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jedoch auch das Recht der Initiative zu, d. h. Vorschlage und Gutachten über erager der er wähnten Art den Behörden und gefergebenden Körperid, eften vorzulegen und durch Erstattung von Beferungsvorschlägen Nommierung von Mitgliedern in Beiräte, Stommissionen, und der gleichen an der Finanz. Birischafts-, Gewerbe­und Unterrichtsverwaltung mitzuwirken, wo dies im Gesetze vorgesehen ist.

29. September 1922.

Die proletarische Internationale in der Zschechoslowakei.

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Fortbildung des Arbeitsrechtes zup werden. Die schrankenlose Ausbeutung der Ar beiterjugend, der Lehrlinge, vor allem durch die Stleingewerbetreibenden, an der die Gewerbebe­hörden bisher achtlos vorübergegangen waren, veranlaßte die Wiener   Kammer zur Errich­tung einer Lehrlingsschußstelle. In eingehender Weise mußten sich die Kammern Vor den Vertrauensmännern der Arbeiter- war und feststellen, daß sich darin die histori notwendigerweise auch mit dem Problem der schaft des Karlsbader Bezirkes sprach letten fchen Frrtümer der Kommunist en Um sich da jedoch voll und ganz behaupten Arbeitslosigkeit befassen. Zur Unterstützung der Dienstag Abg. Genosse Cermat über den ausdrücken. Entscheidend für uns ist, daß e zu können, mußte die Wiener Stammer, die über Wlaßnahmen der Kammern gegen die Arbeits- Nürnberger Einigungsparteitag und seine Beden- russische Volfchewismus in derselben Zeit, in der haupt in besonders gewichtigen Angelegenheiten losigkeit wird von einer besonderen statistischen tung für die internationale sozialistische Bewe- er mit den Kapitaliſten Friesen   macht, bie fommuni­zumeist das Mandat für die übrigen Slammern Abteilung der Wiener   Slammer auch eine Stati gung. Nachdem der Redner die Entwicklung und stische Internationale dazu benüßt hat, um die führt, vorerst ein Gesetz durchsetzen, das die Ar- stik der Arbeitslosen geführt. Die Hauptaufgabe Spaltung der deutschen Arbeiterbewegung im Arbeiterbewegung in allen Ländern zu spalten beiterkammern den Handelstam dieser Abteilung ist jedoch eine periodische Lohn- Kriege und nach dem Kriege besprochen hatte, und nun auch die Gewerkschaften altioneunfähig mern gleich stellte. Die Mitwirkung diefer statistik, die den Zweck hat, die Basis für eine fuhr er fort: machen will. Daß die Kommunisten sich an an der Verwaltung ist in verschiedentlichster geordnete Lohnpolitik zu gewinnen und die de Von 1920 an gab es in Deutschland   drei schicken, das letzte, festeste. Bollwert der Arbeiter­Form in einzelnen Paragraphen zahlreicher Ge- mogogisch ausgenügten Fabeln über die Riefen- proletarische Gruppen. Aus zweijährigen Erfah- fchaft, die Gewerkschaften, zu sprengen, das macht sebe und Verordnungen festgelegt, die zum größ- löhne der Arbeiter richtigzustellen. Um den ge- rungen und Leiden mußten die deutschen   Arbeiter derzeit in allen Ländern eine Verständigung mit ten Teile auch in der tschechoslowakischen Repu- meinwirtschaftlichen Bestrebungen der Arbeiter jene Erkenntnisse schöpfen, die durch sozialistische ihnen unmöglich. blit noch in Geltung stehen und die es den Han- schaft zu dienen, versuchte die Wiener Rammer Aufklärungsarbeit, durch politische und theore Darum werben einen ähnlichen Weg wie in delskammern ermöglicht haben, alle Zweige der durch die statistische Abteilung die Einführung tische Disfussion nicht vermittelt werden konnten. Deutschland   in absehbarer Zeit die Sozialis Verwaltung mit ihrem Einflusse zu