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Tages- Neuigkeiten. Gefahr eines Rechtsputsches in Bayern  .

Willy im ,, Prager Tagblatt". Die Demo­rraten und Republikaner des Prager Tag­blatt" haben endlich einmal einen Roman in

Die Brandstifter ,, warnen".

8. September 1922.

fer war er nicht lange, seit 1886 nahm er keine Kandidatur mehr an, er war eben mit Leib und Seele Journalist und ertrug es nicht, in diesent Berufe durch ein öffentliches Mandat auch nur im geringsten behindert zu werden. Dagegen hatte er immer eine geheime Liebe zur Literatur, er war des großen Dichters Svatopluk Cech   be ster Freund und hat auch einige Romane verfaßt. In der tschechischen Literaturgeschichte hat er sich er der Herausgeber der Světy" war, das ſeiner­auch dadurch einen dauernden Platz gesichert, daß zeit die führende literarische, Revue der Tschechen gewesen ist. Mit Seller ist ein ungemein fleißiger Journalist dahingegangen, ein anständiger Cha­rafter, bem es mit seinem Beruf heiliger Ernſt gewesen ist.

Fortsetzungen gefunden, der ihrer Gesinnung München  , 2. September. Die Gefahr ge-| Weinstuben wurde einstimmig anerkannt. Ebenso ganz und gar entspricht: Vom 24. Sep- waltsamter Aktionen von Rechts ist in Bayern   wurde ein umfassender Ausbau der für den an veröffentlichen sie wieder größer geworden. Aus diesem Grunde Winter geplanten Voltstüchen und Mas abschnittweise die ungekürzten darunter der Führer der Bauerngemeinschaft Dr. sung wird aufgefordert, zur Sicherung der 3 u f. abschnittweise die ungekürzten erließen beute verschiedene klerikale Führer senspeisungen erörtert. Die Reichsregie Erinnerungen Wilhelms II. Heim und der bayrische Landtagspräsident fer und Margarineversorgung auch gleichzeitig mit den größten önigsbauer, eine öffentliche Erklärung, in vor den einschneidendsten Maßnahmen nicht zu Blättern der ganzen Welt nach der sie mitteilen, daß man in rechtsradikalen Strei- rüdzuschreden und gegen den Ausverlauf einem vom amerikanischen   Versen mit dem Gedanken eines gewaltsamen Butsches Deutschlands   mit allen Mitteln einzu leger festgeseßen Terminkalenspiele, und vor solchen Absichten auf das schreitet. der". Die Herren aus der Prager Herren- Dringenste warnen. In der Zeit größter Massenaustritt deutscher   Arbeiter aus der Für die Sozialrentner, Invaliden gasse geben vor oder schmeicheln sich wirklich, materieller Not müßten die schwerstwiegenden und Angestellten. fatholischen Kirche. Im Betriebe Faltis in mit diesen Erinnerungen ein geschichtliches Folgen daraus hervorgehen. Auch der Führer der Jungbuch find vor kurzem einige christliche Dokument ersten Ranges" abzudruden, aber früheren Einwohnerwehren und der Orgesch, Berlin  , 1. September.  ( Wolff.) Zur Be- Arbeiter aus der Union   der Textilarbeiter aus. es ist nur ein Dokument von Willys und von Forstrat Escherich, warnt aus nationalen fämpfung der wirtschaftlichen Notlage find energetreten. Sie begründeten ihren Austritt damit, es ist nur ein Dokument von Willys und von und aus Gründen der Staatsautorität vor den be- gische Maßnahmen in die Wege geleitet. Für die daß sie ant Katholikentag und bei einer Wall den bürgerlichen Demokraten großer Schande. Wie sich in einem Phantasten und Wirrkopf absichtigten Aktionen der patriotischen Verbände. Sozialrentner werden durch Beiträge des fahrt beim hl. Brunnen in Repelsdorf den Reiches, der Länder und Gemeinden rund 1.2 Schwur ablegen mußten, aus der roten Dr von Wilhelms Qualitäten die Dinge der Wirk Notmaßnahmen für Deutschlands   Milliarden außerordentlicher Mittel alsbald ver- ganisation" auszutreten. Diesem Austritt waren lichkeit malten, wird die ernsthafte Geschichts­wendbar. Auf dem Gebiete der Kranten, mehrere, christliche" Sizungen in der Kirche und forschung gar nicht oder höchstens als psycho­Versorgung. Unfall- und Angestelltenversiche im Pfarrhofe vorausgegangen, in denen der pathische Kuriosität interessieren. Dafür wird Berlin  , 2. September.  ( Wolff.) Das preu- rung sind Aufbesserungen vorgesehen. Die Seppfaffe Falta diese Stirchentinder bearbei. sie die Ankündigung der kaiserlichen Erinne- ßische Staatsministerium befaßte sich in feiner Reichszuschüsse an die Länder zur Unterstützung, tete. Die Arbeiter des Betriebes brachte dieje rungen in den größten Blättern der ganzen Freitag- Sibung ausschließlich mit den Maß- notleidender fleiner Rentner sind von 500 Vorgangsweise in Erregung, und sie beschlossen Welt" als Zeugnis der Gewinngier eines Man- nahmen zur Bekämpfung des Wuchers und der Millionen auf 1 Milliarde erhöht worden. Die in einer Versammlung, aus der Kirche auszutre nes buchen, der seines Volkes Unglück und den bei ben lebenswichtigen Artikelat. Ms taugliche und Kriegshinterbliebene für Sep- Woche voll Arbeit mit dem Ausfüllen von Aus Preistreiberei auf dem Lebensmittelmarkte und Teuerungszuschüsse für Seriegsbeschädigte ten. Die Vertrauensmänner hatten eine ganze eigenen schmählichen Zusammenbruch dazu be- Mittel zur Sicherung der Boltsernährung wur- tember werden gegenüber dem Auguftbetrage ins trittsformularen. In Ober- Jungbuch ist nüßt, um federfir bei dem einſt gehöhnten den unter anderem angesehen: Wiedereinführung gesamt um rund 140 bis 200 Millionen erhöht dieselbe Aktion durchgeführt worden, so daß es Feinde Dollarmillionen zu erschreiben. Und des Zwanges zur Preisausschreibung sein. Die Reichsmittel der sozialen Kriegsbeschä in dieser Ortschaft 1000 tonfessionslose fie wird aus der gleichen Anfündigung ein sämtlicher Waren; die Notwendigkeit einer digten- und Kriegshinterbliebenenfürsorge sind Arbeiter gibt. Bild des deutschen   Bürgertums gewinnen, so Einschränkung der Ausschantstät bereits von 500 millionen auf 1 Milliarde er­häßlich und traurig, wie dieses Bürgertum ten von Wein und Likören, und vor allem die höht worden. heute tatsächlich ist. Sehnt es sich doch zum Konzessionsverweigerung zur Errichtung von Teil ernsthaft danach zurück, wieder vor den Hohenzollern  , Habsburgern und Wittels­bachern im Staube faßbudeln zu dürfen, und den sind. Die gestern eröffnete Schule ist wieder zum andern Teile prostituiert es bedentenlos ein Fortschritt über das im Vorjahr Geleistete feine republikanische Gesinnung", wofern es hinaus, indem sie einen Monat dauern wird. Damit seiner Sensationsgier und Profitsucht im nächsten Jahre soll eine sozialistische Schule Im damit seiner Sensationsgier und Profitsucht stattfinden, die nicht weniger als drei Monate genüge leisten kann. Gewiß, vom 24. Septem- dauern wird. Die Lehrgegenstände zerfallen in ber ab wird das Prager Tagblatt" in einigen vier Abteilungen: 1. das Politisch Administrative, tausendExemplaren mehr verkauft werden. Aber 2. Sozialismus und Sozialisierung, 3. Sozialpo nicht an wissensdurstige Geschichtsforscher, son- litit, 4. Gewerkschaftspraxis. Unterrichtet wird dern an sentimentale alte Weiber, auf deren täglich von halb 8 bis halb 1 und von halb 3 Tränendrüsen der Schloßherr von Doorn spe- bis halb 5. Verbunden mit der Schule find Exfur­fuliert, an offene oder heimliche Monarchisten, fionen. Die tschechischen Sozialdemokraten beab­deren Idol aus den Erinnerungen" neue ſichtigen, in absehbarer Zeit eine Gewerkschafts­Nahrung erhalten soll, in Summa an lauter und Journaliſtenſchule zu errichten, einen Vor­Verehrer des Vermoderten und Verwesten! In fieht, ist die tschechische Sozialdemokratie eifrig läufer der geplanten Arbeiterhochschule. Wie man ihren Dienst stellt sich das fortschrittliche", baran, Bildungsarbeit zu leisten. freiheitliche"" Prager Tagblatt", treu seiner altbewährten Devije:" Non olet" Rebbach stinkt nicht.

