Seite 2.
Es ist klar, daß all die angedeuteten Kon flikte fich diplomatisch und militärisch auswirken mußten. Kemals Truppen betamen aus Frank reich und Rußland , jene Konstantins aus England Waffen, Ausrüstung und Munition. Und weil die englischen Zuschüsse anfangs reicher wa ven, gelang es den Griechen, vorübergehend bis Angora vorzubringen und sich auf der stärksten Querlinie Kleinafiens Estischelir- Kutaia- AffiunKarabissar, rund 300 m. östlich von Smyrna , dauernd zu behaupten. In dieser für sie besten Zeit hätte ihnen eine vernünftige Einigung mit Stemal manchen Gewinn auf Jahre Hinaus sichern können, aber weder sie noch ihre Beschüßer wollten so recht und so brachten die Pariser En tentebesprechungen im Frühling dieses Jahres kein greifbares Ergebnis. Dafür stieß Lloyd Ge orge den Innenminister Angoras, Tethi Bey, der zu Unterhandlungen nach London lam, arg vor den Kopf, trotzdem der englische General Towns hend, ein Kenner der türkischen Armee, entschie den warnte, und nun unternahmen die Griechen, durch solchen Liebesdienst Lloyd Georges völlig verblendet, einen geradezu aberwißigen Vorstoß gegen Konstantinopel . Wohl rüdten jetzt die Bri ten etwas von ihnen ab, doch zu spät: die Feind seligkeiten waren wieder eröffnet, die Remaliften nahmen die Herausforderung an, und wo ihr Siegeszug aufhören wird, ist derzeit noch nicht abzusehen.
Die Konferenz in Venedig , die jetzt von Jtalien aus betrieben wird, soll in Ordnung brin gen, was Sevres, Paris und das diplomatische Intrigenspiel der Ententemächte angerichtet ha ben. Und dabei sind die Intrigen heute noch lange nicht zu Ende. Frankreich sucht die Waffenstillstandsverhandlungen mit der Begründung, ihre Einleitung sei Sache der Kriegführenden allein, möglichst hinauszuschieben, um so die grie chische Niederlage zu einer vollständigen zu mathen, und in Venedig will es angeblich dafür eintreten, daß den Türken Adrianopel und die Halbinfel Gallipoli wieder zurückgegeben werde. Setzen fie dies oder setzt gar Kemal Pascha seine noch viel weiter gehenden Forderungen durch, dann wird sich das Spiel schneller, als man glaubt, umdrehen können. Es werden dann nämlich die Nationalisten Angoras an die Stelle der zur Ohnmacht verurteilten Griechen treten und ihnen leicht das Schicksal erblühen, das einen unersätt lichen Uebermütigen, nach dem andern stürzt. Der Imperialismus trägt eben seinem Wesen nach die Keime fünftigen Verderbens notwendig und unerbittlich in sich.
12. September 1922.
Was gehen die deutschen Glasarbeiternig ein feierlicher Him ng durch Brog first
die Regierung an?!
Der Zentralverband der Glasarbeiter in Tannwald wird vom Handelsminifterium ignoriert,
Tannwald, 11. September( Eigenbericht). Wie die Regierung mit den deutschen Arbeitern und der deutschen Industrie in diesem demokratischen Staate umgeht, dafür hat wiederum das Handelsministerium einen Beweis erbracht. Bekanntlich hat der Zentralverband der Glasarbeiter mit dem Sik in Tannwald schon wiederholt an die Regierung die For derung gestellt, eine gemeinsame Enquete der Arbeiter und Industrievertreter der Glasindustrie einzuberufen, um dort über die wirtschaftliche Not dieser Industrie zu beraten und Mittel und Wege zu suchen, um die Glasindustrie dieses Staates vor ihrem gänzlichen Zusammenbruch zu bewahren. Nun ist es aber Tatsache, daß gerade die Glasindustrie der deutschen Gebiete von der Wirtschaftskrise am schwersten getroffen wird und daß von den 15.197 gänzlich arbeitsloſen Glasarbeitern 11.038 auf die deutsche Nationalität entfallen. Von den 24.687 Kurzarbeitern, welche gezählt wurden, entfallen auf das deutsche Gebiet 16.349, jodaß die Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit in der Glasindustrie im deutschen Gebiete zwei Drittel, und im tschechischen nur ein Drittel beträgt.