durchbringen. regelmäßig periodischer Erhebungen Ge entwidelte sich bald die Einsicht, daß die Meiten aller änder gehen. In Amsterdam  Zu Beginn ihrer Tätigkeit wurden die Ram  - über die Lage der einzelnen Industriezweige. Zu thoden des Bolschewismus besonders für iagte fürglicy cine Sonferenz von Vertretern der mern sofort vor die Aufgabe gestellt, den An diesem Behufe wurden an die Betriebsräte sorg- Deutschland   nicht anwendbar sind. Die Ernich Gewerkschaftsinternationale, der Zweiten Inter­griffen auf die neuen jozialpoliti fältigt zusammengestellte Fragebogen über die terung, die dem bolfchewistischen Rausche folgte, nationale und der Internationalen Arbeits­schen Schußgefeße wirtsam zu begegnen. Beschäftigung der Betriebe, deren Versorgung mit stärkte nicht die Unabhängigen, sondern die Wichr- gemeinschaft, die eine bedeutende Annäherung Sie waren für eine solche Abwehr umso beffer Rohmaterialien und Kohle, deren maschinelle heitssozialisten, ein Teil der Arbeiter verfant im zwischen den Sozialisten in den Ententeftaaten gerüstet, als die größte der Stammern, die Wie Ausstattung, die Arbeitszeit( Ueberstunden), Ar- Indifferentismus. In den Reihen der organi- und den Genossen in Deutschland   brachte. Die ner Rammer, unter der Leitung des Mannes beitsbedingungen usw. versendet. Siebei begeg- fierten Arbeiter wurde es aber doch auch flar, daß Sonferen; beschloß, die Lösung des fa) wie­steht, der diese Gefeße zum größten Teile ge- nete die Rammer jedoch dem heftigsten Wider nur durch die Methoden einer schwächlichen rigsten Problems der Internatio schaffen hat, des Genossen Ferdinand Hanusch.   stande der industriellen Unternehmer, die eine Koalitionspolitik mit den bürgerlichen na le cingehend zu prüfen. Ein Weltkongres hat So bekämpften die Rammern und fast über- derartige Auskunfterteilung durch die Betriebs- Parteien nicht vorwärts zu kommen ist. Be- feinen Zwet, wenn die Sozialisten nicht in der all mit Erfolg die zahlreichen Versuche einer räte als eine Preisgebung des Geschäftsgeheim- lehrt durch die Fehler von rechts und links bat entscheidensten Frage einig find, in welcher Weise Durchbrechung des Achtstundentaggesebes, der nisses auf das schärfte befehdeten. In zahlreichen der Einigungsgebante überall Fuß gefaßt. Dazu Deutschland   seine Verpflichtungen den Siegern bestehenden Sonntagsruhevorschriften und des Sigungen der Ausschüsse, des Plenums und des fam der Drud der Friedensverträge. Nur durch gegenüber erfüllen kann und soll. Eine Kom­Bädereiarbeitergesetzes und erzwvangen die neuer Rammertages, das ist der Tagung der Vorstände das geeinte Wirken der Arbeiterklasse fonnte misson, die sich mit dem Problem beschäftigt, liche Verlängerung der Geltungsdauer der Ver- sämtlicher Kammern befaßten sich diese mit Pro- neues Unglüd für Deutschland   verhindert wer- wird der nächsten Konferenz hoffentlich schon die ordnung, die es den Unternehmern verbietet, die blemen der sozialen Versicherungsgeben. Die Regierung mußte unterstützt werden, Grundlagen für die Einberufung Zahl ihrer Arbeiter unter den Stand an einem se gebung. Bedeutenden Einfluß nahmen die die es sich zur Aufgabe machte, die Friedensver- leines Arbeiterwelttongresses un bestimmten Stichtage des April 1919 zu vermin- Slammern auch durch ihre Berkehrssektion auf träge nach Möglichkeit zu erfüllen. Das Kabinett terbreiten lönen. Das wichtigste ist ja nicht die dern. Sie nahmen in einem eingehenden Gut- die Bahntarifpolitik des Staates. In Wirth fonnte nur leben mit Unterstützung