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Abonniere ab. monatlich 16 Kč- vierteljährlich 48 Kč halbjährlich 96 Kč- ganzjährlich 192 Kč( nicht Zutreffendes durch­streichen) das in Prag täglich erschei­nende Zentral- Organ der deutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschecho- slowakischen Republik

Sozialdemokrat"

Verwaltung: Prag II ,, Havlíčkovo nám, 32.

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Erneuerung von Kleinpachtungen. Unter dieſem Titel ist im Verlage des in dieser Hinsicht ungemein riihrigen Verbandes der deutschen Skleinbauern und Häusler in Teplitz- Schönau , Seilerstraße 1, eine von Genossen V. Dittrich verfaßte Broschüre erschie nen, welche alle noch in Geltung stehenden Bächter­schutzgesetze, sowie das letzte erst vor einigen Tagen herausgekommene Schutzgesetz enthält. Die Bro­schüre enthält neben einer genauen Erläuterung eines jeden einzelnen Artikels des diesjährigen Pächter­

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schutzgesetzes eine ganze Reihe von Weisterexempla ren, von Eingaben usw., welche bei der Inanspruch nahme des Gesetzes notwendig sind, eine Anzahl von Streitfragen und deren durch das Gesetz sich ergebende Lösung, eine Kritik der Wängel des Gesetzes, und anderes mehr. Wir können die schön ausgestattete, in handlichem Format hergestellte Broschüre jedem Keleinpächter, jedem Vertrauensmann, sowie auch jedem Gemeindevertreter, in dessen Gemeinde Bacht angelegenheiten vorkommen nur wärmstens empfeh­len. Sie läßt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig und dürfte jedem, der in Pachtangelegenheiten zu tun hat, ein wertvolles Handbuch werden. Nach dem das neue Gesetz über die Erneuerung der Bach tungen auch für das kommende Jahr Gültigkeit hat, gewinnt die Broschüre höheren Wert. Der Preis derselben beträgt 3.20 K ohne Porto. Wiederver­fäufer erhalten entsprechenden Rabatt. Nachdem die Auflage sehr bald vergriffen sein dürfte und eine zweite Auflage kaum erfolgen dürfte, empfiehlt es sich, Bestellungen sofort an die eingangs angeführte Adresse zu richten.

Aus der Partei.

Lokalorganisation Prag VII. Freitag, den 22. September abends halb 9 Ühr im Lokale„ U Akade­mie" Vortrag über die Lage im besetzten deutschen

Gebiet.

Turnen und Sport.

Die Körperkultur der Frau. Die Frau betreibt gewiß Körperkultur, so alt ihr Geschlecht ist. Mehr als der Mann ist sie gezwun gen, durch ihre äußere Erscheinung zu wirken und zu werben, weil die Sitte es ihr verbietet, sich dem Manne zu nähern. Allmählich ist aber die Sorge um die äußere Erscheinung ganz auf die Kleidung und den künstlichen Schmud gelenkt worden, und vom Störper selbst hatten nur Gesicht und Hände noch eine gute Pflege zu erwarten. Das übrige wurde Sache der Schneiderin und Putzmacherin. Die Kunst dieser sehr geschätzten Mitbürgerinnen hat im Wandel der Beiten auch eine Entwicklung erfahren, die immer weiter von den natürlichen Formen abwich, bis sie auf der heutigen Stufe angelangt ist, der das Kleid alles, der Körper nicht viel mehr als ein Wodell ist. Die natürlichen Formen des Frauenkörpers sind unter dieser Entwicklung vielfach ganz vernachlässigt worden, die Frau hatte es ja nicht nötig, sie zu pflegen, ja oft waren sie der herrschenden Wode hin­derlich und mußten künstlich beseitigt werden. Schmale Hüften zum Beispiel widersprechen der Natur

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17. September 1922.

