26. September 1922.

gegen die Verordnungen schärfften Brotest erhebt

Eine Kindestragödie. In einem Walde in der Nähe des Ortes Nartsfeld wurde die Leiche eines dreijährigen Kindes aufgefunden, das sich verirrt und Sungers gestorben war. Die Frau eines Bergarbei. ters, namens Fischer, hatte sich mit ihren beiden Kindern von drei und 15 Jahren zu einem Jahr markt begeben. In dem Marktgewühl wurde der dreijährige Knabe von der Mutter getrennt und, troß­dem es sich um einen kleinen Ort handelt, blieben alle Nachforschungen ergebnislos. Erst nach neun Tagen fand man das Kind verhungert im Walde. Die Leiche lehnte zusammengekauert an einem Felsen. Daß es mehrere Tage in dem Walde herumgeirrt war und darin genächtigt hatte, geht 3ürich. daraus hervor, daß noch am vierten Tage nach) set- Berlin  . nem Verschwinden das Kind von Beerensuchern allein wien  im Walde weinend angetroffen wurde. Die Lente, die das verirrte Stind gesehen haben wollten, gebeit an, der Meinung gewesen zu sein, daß Angehörige des Kindes sich in der Nähe befinden.

Bluttat eines abgetviesenen Freiers. In So. boslav hat am Sonntag der Bahnassistent Ottokar Jonas die Postbeamtin Rosa Jirouset und ihren Verlobten, den Photographen Novak, durch Schüsse schwer verletzt. Der Täter entfloh und konnte bisher nicht ermittelt werden. Er hat die Tat des­halb begangen, weil er von der Jiroujel abgewiesen worden war.

Sunbetollwont. Der 25jährige Franz 3aboral aus Ribeznic wurde vor einigen Tagen von einem Hunde gebissen. Da sich bei ihm Anzeichen von Toll­ wut   zeigten, schickte man ihn ins Pasteurinstitut nach Prag  - Weinberge. Am Wege bekam er jedoch einen Anfall und mußte zur Wache gebracht werden, wo er drei Polizisten durch Krazwunden verletzte. Man brachte ihn sowie die drei verletzten Polizisten sodann ins Pasteurinstitut.

Bolfswirtschaft und Sozialpolitik. Der Anschlag der Ditrauer Gruben befizer.

Kurse der Baluten. Die tschechische Krone not ert in:

100 holl. Gulden.. 100 Mart. 100 fchweis. Frank:: 10 Zire

100 frans. Grants

. Schw. Frank 0° 16.90 .. Wiart 44.54 öfterr. Nr. 2350.­

Prager   Kurse.

Geld 1232.50 235.­594.

182.75 248 25

138.25

81.80

100 belg. Frants

226­

100 Dinar..

42.37.50

Ware 1236.50 255.­597­184.25 244.75 189.75 32.20 228.­42.87.50

100 öfterr. Kronen.

0.04.12

100 poln. Mart

0.36.­

100 magyar. Stronen.

130.­

0.05.12 0.46.­1.40.­

Bord.

Aus der Partei.

Seite 7.

