ette 2.

meinsamen Interessen der auf der Konferenz ver- scheinlich Senator Slofač sein. tretenen Staaten bedroht sein sollten". Was

teressen?", fragt das Blatt. Kann nicht dar­

zur Wehr sehen werden.

7. Dtober 1922.

wußte unmögliche Bedingung das weiß Nu Svehla darüber außerordentlich verstimmt gewe-| Auf das Klagelied des Herrn Neurath kann man diesbezüglichen Notiz bequemt man sich nun, amt­mänien, seitdem es zwischen. seinen Vertretern sen sein, daß die Narodni Politika" die von ihm nur sagen: das ist der Schmerzensschrei derselben lich folgende detaillierte Darstellung des Sachver und Tschitscherin in Genua   wegen Bessarabiens   persönlich zusammengestellte Standidatenliste ver- Lente, die noch vor kurzem täglich dreimal die haltes zu veröffentlichen: Die Militärbehörden zu einem erbitterten Zusammenstoß gekommen ist. öffentlicht habe. Diese war als Basis der Vera Sozialdemokratie mausetot sagten! hatten bemerkt, daß der Inhalt vertraulicher Do­Hier, in dieser Haltung Rumäniens  , liegt aber handlungen gedacht und nur den Mitgliedern der auch jener Punkt, durch den das Problem der Betka" bekannt. Das Blatt fügt hinzu:" Man Lager. Die deutschen   Agrarier freuen sich in fremden Mission in Prag   mitgeteilt wird. In fur­Die unschuldigen Lämmlein aus dem grünen fumente des Landeskommandos in Brünn   einer russischen Randſtaaten in das Problem der Klei- schlicht deswegen auf die Intrige einer Partei, nen Entente hineinragt und das Verhältnis Sow, welche die Rekonstruktion erschweren, wenn nicht ihrem Zentralorgan, der Deutschen Landpost", ser Beit gelang es, den Leutnant Georg Nowa- jet- Rußlands   zu dieser letzteren bestimmt. Ganz vereiteln wollte. Daß sich die Nar. Politika" zu hohen Verbrauchsabgaben als Haupthin- tommando, in Brünn   als jene Person zu eruieren, wie die Schneekönige darüber, daß wir jüngst die towski, Ordennanzoffizier beim Militärlandes­besonders charakteriſtiſch und zweifellos auch für dieſer Intrige hergegeben hat, überrascht aller dernis des Preisabbaues hingestellt haben. Frü die diese Dokumente verriet, worauf Leutnant die Stimmung der Sowjetregierung bezeichnend dings nicht, denn sie ist ein nationaldemokratisches sind in dieser Beziehung die Kommentare, mit Blatt und schon deshalb hat sie eine besondere her, so erzählt die Landpost, haben die Sozial- ten verhaftet und dem Divisionsgerichte in Brünn Nowakowski auf Befehl des Landeskommandan­Demokraten stets die Agrarier als die Schuldigen gan Nakanune" das jüngste Marienbader Ab- ftrige Venkov" berichtet, der Abgeordnete Svehla lich zur Erkenntnis, daß die Agrarier fromme denen das Berliner   bolſchewiſtenfreundliche Dr- journaliſtiſche und politiſche Moral."- Der ge- an der Teuerung hingestellt, jekt kommen sie end- eingeliefert wurde. Durch weitere Forschungen der Zivilbehörden wurde Karl Schwabe aus kommen begleitet. Einer der Punkte dieses Ab- verde dem Präsidenten Masary! den Vorschlag Lämmer sind, und nur der Staat der Sünder ist, ität in Prag  , ausgeforscht und des Landesstraf­Brünn, absolvierter Jurist der deutschen   Univer­kommens lautet, daß auf ihm abermals die Not- machen, es möge mit der Errichtung der neuen wendigkeit eines solidarischen Auftretens in all Regierung irgendjemand der tschechischsozialisti- der die Teuerung herbeiführt. Wir können die gerichte in Brünn   überliefert. Beide führten ihre Landpost dahin beruhigen, daß uns die Agrarier den Fällen unterſtrichen wurde, in denen die ge- schen Politiker betraut werden. Dies würde wahr selbst immer wieder Gelegenheit bieten, ihr hem Spionage in der Weise aus, daß Nowakowſki, bei welchem ein Abdruck des Schlüffels vom mungsloses