Geite 2

5. Oktober 1922.

Vorsitzende Kaufmann bemerkt, daß das aus-, Wirtschaftsverhältnissen undurchführbar sei. Wir, denen Beratungskollegien entweder in Pleno oder lich verschiedenen Situation den Vertrauensmän­führliche Protokoll die Aeußerungen jedes einzel- müssen erklären, daß wir die Berüdsichtigung in nationalen Sektionen anzugliedern wären. nern des deutschen Proletariats die niemals ange­nen Redners ausführlich wiedergibt und jeden, der Vorschläge des deutschen Gewerkschaftsbundes Schließlich könnten auch neue Landesschulgremien nehme Rolle einer Regierungspartei aufzwingen. der meint, daß ihn Unrecht geschieht, rechtfertigt. fordern. Falls das Gesez doch in Kraft tritt, muß nach den jetzigen Gefeßen konstituiert werden. Sie schwächen mit dieser Teilnahme den Einfluß leber eine Uebergangsseit beschlossen werden. Das Ministerium für Schulwesen und Voltstul- der bürgerlichen Reaktion. Die Teilnahme der Die Bestimmungen über die Uebergangszeit dürfen tur dringt mit Rücksicht auf den unhaltbaren der tschechischen Sozialdemokraten an der Regierung nur nach Anhörung der Gewerkschaftorganisa- zeitigen Zustand auf eine Entscheidung des Mi- aber bewirkt das Gegenteil. Unter dem Schuße tionen verordnet werden. Die vom Referenten nisterrates. der tschechischen Sozialdemokratie, in ihrem Schat­vorgelegte Resolution, die eine Reihe von Einzel­ten breitet die industrielle und agrarische Bour forderungen für diese Uebergangszeit enthält, geoisie ihre Macht aus, vergrößert sie auf Stosten wurde einstimmig angenommen. der Sozialdemokratie ihre fünftige Stärke.

In Rumänien , Bulgarien , Griechenland hat es an Bemühungen, die internationalen Beziehun gen zu fördern, nicht gefehlt, aber die Arbeiter­bewegung ist dort noch schwach, da die Industrie rückständig ist. Die Arbeiterschaft in Italien hat äußerst lehrreiche aber auch schmerzhafte Erfah­

zur Einigkeit die Beratungen.

Inland.

Und bei uns?

