8. Oktober 1922,
Ausland.
Die Schuld der Deutschnationalen am Gründen, Bozener Faseisteneinfall.
Bahl, eines Schulgesch" hin oder her, einen| Beispiel genügt, denn der Geist, dem es entFauftschlag ins Antlitz der Volkskultur bedeutet, stammt, ist in Böhmen und Mähren der gleiche. unterläßt Herr Dr. Poliger aus begreiflichen Im übrigen scheinen wir erst am Anfang der Uebel zu stehen. Die zu keiner Deutschenhege Es wurden mehr deutsche als tschechische zu schmutzige„ Prager Presse" bringt in Schulen reduziert, weil, wie der Präsident des ihrer Samstagnummer vielmehr eine Statistit Landesschulrates bemerkt, der Klassendurchschnitt über die Einsrcheibungen an deutschen und tschein tschechischen Schulen 45.63, in deutschen 42.90 chischen Mittelschulen, errechnet für jene betrug. Falls also ein gewisses Gleichgewicht einen Klassendurchschnitt von 28, für diese von eintreten follte, lag die Notwendigkeit vor, cine 36 Schülern und fommt zu dem Ergebnis:„ Aus größere Anzahl deutscher als tschechischer Schulen diesem Grunde müssen sich die Deutschen endlich zu reduzieren." Also sprach Dr. Poliger. Warum mit dem Gedanken befreunden, daß im tschechoaber sagte er nicht, wie es ihm sein Amt und flowakischen Staate erst das von Oester seine nationale Gesinnung gebot: Damit ein reich begangene Unrecht ausgegli gewisses Gleichgewicht eintrete, müssen wir die chen werden muß, hierauf erst wird zu einem dazu notwendigen tschechischen Klassen noch schaf befferen Ausbau des deutschen Schulwesens gefen und die Kosten dafür durch Einschränkung schritten werden können."" Unrecht ausgeglichen" des Kultus- oder des Heeresbudgets hereinbrinder Satz riecht nach Steperverbrennungen in gen?" Warum? Weil der Aufbau weniger Freude Menge, d. h. nach der Absicht, das deutsche Mit bereitet als die Schädigung des nationalen Erb- telschulwefen genau so zu erbroffeln, wie die Voltsschulen. Wir hören die Drohung, wir sehen die Kulturfeinde gerüstet im Namen des heiligen Nationalismus". Die Statistit fährt als erste Kanone auf, die Schlacht, nein, die Schlächterei soll solgen. Eine nette Arbeit für einen Kultur
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Tages- Neuigkeiten.
Die Untersuchungen in der Spionageaffäre werden immer fomplizierter. Scapitän Wurm als Mitschuldiger verhaftet. Angeblich auch Dr. Bacran in die Angelegenheit
berwidelt.
Die Fascisten sind, wie wir schon berichtet haben, in Bozen eingefallen und haben damit ihr Gewaltregime auch nach Deutschtirol verpflanzt. Kein Wort der Verurteilung ist dafür hart genug, aber es hebt die Schulb nicht auf, welche die Deutschnationalen an dem verbrecherischen Gewalt streich tragen. Seit Jahr und Tag stand die Gemeindewahlreform in Bozen zur Erörterung, aber die Deutschnationalen unter ihrem Führer, dem Bürgermeisten Dr. Berathoner, sabotierten fie nach allen Regeln der Kunst und in ihren Er Hlärungen als Gemeindegewaltige befleißigten sie fich eines Tones, der die Minoritäten, Italiener wie Sozialdemokraten, absichtlich provozierte. Um die Macht des erbgesessenen Bürgertums zu erhalten, wurde jede Wahlreform, welche den Mi- feindes." noritäten eine gerechte Vertretung gesichert hätte, Das Ergebnis der Polizerschen Erwägungen systematisch vereitelt. Dafür wagte es die herr- war die Beseitigung von 250 deutschen und von fende Clique, der gesamten Einwohnerschaft Süd- 96 tschechischen lassen. Darüber zu murren, tirols, also auch den Italienern und Proletariern, wäre ein bitteres Unrecht gegen den Dr. Polizer. die Erhaltungskosten für das Sekretariat des Dann führt er an: Es wurden nachstehende staat! " Deutschen Verbandes" aufzuhalsen, indem die nationalen Gemeinderatsmajoritäten diesen Bud- deutsche einklassige Volksschulen mit einer Anzahl getposten an vielen Orten bewilligten. Ebenso von unter 20 Schülern nicht aufgehoben: Bösig arrogant auf dem kommandierenden Herrenstand.