach Ober­lehrer Blau . Er führte aus, daß die Arbeits­schule im Gegensatz zur Heimatschule steht. Die Arbeitsschule hat keine Seele. Die Seele der Heimat muß wieder gefunden werden. Das Wilde der deutschen Vergangenheit müssen wir aufge ben und Neues aufnehmen. Mit der Theorie von ist das Schöpferische im Volke. Das Volt muß sie als Vorläuferin für das Echte und Klassische den Bärenhäuten müssen wir endlich einmal auf- baber eine Gemeinschaft bilden. Was das Bolt betrachtet werden kann. Die Antisemiten sollten hören. Blau lehnt Schriftsteller wie Thomas zur Gefundung führt, das ist der Wille zur Ge- auch nicht mit den üblichen Klebezetteln und Mann, Hermann Hesse und Rudolf Haas ab, weil meinschaft." Leibl, ein Sohn armer Erzgebirgler, Spottversen arbeiten; der Radikalismus unserer sie keine Heimatschriftsteller find. Ihr Wirken ficht aber doch auch schon die sozialen Gegensätze Bewegung erschlägt uns selber. Den Bolschewis­atmet teinen Heimageist, sie schildern Dekadenz. und führt aus, daß unter uns noch die Raub- mus kann man am besten bekämpfen, wenn man Wir aber haben die Pflicht, Dickschädel zu er ritter dem Reichtums sizzen," an einer anderen die Lichtbilder feiner Führer zeigt, ohne ein Wort ziehen, die allen Widerständen standhalten. Und Stelle erzählt er, bon den Instrumentenmachern dazu zu sagen." auf dieses Finden der Heimatschule", baut er von Graslis, denen der Grünspan das Antlit So zeigt die Volfsbildnerwoche in Katharina­seine Theorien des Heimatschulunterrichtes auf. zerfrißt," und er folgert, sowie wir Antialfoho- berg, daß sie nichts anderes darstellt als die Bil­Viel Oberlehrerträumerei liegt dieser Idee zu liker find, müffen wir dahin wirken, den Umsturz dungswoche des antisemitisch- nationalen Sozia­grunde, obwohl die Leute um Blau herum ver- dieser Ordnung herbeizuführen. Um die Voltage- lismus. Gewiß, es waren unter den Vortragen­fichern, daß sich ihre Bewegung jest mit einer elemeinschaft zu erreichen, müsse man sich angeblich den Männer, die sich bemühten, wirkliche Bolts mentaren Gewalt nicht bloß bei uns, sondern auch auch wirtschaftlich bekümmern. Das ist der Kampf bildungsarbeit zu leisten. Sie hatten eben nicht in Deutschland durchsetze. Die Heimatschulbete um den Boden, ohne den Boden kann das Leben mit dem Prof. Lehmann gerechnet. Dieser ver gung ist doch nur eine Ergänzung zu dem Pro- des Bolles nicht bestehen, er muß unser bleiben. Sammelte auch die Lehrer des Bezirkes, um mit Auf solchem Wege sollten sich Refor gramme des Nationalsozialisten Lehmann. Er achtet das Volk, das einen Hus und Comenius ihnen in gemeinsamer Tagung über die weiteren men, die in ein so wichtiges Gebiet wie die Während Lehman ganz bestimmt weiß, wo- hervorgebracht hat, aber wenn dieses uns den Bo- Ziele seiner Art von Bildungsarbeit zu beraten. Jugenderziehung eingreifen, nicht vorbereiten. hin er strebt, hat der Pastor Wehrenpfen- den nehmen will, dann tut es not, es zu haffen, Die Heimatbildner, die sich immer furchtbar auf- Bürokratismus mit all seinen Auswüchsen nig in seinem Referate VoItserueue- unverföhnlich zu haffen. Die Volksgemeinschaft regen, wenn man ihnen sagt, daß sie nichts ande- droht dem werdenden Reformwerk zu Häup­rung" versucht, aufgrund naturwissenschaftlicher auf diesen Boden ist bedroht und wir müssen einig res als die ,, Parteibildner" der deutschbürgerlidten zu stehen, und wer den inneren Betrieb Abhandlungen eine neue Theorie aufzustellen, die zusammenstehen." Hier zeigt sich am deutlichsten, Parteien sind, können nun nicht mehr leugnen, des Schulministeriums fennt, der weiß auch, darin gipfelt, daß an die deutsche Seele das heran- wieviel volkswirtschaftliche Ünklarheit in den Krei- daß dies wirklich der Fall ist. Die Katharina daß nationaldemokratischer Uebereifer und ein gebracht werden muß, was sie zum Klingen bringt. sen dieser Volksbildner" herrscht. berger