und sie als ein Glied in der Kette der aufreizen- stiania wird gemeldet: Eines von den zwei Tor- gen, wir müssen darauf achten, daß Betriebseinſtel­Ein gefapertes Schlerschiff. Aus Chri- ten sind. Wir müssen auf Notstandsarbeiten drän­den Maßnahmen der Regierung im Intereffe der pedobooter, weiche den Zollämtern zur Bekämpfung lungen nur mit Zustimmung des Gewerbeinspektora Industriemagnaten bezeichnet. Der Nationalver- des Schmuggels zur Disposition gestellt wurden, hat tes erfolgen, wir müssen auf Fortführung der Be­band der Eisenbahner, die C. G. T. U.( revolu- am Samstag das deutsche Schmugglerschiff Fortriebe dringen, wenn auch in Form der Kurzarbeit. tionäre Syndikalisten) und der katholische Eisen- tuna" in einer Entfernung von zwei Meilen vom Wir werden, wenn wir in diesem Sinne arbeiten, baynerverband sind ebenfalls in der Ablehnung Ufer gekapert. Die Fortuna" führte 10.000 Liter Erfolg erzielen. Ebenso werden wir nicht nur die und Verurteilung der Regierungsmaßnahmen Spirituosen und zirka 40 Kisten Whiskyflaschen an Organisationen erhalten, sondern auch stärken und einig. ihre Kraft erhöhen." In der Debatte zu den Referaten der Genos­sen Dr. Czech und Rüdl sprachen zahlreiche Redner. Unter diesen beleuchtete Genosse Hofbauer den Stand­punkt der Partei zur Freidenkerbewegung. Bei den Freidenfern ist aus einem Kampf gegen den Kreiskonferenz in Teplik. Klerikalismus ein Kampf gegen die Religion gewor Samstag und Sonntag fand in   Teplitz die Kreis- den. Wir wollen den Leuten nicht vorschreiben, was konferenz der Kreisorganisation Teplitz- Saaz statt. jie glauben sollen oder nicht. Wir kämpfen nicht gegen Nach der Eröffnung durch den Kreisvertrauensmann die Religion, sondern nur dagegen, daß die Religion Genossen Abg. Hirsch, der hiebei der Wirtschafts- zu politischen Zweden mißbraucht wird. Wenn nicht krise gedachte, werden zu Vorsitzenden der Konferenz unterschieden würde zwischen Stleritalismus und Re­Genosse Hirsch und Genoffin Plascher- Dur, zu Schrift ligion, würden wir den Sklerikalen eine erwünschte führern Genosse Werker- Oberleutensdorf und Genos- Waffe in die Sand geben. Wir sehen ja, wie die Stle­fin Kaufmann- Komotan gewählt. Zunächst erstattete rafalen heute schon unter Vorspiegelung, wir kämpfen der Kreissekretär Gen. Nid I einen ausführlichen gegen die Religion, unsere Werbearbeit hemmen." Bericht über die Tätigkeit der Kreis. Redner verweist auf die Arbeiter im Rheinland und organisation. Er verwies auf die schweren sagt, das Zentrum hat unter dieser Arbeiterschaft wirtschaftlichen Kämpfe und auf die großen politi- vielfach Fuß gefaßt. Die Sozialdemokraten können schen Ereignisse des letzten Jahres. Den Bericht den Weg zu den Arbeitern im Rheinland deswegen über die Frauenbewegung erstattete Genoffin Blaio schwer finden, weil das Zentrum in ihnen die Vor­sche. Ueber die Jugendorganisation sprach Genosse stellung von der Religionsfeindlichkeit der Sozial­Paul, Gen. Pankrac referierte über die Arbei- demokratie wedt. Redner zeiat sodann, wie unsere terbäderei, Gen. Hirsch über die Druderei und Genossen, die sonst so kritisch sind, denen, die im Ge­wande der Freidenker zu ihnen fommen, ein merk­Buchhandlung, Gen. Hofbauer über die Frei­heit" und die Volkszeitung". Für die Kontrolle würdiges Vertrauen entgegenseßen. Wäre es sonst sprachen die Genossen Sühnel und Patry und möglich, daß Pater Ammon so merkwürdige Privat­berichteten, daß sich die Kassengebarung aller Unter- anschauungen über den Sozialismus vor unseren Ge­nehmungen in bester Ordnung befinde. Nach einer nossen verzapfen könnte, ohne Widerspruch zu finden? regen Debatte warden die Beratungen sodann am Dagegen müßten wir aufschreien. Wäre es sonst Samstag abgebrochen und am Sonntag vormittags möglich, daß der kommunistische Freidenkersekretär. mit dem Referate des Gen. Dr. Czech, das wir an Lebenhart von einem berüchtigten Say in unserem anderer Stelle bringen, fortgesetzt. Parteiprogramm spricht, ohne daß iemand aufsteht den Freidenkern eine unduldsame Kirche wird, wie und dagegen protestiert. Es darf nicht sein, daß aus es die römische ist. Die Arbeiter müffen ihren Glan­ben im Sozialismus finden, der der Menschheit Re­ligion iſt."

1 Pfund Sterling

1 Dollar.  

Züricher Schlußkurse( Devisen  ). Wien  

Berlin

0.36.­

Varis

0.00.75

Mailand  

Prag 16.90  

Budapest

Bolland

207.40 Agram  

New York  London

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Warschau 23  

.66

Wien gest.