Streben nach Profit aufzuzeigen. bedeutet hier Bedrohung der gemeinsamen In- konferenz der kommunistischen   Partei des Reichen inleneräte, also Streise, die der Landpost sehr ein Nachschlüssel gefunden wurde, der zum Schreib­Kommunistisches Klagelied. Auf der Kreis. Die handelspolitische Zentralstelle der Landes- Schreibtisch des Landesmilitärkommandanten und der Za unter auch die permanente Weigerung Sowjet- berger Streises, die am Sonntag in Maffersdorf   nahe stehen, hat jüngst eine Beratung abgehalten, tisch des Vorstandes der Operationsabteilung Rußlands  , die Annegion Bessarabiens   durch Ru- abgehalten wurde, hielt der Abg. Alois Neu- in der die deutschen   Agrarier gehen in der Sin paßte, die vertraulichen Meldungen dem Schwabe mänien, also einen Teilnehmer der Konferens, rath eine Rede, die den Niedergang der kommu- ficht mit den tschechischen Agrariern trotz der blut- lieferte, der sie dann dem Legationssekretär der anzuerkennen, verstanden werden?" Das nistischen Partei deutlich veranschaulicht. Er er rünftigen Reden von Strepet und der nationalen ungarischen Gesandtschaft in Brag J. Bainoczy Blatt fucht sich allerdings durch einen anzählt, daß nach ungeheueren Schwierigteiten eine Artikel von Spina Sand in Sand- die Forde- verkaufte. Das Geld, das Schwabe dafür erhielt, teilten die beiden. Nach längerem Leugnen ge dern Punkt des Abkommens zu trösten, der internationale Organisation der Partei geschaffen rung nach einem Getreide- und Mehlzoll aufgestanden die beiden genannten in der Hauptsache namentlich die Militärfonvention zwischen wurde, wenigstens soweit es auf das organisa  - stellt wurde, der sechsmal so groß sein soll, wie der Tschechoslowakei   und Jugoslawien   betrifft. torische Gefüge und auf den guten Willen der Friedenszoll. Darnach würde ein stilogramm die Tat. Das Strafverfahren ist eingeleitet. der Tschechoslowakei   und Jugoslawien   betrifft der führenden Vertrauenspersonen ankommt." Mehl um 90 Heller verteuert werden, welcher Eine Protestversammlung gegen den Abbau Diese Konvention sieht, nach der zie len jugoslawischen Erklärung, eine gegenseitige Das organisatorische Gefüge" und der gute Extraprofit in die Taschen der Freunde der Land- der Staatsbeamtengehälter. Vorgestern fand auf Hilfe vor im Falle des lleberfalls auf einen der Wille" sind also in Ordnung, aber leider sonst post fließen würde. Wir werden diese Macht der Sophieninsel eine gemeinsame Rundgebung Vertragsstaaten zivecs Niederwerfung der be- nichts, denn Neurath   muß bekennen: Brat- nationen der Agrarier immer und immer wieder von Staats-, öffentlichen und Eisenbahnangestell stehenden Ordnung oder Verletzung der Friedens ich haben wir bis jest wenig leisten aufzeigen und bedauern daher sehr, daß wir nicht ten statt, um gegen die von der Regierung beab verträge." In der Tat muß man so argumen- önnen." Das organisatorische Gefüge" und in der Lage find, die freundschaftlichen Gefühle, sichtigte Gehaltsreduzierung zu protestieren. In tieren: gilt diese Bestimmung schon im Verhält der gute Wille" haben also nichts genüßt und die die Landpost plötzlich für die Sozialdemokra der von der Versammlung angenommenen Reso nis der beiden Kernstaaten der Kleinen Entente  , Serr Neurath mug wohl oder über eingestehen, ten in ihrem Busen entdeckt hat, zu erividern. loution heißt es u. a., daß sich die Versammelten gegen die Einschränkung ihrer Eristenz mit so muß sie erst recht gegenüber Rumänien   gelten. daß seine Partei von allen Versprechungen bisher Genosse Stivin über das Verhältnis der allen Waffen, die ihnen in ihrem Verzweif Immerhin stimmt der Mangel einer ausdrüd auch nicht eine zu erfüllen