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2. der eigenen Presse durch Abonnement, Empfehlung, Nachfrage von der Unwissenheit und der Arroganz der Polizei gesprochen habe, Ordnung angeklagt worden. Der eine, Dornis, wurde zu eine in Gasthöfen und auf Bahnhöfen, ferner auch durch Inseriren und und daß er erst, als das Publikum darüber gelacht habe, die einschrän- Gefängnißstrafe von einem Monat verurtheilt, der andere, Thom, zu Mitarbeit kräftig und nachhaltig zu immer größerer Verbreitung und fenden Bemerkungen hinzugefügt habe. Demgegenüber bewies es sich einer Woche. Auf erhobene Berufung wurde das Urtheil der ersten Bedeutung zu verhelfen. wieder als ein großer Nachtheil für den Angeklagten, daß eine so lange Zeit Instanz aufgehoben, der erstere freigesprochen, gegen den letzteren

gefaßt.

gelesen werden. Darum hält sie es aber für nothwendig, auch diese Blätter inhaltlich so zu gestalten, daß das Halten gegnerischer Blätter entbehrlich wird. Dabei ist besondere Aufmerksamkeit auf den Ton zu richten; je ruhiger und besonnener ein Blatt gehalten ist, um so mehr wird es wirken." Im weiteren wurden mehrere Beschlüsse bezüglich der Missionen Bezüglich der fonfessionellen Schulen in der Diaspora( zerstreut lebende Glaubensgenossen) wurde die schon von uns erwähnte Re­solution beschlossen. Endlich wurde die Unterstützung des am 19. August zu Freiburg in Schlesien begründeten Internationalen fatholischen Mädchenschutz­Verbandes", sowie eine größere Fürsorge für die fatholischen Straf­entlassenen empfohlen. Krefeld  , 28. August 1898.