Die geeinigte sozialdemokratische Partei

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Unsere internationalen Beziehungen referierte der internationale Metallarbeiterfetre­tär Genosse Jig- Bern. Der Gedanke der inter­nationalen Solidarität ist bei den Metallarbei­tern schon sehr alt. Schon vor 30 Jahren wur­den die ersten Besprechungen abgehalten und es Dann werden die vorliegenden Anträge ent­Die E.fenntnis dessen fehlt in den Sveisen mußten in der Zeit seither viele Schwierigkeiten fprechend den Vorschlägen der Antragsprüfungs­der tschechischen Sozialdemokraten nicht. Ist sic überwunden werden. Wir mußten uns zunächst kommission erledigt. Die Wahlen wurden entspre- Deutschlands hat ein weanifest erlassen, in dem doch selbst bei den Nationalsozialisten vorhanden. mit einem Informationsbüro begnügen und ne- chend den Anträgen der Wahlkommission durchgeber cab vorlommt: Die Einigung in Deutsch Doch die Gewinnung der proletarischen Hand­ben den bestehenden Meinungsverschiedenheiten führt. Zum Verbandsobmann wurde einstimmig land ist uns Unterpfand und sichere Berheißung Vor allem ist sie eine Frage der weiteren Ent­lungsfreiheit ist auch eine Frage des Charakters. mußte auch darauf Rücksicht genommen werden, Abgeordneter Genosse Kaufmann wiederge- der Einigung in der wiedererstehenden sozialiſti­daß in der Gewerkschaftsordnung politische und wählt. Beschlossen wurde, das Referat des Ge- fchen Internationale." Sicher ist, daß die Cini- wicklung der Verhältnisse im Staate selbst. In tion bestimmen. Im Often, in Rußland , ge- geben. Nach den Abschiedsworten des Genossen weil die Vollzieher des Einigungswillens die proletarischen Einheitsfront gesprochen. Ehrlich berufliche Auffassungen das Wesen der Organiſa- noſſen Dr. Haas in Broschürenform herauszu­gung in Deutschland darum so rasch erfolgt ist, den Tagen der Wirtschaftskrise wird viel von der hören die Metallarbeiter unserer Internationale Domes für die ausländischen Delegierten und des nicht an. Dort gibt es nicht nur eine eigene po- Genossen Horn- Karlsbad für die Karlsbader Triebfräfte zum guten Werke aus den politischen kratie. Sie hat ihren guten Willen dazu bor zwei gewollt wird diese von den deutschen Sozialdemo litische, sondern auch eine gewerkschaftliche In- Arbeiterschaft schloß Genosse Kaufmann mit einem des jetzigen Augenblides schöpfen, aber nicht min- Jahren auf dem Karlsbader Parteitag bewiesen und sozialen Notwendigkeiten ihres Landes und ternationale, die unsere Internationale bekämpft. Rückblick auf die Tagung und mit einer Mahnung der sicher ist es die Internationale bestätigt und hat in der Forderung nach dem Proletarier­es auf manchem Blatte ihrer Geschichte- daß kongreß den Weg gewiesen, der auch heute noch die großen Ereignisse in der Sozialgeschichte eines gangbar ist. Die so gut gelungene, mit so großer Einigung von Landes in ihrer Wirksamkeit über dies Land Begeisterung aufgenommene hinauszugehen pflegen. Auch bei uns entbehrt der Deutschlands Proletariat ist geeignet, die Hoff­politische Gedanke, dem Einigungswerke des Pro- nungen aufleben zu lassen, die Anstrengungen zu rungen hinter sich, dem Faszismus sind nicht nur front! Gestern hat der Klub der Abgeordneten Einigungsarbeit im Staate, feineswegs der Attua gesamtproletarische Interesse erfordert und wonach Auch die Deutschgelben für die Einheits- letariats der ganzen Welt Kräfte zuzuführen durch erneuern, um das zustande zu bringen, was das Studenten und Bürgerliche, sondern auch Arbei der deutschen Nationalsozialisten in Prag eine Tität. In Deutschland war es die Reaktion der sich das Proletariat aller Richtungen des Sozia ter verfallen. Dort hat die klassenbewußte Ar­beiterschaft gegen links und rechts zu kämpfen. Sitzung abgehalten, in welcher beschlossen wurde, Monarchisten und Nationalisten, iſt es die Repa- lismus sehnt. Dieses natürliche Empfinden für Frankreich wird von Militarismus und Chauvi- an den wirtschaftlichen Schuß- und Abwehrmaß- rationspolitik der Entente, die mit Posaunenrufen Bolitikern, diesen Erzpharifäern, mißbraucht. das Notwendige wird von den kommunistischen nismus beherrscht, die Arbeiter haben nur ge- regeln, die von allen Arbeitern