7. Oftober 1922.

Keine Vermögensabgabe in der Schweiz . tende Sache. Von der Ermordung Rathenaus sei ] nicht die Rede gewesen. Daven habe er erst Vern, 6. Oktober. ( Schw. Tel.-Ag.) Im nach der Tat durch Techow gehört, der Nationalrat wurde Donnerstag und Freitag die ihn, als er auf dem Hofe das Automobil reinigte, von der sozialistischen Partei eingeleitcie Boltsini fagte: Wir haben Rathenan erschossen." Er tiative über eine einmalige Bermögensabgabe have Techow lebhafte Vorwürfe gemacht. Am burch beraten, deren Verwerfung der Bun- Abend sei Hans Gerd Techow gekommen und desrat empfohlen hatte. Bürgerlicherseits wurde anf die verheerenden Folgen für die Industrie habe gefagt, die stappen im Automobil müßten beseitigt werden. Da er, Schütt, selbst hiegewiesen, während die Sozialdemokraten be­tonen, daß die bürgerlichen Parteien sich mit stel sich dazu erboten. Er habe nicht gern in die nicht in die Garage habe gehen wollen, babe Die thren bisherigen Finanzmaßnahmen als unfähig Angelegenheit verwidelt werden wollen, zumal erwiesenen. In der Schlußabstimmung wurde die Juitiative mit 129 gegen 40 Stimmen er sich vor der Drohung sterns fürchtete: Ver­räter gehen bei uns um die Ecke". Er habe nichts getan, um das Automobil zu beseitigen, weil er die Strafverfolgung nicht verhin dern wollte.

der Linksparteien( einschließlich eines bürger­liche::) abgelehnt. Dem Volke wurde die Verwerfung empfohlen.

Der Angeklagte Dieste!

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den vorlegen. Der Minister verwies schließlich übrige Eigentum der Bevölkerung ist verloren uni darauf, daß der Eisenbahnbetrieb in die Wenschenopfer werden beklagt. Wehr als 10.000 sent Jahre 400 millionen mehr als im Jahre enschen find obdachlos geworden. In de 1921 einbringen werde. Das Ergebnis des Jah Nähe von Batum hat die Ueberschwemmung die res 1921. war bereits um 600 Willionen günsti- Bahnstrecke Batum- Sobulody zerstört. Die Wais ger als das des Jahres 1920. Während die Viernte in vier Kreisen von Gurjen und Imereties lanz des französischen Außenhandels im ist verwüstet. Der Orkan hat Gärten und Wein Jahre 1919 einen Fehlveirag von 24 Milliarden berge zerstört. ausgewiesen hat, wird derselbe im Jahre 1922 Ein großer Brand in Baku . Jm Bih Biboter Arbeitslosen in Frankreich übersteigt faum 3000 die ganzen Vorräte des Bezirkes zum Opfer gefaller geringer als 12 Milliarden sein. Die Zahl der Petroleumbezirk in Baku brach ein Feuer aus, der Personen.(?) Die Sparkassacinlagen weisen eine sind. Die Sow.jetpreise, die darüber berichtet, weif dauernde Zunahme auf. Die Staaiskaffe wird darauf hin, daß nur durch die heroiſchen Anſiren. in diesem Jahre insgesamt um sieben Milliarden gungen der Feuerwehr und der Arbeiter die benach weniger ausgeben und um zwei Milliarden mehr barten Benzintanks gerettet worden sind. einnehmen als in Jahre 1921.

Steigen der Einlagen bei den tschechischen Banken, Die Summe der Einlagen bei den tsche­chischen Aktienbauten ist wie die Narodni Listy"

-

Der Brozeß der Rathenau will die Ereigniſſe erſt vom Freitag an gekannt gifty melden vom 31. Dezember 1921 bis

mörder.