Das Handelsministerium hatte für Mitt too ch, den 13. d. M., eine Enquete für die Glasindustrie einberufen, zu welcher auch alle größeren Interessentengruppen eine Einladung erhalten haben. Nun ist gestern neuerlich diesen Interessentengruppen ein Schreiben vom Hans delsministerium zugegangen, worin mitgeteilt wird, daß die für den 13. anberaumte Enquete nicht stattfinde, weil das Ministerium die zu behandelnde Materie in einem engeren Kreise von Wirtschaftsfaktoren und Fachleuten beraten lassen will. Hiebei ist nun das Auffallende, daß einer Anzahl der größeren Interessentengruppen mit dieser Abfage der Enquete gleichzeitig die Einladung zu dieser engeren Beratung für morgen Dienstag zugegangen ist, wobei der Zentralverband der Glasarbeiter, bei dem der größere Teil der Glasarbeiter dieses Staates organifiert ist, ganz einfach übergangen wurde. Der tschechische Glasarbeiterverband erhielt die Einladung, drei Vertreter zu dieser Beratung zu entsenden. Unser Zentralverband der Glasarbeiter wird hiebei gänzlich ignoriert.
Damit hat das Handelsministerium dokumentiert, daß es die Schwere der Katastrophe, welche über unserer Glasindustrie lastet, nicht erfaßt hat und offensichtlich die größte Interessentengruppe von einer so wichtigen Beratung fernhält. Der Zentralverband der Glasarbeiter hat gegen diese Verhandlungsweise sofort Beschwerde eingebracht und wir sind neugierig, was das Handelsministerium und die gesamte Regierung hiezu zu sagen haben.
Korrupte Agrarwirtschaft. Die ,, Reforma" brachte einen Bericht über die Wirtschaft der landwirtschaftlichen Gesellschaft für Viehverkauf in Prag . Durch die Zeugenaussage des Kaufmanns Kuchař wurde angeblich sichergestellt, daß die land wirtschaftliche Gesellschaft einen Gewinn von 17 Millionen Kronen zum Schaden des Staates verheimlicht hat. Dieser Zeuge las einen Revisionsbefund, der vom Sektionschef Jirat unterschrieben war. Es ist ausgeschlossen, so schreibt der Rude Pravo- Večernit", daß diese Riefensumme auf reelle Weise erworben wurde, wenn wir erwägen, daß die Gesellschaft ein Anfangstapital von nur 300.000 Stronen besaß. Diese Verheimlichung des Gewinnes erfolgte in der Zeit nach dem Umsturze. Wenn irgendein Kaufmann um Bewilligung der Einfuhr des Viehs aus einem Staate eintam, so wurde dies durch Herrn Weger, dent Sektionsvorstand der landwirtschaftlichen Gesellschaft, vereitelt, welcher eine besondere privilegierte Stellung inne hatte, denn die Bahn durfte niemanden Vich aufladen laffen, ausgenommen die landwirtschaftliche Gesellschaft selbst. Die Arbeiter, welche bei der Gefellschaft beschäftigt waren, wurden durch die Verwaltung gezwungen, zum vollen Gewichte des Fleisches 40 Prozent Knochen hinzuzuzählen, und dieses Fleisch war von minderer Qualität. Die Arbeiter arbeiteten um einen Wochenlohn von 10 bis 15 Kronen, Lange Zeit hindurch erhielten sie zur Verarbeitung viele verredte Schafe, welche schon fast ganz grün waren. Dieses faule, verStunfene, wurmzerfressene Fleisch verarbeiteten sie 1 20 Stüden täglich zu Salami. Wenn irgend ein Arbeiter sich tvaßte und ihm diese Unreinlichkeit in die Wunde tam, so erhielt er eine Blutvergiftung. Das sind sichergestellte Tatsachen, für die sich die landwirtschaftliche Gesellschaft der Deffentlichkeit gegenüber