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der Banken und Großverdiener sehr gut bekannt und die Polemit gegen uns hat nur den Zweck, die der Wirtschaft" nahestehende Gesellschaft rein­zuwaschen. Damit hat sich das Blatt vor der gan zen Oeffentlichkeit als der Anwalt des Prager Börsentapitals enthüllt.

Die Masseuberhaftungen und Deportationen in Rußland  . In der Nacht vom 16. zum 17. August wurden auf Befehl der politischen Staats. verivaltung 30 Personen in Mostau verhaftet. Laut dem Haftbefehl sollten etiva 100 Personen verhaftet werden, aber ein großer Teil von ihnen wurde in dieser Nacht nicht gefunden. Vom 17. bis zum 30. Auguſt wurden in Moskau   und Pe­tersburg weitere 182 Personen, die sich aus den Kreisen der Professoren, Rechtsanwälte, Schrifts steller usw. rekrutieren, verhaftet. Unter ihnen Abgeblikt. Am Donnerstag sprach in einer befinden sich die Gelehrten und Schriftsteller Ei­gut besuchten Versammlung des Warnsdorfer Ge- chenwald, Berdjajew, Bretsch  , Karjakin, Riese wertschaftskartells Genoffe Dr. Hahn aus Rei- wetter, Morawjow, Stratonow, Jin, Tager, chenberg, über die Wirtschaftspolitit Sowjetruß- Frant, Spet u. a. Auch der Schriftsteller Offor lands. Der Umstand, daß Dr. Hahn vor unseren gin sollte verhaftet werden, er wurde aber von Genossen sprechen wollte, brachte die Warnsdor- der Polizei nicht gefunden. Die politische Staats­fer Kommunisten in Aufregung. Sie beschlossen in verwaltung erklärte, daß die 200 gefangenen Ge­einer am Mittwoch abgehaltenen Bersammlung, lehrten und Schriftsteller am 28. August nach dent haus zu ziehen. Der Eintritt sollte eventuell erweisung ist indessen ziemlich fraglich, da die Aus­am Donnerstag abend geschlossen ins Vereins Ausland ausgewiesen werden würden Die Aus­vungen werden und ihr Führer Enderlich sollte gewiesenen bisher kein Auslandsvísum erlangen Das Blait des Börsenkapitals. Die Zeit zum Reden kommen, oder sollte Dr. Hahn auch tönnen. Wenn die Ausweisung nach dem Aus­schrift Die Wirtschaft", die sich bisher einen neu- nicht sprechen. Um acht. Uhr war die Bersammlande nicht stattfindet, werden alle Verhafteten tralen Anstrich zu geben versuchte, ist ganz ent- lung Dr. Sahns angesagt und um halb acht tamen nach den nördlichen Gouvernements verbannt Bildungsarbeit der tschechischen Sozialdemo- rüstet darüber, daß wir in einem unserer letzten denn auch etwa zweihundert Personen angerüdt. und dort unter die Aufsicht der politischen Poli­fratie. In Brag wurde am Samstag eine ein Artikel behauptet haben, daß sowohl die Vermeh. Da aber unsere Genossen wader auf dem Po- zei gestellt. Den gleichfalls verhafteten Verteidi­monatliche sozialistische Schule der Arbeiterata- rung des Banknotenumlaufes( Inflation), als ſten waren, wurde nichts aus dieser Sprengung gern der Sozialrevolutionäre im Moskauer   Pro­demie, der