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der Rückschlag feit Ende 1921 also ein verhältnis mäßig noch größerer ist. Und ferner ist zu beob
Inland.
-OUVO
8. Oftober 1922. den. Wenn auch die zugegebene Zahl der rus- tvird niedergehalten. Wer wird hier Ordnung fischen Brüder" die neuerdings in der Tschechoslo schaffen? Weiß man denn nicht, daß unterdrückte achten, daß der Rückgang des Exportes feit April Die neue Regierung endlich gebildet. it, muß dennoch gegen diese abermalige Invasion Wie lange wird noch immer die öffentliche Meiwakei gaftliche Aufnahme finden, nicht gerade groß Dinge mehr Erregung weden als Gedrudtes? 1922 bei den meisten dieser Industrien noch weiDie neue Regierung ist endlich zustande der Wrangelgardisten energisch Berwahrung ein- nung und das Gewissen unter der Sturatel einer tere Fortschritte gemacht hat und daß insbeson dere feit der letzten Kurssteigerung der Krone gekommen. Herr Svehla, der noch furz vor der gelegt werden. Bekanntermaßen ist Belgrad das verzopften Zensur leiden?" Die revoltierenden tschechischen Nationalfozia die Klage über Stornierung der Auslandsauf- Ernennung des Kabinetts mit dem Rüdtritt Bentrum der zaristischen Gegenrevolution und die träge, ja fogar Rurückweisung der schon auf dem drohte, hat die Leitung des Ministeriums doch Flüchtlinge, welche der famose Flüchtlingsverein liften. Es gärt tüchtig im Lager der rschechischen Transporte befindlichen Waren eine allge- übernommen, ebenso bleibt der Besißstand der o erfolgreich protegiert, voraussichtlich erprobte Sozialisten, Davon legt unter anderem der Aufruf kaiserlich russische' Beamte oder diesen gesinnungs- in einem ihrer Organe, Bezručuv Kraj", Zeugmeine ist. Also: Die ersten vier Monate des Jahres einzelnen tschechischen Koalitionsparteien, wie verwandte Elemente. Die Anstellung ber Russen, nis ab, der, an die einrückenden Soldaten gerichtet, bringen einen Ausfall des Exportes und die let er aus der von Svehla vorgeschlagenen Liste bei welcher sich die Regierung anscheinend von an jene Phase der Partei erinnert, da sie anticin Standpunkt, den ten zwei Monate des Halbjahres machen nicht ersichtlich war, unverändert. In den legten denselben Gesichtspunkten leiten läßt, wie bei der militaristisch gsinnt war, nur den Ausfall wett; nein, sie bewirken fogar Stunden gab es noch eine heftige Kanbalgerei, berüchtigten Unterstüßungsaktion für die russischen ihr gegenivärtig rechter Flügel vollkommen aufeine Steigerung von tausenden, zehntausenden da die tschechischen Nationalsozialisten mit den Studenten, ist aber nicht allein deshalb zu ver- gegeben hat. In dem betreffenden Artikel heißt und hunderttausenden Meterzentnern. Und an ihnen zugewiesenen Ressorts unzufrieden waren urteilen, weil die Anzustellenden infolge Gefin es: Wir Sozialisten sind gegen alle Armeen und gesichts dieser Biffern, die wohl den gleichen und noch im legten Augenblick versuchten, eine ung, Vergangenheit und möglicherweise auch, was deshalb auch gegen die tschechoslowaki Glauben verdienen wie jene des statistischen Aenderung der Liste zu ihren Gunsten herbei- ihren Bildungsgang betrifft, für den Dienst in fche Armee, deren Bestand wir nur für die Staatsamtes, ist es doch der gewesene Handels- zuführen. Besonders war es Herr Tučný, der geeignet sind, es sprechen auch andere Gründe zungen, wegen der allgemeinen Unsicherheit der einer Republik, die sich demokratisch nennt, un- gegenwärtige Zeit politischer und sozialer limwäl minister, ein ernster Fachmann, der da zum Worte tommt, müſſen in uns gewichtige Sweifel ſich mit dem Poſten des Leiters