der Einberufung eines solchen Stongresses, son­achten zu einem Gesezentwurfe über den un- zahlreichen anläßlich der Tariferhöhungen er Unabhängigen. In den entscheidenden Fragen dern das zu erwartende Ergebnis. Wir hoffen, Lauteren Wettbewerb Stellung, das die Bestre- statteten Gutachten wurden wertvolle und häufig der äußeren und inneren Bolitit gingen seit Wo- daß die Arbeit gelingt und daß wir schon in eini bungen, die Konkurrenzlämpfe der Unternehmer genügte Anregungen über eine Umgestaltung der naten beide sozialistischen   Parteien gemeinsam gen Monaten einen Arbeiterweltkongreß haben auf dem Rüden der Angestellten auszutragen, Tarifgrundlagen gegeben und bedeutende Tarif- vor, die politischen und ökonomischen Tatsachen werden, auf dem die Sozialisten und vielleicht bloglegte und bedeutenden Einfluß auf die par- ermäßigungen für die Arbeiter und Angestellten förderten das Wert der Einigung und auf allen auch die Gewerkschaften aller Länder vereinigt sein werden und auf dem die von allen Av­erreicht, die die Bahn benüßen müssen, um zu Tagungen fam lamentarische Behandlung des Gesetzes nahm. Besonderes Augenmerk wendeten die Kam- ihren Arbeitsstätten zu gelangen. beitern ersehnte Internationale des Proletariates geschaffen ver mern auch der Förderung des Arbeits- Die im Voranstehenden gegebene Uebersicht rechtes zu. So gibt die Wiener Rammer unter über die Tätigkeit der österreichischen Rammern zum Ausdrud. den wird. Auf diesem Wege ist der Nürnber Mitwirkung erfahrener Fachleute eine Sammlung für Arbeiter und Angestellte stellt nicht etwa eine Daß die Einigung vollzogen wurde ger Einigungsparteitag ein bedeutsames Ereignis. der österreichischen sozialpolitischen Gesetzgebung sorgfältige Auswahl gerabe der wichtigsten Fra  - ohne Sommunisten, ist darauf zurückzu- Die Einigung in Deutschland   hat auch die inter­heraus, um die Ullebersicht über diefelbe zu er gen dar, mit denen die Rammern befaßt waren. führen, daß die Kommunisten so viele Beweise nationale Einigung gefördert. leichtern. Sind doch die arbeitsrechtlichen Nor- Abgesehen davon, daß es hier angesichts der dafür lieferten, daß sie unfähig sind, wirk men wie auch in der tschechoslowakischen Repu- Bielgestaltigkeit der Tätigkeit der Stammern nicht liche Arbeiterpolitit zu treiben. Welche Wirkungen hat nun die Einigung auf die blit in einer Unzahl von Gesetzen und Verord- unternommen werden soll, die größere oder lei- Der Sturz der fächsischen Arbeiterregierung, die Verhältnisse in der Tschechoslowakischen Republik? mungen zerstreut, so daß es selbst dem Kundigen nere Bedeutung der einen oder der anderen Sache Stärkung der Reaktion bei den Wahlen in Thü Meine Auffassung geht dahin, daß der Nürn häufig schwer fällt, fich in ihnen zurecht zu zu behaupten, ist der Umfang dieser Tätigkeit ringen, ihr Verhalten nach der Ermordung Ra- berger Parteitag auch hier zunächst gedanklich finden und es in Desterreich kaum einen gibt, ein so bedeutender, daß eine fyftematische Dar- thenaus ließ auch den am weitesten links stehen einen Fortschritt zur Internationale in der Re­der das Arbeitsrecht voll und ganz beherrschte. stellung derselben ein ganzes Buch ausfüllen den Arbeitern die Unmöglichkeit erkennen, mit publik bewirken wird. Wir haben hier ganz be­Die Wiener   Kammer hat außerdem, um einem müßte. Im Rahmen eines Artikels iſt es ledig- en Kommunisten gemeinsame Sache zu machen. fonders komplizierte Verhältnisse und für uns gerade heute angesichts der Bielgeftaltigkeit der lich möglich, einzelne