Geite 2.

Juland.

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18. September 1922.

Die Disziplin sei den privaten Unternehmern Er fagte: Es ist ein Sohn des Schicksals, daß die Untermyer über die Art und Weise des Kampfes aus der Hand genommen worden und die mili­Revolution von 1918, die den Kapitalismus bres zu beraten, der bei den Staats- und bei den inter­tärische Leitung habe die Zügel nicht so erarif Parteitag der Deutschgelben. Am Sonntag then follte, von einem durch und durch materia. nationalen Gerichten gegen die nach den Tschecho Parteitag der Deutschgelben. Am Sonntag liftischen Geist erfüllt war." Was sich Herr Jung slowakischen Bodengesetzen durchgeführte Konfis fen, wie sie es hätte tun sollen, sie sei durch das hielten die deutschen Nationalsozialisten in Gab bei piesem Unsinn dachte, ivird die Welt wohl nie fation von Großgrundbefißen eingeleitet werden Bedenken beeinflußt worden, daß ein strenges long ihren Gesamtparteitag ab. Es waren 251 Regiment von oben nicht gerne gesehen würde." Vertreter erschienen, eine Zahl, die bei der Art erfahren. Der materialistische Geist" hat es ihm soll. In einer fürzlich abgehaltenen Versammlung Generaldirektor Günther schloß seine Aus- der Befchidung des Parteitages nicht weiter er feiner Rede wetterte er gegen ihn. Er verkündete stehende Organisation gebildet, von denen viele überhaupt angetan, denn in mehreren Stellen wurde angeblich eine, aus 100 Aristokraten be führungen: staunlich ist, Zum Parteitag waren auch Dr. " mit dem Ausdrud der Ueberzeu- Riehl und Gattermeyer aus Wien geladen wor schließlich, daß das deutsche Volk erst dann zu historische Namen haben. Die Organisation er neuem Leben erwachen wird, wenn der Geist wartet, daß die Zahl der Mitglieder bald 300 er­gung, daß die Produktion nicht nur auf dem den, doch hatte die tschechische Regierung den Ehrbes Materialismus gebrochen" ist. Wie der Bereichen wird. Der gewesene Graf Waldstein wurde bisherigen Maße erhalten, sondern sogar er geiz, den Deutschgelben wieder einmal den Mär. richt erzählt, machte die Rede des Herrn Jung zum Präsidenten und Otto Czernin, der Bruder höht werden könne, wenn eine Abkehr von dem iyrerschein der Verfolgten anzubeften und ver- einen so tiefen Eindruck", daß der Parteitag be- des ehemaligen österreichisch ungarischen Außen Geiste der Milde, der jetzt die gesamte Verwal- weigerte für die beiden die Einreisebewilligung. schloß, mit diesem Referate die Tagung abzuschlie- ministers, zum Vizepräsidenten der Organisation tung beherrsche, und dem Arbeiter in letter Herr Riehl benügte denn auch gleich die Gelegen­Sinie schade, eintrete, denn der Rückgang der heit, um für sich Meklame zu machen, und schiate Ben. Dann fangen sie das Lied Wenn alle un- gewählt. Im Exekutivausschuß befinden sich: freu werden....." Für Deutschgelbe wohl die Schwarzenberg, Clary- Aldringen und Sternberg, Leistung sei ausschließlich auf die böse Absicht ein Begrüßungsschreiben, in dem das Großmaul richtige Hymne. Hierauf gingen die deutschgelben Ulrich seinsty und Franz Kinsty sind Rechtsbera der Arbeiter zurückzuführen. Es müssen schrieb: Wir hoffen, dereinst nicht nach Gablonz Abgesandten auseinander. ter. Die Organisation gedenkt ihre Rechte vor Exempel ftatuiert werden und nur mit einreisen, sondern einmarschieren zu kön Die Ernennung des Kabinettes Švehla in einem internationalen Gerichtshofe oder einem Strenge und Gerechtigkeit könne der Rückgang nen". Der Herr wird wohl so fämpfen", wie er den ersten Oktobertagen. Der samstägige Regie sonstigen vom Völferbund oder durch die Friedens der Produktion bekämpft werden." im Kriege gekämpft hat.