verantworten muß. Für die Angestellten war Zuder im. Gewicht von vier Metergentnern monatlich, ferner Schuhe und an deres zugeteilt, aber die Angestellten erhielten davon nicht das geringste. Wie es dazu fam, daß die Gesellschaft lange Zeit verendete Tiere zu Selch waren verarbeitete, erklärt sich so, daß sie das Vieh nicht in die Prager FleischMetella, hat ihm in Turnau Gelegenheit geboten, hallen zur ärztlichen Untersuchung führen mußte, im getreuen Gedenken an diesen Mann, alte Le- sondern ihren eigenen Sammelplaß besaß, aber genden aus Desterreich über den Haß der Deut einen Arzt zur Untersuchung des Fleisches zog sie Eine Feststellung. Die Nova Doba", das schen den Tschechen gegenüber auszuframen. In solange nicht bei, bis sich die Arbeiterschaft gegen Pilsner Blatt der tschechischen Sozialdemokraten, dieser Hinsicht ist Herr Dr. Kramar schon sehr die Verarbeitung der verendeten Tiere verwahrte Das ist die eine Lehre des griechischen Zu veröffentlichat am Sonntag unter dem Titel antik zu nennen. Ebenso veraltet ist sein Sinüber- und einen Tierarzt herbeirief, welcher das Fleisch fammenbruches. Dan andere bezieht sich auf die„ Czermats unwahrheiten" einen aus London da- spielen der Sprachenfrage auf die soziale Frage. beschlagnahmte. Auf dem Sammlplatz trepier Friedensdiktate, die den Weltkrieg wohl abschlos- tierten Leitartikel, der sich mit einem vom Abg. Sein Appell an die tschechischen Arbeiter, denen ten täglich durchschnittlich 40 Stüc sen, aber das Wollen und Fühlen der Welt nic- Czermak in der Septembernummer der„ The So- er noch immer einreden will, daß der Deutsche auf Vich. Als die Arbeiterschaft die Zuteilung von berträchtig verfälschten. Sie taugen nur zum Knezialist Review", dem theoretischen Organ der den Tschechen herunterschaut", verpufft heute Kartoffeln forderte, erhielt ein gewisser Michalet bel in den Mund der vergewaltigten Opfer, glau- englischen unabhängigen Arbeiterpartei, angeblich ins vollkommen sirkungslose und ist ebenso naiv von der Gesellschaft den Befehl, zu den Bauern ben mag niemand an sie, und wer sich auf sie veröffentlichten Artikel beschäftigt. Von dem Ar- wie die Anschauung zu nennen, daß die Tschechen requirieren zu gehen. Diese unrechtmäßig requifeierlich beruft, lügt bewußt und berechnend. Wie titel, dessen Inhalt wir nicht nachprüfen tönnen, im tschechischen Staat Gleichberechtigung erlan rierten Startoffeln erhielt die Arbeiterschaft ebenwäre es sonst möglich, daß derselbe Poincare, der da uns die betreffende Nummer der„ The Sozia gen müssen. Derr Dr. Kramar wird erschreckend falls nicht. Als die verkrüppelten Arbeiter aufs den Frieden von Versailles als Edpfeiler der sitt lift Review" nicht vorliegt, behauptet die Nova alt. Wir glauben es ihm ja gern, daß er sich Pflaster geworfen waren und beim Präsidenten lichen Weltordnung preist, seit Jahr und Tag auf Doba", daß er in möglichst einseitiger und gehäffi- eifrig bemüht, durch scharfes, national- mannhaf der Gesellschaft, dem Millionär Dvorak , Untereine Revision des Friedens von Sevres drängt, ger Weise die Verhältnisse in der tschechoslowaki- tes Auftreten in der Deffentlichkeit seine geistige ftützung erbaten, erhielten fie ein Almosen von die nun auch gründlich kommen wird?! Wie, daß ichen Republik darzustellen