vermochte. Aber selbst lichen restriktiven Auslegung gegenüber Rumä   das organisatorische Gefüge" scheint alles cher deutschen und tschechischen Sozialdemokratie. lungskampfe werden in die sand gedrückt werden, nien die Sowjetkreise nachdenklich. Und dadurch als gut bestellt gewesen zu sein, denn man erfährt, Vorgestern sprach in einer Versammlung in lungskompfe werden in die sand gedrückt werden, ergibt sich auch, im Gegensatz zu dem jüngsten die Kommunisten fonnten wenig leisten, weil der Königgräs, Abg. Genosse Stivin. Er fam auch Verhältnis zu den nördlichen Randstaaten, ein Apparat der Partei nur insoweit gut war, daß auf das Verhältnis der tschechischen und deutschen  ängstlich vorsichtiges Verhältnis zur Steinen En die administrativen Aufgaben erle Sozialdemokratie zu sprechen, worüber er unter tente. Nicht zu beren einzelnen Teilnehmern, digt werden konnten", aber im Sinne anderem fagte: Auf die deutsche Sozialdemo wohl aber zu ihrem Bündnis mit Rumänien  . jener Grundsäge, die auf dem Zweiten und Drit- fratie blieb der sprichwörtliche Nürnberger   Trich­Denn wie gesagt, Abwehrbünde, auch nur ein- ten Weltkongreß festgesetzt wurden, konnte dieser ter" nicht ohne Einfluß und in ihren Reihen zei­gebildete, verträgt Sowjet- Rußland sehr schlecht. Apparat noch nicht gehandhabt werden." Es ist gen sich Bestrebungen einer vernünftigeren Be­Strise und Arbeitslosigkeit erschüttern das Immerhin, das läßt der Offizofus durchbliden, also doch der Apparat" und das organisatorische trachtung der Dinge bei uns, teils unter dem eine Klarheit in diesem Punkte würde auch hier Gefüge", welche die Schuld am Versagen der kom Eindruck der Vereinigung in Deutschland  , Wirtschaftsleben dieses Staates auf das schwer. den Weg ebnen, munistischen Partei tragen. Man erfährt aus Neu- welche die Voraussetzung für eine einheitliche In- fte. Ueberall geh: die Unternehmerschaft mit den raths Rede aber noch mehr über den Zustand ternationale ist, ferner unter der Einwirkung der schärfsten Mitteln gegen die Arbeiterschaft vor, der Partei: diese könne, so flagte er herzbewegend, schweren Wirtschaftsfatastrophe. Aber sucht sie ihr die geringen Errungenschaften wie­solange feine wirkliche kommunistische Partei sein, es gibt auch audere Zeichen, daß die Gemeinschaft der an entreißen. Gewaltiger Kampfanstrengung folange nicht der größte Teil ihrer Mitglieder die der demokratischen Sozialisten in der Republit des Proletariates bedarf es, um die ärgsten Aus­Grundsätze der Disziplin nicht nur theore- auf dem Marsche ist. Am Sonntag finden in der schläge des internationalen Unternehmertums ab. Die neue Regierung ist noch immer nichttisch anerkennt, sondern auch entschlossen ist, sie ganzen Republik der tschechoslowakischen und zuwehren und um die Regierung zum Sandeln ernannt. In leẞter Stunde sind neue Schwierig in der Praxis zu schüßen. Insolange bleibe die deutschen   fezialdemokratischen Jugend zusammen zu bringen. In dieser Zeit der größten Kraftproben zwi­feiten aufgetaucht, die von den tschechischen Na- Kommunistische Partei   nur dem Namenn a ch mit den tschechoslowakischen Sozialisten statt. Die tionalsozialisten ausgehen, weil sie mit den eine kommunistische Partei. Daraus deutsche und schechische Gewerkschaftszentrale fo- schen Stavitalismus und Arbeiterschaft, in der ihnen zugedachten Ministerien nicht zufrieden ist zu entnehmen, daß der größte Teil der Miwie die Gewerkschaftszentrale der tschechischen So- Zeit, wo sich die Wiedersinnigkeit der kapitalisti­find. Es muß recht heiß hergehen, denn der glieder" teine Disziplin halten will und daß da sialisten find in steter Beziehung und haben schon schen