Kleine Chronit.

41.05.­22.65.­0.21.50 1.80.­0.06.75 0.00.87

chen hatte, wurden die Neuwahlen vorgenommen und folgende Entschließung angenommen:

Nachdem noch eine Reihe von Rednern gespro­

Die Schuldigen von Smyrna. Konstantinopel  , 24  . September.( Havas.) Auf Nach dem Referat des Genossen Dr. Czech cr­Grund eingehender Erkundigungen ist der Storre- stattete Gen. Rüdf I den Bericht über unsere nach spondent der Agence Havas in der Lage mitzuteilen, it en Aufgaben. Er sagte unter anderem: Die daß der   französische Oberkommissär in Konstantino Aufgabe der politischen Organisation vor dem Kriege Mähr. Oftrau, 25. September. Im Hinblick pel und der   französische Generalfonsul in Smyrna se- war eine ganz andere als sie heute ist. Früher hat­auf die gestrige Kundmachung über die Herab- wie General Doumesnil die Ueberzeugung gewonten die Organisationen die Aufgabe, die sozialistische fetzung der Löhne hat das Sekretariat des Berg- nen haben, daß nichts die Annahme rechtfertige, die Idee zu verbreiten. Sie dienten unserem Zusam­arbeiterverbandes für Donnerstag eine Revier- Türken hätten den Brand in Smyrna verursacht. menschluß, der nötig war, um die bestehenden Ver­konferenz der Bergarbeiter einberufen und gleich- Diese Ueberzeugung sei insbesondere auf die Aus- hältnisse zu kritisieren. Heute können wir nicht bek zeitig die Direktorenkonferenz aufgefordert, für Freitag eine Beratung zur Fortsetzung der Ver- agen der Rettungsmannschaft und glaubwürdiger der Kritik stehen bleiben, wir sind gezwungen, das, handlungen über den kollektivvertrag einzube- französischer Zeugen begründet, die an der Bewälti- war wir fritisiert haben, besser zu machen. Wir gung des Feuers teilgenommen haben. Dagegen müssen Betriebe, Gemeinden usw. verwalten lernen. seien die Erzählungen der Flüchtlinge im blicke Der Vertrauensmann hat daher auch heute eine ganz auf die bei solcher Gelegenheit natürliche Aufregung andere Stellung, als er sie früher gehabt hat. Wir mit allem Vorbehalte aufzunehmen. Die französi müssen nicht nur Agitatoren, sondern auch Organisa­schen Seebehörden hätten die Aussagen verschiedener toren sein. Unsere Organisationen müssen sein: 1. Bersonen, die gesehen haben wollen, wie türkische Arbeitsorganisationen, 2. Schulungsorganisationen, Soldaten Straßen und Häuser mit Petroleum begos- 3. Kampforganisationen. Sowie ein Arbeiter, der sen, sofort nachprüfen lassen, worauf sich die Halt irgendwo eine Maschine bedient, ein geprüfter Ma­losigkeit dieser Aussagen ergab. Dagegen sei festge- schinist sein muß, um beim Stillstehen der Maschine stellt worden, daß während der dem Brande voran. sofort den Fehler zu erkennen, der den Fortgang der ſtellt worden, baß während bege multiche thalische Waſchine hinder, je müſſen auch wir die Fehler. Die mirischaftstrife, die cifte Solec ces burch den

rufent.