sucht, und das tsche Verfaltung nicht merken lassen zu wollen. Aber fünf Seronen. Das„ Nude Pravo" schließt seinen Lloyd George wieder den Frieden von Versailles chische Blatt knüpft daran zahlreiche Angriffe ge- das Traurige an dieser Maskerade ist, daß die Artikel mit folgenden Worten:„ Was für ein ür gern geändert sähe, während ihm Sevres bisher gen den Genossen Czermart und gegen unsere Farben selbst schon so veraltet sind, daß ein fol- teil wird sich die Deffentlichkeit über Leute bilden, unantastbar war?! Alles Gerede der großen Partei. Dem allem gegenüber seit festgestellt, daß ches Auftreten des Dr. Kramar furchtbar lächer welche vor den ärgsten Mitteln nicht zurückschenStaatsmänner" geht nur auf Augenauswischen Abg. Gen. Ezermal weder jetzt noch früher für lich wirft. Es wäre hoch an der Zeit, daß ein so ten, die Gesundheit anderer zu schädigen, um ihre aus, was sie heilig" nennen, ist Gewaltinstru- den„ The Sozialist Review" geschrieben hat und fluger Politiker, wie es Dr. Kramar fein will, unerfättlichen Taschen zu füllen. ment einer imperialistischen Machtpolitik und daß auch der von der„ Nova Doba" zitierie Arti- dies merkt und stolz, aber sicher, vom Schauplaz Drei tschechische Nationalsozialisten in der wird, nach gut Wilhelminischem Muster als fel weder von ihm geschrieben wurde, noch daß er seiner segenslosen Tätigkeit verschwindet. neuen Regierung. Nach einer Weldung der„ TriFetzen Papier" beiseite geworfen, sobald es den jemanden zur Veröffentlichung der angeblich Ein Festfongreß der tschechoslowakischen fo- buna" wurde in der letzten Sigung des SenatoWachtzweden nichtmehr zu dienen vermag. Diese darin ausgesprochenen Anschauungen ermächtigt zialdemokratischen Arbeiterpartei zur Feier ihres renklubs der tschechischen NationalsozialistenparErkenntnis mögen fich endlich einmals auch unsere hat. Damit erledigen sich auch die Liebenswürfünfzigjährigen Bestandes findet Samstag den tei, die sich auch mit Personalfragen der kommenStaatsmänner", welche die Erschaffung der Welt digkeiten der Nova Doba" gegen Czermat und 30. September 1922 in Prag statt. Die Tages- den Regierung befaßte, betont, daß die Partei mit erst von Versailles an zu rechnen lieben, endlich unsere Partei von selbst. ordnung lautet: 1. Eröffnung und Begrüßung der Rücksicht auf die wachsende Zahl hirer Angehörieinmal gründlich ins Stammbuch schreiben! Der altgewordene Dr. Kramar. Herr Dr. Vertreter der Bruderparteien und verschiedener gen drei anstatt wie bisher zwei Vertreter in der SUPERSTRADICIONO Stramar hat wieder einmal gesprochen. Die Ent- Sorporationen; 2. 50 Jahre Stampf und Arbeit Regierung verlangen wird. Falls diese FordeGeraisen, leset und verbreitet die hung des Denkmals eines, der den tschechischen im Interesse des arbeitenden Volkes", Referent rung erfüllt wird, wird die Partei ins Kabinett Chauvinisten unvergeßlich bleiben muß, weil er Senator Dr. Soukup; 3. Die fünftigen Auf- den Senator Klofač entfenden, dem wahr Arbeiterpresse, eine der ärgsten Zuchtruten für die Deutschen gaben der Partei in der tschechoslowakischen Re- scheinlich das Ministerium fürs chul we war, des verstorbenen Landesschulratpräsidenten publik", Referent Präsident des Abgeordneten- fen übertragen wird. Damit würde auch teil
2000еǝ000
Inland.