des Ernäh- gegen ihre Berwendung. Wie unausgefeßt ver- age gestatten, indem wir sie als ein notwendiges aufsteigert. Welche Ziffern find echt und wahr; rungsministeriums nicht einverstanden erklären sichert wird, ist die Staatsverwaltung bemüht, in zeitgemäßes Uebel bezeichnen, und das gilt für wer recht hat die Regierung, die einen gewollte, da dieses Ministerium bisher eigentlich jeder Hinsicht zu sparen und begründet damit und fede beliebige Armee, ob dies eine sogenannte dewaltigen Abgang im Außenhandel von vier Mo- gar nicht mehr bestand und vom bisherigen mit dem Hinweis auf die Beamtenüberzahl die mokratische oder absolutistische, ob dies eine OffenEs ist und tann naten in zwei Monaten eingeholt und sogar über Postminister Srba im Nebenamte geführt abschlägigen Bescheide, die auf zahlreiche Gesuche fiv oder Defensivarmee ist. holt haben will; die Unternehmer, die die Be- wurde, weil dieses Ministerium eigentlich fei- eigener Staatsbürger um Aufnahme in den öffent nicht eine solche Armee eine demokratische, eine triebe schließen und hunderttausende Menschen nerlei Agenda mehr besitzt. Die Unzufriedenheit uebernahme der Russen mit dieser angeblichen oder eine Angriffsarmee? lichen Dienst erteilt werden. Wie ist also die wahrhaft demokratische Armee sein. Eine AbwehrUebernahme der Russen mit dieser angeblichen oder eine Angriffsarmee? Wer garantiert mir der Arbeit und des täglichen fargen Brotes be- der nationalsozialistischen Partei wußten die Sparsamicit vereinbar, wie kann die Regierung oder dem Soldaten, daß man ihn zur Abwehr rauben, weil angeblich durch die Kronensteige übrigen Parteien zu beseitigen und der Gro!! die Bevorzugung der zaristischen Reaktionäre vor benüßen wird, wenn er nicht den Inhalt der gerung jebe Exportmöglichkeit abgeschnitten ist? des Herrn Tuěny wurde damit besänftigt, daß den Bewerbern eigener Staatszugehörigkeit recht- heimdiplomatischen Vereinbarungen fennt, nach Ist es faßbar, daß die Unternehmer der er anstatt des Ernährungsministeriums das fertigen, zu einer Zeit, wo sich Arbeitslosigkeit und deren Beseitigung Mafaryt ruſt? Wer garantiert Baumwollindustrie einen Erportüberschuß von mehr als 42 Prozent bätten und jene der Woll. ostministerium zugewiesen erhielt. Mit dieser Elend auch in den Reihen der intellektuellen Ar- mir, daß die Armee eine Abwehrarmee ist, wenn industrie, die nach der amtlichen Statistik im falomonischen Lösung fand die Sazbalgerei ihr beiter mit akademischer Bildung unerträglich fühl die Zivilführer weder Zutritt noch Möglichkeit ersten Halbjahre 1922 um 72 Prozent mehr Wa- Ende und so konnte nach langen Mühen die neu bar machen? Es verdient ferner noch vermerkt haben, in die Pläne der Generalstabler Einsicht ren exportierten, die Betriebe sperren, weil ihnen aufgebügelte allnationale Koalition wieder er zu werden, daß die russischen Beamten nur in zu nehmen? Deshalb handle ich so und fordere der Abjat fehlt? Wäre dieses Unfaßbare wahr, stehen. Jetzt kann die Regiererei wieder los verwendet werden sollen, was den bisher geübten wenn ihr nicht in direkter Verbindung mit uns ber Slowakei und in Karpathorußland entschieden, daß ihr uns in dieser neuen Stellung, hätten die Unternehmer mutwillig, nur, um die gehen. Noch einmal ist es gelungen, die Risse Praktiken der Regierung bei der Beamteneintei sein werdet, nicht entfremdet, daß ihr richtige SoArbeiterschaft durch Hunger und Arbeitslosigkeit in der Koalition zu flicken. Ob sie einen neuer lung völlig entspricht. Sind doch diese Gebiete zialisten auch in der Soldatenmontur bleibet, daß niederzuringen, das Märchen