Volksbildnerwoche ist die ganz bewußt Seine Rede tönte aus in die Forderung, daß wir Auch die Judenfrage wurde erörtert. organisierte Parteibildnerwoche der nationalsozia- ins Tschechoslowakische übersetzter altöſterreichi­bewußte Rassenmenschen werden müssen. Die In einer Buchausstellung war eine Sammlung listischen Partei. Wenn troßdem die Vertrauens scher Patriotismus die Reformen verunstalten Wandervogeljugend war mit diesem Re- von Schriften über die Judenfrage ausgestellt. Teute der deutschen Schutzvereine mitgewirkt werden. Wo es sich um Kinder handelt, sollten ferate über Bolfserneuerung" nicht einverstan- Dazu hielt Dr. Walter Hergl aus Reichenberg haben, so beweist dies nur, daß sie sich dessen nicht zuerst Vertreter der Elternschaft in Enqueten den, da sie von den Rednern, die über Volts einen Führungsvortrag. Er führt aus, daß es bewußt waren, als Vorspann für diese Art von um ihre Wünsche und Meinungen befragt wer erneuerung sprechen, berlangt, daß auch sie durch noch kein zusammenfasser des wissenschaftliches Parteibildungsarbeit benüßt zu werden. Sowie den und ebenso hat die Arbeiterschaft und die Tat, indem sie die Rausch- und Rauchgifte Wert über die Judenfrage gebe. Die vorhandene Professor Lehmann in Katharinaberg über ,, Stam- haben die nationalen Minoritäten ein Recht vermeiden, zeigen, daß es ihnen mit der Er- Literatur behandelt nur Teilfragen. Luther iſt meserziehung" sprach, so wird er am kommenden zur Mitarbeit. In dem offiziösen Gesalbader neuerung von innen heraus ernst ist. Die Wan - zur Befämpfung der Juden nicht zu empfehlen. Parteitag der Deutschgelben in Gablonz über das der Prager Presse" sucht man vergebens nach derbögeljugend steht auf dem Standpunkt, daß die Die Juden werden vielmehr in ihrer Abwehr gern gleiche Thema sprechen. Der Parteibildner fann einem Worte welches die Erfüllung derartiger Erneuerung nur dann fruchtbar werden kann, zu Luther greifen". Der Vortragende fordert, daß sich also nicht verleugnen, auch wenn er, wie er wenn die Enthaltsamkeit gepredigt ist. Die mit alle vorhandene Literatur über die Judenfrage es in Statharinaberg tat, erklärte, daß die Bar- Selbstverständlichkeiten andeutete. Umso mehr glieder dieser Bereinigungen find meist Studenten. barauf zu prüfen ist, ob jedes Argument, das ge- teien Bestien sind, die jede Bildungsarbeit erwür­Die jungen Leute bringen viel Jdealismus mit, gen die Juden vorgebracht wird, wissenschaftlich gen wollen. doch gehen sie in ihren Bestrebungen nicht weiter, einwandfrei und quellenmäßig belegt sei; die heu- Schließlich wäre noch ein Wort dazu zu sagen, fie bleiben hei der Enthaltsamkeit stehen, ber tige antisemitische Literatur fann darauf feinen wie die Bezirksbildungsausschüsse von Brür, träumen fich bei ihren Volksliedern und Volts Anspruch erheben. Auf eine Anfrage, ob der Ro- Oberleutensdorf und Katharinaberg dazukommen, tänzen. Es ist ihre Sturm- und Drangperiode. man Dinters, Die Sünde wider das Blut", ver- derartiger Parteibildungsarbeit zuzustimmen. Die Ihr ferneres Bestreben wird doch dahin gehen, breitet werden foll, antwortet der Vortragende, Gemeindebildungskommission des Bezirkes Brür fich eine austömmliche bürgerliche Stellung zu daß Dinters Roman ein Ter denzroman ist und und Oberleutensdorf werden sicherlich mit diefer sichern. der Tendenzromanschriftsteller sich wohl felten Vorgangsweise nicht einverstanden sein. Wenn Ueber Boltsgemeinschaft" sprach auf wissenschaftliche Gründlichkeit einlaffen wird. Die Herren Parteibildungsarbeit leisten wollen, der Student Leibl aus Prag . Er führte aus, Dinter habe sicherlich der antisemitischen Richtung sollten fie doch hübsch in ihren Parteiorganisatio­,, daß uns das natürlich ist, was uns das Wesen viel geschadet. Die Tendensschrift ist immer genen bleiben. und die Seele ist, das ist die Kultur. Die Kultur i fährlich. Sie fann nur dahin bewertet sein, daßl