wären schöne Pläße noch genug, einige aufzu- laufende Ware müssen die Preise angeschrieben Da freut einem das Auslagenstudium bald fnüpfen". So der andere. Aber", fügte der erste sein, nur die Luxusware fällt nicht in diese Be- nicht mehr. Eine gestrickte Kunstseidenkrawatte Weltpolitiker trostlos bei:„ Die Franzosen sind ja ſtimmung. Aber auch die Preise für laufende 25.000, Damenstrümpfe 48.000, weiße ZwirnHeute ist der vierte Tag ohne Zeitung und diesem Augenblick der Norbbahnzug ein und die auch die Herren der Schöpfung. Da ist in einer 100, Hosenträger 35, ein Ulster 550, eine SchulSeute ist der vierte Tag ohne Zeitung und Kinder, die reinen Kinder". Zum Glück fährt in Waren setzen die Frauen in Schreden. Uebrigens handschuhe 25, graue 30, eine Seidenfrawatte -seltsam, aber durchaus den Tatsachen entspre beiden müssen nun ihre Weisheit vor anderen Auslage ein getupftes Herrenhemd ohne Sragen tasche 99.5, eine lederne Attentasche 331, eine chend der zeitungslose Zustand ist erträglicher, verzapfen. Mir aber wird im Wagen von einem mit 95.000 Stronen angeschrieben. Daneben ein andere 375, ein Stamm 17.8, von der Prakti als man denken konnte. In diesen nervenfressen. In Schweizer schen Wäsche" aus Celluloid ein Kragen 10, ein fich, wenn er einige Tage ohne die„ Sensationen" tungsstreit von Seipel abgekartet sei, weil er jetzt Franken gedacht, tosten die Hemden nicht viel, Stoffgummimantel 700, ein Raglan 980,' ein den Zeiten ist jeder im Grunde genommen glück- anderen Politiker die Offenbarung, daß der Bei- gestreiftes um 175,000 Stronen. bleibt, ohne die eine„ ,, anständige" Zeitung ja nicht wegen Genf feinerlei Beunruhigung brauchen sechs oder zwölf Franken, das kosten fie in Zürich Damenwollmantel 990 Tausend Kronen könne. Und der, dem das erzählt wird, glaubt fest sicher auch, wahrscheinlich viel mehr. Aber für den Monatslohn eines Redakteurs oder Buchhal erscheinen darf. Die aber, die eine Sensation durch daran, daß dem so sei. Des Beweisgrundes, daß so einen Oesterreicher mit Monatslohn ist so ein ters oder Schlossers oder Tischlers. Ein Damenaus zum Leben brauchen, die erfinden sie sich in eigner Regie. Un solchen„ Sensationen" fehlt es die Mitteilungen der Gewerkschaften Desterreichs" Hemd schon etwas, ein Zehntel, ein Zwölftel des hut mit Band 240, in einer Auslage elf Damens denn auch nicht in Wien . Besonders schlecht tom die zur Berständigung für die um ihre Existenz Lohnes das billigere, ein Fünftel, ein Sechstel das hutformen, die billigste um 71.500, bie teuerste men dabei bie Ballantönige weg.Querſt war es schwer ringenden Buchdrucker gestern abends zum teuere. Da wartet man doch lieber zu. So ein unt 330.000 Stronen. Sollen da die Frauen um erstenmale erschienen sind, von der Regierung Hemd wie das getupfte hat im Frieden sechs Stro- nicht verzweifeln? Aber schließlich, ohne Hut der serbische Stönig, der einem Anschlag zum scharf zensuriert worden feien, bedarf es kaum nen gekostet, das waren 12 Laib Brot. Heute kann man leben. Neben dem größten Luxus auf Opfer gefallen sein soll, dann, tags darauf, das rumänische Königspaar. Schauplay Marienbad. mehr. Das steht natürlich fest. Daß wir eine tofstet das Hemd 14 Laib Brot, jeden zu 7000 Sero- diesem Gebiete, dem Millionenhut, ſieht man In Mitleidenschaft der Präsident Wasaryt, der Benfur überhaupt