Geite 2.

drei Parteien. Inzwischen unternahm die Wie­ ner   Arbeitsgemeinschaft den Versuch, das Proletariat auf internationaler Grundlage zu gemeinsamer Aktion zusammenzuführen. Dieser Versuch scheiterte an dem trenlosen und hinter­hältigen Verhalten der Sendboten Moskaus  , welche die Ginigung der Arbeiterklasse so ver standen, daß die fozialdemokratischen Parteien sich ihrem Kommando unterstellten,

das Proletariat trimphieren sollten, jo mußte

Der Abwehrkampf der österreichischen

Metallarbeiter.

Die Unternehmer zum Nachgeben geneigt.

20. September 1922.

protestiert und dagegen Verwahrung eingelegt wird, daß die Tschechoslowakei   sich irgendwie in den Streit zwischen Griechenland   und der Türkei  einlasse. Diese Kundgebung ist nun im ,, Rude Bravo" anstandslos durchgegangen, während sich der Reichenberger Staatsanwalt als der bessere Patriot erwies und zeigen wollte, daß er die Wer­ordnungen, die er von oben bekommt, noch eifri­ger befolgt als sein Prager   Kollege. Im Rei­Schließlich schuf aber der Nathenaumord Wien  , 19. September( Eigenbericht). Es| Die Unternehmer gaben darauf die Erklärung ab, chenberger Vorwärts" ist nämlich ein Teil der eine neue politische Situation. Wenn der Mo- scheint, daß die Metallindustriellen, den entschei- daß sie, falls die Arbeiter noch bis morgen Bor- Sundgebung, die in Prag   jeder Mensch lesen narchismus und das große Kapital nicht über denden Schritt gegen den Index zu unternehmen, mittag warten könnten, ihnen noch Vorschläge ma- fann, fonfisziert worden. In Reichenberg dauf man also das, was in Prag   jeder jeßt bas Maximum an Einigkeit ber doch zurückschrecken. Bei den gestrigen Verhand- chen würden. Am Vormittage traf auch tatsächlich erfahren kann, nicht lesen. Wenn man wirklicht werden. Es kam im Reichstag zur Bil- lungen erklärten zwar die Unternehmer, daß sie ein Brief der Unternehmer ein, in dem sie die Ar- die in Reichenberg tonfiszierte Stelle im„ Rude dung der Arbeitsgemeinschaft der beiden sozial- den Index von 91 Prozent, wie er von der Arbeiter zu einer neuen Sißung für Donnerstag Bravo" nachliest, so findet man, daß in ihr bloß demokratischen Frattionen und bald engab sich die beiterschaft gefordert wird, nicht bezahlen können einluden, und mitteilten, daß sie bereit seien, wei- dargestellt wird, was für ein Unglück der Krieg Notwendigkeit, nicht nur vorübergehend im Parlament, sondern dauernd im ganzen Lande und daß fie höchstens die bisherigen 36prozentigen tere Zugeständnisse, die über die bisherigen hinaus im allgemeinen ist, welche Erkenntnis jedoch der Reichenberger Staatsanwalt den Lesern des zusammenzuarbeiten. Der Gedanke der Einigung Vorschüsse auszahlen können. Darauf erklärten gehen, zu machen. Die heute Nachmittag stattge- Vorwärts" scheinbar nicht gönnt. In der gestria marschierte mit überraschender Schnelligeit, die die Vertreter der Metallarbeiter, daß sie diese fundene Obmännertonferenz der Vertrauensleute gen Nachmittagsausgabe des„ Rude Pravo" ist gemeinsamen Verhandlungen der beiden Partei Erklärung der Obmännerkonferenz der Vertrauens- hat zu dieser Industriellenerklärung Stellung ge- weiters das Feuilleton vom ersten bis zum letzten leitungen ergaben eine weitgehende Ueberein männer übermitteln werden, erklärten aber gleich- nommen und den Beschluß gefaßt, daß die Arbei- Buchstaben, vier Spältchen unter dem Strich, be lösenden Aufgaben, die örtlichen Organisationen zeitig, daß die Arbeiterschaft diesen Forderungen tervertreter zu ter am Donnerstag stattfindenden schlagnahmt worden. Daß die Staatsanwälte auf Kommando wieder drauflos konfiszieren, ist haben den bisher getroffenen Vereinbarungen der Metallindustriellen nicht zustimmen werde und Sigung zweds Weiterführung der Verhandlun- ein trauriges Zeichen der Zeit. Es zeigt, daß die sugestimmt, und nun ist es an den bevorstehen machten die Unternehmer für alles verantwortlich, gen hingehen werden. Reaktion mmer stärker wird. Was die leitenden den drei Parteitagen: dem der Sozial­Regierungsstellen in bezuo auf das Eingreifen demokratischen Partei in Augsburg  . dem der der Tschechoslowakei   in den griechisch- türkischen Unabhängigen in Gera   und dem Vereinigungs­Konflikt, beziehungsweise in die österreichische parteitag von Nürnberg  , den Schlußstrich Frage vorhaben, wissen wir nicht. Für die Situ­unter die bisherige Entwidlung zu ziehen. ation höchst tennzeichnend ist es jedenfalls, daß so tonfisziert wird, als stünden wir am Vorabend eines Krieges. Die vie len Konfiskationen sind eine, wenn auch unfrei willige, doch umso ernstere Mahnung an die Arbeiterschaft, den abenteuerlichen Plänen der herrschenden Klassen gegenüber auf der Hut zu sein.

