Geite 4.

Gerichtssaal.

Streifdrohung ist ein Werbrechen!

So hat das Oberste Gerite enden. Die Entscheidung ist am 21. April et Jabres gefalt worden, und wird erit jest in der lege Summer des Internationalen Werallarbeiter" renntlicht. Mit Recht bemerkt dieses Start

die sterblichen Bolizeigeifter nach dem Susammenbruch der alten Monardie die bola als Domizil gewählt haben. Die Entscheidung, die die Nummer 1668/20 trägt, lautet wörtli

Die Drobung mit Einstellung der Arbeit durch Streif fann, wenn sie gegenüber der Verwaltung der Unternehmung vorgebracht wurde, die Andro bung einer ernstlichen Verlegung am Eigentum (§ 98 lit. b St. G.) bilden. Die Drobung mit einer Handlungsweise, die an und für fi reilich zuläs. fig ist, wird rechtswidrig und ftrafbar, sobald fic dazu benüst wird, um von dem Bedrobten eine Leistung zu erzwingen, auf welche der Drobende feinen rechtlichen Anspruch bat.

Es kann sich also jeder Richter auf dieses Urteil nunmehr berufen und kann in Sukunft jeden Strei­lenden als Verbrecher nach§ 98 des Strafgeseyes verurteilen. Wenn aber der Streit ein Verbrechen ist, dann müßte umjomehr eine vom Unternehmer verfügte Aussperrung als Verbrechen nach§ 98 St. G. der gerichtlichen Whndung unterliegen. Ob freilich die oberste Gerichtsinstanz dieses Staates ein ähnliches Urteil gegen Unternehmer aussprechen würde, ist zu bezweifeln. Das Urteil ist auch ein Beweis dafür, wie sehr die Richter den Zusammen hang mit den lebendigen sozialen Ereignissen ver loren haben.

Kleine Chronit.

Der Brand von Smyrna.

In der Frankfurter Zeitung  " finden wir nach­stehende Betrachtungen über den ungeheueren Brand der wichtigsten Handelsstad: Kleinasiens  : Drei Vier­tel der zum großen Teil aus Holzhäusern erbauten Stadt sind niedergebrann. Nur das Türtenvier tel scheint nach den aus Paris   kommenden, daher in diesem Punkte unverdächtigen Meldungen, vom Feuer verschont geblieben zu sein. Das Griechen, das Armenier, das Frankenviertel sind zerstört. Die

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monatlich 16- vierteljährlich 48 -halbjährlich 96 ganzjährlich 192( nicht Zutreffendes durch­streichen) das in Prag   täglich erschei­nende Zentral- Organ der deutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschecho- slowakischen Republik

Sozialdemokrat"

Verwaltung: Prag   II., Havlíčkovo nám, 32.

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Straße und Nr.

Kurse der Baluten.

Die tschechische Krone notiert in:

Zürich  Berlin  Wien  

21. September 1922.

Neues Theater. Heute, den 21.: Freischüt"; Freitag, den 22.: Der letzte Walzer"; Samstag, den 28.: Bajadere"; Sonntag, den 24.: nachm. Stönigs.

. Schw. Frant 0.1680 finder", abends Puccini  - Einafter; Montag, den 25.: Mark 45.75 Bajadere".

österr. Kr.

Prager   Kurse.

100 holl. Gulden

100 Mari.

100 schweis. Frant::

10 Lire

100 franz. Franks

1 Pfund Sterling

1 Dollar.

100 belg. Frants

100 Dinar..

Geld

2312.­

Ware

1250.- 1254.­

2.52.50

611.50

139.25 258 25

138.75

2.72.50

614.50

140.75

259.75

140.25

83.92.50 34.32.50

248 46.25

245.­

46.75

100 österr. Stronen

100 poln. Mart

0.04.25

0.40.50

100 maghar. Kronen. 1.25.­

0.05.25 0'50.50

1.35.  ­

Züricher   Schlußkurse( Devisen). Berlin  

Wien  Prag  

Holland New   York London  

0'36.50

0.00.75

16.80

207.40

5.35.50

Varis Mailand  

40.80

22.50

Stleine Bühne. Heute, den 21.: Werwolf"; Freitag, den 22.: Baterniord"; Samstag, den 28.: Werwolf"; Sonntag, den 24.: nachm. Mandra­

gola", abends ,, Batermord".

Aus der Partei.

Bezirkslonferenz Trautenau  . Sonntag, den 24. September, um 8 Uhr vormittags im Gasthause Frohe Aussicht" in Trautenau   Bezirkskonferenz. Ta­gesordnung: Berichte, Kommunalfragen, Neuwahl des Bezirksausschusses und Eventuelles.

Turnen und Sport

Fußball. Ungarn   gegen   Oesterreich. Budapest   0.22.- Die beiden Team für das am Sonntag stattfindende

Agram

1.75. Warschau  

0.07.­

23.70   Wien gest. 0: 00.78

Kunst und Wissen.