er

der

Die Generalversammlung macht noch besonders auf die Beseit dem Vorfalle verstrichen war, denn die Entlastungszeugen wußten das Verfahren eingestellt. Hiergegen legte die Staatsanwaltschaft deutung der kleinen, wöchentlich zwei- bis dreimal erscheinen- zwar im allgemeinen zu befunden, daß sie nicht den Eindruck eines Revision ein. Das Resultat der interessanten Verhandlung war, daß den sogenannten 2otalblätter im Kampfe gegen die Angriffs gegen die Spremberger   Polizei gehabt hatten, sie konnten das Urtheil gegen Thom bestätigt, dasjenige gegen den ersteren an Sozialdemokratie aufmerksam, welche, wie die Erfahrung sich aber naturgemäß der Einzelheiten des Wortlauts nicht mehr die Straffammer zurückgewiesen wurde und zwar mit folgender mert­lehrt, gerade von dem arbeitenden Volte mit Vorliebe gehalten und entsinnen. Die Polizeibeamten dagegen beriefen sich auf ihren würdigen Begründung: schriftlichen Bericht. Ein Zeuge bekundete noch, daß das Lachen in" Die Straffammier habe ihre Freisprechung damit begründet, der Versammlung seiner Auffassung nach durch eine Bewegung des daß keine Bedrohung im Sinne des§ 153 der Gewerbe- Ordnung Polizeibeamten Michalte hervorgerufen worden sei, der den Angeklagten vorliege, weil nicht die Hinzufügung eines Uebels, wenn sich die in auffälliger Weise dabei angesehen habe. neu eingestellten Arbeiter dem Streit anschlössen, angekündigt Der Vertheidiger Rechtsanwalt Wolfgang Heine   aus Berlin   worden sei; nun setze der§ 153 allerdings die Drohung eines beantragte, noch die Rickert'schen Ausführungen aus den Landtags Uebels voraus. Das Gericht sei mit der Oberstaatsanwaltschaft debatten und die Recke  'sche Antwort zu verlesen, worin der Minister einverstanden, daß hier die Drohung in sehr weitem Sinne, im Zu­augiebt, daß er über die Handhabung des Vereinsrechts durch ge- fanimenhange mit den Vorgängen, ausgelegt werden müßte. Es sei wisse Beamte geradezu erschrocken sei. Das Gericht erklärte diese nicht erforderlich, daß ganz ausdrücklich gesagt werde, daß bei einer Verlesung jedoch für unnöthig, da dies ohne weiteres geglaubt Nichtbetheiligung an einem Streit gesagt werde, daß dies oder jenes werde, und da es bekannt sei, daß solche Mißgriffe vorkämen. Uebel dem Arbeiter zugefügt werde, es genügten schon versteckte Der Staatsanwalt beantragte zwei Monate Gefängniß, da die Drohungen", welche mitunter das allerschlimmste seien, es sei auch Beamten, das feste Bollwerk gegen die Umsturzbestrebungen, gegen nicht erforderlich, daß der Thäter selbst die Drohung ver­nur einen Ein­Angriffe geschützt werden müßten, worauf der Vertheidiger Ge- wirklichen könnte oder wollte, so bald legenheit nahm, die politischen Angriffe des Staatsanwalts gegen die fluß seinerseits in Aussicht stelle, genüge dies, denn Gegen 54 Uhr nachmittags eröffnete der zweite Vorsitzende, Sozialdemokratie entschieden zurückzuweisen. Das Gericht hielt die Beklagte sei Vorsitzender einer Kommission, welche mit dem Streit Abg. Rechtsanwalt Dr. Stephan- Beuthen D.-S. die Ver- Absicht der Beleidigung für erwiesen und verurtheilte den An- sich befaßte, gewesen. Nach Ansicht der Revisionsinstanz hätte das fammlung mit dem katholischen Gruße und ertheilte sogleich dem geklagten zu 300 M. Geldstrafe. Landgericht genau die Bedeutung der Worte in einem Briefe in Weihbischof Dr. Schmit das Wort. Dieser, mit stürmischem Bei- Die zweite Anklage hatte einen humoristischen Aulaß. Die näheren Betracht ziehen sollen, abgesehen von der moralischen Seite fall empfangen, bemerkte: Er habe den Eindruck, daß die Katholiken Polizei zu Kottbus   hatte es am 1. Mai d. J. für nöthig gehalten, der Sache, in welcher sie von der gesammten Arbeiterschaft be­gewachsen seien. Früher genügten zu den Katholiken- Versammlungen die die Maifeier unserer Genossen durch mehrere Beamte zu überwachen, trachtet, oder ob sie nicht von den Adressaten hätten aufgefaßt Kleinsten Säle, heute reichen die größten Säle nicht mehr aus. Die die in der friedlichen Menschenmenge etwas sehr überflüssig aussahen. werden können, als sollten sie der menschlichen Gesellschaft zurück­Katholiken feien aber nicht nur an Bahl, sondern auch an innerer Darüber hatte Antrid in einer Versammlung gescherzt und gemeint, gesetzt, gegen sie Maßregeln ergriffen werden, wenn sie sich nicht Festigkeit und Einigkeit gewachsen. Jetzt stehe der ein es hätte so ausgesehen, als sollten die Beamten aufpassen, daß keiner dem Willen der Streifenden fügen. Diese Erwägung hätte das Land­fachste Arbeiter felfenfest zum heiligen Vater in der Turner vom Reck oder wie ein Zeuge gehört haben gericht unter allen Umständen eintreten lassen müssen, da es dies Rom  , der bemüht sei, die soziale Lage der Ar wollte, vom Stängelchen" fiele. Flugs fühlte sich die Kottbuser nicht gethan, so habe das Gericht angenommen, daß es möglich beiter zu bessern.( Stürmischer Beifall.) Wir sind aber auch Bolizei beleidigt, stellte Strafantrag wegen Verhöhnung der ab- sei, daß der§ 153 der Gewerbe Ordnung verletzt sei, es komme vollständig einig bis auf den letzten Punkt unseres Programms. Wir geordneten Polizeibeamten, und der Staatsanwalt dachte unserem aber noch weiter dazu, ob nicht nach dem Gesammtinhalt der an unterscheiden uns nicht mehr in Schlesier, Rheinländer, Bayern   und Genossen zwei Wochen Gefängniß zu. Rechtsanwalt Heine be- die in Frage stehenden Arbeiter gerichteten Briefe, nicht als eine Badenſer u. s. w., wir sind einfach Ratholiten und haben anspruchte in längeren Ausführungen für den Deutschen   das Recht Ehrverlegung oder Verrufserklärung aufgefaßt werden könne. Diese uns wie Brüder lieb.( Stürmischer Beifall.) Wir sind somit ein auf Humor und gute Laune. Niemand, auch kein Be- Briefe habe der Angeklagte in seiner Eigenschaft als Vorsitzender mächtiger staatserhaltender und gesetzgeberischer Faktor. Wer amter, könne verlangen, stets als steife Respektsperson be- unterschrieben." Wir hätten hier somit einen Fall, ähnlich dem katholisch ist, ist noch lange nicht dumm.( Stürmischer Beifall.) Man trachtet zu werden. Es könne jedem passiren, daß er in berüchtigten dolus eventualis"! Man darf jedenfalls auf die Ent­hat uns Mangel an Vaterlandsliebe und Haß wegen des Kultur- eine komische Lage käme, dann erfordre es der gute Geschmack, sich scheidung der erneuten Straffammer- Verhandlung gespannt sein. tampfes vorgeworfen. Diese Vorwürfe sind vollständig un- auch das Gelächter der Menschen mit guter Miene gefallen zu lassen. berechtigt.