Blide in die verschiedenen Ebenso wie die Einigung für die von eregierung liegen leider die Verhältnisse nimt arbeitsrechtlichen Jubilatur besonders fühlbaren Zweige des ausgebreiteten Wirkens der Kam des demokratischen Deutschlands   von größter Be- so wie in Deutschland  , bei uns find ähn Mangel abzuhelfen, eine Sammlung der von mern zu eröffnen. Wenn dies hingereicht hat, deutung ist, wird sie ihre Wirkungen auf die liche Bedingungen für die Einigung noch nicht den Gerichten und Einigungsämtern gefällten um beim Leser eine bestimmte Vorstellung von Arbeitermassen nicht verfehlen. Auf dem Wege vorhanden. Auch wir haben eine wirtschaftliche Entscheidungen und Schiedssprüche ins Leben diesem Wirken und dessen Unentbehrlichkeit von der Zusammenfassung der bestehenden drei Reaktion, eine mächtig aufstrebende politische Re­gerufen. Schließlich haben die Kammern und deren Einfluß und Bedeutung zu erwecken, so ist Gruppen zu einer einheitlichen Bewegung ist das attion, unsere Arbeiterklasse leidet unter schwerer vor allem wieder die Wiener   Kammer durch auch der Zweck dieses Artikels erreicht. Der Wert von Nürnberg   eine wichtige Etappe. Die Bedrängnis, wir befinden uns in der Abwehr eine bedeutende Zahl von Gutachten und er Streit über die Betätigungsmöglichkeiten von Internationale Arbeitergemeinschaft sozialistischer und die wirtschaftlichen und politischen Not nen läuternden Auslegungen von Bestimmungen der durch Gesetz vorgeschriebenen, durch die arbeitende arteien hat unabhängig daran gearbeitet, alle digkeiten schreien geradezu nach einer Annähes sozialpolitischen Schubgesetze der Arbeiterschaft Bevölkerung gewählten Interessenvertretungen sozialistischen Gruppen an einen Tisch zu brin- rung der sozialistischen   Parteien in diesem Lande. wertvolle Argumente für die wirkungsvolle Ver- ist heute dahin entschieden, das wohl niemand gen. Der erste Versuch, der im April in Berlin   Aber in aller Nüchternheit wollen wir feststellen, tretung ihrer Ansprüche vor Gericht geliefert und mehr leugnen fann, daß ein Wegfall der unternommen wurde, ist gescheitert. Es zeigte sich, daß wir hier in der Frage der Internationale dadurch in zahlreichen und auch hart umstritte- österreichischen Arbeiterkammern daß Mehrheitssozialisten und Kommunisten nicht dieselben Sorgen haben wie im al­nen Fällen dem Arbeitnehmer günstige Aus- für das österreichische Proletariat miteinander arbeiten fönnen. Wir machen den ten Oesterreich. Wenn wir uns morgen in legungen von Bestimmungen dieser Gesetze einen empfindlichen Verlust bedeuten Bolschewiki nicht zum Vorwurf, daß sie ge- internationalem Maßstabe vereinigen würden, durch die Gerichte erreicht. Die Wiener   Kammer müßte. Die österreichischen Arbeiterlammern wungen sind, Frieden mit dem a würden die Differenzen im eigenen Lande damit hat sich endlich auch zum Ziele gesetzt, gestigt auf haben sich heute einen Rang gesichert, der es zu pitalismus zu machen, mit tapitalisti- nicht beseitigt sein, sondern fortbestehen. Die das Studium der ausländischen Sozialpolitischen   läßt, fie einem Lande, das im wesentlichen auf fchen Methoden den Wiederaufbau Lösungen müssen aus der inneren Politik un Gesetzgebung und deren Auswirkungen der den gleichen Traditionen aufbaut, als Vorbild Rußlands   zu versuchen. Wir müssen sie feres Staates, aus der Umstellung der politischen Mittelpunttaller Bestrebungen zur zu nennen. nur fragen, ob dieser große Rüdzug notwendig Auffassung der sozialistischen   Parteien, entstehen.

Von Felix Stössinger  .