Ordnung besonders froß erweist, tvitt auch bie Arbeiterjugend diefes Staates wieder mit " Venkov" weiß sogar zu melden, daß Švehla her die Partei nur dem Namen nach" eine fom- eine Reihe erfolgreicher gemeinsamer Aftionen ihren Forderungen auf den Plan. Die Forderun über die von den Nationalsozialisten angezettel werte Feststellung ist. Neurath   macht dann noch beiten bereits direkt für die Bereinigung tschechi sen nach dem Jugendurlaub und nach munistische Partei ist, was gewiß eine bemerkens- durchgeführt. Einige Gewerkschaftsverbände ar­tschechi- sen ten" Intriguen" so erbost ist, daß er noch im einmal das Geständnis: ,, wir sind den Aufga scher und deutscher   Organisationen in einen Ber  - einer zeitgemäßen Reform der Fort­Aufga- scher letzten Augenblick von seiner Mission der Sta- ben, vor denen wir stehen, nicht ge- band. Wir sind überzeugt, daß es zu einer grö- bildungsschule find es, die sie vor allem Ka- ben, binettbildung zurücktreten will. Gestern erflan- va chsen und können sie nicht lösen", aber es eren Annäherung und mit der Zeit auch zu einer Es drängt sich die Frage auf, ob jetzt gerade gen in den Beitungen noch Gesänge zum Lobe soll doch wenigstens in Zukunft besser werden, Bereinheitlichung im Lager der Arbeiterschaft bei die richtige Zeit dafür ist, diese Jugendforderun­Ser nationalen Solidarität" und heute kracht und er erflärt es als verdammie Pflicht und uns kommen wird, was aber nur möglich ist auf gen zu erheben. Denn angesichts der gewaltigen dieſe Solidarität schon in allen Fugen. Es ist Schuldigkeit", eine Organisation zu schaffen, die Grund einer gemeinsamen ideellen Grundlage, gen zu erheben. Denn angesichts der gewaltigen wohl anzunehmen, daß die Kabinettsbildung ieder ernst nehmen muß." Neurath   hat welche uns die Demokratie, die republi- Probleme, um deren Lösung sich das gesamte Broletariat bemüht, erscheinen die Sorgen der mit Ach und Krach doch noch zustande kommt, recht: bisher fonnte man die kommunistische Or- tanische Staatsform, der Klassen aber das Schauspiel, das die Geschichte der ganisation nicht ernst nehmen", aber das gilt lampf und die internationale Soli- Arbeiterjugend recht flein. Und doch sind sie es Neubildung der Regierung der Welt bot, die nicht nur von der Organisation. Seine Hoff- darität ist. Aber die proletarische Einheit ohne nicht, denn von ihrer Lösung hängt nicht zuletzt nung: man wird uns ernst nehmen, Programm mit bloßen Phrasen aufbauen wollen, die Zukunft des Broletariates ab. Gin kampffro­doch in nichts anderem als in dem Austausch wenn man weiß, daß diese Skommunistische Bar- bringt in die Arbeiterschaft noch größere Verwir hes, lampsfähiges Geschlecht ist notwendig, um die des, daß den Lobhudlern der allnationalen Partei ist, wird sich als trügerisch erweisen, denn in den Augenblia zerfallen, da sie ihre Kampf- urlaub. Sie braucht Zoit zur Erholung und Die Arbeiterjugend braucht den Jugend­einiger Personen besteht, war ein so beschämen- tei nicht nur dem Namen nach eine kommunistische rung. Eine so geschaffene Einheit würde gerade Stämpfe der Zutunft siegreich zu beenden. Koalition" das Lob in der Stehle steden blei- wenn Neurath   findet, daß man die kommunistische fähigkeit zeigen follte, weil sic Teine einigende Ge- laub. Sie braucht Zoit zur Erholung und Sträftigung, da schrankenlose Ausbeutung sie hart ben müßte. Partei bisher nicht ernst nehmen konnte, wie soll danken enthielte." bedrückt, Wenn man die Jugendlichen sicht, die dies bei der allgemeinen Abwirtschaft der bolfche an der Werkbank stehen, die hinter dem schwer­wistischen Heilslehre in der Zukunft der Fall sein?! beladenen Stoßwagen einherteuchen, wenn

