Beite 2.
Frage im Intereffe des Proletariats und im In- tereffe den Karlsbader Verhandlungen entgegen. tereffe des Friedens Stellung genommen werden Unter den Schlägen der Wirtschaftskrisen haben müffen. die Arbeiter aller Branchen erkannt, daß sie ein So ist es eine Reihe von für die Arbeiter gemeinsames Schicksal verbindet. Möge der Verschaft schwerwiegendster Fragen, die auf dem Verbandstag der Metallarbeiter solche Beschlüsse bandstage der Metallarbeiter zur Verhandlung faffen, die die Straft und die Entschlossenheit dieser gelangen. Deswegen sehen nicht nur die Metall- Arbeiterschicht mehren, zu Nutz und Frommer arbeiter, sondern die deutschen Arbeiter des übrigen Proletariats. Dies ist unser Wunsch der Tschechoslowakei überhaupt mit In- und zugleich unser Gruß an den Verbandstag! 000000000000
Gegen Arbeitslosigkeit und Leuerung, für den Preisabbau.
-
Wie die Regierung den Preisabbau deswegen die Arbeiterschaft stets auf der Wacht fein müsse, damit die Organe der Regierung dazu fördert. gezwungen werden, den berechtigten Forderun In der letzten Zeit wurde aus dem befreungen der Arbeiterschaft zu entsprechen. Als zweiter deten Jugoslawien Bich und Fleisch eingeführt. Redner sprach für die sozialdemokratische GeDas tönnte eine Sentung der heimischen Fleisch meindefraktion Geneffe Dr. Ungar, der hauptpreise nach sich bringen, wozu es schon höchste fächlich über die Projekte der Stadtgemeinde, die Zeit wäre, da das Fleisch noch immer doppelt so Notstandsbauten betreffend, referierte. Er verwies teuer ist, wie im Sommer 1921. Dies wollen auf eine Reihe von Projekten, die die Stadt plane, die Agrarier mit aller Wacht verhindern und des- deren Durchführung sie vom Staat verlange be wegen hat ihr Exponnent in der Regierung, der ziehungsweise zu deren Durchführung eine staatAderbauminister Stanět, eine Verordnung herliche Subvention notwendig sei. Bisher sei nur ausgegeben, daß mit Rücksicht auf die Gefahr der ein ganz kleiner Prozentsaz dieser Arbeiten von Einschleppung der Maul- und Klauenfeuche die der Regierung bewilligt worden und es müsse Einfuhr von Vich aus Jugoslawien eingestellt Sache der Arbeiterschaft sein, auch hier der Rewird. Zugleich werden die schon erteilten Ein gierung llar zu machen, daß nicht nur mit schönen fuhrbewilligungen aufgehoben. Wenn das Worten und Aufrufen, sondern durch die Tat Fleisch einigermaßen billiger wird, dann tritt Silfe geleistet werden müsse. Ferner vertics der es muß dies irgend ein geheimnisvolles Ge- Sprecher auf die ungenügenden Maßnahmen der setz sein in einem Nachbarlande stets zur rech politischen Bezirksverwaltungskommission, deren ten Zeit die Maul- und Slauenfeuche auf. Die bürgerliche Mehrheit bisher immer die UnterKonsumenten aber haben das Nachsehen. stübung der Durchführung der Noistandsarbeiten gehindert hatte und nur durch eine ZufallsmajoUnerhörte Zumutungen der Glas: rität der sozialdemokratischen Mitglieder zur Aufnahme eine Fünfmillionendarlehens gezwungen Die Glasfabrikanten haben an die Organisa - wurde. Zuleyt sprach Genoise Belina, der die tionen der Glasarbeiter ein Schreiben geschidt, Ausführungen der beiden Vorredner zusammenworin sie unter Berufung auf die Lage der Glas- faßte und darauf verwies, daß es nicht genüge, industrie erklären, daß ein unbedingter Abbau Forderungen aufzustellen, sondern daß die Arbeider Erzeugungskosten um 50 Prozent notwendig terschaft gerüstet stehen müsse, um sie von der sei und daß die Arbeiter daher mit ihren Löhnen Regierung und den verantwortlichen Instanzen um 50 Prozent heruntergehen müssen! Falls die Arbeiterschaft auf diese freche Probolation nicht eingeht, werden die Glasfabrikanten in der nächsten Woche in allen noch arbeitenden Be trieben die Glasarbeiterlöhne um die Hälfte reduzieren. Dabei sollen die Löhne von 14 u 14 Tagen aufs neue festgesetzt werden. Die Herren Fabrikanten werden wohl bald verlangen, daß die Arbeiter umsonst arbeiten, damit ihnen der Profit gewahrt bleibe.