-" In dem Berichte Bei einer anderen Stelle erklärte Herr Dir. des Parteisekretärs Krebs wird behauptet, daß die rungsaufruf bildete, wie die gestrige Tribuna" verträge errichteten Organe zu verteidigen. Günther in derselben Konferenz: Partei im letzten Jahre um ein Drittel ihrer wit meldet, einen wesentlichen Teil des wirtschaftlich Man kann ruhig annehmen, daß sich der Völker­gliederanzahl gewachsen sei. Da in dem uns vor sozialen Programmes der fünftigen Regierung bund, falls eine solche Organisation in derartiger " Der Sauptfehler liege aber in dem liegenden Bericht die Zahl der Mitglieder, die Svehla, welche ipso facto als etwas Fertiges be- Angelegenheit direkt oder indireit an ihn heran­Disziplinmangel. Den Bergarbeitern vordent vorhanden war, nicht angegeben ift, so trachtet werden kann. Denn, wenn es sicher ist, tritt, viel eher dazu entschließen wird, sich in die müsse Respekt vor dem Vorgesesten läßt sich das angebliche Wachstum der Partei daß Abg. Svehla sich der Zusammensetzung der inneren Angelegenheiten der Tschechoslowakei zu beigebracht werden. Man dürfe bei den Ar- nicht nachfontrollieren. Bei dem üblichen Auf- neuen Regierung nicht unterziehen würde, wenn mischen, als einer der Minoritäten dieses Staates, beitern nicht die Ueberzeugung feſtigen, daß sie schneiden der Deutschgelben wird man also diese sich in ihr nicht alle seine Stollegen aus dem ur- das ihr selbstverständlich gebührende Recht" dort ungestraft alles tun können, weil dies leider 3. Behauptung mit der nötigen Reserve aufnehmensprünglichen Fünferrat befinden sollten, so bedeu- geltend zu machen. B. durch die sofortige Wiederauf- müssen. Sonst ist dem Berichte zu entnehmen, tet die Bereinbarung des oberwähnten wirtschaft- Kommunistische Protestversammlung. rechtes und die Entfernung von energischen daß die Partei ein Zentralorgan und elf Wochen- lich- sozialen Programmes die Brücke, auf wel- gestrige Abendblait des Rude Bravo" fordert Das politische Referat erstattete cher der Führer der Agrarier die Herren Doktor die Arbeiterschaft ohne Unterschied ihrer politi­und tüchtiger Beamten geschehen sei. Auch sei Abgeordneter Knirsch. Er erzählte unter anderem, Rašin, Sramer, Bechyně und Stříbrný in das schen Anschauung, zur Teilnahme an einer großen die Erlassung eines Versammdaß der Riß zwischen den im deutschen parlamen. Kabinett bekommt. Wenn sich bisher insbeson öffentlichen Kundgebung auf, die heute um sieben tarischen Verband vereinigten deutschen Parteien dere die beiden letztgenannten Politiker gegen den Uhr abends im großen Saale der Sophieninsel In derselben Sisung sprach auch Herr Gene- immer tiefer gegangen sei, so daß jetzt eine ver- Eintritt in die Regierung gewehrt haben, so stattfinden wird. Sie soll den einheitlichen Willen raldirektor Sonnenschein. Hören wir, was söhnliche opportunistische Gruppe und eine grund bleibt ihnen jetzt nichts anderes übrig, als nach der Arbeiter gegen die Berteuerung der Lebens­er über die Arbeiterschaft zu sagen hat: zugeben. Die großen Aufgaben der fünftigen mittel, gegen die Arbeitslosigkeit und für die Ein­