von der Export lichen Sturm auszuhalten vermag, steht dahin. das Sammellager für jene Elemente unter der ihr nirgendwo und unter feinen Umständen daran unmöglichkeit erfonnen, so wäre dies ein Wert So ramponiert die Koalition aus der in den Beamtenschat, die sich für andere Dienſtorte went. vergesset, daß ihr er feib. Gehet und wehret zuerst Sozialisten und voll ſo unmenſchlicher Tüde, daß man an der leßten Tagen geführten Rauferei um die Mini- ger oder gar nicht eignen, so daß die Prager Zen - dann erst Soldaten seid. Gehet und wehret Menschlichkeit dieser Unternehmer verzweifeln i müßte. Kein Haź, feine Strafe wäre groß genug, ſterſtellen auch hervorgeht, so ist doch nicht tralstellen sich wohl mit Recht sagen dürften, daß euch vorläuig nicht gegen diefes Uebel, glaubet um das Elend zu fühnen, das sie an den arbeits- daran zu zweifeln, daß in den nächsten Stun die 30 Ruffen, die man nicht fennt und von denen aber fest mit uns daran, daß es nicht ewig wahLos gemachten Arbeitern verbrochen hätten. den schon wieder die bekannten Lobgefänge auf man scheinbar teine beruflichen Glanzleistungen ren wird und arbeitet gemeinsam mit uns an der erwartet, dort nichts verpatzen können, weil wirt- Verkündigung der wahren sozialistischen Ideen Und wie mun, wenn die Unternehmer die die nationale Solidarität“ ertönen werden. lich nichts mehr zu verpagen ist. Leider ist diese für die baldige Beseitigung des Militarismus." Babrbeit fprechen, wenn die Ziffern der San. Was man davon zu halten hat, weiß man uncingestandene Auffassung nur zu berechtigt. So delebilanz falsch sind und wenn Dr. Hotoweb nun zur Genüge. illustriert die Aufnahme der Wrangelgardisten in recht bätte, daß unser Auslandshandel nicht im den tschechoslowakischen Justizdienst die bei uns Steigen, sondern, dank dem Aufstiege der Krone, herrschenden Zustände in jeder Hinsicht, charakteri fiert den Geift, der Regierung und Verwaltung beherrscht, und zeigt, von welchen Gesichtspunkten beurteilt an maßgebendster Stelle Entschlüsse gefaßt werden.
Ridgange ift? Dann fragen wir, wer ist Gestern nachmittags erfolgte die Veröffent. Gestern nachmittags erfolgte die Beröffent der Schuldise, oder die Schuldigen, die sich ver- lichung der Handschreiben an die neuen Minister. men, um en, gefälschte Ausweise in die Welt zu setzen: Um vier Uhr legten diese den Eid in die Hände me fonnten eben diefe Kreise trotz des Rüd- des Präsidenten der Republik ab, worauf der erste ganges des Exportes entgegen allen Erfahrungen Ministerrat zusammentrat. Die neue Regierung und Sefezen der Bollswirtschaft die Steigerung setzt sich endgültig wie folgt zufammen: der Krone erzielen? Bedenken wir doch, daß unfere Exportfähigkeit das stärkste Argument der Regierungsmänner war, mit dem sie die Wertfeigerung motivierten. Und nun schen wir die Zatfache rapid rüdgehenden Exportes vor uns Bei steigenbem Kurse der Stone.
Und wieder stehen wir vor Unfaßbarem. Denn die logische Folge der unrichtigen Handelsbilan; wäre ja dann, daß das Steigen der Krone durch unverantwortliche, daran interessierte Fat toren ausgelöst wurde, die durch dunkelste Mittel die Krone in die Höhe trieben, unermeßliche Gewinne einheimsten, jedoch unseren Exporthan del ruinierten, weil ja dann die Exportsteigerung, auf welche sie sich zur Erklärung des rapiden Steigens der Krone berufen, in Wahrheit gar nicht bestünde. Wer sind die Menschen, die über diese Macht und die Mittel verfügen, um alle Gefeße der Logik und der Vernunft auf den Kopf zu stellen, deren Macht so weit reicht, die HanSelsbilanz ihren persönlichsten Zweden dienstbar zu machen?