Ein erloschener Bulkan im Egerland .

Rud. Rüdl.

werden wir auf der Hut sein und fordern, be­fragt zu werden, wo die Erziehung unseres Nachwuchses zur Debatte steht.

Es bleibt alles beim alten? Die Prager Breffe" meldet: Gestern abends fanden sich in Anwesenheit des Präsidenten Masaryk die Mitglieder des Exekutivausschusses der Koalitions parteien beim Ministerpräsidenten Dr. Benes ein. Die Erörterungen betrafen hauptsächlich die Frage des Vorganges bei der Bildung der neuen Regierung, an deven Spitze der Abg. Švehla als Ministerpräsident stehen soll. Es wird ange nommen, daß Abg. Švehla feine Vorarbeiten in

Dem Willen des Grafen Sternberg gemäß steht ferigen Rüden. Der Sirt nahm den seltsamen, Ein armer Handwerksbursche, auf dem Wege jedermann der Eingang in das Innere des Kam- Gast freundlich auf; als er am anderen Tage er- nach Eger begriffen, verirrte sich in der Nähe von merbühls offen. Das Portal aus Granit enthält wachte, war das Männlein verschwunden; in der Bettendorf in der Nacht und gewahrte plößlich in die Inschrift: Den Naturfreunden gewidmet von Schublade des Tisches aber lag ein Klumpen einer Schlucht eine Schar fleiner, grauer Männ Eine Stunde nördlich von der Stadt Eger G. St. Sternberg, 1837." Der Naturforscher Dr. Gold, so groß wie der Teil des Brotes, den es lein mit Stappen. Sie rührten in einem über arhebt sich ein besonders interessanter, in geolo Martius machte dem historischen Museum in verzehrt hatte. So ward der Hirt ein reicher einem Feuer hängenden Steffel mit Stangen, da­gischer Hinsicht sehr merkwürdiger Sügel, ins Eger ein Geschent mit einer tompletten Samm- Mann. zu ertönte ein ununterbrochenes Gehämmer, gemeint am merbühl", auch am mer- lung Egerländer Mineralien in 650 Exemplaren, während ein klumpen Feldgestein um den ande berg " genannt, welcher als erloschener Bulfan darunter die systematisch geordneten Produkte des Zum Hütbuben von Reifig fam oft ein leiren in den Refsel geworfen wurde. Bald entdec anerkannt ist. Er gehört zum Gute Liebenstein Vultanes Kammerbühl, welche von großem wis- nes Männlein und bat ihn, auf dem Ziegenbock ten die Zwerge den Burschen in seinem Versted, und wird besonders in den Sommermonaten senschaftlichen Wert sind. reiten zu dürfen. Dies gechah wiederholt. Alls umringten ihn und deuteten ihn an, er möge mit häufig von Fremden besucht. Dieser Berg besteht Unser Bulfan, welcher wohl schon seit Jahr- aber einmal der Sütbube den Ziegenbock scheu der Hand in den Kessel greifen; als einige ihn an der westlichen Seite aus Basaltblöden, öst- tausenden feine Tätigkeit eingestellt hat, ist ebenso machte, konnte sich der Zwerg nicht erhalten und dazu nötigen wollten, tat er einen Schrei. Unter lich aus einer lavaähnlichen Masse, ist 36 Meter eine Merkwürdigkeit des Egerlandes wie der heiße fiel hevab. Dem Buben tat dies leid und es half Donnergepolter war alles verschwunden. Als der hoch und seine Abdachung wie bei allen Bulfanen Sprudel in Karlsbad. bem Mänlein wieder auf, das sich, mit der Hand Bursche später sein Erlebnis mitteilte, erfuhr er, fegelförmig geformi. Die Lage der vulkanischen Sollte nicht diese heiße Quelle ihren Ur- brohend, entfernte und nie wiederkam. Als der ein kühner Griff in den Sessel hätte ihn glücklich Produtte läßt deutlich sehen, daß der ganze Bühl sprung bort haben, wo die feurig- flüssige Lava Hütbub heinitrieb, fand er, daß sein Geiselsteden gemacht. Denn was im Kessel brobelte, war lau­aus Schlackebruchſtüden besteht, die einer periodi- Des stammerbühles aufstieg? Das ganze Eger - aus Silber sei. teres Golb, bas ihn nicht gebrannt hätte, wenp schen Strömung zu Tage geworfener geschmol- land mit seinen heilfräftigen Wässern, den Koh­er mutig zugegriffen hätte.