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Wir haben keine kulturkämpferischen Zudem richte sich Antrick's Bemerkung garnicht gegen die über­Betlemmungen mehr. Wir können es aber nicht wachenden Beamten, sondern gegen die überflüssige Anordnung, länger ertragen, daß wir mit Ausnahmemaßregeln behandelt wodurch sie in diese komische Situation gebracht worden seien, zu werden. Wir können es nicht länger ertragen, daß die Engländer überwachen, wo es nichts zu überwachen gab. Das Gericht komute fich rühmen, bei ihnen ist die Barität der Katholiken längst durch sich ebenfalls nicht davon überzeugen, daß eine Beleidigung vorläge geführt, während wir dieselbe noch erstreben. Wir können es nicht und sprach frei. länger ertragen, daß die Amerikaner uns zurufen: bei uns ist die Wegen Unterlassung der An- und Abmeldung der Vereins­Religionsfreiheit längst vorhanden und die Holländer uns zurufen: mitglieder des Allgemeinen Arbeitervereins" in Neumünster  bei uns herrscht das freieſte Klosterleben, an den deutschen   Grenz wurden vor dem dortigen Schöffengericht drei Mitglieder des Vor­pfählen steht aber geschrieben: ,, Kindern, Zigeunern und Jesuiten   ist der Eintritt in das deutsche Vaterland verboten."( Stürmischer Bei- standes zu je 30 M. Geldstrafe verurtheilt. fall.) Wir Katholiken haben jeder von uns die heilige Pflicht, auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens unseren vollen Einfluß geltend zu machen. Wir müssen bemüht sein, ein tapferes Geschlecht zu er­ziehen, das einen starten Damm gegen den Umst ur bilden soll. Universitäts  - Professor Dr. Schrörs( Bomn) sprach hierauf über die christliche Kunst, ihre Entwickelung, Hindernisse und Förderung. Er schließt mit folgenden Worten: Das deutsche Volt sei eben durch eine sogenannte neue Kunstrichtung sittlich vergiftet. Angesichts dieser Umstände rufe er aus: Alte christliche Kunst, komme herbei und rette uns. Katholiken! Eine tausendjährige christliche Kunst fieht auf uns herab.( Stürmischer Beifall.)

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Spanien   und Amerika  .

Die Beschlüsse der von uns vor einigen Tagen erwähnten Ver­sammlung, die von amerikanischen   Politikern verschiedener Richtung zum Zweck des Protestes gegen die Annexionspolitik einberufen wurde, hat nun stattgefunden und sich für die blos zeitweise Be­seßung des eroberten spanischen   Kolonialbesizes ausgesprochen. Die Besetzung soll blos ein Uebergang zu der selbständigen Verwaltung Kuba's  , Portorico's und der Philippinen sein. Dem Anscheine nach dürfte aber die entgiltige Annexion Portorico's  , Manila's und einer Ladronen- Insel sicher sein und die Verhältnisse in Kuba   dürften früher oder später auch die erwünschte Veranlassung zu einer völligen Angliederung an die Union   bieten.