,, Techow, der gute Junge". Leipzig , 6. Oftober. In der heutigen Ver­handlung wurde mit der Zeugenvernehmung be­gonnen. Zunächst wurde der Onke! der beiden Brüder Techow,

Gutsbesitzer Erwin Behrens,

Die Zuderproduktion in der Tschechoslowakei . Im Jahre 1921 waren in der Tschechoslowakei 173 Buderfabriken und zwar: 115 Rohzuder­fabriten, 46 gemischte Betriebe und 11 bloße Raf­finerien. In denselben wurden im ganzen mehr als 42 Millionen Meterzentner Zuckerrübe ver­arbeitet.

haben. Alle seine Handlungen hätten nur darauf gezielt, die junge Firma Schütt und zum 30. Juni 1922 von 2964 Millionen auf 3077 Millionen gestiegen. Diestel nicht zu schädigen. Am Frei­tag habe ihm Schütt erklärt, es würden zwei Herren mit einem Auto fommen, das unterge bracht werden solle, vielleicht seien es Erhardtleute. Am nächsten Worgen habe Schütt die Vermutung geäußert, daß es sich um triegsverbrecher handle, was er aus der mittag hätten er und Schütt überlegt, ob sie die falschen Autonummer schloß. Am ganzen Nach Sache anzeigen sollten, seien aber zu dem Ent­schlusse gekommen, es nicht zu tun, da fie fit r ch teten, daß man Rache an ihnen nehmen Techow gefagt, er folle fie mit Benzin begießen Berlin werde. Was die Stappen betreffe, so habe Gerd zürich und verbrennen. Das habe und verbrennen. Das habe er getan, obwohl ihm seine Wirtschafterin davon abgeraten habe. Er selbst auszuschließen, nicht um der Täter willen. habe das getan, um die Verfolgung gegen sich

Bolfswirtſchaft und Sozialpolitit.

Trop

Kurse ver Baluten.

Die tschechische Krone notiert in: . Schw. Frant 0'18.35

Wien

Mart 75.50 2590.­

öiteer. Ar.

Prager Kurse.

100 holl: Gulden 100 Mart.. 100 ichweiz. Grant

Geld 1140.00 181.50

548.50

100 Lire.

124.25

100 franz. Franks

221 50

Ware 1144.00 1: 51.50 552.50 125.75 223.00

1 Pfund Sterling

127.87

129.12

29 05.00

29 45.00

100 beig. Frants

100 Dinar.

42.75

100 österr. Stronen

0.08.82

100 poin. Mart

0.27.50

0: 37.50

100 magyar. Kronen.

112.50

1.22.50

1 Dollar

208 00

210.00 45 25 0: 04.62

Züricher Schlußkuric( Devisen).

Berlin

Wien

0.24.25

Varis

0: 00.75

Mailanb

18.35

Bud vei:

207.55

Agram

585.00

Warschau

23.64

Wien geit.

40.65.00 22.97.00 0: 22.00

Kunst und Wissen.

Richard Schubert als Tristan und die Orchester frage. Es war selbstverständlich, daß Schuberts Tri. stan ein großer Genuß werden mußte. Sein Auf. treten in dieser Partie hat die Erwartungen sogar übertroffen, wie es eben bei einem innerlich fünft lerisch veranlagien Menschen, der immer neues zu bieten hat, naturgemäß ist. Brächtig in Erscheinung, Waste und Haltung, scharf geschieden in den herb. trusigen Treneſien der Treuen , den Liebenden, der