fabrikanten.
Inland.
Die ausgeschlossene kommunistische
Opposition.
80. September 1922.
zu beraten. In einer zum Schluffe einstimmig an genommenen Resolution wurden folgende Grundsäge niedergelegt: die Forderung des Aiters- und Invalidenversicherungsgesetzes, einer Rente von ungefähr 1200 Kronen für alle WitHerr Karl Kreibich jetzt im Vorwärts" die wen und Arbeiter, die das 60. Lebensjahr überArtikelferie zur Verteidigung des Ausschlusses der schritten haben, die Vorlage eines Gesetzes betref bisherigen Opposition in der kommunistischen fend die Bewilligung von 100 Millionen Kronen Parteicrefutive fort. Bon seinem Geständnissen für Arbeitslosenunterstützung für 1922, die Erfüllung der Mutterschutzversicherung, die Frage feien noch einige festgehalten. Er schreibt:
Teiten.
"
Und da( bei der Gründung der kommunisti. der Bezahlung der Arbeitererholungsurlaube, die schen Partei. Anm. der. Ned. d. Soz.) stellte sich Errichtung von Konsumentens und Arbeit riamheraus, daß einige der Führer, die in der Zeit, als mern, die Aufforderung an die Regierung, zu es im wesentlichen nur galt, Opposition zu machen, den Lohnzwistigkeiten, speziell zu der Herabsetzung und als nur die Erreichung der internationalen der Löhne und Gehälter Stellung zu nehmen, die kommunistischen Partei das Ziel war, in die Höhe Nationalisierung der Bergwerte die Reorganiste gekommen waren, sich als unfähig erwiesen, eine rung des Bodenumites, die Frage der Trennung Partei politisch zu führen und organisatoris von Kirche und Staat, restloses Festhalten an der durch die revolutionäre Nationalversammlung Der alte Sture hat gar manche Tugenden... geschaffenen Verfassung des Staates, Genehmi 3mmer war er ein Radikaler, immer war er in gung der gegenwärtigen Außenpolitik, Beharren der Opposition, immer mußte er gegen die Führer auf den Friedensverträgen. Alle diese Forderun fämpfen, immer rebellierte er gegen die Bonzen, gen begründete Senator de losac. In seiner welche das revolutionäre Ideal verrieten. Das Rede betonte er ferner die Einbeit seiner Vartei aber tourde ihm schließlich zum tragischen Berhäng. und die Notwendigkeit für sie, in die Regierung zu nis. Da er infolge dieser seiner Einstelluna im- gehen. Gleichzeitig aber erklärte er:„ In der Remer ins Hintertreffen geriet, wurde er verbittert gierung und in der Scalition fönnen wir aber und gegen jede Führung mißtrauisch bis zur Ge- nur solange bleiben, selange wir Garantien be häffigfeit... Repräsentative graue Säupter" aber, fißen, daß das Arbeitsprogramm der Regierung die nichts als beforative Vorsitzende sein können, durchgeführt und daß die Regierung nicht nach verträgt eine kommunistische Partei nicht. Und rechts gehen werde." Wer ihm allerdings diese einem Sture fehlt zu dieser Rolle die Ruhe und Garantien bis jetzt gegeben hat, das hat Senator versönliche Objektivität; denn bei ihm ift de: p. Selofač nicht vervaten. Daß es Dr. Stramarsch nicht pofitionegeist schier bis zur Leidenschaft des Stän ist, das hat Klojač im Beriauf seiner Rede selbst terns und der persönlichen Gchäffigkeit und Bos. eingestehen müssen als er über ihn das vernich heit ausgeartet. So mußte er sich bald auf dem tende Urteil sprad:„ Er steht an der Front derBosten des Parteivorsitzenden und auch nur eines jenigen, von dener die Majorität feine Liebe zum Mitgliedes der engeren Parteileitung als unming Volfe befist." Daß Selosač troß dieser Erkenntnis lich erweisen. Mit ihm auch Jilet, deffen Fähr mit dem Bürgertum in der Regierung sein wird, feiten faum zu einem Areissekretär genügen und das will er mit einer juridischen Spinfindigkeit der durch die eigenartigen Verhältnisse in der tsche begründen: Wirtschaftlich sei es für seine chischen Bewegung zum organisatorischen