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aus

Gleiwik D.-S., 22. August. In der Wahlzeit, am Himmel­fahrtstage, hatten die Genossen Winter aus Königshütte, Trallst, AI on, Prier und Slotta aus Gleiwig in Kiefer städtel Flugschriften vertheilt. Die Vertheilung hatte nachmittags kurz nach Wie das New- Yorker Blatt The Journal" telegraphisch   aus I Uhr stattgefunden und bei der Kleinheit des Dertchens Kiefer- Washington meldet, ernannte der Präsident. Mac Kinley noch zwei städtel nur kurze Zeit gedauert. Als sie beendet war, wurden die Mitglieder der Kommission für den Friedensschluß, nämlich: den Verbreiter polizeilich sistirt, nach Erlaubnißscheinen gefragt, und der Richter Eduard White von Luisiana   und den früheren Marinesekretär Rest ihrer Schriften wurde ihnen ohne Angabe eines Grundes ab- Trach. Nach einer Meldung des New- York Herald  " genommen. Diese Flugblattvertheilung bildete heute den Gegenstand Washington instruirte Mac Kinley die Friedenskommission dahin, einer Schöffengerichts- Verhandlung gegen die genannten Genossen; wenigstens die Insel Luzon   für die Vereinigten Staaten zu fordern. es wurde ihnen zur Last gelegt, durch jene Schriftenverbreitung die Nach einem Telegramm des Journal" aus Manila   befahl Sonntagsruhe gestört und groben Unfug verübt zu Aguinaldo den Aufständischen, die Waffen niederzulegen. General Es folgte ein Vortrag des Abg. Oberlandesgerichts- Raths Roeren haben; der grobe Unfug soll dadurch verübt worden sein, daß die Merritt übernahm die Geschäfte des Gouverneurs. ( Köln- Lindenthal) über die Universalität der katholischen Kirche und Bürger von Kieferstädtel durch die Vertheiler der Schriften in un­die nationale Frage, mit besonderer Berücksichtigung der römischen gebührlicher Weise belästigt wurden und daß durch sie ein Menschen­Frage: Wir stehen nach wie vor treu und fest zu unserer katholi- auflauf herbeigeführt wurde. schen Kirche und unserem heiligen Vater in Rom  . Dies Zur Berhandlung waren sieben Belastungszeugen geladen beeinträchtigt aber nicht einen Augenblick unsere Vaterlands- worden, darunter der Bürgermeister von Kieferstädtel  , ein fammlungen werden die Bestimmungen über Aufhebung der ver­liebe. Wir sind allerdings keine Chauvinisten. Wir kennen keinen Gendarm und eine Polizeisergeantenfrau, die Nationalitätenhaß. Der Redner beklagte es im weiteren, daß seit beantragte Ladung zweier Entlastungszeugen war mit Rüde fassungsmäßigen Rechte außer fraft gesetzt werden.

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Aus Madrid   liegen heute die folgenden Depeschen vor: Die Königin- Regentin unterzeichnete die Dekrete, durch welche die Kortes zum 5. September einberufen werden, und betreffend die Festsetzung der Wahlen für die Generalräthe. Für die Wahlver­