Und nun haben jene Faktoren das Wort, die die vollste Verantwortung für alles, was bereits geschehen ist und noch geschehen wird, tragen. Das statistische Staatsamt, das Außenhandelsamt müssen der Oeffentlichkeit Rede und Antwort stehen, die Industriellen und ihre Drs ganisationen, die Handelskammern, müssen den Schleier von den Geheimnissen unserer Bolts wirtschaft lüften.
Abbé und Täufling.
Ministerpräsident: Anton Švehla. Acußeres: Dr. Eduard Beneš . Inneres: J. Malypetr. Nationalverteidigung: Fr. Udržal. Justizwesen: Dr. Josef Dolansty. Finanzen: Dr. Alois Rašín . Eisenbahnen: Jiří Stříbrný . Post und Telephon: Alois Tučný . Unterricht: Rudolf Bechyně . Aderbau: Dr. Milan Hodža . Handel: Ladislav Nová f. Deffentl. Arbeiten: Antonin Srba . Soziale Fürsorge: Gust. Sa br man. Sanitätswesen: Jan Šrámef. Approvisionierung: Dr. E. Frante. Unifizierung: Dr. J. Markovič. Slowakei : Dr. Josef Kallay.
Die tschechoslowakische Reglerung für die rus fischen Weißgardisten. Wie in der„ Prager Presse" zu lesen ist, ist der Verein russischer Flüchtlinge in Belgrad an die tschechoslowakische Regierung mit dem Ersuchen herangetreten, sie möge russische Flüchtlinge mit juridischer Bildung in den Staatsdienst übernehmen, da zahlreiche dieser Emigranten in Belgrad brotlos feien. Die Regierung hat dieses Ansuchen dem Ministerrate unterbreitet, der es zustimmend erledigte. Der„ Prager Presse" u folge werden nunmehr etwa 30 russische Juristen als Vertragsbeamie in der Slowakei und in Karpathorußland bei den Gerichten Verwendung fin
Vater, knorrig wie ein Eichenstamm, mit vertrümmten Händen und frummen Beinen, erklärte: Ja, die Weibsleut sind nie fertig, nein!" Die beiden andern Söhne des Alten began nen zu lachen, einer wandte sich an seinen älteren Bruder, der vorhin gerufen hatte:
Mittag.
Hol se, Polyte. Sonst tomm se nich vor Der junge Mann trat in fein Haus. Ein Volk Enten, das nahe den Bauern niebergegangen war, begann mit den Flügein zu schlagen und zu schreien, dann trollten sie nach der füße mit ihrem langsamen, schwankenden
Von Guy de Maupassant . Vor dem Tore des Meierhofes warteten die Leute in Sonntagsstimmung. Die Maisonne warf ihr flares Licht auf die erblühten Apfelbäume, die rundlich wie riesige weiße Blumensträuße, rosig und duftend, auf den Hof einen Blütenschnee fal len ließen. Ohne Unterlaß säten sie die Senofpen, die flatterten und flogen, während sie aufs hohe Gras fielen, wo Löwenzahn wie Flammen leuch tete und Klatschrosen Blutstropfen glichen. Schritt. Ein Mutterschwein lag schläfrig neben der Mistgrube mit riesigem Bauche und vollen Brüsten, während eine Bande von Ferkeln mit ihren knotenähnlichen Ringelschwänzchen sich um sie
herumtummelten.
