6. Oktober 1922.

Ausland.

Das endgültige Wahlergebnis

in Polnisch- OS.

Der 650 Millionen- Kredit an Desterreich.

inn,

Telegramme.

Seite 3.

Die Ententevorschläge an Khemu.

Harte Bedingungen: Aeußerliche Anerkennung der Selbständigkeit, in Wirklichkeit völliger Berlust der wirtschaftlichen Selbstbestimmung. Paris , 5. Oftober.( Havas.) Wie der Wa Der schlesische Sejm setzt sich nach dem amt­tin" meldet, haben die Generäle der Alliierten bei lichen Wahlergebnis, wie schon gemeldet, folgen­Die Vereinbarung zwischen England, Frant auszuarbeiten, das es in den Stand seßt, das der Vorberatung mit Ismid Pascha diesem die dermaßen zusammen: Korfanty - Block 18, pol- reich, Italien und der Tschechoslowakei einerseits, Gleichgewicht seines Budgets herzustellen. Das sorgfältig geprüften Vorschläge vorgelegt. Sie nische Sozialdemokraten 8, Rymerpartei 7, pol Desterreich andererseits, die gestern veröffentlicht Barlament muß einen Gefeßentwurf beschließen, enthalten im Wesen folgende Bestimmungen: nische Volkspartei( Witos ) 1, deutsche Volkspar tourde, zerfällt in drei Teile, einen politischen, wonach jede Regierung, die während der näch Bollständige Räumung der asiatischen tei 4, katholische Volkspartei 8, deutsche Sozial einen der die Berpflichtungen der garantie ten zwei Jahre im Amte sein wird, bevollmäch neutralen Zone durch die Engländer demokraten 2 Mandate. Die deutschen Parteien renden Mächte und des Völkerbundes und tigt ist, ohne neuerlich an das Parlament heran- und Türken, weiter die Evakuierung zählen somit 14 und die polnischen 34 Mandate. einen, der die Verpflichtungen der öfter- treten zu müssen, innerhalb der Grenzen dieses Thraziens durch die Griechen inner Zur Beurteilung dieses Wahlergebnisses muß be reichischen Regierung behandelt. In dem Programmes alle Maßnahmen zu ergreifen, die balb von zehn Tagen, wobei gleichzeitig strenge rücksichtigt werden, daß die Wahlkreiseinteilung politischen Teil eritären die angeführten Mächte, nach ihrer Meinung notwendig sind, um bis zum Sanktionen für den Fall der Nichterfüllung der und der Druck in den Großbetrieben den polni daß sie an Oesterreichs Unabhängigkeit Ende dieses Zeitabschnittes has budgetäre Gleich- Forderungen festgesetzt wurden. Ismid Bascha schen Parteien zugute gekommen sind, sodaß die festhalten, wogegen Oesterreich sich verpflichtet, gewicht wieder herzustellen." Mit anderen Worten, soll den Vorschlag angenommen haben, daß die tatsächliche Stimmung als noch erheblich günsti- dieje Unabhängigkeit nicht aufzugeben. In allen die Regierung dars dann alles tun, das Par! Etupation Konstantinopels und ger für die deutschen Parteien, und besonders für Fragen der Zoll, Tarif, Handels- und Finanz- lament soll dazu von vornherein Thraziens durch alliierte Truppen bis die deutschen Sozialdemokraten angesehen werden politik behält Desterreich seine Selbständigkeit. Die feine Zustimmung geben und sich auf zur Vereinbarung des Friedens unter der Be kann, die unter diesen Umständen natürlich am fer politische Teil ist in Wirklichkeit nichts anderes, diese Weise um allen Einfluß bringen. dingung aufrechterhalten bleibe, daß in Konstan meisten leiden mußten. Üeberraschend ist der als eine Augenauswischerei, denn in den Ohne Ermächtigung des Generalfommissärs darf inopel unverzüglich themalistische Behörden, Mißerfolg der Nationalen Arbeiterpartei" Ry- beiden anderen Teilen des Protokolls wird ber die terreichische Regierung überhaupt über die über welche zwischen Angora und der Pforte ein mers, hinter der starke polnische Gewerkschaften wirtschaftlichen Selbständigkeit Defterreichs so Anleihebeträge nicht verfügen! Als Pfänder Einvernehmen erzielt wurde, errichtet werden. stehen, die aber wegen ihrer führenden Stellung ziemlich ein Ende bereitet. Manaus Das Schlußprotokoll soll heute unterfertigt werden Zölle und Tabatmonopol in Aus­in der bisherigen Wojewodschaftsverwaltung für Die österreichische Regierung bekommt einen ficht genommen, deren Berwaltung dem Diktat werden. die ganzen mißlichen Zustände in Polnisch - Über Aredit von 650 Millionen Goldkronen. Das Er der Kontrollkommission unterliegt. Die Kommission Die britische Regierung hat die Antwort der schlesien von den Wählern verantwortlich gemacht trägnis dieser Anicihe darf