00002330000020( DOUCETTE) IGHTESTINGOUTTETHE420000000009

jeder Tag, jede Stunde muß mit sozialisti scher Tat erfüllt sein.

Am Ende dieser Arbeit aber muß die Er­oberung der politischen Macht durch Es darf nicht nur ein Schlußstrich sein, es die Arbeiterklasse und deren dauernde Sicherung muß ein Auftakt zu neuer Tat sein. Die stehen. Das unterscheidet uns Sozialisten von der organisatorische Einigung der beiden Parteien kommunistisch anarchistischen Auffassung, daß wir würde eine inhaltslose Geste sein, wenn dahinter die Befreiung der Arbeiterklasse vom Joche des nicht der Wille stände, die Macht der Arbeiter- apitalismus nicht im Gefolge eines fühnen flaffe so zu steigern, daß sie, die jetzt schon der Handstreiches kommen sehen, daß wir nicht einer stärkste wirtschaftliche Faftor ist, nunmehr auch fleinen entschlossenen Vorhut die Verwirklichung jum stärksten poilitischen Faktor des Sozialismus anvertrauen, sondern die wird. Wir dürfen es nicht verschweigen, daß Masse des Proletariates felbst für fie große Massen der proletarischen Bevölkerung das gewinnen wollen. Die Sache der Partei muß Vertrauen zum Sozialismus verloren haben; sie wieder wie vor dem Kriege die Sache der müssen dem Indifferentismus entrissen, jie ganzen Arbeiterschaft sein. müssen unserer Bewegung wieder gewonnen wer­den. Andere Teile der Arbeiterschaft sind tampfes­müde geworden, die unaufhörliche Abwehr der

Verwirklichung der sozialistischen   Forderungen

Inland.

Keine sofortige Einberufung des

Abgeordnetenhauses.

( Sigung des Präsidiums.)