Die zurückgehaltenen Einlagen werden frei. Nach einer Meldung des Čestě Slovo" wird die völlige Freimachung der zurückgehaltenen Ein­lagen bei den Geldinstituten sehr bald durch­geführt werden. Die Behörden bereiten eine Maß nahme vor, damit der Rest der zurückgehaltenen Einlagen, Einlageblätter und laufenden Rech­nungen in vollem Maße freigemacht wird. Die Offensive gege gegen den Achtstungentag in  Frankreich. Am 7. September hat der   französische Ministerrat zwei Verordnungen angenommen, die die Aufhebung des Achtstundentages bei den Eisenbahnen und in der Handelsmarine verfü­gen. Bei der Handelsmarine soll ein zwölfstündi­ger Bereitschaftsdienst" eingeführt werden, den Die Verordnung von der tatsächlichen Arbeitszeit unterscheidet. Bei den Eisenbahnen hätten nach der Vorlage Le Trocquers täglich zwei unbe­zahlte Ueberstunden eingeführt werden sollen, wodurch die Regierung 400 Millionen jährlich zu ersparen hoffte. Der Ministerrat beschloß, daß die Ueberstunden bezahlt werden müssen. Das soll das Zuckerwasser sein, womit man die bittere Bille versüßen will. Diese Maßnahmen haben eine heftige Protestbewegung der französischen  Arbeiterschaft wachgerufen.   Die C. G. T. wendet sich in einem Aufruf an die Deffentlichkeit, der

Kees Doorit.

( 24)

Ein flämischer Sittenroman von Georges   Eekhoud. Guil Servyn sprang mit Lena Potter her­um, und Paulfe war Tist Sap zugefallen. Verlangen wir eine Polta; die ist nicht so ermüdend, sagte Annemie nach drei Walzer­touren, und errötend lehnte sie den Kopf an die breite Schulter ihres Tänzers.

tend auf sie schaute, fuhr er sich wohlgefällig mit der Hand über das bartlose Seinn. Alls aber die Musikanten wieder einen Wat zer anfangen wollten, rief er ihnen zu:

Die am 24. September 1922   in Teplitz- Schö­nan tagende Kreiskonferenz der deutschen sozial­demokratischen Kreisorganisation Tepliz- Saaz er­flärt ihr volles Einverständnis mit der Politik der Partei und des Klubs der deutschen so­zialdemokratischen Abaeordneten und Senatoren und spricht beiden Störperschaften ihr uneinge­schränktes Bertrauen aus.

Insbesondere spricht die Konferenz ihre volle Zustimmung zu den Beschlüssen des Parteivorstan­des über die Wirtschaftskrise aus und er­flärt, vorbehaltlos auf dem Boden dieser Beschlüsse, sowie der von den Gewerkschaften am 5. Juli und 14. September erhobenen Forderungen zu stehen. quellen unserer Organisationen fennen lernen." Kapitalismus und Imperialismus verschuldeten Redner betonte dann die Wichtigkeit der Partei. Kriegs, der Friedensverträge und der verfehlten presse. Er erinnert sodann an die Arbeit der Wirtschaftspolitik des tschechoslowakischen Staates Bildungsreferenten und geht auf den bevorste- ist, erfordert vollste Anspannung aller im Broleta­henden Wahlkampf über, der ein schwierigerer riate wirkenden Kräfte. sein wird als bisher. Jetzt werden unsere Vertre er vor die Wähler hintreten müssen und sagen, was sie in der Gemeinde geleistet haben, während wir früher mit dem Programm, was wir in der Ge­meinde leisten werden, vor die Wähler hintraten. In jedem Bezirke müssen die sozialdemokratischen Ge­

Offiziere und Soldaten durch Bomben oder Grana­ten verletzt worden seien, die aus Häusern im arme­nischen Viertel geschleudert wurden. In einem die ser Häuser hätten sich Armenier verbarrikadiert und Gewehrschüsse abgegeben. Diese Attentate hätten zu Repressalien geführt, durch die insbesondere die Ar­menier betroffen wurden. Der erste Brandherd habe sich im armenischen Viertel befunden und dann seien mehrere Brandherde, von einander entfernt, mitten im europäischen Teile entstanden. Vom Winde be­günstigt, habe sich das Feuer so rasch verbreitet, daß die lokalen und militärischen Hilfsmittel unzuläng- meindevertreter zusammengefaßt werden zu Gemein­lich waren.