Wieder ein mißlungener Hochverratsprozeß. Der gestrige Pražsty Bečernit" meldet:„ Es ist nicht gut, Hochverräter en gros zu produzieren. Im Falle Hlinka handelte es sich um eine Unbedachtsamkeit, wofür Hlinta selbst durch die Internierung in Illava und Bodol bestraft wurde. Den Srovarleuten genügte das nicht und sie insze. nierten einen Hochverratsprozeß, in welchen sie Das Das Parlament wird, wie die agrarische eine Anzahl von Personen verwvidelten. Role" berichtet, wahrscheinlich am 24. Oktober ganze Jahr hat man ausgeforscht, geschrieben, es jusammentreten. In der ersten Sizung wird der wurde ein teuerer Beamtenapparat beschäftigt, neue Ministerpräsident das zwischen den Parteien um zum Schluß annulliert zu werden, da nichts vereinbarte Programm vortragen, welches eine Hochverräterisches geschah. Eine Reihe der in den Fortsetzung des Programms der früheren Re- Prozeß Berwidelten wurde wegen Mangels gierung fein wird, vermehrt um fonkrete Forbes an Beweisen entlassen, und dasselbe wird rungen der einzelnen Parteien, soweit ein leber sich bei den übrigen ergeben. Die Regierung fam einkommen erzielt wurde. Im Brinzipe ist es zu zu der Ansicht, daß es nicht gut fei, Del ins cinem Uebereinkommen über die Gleichwertigkeit Feuer zu gießen. Zur Autorität des Staates trug der Landwirtschaft mit der Industrieproduktion dies zwar nicht bei, aber ein zweites Mal wird gekommen und die Notwendigkeit der Veränderung man nicht aus einer Müde einen Elephanten einiger Steuergesetze wurde anerkannt. Die Tsche- machen... Die Völter gewinnt man chen erwarten von der neuen Regierung, daß sie nicht durch Persetutionen."- Die auf namentlich die Sprachendurchführungsverordnun- fallende Verurteilung der Hochverratsschnüffelei darf uns hier nicht in Erstaunen setzen, da es sich gen herausgeben wird. diesmal um einen den Streisen des Pražsty Ve černit" sehr Verwandten, den Pater Slinta, han delt. Jedenfalls ist jeder über das Allgemeine der Sache gesagte Satz zu unterstreichen.
Nun erschien in der offengeliebenen Tür eine dide Frau, die ein Kind von zwei Monaten trug. Die weißen Schleifen ihrer hohen Haube hingen ihr bis zum Rücken hevab und fielen auf einen roten Schal, der wie eine Feuersbrunst leuch Auf einmal ertönte unten hinter den Bäu- tete, das sind ruhte, in weißes Leinen gewitmen des Bauernautes die Kirchenglocke. Ihre felt, vorn auf dem Leibe der Wärterin. metallene Stimme sandte zu dem freundlich strah Dann kam die Mutter, groß und start, faum Iden Himmel einen schwachen fernen Ruf. achtzehn Jahre alt, frisch und lächelnd am Arme Schwalben flogen pfeilschnell durch die blaue ihres Mannes heraus. Darauf die beiden GroßWeite, die große unbewegliche Buchen einschlos- mütter, welt wie alte Acpfel mit offenbarer Erfen. Der Stallgeruch zog zuweilen, vermengt mit dem fanften füßen Duft der Apfelbäume, durch
die Luft.
Einer der Männer vor dem Tore wandte sich nach dem Hause und schrie:
"
Der Zensor der tschechoslowakischen Republit wird furchtbar empfindlich, wenn irgendwie die heilige Bürokratie angegriffen wird. Der„ Večer nif Bravo Lidu" verweist gelegentlich eines solchen Falles, nämlich der Konfiskation des Leitartikels im Duch Cafu", auf die auffallende TatDemonstrierende Bolizisten. sache, daß sich vielleicht noch niemals soviel Ston- Hamburg, 7. Oft.( Eigener Drahtbericht.) fistationen im Amtsblatt wie in der letzten Zeit Heute früh veranstalteten die Polizeibeamten eine gefunden haben. Alles wurde beschlagnahmt: die große Demonstrationen, weil ihnen der Oktoberschechische, deutsche. slowakische, tommunistische, und ein Teil des Septembergehaltes nicht ausnationaldemokratische, sozialistische, fleritale Fach- gezahlt worden war. Sie entsandten eine Ver und Bildungspresse. Das Blatt fagt ausdrücklich: tretung in das Amtszimmer der PolizeipräfiUnsere Presseverhältnisse rufen nach radikaler benien, der nach Rücksprache mit dem BürgerSorreftur! Allerlei Unfittlichkeiten, Gemeinheiten meister die Versicherung abgab, daß noch heute und elendes Zeug werden durchgelassen, aber eine den Beamten auf den Oktobergehalt ein Bor berechtigte Kritik oder eine bloße Feststellung schuß ausgezahlt wird.