De­

-

Die gestrige Sigung des Präsidiums des Ab­geordnetenhauses beschäftigte sich mit dem vom Slub der deutschen sozialdemokratischen Abgeord ncten eingebrachten Antrag auf sofortige Einberu fung des Parlamentes. Vizepräsident Genosse Die Deutsche Nationalpartei hat in Troppau  Deutschgelbe Revolutions"- Romantik. Dr. Czech begründete den Antrag eingehend und die Deutsche nationalsozialistische Partei Er verwies auf die sich mit jedem Tage verschär fende Wirtschaftskrise, auf den nahezu vollſtändi hat in Gablonz  - beide auf ihren Partei­gen Stillstand der Produktion und die enorme tagen" eine Entschließung gefaßt, die vor­Arbeitslosigkeit, welche das sofortige Eingreifen her gemeinsam ausgearbeitet, als der Wunsch des Parlamentes notwendig machen. Er berief und Wille der beiderseitigen Parteitagsteilneh­Was auf diesen Parteitagen sonst noch ver- sich hiebei auf die Rundgebung der Regierung, die mer ausgegeben wird. Die schon vorher pom­drängendsten Not hat fie der Tatkraft für die handelt wird, das ſteht an Bedeutung hinter der das Parlament zur Mitarbeit an den Abwehr- pös angekündigte Entſchließung, die mit den beraubt. Wieder ein anderer Teil folgt noch Frage der Einigung zurück! Die Arbeit in dermaßnahmen aufruft und verlangte schließlich un-" herkömmlichen Mitteln des Kampfes" brechen immer den kommunistischen   Barolen; froßbem geeinigten Partei wird erst ihre Färbung durchter Berufung auf die Beschlüsse der vor einigen sollte, will, daß das„ Schwergewicht" der poli­der Schiffbruch des Bolschewismus in Rußland   den Geist erhalten, in dem sich die Einigung voll. Tagen abgehaltenen Konferenz der drei Gewerk- tischen Tätigkeit außerhalb des Barla­der sozialiſtiſchen Idee den schwersten Schaden zieht. In der Vereinigten Sozialdemokratie werfchaftsverbände den sofortigen Zusammentritt des mentes verlegt werde. Zugleich forderten die zugefügt hat. Um es turz zu sagen: die vereinigte den nicht alle Differenzen ausgelöscht sein, die geordnetenfes. An der anschließenden des Deutschgelben in Gablong die fofortige Sozialdemokratie Deutschlands   muß eine Bar die bisherige Spaltung verursachte; aber sie fön- batte beteiligten sich sämtliche Mitglieder des Prä­Einberufung des Parlamentes! Das tei des proletarischen Klaſſenkamp Austausch der Meinungen ausgetragen werden dem geftellten Antrag anschloſſen, jedoch erklärten," Schwergewicht“ wird also nach außen verlegt, nen jest im gemeinsamen Rahmen, im freien sidiums, welche sich bezüglich der Meritums fes sein, wenn sie das Bertrauen der ganzen und das wird schließlich zur Synthese für die daß die Abwesenheit des Ministerpräsidenten, so aber dennoch hat das Parlament sofort zu deutschen Arbeiterschaft wieder gewinnen will. Es ist erfreulich, daß das in dem Entwurf Taftit führen, die die Partei fünftig zu befolgen wie die politische Situation die sofortige sammenzutreten! Das verstehe wer fann! Den für das Aktionsprogramm der geeinig hat. Wie die Unabhängigen den gegebenen Tat. inberufung des Hauses unmöglich Zusammentritt des Parlamentes nicht erwarten ten Partei von vornherein betont wird. Bei fachen Rechnung trugen und sich in ihren For- mache. Bei der Abstimmung wurde dann mit können, obwohl man das Parlament negiert um handeln, die Theorien des