Zentral. Partei notwendig, politisch trenne Nationalsekretär einer großen Partei geworden war. Ihnen demokraten und tschechoslowatische Sozialisten hatte sich Bolen zugesellt, dem ebenfalls alle poli- eine Welt. Wir trauen lofač angesichts des schen und persönlichen Qualitäten zu einem Par- blühenden Kapitalismus, der gewaltiger als je. in der Tschechoslowakei seine Triumphe feiert, nicht Alles in allem: es waren an die Spitze der die Naivität zu, daß er daran glaube, seine und Partei aus den ganz besonderen Verhältnissen der die ihm nahestehenden Parteien würden ihre soziatschechischen Bewegung heraus Lente gekommen,| Ien Forderungen durchsetzen. Und daß dies seine beren politische und persönliche Qualitäten für diese eigene Partei wohl wein, beweisen die Cinfei Aufgabe gar nicht hinreichten. Ihr Brogramm tungsfäße des im gestrigen„ Ceſte Slovo" ver
teiführer fchlen.
zu erzwingen. Er geißelte insbesondere das Vorgehen der Unternehmer, die heute die Wirtschaftsfrise rücksichtslos zu einem Lohnabbau benüßen und nicht einmal mit den Gewerkschaften verhan- war ein nebuloser reiner"," radikaler", öffentlichten Leitartikels, welche lauten:„ Die deln. Ter Redner warnte davor, durch übercilte Teiloftionen der Reaktion einen Vorwand zu ge ben, gegen die Arbeiterschaft mobil zu machen. Besonders sind es in dieser Hinsicht die Agrarier, die durch ihr Organ segar die Bildung einer erzenen Hundert" gefordert haben und nur darauf warten, die Arbeiterschaft nicberknüppeln zu fönnen. Unter lebhaften Beifallsbezeugungen für alle Referenten verließen die Teilnehmer der Rundgebung um halb sieben Uhr abends ruhig den Play. Die Geschäfte hatten über Beschluß des Gremiums geschlossen, der Betrieb der elettrischen Straßenbahn ruhte von halb fünf bis sechs Uhr.
Forderungen der Tabakarbeſter.
Massenkundgebung in Aussig . Aufsig, 29. September( Eigenbericht). Unter ungeheuerer Beteiligung der Arbeiterschaft fand heute Freitag abend nach Arbeitsschluß eine Wlajfentundgebung gegen die Wirtschaftsnot statt. Die Arbeiter tamen aus den Fabriken in geschlossenen Zügen, der Marktplatz war von rund zehntausend Arbeitern und Arbeiterinnen gefüllt. Zahlreiche Standarten, in deren gegen den Lohnabbau, ge= Die Organisationen der Tabakarbeiter und gen das Diktat der Unternehmer, für die Aus- zwar der Svaz zaměstnancu tabalove režie und zahlung der Arbeitslosenunterstützung an alle Ar- die Gewerkschaft der Tabalarbeiter und-arbeitslose und Kurzarbeiter, für die Durchführung beiterinnen der tschechoslowakischen Republik von Notstandsbauten, für den Preisebbau usw. haben eine Reihe von Forderungen aufgestellt. Propaganda gemacht wurde, waren in den Reihen Sie verlangen unter anderem die Erhöhung der der Demonstranten zu sehen. Als erster Redner Grundgehalte, beziehungsweise Einrechnung der sprach Abg. Genoffe Beutel, der über die Maß- Tenerungszulagen in den Grundgehalt, eine an nahmen der Kreisgewerkschaftskommission, die feit dere Einteilung in Lohntlassen, Erhöhung der der letzten Bersammlung am 8. Auguft durchge- Altersunterstüßung für die Pensionisten, Berführt wurden, berichtete. Er führte aus, daß von wandlung aller übrigbleibenden Zulagen in eine der politischen Bezirksverwaltung die Auszahlung einheitliche Teuerungszulage. Schließlich erklären der Arbeitslosenunterstützung und die Durchfüh- sich die Arbeiter bereit, im Jahre 1923 im Ver rung von Notstandsbauten verlangt wurde, daß hältnis zu den sinkenden Lebensmittelpreisen mit die Bezirksverwaltung und die Regierung zwar ihren Löhnhen herunter ugehen. Alle Forderun einiges getan hätten, die Strife zu mildern, daß gen sollen mit dem Zentralvertrauensmännerdies jedoch noch lange nicht genug sei und daß ausschuß der Tabakregie verhandelt werden.