vernommen. Er sagte aus: Ernst Werner habe eine überaus entwickelte patriotische Gesinnung unsagbar Leidenden, mußte bei den Qualitäten und gehabt, sei stets ein bescheidener, offener Mitteln des Gastes eine herrliche, ergreifende Gestalt se e r l gewesen, der sehr die Kameradschaft pflegte. resultieren. Schubert beweist stets wieder, daß man Es sei ihm ganz unfaßbar, wie dieser sonst so Wagner auch fingen" fann, ja singen muß, wenn das weise Jüngling zur Beteiligung an dieser dramatische zur höchsten Wirkung kommen soll, daß so ungeheuerlichen Tat tam. Einige Tage nach es einen Wagnergesangstil im Sinne der die Not zur Eugend fälschenden, den Sprechgesang als haden dem Morde sei der Zeuge mit seiner Frau nach spuden und schreien auffassenden Dekadenten nicht seinem Gute gekommen. Er habe Ernst Werner geben dürfe, wenn ja wenn! die Leute zuerst das vorgefunden. Am nächsten Morgen sei die Zei­Handwerk der Stimmbildung erlernten. Wie oft hat tung gekommen, in der die Brüder Techow ge­Wagner über den Mangel an Sängern" geklagt! Er nannt waren. Er habe seinen Revolver genom­selbst hat es am schwersten empfunden, daß das, was men in der Absicht, ihm diesen zu geben, damit die meisten Wagnergesangstil" nennen, ein völliges er sich erschieße. Sein Neffe sei kreidebleich ge­Weißverstehen seiner Absicht werden mußte. Wenn worden und habe gesagt, er sei kein Mörder, er aber selbst ein könner und Künstler wie Richard habe nur den Wagen gefahren und von der Tat Schubert im dritten Alt des Tristan troß seiner un­nichts gewußt. Bei sich habe er nur eine Brief­Frankreichs Staatsfinanzen. Der franzö tasche und ein Notizbuch gehabt. Auf die Frage fische Finanzminister Lasteyrie führte in einer in erschöpflichen Stimmittel nicht nur unverkennbare Er­müdung zeigte sondern den Ausdruck oft opfern mußte, des Zeugen, ob er fein Geld und keine falschen der Pariser Handelskammer gehaltenen Rede aus, um überhaupt nur gegen die Fluten" des Orchesters Bässe bekommen habe, habe er geantwortet: die Hauptursache der gegenwärtigen finanziellen aufkommen zu können, so beweist dies( wie es jede " Nein, sie haben mich einfach stehen Schwierigkeiten Frankreichs sei die Nichtdurchfüh­andere Aufführung moderner Wujitoramen beweist), Tassen und ich stehe ganz allein." Da habe der rung des Versailler Friedensvertrages. daß die übliche Vorführung neuerer Bühnenwerke bei Zeuge den Eindruck gewonnen, daß er sveifellos dem, sagte der Minister, wäre es unvernünftig, offenem Orchester ein Unding ist. Speziell für das von der Mordabsicht gewußt, aber nicht geglaubt wenn die Franzosen den Mut verlieren würden. Whujikdrama bleibt es unabweisliches Bedürfnis, daß habe, daß die Tat am Morgen begangen werden Der Fehlbetrag von vier Milliarden im ordent follte. Nach schweren Kämpfen fei er zu dem lichen Budget ist lediglich verursacht durch die das gesungene Wort verständlich ist; nicht nur vom Standpunkt des mit dem Werk weniger vertrauten Entschlusse gekommen, daß es für Werner am Berzinsung der Anleihen, welche der Staat Hörers, auch und viel mehr vielleicht für den ge besten wäre, ihn der Kriminalpolizei zu überge weds Wiederaufbaues der verwüsteten wiegtesien Stenner, der Dichtung und Partitur im ben, da er vielleicht sonst gelyncht worden wäre. Gebiete aufnehmen mußte, da Deutschland