nur unter ganz be fann nämlich sogar fordern, daß die Zölle und Angoraregierung auf die Einladung erhalten, die wurde. Auf deutscher Seite hat die von früheren stimmten Bedingungen verwendet werden. Diese das Tabalmonopol verpfändet werden! Papier - ihr die Alliierten hinsichtlich der Einberufung der Zentrumskreisen geführte Katholische Bolts Bedingungen feht das Kontrollkomitee geld darf die österreichische Regierung feines mehr Friedenskonferenz übersandten. In der vom 4. d. werden. Vahr partei" einen größeren Erfolg, als erwartet feft, in das jede der vier Regierungen einen Ber - ausgeben, sie darf keine Anleihe abschließen ohne datierten Antwort wird erklärt, daß die Angora wurde. Ihre in nationalen Fragen versöhnliche treter entfendet. Das Kontrollfomitce kann die Zustimmung der Kontrollkommission, fie muß die regierung die Beschlüsse der Konferenz von Mu Haltung dürfte ihr doppelsprachige Streise geneigt Vorlage der Belege über die gesamte Verwaltung Eisenbahn -, Boft- und Telegraphentarife sowie die dania betreffend die militärische Lage in gemacht haben; die nationale Friedensstimmung der Staatseinnahmen und Staaisausgaben ver Berkaufspreise der Monopolartikel entsprechend allen Punkten durchführen wird, und auf deutscher Seite kommt in diesem Wahlerfolg langen. Im Falle das Erträgnis der verpfän- erhöhen. Schließlich hat die österreichische Regie- daß sie bereit ist, einen Vertreter zur Beratung wohl noch mehr zum Ausdruck als die Macht des beten Staatseinnahmen, von denen im Protokoll rung alle Vorsorge zur Aufrechterhaltung der und zum Abſchluſſe des Friedensvertrages mit Klerus in Oberschlesien , die sich zum guten Teil brei noch die Rede ist, ungenügend wird, kann das öffentlichen Ordnung" zu treffen. Also wahrschein- Griechenland und den Alliierten zu entfenden. Da für den christlichen" Korfanty- Block einseßte. Kontrollkomitee die leberweisung ande- lich ein Polizeiregime schlimmster Art einzuführen. Die Alliierten zugeben, daß die Friedenskonferen; Ganz erfolglos geblieben sind die Stommunisten. rer Einnahmsquellen, die überhaupt nicht In Wahrheit hat damit Desterreich feine anderswo als in Venedig zusammentrefen fönnte, Die fünftige Gestaltung der Wojewodschafts- genannt sind, berlangen! ölonomische Selbständigkeit und damit auch die empfehle die Regierung von Angora, daß sie am berwaltung hängt von dem unklaren Wahlergeb Verfügung über sein eigenes Schidfal verloren. 20. Oftober in Smyrna zusammentrete. nis allein nicht ab. Die Wojewodschaftsauto­Dabei beantragt aber die Regierung von Angora, nomie" geht bekanntlich nicht so weit, die Ernen daß zu der Konferenz auch Rußland , die nung des Provinzialoberhaupts und seiner höch= 11aine und Georgien , die ein Intereffe ſten Beamten von der Zustimmung der Provinscher Frankreich , England usw., wenn man sich zuschließen, damit sie ihre Machenschaften unge- au der Frage der Freiheit der Meerengen habe. zialvertretermehrheit abhängig zu machen. Den eben über diese Garantien nicht einigen fann? eingeladen werden. Gegensatz Pilsudski- Korfanty zum Gegensat Und uneingeschränkt fläglich finden muß zwischen Warschau und Stattowiß auswachfen zu man das Versagen des Völkerbundes im griechisch laffen, ist für Polen zu gefährlich, als daß die Be- türkischen Strieg. Dazu wurde er geschaffen, unt trauung der relativ stärksten, aber nicht zur ein Blutvergießen unmöglich zu machen, und doch Mehrheit gelangten Partei Oberschlesiens mit der hielt sich der Völkerbund an das Schweigeverbot Wojewodschaftsführung, daß also eine Aera Kor- Englands, das brüst erklärte, der Bund dürfe sich fanty in Oberschlesien zu erwarten wäre. Praf nur einmengen, wenn die Entente es verlange! tisch wird die nach allen Seiten Rücksicht übende Deutlicher entblößt verden fann der Charafter Verwaltungslinie des derzeitigen Vizewojewoden des Bölkerbundes gar nicht werden, er ist der trotz des Wahlmißerfolges seines Vorgesetzten also Mohr der Entente, der gehen kann, sobald es den fortgesetzt werden. hohen Herrschaften beliebt! Wahrlich, viel Soff nungen hat die internationale Arbeiterschaft auf den Völkerbund eingesetzt. Aber auch der letzte Rest der Erwartung wird schwinden, wenn die nächste Tagung wieder so ergebnislos als Dekora­tionsstück verläuft wie die leßte,