Sozialismus im lichen und politischen Verhältnissen anpaßten, so inberufung des Hauses Abstand begreifen vermag wohl nur ein deutschgelbes diesem Programm fonnte es sich noch nicht dar- derungen den Veränderungen in den wirtschaft Wehrheit beschlossen, von der sofortigen und von ihm gar nichts mehr erwartet, baß au Zusammenhange darzustellen, dazu war die fonnte man auch in der sozialdemokratischen Par nehmen, gleichzeitig aber an die zuständigen Gehirn! In seiner legten Nummer sucht der Zeit zu kurz, das fanu erſt die Aufgabe der eini- tei in der letzten Zeit deutlich eine Wendung aktoren heranzutreten, damit sie die Boran-„ Lag" diese Konfuſion noch dadurch zu steigern, gen Partei selbst sein. Es mußten zunächst die zur Politik des Klaffenkampfes beobachten. Aber egungen für möglichst baldige Einbe­Stampfziele in den Vordergrund gestellt wer felbst, wenn in wichtigen aktuellen Fragen noch tufung.des Hauses schaffen. Ein weiterer An- daß er erklärt, die Verlegung des Schwerge­den, die in der Gegenwart zu erreichen sind. Das teine völlige Uebereinstimmung besteht: die Mas trag des Gen. Dr. Czech wurde angenommen, wichtes nach außen bedeute nicht, die Parla­Verhältnis zwischen Agitation und praitischer sen wollen den Zusammenschluß in der richtigen wonach der Präsident des Abgeordnetenhauses mentarier, diese„ Vorposten der Armee", aus Arbeit hat sich gegen ehedem gründlich gewandelt. Erkenntnis, daß die gemeinsame Arbeit damit betraut wird, mit den Vorsißenden des Bud- dem Parlament zurückzuziehen, sie müßten Die politischen Möglichkeiten sind da, um dem das einheitliche Kampfesfeld schaffen get, des sozialpolitischen und des Ernährungs- vielmehr auf ihrem Beobachtungsposten aus­ausschusses wegen der schleunigsten Einberufung harren" und das Parlament als Tribüne be­Proletariot den stärksten Einfluß auf alle Ein- wird. richtungen des Staates zu sichern. Sie müssen Die wirtschaftliche Entwicklung in Deutsch   Erledigung dieses Punttes gelangte eine Reihe denn: dieser Ausschüsse in Verhandlung zu treten. Nach nüßen". Aber das soll nicht lange der Fall sein. ausgenutzt werden, den arbeitenden Massen ist zu land hat zu einer außerordentlich starken Konzen von Personal- und sonstigen internen Angelegen zeigen, daß der Sozialismus schon im Klaffen- tration des Kapitals geführt. Und so haben die heiten zur Verhandlung. staat eine außerordentlich fruchtbare Wirkung Worte des Erfurter   Programms der alten So­ausüben fann. Aber nur, wenn die. Organisa- zialdemokratie für unsere Zeit erhöhte Geltung: tionen von sozialistischem Geiste erfüllt sind, die Immer größer wird die Zahl der Proletarier, von ihnen in die öffentlichen Körperschaften immer schroffer der Gegensatz zwischen Ausbeu: entsandten Vertreter stets in dem Bewußtsein tern und Ausgebeuteten, immer erbitterter der arbeiten, Träger des Willens der Arbeiterklasse Selassenfampf zwischen Bourgeoisie und Prole zu sein, wird der Boden vorbereitet werden, auf tariat." Die Aufgabe der Vereinigten Partei dem sich die Emanzipation des Proletariates wird es sein, diesem Kampfe Ziel und Richtung vollziehen kann. Die Aktion der Partei darf sich zu geben und damit zum Träger der sozialen Re­nicht in gelegentlichen Aufmärschen erschöpfen; volution zu werden.