Stopfe hat, von ihr aber nur Genuß gewinnt, wenn Auf eine Frage des Oberreichsanwaltes erklärte Frankreich bisher nichts für die Neparationen ge­er hört, was der jeweilige Darsteller in das Wort der Zeuge nochmals, Werner habe von der zahlt hat. Die Regierung hat alle möglichen Er­legt. Jit die Vordringlichkeit des offenen Orchesters Mordabsicht gewußt. Er hat erzählt, am im allgemeinen schon unleugbar( Bühne und Zu Abende vorher habe Kern ihm gesagt, sein Chaufparungen auch in den unumgänglich notwendigen Dienstzweigen durchgeführt. So wurden die schauerraum sind eben zwei grundverschieden wir­feur habe ihm in Stiche gelaffen, er müsse den militärausgaben von 18 Milliarden im fende Räume), so wird diese im Prager Deutschen Wegen fahren, um Rathenau zu ermorden. Aber Jahr 1919 auf fünf Milliarden im Jahre 1922 Sechs Städte durch Brand vernichtet. Nach einer Theater durch die verfehlte Anlage des Orchesterran­daß die Tat schon am Morgen erfolgen sollte, habe herabgefeßt. Außerdem hat Frankreich nicht nur Weldung der Chicago Tribune" iſt im nördlichen mes noch sehr wesentlich, oft bis an die Grenze des er für undenkbar gehalten, da das Manometer de- die Militärdienstzeit herabgesetzt, sondern hält um Teile des Staates Ontario ein Brand ausgebro- träglichen gesteigert. Der Fehler liegt aber im fekt und nichts geschehen war, um den Wagen 200.000 Mann weniger unter den Fahnen als chen, durch den sechs Städte vernichtet wur- Deutschen Theater nicht daran, daß die Orchestra zu abzublenden. im Jahre 1913. Die Ausgaben für die 3 i vil den und ungefähr hundert Menschenopfer zu hoch oder zu tief gelegt ward, wie man irrigerweiſe Hierauf wurde die Vernehmung der verwaltung sind von 11.377 Millionen im beklagen sind. glaubte, sondern daran, daß der Staum gegen die Angeklagten fortgesetzt. Jahre 1920 auf 7025 Millillonen im Jahre Schwerer Automobilunfall. Die erste Etappe der Bühne hin etwas überwölbt und gegen den Zu­1922 gesunten. Seit Jänner d. J. wurden Reichsfahrt des Allgemeinen Deutschen Automobil schauerraum offen ist, anstatt daß es umgekehrt wäre. 28.500 ilfsbeamten entlassen und es flubs( ADA) auf regennasser Straße brachte zahl- uf diese Art wird niemals eine einheitliche Sifong­werden weitere 22.000 vor Ende mai des fünf- reiche Niederbrüche und Unfälle. Ein Dürkopp - Wagen wirtung zu erzielen sein. Der Orchesterraum müßte tigen Jahres entlassen werden. Der Minister erfuhr in den Graben und erlitt Steuerbrud), wobet jo nahe als möglich an den Polizeiſtrich" der Hampe wartet gute Resultate von den deutschen Repa- der als Gast mitfahrende holländische Journalist van gerüd:, bühnenfeitig von jeder Neberdachung befreit, rationslieferungen in natura und hofft, es werde aaven tödlich verunglückte. auf der Zuschauerseite aber mit einer verstellbaren den Alliierten gelingen, Deutschland zu veran­Dede versehen werden. Eine derartige, ohne große lassen, sich mit Hilfe auswärtiger Anleihen Bar tosten durchführbare Umgestaltung würde nicht nur geld zu verschaffen. In einigen Wochen wird für die Zuhörer, sondern vor allem ffir die Sanger Frankreich auf der Brüffeler Konferenz ein aus von bedeutendem Vorteil sein. gearbeitetes diesbezügliches konstruktives Programm sowie auch ein solches für eine allgemeine Regelung der interalliierten Schul­