Bildungsorganisation der tschechischen auch seine Einschränkung( Deflation) den besigen der Versammlung. Die Kommunisten machten zeß, den Rechtsanwälten Tager und Morawjow sozialdemokratischen Arbeiterpartei, eröffnet. den Klassen ungeheuere Gewinne in den Schoß nur einen Seidenſpektakel vor dem Vereinshaus, ist die Ausweisung nach dem Auslande verweigert Schon im Jahre 1920 veranstaltete die Arbeiter geworfen und der Arbeiterschaft Not und Elend während gleichsam zu ihrem Schuße hinter ihnen worden. Sie werden dieser Tage nach einer alademic in Brag eine sozialistische Abend gebracht hat. Das sei angeblich eine sozialdemo- die Polizei und Gendarmerie, die sie mit ihrem Stadt des Gouvernements Archangels   deportiert schule nach dem Muster der Wiener   Partei- fratische Wald- und Wiesenauffassung". Dieses fo- in so breiter Deffentlichkeit gefaßten Beschluß werden. Aus dem Konzentrationslager in ra schule vor dem Krieg, wo in zwei Abteilungen genannte volkswirtschaftliche Fachblatt mein daher geradezu gefordert hatten, patrouillierte. Die Ver- changelsk waren einige linke Sozialrevolutio zu je 150 Stunden unterrichtet worden ist. Im jedenfalls, daß es umgekehrt gewesen ist, daß die sammlung felbst verlief ohne jede Störung und näre geflüchtet. Die politische Staatsverwaltung Jahre 1921 wurde ein Fortschritt in der Rich Arbeiterschaft seit 1914 in Saus und Braus ge- die äußerst fachlichen Ausführungen des Dr. Hahn gab darauf den Befehl, alle im Lager vber­tung erziehlt, daß eine einwöchentliche lebt hat, während die besitzenden Selassen verarmt fanden lebhaften Beifall. bliebenen Sozialisten nach der fast un­Schule mit ganztägigem Unterricht stattfinden find. Es weiß nichts von dem Wucher, der im Dr. Serbac Heller gestorben. Gestern ist in bewohnten Insel Nowaja Semlja   zu de­konnte, in der sehr gute Resultate erzielt wor- Strieg und in der Nachkriegszeit getrieben wurde, einem deutschen   Badeort der älteste tschechische portieren, wohin selbst in den schlimmsten e nichts von den sogenannten neuen Reichen, nichts Journalist, Dr. Servac Heller, gestorben. Seit Beiten des Zarismus fein Gefangener verbannt Gerolsen, lejet und verbreitet die von den gewaltigen Gewinnen des Bankkapitals; dem Jahre 1867, alſo ſeit 55 Jahren schrieb der wurde. Die jetzige Deportation, der bezeichnen­das heißt: das Blatt will nichts davon wissen. Berstorbene für die Narodni Lifth", in deren der Weise nur Sozialisten zum Opfer fallen, ist Arbeiterpresse, In Wirklichkeit sind in den Kreisen, in denen die Redaktion er 1870 eintrat und wo er später das gleichbedeutend mit einem Todes­

Kees Doorit.

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Ein flämischer Sittenroman von Georges Gelhond. Dann set dich doch ein wenig," sagte fic, als sie in das große Zimmer getreten waren. ,, Und wie gehts zu Hause?"