schwächlichen fleinen Bengel. Straßenjungen stie- fette fich alles wieder in Bewegung. Man ging gen auf die Gräben, Leute ohne Zahl erschienen jeut rasch, denn man dachte an das Effen. vor den Gehöften. Mägde mit den Doppeleimern Die Dorfjugend folgte dem Zuge. So oft boll Milch stellten ihre Last nieder und ruhten man den ficinen Rangen eine Handvoll Zuckereinen Augenblick, um die Taufe zu sehen. Und die zeug zuwarf, gab es einen tollen Wirrwarr, Wartefrau trug triumphierend ihre lebende förmliche Stämpfe Mann gegen Wann, ausge Bürde, wich behutsam den Pfügen aus. Die raufte Haare usiv., auch der Röter von vorhin Alten zeremoniös, fie gingen etwas trummge- stürzte sich in den Haufen, um etwas von den büdt von der Last der Jahre und der Leiden, vedercien zu erwischen. Man zog ihn am die Jungen spürten Bust zum Tanzen und be- Schwanz, an den Ohren, an den Pfoten, aber er trachteten die Mädel, die sie vorübergehen sahen. war noch mehr darauf versessen, als das kleine Vater und Mutter schritten gravitätisch und Volt. ernst einher, fie folgten dem Kinde, das einst an Die Wärterin, die schon ganz müde war, ihre Stelle später im Leben treten und ihren fagte zu dem Abbe, der neben ihr ging: Namen, den Namen Dentu, den man im Kanton Sagen Sie mal, Herr Cure, fönnten Sie sehr wohl fannte, fortpflanzen sollte. mir nicht bißchen Ihren Neffen abnehmen, daß ich einen Augenblid verschnaufen kann. Ich bin schon ganz schachmatt."
Jezt sah man die Kirche mit ihrem spitzen Glodenturm. In einer Deffnung desselben bewegte sich etwas rasch, flink huschte es hinter dem steilen Fenster auf und ab. Es war die Glode, bie noch immer ertönte und den Neugeborenen zum ersten Wale in das Haus des Herrn rief. Ein Hund war mit dem Zuge mitgelaufen. Man warf nach ihm mit Zucerzeug. Er bellte um die Leute herum. müdung in ihren verarbeiteten Hüften, die durch Das Tor der Kirche war offen. Der Priester Eine davon war Witwe; sie nahm den Arm des start, auch ein Dentu, ein Ontel des Kleinen den langen, rauhen Dienst gekrümmt waren. ein großer Mann mit roten Haaren, mager und Großvaters, der vor den Tore geblieben war; und Bruder des Vaters, wartete vor dem Altar. so gingen sie an der Spizze des Zuges, hinter Er taufte seinen Neffen nach dem Ritus Prosperihnen das Kind und die Hebamme. Die übrige Bäsar; der letztere begann zu heulen, dls man ihm Familie ging hinterher. Die Jüngsten hatten das symbolische Salz verabreichte. Bonbontüten.
Vorwärts, Melina,& läutet schon!" Er war vielleicht 30 Jahre alt, ein großer Bauer, den die lange Feldarbeit noch nicht ge Dort unten läutete ruhelos die fleine Glode frümmt und verunstaltet hatte. Ein Greis, sein und rief aus Leibeskräften den erwarteten
Als die Zeremonic vorüber war, blieb die Familie auf der Schwelle der Kirche stehen, bis der Priester fein Westleid abgelegt hatte; dann
Der Priester nahm das Kind, dessen weißes leib wie ein heller Fled von seiner schwarze Soutane abstach, und umarmte es förmlich, da ihm die leichte Bürde lästig schien und er nicht wußte, wie er sie halten sollte. Alle Welt begann zu lachen. Eine Großmutter meinte von weitem: Ist dirs nicht leid, Abbe, daß du nie so etwas haben wirst?"
großen Schritten einher und fab starr dem Baby Der Priester antwortete nicht. Er ging mit in die blauen Augen. Er spürte ein heißes Verlangen, die runden Wangen des Kindes an seine Lippen zu drücken. Endlich konnte er nicht mehr widerstehen, er hob das Kind bis zur Höhe feines Gesichtes unb tüßte es lange.
du eins willst, brauchst dus nur zu sagen." Der Vater schrie: Sag mal, Abbe, wenn