zener Laba entstammt.

len, Mooren, Kohlensäurequellen gleicht einem Der Kammerberg liegt südlich von dem unterirdischen Laboratorium, dessen Erzeugnisse in gut gesinnt und kam allabendlich zu ihr am Weltkurort Franzensbad und bildet einen vom den Weltfurorten Marienbad , Franzensbad und Westen nach Osten verlaufenden Sügel, 502 Wte- Starlsbad jährlich Taufenden von Sturgäften zu ter über der Nordsee, 75 Meter über Franzens- gute tommen, die durch ihren Gebrauch Gesund bads Quellen erhöht. heit, Erholung und Linderung ihrer Leiden er­

Ein Zwerg war einem Mädchen aus Reisig Der Seeberger Förster wollte einen Meier­Frei". Sie widerstrebte anfangs, duldete" ihn aber doch schließlich, nur verbroß fie, daß er trok of auf dem Kammerbühle bauen, doch wurde allen Bittens feinen Namen nicht nennen wollte, hmt alles tagsüber Gebaute in der Nacht von den umsomehr, als sie von ihren Samevadinnen des Zwergen wieder eingerissen. Einmal lauerte er wegen genedt wurde. Einmal aber belaufchte fie ihnen auf und wollte fie niederschießen, blieb Die Naturforscher hatten in der neueren langen. ihren Liebhaber bei den nächtlichen Tänzen, aber wie gelähmt und versteinert stehen, bis die Zeit ihr besonderes Augenmerk auf diesen Vulkan gerichtet; die böhmische Landesregierung ließ bald Der Boltsglaube hat die in der Stille wir- und da hörte sie ihn fingen: Wenn das mein waren. Endlich riet ihm ein altes Weib, eine welche die Zwerge oft am Stammerbühl hielten, 3werge wieder mit ihrem Zerstörungswerk fertig nach der Gründung Franzensbads Nachgrabun fenden elementaren Naturkräfte in den Elfen per Schätzlein weiß, daß ich Tilltangerl heiß, läßt's Glode aufzuhängen, die noch nicht geweiht fei, gen anstellen, später auch der Liebensteiner Guts fonifiziert. Die elfischen Geister, zu denen auch mich nimmer ein." Nun wußte fie den Namen bas Läuten vertreibe die Zwerge ficher. Als der herr Graf Zedivit eine tiefe Grube ausheben, bie Bierge gehören, find zumeist klein von Ge- und sagte ihm dies vor, als er wiebertam. Der Förster dies befolgte und um Mitternacht läuten ohne dabei jedoch etwas anderes aufzufinden als stalt; sie find verschmitt, flug, funftfertig, gütig werg aber wandte fich traurig ab, gab ihr die wollte, war er und das Baugerüst verschwunden. die zu Tage liegende Lavamasse. Med. Dr. Reuß, gegen die Menschen, zuweilen aber auch schädlich. Hand und sagte: Weil Du meinen Namen kennst, Als Geist mußte er bei der Glode wandeln. Goethe, Goldfuß, Bischoff, von Humboldt, Ber - Das Egerland mit seinen Naturheilkräften