Der Angeklagte Gustav Steinbeck hat dem deutschvölkischen Schuh- und Trusverbande, dem Verbande national gesinnter Soldaten und anderen nationa­fer Verbänden, aber nicht der Organi fation Cangehört. Er will nur an Ge­fangenenbefreiung oder Waffenschiebungen ge­dacht und vom Nathenaumord nichts gewußt haben. Seine früheren Aussagen widerruft er. Der Garagebefizer Schütt erklärte, bei der Mietung der Garage set ihm ge­sagt worden, es handle sich um eine geheimzuhal

Tobias Mindernidel.

muß gesagt werden, daß die Kleidung aufs rein­lichste gebürstet ist. Sein magerer Hals erscheint umso länger, als er sich aus einem niedrigen Selapptragen erhebt. Das ergraute Haar ist glatt und tief in die Schläfen gestrichen, und der breite Rand des Zylinders befchattet ein rasiertes und fahles Gesicht mit eingefallenen Wangen, mit ent­zündeten Augen, die sich selten vom Boden er­heben, mit givet tiefen Furchen, die grämlich von der Nase bis zu den abwärts gezogenen Mund winkeln laufen.

Brag Holland New York London

Kleine Chronit.

2: 00.00 0.05.75 0.00.87

Verhängnisvolle Naturereignisse in Georgien . Im Baiumer Bezirk und im Djurgefy Streiß hat Witte September ein phänomenaler Regenguß große Berwüstungen angerichtet. Die lieberschwemmung der Flüsse Supja und Gschudicha hat alle Hau­ser der Stadt surget fortgeschwemmt und sourit die Stadt völlig zerstört. Das ganze Bich und

feine haltlosen Augen müssen vor Mensch und Ding zu Boden friechen.....

Dr. J. St.

Neues Theater. Heute, den 7.: 7 Uhr abends Tanz ins Glüc", 10 Uhr nachts Abenteuer in Wa rotto"; Sonntag, den 8.: nachmittags Arbeitervor

blickt mit erhobenen Augenbrauen vor sich nieder zu Boden. Es scheint, daß es für ihn auf Erden nichts weiter zu tun gibt.