ergriffen werden, zur Einigung aufriefen. Bei uns in der Tschecho­ringen Einfluß und entbehren der geschlossenen teilzunehmen. Mit allen deutschen und tschechi- flowakei droht der Republik von innen keine Ge- Während ihr Mund von Versicherungen zur Einig Front, die englische Arbeiterschaft, mit der wir schen sozialistischen Parteien wollen also die deut fahr. Die reaktionäre Gesinnung unserer Bour- feit des Proletariats überfließt, zerstören ihre in immer engere Beziehungen kommen, ist zer- fchen Nationalsozialiſten zusammengehen! Wlan gevisie trägt fein monarchistisches leid, aber nur Bände, was noch an Einigkeit vorhanden ist. In splittert in viele Organisationen. In Amerika sieht, wie die Parole von der proletarischen Ein- der" demokratische" Kretinismus derer, die den Deutschland mußte aus diesem Grunde die Eini­ist die Arbeiterschaft ebenfalls in zahllosen Bran- heitsfront von den Kommunisten diskreditiert Schein für die Sache halten oder ausgeben, wird gung ohne sie vollzogen werden. Auch auf dem chenverbänden vereinigt und kollektivistischen Be- wurde, da jetzt auch schon die Deutschgelben sich über den Haß, gegen den Sozialismus, über angekündigten Weltkongresse des Proletariats wird strebungen schwer zugänglich. Doch auch hier daran teilnehmen wollen. Die deutschen sozial das Mißvergnügen an der Demokratie bei jenen es noch nicht zur Einbeziehung der Kommunisten besteht Hoffnung auf festeren Zusammenschluß. demokratischen Arbeiter werden sich für eine Ein- täuschen, für deren wahres Wesen die Parteibe- in die neuzuschaffende Internationale kommen. Norwegen hat wohl die beste Metallarbeiteror- heitsfront, an der auch die Deutschgelben teil- zeichnung Nationaldemokratie" ganz zutreffend ganisation, wie ja überhaupt die standinavischen nehmen, schönstens bedanken. Verbände an hervorragender Stelle stehen. In Die Metamorphose des Kommunismus. Der Spanien , wo weite Schichten dem Syndikalismus Gauexekutivausschuß der kommunistischen Partei zuneigen, wütet der Richtungsstreit seit jeher. Er- in Budweis hat eine Flugschrift gegen den Aus­freuliche Fortschritte macht die Bewegung in Bel- schluß des Wenzel Sturz und Genossen veröffent­gien, wie ja die belgischen Metallarbeiter immer licht, in der es heißt: Wenzel Sturz wurde ein in erster Reihe standen. Die Schweizer Arbeiter- Opfer fanatisierter Meischen, welche die schaft, die gegenwärtig von einer schweren Kerise fre che und tecke Forderung aufgestellt heimgesucht wird, muß sich mit allen Kräften ge- haben, nämlich, daß bei uns sofort die Revo­gen eine völlige Vereledung wehren. Die Spra- lution durchgeführt werde..." Das heißt: chenverhältnisse spielen gar feine Rolle. Die man" ist nicht mehr für eine" sofortige" Durch österreichischen Mietallarbeiter haben erst in den führung der Revolution? Wie fich doch die Prin­lezten Tagen wieder bewiesen, daß sie über eine sipien innerhalb kürzester Fristen in den Köpfen festgefügte Organisation verfügen. In Deutsch - der Kommunisten ändern! Aber was tut es? Dr. land gehören die Metallarbeiter seit jeher zu den Smeral wird wieder gelegentlich einer im Par­besten Stämpfern. Der Gedanke der Einheitsor- lament gelesenen Rede ein rührend- chrliches Be­ganisation ist dort fast restlos verwirklicht. Die fenntnis ablegen: Ich habe geirrt" und die gegenwärtige Zeit stellt an die Vertrauensmän- kommunistischen Parteigögen werden ihm verzei ner die größten Anforderungen. Der Kapitalis hen. Daß es auch noch Arbeiter gibt, mit deren mus baut auf einer viel breiteren Grundlage wie- Gut und Blut dabei Schindluder angesichts sol­der auf, die Konzentration der Betriebe macht cher Wandlungen getrieben wird, das kümmert ja neue Fortschritte und erst, wenn der Kapitalis die großen Geister nicht. Sie sind bei allem- mus auf feiner Höhe angelangt sein und die wenigstens förperlich-heil geblieben. Kleinbetriebe verschlungen haben wird, wird der Endlampf einsetzen. Das Gros der Arbeiterschaft ist erst vor drei bis vier Jahren zu uns gestoßen. Wir müssen dafür sorgen, daß die Maſſen jeht, wo wir ihnen nicht immer greifbare Vorteile er ringen können, der Organisation erhalten bleiben und daß der Bruderkampf unsere Reihen nicht