Der dritte Teil des Protokolls verpflichtet Defterreich zunächst, ein Reformprogramm

Zum Fechenbachprozeß.

Z

EÐAÐAFAQINI

stört durchführen können.

Dieser Prozeß ist ein Schlag gegen die veiheit der Preise, gegen die politische oral, gegen das internationale Ge­wissen, gegen die Deutsche Republit. Die Journalisten sollen durch die Verhängung unge heuerlicher Strafen gegen Fechenbach und seine Mitangeklagten ein für alle Mal davon abge­schredt werden, überhaupt noch etwas aus Bayern zu berichten, was den Wachern der Mörderorga­nisationen unbequem werden fönnte. Es ist ganz flar, daß die infriminierte Berichterstattung über Bayern sich vorzugsweise mit den bayerischen Ge­heimorganisationen befassen mußte. Wenn der Landesverrat darin bestehen soll, daß das unge­sebliche Treiben der bayerischen Konterrevolutio näre vor der internationalen Deffentlichkeit be­fannt gemacht worden ist, dann wird durch eine Berurteilung der Angeklagten überhaupt jede Be­fämpfung dieser großen Gefahr für die Sicherheit der Republik , und zwar nicht nur in Deutschland , zur Unmöglichkeit gemacht. Daß die Absicht zur Verhängung ganz exorbitanter Strafen besteht. zeigt der bisherige Verlauf des Prozesses. Während der völlig belanglose Fall der Erzbergerdenkschrift

Konstantinopel unterwirft sich

Angora.

Konstantinopel , 5. Oftober.( Savas.) Groi vesir Tewfit Pafcha teilte der Angora Regierung mit, er sei bereit, sich der Entscheidung der gro­ßen Nationalversammlung von Angora zu unter werfen. Die Konstantinopler Regierung würde auf Wunsch der Regierung von Angora; urid treten und Angora würde nach Konstantinopel seinen Vertreter oder Generalgouverneur entfen­den. Man glaubt, daß der Sultan bis zur Ün terzeichnung des Friedensvertrages auf dem Thron bleiben wird.