hebung des verkündeten Stand­

Iungsverbotes nötig."

blätter besitzt.

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Das

Der von Min. Trnka erwähnte Patrio- stehen. In der nach der Rede Knirschs ange. Beit- schon die Herbſtſaiſon wird reich an solchen heitsfront des ganzen arbeitenden Voltes zur Ab­tismus bestehe bei den Arbeitern nicht und ge- nommenen Resolution sprach sich der Parteitag fein erfordern, daß sich in der Regierung wirk wehr des kapitaliſtiſchen Angriffes auf die Griftenz rade die Arbeiter in der Schwerindustrie und dafür aus, das Schwergewicht der politischen liche Führer und verantwortliche Männer befinder Arbeiterklasse Dolumentieren. Wir sind auf dem Bergbaulauter Landsturmmänner Tätigkeit außerhalb des Parlaments zu verlegen", den, wenn dies auch das schwerste persönliche Die Entwicklung der Dinge in bezug auf die in seien zum großen Teil eine disziplinlose denn dem deutschen Volke fönne veder durch Parteiopfer bedeuten würde. Die nächsten Tage letzter Zeit von den Kommunisten so auffallend Horbe und ihr Vorgehen komme vielfach Reden im Parlament, noch durch Gesetzesanträge werden sicher eine positive Lösung auch diefer betonte Ginheitsfrontbildung neugierig, die sich einer Fahnenflucht gleich. Man solle jie geholfen werden". Das hinderte die Herren Bersonalfragen erbringen und so werden wir für vorläufig zwischen Kommunisten und tschechischen auch als Fahnenflüchtige behan Deutschgelben nicht, später eine Resolution anzu- die ersten Ottobertage die Ernennung des Ka- Nationalsozialisten vorzubereiten scheint. Daß deln. Die Machtmittel des Staates gegen die nehmen, in welcher der Parteitag die Forderung binetts Švehla erwarten können. Die sonntag in dieser Richtung gearbeitet wird, beweist auch Renitenz der Arbeiterschaft seien nach fofortiger Einberufung des Abgeordnetenliche Proklamation an die Bevölkerung ist sonach nicht erschöpft, dies habe fich auch vor weni- hauses erhob. Also gegen. das Parlament und bis zu einem gewissen Grade die letzte große Tat B. eine Meldung aus Unhošt, wo am 8. d. M. laut Bericht des gestrigen ,, Rude Pravo Večernit", gen Tagen gezeigt, als ein im Ostrau - Karwiner für das Parlament, wie es eben die national des" Fünferrates", der nicht ohne Schattenseiten, in einer von Nationalsozialisten und Kommuni Reviere drohender Streit nicht zum Ausbruch sozialistische Konfusion erfordert! Die Verlegung aber auch nicht ohne Nußen war. Die Ueberfiebsten gemeinsam veranstalteten Manifestation gekommen sei, weil rechtzeitig Mili- der politischen Tätigkeit außerhalb des Parla- lung des Fünferrates aus dem Rudolfinum auf sten gemeinsam veranstalteten Manifestation, tär mit Maschinengewehren bei- mentes foll, so behauptet die Resolution, den die Burg bedeutet eine Konsolidierung unserer eine Resolution angenommen wurde, die auf der Zwed haben, gegen die tschechische Gewalt den parlamentarischen Verhältnisse, denn erst durch Basis der in Kladno am 2. September 1922 abge­geschlossenen deutschen Widerstand ins Feld zu diese wird die bekannte Vereinbarung über die haltenen Versammlung aufgebaut ist. Werden die Die barbarische Militärjustiz, der die Berg- führen". Was die Deutschgelben sich dabei dachten, gesetzgeberische Initiative der Regierung einen Stommunisten, wie dies in Sladno sich anfündigte, arbeiter in Ostrau mehr als wo anders unter- wußten sie wohl ebensowenig, wie bei der Er- lebendigen Inhalt erhalten, wie dies allein bei zahnt oder haben sich die tschechischen National­worfen waren, das systematische Prügeln der mächtigung", die sie ihren Abgeordneten erteilten, einem parlamentarischen Regime in Ordnung ist. Bergarbeiter durch Militärorgane auf Befehl der alle Bedenten hintanzusetzen". Und da sie schon Gestern begannen, wie Lid. Nov." melben, laffen? sozialisten zum Smeralkommunismus bekeyren Unternehmer, das uneingeschränkte Recht beim Wortemachen waren, erklärten sie, daß das die entscheidenden Beratungen des Vollzugsaus der Grubenbarone, mißliebige Bergarbeiter jeden Recht auf freie Selbstbestimmung nur durch, rück schusses der foalierten Parteien, welche bis in die Ein Teil des Goldschaßes der österreichisch­Moment einrückend" zu machen und mit einem fichtslosen Kampf" eratvungen werden könne. Wie späten Nachtstunden andauerten. Die Verhand- ungarischen Bank wird, wie das Ceske Slovo" Steckbrief versehen, an die Front zu schiden, das dieser rücksichtslose Stampf" aber zu führen fei, ungen betreffen die endgültige Festsetzung des aus Wien meldet, von den Liquidatoren der Bank, war den Herren Auftraggebern der Pospisil verschweigen sie auch diesmal. Abgeordneter Josef Koalitionsprogrammes, sowie der Persönlichi welche von Wien nach Brag abgereist sind, in Troltsch und Sebela noch nicht genug, fie glau- Bagel erstattete den Bericht über die soziale Arten, die in die neue Regierung eintreten sollen. Die Tschechoslowakei mitgeführt. ben jedenfalls, daß ihre Zeit auch in der tschecho- beit der Partei" und benützte diese Gelegenheit, Die Besprechungen dürften bis Ende dieser Das slowakische Problem wird der Regie­slowakischen Republit gekommen sei, um das Ge- sich an den deutschen Sozialdemokraten zu reiben. waltregime über die Bergarbeiter wieder voll aufzurichten.