Ein

Voraus­

Es wird schon wieder konsisziert!

Seit Sonntag scheinen die Staatsanwälte neue Weisungen zu folgen. An diesem Tage wurde der Leitartikel des Rude Pravo" zur Hälfte fonfisziert. Daraufhin hat der Vollzugs­ausschuß der kommunistischen   Partei eine Kund­gebung beschlossen, in der gegen diese Konfistation

Die unermüdliche Kleinarbeit, die Glied an Glied schließt, die alle Kräfte unseres Volkes orga nisiert, die bis zur letzten Hütte vordringt, soll zur Geltung kommen, bis wir soweit sind, unsere Par­lamentarier abzuberufen, und in einer deutschen Stadt unser eigenes Parlament zusammentreten zu laffen, selbst auf die Gefahr hinauf, daß sich dieses vor den Bajonetten der tschechischen Militärmacht über die Grenze zurückziehen muß. Für diesen großen Exodus, für diese revolutionäre Tat ist die Zeit noch nicht reif."

Bettzeug schaut uns ein kleines, fahles, zerknits| schoß, wo wir aus Dampf, Qualm und Nebel nen." Der, Arzt beruhigt sie, in zwei Wochen wird Rundgang mit dem Kalenarzt. textes Geficht entgegen. Als der Alte den Arzt eine Stimme hören:„ Den Schlüffel von der sie wieder hinter dem labentiſch ſtehen.„ Ich erfennt, geht ein Lächeln über die blaffen Lippen Binderin." Der liegt oben auf der Küchentre- sehn mich schon danach, daß mich die Damen Jetzt ist eine gute Zeit," sagte der Kaffen- und er bemüht sich, eine höfliche Begrüßung zu denz, rechts." Ueber den nassen, glitschigen Lehm- wieder fetieren" sagt die Frau( sie ist Verkäuferin arzt, als wir den Rundgang antreten, und lächelt stande zu bringen. Aber er tommt nicht weiter boden schlürft ein Weib herbei, anzusehen wie in einem Modewarenhaus) mit einem tapferen ein bißchen wehmütig und ein bißchen ironisch. als zu einem leisen Gruß. Den wortreichen Be- die Here im Märchen, und gibt uns Wildfrem- Versuch zu scherzen, sie treibens doch nicht so Jest fann auch ein Laie die Sache aushalten." richt seiner Frau begleitet der Strante nur mit den den Schlüssel ihrer eigenen Wohnung. Wir arg wie die Ohrwascheln." Der Arzt stellt ihr Damit treten wir in das erste Haus. Das rich- zustimmenden Mienen. Ja, er ist auf die Me- steigen hinauf, holen der Schlüffel von der Stü eindringlich vor, um wie viel besser es ihr im tige Proletarierhaus. Endlos lange Gänge, in bizin" eingeschlafen, dann mitten in der Nacht chentredenz und sperren die Türe der Nachbar- Spital erginge. Aber die Stranke bleibt bei ihrer denen sich Tür an Tür reiht, Fenster auf den unter Schmerzen erwacht. Alles hat er weggewohnung auf. Wohnung" ist ein bißchen viel Weigerung. Ihre Familie stammt aus Deutsch­Gang mit zerschliffenen Feßen, Vorhang genannt, worfen", erzählt die Alte ,,, damit er Atem triegt. gejagt. Eine schmale Kammer, die Küche, Schlaf-, land und sie ist Protestantin.„ Wenn man nicht flapprige Türen, schlüpfrige, ausgetretene Stu- Aber jest habe ich ihn wieder zudecken müssen, ß- und Wohnzimmer bedeutet. Dem Herd ge- beichten geht," erklärt sie, dann möchten einen fen, Schmus, Geftant, Stindergeschrei, Keifen weil er so friert. Das ist doch ein gutes Zeichen." genüber steht ein altes, wackliges Sofa, daneben die Schwestern am liebsten hinausschmeißen." einer Weiberstimme, Verwahrlosung, graue Der Arzt nicht selbstverständlich ist es ein ein Sessel mit einem Blechleuchter, auf der ande- Und dann der Lärm, die ewige Unruhe, die Troſtlosigkeit des Elends. Wir steigen drei Trep- gutes Zeichen. Er untersucht nicht lange, gibt ren Seite ein schwarzer fleiner Holztoffer, eine Lieblosigkeit der Umgebung - ,, nein, nein, pen hoch, dann flopft der Arzt an eine Tür. Wer ein paar Verordnungen und will gehen. Aber Waschschüssel aus Email. Es folgt ein leider wenn ich hier Schmerzen hab, darf ich wenigstens