Was für eine Bewandtnis hat es mit diesem Manne, der stets allein ist, und der in ungewöhn Was Minderinckels Charafier betrifft, so ist Novelle von Thomas Mann . lichem Grade unglücklich zu sein scheint? Seine es schwer, darüber zu urteilen; der folgende Vor­Eine der Straßen, die von der Kaigasse aus gewaltsam bürgerliche Kleidung sowie eine ge- fall scheint zugunsten desselben zu sprechen. Als ziemlich steil zur mittleren Stadt emporführen, wisse sorgfältige Bewegung der Hand über das der sonderbare Mann eines Tages das Haus ver­heißt der Graue Weg. Etwa in der Mitte dieser Kinu scheint anzudeuten, daß er keineswegs zu ließ und wie gewöhnlich eine Schar von Kindern Straße und rechter Hand, wenn man vom Fluße der Bevölkerungsklasse gerechnet werden will, in sich einfand, die ihn mit Spottrufen und Geläch tommt, steht das Haus Nr. 47, ein schmales, trüb­deren Mitte er wohnt. Gott weiß, in welcher ter verfolgten, strauchelte ein Junge von etwa farbiges Gebäude, das sich durch nichts von seinen Weise ihm mitgespielt worden ist. Sein Gesicht zehn Jahren über den Fuß eines anderen und Nachbarn unterscheidet. In seinem Erdgeschoß be- Mindernickel verläßt selten das Haus und sicht aus, als hätte ihm das Leben verächtlich schlug so heftig auf das Pflaster, daß ihm das findet sich ein Strämerladen, in welchem man auch das hat seinen Grund. Sobald er nämlich auf der lachend mit voller Faust hineingeschlagen... Blut aus der Nase und von der Stirn lief und Gummischuhe und Rizinusöl erhalten kann. Geht Straße erscheint, laufen viele Stinder zusammen, Uebrigens ist es sehr möglich, daß er, ohne schwere er weinend liegen blieb. Alsbald wandte Tobias man, mit dem Durchblick auf einen Hofraum, in ziehen ein gutes Stück Weges hinter ihm drein, Schicksalsschläge erlebt zu haben, einfach dem Da- fich um, eilte auf den Gestürzten zu, beugte sich dem sich dazen umhertreiben, über den Flur, so lachen, höhnen, fingen: So, ho, Tobias!" und sein selbst nicht gewachsen ist, und die leidende über ihn und begann mit milder und bebender führt eine enge und ausgeiretene Holztreppe, auf zupfen ihn wohl auch am Rode, während die Unterlegenheit und Blödigkeit macht den pein- Stimme ihn zu bemitleiden. Du armes Kind", der es unaussprechlich dumpfig und ärmlich riecht, Leute vor die Türen treten und sich amüsieren, vollen Eindruck, als hätte die Natur ihm das Maß sagte er, hast du dir weh getan? du blutest! in die Etagen hinauf. Im ersten Stockwerk linis Er selbst aber geht, ohne sich zu wehren und schen von Gleichgewicht, Straft und Rückgrat versagi, Seht, das Blut läuft ihm von der Stirn herunter! wohnt ein Schreiner, rechts eine Hebamme. Im um sich blickend, mit hochgezogenen Schultern und das hinlänglich wäre, mit erhobenem Kopfe zu Ja, ja, wie elend du nun daliegst! Freilich, es zweiten Stockverf links wohnt ein Flickschuster, vorgestreckiem Stopf davon, wie ein Mensch, der existieren. tut so weh, daß es weint, das arme Kind! Welch rechts eine Dante, welche laut zu singen beginnt, ohne Schirm durch einen Platzregen eilt; und ob- Hat er, gestützt auf seinen schwarzen Stod, Erbarmen ich mit dir habe! Es war deine Schuld. wenn sich Schritte iuf der Treppe vernehmen las gleich man ihm ins Geficht lacht, grüßt er hie einen Gang in die Stadt hinaufgemacht, so tehrt aber ich will dir mein Taschentuch um den Kopf sen. I'm dritten Stockwerk steht linker Hand die und da mit einer demütigen Höflichkeit jemanden er, im Grauen Weg von den Stindern johlend binden..... So, so! Nun fasse dich nur, nun Wohnung leer, rechts wohnt ein Mann namens von den Leuten, die vor den Türen stehen. Später, empfangen, in seine Wohnung zurüc; er begibt erhebe dich nur wieder..." Und nachdem er mit Mindernickel, der obendrein Tobias heißt. Von wenn die Kinder zurückbleiben, wenn man ihn sich die dumpfige Treppe hinauf in sein Zimmer, diesen Worten dem Jungen in der Tat sein eige diesem Manne gibt es eine Geschichte, die erzählt nicht mehr kennt und nur wenige sich nach ihm das ärmlich und schmucklos ist. Nur die Kommode, nes Schnupftuch unmgewunden hatte, stellte er werden soll, weil sie räifelhaft und über alle Beumsehen, ändert sich sein Benchmen nicht wesent- ein solides Empiremöbel mit schweren Metall- ihn mit Sorgfalt auf die Füße und ging davon. griffe schändlich ist. lich. Er fährt fort, ängstlich um sich zu blicken griffen, ist von Wert und Schönheit. Vor dem Seine Haltung und sein Gesicht zeigten in diesem Das Aeußere Mindernickels ist auffallend, und geduci davonzustreben, als fühlte er tau- Fenster, dessen Aussicht von der grauen Seiten- Augenblicke einen anderen Ausdruck als gewöhn sonderbar und lächerlich, Sieht man beispielsweise, send höhnische Pfide auf sich, und wenn er un- mauer des Nebenhauses hoffnungslos abgeschnitlich. Er schritt fest und aufrecht, und seine Bruſt wenn er einen Spaziergang unternimmt, feine schlüssig und schen den Blick vom Boden erhebt, ten iſt, ſteht ein Blumentopf, voll von Erde, in atmete tief unter dem engen Gehrock; seine Augen magere, auf einen Stock gestützte Gestalt sich die o bemerkt man das Sonderbare, daß er nicht im der jedoch durchaus nichts wächſt; gleichwohl tritt hatten sich vergrößert, sie hatten Glanz erhalten Straße hinaufbewegen, so ist er schwarz gefleibet stande ist, irgendeinen Menschen oder auch nur Tobias Mindernickel zuweilen dorthin, betrachtet und faßten mit Sicherheit Menschen und Dinge, und zwar vom Kopf bis zu den Füßen. Er trögt ein Ding mit Festigkeit und Ruhe ins Auge zu den Blumentopf und riecht an der bloßen Erde. während um seinen Mund ein Zug von schmerz einen altmodischen, geschiveiften und rauhen 3y faffen. Es scheint, möge es fremdartig flingen, Neben dieser Stube liegt eine kleine dunkle lichem Glücke lag..... linder, einen engen und altersblanken Gehrock und ihm die natürliche, sinnlich wahrnehmende Ueber Schlafkammer. Nachdem er eingetreten, legt im gleichen Maße schäbige Beinkleider, die unten tegenheit zu fehlen, mit der das Einzelwesen auf Tobias Zylinder und Stock auf den Tisch), setzt ausgefranst und so furz sind, daß man den die Weit der Erscheinungen blidt, er scheint sich sich auf das grün überzogene Sofa, das nach Gummieinsatz der Stiefeletten sicht." Uebrigens einer jeden Erscheinung unterlegen zu fühlen, und Staub riecht, stüßt das Kinn in die Hand und

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( Fortjesung folgt.)