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Die Regierung erklärt, sie habe von einem Befehl an Admiral dem 20. September 1870 der heilige Bater in Rom   Gefangener im ficht auf die bereits geladenen Zeugen als unerheblich abgelehnt" Cervera, mit seinem Geschwader Santiago de Cuba   zu verlassen, Vatikan   sei. Leider haben wir nicht die Macht, Regierungen zwingen worden. Die Angeklagten gaben in der Verhandlung an, daß von nichts gewußt. Der Befehl sei vielmehr vom General- Gouverneur zu können, den Thron des heiligen Vaters wieder freizugeben. einer Störung der Sonntagsruhe durch ihre Thätigkeit keine Rede von Kuba   gegeben worden. Ministerpräsident Sagasta erklärt, da Allein wir Katholiken werden diese Forderung immer und immer sein könne, da die Schriftenvertheilung keine geräuschvolle Arbeit, Jaundenes in Manila   kriegsgefangen ist, sei General Rios General­wieder stellen; wir werden immer lauter unsere Stimme erheben. ja überhaupt keine Arbeit im Sinne der Bestimmungen über die Gouverneur der Philippinen. Wir werden nicht eher ruhen, bis den Stimmen der Katholiken der Sonntagsruhe sei; ihre Thätigkeit sei auch nicht bezahlt gewesen. Nach dem gestrigen Ministerrath erklärte der Marineminister Welt bolles Gehör und Beachtung gewährt werden wird. Der Menschen- Auflauf sei nicht durch sie verursacht worden, Aunón, die Regierung habe noch keine amtliche Depesche betreffend ( Stürmischer, lang anhaltender Beifall.) sondern durch die Art, in der die Polizei gegen sie einschritt, die Uebergabe Manila's   erhalten. Abg. Landgerichtsrath Gröber Heilbronn sprach danach über insbesondere durch den Bürgermeister, der von seiner Wohnung Aus Manila   wird telegraphirt: Am 16. d. M. ist der Waffen­die Staatskunst der Katholiken Deutschlands  ( besonders ihrer Ver- am Ringe aus mit lauter Stimme Anordnungen traf und den stillstand bekannt geworden. Die Amerikaner haben die Insurgenten treter der Zentrumspartei  ). Der Redner führte in längerer Rede Polizeibeamten Befehle gab. Die Zeugen sprachen sich sämmtlich aufgefordert, sich nach ihrer ursprünglichen Stellung zurückzuziehen; aus, daß die Zentrumspartei   keine konfessionelle, sondern eine im Sinne der Anklage aus, Entlastungszeugen standen den An- zwischen der Stellung der Insurgenten und der Stadt sollte eine politische Partei sei. Dafür spreche schon der Umstand, daß selbst geklagten nicht zur Seite. So mußte es zur Berurtheilung kommen. neutrale Zone sein. Die Insurgenten haben die Vorstädte im Osten Protestanten, wie Schulze in Baden und der frühere Redakteur der Winter wurde zu 50 M., Trallst und Slotta zu je 20 M. und Beier und Norden besetzt. Kreuz- Zeitung  ", Herr v. Gerlach, Mitglieder der Zentrumspartei   zu 10 W. Strafe verurtheilt. Allon war nicht erschienen. Während Aus San Juan  ( Portorico) wird gemeldet: Die hiesige ivaren. Wenn auch sehr wenige Protestanten Mitglieder der der Verhandlung protestirte der Angeklagte Winter gegen die merk- Hafeneinfahrt ist seit gestern wieder frei für Schiffe aller Nationen. Zentrumspartei   waren, so unterliege es doch keinem Zweifel, würdige Art und Weise, in der der Vorsitzende bei der Zeugen­daß das Zentrum stets allgemeine und keineswegs blos spezielle vernehmung seine Fragen zu stellen beliebte.

fatholische Interessen vertheidigt habe. Einsichtige protestantische Gegen das Urtheil wird Berufung eingelegt. Es wird zwar

Männer hatten auch eingesehen, daß der Kulturkampf nicht nur schwer gelingen, Kieferstädteler Bürger als Zeugen dafür zu ge- Lekke Nachrichten und Depeschen.

galt.

blos der katholischen Kirche  , sondern der Kirche überhaupt winnen, daß eine ungebührliche Belästigung der Bewohner von Wenn das Zentrum nicht so fest gestanden und der Kieferstädtel durch die Angeklagten nicht stattgefunden hat und Hamburg  , 24. August.  ( Privatdepesche des Vorwärts".) Im gewaltige rüdsichtslose Staatsmann gestegt hätte, dann wäre der daß der Auflauf nicht durch fie, sondern durch die Polizei Schramm'schen Etablissement auf der Beute explodirten sämmtliche Katholizismus dem Zäsaro- Papismus verfallen. Dem Zentrum sei verursacht worden ist; ist; sicherlich giebt es in Kieferstädtel   Feuerwerkskörper, die bei Gelegenheit der Feier des Gauturnfestes es zu danken, daß der Welt dies Schauspiel erspart geblieben sei. aber das bezeugen könnten,