Die Entstehung der tschechischen Sozialdemokratie.
wurde.
Was die gesamte Opposition besonders aus. zeichnete. war ihre Gennerschaft gegen Genossen Smeral, die fich bald auf jeden übertrug, der mit bm arbeitete... Es war einfach der uralte Arica , ben die Inferiorität negen die geiftine Ueberlegen heit führt. Und da die Inferioren sich einen sach lichen Grund vormachen mukten, gebärdeten sie fich als„ radikale", als reine" Kommunisten, die gegen den Opportunisten" Smera! fämpfen."
Nachdem Kreibich die angeschloffene Oppo. fition als die Prapaçanda in der" illegalen" Or ganisation denunziert hat, schließt er:
,, mahrer" oder sonstwie besonderer Rommn- Roalitionspolitik hat eine grundlegende Vorauss nismus, in Wirklichkeit eine in Doktrinarismans schung: das unbedingte wechselseitige Vertrauen verkleidete politische Unfähigkeit, die in der praf. der Parteien, welche sie schaffen. Aber das Vertrauen tischen politischen Arbeit bald offenbar wird dort unmöglich, we die versprochenen Programme nicht eingehalten werden. Diese Erscheinung hat sich in unserer Innenpolitik zur gewohnten Unfitte herausgebildet, welche das Leben in den Parteien verwirrt. Die Enttäuschungen, welche immer nachher gefolgt sind, haben das gange öffentliche Leben vergiftet. Die vielversprechenden Programme, deren keine Taten folgen, sind die ärgste Poliiit." Dieses offen ausgesprochene Mißtrauen ist auf derselben Seite des ,, Ceste Slovo" abgedruckt, welche jene Sätze des Senators Dr. Klofac enthält, die wir oben zitiert haben. Was bedeutet das? Offenbart sich, hier die Zweiheit von Meinungen, d. h. die Spaltung der Partei in zwei Lager? Klofač hat diese letzte Annahme, wie wir ebenfalls feiner Rede entnom men haben. bestritten. Dann aber muß, wenn man das Bekenntnis des Leitartikelis ehrlich nimmt und es enthält Wahrheiten, die keinem Zweifel unterliegen, die Riesenreſolution mit ihren 13 Punkten, deren jeder eingehend begründet wird, ebenso lächerlich wirken wie der gespielte Optimismus des Klofač. Sier offenbart fich ebent die ganze Unentschieder heit, das Schwanken, zu dem eine Politit verurteilt ist. welche„ Nein" fagen möchte und noch„ Ja“ ſagen zu müssen glaubt, weil ihr trotz der gegenteiligen Behaupfung des Klofac, die nationale über die wirtschaftliche Politit geht. Denn wäre das Umgekehrte,
" Revolutionäre Romantik, Verranntheit in cine nur für eine ganz bestimmte Phase der revos lutionären Entwidlung geeignete Tattit, angebo renes Intrigantentum und Unfähigkeit, offene politische Arbeit zu leisten, sind der Nährboden die politische Arbeit zu leisten, find der Nährboden die fer illegalen" Organisation."