Länderspiel find folgende: Desterreich: Edi( Sport­

flub); Beer( Sportflub), Blum(   Vienna); Kurz

-

( Amateure), Brandstätter, Nitsch( beide Rapid); Köd, Swatosch( beide Amateure), Ruthan(   Rapid), Fischera ( WAF.), Weffely(   Rapid). Ersay: Ostriczek( Hertha), Seifenwälder, Geher, Cutti( alle Amateure), Jizda ( FAC.).   Ungarn: Amsel( TTC.); Vogl II, Vogl Das verwünschene Schloß( Neues Theater). III( beide UTC.); Kertesz( MTK.), Toth( Handels. Die Neueinstudierung der alten Millöderoperetie angestellte), Blum  ( FTC.); Paulusz( UTE.), Mol­hat sich bewährt, worauf schon der Name ihres nar, Brann( beide MTR.), Hirzer, Weisz( beide T- Textdichters Berla, cines der guten Volkserzieher refves). und Volksdichter nach Nestroy hoffen ließ. Der

Leichtathletik. Einen neuen   deutschen Re­an und für sich harmlose Inhalt, dessen Grund- ford der Schwedenstaffel stellte der Sportklub lage eine einfache Liebesgeschichte und die Sei- Charlottenburg mit 1: 59.4 auf. Die Mannschaft be­lung des Tiroler Bauernvoltes vom Aberglauben 1: 59.4 bildet, ist dank Berla doch auch poetisch vertieft. stand aus Säfileben, Krüger, Zirpel, Dünker. Radfahren. Die Straßenmeisterschaft Der Typus des gesunden Naturburschen Sepp

erinnert in feinem Gegensatz zu dem in seiner Don Oesterreich über 100 Stilometer. Der Deladenz gespensterhaft wirkenden Besiger des Sportausschuß Desterreichischer Radfahrerverbände verwunschenen Schlosses, Geiersberg, an Gestal hielt durch den Steierischen Radfahrer- Gauverband ten, wie sie allerdings genialer und darum gewal- auf der Meichsstraße Brud- Graz- Bruck die 100 Stilo­tiger, Raimund oder Anzengruber geschaffen meter- Meisterschaft von   Oesterreich ab, die für jene haben. Die gesunde Stomit, die in echt osterrei- Fahrer offen war, die eine Lizenz des Sp. Cc. R. V. chischer Art in diesem Stücke mit ein bißchen Sen- befizen. Bei dem am 10. d. stattgefundenen Rennen timentalität gepaart ist, hat in der entzückenden starteten zehn Fahrer, und zwar   fünf Wiener und Begleitmujit Willöckers ihre restlose Ergänzung fünf Steiermärker. Im Endlamps siegte Paul gefunden. Dieses Stück, dem zum Lobe nachge- Rött!( Landstraße 1894) mit der Fahrzeit von Boltswirtschaft und Sozialpolitit. Sozialpolitit., baß es mehr Singspiel als Operette iſt, 3: 24.15 nach ſchärfſtem Endlampf vor Friß Neu. beweist, auch ohne groteste Tänze und Fri- hold( Rund   um Wien). Nur eine Handbreite trennte bolitäten eine gute Wirkung erzielt werden kann. Die beiden, als sie das Ziel passierten. Als Dritter Zum guten Erfolg der Neueinstudierung trugen langte Trummer( R. C. Schönau, Graz) ein, deſ alle Darsteller bei, vor allem der ewig junge, sen Fahrzeit 3: 36.20 betrug. Vierter wurde Ernst stimmlich frische Herr Ludwig v. d. Bruch als Reischl, der trotz des Defektes noch genügend Terrain Sepp. In den ernsteren Partien seien zunächst afgeholt hatte, Fünfter wurde   der Wiener Graf. feine Partnerin, Frl. Krumpholz und Herr Schönberg lobend hervorgehoben. In der Christliche Gewerkschaften. Unter dem Vor- fomischen Rolle der Regerl erzielte Frl. Ferry fiße des Ministers Šramet und des Abgeordneten mit ihrer ausgezeichneten, ungemein drastischen Stosta hat die tschechoslowakische allgelvertschaft- Leistung, die stellenweise( auch stimmlich) an die liche chriſtlichſoziale Reichskommission am, 1980. Niese erinnerte, einen durchschlagenden Erfolg. b. Odkolek- Brot Wits. eine Sigung abgehalten, in welcher der Be- Ihr reihte sich stimmlich und darstellerisch Herr schluß, einen Reichsverband tschechoslowakischer Gabel ebenbürtig an. Auch Herr Adi Ber­christlichsozialer Bergarbeiter zu begründen, ge- ger in der Rolle des   alten Grafen Geiersberg nehmigt wurde. Ueberdies wurde erflärt, die tsche verstand es, durch die dezente Art seiner Komit choslowakische allgewerkschaftliche Reichstommif- einen vollen Erfolg zu erzielen. Die Verwend­ion sei geneigt, in gemeinschaftlichen Interessen- barfeit aller dieser Sträfte cröffnet die Möglich fragen der Arbeiter und Angestellten gemeinsam tit, einer Pflege des wirklichen Volksstüles, das mit den übrigen gewerkschaftlichen vorzugehen, bisher sehr mit Unrecht dem Bublifum vorenthal soweit dies nicht im Gegensaße zur ten wird. christlichen Weltanschauung und zu den Interessen der   Republik steht.

d.