genug

Leute, die

es ge=

Wir haben niemals den Boden des Gesezes verlassen, mir haben hört unter den hiesigen Verhältnissen ein wahrer Helden- abgebrannt werden sollten. Es entstand eine entsetzliche Panik. Die niemals wie in Desterreich obstruktive Politik getrieben. Wir haben muth dazu, dem Zeugniß der Belastungszeugen ein anderes aischenden brennenden Körper flogen nach allen Seiten und ver niemals die Grenzen des passiven Widerstandes überschritten. Da- entgegenzusetzen. Dagegen ist entschieden zu erwarten, daß die brannten die wild auseinander stürmende Menge. Etwa fünfzig Per­durch haben wir den großen Staatsmann gezwungen, zum Rückzug höhere Instanz die Verurtheilung der Genossen wegen Störung fonen, meistens Knaben, erlitten Brandwunden; mehrere Personen zu blasen. Der Redner erwähnte im weiteren die Stellung des der Sonntagsruhe aufhebt, da sie der bisherigen Stechtsprechung wurden sehr schwer verbrannt und liegen bedenklich frank barnieder. Zentrums bei den verschiedenen Gesetzen und schloß mit der Ber  - zuwiderläuft und alle Agitationsthätigkeit an den Sonntagen unGin lichterloh brennender Knabe wurde, um die Flammen an seinem ficherung, daß das Zentrum teinerlei Sonderintereffen verfolge, son- möglich machen würde. Sie soll es ja wohl auch. dern stets für die volle Freiheit der Kirche und des Glaubens, aber Als Schöffen fungirten ein herrschaftlicher" Förster und ein Körper zu löschen, in einen Wassergraben geworfen. auch für die wirthschaftliche Besserstellung und politische Freiheit des herrschaftlicher" Wirthschaftsbeamter; Vorsitzender war Amtsrichter gesammten deutschen   Voltes mannhaft eintreten werde.( Stürmischer Dr. Friedländer. Beifall.) Danach schloß die zweite öffentliche Generalversammlung gegen 81 Uhr abends.

Gerichts- Beitung.