ist ein muß ich Dich auf ewig meiden." Er wurde nicht zelius, von Busch, Cotte und noch andere be- besonders geeigneter Ort, die Wirksamkeit solcher mehr gesehen. rühmte Männer haben den Kammerbühl unter- Wesen hinzu versehen und so ist es fast selbstver­Ein von Reifig gegen den Egerfluß fahren­sucht und über seine Beschaffenheit geschrieben. ständlich, daß sich um den Kammerbühel ein gan­der Bauer spürte plöglich, wie sein Wagen immer Sie sind aber in ihren Ansichten nicht einig. zer Sagentreis bilbete. Der genannte Berg hatte Fuchsrand( an der Eger bei Bettendorf) Schwäm- Wagen mit unzähligen fleinen Männlein behan­Ein armes Weib sammelte am sogenannten schwerer wurde. Als er sich umfah, war der ganze Einige meinen, er sei das Produkt eines bloßen so ging die Sage mit feinem Zwergloch" me und Preiselberen und ruhte gerade ein biß- gen, die ihn baten, weiter zu fahren. Einige Erdbrandes und andere, er wäre vulkanisch- nep- der Ein- und Ausgang der Zwerge aus ihren chen aus, um ihr Brot zu verzehren, als ein lei Schritte vor dem Fluß baten sie ihn, anzuhalten tunischer Entstehung. unterirdischen Behausungen zu vermitteln. Im nes Männlein mit einem breispißigen Hütchen und und fragten nach der Schuldigkeit. Nichts", er­Die Zavaschladenmasse des Kammerberges nachfolgenden feien einige Sagen vom Kammer- schwarzem Mäntelchen erschien und sie um Brot widerte der Bauer. Vielen Dank", antwortete beträgt etiva 650.000 Stubikmeter, wovon bisher bühle mitgeteilt: bat. Sie gab ihm dies und einige Beeren dazu. ein Zwerg, vir aber fommen nie wieder ins zur Beschotterung der Straßen etwa der zehnte Zum Hirten in Reifig, einem Dorfe in der Das Männchen brach nur ein Stückchen ab, legte Egerland . Teil verwendet wurde. Dadurch entstand eine Nähe des Kammerbühles, tam in der Nacht ein das andere wieder zurüd und war verschwunden. ber gefehen worden. Auf dem Tun des Bauern -Die Zwerge sind seitdem nie wie­Bertiefung in der Mitte des Bühls, welche das fleines Männlein und bat um Speise, Trant Zuhause fand sie, daß das Brot zu Bold, die aber ruhte feit dem Abzug der Zwerge Segen Zwergloch genannt wird. Aus den dichten Basalt- und Nachtquartier. Es war taum anderthalb Beeren und Schwämme zu edlen Steinen ge- und er hatte Glück in allemt, was er unternahm. steinen ist der schwarze Turm der Egerer Burg Schuh hoch, trug einen schwarzen Sut mit gleich worden waren.

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durch die Römer oder alten Deutschen erbaut. farbiger Feder und ein Mäntelchen auf den höl­