nicht mehr haben, wiffen diese nen gerechnet. Das wäre also fein großer Unter- benn auch immer mehr Frauen der neuen Mode schwer verwundet ist. Ein Eisenbahnzug ist irgend. beiden Republikaner " offenbar nicht. Wenn Zei- fchied. Aber wenn wir auch den Lohn in Brot- gehorchen, ohne Hut zu gehen. Zur Barfußmode lesen sie wahrscheinlich ausdrücken, dann tot und heute morgen standen die Deutschen und sie haben danach nur Verlangen, wenn keine Zei Berarmung. Der Monatslohn von einer Willion auch das wird kommen. Da tosten erstklassige hat fast schon die Wertung des Existenzmini- Strapazschuhe 250.500, ein spitzer Herrenschuh Ruffen an der französischen Grene, Die beiden tung da ist. Beamten, die diese Neuigkeit lächelnd tauschten, Für die Wiener Weffe, die am 10. Sep. mums. Alle Monatslöhne bis zu 500 Friedens- 342.000 Stronen, der billigste in der Auslage glaubten nicht daran, aber„ daß es bald trachen tember eröffnet wird, ist der Zeitungsstreit aller tronen etwa entsprechen dem heutigen Monats- 160.500 Stronen. Acht paar billigste Schuhe Mowird", war für beide eine ausgemachte Sache. dings feine so gleichgültige Sache. Hier kann er lohn von einer bis anderthalb Millionen Kronatslohn! In der Damenschuhauslage die herr" Und unser armes Desterreich wird der Striegs- wirtschaftlich sehr fühlbar sein. Die Meffe braucht nen. Um 500 Friedenskronen gab es tausend schende Reklameaufschrift:„ Lad, die große Mode" fchauplatz sein", weissagte der eine, wogegen der die Zeitungen, fie braucht die Werbetrommel, Es Laib Brot, um eine Million Stronen gibt es darunter„ Lurusausführung". Rein Preis. Was andere auf Ungarn tippte.„ Denen vergunert ichs wird immer schwerer, mit dem Ausland Geschäfte etwa 150 Laib Brot, um anderthalb 225 Laib. die Lacschuhe kosten, wer will es erraten? Aber vom Herzen". So muß eine Volt für seine un- zu machen, obgleich das nicht zu verstehen ist. Wer Es heißt also etwas ganz anderes, wenn wir im nicht weit davon steht ein Frauenschuh- noch sympathischen Beherrscher in der öffentlichen Mei in ausländischer Valuta denti, muß noch immer Frieden für ein Hemd 12 Laib Brot bezahlt nicht Lurus!-463.000 kronen. In der Kindermung leiden. Wie schrecklich der Gedanke, es einem alles sehr preiswert finden, freilich wer in hei haben oder jetzt. Damals waren die zwölf Laib auslage Babys erste Lederschuhe 51.800 Stronen. Volfe von Herzen" zu vergönnen, daß sein Land mischer Baluta bezahlt wird, dem fönnen schon etwa ein achtzigstel des Monatslohnes, heute sind In diesem Wettlauf muß der Lohn zurückbleiben, Kriegsschauplatz werden möge! Aber die beiden die„ Grausbeeren aufsteigen". Der Zeitungsstreit fie ein zwanzigstel. Der Lohn beträgt, an Brot und je mehr er zurückbleibt, desto rasender schreiphantafieren weiter. Beit wärs schon, daß in gibt Einem Muse. Man findet sogar einmal Zeit und Hemd gemeffen, ein Viertel des Friedens- tet die Verarmung fort. Nirgends ist ein Salt Frankreich Mode gemacht wird. Daß sich nur das zu einem befchaulichen Spaziergang auf der lohns. Wir brauchen also die Messe, damit wir zu sehen... französische Bolt das gefallen läßt?!" So der eine. Mariahilferstraße. Wer in Willionen schwelgen unsere Arbeitskraft ausverschenten können, an
will, der soll dort die Auslagen studieren. Für das hochvalutige Ausland ausverfchenken können.
Mag Winter.