Ach sprich mir nicht davon. Es ist immer dasselbe saure Leben. Was hast du es doch gut getroffen, Annemie, was bist du ein Glückskind! He, hatte ich dir nicht gut geraten? Der alte Nelis Cramp Gott habe ihn selig ber hatte wohl Geld wie Heu, wie?"

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Als sie ihm den Staffee einschenkte und But ter auf ein Stück Brot strich, fuhr er fort: Jetzt denke ich gerade daran. Hast du noch immer deinen ersten Snecht?"

,, Kees? Jawohl! Weshalb sollte ich ihn auch nicht behalten? Ich würde schwerlich einen an­dern finden, der ihm gleichtäme," antwortete sie, nicht ohne ein wenig zu erröten, denn die Frage hatte sie überrascht.

Das ist wahr! So ists! Aber ein Knecht läßt sich doch immerhin ersetzen. Es gibt auch noch andere Findelfinder und Bastarde. Aber was ich sagen will, ist bloß wegen seines Alters; er scheint mir noch sehr jung zu sein, um ein Gut, wie dieses, zu leiten. Hast du denn auch noch Zutrauen zu ihm?"

wohlwill. Du bist noch jung, sehr jung, da muß| von den Dienstboten, und er hat mir diesen man achtgeben. Ja, soll ich dirs heraussagen, armen Teufel mehr als einmal empfohlen, da er postauſend!" das kostbarste Werkzeug seines Gutes fei."

Er stand auf und ging bis zur Türmit feinen Stelzen brauchte er nur brei Schritte zu tunstedte feinen spigen Stopf in die Küche hinein, um sich zu vergewissern, daß niemand dort lauschte, und dann sette er sich wieder, um weiterzuessen.

,, Es schickt sich nicht, daß dieser hübsche Schwarzkopf mit einer frischen Herrin, wie du eine bist, zusammenwohnt," erklärte er faltblü tig, nachdem er einen Mundvoll hinunterge­schluckt hatte, und dann lehnte er sich rückwärts, und mit seinen durchbringenden Augen suchte er auf dem Gesicht seiner Schwester zu lesen.

Annemie lachte laut auf, um ihm ihre Ver­legenheit nicht zu zeigen.

Das ist wieder eine von deinen verrüdten Jbeen, mein armer Wannes," fagte sie. Man hat wohl recht, wenn man dich den Mißtraui­schen nennt. Ich sehe schon, was du mir fagen willst. Ich brauchte einen andern Mann hier, so einen wie du, nicht wahr?"

Annemie, Annemie! zweifle nicht an der Gescheitheit deines älteren Bruders. Seit dem Tobe Meister Cramps ist die Stellung dieses Rees Doorit   nicht mehr haltbar unter diesem Dache. Ich will mich nicht in Sachen mischen, die mich nichts angehen Gott bewahr mich babor! Du bist deine freie Serrin geblieben, mach wie du willst. Aber ich würde an deiner Stelle einen anderen Knecht suchen." Der ungeladene Gast hatte es jedoch nicht Ich sag dir noch einmal, Wannes, ich weiß cilig. Der Kaffee war gut, er schentie fich noch nicht was du willst," stammelte die Witwe, der eine Tasse ein, und da sie ihn nicht mehr nötigte, der ernste Ton des Predigers aufgefallen war.

Nun ja, gerade soviel wie früher. Aber wes­halb fragst du denn so etwas?" murmelte Aune mie vor sich hin, da sie ungeduldig wurde und stehen blieb, damit er gehen sollte.

schnitt er sich einen zweiten strich. Er trant schwankten, und ihr Herz schlug schneller. Sie|

er der Butter

und taute langsam und wohlgefällig.

,,, ich leugne das nicht. Aber fein junges Alter gefällt mir nicht recht. Stönntest du nicht einen älteren Stnecht dingen? Da hat man mir erst neulich zu Wilmersdont von Sus Bellemans, einem ordentlichen, fleißigen Kerl gesprochen..."

Wie? Von diesem häßlichen Budeligen mit den roten Augen?"