gestellt worden sei."

Deutschlands Zahlungen an Belgien . Schatscheine durch ein Golddepot sichergestellt. Brüssel , 12. September( sch. P.-B.) Wie die ,, Agence Belge" mitteilt, hat die belgische Re­gierung beschlossen, von Deutschland die Beza h- lung der am 15. August und 15. September fälligen Zahlungen mittels Schabscheinen zu ver­langen, die durch ein Geldbepot sichergestellt werden sollen, das in einer der belgischen Regie­rung genehmen Bank hinterlegt werden soll. Ludwig

Feuerbach.

Zum 50. Todestag des Philosophen.

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Woche dauern.

Herr Patel, der Angehörige einer Partei, die bis Schliche des Agrarlapitals. Noch ist, selbst auf her gegen die Wirtschaftskrise auch nicht einen Grund der auch von uns veröffentlichten Statistit Finger gerührt hat, frug: Was tun die deutschen über Beschlagnahme von tschechoslowakischem Groß­Sozialdemokraten? Sie gehen gemeinsam mit den grundbesig, dem Agrarfapital faum ein Haar ge­tschechischen Sozialdemokraten in Protestversamm frümmt worden und schon rüstet dieses, um lungen". Das erscheint Herrn Pazzel verwerflich. von vornherein jedwedem eventuellen Angriff auf Offenbar hielte er es für richtiger, wenn die deut- seine Hoheits"-Rechte begegnen zu können. Der fchen sozialdemokratischen Arbeiter anstatt mit Prager Berichterstatter der Pariser Ausgabe des den tschechischen sozialistischen Arbeitern zu de- New- York Herald" berichtet nämlich über eine monstrieren, mit den deutschen Unternehmern ge- ausgedehnte Attion, welche die Großgrundbesitzer meinsame Sache machten. Ueber die sozialen in der Tschechoslowakei unternehmen wollen. Er Stämpfe unserer Zeit und den nationalen Sozia- fagt, daß ein einflußreicher Ausschuß von Adeligen lismus" sprach Abgeordneter Rudolf Jung. Bon aus Mitteleuropa binnen kurzem nach New York der Weisheit, die er da verzapfte, nur ein Sat. abreisen wird, um dort mit dem Juristen Samuel

und manchmal selbst sich überstürzender Schwung wie quellendes Leben tönte nach dem Rascheln der dürren Blätter, die der Nebelwind der Hegelei vor sich hertrieb.