Sahl der unglücklichen Opfer wird auf mehr als Der Bantnotenumlauf in der Tschechoslowa 100.000 Menschen angegeben. Wer trägt die Schuld lei. Nach dem Ausweis des Bankanites vom an dem fabelhaften Unglüc? Türken und Türfen. 15. September beträgt der Umlauf der Banknoten freunde sagen, die Griechen seien die Brandstifter 9873,009.000 K. Damit hat sich der Banknoten­gewesen, aus Zorn und Sache, daß sie die ihnen umlauf gegen vorige Woche um 229,711.000 K teure und so schwer umfämpfte Stadt aufgeben muß vermindert. ten. Sie hätten Smyrna verbrannt, weil sie Afiun Sarahissar, uschat und zahlreiche andere Drie ver­brannt hätten. Die anderen jagen, die Türfen bätten bie Brandfadeln in die Stadt geworfen, um die Spuren ihrer im Griechenviertel verübten Mijse baten zu verdecken und um Rache für die von den Griechen verübten Verwüstungen zu nehmen. Es wird schwer festzustellen sein, wo die Wurzel des Ingluds liegt. Man sagt, die iürfische Armice sei gut diszipliniert, wogegen die griechische völlig demorali jiert sei. Gut, aber es ist nicht anzunehmen, daß die Griechen ihr eigenes Stadtviertel niederbrennen, bas Türfenviertel aber verschonen. Ebenso wäre es aber auch widersinnig zu glauben, die Türken hätten aus Rache eine der größten Städte ihres Reiches, die nun doch voraussichtlich ihnen wieder gehören wird, verbrannt. Das hat Mummins in   Korinth, T- tus   in Jerusalem aus politischen Gründen getan, aber Tilly, dem die Protestanten lange Zeit den Brand   von Magdeburg zur Last gelegt hatten, ist gerade von protestantischen Geschichtschreibern einer jpäteren Zeit gerechtfertigt worden. Bei einer solchen Gewalttat von apokalyptischer Furchtbarkeit pflegt Feuer nie zu fehlen. Ein Heer mag noch   so gut Dis. siplin halten, es wird darin immer eine Anzahl von Wilden geben, die in einer eroberten Stadt rauben, plündern und sengen. Brennt es dann an einer Ede, mer soll in der unglüdlichen Stadt, über welche die Sölle ausgespien ist, löschen und retten? Vielleicht

Der Kampf um den Inbeg in Defterreich läßt es als aktuell erscheinen, die Entwidlung der Indexziffer vom Jahre 1914 ab zu verfolgen. Wenn man den Durchschnittspreis der Lebensbe­darfsartikel im Jahre 1914 mit 2.23 annimmt, dann betrug der Index Anfang Jänner 1921 100, im Jänner 1922 war er 989, im Feber 1444, im März 1672, im April 1725, im Mai 1988, im Juni 2726- im Juli 3671, im August 7132, und im September 1922 schnellte er auf 16548 hinauf, das heißt,   in Oesterreich ist alles mehr als acht­tausendmal so teuer wie 1914.

wird über den Ursprung des Brandes noch etwas Berbreitet den Sozialdemokrat.

festgestellt. Wenn aber nicht, dann hat man fein Recht, das eine oder das andere der beiden Heere der systematischen Wordbrennerei zu beschuldigen. Die Rettung der Stadt und das Löschen des Brandes

wäre auf alle Fälle Sache der siegreichen Türken ge. Allen Genossen u. Genossinnen

wesen. In dieser Hinsicht scheinen sie nun wirklich bersagt zu haben, ob aus Mangel an Eifer oder an Fähigkeit, dem Feuer zu wehren, das bleibe dahin. gestellt. Wird die Stadt, die dreitausend Jahre über­dauert hat, aus der Asche wieder auferstehen? Wenn man an die nordfranzösischen Trümmerhausen denkt, die nach vier Jahren faum etwas aufgeräumt sind, wird   man in Asien nicht viel erwarten. Und doch liegt diese Stadt so unvergleichlich, und hat eine solche Lebenskraft in sich, daß man sich schwer vor­stellen kann, sie werde von nun an, wie so viele ihrer Schwestern von ehedem, als ein türkischer Ruinen­fleden weiterleben.

Ein Mittel gegen die Schlaffrankheit. In der Dienstagsigung der Jahrhundertversamm­Iung Deutscher Naturforscher und Aerzte" in Leip. zig berichtete Professor Martin Mayer( vom In­stitut für Schiffs- und Tropentrantheiten in Ham­mburg) über sein neues Trypanosom- Heil­mittel( genannt Mayer 205- Bekämpfung der Schlaffrankheiten), mittels welchen er das Heilen und Vorbeugen zum Schuße der Schlaffrankheit für gelöst erachtet. Es ist bereits eine Reihe von prak tischen Erfolgen bei der Schlaffrankheit und bei ver. schiedenen Tierseuchen erzielt worden.

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