weitere Bemerkung dazu unterlassen. Alles das wirkt für sich. Wir können also jede
Die echischen Sozialisten und die Regie rungsbildung. Die tschechoslowatischen Sozialisten haben am 28. b. M. eine Sigung ihrer Parteivertretung einberufen, um über die wirtschaftliche Situation und die Rekonstruktion der Regierung
den sollten. Schon im folgenden Jahre wurde
von Wien aus versucht, den marxistischen Sozialismus auf böhmischen Boden zu verpflanzen, was aber nicht gelang, der Boden war noch nicht vorbereitet für die Aufnahme der Saat. Es ge lang nicht, eine Filiale des Wiener Vereins in Wöhmen zu begründen, die tschechischen Arbeiter standen noch allzusehr im Banne der Jdeen von Schulze- Delitsch und im Gefolge der tschechischen bürgerlichen nationalen Parteien.
digkeit der Abwehr gegenüber der tapitalistischer sechziger Jahre in Deutschland entfaltet hatte, wesend, Heinrich Oberwinder und Andreas Verstlavung erkannten, glaubten, die ökonomiscje brang nur wenig zu den tschechischen Arbeitern. She u, die später die grimmigsten Gegner wer werden, daß der Arbeiter spare, sich Kapital er- Allgenicinen Deutschen Arbeitervereins gegründet werbe und dadurch dem Kapitalisten ebenbürtig, und zwar in Asch unter der Führung des begab Zu ihrem 50jährigen Jubiläum. gestüt auf eine gewisse wirtschaftliche Macht, ten Arbeiters Simon Martin, deffen Schöpfung entgegentreten fönne. Der Wortführer der tfche- jedoch bald cinging. Die Erwedung des Klassen Um die Mitte des 19. Jahrhunderts war die chischen Arbeiterschaft, die in diesem Sinne bewußtseins der tschechischen Arbeiterklasse fam tschechische Arbeiterschaft genau so schuylos den dachte, wurde zunächst ein Intellektueller, Dr. nicht von Deutschland über Deutschböhpolitischen und ökonomischen Machtgelüften von Franz Ladislaus Chicborad, der in den men, sondern über Wien . Adel und Bourgeoisie preisgegeben wie die Ar- Bahnen des reichsdeutschen Sozialreformers und Im November 1867 hatte das Vereins beiterschaft der anderen Nationen. Die Löhne was Gegners Lasalles Schulze Delitfch wandelte und und Bersammlungsgeseh eine öffentliche Tätigren niedrig, zu wenig zum Leben, zu viel zum Arbeiterspar- und Konsumvereine als das Mittel feit der Arbeiterschaft erst möglich gemacht, schon Aber gerade die Uneinigkeit der beiden gro Sterben, die Arbeitszeit lang, die Ernährung anjah, das traurige Los der Arbeiterschaft zu im Monate darauf erfolgte die Gründung eines Ben politischen Parteien im tschechischen Wolfe beschlecht, die Sterblichkeit groß, Frauen und bessern. Politisch war Chlebarad wenig interes Arbeitervereines in Wien , an deffen Spize Ser- schleunigte das Erwachen der tschechischen ArbeiStinderarbeit verbreitet, von Zeit zu Zeit bra fiert, er verwies die Arbeiter darauf, daß der mann Sartung und Heinrich Oberwinter zum Stlassenbewußtsein, ihre Entwicklung chen Wirtschaftskrisen über die Arbeiterschaft her- tschechische Staat, um den das an Zahl geringe der ftanden. Raum ein halbes Jahr später ver zum sozialdemokratischen Programm. In diesen cin, die sie noch größerem Hunger und noch ärge- tschechische Bürgertum im Schatten des Feudal- anstaltete dieser Verein einen Arbeiterkongreß Jahren war es, da sich das Kleinbürgertum, rem Elend, als sie ohnehin genossen, preisgaben. adels kämpfte, auch das Los der Arbeiter bessern( 10. Mai 1868), der ein Manifest in deutscher welches sich eine Partei in der demokratischen Der Staat hatte für das Schicksal