das Streben der Arbeiter nach Einigung

hat der Arbeiterschaft und bei zahlreichen Par- densten Interessen dauernd in Bann hält. Die blätter Vorwärts, Freiheit und Rote Fahne keine Die Arbeiterpresse Deutschlands   fiftſtellern ein neues Intereffe für die Pro- fes Ziel hat die reichsdeutsche Parteipreffe noch so hohe Auflage zusammen wie vor dem Strieg der bleme der sozialdemokratischen Presse wachgeru- nicht erreicht, sie sicht weit hinter manchen Lei- Vorwärts allein. Und jetzt, wo ja alle Zeitungen fen, aus dem jetzt eine soziologische Untersuchung stungen auswärtiger Genossen zurüd. Kein Blatt infolge der ungeheuerlichen Erhöhungen einen von Dr. Ludwig Rantorowicz Die sp von der Frische und Mannigfaltigkeit der Wie großen Teil ihrer wirtschaftlich zermalmten Be Es iſt eine schmerzliche Tatsache, daß die Ar- zialdemokratische Presse Deutschner Arbeiterzeitung, kein Blatt, so großstädtisch fer verlieren, ist an ein Erreichen der alten Auf­beiterklasse so vecht erst in dem Augenblick zur lands" hervorgewachsen ist( Verlag J. C. B. wie unser dänisches oder englisches Bruderblatt, lage gar nicht mehr zu denken. vollen Erkenntnis von der Macht der Presse er Mohr( Paul Siebec) in Tübingen  ). ist bisher in Deutschland   entstanden. Der Gründe Im übrigen verteilen sich die Leser der deut wacht, in dem der wirtschaftliche Zusammenbruch Um es in der sozialistischen   Presse besser zu dafür gibt es gewiß viele. Aber der wichtigste ist schen Arbeiterblätter im Verhältnis zur Verbrei die gesamte unabhängige Presse mit dem Tode machen, dazu gehört zunächst einmal Klarheit über doch der, daß die Parteipresse sich als Partei- tung der deutschen Industrie. Das beweist aufs. bedroht. Gewiß haben die Arbeiterorganisationen die Struktur der gegenwärtigen sozialdemokrati- nicht als Voltssache betrachtet. neue, daß die Sozialdemokratie die Partei des stets die Bedeutung ihrer Zeitung gebührend zu schen Presse. Von Marg licgen teine besonderen Wie sehr das noch der Fall ist, beweisen die Industrieproletariats ist, also noch nicht ihrem würdigen gewußt und wo immer der revolutio- Aeußerungen über die proletarische Vresse vor, chrreichen statistischen Zusammenstellungen über Ziele gemäß die Partei des ganzen arbeitenden näre Stampf einsetzte, begann er mit dem ge- da ja Marr den Aufschwung und die großen die Arbeiterpreffe, die Genoffe Kantorowicz in Voltes. Während 1890 erst auf mehr als eine druckten Worte zu wirken. Aber erst der Krieg hat Kämpfe der Bewegung nicht erlebt hat. Aber seiner Abhandlung von den verschiedensten Sei- Million Einwohner ein Arbeiterblatt entfiel, 1914 die Arbeiter gelehrt, die ungeheure Macht der wenn er in seinem Artikel in der Rheinischen ten aus behandelt. Aus ihnen geht zweierlei mit auf mehr als eine halbe Million Einwohner, Zeitung zu würdigen. Die Unterdrückung des Zeitung die Presse zu sich selbst" nennt, das spre- größter Deutlichkeit hervor. Die Arbeiterpresse tommt 1920 schon auf etwas mehr als eine vier­Stampfes gegen den Strieg wäre ohne die Lügen- eines Bolles zu sich selbst nennt, das spre- Deutschlands reicht über ihre Barteimitglieder- tel Million Einwohner eine sozialistische Zeitung. macht der Preffe nicht möglich gewesen. Die Un- chende Band, das den Einzelnen mit dem Staat schaft nicht hinaus; die sozialistische Wähler- Diefe Bahl ist natürlich noch immer sehr hoch, terhöhlung der Revolution, die Sabotage des und der Welt verknüpft", bann hat er schon in haft ist aber nur zum Teil zugleich fozia- da man im Durchschnitt auf je eine bürgerliche Stampfgeistes in sovielen Streiks durch die Hehe diesen Worten einer Teil der Bedeutung der listische Leserschaft! Zeitung nicht eine viertel Million Leser rechnet, der Presse offenbarte zugleich deren Macht. Auf Arbeiterpresse ausgesprochen. Denn ihre Haupt- Die Sozialdemokratie verfügt über einen sondern nur etwa 15.000. Am besten liegen die diese Weise wurde der Arbeiterschaft ein lehrrei aufgabe ist es die getrennt lebenden Glieder der unverhältnismäßig fleinen Anteil an den deut- Verhältnisse in dem industriereichen Thüringen  cher, aber blutiger Anschauungsunterricht über Arbeiterschaft zu einem lebendigen und lampf- fchen Zeitungen. 