Ein englischer Torpedobootzerstörer gefunken. Der   englische Torpedobootzerstörer Speedy" ist mit einem Fischerschiff im   Marmarameer zusamnienge­stoßen und gesunken. Zehn Mann der Besatzung er­tranten, 87 wurden gerettet.

devertretervereinigungen, die als Beratungsstelle in fachlicher Beziehung dienen müssen. Redner geht so­dann auf die Wirtschaftskrise über. Wir müssen allwöchentlich an die Behörden herantreten, um den Breis abban durchzusehen. Wir müssen darauf drängen, daß dort, wo unsere Genossenschaften sich be­finden, diese in den Preisabbaukommissionen vertre

Indem sie den vollständigen Stillstand der Produktion und eine noch nie dagewesene Massen. arbeitslosigkeit herbeiführte, trifft sie vor allem die arbeitenden Menschen, dies umso empfindlicher, als die Unternehmer diesen Notstand zu brutalen An­griffen auf die Lebenshaltung der Ar­beiter und Angestellten, auf ihre bisherigen Er­rungenschaften und auf ihre Organisationen aus­nüßen. Nur ein innerlich geschlossenes Proleta­riat vermag diesem Ansturm zu widerstehen. Das Proletariat ist aber durch die Zerstörungsarbeit der Kommunist en gespalten und ein Zusammen­gehen des Proletariates der verschiedenen Nationen durch die Koalitionspolitik der tschechischen

Nun geriet aber alles in Bewegung. Guil Beim Tanze glänzten die Augen Annemies| Mauer niederfallen lassen, und als Annemie auf Serbyn ließ Lena nicht mehr aus dem Arme, und hatten dabei jene Glut, die Kees früher so jene spöttische Bemerkung hin ihn mit der Hand Huib Coryn tanzte mit Paufte, Looke war aus sinnverwirrt gemacht hatte; die Augen Jürgens nehmen wollte, wies er sie zurüd, indem er sagte: den Armen des Königs in die ihres Freiers hatten einen blöden Ausdruck; bei ihr war es Ja, ja, gleich, um Himmels willen, nicht so den Armen des Königs in übergegangen, nämlich des faulen Maurers Sas, noch sinnliche Begierde, bei ihm vor allem Ueber- eilig. Unser Bett wird nicht fortlaufen!" der immer mehr vertraut mit ihr wurde; Kris fättigung. Sie war rosafarbig wie die schönen Bei dem furchtbaren Lachen, das diese viel­Potter hatte alle Mühe der Welt, um die unge- Blüten, die Nelis Cramp selig so gerne auf den fagende Antwort hervorrief, hütete Annemie sich heure Wirtsfrau herumzubringen." Bäumen sah; ihre Wangen glühten, während auf wohl, noch weiter an ihm zu drängen, und als

Von den anderen Gänsereitern waren Bud den Lippen Tau zu lagern schien. Jürgen war sie ihren schlauen Bruder, den Poytausend", Arrewyn, Stan Lieter und Guil Vandrom blutarn: wie ein geschundenes Kalb; er zitterte mit einer ebenso spöttiſchen Miene, wie die an­Mädchen aus der Nachbarschaft holen gegangen. auf seinen langen Beinen, und es schien fast, als beren, bemerkt hatte, sagte sie zu ihm, er solle sie Was sie ihm ganz leise ins Ohr flüsterte, Endlich tanzten auch noch einige jüngere Bur- müsse Annemie den Beirendrechter in Bewegung nach dem Weißhof zurückbegleiten, womit Wan­rief auf dem Vollmondgesicht Jürgens einen halb fchen unter sich allein: Dolf Guda mit seinem halten. nes denn auch einverstanden war. Wäre sie allein verlegenen, halb geckenhaften Ausdrud hervor. Zwillingsbruder Roel, Jas Kalf mit Luwe Zan- Sees schien sein Horn mit den Stürmen an- ausgegangen, so wäre Kees ihr gefolgt. Tezt aber Ah bah! Was erzähen Sie mir da!" wortete er nachdrücklich, und indem er schmach- bers, Janneke Andries mit dem verrückten Seinzufüllen, die in seiner Brust tobten. Herrje, welche blieb er. Blogel. ,, Gute   Nacht, Rees! Gehen Sie nicht nach Stöße, welche furz abgestoßenen Dissonanzen! Er beschleunigte die Bewegung der Polfa, bis sie Hause?" fragte Bella ihn mit einem Lachen, das sich allmählich in einen wilden Galopp verivan ihr im Halse steden blieb. Sie stand auf, um sich belte, der alle Tänzer ermüdete und Männer wie mit ihrem Bruder Tist und dem unzertrennlichen Frauen schweißbedeckt und teuchend auf die Chiel zu entfernen. Bänke und Tische niederwarf. ,, Gute Nacht, Bella! Ich bin nicht hungrig Als man nun getanzt hatte, tam der Durst und auch noch nicht schläfrig." wieder, und Jürgen, die Hand im Geldsad, gab Wenn Sie noch tanzen wollen, so wäre es seinen Untertanen und den Frauen noch neue Beit, anzufangen!" bemerkte das gute Mädchen, Touren zum besten. und es fügte noch hinzu, aber so leise, daß nur er Laßt uns nach Hause gehen," denn diese es hören konnte: Verschwendung gefiel ihr schließlich nicht mehr, ,, Weshalb bleiben Sie denn noch länger hier, und fie fühlte sich auch wegen der Anwesenheit da sie ja fort ist? Stees nicht ganz ruhig. Hallo, Jungen, macht euch fertig!"