Sitzung des Obersten Kriegsrates.

Paris , 5. Oftober. Wie die Agence Savas mit teilt. ist gestern im Elysee unter dem Vorsitze Millerands der oberste Kriegsrat zusammenge treien.

Kein Asyl für armenische Flüchtlinge in Rumänien .

Die dritte Völkerbundtagung. Die dritte Bölkerbundtagung, die nunmehr zu Ende gegangen ist, ist reif für einen Epilog und zwar für feinen freundlichen. Was sie in die Hand nahm, blieb in der Hälfte steden, höchstens der Kredit an Desterreich tam unter Dach und Fach und das in einer so unklaren, für Tüden allerlei Hintertiüren lassenden Form, daß man sich Die Antiage behauptet bekanntlich die drei seiner auch nur sehr bedingt freuen darf. Aber Angeklagten hätten Landesverrat begangen, sonst? Reden, Reden, Reden! Und givar von dadurch daß fie an die englische und amerikanische Leuten, deren moralischer und politischer Charat Presse über die bayerischen Berhältnisse Nachrich ter so weifelhaft ist, daß einem bei ihren philan ten geliefert hätten, die geeignet feien, die Inter Bularest, 1. Oktober. ( OR.) Ministerpräsiden thropischen und pazifistischen Wendungen und ge- effen des Reiches und Bayerns zu schädigen. Fein einer Weise behandelt wird, die Fechenbach in Bratianu empfang eine armenische Delegation schwollenen Beteuerungen regelrecht übel werden chenbach wird weiters noch beschuidigt, im Aprit der Deffentlichkeit als einen moralisch minderwer welche ihn um die Aufnahme armenischer Schlinge fann, Allen voran steht der französische Delegierte, 1919 einem französischen Journalisten eine Atigen Menschen hinstellen soll, wird für den ent- in Rumänien ersuchte, Bratianu erwideric, der Wii. Senator de Jouverel, seines Zeichens Chef schrift der bekannten Dentschrift Erzbergers über scheidenden Teil der Auflage, die Berichterstattung nisterrat habe den Beschluß gefaßt, allen Finch: redakteur des Watin", also Striegshetzer und die Kriegsziele übergeben zu haben. Die letzte Be- über die bayerischen Zustände, die Deffentlichkeit ingen jedweder Nation das Betreten Korruptionist von Beruf, und ausgesucht er führte schuldigung zeigt deutlich die gegen den November- ausgeschlossen und die Presse lediglich mit einem rumänischen Gebicies aus politischen und in Dingen der Völferversöhnung das Wort. revolutionär Fechenbach gerichtete Tendenz des Schweigegebot zugelassen. Es scheint auch die Ab- wirtschaftlichen Gründen zu verweigern. Troy­Prozesses. Die Erzbergerdeutschrift ist bereits Ende sich zu bestehen, diesen Prozeß zum Ausgangs- dem sei die Regierung geneigt, in andere Länder rei März 1919 von Gustav Landauer in einer punkt einer ganzen Reihe ähnlicher Pro- senden Flüchtlingen die freie Durchfahrt durch Versammlung in Augsburg der Seffentlichkeit esse zu machen. Jedenfalls weist der gegen den Rumänien zu gestation. übergeben worden, wovon die gesamte Presse da Münchener Morrespondenten der Neuen Züricher mals ausführlich Noti; nahm, ferner wurde sie in Beitung" erfassene Saftbefeht darauf hin. den ersten Tagen der Münchner Räterepublif wörtlich in den Münchener Neuesten Nachrichten" abgedruckt. Es ist also gar nicht ersichtlich, wo der Landesverrat in diesem Falle liegen foll. Vor allem aber zeigt die Auflage das deutliche Bestreben der bayerischen Konterrevolutionäre, Bayern Hermie tisch von der internationaien Deffentlichkeit ab GBKT 8 WERE BEEN PRE 911