rung umso unangenehmer werden, je länger fic seine Lösung hinausschiebt. Das beweisen die letzten Aeußerungen des flowakischen Volkspartei­lers Slim to, welche vom Bragai Magyar Sir­lap" veröffentlicht werden. Klimto foll einem Re­dakteur dieses Blattes erklärt haben, die Slowaken verlangen die Autonomie im Rahmen der Tsche­choslowalischen Republik. Wenn die tschechoslowa­tische Regierung nicht friedlich nachgebe, dann würden sich die Autonomisten ans Ausland wen­den. Das zukünftige Parlament werde aus der Slowakei lauter autonomistische Abgeordnete ent­halten, die im äußersten Falle einen selbständi­gen Landtag in Breßburg gründen werden. Se­nator Klimto erklärte weiter, daß es in der selb­der Religion" und Theologie" gewaltiges Auf­tur-, sondern auch Gesellschaftswissen­fehen erregten und das Denten der Beitgenossen schaft sei, fam er nicht." wenigstens vorübergehend revoltierten, so wandte Die gesellschaftliche Praxis fannte Feuerbach sich doch die Zeit bald wieder von Feuerbach ab. erst in der schmußigen Form des jüdischen Scha­Einzelne Große, wie Karl Mary, wußten, welch Am 28. Juli 1804 wurde dem berühmten ein gewaltiger Bahnbrecher der Philofoph sei, die Staube. Was ihm aber nicht gelang, dant den er die jüdische Religion als die Religion des Feuerbach hob den Materialismus aus dem chers. Im Wesen des Christentums" analysierte Rechtslehrer Anton Feuerbach als vierter Sohn Menge der Zeitgenossen hatte für Gelehrte und rücständigen Verhältnissen, das war die Lösung selbstischen Interesses. Er schrieb: Dem Griechen Ludwig Feuerbach geboren. Dem Wunsche des Werke, die dem werden und Wesen der Religion er Baters gemäß ſtudierte er Theologie, doch ent- nachgingen, feinerlei Intereffe übrig. So starb der Aufgabe, den von Segel neu gewonnenen In- war die Natur ein Diamant; er fonnte sich nicht sprach dieses Studium auch seinen persönlichen Be- denn am 13. September 1872 ein völlig Ber- halt des Jdealismus in den Waterialismus auf- fatt sehen an seinem wundervollen Farbenspiel, dürfnissen, insofern er sich nach einem Etwas geffener. zunehmen, so wie Slant den von den Aufklärern an feinen regelmäßigen Formen, an seiner himm­sehnte, das ihm weder seine Umgebung, noch der Franz Mehring chravatterisiert in seiner neu gewonnenen Inhalt des Materialismus in ischen Klarheit und Durchsichtigkeit; er erblidte Unterricht bot." Zuerst hörte er Vorlesungen an Geschichte der deutschen Sozialdemokratie die den Idealismus aufgenommen hatte. Bacon, der in ihm seinen reinen, von feinem praktischen Egois­der Heidelberger, dann an der Berliner Üniver Bedeutung Feuerbachs folgendermaßen: erste Vertreter des modernen Materialismus, hatte mus getrübten Geist im Spiegel; er erkannte Ver sität, und zwar namentlich bei Schleiermacher und Feuerbach war ein Süddeutscher, ein feuri- cinft gefagt, er wolle weder frasser Empirifer sein, funft, Geist in der Natur darum war ihm die Segel. Unter dem Einfluß des zweitgenannten ges, leidenschaftliches Temperament, eine Kampf. wie die Ameisen, die nur zusammentragen und Natur ewig. Sturz, der Grieche betrachtete die Na­Philosophen wandte er sich endgültig dem philo- natur, wie geschaffen für das heiße Getümmel des verbrauchen, noch auch abstrafter Idealist, wie die tur mit den Augen des enthusiastischen Minera sophischen Studium zu, um freilich auch dem He- praktischen Lebens. In vieler Beziehung erinnert Spinnen, die ihr Gewebe aus sich selbst heraus- logen, der Jude mit den Augen des seinen Vor­teil berechnenden Mineralienhändlers. Die Juden gelschen Syſtem nicht lange treu zu bleiben. Denn er an Lessing, an dessen Streitschriften er sich ziehen, sondern er wolle eins mit dem andern ver- den während Segel zwischen Philosophie und Religion gern erlabte: nicht zum wenigsten leider erinnert binden, wie die Bienen, die den Stoff aus den haben sich in ihrer Eigentümlichkeit bis auf den Identität hergestellt wissen wollte, erkannte Feuer- er darin an Lessing, daß ihm die deutsche Misere Blumen der Gärten und der Felder saugen, ihn heutigen Tag