Eine Polla, Donnerwetter, eine Polka!" Die drei gehorchten, aber der Hornist, der noch unerfahren war und sich durch Jürgens Flüche einschüchtern ließ, fam außer Atem und ge­riet aus dem Lakte.

Sees Doorit trat an ihn heran und nahm ihm das Instrument aus der Hand. Gib her, das Geld will ich nicht," sagte er, um den Notenfresser fortzubringen.

Er setzte das Instrument an den Mund. ,, Achtung! Run ja!" Diesmal flangen die Akkorde ungezwungen und kraftvoll.

Kees, als Solist der Amicitia, schlug den Taft mit dem Fuße und hielt seine Begleiter in Ordnung  .  

Bravo, Rees!" rief ihm mit einem väter lichen Tone Jürgen zu, der sich viel Mühe geben mußte, um vorwärts zu kommen, da er zuviel ge­geffen und getrunken hatte.

Dieses leptere drollige Paar wurde nicht wenig bewundert. Manchmal gingen die beiden auseinander, tanzten allein, hoben ein Bein hoch auf und bewegten die Arme oder provozierten sich mit gemeinen Gesten, bis sie auf einmal sich um­faßten und wie rasend auf einer Stelle im Streise herumdrehten.

Währenddem knirschten die Absätze der an­deren auf dem Sande des Fußbodens, der von Speichel und ausgeschütteten Bierresten ganz feucht war. Die Röde und die Kittel blähten sich auf, und aus dem Wirbel erhob sich ein canziger Geruch von Schweiß und ausgeworfenem Speichel.

,, He, he! Was die Meisterin Cramp doch für Der jungen Witwe gefiel diese wilde Polfa, unsern Jürgen besorgt ist!" sagte Manus Maus, und sie ließ sich ohne Widerstand von Jürgen der den freigebigen Zecher nicht gern fortgehen fest umschlingen. Um sich freier bewegen zu kön- ließ; und sein Bruder Stoffel, der ebenfalls ein nen, hatte dieser seine schönen Kleider, die er am armer Schlucker war, fügte hinzu: Morgen getragen, abgelegt und einen Stittel an gezogen, während er von den königlichen Insig­nien nur seine Strone beibehalten hatte. Er hatte jie um die Müße gesteckt, aber sobald sie anfing, ihn zu hindern, warf er sie in eine Ede.

,, Das geht nicht so, Meisterin! Noch ein biß­chen Geduld!"

,, Sat vielleicht die Königin ihren Mann schon unterm Pantoffel?" fragte Sus Dras.

Jürgen hatte sich auf eine Bant vor  

der

"

Rees erwiderte nichts darauf, und Bella ging hinaus, indem sie der Versammlung einen letzten lauten Guten Abend" wünschte.

Draußen war sie ganz ernst, und sie tat den Mund nicht mehr auf bis zur Prellschente". Als dort auf der Schwelle der Türe Chiel ihr die Hand drückte, und ihr wieder die übliche Frage stellte, antwortete sie nach einem Seufzer:

,, Nun ja, ich will wohl; reden Sie mit met­nem Vater. Ich will Ihre Frau werden. Es ist besser, wir machen es so. Fast wäre ich auch verrückt geworden."( Fortsetzung folgt.)