schwächen kann.

Der Nachmittag war der Besichtigung ver­fchiedener Unternehmungen gewidmet.

aber mit Recht wollte trotz allem weder die Frank­die Türe verschlossen wissen. Der große Gedanke furter Konferenz der Arbeitsgemeinschaft noch der Parteitag von Nürnberg für die Kommunisten die Türe verschlossen wissen. Der große Gedanke der Wiedervereinigung des gesamten Proletariats wird die Hoffnungen von Nürnberg nicht dauernd Lügen strafen. Das muß sich auch das Proletariat der Tschechoslowakei sagen."

Ausland.

Scheitern der russisch - javanischen

Verhandlungen.

den bürgerlichen Parteien unserer Republik Her ist. Die Sozialisten rechtlos zu machen, ist auch Ser­zenswunsch, dessen Erfüllung fie vorläufig mit dem Mittel der moralischpolitischen Entwerfung der sozialistischen Koalitionsgenossen betreiben, bis es ihnen passend erscheinen wird, den Erfolg ihrer Arbeit für sich zu liquidieren. Es ist die Tragik der tschechischen Sozialdemokraten, diese gegen sic wirksame Arbeit des eigenen Bürgertums nicht zu sehen oder vielmehr nicht sehen zu wollen. Aber nicht nur innenpolitische Tatsachen legen es dem ischechischen Proletariat nahe, sich aus der Um­flammerung durch die sozialreaktionären Tod­feinde zu befreien und der dem tschechischen Prole- Der bevollmächtigte Vertreter der russischen tariat natürlichen Verbindung mit dem Proleta- Sowjetrepublif im fernen Osten, Joffe, hat den riat der anderen Nationen den Weg zu bahnen. Rat der Volkskommissäre telegraphisch vom Auch die außenpolitischen Beziehungen unseres Scheitern der russisch - japanischen Verhandlungen Staates müßten zum Nachdenken Beranlassung in Tschan- Tschun über die Räumung Sibiriens geben. Auch wir find wie Deutschland in wirt- durch die Japaner benachrichtigt. Die Gründe für fchaftlicher Hinsicht Opfer der Ententepolitik. In das Scheitern der Verhandlungen sind zunächst die gegenwärtige schwere Wirtschaftskrise wurden die neuen Bedingungen, die die japanische Dele­wir zum nicht geringen Teile- den anderen ver- gation gestellt, die Sachalin und die für Ruß­schulden die Genies unserer inneren Wirtschafts-, land unannehmbaren Forderungen für die Zu­Steuer- und Finanzpolitik- durch die politischen rückziehung der japanischen Truppen betreffen, Verpflichtungen gegenüber unseren anspruchsvol- dann aber der Drud des französischen Vertreters len Ententegönnern hineingetrieben. Ihnen zu in Tokio auf die japanische Regierung in der liebe leben wir militärisch und diplomatisch weit Frage der Anerkennung der Sowjetregierung über unsere Verhältnisse, opfern wir die lebens- burch die lettere. Die russische Delegation hat die wichtige wirtschaftsfreundliche Beziehung zu den Weisung erhalten, nach Beling zurückzukehren. Nachbarn. Was für Deutschland die Wiedergut­machungskosten bedeuten, die täglich drohende Wirtschaftstatastrophe, das sind für uns die Freundschaftskosten, die Kosten unserer Befreiung. Daß uns die Geseze der ökonomischen Notwendigkeit Die Neue Züricher Zeitung " bringt die fol auf eine ganz andere Richtung des wirtschaftlichen genden intereffanten Mitteilungen, die zeigen, wie Handelns hinweisen, das brauchen vielleicht die die dem Proletariat innewohnenden Tendenzen Bürgerlichnationalen nicht zu wissen, aber die So- sich allen reaktionären Absichten zutrotz durch zialisten, die sollten es wissen, und aus solcher sezen: Von der faszistischen Presse wird der Be Erkenntnis die politisch richtige Schlußfolgerung ziehen. Der Weg zur Annäherung der Proletariate ginn der Krise in der Partei beharrlich bestritten. geht nicht über die Anerkennung" des tschechischen Aber abgesehen von den Säuberungen, die in leg­Staates, womit die Tschechischbürgerlichen den ter Zeit gleichzeitig in mehreren Ortsgruppen Stotau vor ihrer nationalistischen Politit verlan- vorgenommen werden mußten, tritt der zwischen gen, sondern sie geht über dieGewinnung der pro- der Partei und den faszistischen Syndikalisten be letarischen Handlungsfreiheit durch die tschechischer: stehende Gegensatz immer deutlicher hervor. Die Parteileitung ist national orientiert; sie gravitiert Sozialdemokraten. nach der Auffassung der Industriellen. Die Syn dikatsinstanzen sind sozial gesinnt; bei Lohnbewe­sungen der faszistisch organisierten Arbeiterschaft ergreifen sie genau wie ihre sozialistischen Gegner gegen die Arbeitgeber Partei. Man sah längst voraus, daß es so tommen würde, aber jetzt liegen bereits Beiſpiele vor, an denen man den Gegen­In der Zuderindustrie fat demonstrieren kann. von Ferrara stand leshin eine allgemeine Lohn­reduktion um 20 Prozent bevor. Das faszistische Syndikat protestierte, drohte mit dem Streif und

Krisen und Wandlungen des Faszismus.