Das Resultat fah denn auch danach aus. Ohne daß wir gerade die Beschlüsse über Repara tionen und Kriegsschulden einerseits und über die Abrüstung anderseits, wie wir schon seinerzeit ausführten, für bedeutungslos ansehen, sind sie doch von positiven Leistungen weit entfernt. Denn was hilft die Resolution", Reparationen und Kriegsschulden als einheitliches Problem zu be handeln, wenn der französische Vertreter bei dieser Gelegenheit die Heiligkeit des Versailler Friedens betonte? Und was soll die Vereinbarung über eventuelle Abrüstung gegen Garantieverträge zwi­

fen zichen sich die breiten Landstraßen. Vom end- erholt. Andererseits gibt es auch Pinguinmänn lofen, ewig trippeinden Strom dieser Heerscharen, chen, die zum Safen hinuntergeschicht werden, um die seit undenklichen Zeiten immer dieselben Wege Mittagessen für die Familie zu beschaffen, sich

wanderten, sind sie glatt und eben gescheuert. aber statt dessen am Badestrand im Familienbad Sonderbar, sich vorzustellen, daß in der Kindheit belustigen. bes Menschengeschlechtes, als unsere Urväter noch Man fönnte tagelang im Pinguinlager her in Höhlen wohnten, diese alten Fahrstraßen schon umgehen und Beobachtungen enstellen, immer längst asphaltiert und gewalzt dalagen und einen wieder wird man nene komische Situationen ent­Verkehr aufwiesen, der an die lebhaftesten Pro- beden. Aber es geht gegen Abend, zurück zu den menaden unserer Weltstädte erinnert. Dort be- Expeditionsschiffen. Noch lange tönen über die gegnet sich Freund und Feind, man bleibt stehen, Bergabhänge die plappernden Stimmen hinter um zu schwaßen und hindert den Verkehr. Man uns her wie fernes Summen durch die Abendstille. begleitet sich gegenseitig hin und her zwischen dem Nachdem wir ein Stück durch den hohen Meer und der Pinguinenstadt. Ander Pinguine Schnee hindurchgestapft sind und die große Stadt haben es wiederum eilig und bahnen sich schelder Pinguine unseren Augen schon lange ent­tend einen Weg durch das Gedränge, während schwunden ist, treffen wir, im Schutze eines flei chrbare Leute, die es nicht so eilig haben, hinter nen Felsblodes, der aus dem Schnee ragt, einen ihnen herschimpfen. Auch die Pinguine bliden einsamen Pinguin, der majestätisch in steinerner sich zuweilen auf der Straße um, sei es nach Ruhe basist, während die Abendsonne seinen einem besonders wohlgeformten Bein oder dem schwarzen Rücken beleuchtet. Sein langer, blauer Federtleid einer eleganten Dame. Schatten hebt sich hart vom weißen Schnee ab. Er Nicht weit von den Hafenpläßen der fleißigen hat die schnatternden Scharen der Pinguine ver­Binguine aber liegt ein breiter Promenaden- laffen, hat dem Zank und Streit des Alltages den Strand. Statt weißen Sandes hat er feinen, Rüden gefehrt, um in Ruhe und Stille mit seinen schwarzen Lavaties, sonst wäre er die schönste eigenen tiefsinnigen Gedanken allein zu fein." Ausgabe eines überfüllten Nord- oder Sstsee- Er war fein gleichgültiger und zufälliger Vo­bades. An warmen Sonnentagen ist der breite gel wie die tausend anderen; er war das Symbol Strand mit Tausenden von Badegästen belebt, weltenfernen Grübelns, ein einsames Herz, das die dort herumtrippeln, schwaßen, flirten, sich im draußen in der endlosen Verlassenheit des Polar­Waffer tummeln oder elegante Schwimmkünfte reiches schlug. vorführen. Mehr als ein Ehemann in der Stadt flucht aus voller Scele, wenn er die Eier warm halten muß, während die Gnädige sich im Babe

( Aus den Buche: Das Lanb ber Pinguine", Bylbenbalfcher Berlag. Ber­ lin , das nächstens efcheint.)