ist?" fragt eine hohe, zittrige Stimme. Auf die der Stranke hat seine Hand gefaßt. Herr Dot rechen mit einigen Kleidern und ein Besen. Das jammern." So bleibt sie allein zurück, im ver­Antwort: Der Doktor" öffnet sich erst ein ganz tor", flüstert er, nicht wahr, Sie lassen mich ist das gesamte Mobiliar. Im Bett liegt eine sperrten Zimmer, ohric Hilfe, ohne Trost, ohne schmaler Spalt, dann die ganze Türe. Ein altes noch nicht sterben. Grab jest, wo alles so schlecht junge Frau, sie hat ein Tuch über dem Kopf ge- Pflege, allein mit den Schmerzen und den Sor­Weiblein in Unterrod und schmutzig- weißer ist." Und mit der plößlichen Gesprächigkeit der bunden. Haben sie arge Schmerzen?" fragt gen, ob sie nur bald genug wieder gesund sein Nachtjacke beginnt sich umständlich zu entschuldi Angst:„ Ich hab mein Leben lang gearbeitet der Arzt. Er spricht sehr laut, schreit beinahe. wird, um sich von launenhaften, überſatten gen, daß es bei ihr so ausschaut" und daß sie das fann doch nicht alles sein!" Auch der Arzt, Die Krante beginnt zu flagen die Schmerzen, Frauen, die immer finden, daß es den Leuten noch nicht angekleidet ist. Aber sie hätte die ganze der seine Nerben in der Gewalt hat, braucht der Durst, die Angst und niemand, der sich um jetzt ausgezeichnet geht und sie gar keine Sorgen Slacht nicht geschlafen, weil er" so schlecht dran einen Augenblid, um sich zu faffen vor dieser einen umsicht." Die Nachbarin sei auch eine haben." Als wir die Treppe hinunter gehen, gewesen sei. In der schmalen deüche, die nur Sllage und Antlage. Aber dann findet er doch arme Haut", sie hätte gestern auch die Tropfen merkt sich der Arzt die Strante für einen Abend­burch ein Fensterchen neben der Türe vom Gang den Mut zu einem Scherz und geht lächelnd hin- nicht mehr holen fönnen zum Eingießen ins Ohr. besuch vor. Die Ohren werden schon wieder" einen Lichtschimmer bekommt, herrscht ein wüstes aus. Die Alte trippelt auf den Gang nach unter Denn die Frau hat eine beiderseitige Mittelohr fagt er dabei, aber die Frau gehört aufs Land. Durcheinander. Papier  , alte leider, Kochtöpfe, vielen Entschuldigungen, Tanffagungen, Stompli- entzündung und ist trop der rasenden Schmerzen Die Lungen find nicht in Ordnung. Freilich, muß­eine zerbeulte Emailteetanne, eine Sterze, 3wie menten. Einen Moment zögert der Doktor. Aber nicht zu bewegen, ins Spital zu gehen. Sie fürch- man noch warten bis es ärger wird man muß belschalen, das alles steht und liegt neben- und munter grüßend geht er davon wozu das tet sich. So liegt sie den langen Tag mutterseelen- immer warten. Für die ganz leichten, die aus­übereinander. Man muß erst allerhand Stram Unabänderliche vorher sagen? allein im fahlen Zimmer. Mittags und abends fichtsreichsten Fälle fann man noch nichts tun." zur Seite schieben, um sich einen Weg in das In die nächste Wohnung zu gelangen ist gar tommt die alte Nachbarin und bringt ihr ein Bei dem Achtzehnjährigen, den wir jetzt bea Zimmer zu bahnen. Im Zimmer derselbe wüste nicht so einfach. An der Türe hängt ein Bettel: wenig Milch, das Einzige, was die Strante zu suchen, hat man auch gewartet. Und als er nach Wirrwarr wie draußen, ein schroever, übelriechen- Schlüssel nebenan. Nebenan" hängt ein weiterer: sich nehmen darf. Aber sie lächelt tapfer es alvei Jahren, die er in der Fabrik verbracht hat, der Dunst liegt über dem Raum. Aus einem Bin in der Waschküche. Also tiettern wir die brei wird schon auszuhalten sein. ,, Ob sie nur sicherlich glücklich so weit war, daß er zur Aufnahme in Bett mit hochgetürmten rot- weiß gestreiftem Stodwerkte wieder hinunter, dann ins Kellerge- wieder hören wird wie früher und arbeiten tön- leine Seilstätte für reif" befunden wurde, da