Inland.

Eine Indiskretion und ihre Folgen. Wie der gestrige Večernit Prava Lidu" mitteilt, soll

Das Ende des Theaters.

Die Spionageaffäre in der tschechoslowaki schen Armce. Zu der von uns bereits gebrachten

Der Kampf der Arbeiter­

erhebt.

jugend.

standes hat das Theaterpublikum derart verklei- bar entgegengesezten Erscheinungen aus. Von nert, daß kein Theater mehr mit solchen Erfol- außen werden die Theater immer mehr zusam gen rechnen fann. Auch die erfolgsreichste Ope- mengeschlossen. Die Not zwingt zur Vertruſtung rette hält sich keine ganze Saison mehr.

Jetzt hat das Leben alle Konkurrenzversuche des Theaters erschlagen. Gerade die Stunst, die das Leben am meisten nachahmt, indem sie sprechende Von Felix Stössinger  ( Berlin  ). und handelnde Menschen auftreten läßt, hat das als einer Vorstufe der Sozialisierung. Die Diref Das Berliner   Theaterjahr hat wie gewöhn. Drama, das vom Leben ausgeführt wird, nicht Noch schlimmer ist es mit den Erfolgen tion Hollaender besitzt drei Bühnen, die Direk lich im September begonnen, und zwar gleich mit ertragen tönnen. Das Gefühl der Nichtigkeit vor dichterischer Stücke. Während in früheren Jahren tion Meinhard- Bernauer drei, die Direktion Ro einer Tattvaft, als ob wirklich das noch am Le- all diesen Dramen mit individuellen und zufälli- manche großen dramatischen Werke so oft wie bert vier, Jeßner sucht den Stadttheater eine ben und lebensberechtigt wäre, was man in den gen Konflitten ist zat groß, angesichts der Tra- Operetten gegeben werden konnten, ganz gleich zweite Bühne anzugliedern. Gleichzeitig löst sich vergangenen Zeiten einer bürgerlichen Kultur gödie der Menschheit, die einen Erdieil sermalmt of Sensationsregie oder Starpopularität mit das Theater nach innen in Atome auf. Ein En­so höllisch ernst genommen hat. Nicht weniger als hat, und jetzt in ihrem zweiten Teil, einen zwei- half, haben sich schon im letzten Jahre starke und semble gibt es nicht mehr und wird es sobald vier Theater sind bis zum heutigen Tage neu er- ten Erdteil, Asien   zur handelnden Person zu ma- populäre Werte nicht einmal furze Zeit halten nicht mehr geben. Eine Ensemblebildung bringt öffnet worden. Was sie spielen, wovon sie leben chen beginnt. tönnen, wie etwa die sehr interessante Auffüh- es mit sich, daß das Theater Sträfte bezahlt, die werden, ist allen denen ein Rätsel, dc. Gewiß kann die wirklich große Kunst niemals rung der Jungfrau von Orleans im Deutschen   nur für bestimmte Rollen gebraucht werden oder nen auch ein Rätsel, womit die anderen vom Leben verdrängt werden. Aber das Theater Theater. Die Theater werden durch die wirt- auch bedeutende Künstler, die neonatelang infolge dreißig Berliner   Theater ihr Reper- bietet in faft niemals große Kunst, und sofern schaftlichen und entgeistigten Verhältnisse ganz eines Serienerfolges eines Stückes, in dem fic toire und ihre Staffa füllen sollen. Während das diese Absicht besteht, scheitert sie an den wirt von selbst dazu gedrängt, nur noch das zu gewicht beschäftigt sind, müssig bleiben. Welches alte bürgerliche Theater zugrunde geht und nach schaftlichen Verhältnissen. Bezeichnend ist die ben, was einer großen Masse behagt. Der Weg Theater fönnte sich heute den Luxus unbeschäf­und nach in den Rang gewöhnlicher Unterhal Tatsache, daß die Direktion Hollaender es im der deutschen Bühne zum Trid. und Zingeltangel- tigter Mitglieder leisten, wo die Einnahmen faum tungsstätten hinabsinft, entstehen immer neue Vorjahr nicht gewagt hat, die geplanten Shastic hat begonnen. Reine historische Erinnerung, die Untosten der beschäftigten Mitglieder deden! Bühnen, und die blinde Oeffentlichkeit wird wei- fespearischen Königsdramen zu spielen, weil die kein Weimar   und fein Bayreuth   werden im Die Wirtschaft hat infolgedessen alle Ensemble­ter mit dem Schein eines Lebens getäuscht, das Sosten der Regie dem neuen Publikum gegenstande fein, den Gang dieser Entwicklung zu be- bildungen zerschlagen, den Einzelschauspieler frei­tatsächlich immer weniger besteht. über riskant waren. einfluffen. Die Richtung führt zum englisch  - ame- gemacht und ihn gezwungen, von Theater zu ritanischen Theater, zur Beherrschung des Spiel. Theater zu ziehen und dort zu spielen, wo eine plans mit Revuen, Tanzoperetten, Feen- und Bir- Rolle für ihn frei ist. So hat die Dialektik der fusphantasien, und das eigentlich dvamatische Entwvidlung den Schauspieler wieder auf die Theater wird nur noch ein Objekt für Starkünfte Wanderschaft geschickt, wenn die sich auch heute und Primadonnener erimente fein. im geographisch engeren Bezgirt einer einzelnen In welchem Tempo sich diese Entwicklung Stadt abspielt. Künstlerisch bedeutet das natür vollziehen wird, ist natürlich schwer vorauszusa- lich das Ende aller Schulung, das Ausbilden gen; auf die Zeit kommt es außerdem hier wie eines nicht durch Stunst geformten, sondern eines irgendwo anders nicht an. Einen gewiffen Wi- verwaschenen Allgemeinfüiles. Die armen Deut derstand wird die Tradition der Theater, der schen, die sich feit Lessing   abquälen, ein National­Ehrgeiz von Direktoren und künstlerisch inter  - theater zu erhalten! Diese Hoffnung können sie effierten Stapitalisten leisten. Aber gewiß nicht auf lange begraben. Denn wer weiß, ob in fünf­lange. tigen besseren Jahren das Bedürfnis nach Thea­Die Auflösung des Theaters hat bereits be- terkuns: vorhanden sein wird, oder ob nicht ganz gonnen, und der Zustand, der in Zukunft ein all- andere fulturelle Formen die Menschheit inter­gemeiner sein wird, ist im wesentlichen schon effieren werden!. vorhanden. Wirtschaftlich drückt sich das in schein- Unter den heutigen Verhältnissen hört also