1906 betrug der Anteil sozial- und Sachsen  . In Sachsen   tommt auf eine leinere die Bedeutung der Presse gegeben und wenn die fähigen Organismus zu vereinigen. So wie der demokratischer Zeitungen am gesamten deutschen Anzahl von Lesern ein einziges Blatt als sonst Arbeiterschaft vann in zahlreichen Revolutions. Kapitalismus durch seine Konzentration die Ar Beitungswesen nur 1.55 Prozent. Im Jahre in ganz Deutschland  . fämpfen, zum Teil ganz spontan, bürgerliche beiter materiell einigt, so gibt die gemeinsame 1914 find von den deutschen Zeitungen bereits Wie verhalten sich nun, und das ist eine sehr Pressebetriebe mit bewaffneter Macht befeste, Zeitung der Masse das Mittel fich auszudrücken, 2.22 Prozent sozialistisch und nach der großen Um- wichtige Frage, die Abonnenten und Wähler der so tam hier zum Ausdruck, daß die Arbeiter die zu Worte zu kommen, sich an einer Stelle im wälzung im Jahre 1920 find es 5.43 Prozent Arbeiterblätter zu einander. Da zeigt nun die Sta­Gefahr richtig einzuschätzen begannen, die im Be- gedruckten Worte zu begegnen. Die Parteipresse, der deutschen Zeitungen. Ist das nicht beschämend tiftit für 1912, daß rund 35 Prozent aller Wäh fiz einer gut organisierten und verbreiteten Presse wie sie es heute ist, stellt also dreierlei vor: ein wenig! Gewiß von 1914 bis 1920 hat sich die ler sozialistisch gestimmt haben. Aber von diesen liegt. Agitations- und Kampfmittel, eine Kontrollin- Zahl der sozialistischen   Zeitungen um mehr als Wählern waren nur etwas über 34 Prozent, also Freilich zeigte sich in diesen Kämpfen, daß stanz gegenüber den Parteiinstanzen und das 120 Prozent vermehrt. Aber da diese Vermehrung etwa ein Drittel zugleich sozialistische Zeitungs­die Unterdrückung des Gegners nicht genügt; daß Bindeglied zwischen den Parteigenossen. eine Folge der Dreiteilung der alten Einheits- leser. In einer Beziehung ist diese Statistit er ohne eigene und womöglich bessere Taten alle So lassifiziert, ist die Arbeiterpreffe aller- partei war und dabei auch die unnormale Zuwen- freulich. Es zeigt sich, daß die Leser der tapitali Machtanwendung zwedlos ist. Denn was hätte dings nur ein Parteiinstrument, während ihre bung russischer Statsgelder eine Rolle spielte, stischen Zeitungen und sogenannter Volksblätter die Arbeiterschaft schon davon, wenn die Lügen Aufgaben erst dann erfüllt würden, wenn ihre fönnen wir uns dieses Erfolges nicht ohne weite- fich nicht ganz durch ihre Lektüre beeinflussen lie­preffe unterdrüdt wäre, nicht aber gleichzeitig die Stimme weit über die Grenzer ihrer Anhänger- res freuen. Dazu kommt, daß mit der Vermeh- zen, sondern trotz aller sebe, der sie als Leser Maffen durch ausgezeichnete und überzeigend wir schaft hinausschallt, wenn sie aufhört reines Par- rung der Zeitungen die Vermehrung der Lefer täglich ausgescht waren, der Roten Fahne treu tende sozialistische Zeitungen für die Revolution teiblatt zu sein, wenn sie zur großen Zeitung nicht Schritt gehalten hat. Schon seit zwei Jah- blieben. Das ist allerdings der einzige Trost. gewonnen werden würden. Diese Ueberlegung wird, die eine große Zahl Menschen von verschie ren haben zum Beispiel die Berliner   Arbeiter- Denn daß zwei Drittel unserer deutschen   Wäh