Breslau  , 24. August.  ( W. T. B.) Die 26. Versammlung des Vereins Deutscher Forstmänner wurde heute Vormittag im Sigungs­Wegen grober Ungebühr vor Gericht wurde aus derselben saale des Landeshauses durch den Landforstmeister Dr. Dandelmann­Sigung der Kammer I der bei Jandorf u. Comp. beschäftigte Eberswalde   eröffnet. Zum Präsidenten wurde Geheimrath von Gang­Komptorist Schwarz auf 12 Stunden in das Bolizeigefängniß am hofer- München   gewählt. Namens des Landwirthschafts- Ministeriums Alexanderplatz   abgeführt. Schwarz, der als Zeuge vernommen begrüßte Landforstmeister Wächter- Berlin die Versammlung. Nach Rottbus, 23. Auguft. Gegen unseren Parteigenoffen Reichstags  - wurde, gab durch sein Benehmen wiederholt Anlaß zu Rügen. Als weiteren Begrüßungsansprachen wurde in die Tagesordnung ein­Abgeordneten Antric, wurden heut vor der Straffammer des er sich dann auf das eine der für die Parteien bestimmten Bulte getreten. hiesigen Landgerichts zwei Anklagen wegen Beleidigung von Polizei- oftentativ auflehnte und mit unnachahmlicher Geberde seinen Schnurr- Olmük, 24. Angust.( B. H.) Infolge falschen Feuerlärms brach beamten verhandelt. Die erste datirt schon aus dem Jahre 1897. bart zwirbelte, verwies ihn Gewerberichter v. Schulz abermals sein in der Wallfahrtskirche auf dem Heiligenberg   eine furchtbare Banit Damals, zur Zeit der Berathung des Recke  'schen Vereinsgesetz- Verhalten und bemerkte, ob er nicht wisse, wie er sich vor Gericht aus, wobei ein Kind erdrückt und mehrere Wallfahrer schwer verletzt Entwurfes, hatte Antrick in einer Rede in Spremberg   die Befähigung zu benehmen habe. Schwarz erwiderte darauf: Wir sind doch nicht wurden. der Gendarmen und Schußleute zu den Aufgaben in Zweifel ge- hier in der Kaserne! Der Gerichtshof verurtheilte ihn nunmehr zu Budapest  , 24. Auguft.( B. S.) Heute Vormittag um 11 Uhe zogen, die ihnen die lex Recke   übertragen wollte. Er hatte 12 Stunden Alexanderplatz  . dabei auf die Mangelhaftigkeit der Vorbildung der aus In dem Prozesse des Freiherrn von Stumm gegen die dem Unteroffizierftande hervorgegangenen Unterbeamten hin­gewiesen. Nach Jahr und Tag erhielt plöglich eine" Neunkirchener Zeitung" wurde der verantwortliche Redakteur dieser Anklage, weil er durch einige Wendungen dabei die den Land- Zeitung, Richard Laves, zu 500 M. Geldstrafe eventuell 50 Tagen rath in Spremberg   unterstellten Polizeibeamten beleidigt habe. Gefängniß, zum Tragen sämmtlicher Kosten sowie zur Veröffent­Genoffe Antric bestritt jeden Gedanken einer Absicht, gerade diese lichung des Urtheils in mehreren Zeitungen verurtheilt. Beamten zu treffen, er habe vielmehr aus seinen eigenen Erfahrungen Eine neue Entdeckung hat das Ober- Landesgericht in Frank­von bestimmten recht unwissenden Leuten gesprochen, die sich dem furt a. M. gemacht. Der indirekten Majestätsbeleidigung hat man Berufe unterer Polizeibeamten gewidmet hätten, und er habe, an- jetzt eine versteckte Drohung" hinzugefügt. Beim Schutz der Prag  , 24. Auguft.( B. H.  ) Alle Nachrichten über eine bevor­nüpfend an die von Ridert im Landtage bekannt gemachten Un- Arbeitswilligen kann diese neueste juristische Auslegung gewandten gefeßlichkeiten bei der Handhabung des Vereinsgesetzes betont, daß solche und strebsamen Richtern und Staatsanwälten gute Dienste thun. Der stehende Aufhebung der Sprachenverordnung, Verfassungsänderungen Borfälle bei Annahme des Recke  'schen Vereinsgesetzes fich vermehren Streit in der Schriftgießerei von Ludwig u. Mayer, in Frankfurt   a. M. und Wahlrefonnpläne sind Narodni Listh" zufolge völlig unbegründet. müßten. Er habe ausdrücklich hervorgehoben, daß nicht alle Polizeibeamten bildete am 17. d. M. einen Gegenstand der Verhandlung vor dem Kopenhagen  , 24. August.  ( W. T. B.) Gestern Abend gingen so unwissend seien. Dies gaben die als Zeugen vernommenen Ferien- Straffenat des Ober- Landesgerichts. Bor dem Schöffengericht wieder schwere Gewitter über Fünen  , Seeland   und Schonen nieder. Bolizeibeamten zu, aber sie meinten, daß Antrick zunächst allgemein waren zwei Arbeiter des Vergehens gegen§ 153 der Gewerbe- Bisher wurden 20 Feuersbrünste als Folge von Gewittern gemeldet, Verantwortlicher Redakteur: August Jacobey in Berlin  . Für den Inseratentheil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin  . Drud und Verlag von May Bading in Berlin  . Hierzu 1 Beilage u. Unterhaltungsblatt.

er

zu

haben die Ausgleichsverhandlungen zwischen den österreichischen und nngarischen Regierungsvertretern begonnen. Beide Regierungen verpflichteten sich, dem Kaiser sofort Bericht über die Berathungen erstatten, im übrigen aber strengstes Stillschweigen den Gang der Verhandlungen der Verhandlungen zu bewahren. Sobald über den Gang der Kaiser das voraussichtlich progressive Ergebniß genehmigt haben wird, soll dasselbe in Gesezesform niedergelegt und dem ungarischen Reichstag unterbreitet werden. Alsdann soll auch die Publikation erfolgen.