der Arbeiter werde. Mit den Lehren von Mary und Engels und tschechischer Sprache herausgab. Dort tamen Jungtschechenpartei geschaffen hatte, klasse in der Zeit des jungen, sich übermütig machte die tschechische Ceffentlichkeit zunächst ein die ersten tschechischen Arbeiter, die sich zur Er- fonservativen im Schlepptau des Feudalabels be redenden und dehnenden Kapitalismus wenig junger Dozent, Dr. Anton Springer , befannt, fenntnis der Notwendigkeit des organisierten findlichen Alttschechen, loslöste. Beide Parteien Interesse, es gab fein Stoalitionsrecht, die Ar- der, fast möchte man sagen, ebenso sehr Deut Rampfes der Arbeiterschaft gegen die bestehende fuchten die Zahl ihrer Anhänger dadurch zu ver beiter waren rechtlos, sie hatten fein Wahlrecht scher wie Tscheche, an der Prager Universität Ordnung durchgerungen hatten, zusammen und mehren, daß sie auch die Arbeiter für fid) gelvin in den Reichsrat, in den Landtag, in die Bezirke sozialwissenschaftliche Vorträge in beiden Spra- feitdem kann man in Wien von einer tschechischen nen wollten, zu welchem Zwecke die Jungtsche und Gemeinden. chen hielt und insbesondere die tschechischen In- Arbeiterbewegung reden. Dort, wo die tschechi chen die Delnicke Listy"( Arbeiterzeitung), die Die Entwicklung des Sapitalismus, die Umt tellektuellen mit dem Engelschen Buche über die schen Arbeiter in unmittelbarer Berührung mit Alttschechen den„ Delnit"( Arbeiter) gründeten. wandlung des Gewerbes in die Großindustrie, die Lage der arbeitenden Klaffen Englands bekannt den deutschen Arbeitern lebten, eben in Wien , mit der Geschichte der Delnicke List" aber, nach der Revolution des Jahres 1848, deren leg- machte. Der weiteren tschechischen Deffentlichkeit ist die Wiege der tschechischen Arbeiterbewegung deren erste Nummer am 5. Jänner 1872 er tes Auffiackern bereits vom Sturmwinde der wurden freilich die Anschauungen der wissenschaft gestanden. schien, ist die Entstehung der tschechischen sozialguten Sonjunktur verlöscht wurde, brachte grö- lichen Begründer des Sozialismus erst bekannt, Der Wiener Arbeiterverein bekannte sich zu demokratischen Arbeiterbewegung eng verknüpft. here Massen der tschechischen Arbeiterschaft und als Rieger, der erflärte politische Führer des den Ideen Lassalles. Aber schon Ende der sech Unter den Mitarbeitern der„ Delnicke der Wiener , Prager und nordböhmischen Groß- tschechischen Bolles, seitdem Palacky in den Hinziger Jahre begannen auch die Wiener Arbeiter Listh" befand sich ein Proletarier, dessen man industrie zusammen und erzeugte in ihnen die tergrund gedrängt war, polemische Bücher gegen ben Laffallcanismus zu überwinden und rangen, beim 50jährigen Jubiläum der tschechischen. So ersten Regungen des Widerstandes gegen die den Sozialismus schrieb, wovon das eine Buch, sich zu den Lehren von Marg und Engels durch. zialdemokratie zunächst gedenken sollte und der Berelendung, welche die Entfaltung der Indu das 1860 erschien, insbesondere gegen Engels, Als 1869 in Eisenach Bebel und Liebknecht eine unter feinesgleichen in den ersten sawierigen strie und die gesteigerte Arbeitsintensität mit sich das zweite von 1869 gegen Laffalle gerichtet sozialdemokratische Partei in Mary'schem Sinne Tagen der Erweding der tschechischen Arbeiter brachte. Die ersten Männer, welche die Notwen- war. Die Agitation, die Laffalle zu Beginn der begründeten, waren zwei Wiener Delegierte an- zum Klaffenbewußtsein wohl das meiste geleistet