Achtung, Staatsangestellte! Dr. Lukavsky hat in einer seiner vielen an nationalem Chanvi­nismus reichen, aber an Inhalt im allgemeinen armen Reden auch über die Staatsangestellten gesprochen. Und zwar hat er erflärt, daß die Nach­richten, als ob vom 1. Jänner oder früher die Notaushilfen restringiert würden, nicht auf Wahr­heit beruhen. Es müsse den Staatsangestellten eine Atempause gewährt werden. Es werde er­wogen, daß alle Bürger und daher auch die Staatsangestellten die Personaleinkommensteuer zahlen. Gelegentlich der geplanten Abfassung einer Fünfter Verhandlungstag. Dienstpragmatik sagte Dr. Lukavsfy: Sobald die Karisbad, 4. Oktober( Eigenbericht.) Am Notaushilfen herabgesetzt werden und das kann Mittwoch wurde die Debatte über die Betriebs- nur im Anschluß an das Verbilligungstempo er­ausschüsse fortgesetzt. Tie-- Teplis erörtert die folgen, wird es nötig sein, die Pensionsbasis zu Wichtigkeit der Schulung der Betriebsausschüsse. erweitern, oder den Grundgehalt zu erhöhen." Göschta- Bodenbach jagt, daß die Bedeutung Man braucht nicht allzusehr zwischen den Zeilen der Betriebsräte weder überschätzt noch unter zu lesen, um zu erkennen, daß hier eine jeden schätzt werden dürfe. Die Angestellten und Beam- falls eintretende Restringierung der Notaushilfen ten sind davon überzeugt, daß sie zu uns gehören. zugestanden wird. Das Schlagwort vom Tempo Die Herausgabe einer Betriebsrätezei- der Verbilligung" ist als schlechte Ausrede bei tung ist notwendig. Lu- Gablonz will, daß solchen Gelegenheiten befannt. Als zweite Tatsache Streitigkeiten, die aus der Auslegung der Stol ist zu erkennen, daß die Staatsangestellten nun­Die tschechischen Genossen stellen sich die Her­lektivverträge entstehen, ebenfalls vor die Schieds- mehr die volle Einkommensteuer werden zahlen stellung der internationalen Einheitsfront so vor, fommission gebracht werden. Scheschultq- müssen. Das ist durchaus kein kleiner Betrag und daß sich die deutschen Sozialdemokraten zu den Oberberg bespricht die Spruchpraxis. Friedrich wenn Dr. Lutavsty dabei an die Pflicht des Regierungsparteien gesellen, daß sie also die -Bodenbach betrachtet es als die wichtigste Auf- Bürgers" appelliert, so ist diese Phrase zur Ge- Dummheit machen, die den tschechischen Sozial­gabe der zu schaffenden Schulen, die Arbeiter mit nüge vom Kapitalismus speziell in diesem Staate demokraten der Abfall ihrer Anhängerschaft täg­den gefeßlichen Bestimmungen bekannt zu machen. dazu mißbraucht worden, sich selbst zu decken und lich von neuem bestätigt. Wenn sie angesichts des Im Schlußwort bezeichnet Genosse Weigel das Proletariat zu brüden. Abfalls ihrer Anhänger zur kommunistischen Par­jene Genossen, die meinten, die Mehrheit der Be- Die Reform der Landesschulräte soll nach tei darauf hinweisen, daß die Politik von Mlos amtenschaft auf unserer Seite zu finden, als Illu- einer Meldung der Tribuna" eine der ersten fan nicht dasjenige sei, was die Proletarier der ſioniſten. Die Einrichtungen des Verbandes wer- Aufgaben der neuen Regierung sein. Nach Tschechoslowakei als wünschens- und nach- rechnete den Industriellen vor, daß fie infolge zu­den noch nicht entsprechend ausgenützt und es einem Regierungsentwurfe sollen die Landes- ahmenswert anzuſchen haben, so haben sie zwar rüdgegangener Rohstoff- und Kohlenpreise eigent­gibt Betriebe, in denen wir über die Konstituie- schulräte aufgehoben und an ihrer Stelle Landes- Recht, aber nur theoretisch. In der Praxis machen lich die Löhne erhöhen müßten, statt sie herabzu rung