Ein Bekehrter.

Aus Dresden wird mitgeteilt. daß der Vor­jisende der Gewerkschaftskommission des Bezirkes lauenschergrund, Otto Urban, einer der Hauptführer der fommunistischen Partei, dem Bezirke Ostfachsens seinen Beitritt zur sozialdemo­fratischen Partei erklärt hat.

Das Ministerium fonsintiert

Das Tsch. T.-S. meider: Nach Mitteilung

Um 3. Dezember Reichspräsidentenwahi in Deutschland .

Berlin , 5. Oktober. ( Wolff.) Das Reichs. fabinett beschloß, einen Reichstagsbeschluß über die Wahl des Reichspräsidenten herbeizuführen und Sonntag, den 3. Dezember, als Wahltag vorzuschlagen.

Wie mehrere Blätter mitteilen, hat das Reichskabinett beschlossen, von jeder Erhöhung des Tabafzolls Abstand zu nehmen und die Ein fuhrsperre fofort aufzuheben.

tarife.

des Blattes" Sozialdemokrat" vom 26. Septem Sprunghafte Steigerung der Eisenbahn­ber dieses Jahres teilte der sozialdemokratische Abgeordnete Dr. Czech auf der Streistonferenz des Kreises Teplit- Saaz mit, daß die tschechoslowa Tische Republik in der Schweiz eine Gesandtschaft und zwei Generalkonsulate außer der Ver­tretung beim Völkerbund in Genf besitze und daß in diesen Aemtern acht Gesandtschaftsbeamte und 20 Konsuln, und beim Völkerbund elf Be­amte tätig sind.

Das Ministerium für auswärtige Angelegen­geiten fonstatiert demgegenüber, daß in der Schweiz die Tschechoslowakische Republit in diplo matischen Diensten außer dem Gesandten drei onzeptsbeamte, einen Handelsattaché, zwei Stanzleibeamte und sieben Hilfträfte, im Konsu­latdienste einen Konsul, zwei Konzepts beamte, zwei Kanzlei und drei Hilfskräfte angestellt hat, beim Völkerbund einen Stonzeptsbeamten und eine Schreiberin, beim Pressedienst zwei Rebat­teure und zwei Stanzleiträfte.

Die Angaben des Abgeordneten Czech bezüg­lich der Vertretungsbehörden in Batumi , Kalfutta und Trapezunt find gleichfalls unrichtig. In Ba­ tum befindet sich bloß ein Honorarkonsulat, woge­gen die Tschechoslowakei in Staltutta und Trape­zunt überhaupt keine Vertretungsbehörden besitzt. ( Wenns der Herr Minister konstatiert" dann fönnen wirs ja glauben, nicht? Die Red.)

Für

Berlin , 5. Oktober. Heute fand eine Sitzung des ständigen Ausschusses des Reichseisenbahnra tes statt, in welcher beschlossen wurde, die Güter tarife zum 15. Oktober um 60 Prozent der zur Zeit geltenden Tarife zu erhöhen. Die Personen tarife, die zum 1. November um 100 Prozent er höht werden, werden zum 1. Dezember um wei tere 50 Prozent gesteigert, sodaß sie im Dezember das Dreifache der Oktoberfäße betragen. den 1. Jänner ist eine weitere Steigerung der Bersonentarise zu erwarten, sodaß dann in der dritten und vierten Selasse etiva das Hundertfache des Friedenspreises erreicht sein wird. Zur Frage eines besonderen Valutazuschlages für die Ausländer im Innern Deutschlands beschloß der Ausschuß, den mit altersher im internationalen Verkehr beobachteten Grundsatz der gleichmäßigen Behandlung der Ausländer mit den Inländern auch in Zukunft beizubehalten.

Staatliche Zuderbewirtschaftung in Deutschland . Berlin , 5. Oktober. ( Eigenbericht.) Der Reichsernährungsminister hat eine Verord nung erlassen, durch die wieder eine kontrol­