erhalten. Ihr Prinzip, ihr Gott ist bach, daß Religion und Philosophie miteinander niemals gestattet hat, sich voll auszuleben. Wie dann aber aus eigener Straft verarbeiten. Aehnlich das praktischste Prinzip der Welt der Egoismus nichts zu tun hätten, weil sie sich wie Phantasie, lebhaft mahnt seine Marterstation auf dem Rechen- verglich sich Feuerbach mit den Bienen, nur daß ist der Gott, der seine Diener nicht zuschanden Gemit einerseits und Denken andererseits, wie berge an Lessings Martyrium in Wolfenbüttel! er meinte, sie verzehrten im Winter, was sie im werden läßt. Der Egoismus ist wesentlich mono­was ſig in theistisch, denn er hat nur Eines, nur sich, zum Strankes und Gesundes zueinander verhielten." Feuerbachs große Tat ist die Schrift über das Sommer gearbeitet hätten, während er im Win­Nachdem Feuerbach anfangs 1828 Doftor ge- Wesen des Christentums", die aus allen gesunden ter als Kopfmensch von sich gebe, was er im Som- Zwecke. Der Egoismus sammelt, konzentriert den Menschen auf sich, aber er macht in theoretisch worden war, ließ er sich als Privatdozent in Er- Augen der deutschen Nation die idealistischen Sche- mer als Naturmensch verschluckt habe." borniert, weil gleichgültig gegen alles, was nicht langen nieder, machte sich aber in der orthodoxen men wusch. Sie hatte eine befreiende Wirkung, Die dentende Anschauung der Natur war die unmittelbar auf das Wohl des Selbst sich bezieht." Gelehrtenwelt durch die Gedanken eines Deut bie man nach einem Worte von Engels felbft Sonne, um die dieser Geist freiste, und dabei Feiere der Ifraelit die Größe der Natur, so mur schen über Tod und Unsterblichkeit" unmöglich. erlebt haben mußte, um fie fich richtig vorzustel konnte er, durch den Pietismus der deutschen Re- aus demselben Interesse, aus dem der Sieger die Der Nachweis, daß der Unsterblichkeitsgedank nur len. Feuerbach feste den wirklichen Menschen wie gierungen von den Lehrstühlen der Hochschulen Stärke feines Gegners vergrößere, um dadurch eine Erfindung des gläubigen Menschengeistes und der in seine Rechte ein. Erwachsen aus dem Bo- ferngehalten, nicht einmal gleichen Schritt mit feinen eigenen Ruhm zu verherrlichen. Denn die eine Hauptstüße des Christentums sei, wirkte eben den de Natur, die unabhängig von aller Philo ben wachsenden Fortschritten der Naturwissenschaf- Größe der Natur sei ihm die Größe Jehovas, die auf die Theologen wie das rote Tuch. Von der sophie besteht, ist der Mensch dem Menschen das ten halten. Feuerbach empfand wohl die Unzu- sich am herrlichsten offenbart habe in den Wundern Universitätslaufbahn ausgeschlossen, widmete sich höchste Wesen. Es gibt nichts außer dem Menschen länglichkeit des naturwissenschaftlichen Materialis- zum Besten Jfraels." also Feuerbach dem freien Schriftstellerberuf. Ein und der Natur; die himmlischen Wesen sind nur mus, bon dem er mit einem bezeichnenden Aus­Vierteljahrhundert verbrachte er, emfig arbeitend, Schöpfungen der religiösen Phantasie, find phan- drud sagte, er stimme ihm rückwärts zu, aber seiner embryonalsten, in der mittelalterlichen. Feuerbach tannte das Kapitel cben erst in in dem Dorfe Bruchberg bei Bayreuth, von 1860 tastische Rückspiegelungen des menschlichen Wesens. nicht vorwärts. Allein zu einer flaren Erkennt Form des jüdischen Wuchers. Seinem unmensch ab lebte er auf dem Rechenberg bei Nürnberg ein Wie der Mensch dem Menschen das höchste Wesen nis, geschweige denn zu einer erschöpfenden Wür- lichen Wesen fam er blok philosophisch bei: Slono höchst kümmerliches Dasein. Denn wenn auch seine ist, so ist das höchste Gefeß die Liebe des Menschen digung der Tatsache, daß der Mensch nicht nur misch vermochte er es nicht einmal zu faffen, ge Hauptwerke Philosophie und Christentum", Das zum Menscher. Diesen Gedankengang entwickelte in der Natur, sondern auch in der Gesellschaft schweige denn zu überwinden." Sier tat erst Marx Wesen des Christentums", Das Wesen Feuerbach in einer Sprache, deren fortreißender lebe, daß der Materialismus also nicht nur Na- den entscheidenden Schritt.