,, Nun ja, von ihm, den die schwangeren Frauen so sehr fürchten; aber ich denke, du ge­hörst doch nicht zu denen...

sie ihre Neigung eingestehen würde. Aber liebte fie den treuen Jungen wirklich so sehr, um ihm zuliebe sogar ihre Vorurteile aufzuopfern? Sie erinnerte sich an all die Hingebung, die Sees seit so vielen Jahren gezeigt hatte, an feine immer untertänige Saltung, feine Uneigenmütigkeit, in der eine Biebe sich berbarg, wie sie gewiß feinem anderen mehr eine solche einflößen würde. Nur einmal war diese platonische Zärtlichkeit beinahe umgeschlagen, aber damals war Annemie ja selbst fast auf dem Punkte, sich zu vergessen.

Der Bottaufend" suchte auf dem Gesicht seiner Schwester zu erraten, was in ihr vorging. Jetzt war er ärgerlich darüber, daß sie hübsch und munter war. Wäre sie alt und häßlich ge wesen, so hätte sie sich in den Witwenstand er geben und hätte wenigstens nicht so leicht einen

Er lächelte spöttisch und hielt einen Augen­blick inne, um sich selbst über seinen Wig zu freuen; dann atmete er wieder auf, wie wenn er dem Folgenden mehr Wichtigkeit beilegen wellte, und seine Augen, die sonst talt und gleichgültig Mann angezogen. waren, erglän ten wie in ein er dunklen Famme. Er fuhr fort: Wenigstens," fügte er langsam hinzu, in­

dem er bei jedem Worte mit dem Stiel feines du hättest dich schon lang in diesen Sonderling ver ,, Man sagt noch mehr, man behauptet fogar, Meffers auf den Tisch flopfte, wenigstens würde liebt. Ich glaube wohl, daß er selbst diese Ge der Aufenthalt eines solchen Scheusals hier auf meinheiten im Dorfe herumerzählt. Er hofft so, bem Hofe den Verdacht der Leute ablenten. Ver- deine Hand leichter zu gewinnen... Meisterin stehst du das?" Doorit! nein, das wäre zu tomisch. Bedenke doch, ,, Der Leute? Welcher Leute? Glaubst du, ich er hat nicht einmal einen Namen... Sag nur, sollte mich durch ihr Geschwäb beftinimen lassen? Annemie, gelt es ist nichts Wahres an dieser Ge Ich sehe schon, wie es damit steht. Du hast dich schichte?" von jenen Neidhälfen von Dinghelaar beschwägen lassen, von jenen Faulenzern, die vor erger ber­sten, weil sie sehen, daß auf dem Weißhof alles gut vorwärts geht. Wenn man mir stees weg nehmen will, fo ist es blog, weil man weiß, wie nützlich er mir ist."

Schwester, die gana niedergeschlagen war, und er Wannes stand auf und ging bis zu seiner nahm fie bei der Hand. Er wollte aus der Un gewißheit herauskommen und erfahren, ob sie einen Fehler begangen hatte,

hat dich doch nicht angerührt? Wir brauchen doch Dieser Bagabund," flüsterte er ihr ins Ohr, feinen Standal zu fürchten?..."

,, und deshalb sagt man fogar, bu wolltest ihn heiraten, um sicher zu sein, daß dieser muster­über sich hafte Bauer dich nie verlassen werde." D, was das anbelangt, bas tann ich beschwö Die Witwe sentte den Stopf. Gin heftiger ren!" antwortete fie laut und in einen so aufrich fuchte sich jedoch zu wehren. Stampf ging in ihr vor. Sie dachte, fie tömte ja tigen Zone, daß der Fragesteller wieder aufzuat reben, alles offen bekennen und ihrem Bruder men wagte, wie dem ganzen. Dorfe die Stirn bieten, indem

Se, he, weshalb diese Fragen? sagst du, liebes Schwesterchen. Ganz einfach, weil ich dir

Mein feliger Mann, den du immer einen schlauen Kopf genannt haft, verstand auch etwas

( Fortseßung folgt.)