Schon die alten Berliner   Theater wissen seit Die Kosten für fede neue Inszenierung wa­Jahren nicht, was sie spielen sollen. Vor dem ren schon vor dem Striege so groß, daß das labi Rriege gab es noch die Illusion von literarischen talistische Theater zum Serienspiel gezwungen Bühnen, womit man jene Theater bezeichnete. war. Die Zerrüttung der Wirtschaft hat jent felbst die alte oder neue Dichtungen Spielten. Der Strieg, dieses Mittel, am Leben zu bleiben, für die Ber­hat diefer Illusion ein doppeltes Ende bereitet. finer Theater in Frage gestellt. Vor dent Strieg Das Publifum, das für das große klassische konnte ein neues Rugftüd einen ganzen Winter Drama in Frage fam, cristiert nicht mehr, und der wenigstens einen halben gegeben werden, der Anspruch des Lebens an unsere ganze Exi Die einmaligen Ausgaben für eine große Tufze­stenz ist zu groß, als daß sich noch cenügend Men nierung amortifierten sich in in einem Sviel schen bereit finden sollten, jene Lärvischfeit ntit jahr. Biele Publikumserfolge blieben jahrelang viel Geld zu bezahlen, die unter dem Namen einer ouf dem Spielplan. Der Streis der Theaterbefu. fogenannten jungen Generation, oder wie fich der war eben fo grok, daß ein bekannter Erfolg sons: die Impoten: bezeichnet, Riteratur mortiert. immer neue Befucher ins Haus zog und die Spiel. Schon vor den Kriege war das Mißverhältnis zeit eines Stüdes unberechenbar brlängerte. Amischen   ben dramatischen Gestaltungen der Die Profetorifierung riesiger Massen, die Bühne und denen des Lebens kaum zu ertragen. vollständige Verelendigung des geistigen Mittel­