des Frauenchförpers und bedeuten eine Degenera- Die Hauptsache bleibt indessen doch die sportliche tion. Glücklicherweise sind sie nicht leicht zu erzielen Betätigung der Frau selbst, so hoch man im Leben und meist auch nur ein raffiniert hervorgezauberter der Frau auch die Gewöhnung einstellen mag. Für Schein. die Ausbreitung des ausgeübten Sportes in der Trotz aller Modetorheit wächst doch in allen Frauenwelt ist nun ungemein wichtig, daß für die Schichten der Bevölkerung das Streben, wieder zur Ausübung die dem Frauenkörper dienlichen und dem Pflege der natürlichen Formen des Frauenkörpers Geschmacksempfinden entsprechenden Formen und zurückzukommen. Hin und wieder muß auch die Methoden gefunden werden. Als Richtschnur ist zu launische Dame ,, Mode" sich diesem Zuge anpassen, beachten, die Erhaltung der runden, in sanften Linien und sie versteht das meisterhaft. Aber sie folgt dann verlaufenden Körperform. Das allzu schnige und doch meist nur der Not, nicht dem eigenen Triebe; damit etwas edige Vorbild des Manneskörpers darf bald geht sie wieder ihre eigenen, absonderlichen nicht die Vorstellung beherrschen, sonst geht dem Wege. In Deutschland sieht man in diesem sonnen Frauensport das echt weibliche verloren, und der gesegneten Sommer bald jedes zweite junge Mädchen Rückschlag ist unvermeidlich. Unsere Bundesschule im Kleidsamen Dirndlkleid. Bom kurzen Moderock dürfte hier Wegweiserin sein. Bekommen wir den war das ein natürlicher Schritt, und die herrschende Wassersport dann noch in unseren Bund hinzu, dann Verteuerung der Stoffe tat ein übriges. Wie lange ist für die sporttreibende Arbeiterin alles Gute bei­mag es wohl dauern, bis unsere schmucken Dirndeln sammen, und die Störperkultur der Frau hat bei uns wieder aus dem Straßenbilde verschwunden sind? Ich cine gute Stätte. glaube, im nächsten Sommer traut sich keine in die­fem Kleide mehr hervor, aus Furcht, unmodern zu erscheinen. Wie schade, dieses Kleid ist so echt deutsch ! Wenn schon der Sonntag ein Modelleid verlangt, warum könnte dann das Divndelkleid nicht das Kleid des Werktags sein, das auf dem Wege zur Arbeits­stätte oder in den Kontoren und Verkaufsläden ge­tragen wird? Die Mädchen vom„ Wandervogel" und anderen sportlichen Vereinigungen dürften erfreu­licherweise dauernd an diesem Kleide festhalten, frei­lich tragen auch sie es zuzeiten unnötig lang.

Als bestes Mittel, die Frauenkleidung den natur. gemäßen Formen wieder zu nähern, muß der Frauen­sport angesehen werden. Der Sport ist heute und auf lange Zeit wir hoffen für immer eine große Macht im Leben der Völker geworden, so mächtig, daß sogar Frau„ Mode" sich ihr unterordnen muß. Sie, die Mode, versucht zwar, auch hier sich das Gesetz der Handlung zu wahren, aber sie kann es doch nur unter starker Anpassung an den Zwed. Da der Sport den Störper am vorteilhaftesten ganz unbe­Kleidet verwenden kann, so hat er zur natürlichen Folge, daß, da das erstere nicht angängig ist, die möglichst ungezwungene und wenig mit überflüssigem Stoff belastete Kleidform sich durchsetzt. Da er wei­ter die natürlichen Körperformen bildet, so reizt er zugleich an, diese Formen auch zu zeigen. Es ist des halb anzunehmen, daß bei zunehmender sportlicher Betätigung der Frau sich ein starker Drang nach dem Besitz ſchöner, natürlicher Störperformen geltend machen wird, der auch jene Frauen erfaßt, die selbst keinen Sport treiben, wohl aber zu den Damen der Sportler" gehören. Der Mann als Sportler wird seinen auf die Frauenkleidung und auf den Störper der Frau gerichteten Geschmad ebenfalls geltend ma chen, und das Ergebnis aller ideser Wirkungen kann nur gut sein.

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Leichtathletik. Ein neuer 5000 Weter. Weltrekord. Die Ergebnisse beim AJ.- Mee­ting in Stockholm lauten: 5000 Wteter: 1. P. Nurmi ( Alebo) 14: 35.3( Weltrekord), 2. Bergström( Göte­ borg ) 16: 00.3, G. Bergström( Fridrikshov) 16: 40.0. Zwischenzeiten Nurmis: 1500 Meter in 4: 08.2, 2000 Meter in 5: 36.1, 3000 Meter in 8: 35.8, 3 eng iscje Meilen in 14: 08.4( Weltrekord). 500 Weter: 1. Lundgren( Göta) 1: 05.5( Weltrekord), 2. Jmbad) ( Schweiz ) 1: 05.9, 3. Peltzer( Deutschland ) 1: 06.6, 4. Weinarth, 5. Sundblad, 6. Lilja. Den früheren Reford hielt Delvart( Paris ) mit 1: 05.8.- 200 Weter: 1. Houben( Deutschland ) 22.2 Set., 2. Härö 800 Weter: 1. Lundgren ( Finnland ), 3. Jmbach. 1: 56.2, 2. Belter 1:57, 3. Strand( Norwegen ) 110 Wieter Hürden: 1. Troßbach( Deutsch­3000 Weter: 1. land) 15.3 Set., 2. Christiernson. Backman( Schweden ) 8: 45.8, 2. Husen( Deutschland )

1: 59.7.

9:06.

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25.000 Franken für den motorlosen Flugzeug­Wettbewerb. Der„ Watin" hat einen Preis von 25.000 Franken für den motorlosen Flugzeug- Wett­bewerb gestiftet.

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