von Betriebsausschüssen noch nicht hinaus- schulausschüsse errichtet werden. Strittig ist unsere Stommuniſten ja nicht räteruſſiſche Politik. feßen. Genau die sozialistische Tattit! Im friti­gekommen sind. Der kommende Winter muß zu die Frage der nationalen Settionie- Denn auch sie wissen, daß sie sie nicht machen schen Moment gaben die Parteiinstanzen den Be­intensiver Bildungsarbeit verwendet wer- rung. Während nämlich die nationaldemokra fönnen. Nicht den Verführungstünften Mostaus fehl, die Bewegung zu stoppen. Die Führer des den. Bei der Abstimmung werden die vorgelegten tische Partei entschieden gegen die nationale Set erliegen diejenigen, die von den Sozialdemokra- Syndikats erklärten, sie hätten nur nach den Resolutionen einstimmig angenommen. tionierung ist, ist die sozialdemokratische Partei ten zu den tschechischen Kommunisten übergehen. Grundsäßen des nationalen Syndikalismus ge­Dann referierte über die ebenso entschieden für die Beibehaltung der natio. Die eigentliche Werbefraft für den feltsamen par handelt; die Parteiorgane verstehen darunter aber nalen Sektionierung, wie sie auch im unsprüng teipolitischen Entwicklungsprozeß der tschechischen etwas anderes. Nun ist von Differen en der wie­lichen Entwurfe geplant ist. Mit Rücksicht darauf, Arbeiterschaft, bei welchem Mitteleuropas nüch- thode" die Rede. Die Differenzen gehen aber viel nach dem Genter System Abgeordneter Genoffe daß nunmehr die Funktionsperiode vieler Landes- ternſter Opportunist Dr. Smeral die führende tiefer, und die noch sehr der Erfahrung bedürftige Heeger. Die Arbeitslosen sind bei uns den größ- ſchulratsmitglieder abgelaufen iſt, während an Rolle spielen kann, liefern die tschechischen Sozial- junge Partei wird bald erkennen, daß man ent ten Schikanen ausgesetzt. Von den gesamten dere mit Tod abgegangen sind, andere, wie in demokraten selbst. Sie verweisen ferner gerne da- weder Fisch oder Vogel heißen muß, und daß man Staatsausgaben entfallen 20 Prozent auf den Mi- Schlesien , die Staatsbürgerschaft verloren haben, rauf und meinen weiß Gott was für scharfsinni- nicht zwei entgegengesetzte Pole von Parteiwegen litarismus, aber nur 3.17 Prozent für das Mini- wird nunmehr die Entscheidung zu treffen sein, ges Argument zu erbringen, daß ja auch in miteinander verbinden kann, sterium für soziale Fürsorge. In der Zuerkennung ob in den neuen Gremialämtern( späteren Gau- Deutschland die Sozialdemokraten in der Regie­herrscht der größte Wirrwar. Redner erläutert schulräten) die bisherige Organisation rung sind. Das ist wahr und es ist auch wahr die Arbeitslosenfürsorge in anderen Staaten und Plenum und nationale Sektionen beibehalten scheinlich, daß die um die Unabhängigen verstärkte bespricht dann das neue Gesez in der Tschechoslo- werden oder nur Plenarsizungen abgehalten wer Vereinigte sozialdemokratische Partei in der Re­wafci( Staatsbeitrag zur Arbeitslosigkeit), dessen den sollen, oder aber eb bürokratische Aemter en gierung bleiben wird. Doch wenn zwei dasselbe Anwendung die schwersten Bedenken wachrufen die Stelle der Landesschulräte treten sollen, wie tun, ist es nicht dasselbe. Es sind die proletari­müsse und das bei den gegenwärtigen abnormalen es z. B. die politischen Landesverwaltungen sind, schen und sozialen Aufgaben, die in einer wesent­

Arbeitslosenunterstützung

Ernste Lage in Ditthrazien. London , 4. Oktober. Times" melden aus Konstantinopel , daß die Situation in Ostthrazien crust sei. In einigen Gebieten wurde die tür­tische Bevölkerung ermordet.