( Bez. Dauba) 19 Schüler, Rohling( Bez. Tachau) punkt verharrte die Partei in der Fage italieniſcher 17 Schüler, Neuſtüd( Bezirk Gablonz ) 9 Schüler, Die Religion des Sozialismus. bas letzte Glied in der Stette der Mitſajulbigent Minoritätsschulen. Nicht einmal zum Verhand- ohhäuser( Bezirk Marienbad) 14 Schüler, Glit. lungstisch wollte man fich fehen und die fozial chau( Bezirk Plan) 18 Schüler, Mühlhöfen( Bez. demokratischen Vorschläge wurden erst übernomics) 19 Schüler, Wrbis( Bezirk Mies) 19 men, als es zu spät war. Am unverantwortlich Schüler, Sicheriz( Bez. Ludity) 17 Schüler. Dies ften aber betrug sich Dr. Perathoner, als die fas- ist der schlagendste Beweis, wie milde() cistische Welle schon herannahte, die Fascisten ein vorgegangen worden ist, wie vorsichtig hiebei die Ultimatum stellten und der Bürgermeister die Lage der Gemeinden, die Entfernungen der Antwort bis auf den Oktober vertagte! Dadurch Schulen und die Ungangbarkeit der Wege, befonund durch die Heyartikel der teutonischen Presse ders in Berggegenden, erhoben wurden." wurde die Gewaltat geradezu herausbeschworen. ,, Wie milde" wahrlich, wer den Schaden Daß sie nicht hätte fommen müssen, beweist hat, hat für den Spott nicht zu sorgen. Und der das tluge Verhalten der Meraner Gemeinde Schaden ist nicht mehr gutzumachen. Waren verwaltung, die mit den Fascisten ein billiges doch bis zum Ende des Schuljahres 1920-21 Abkommen traf. Durch Halsstarrigkeit und natio- 715 Stlassen gesperrt, jetzt kommen 250 dazu, wir nalen Größenwahn hat also die Partei Beratho- stehen also bereits bei 965. Das sind, da es im ners die Selbständigkeit der Bozener Gemeindever- Jahre 1918 noch 8476 Stlassen gab, 11.5 Prozent waltung ans fascistische Messer geliefert! oder beinahe ein Achtel aller Volksschulklassen. Unser Bruderblatt, das Bozener „ Volksrecht", Diesem Minus der Deutschen steht ein Plus von welches diese für die Deutschnationalen nieder- 940 tschechischen Klassen gegenüber, ein Gewinn, schmetternden Zusammenhänge in einem von ge- den wir dem tschechischen Volke neidlos gönnen, rechter Entrüstung durchzitterten Artikel aufdedt, mur auf Stosten der deutschen Erziehungsmöglich. stellt zum Schlusse erfreulicherweise fest, daß die feiten hätte er nicht gehen dürfen. fascistische Welle wieder abgeebbt ist. Der Groß
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mählich zu einer Hydra aus. Tagtäglich treffen Die Brünner Spionageaffäre wächst sich allMeldungen über neue Verhaftungen ein und wenn sich auch die tschechische Presse bemüht, die ganze Angelegenheit als Wittel gegen Ungarns Aufnahme in den Völlerbund zu verwerten, fo gelingt ihr dennoch eines nicht: nämlich der Tatjache zu entgehen, daß sich im tschechoslowakischen Heere eine Erscheinung offenbart, welche als Folge eines Apparates zu brandmarken ist, der sich auf Geheimplänen der schon zu Desterreichs Zeiten berüchtigten Generalstabswirtschaft aufbaut. Die" Cas"-Meldung z. B., daß vorgestern auch der Referent des Präsidiums des Landesverteidigungsministerums, Kapitän Wurm, verhaftet worden ist, muß ungeheures Aufsehen erregen. Es handelt sich um eine der wichtigsten Persönlichkeiten des Kriegsministeriums, welcher den Abgeordneten die nötigen Informationen zu ecteilen hatte. Und dieser Mann soll noch nicht Von Dr. Müller- Wolf. fein. Die Narodni Listy" bemühen sich, in ihrer gestrigen Nummer eine Aufklärung dar Was das Religiöse im Sozialismus ist, das über zu geben, warum über die Spionageaffäre will ich euch flipp und flar sagen, hart und bitter: in die Presse schon früher feine Nachricht gebrundaß der Arbeiter( und heute auch der Kopfarbeiter, gen sei. Es wurde angeblich bei dem Brünner soweit er zu denken fähig ist) sich als Proletariat Landeskommando mit allem Nachdruck das Er erlebt, besiglos, hilflos ausgeliefert einem Schick suchen gestellt, Stillschweigen zu bewahren, mit fal, das von übermächtigen Mer schen ohne sein dem Bemerken, daß die Militärbehörden nicht beohnmächtiges Butun gelenkt wird, daß der Arbei- absichtigen, die Affäre totzufchweigen, sondern ter sinnlos in der Welt steht, jawohl: sinnlos, denn daß sie die Angelegenheit, bis sie reife, der Defer ist Mittel für fremde 3wede, nicht auf ihn fentlichkeit selbst bekannt geben wollen. Im Falle kommt es an, sondern auf die kapitalgetriebene Nowakowsti handle es sich nicht um eine bloße Wirtschaft( und welcher Arbeiter weiß, ob und Militärspionage, sondern die Sache habe einen wie lange seine Leistung begehrt wird und wann politischen Hintergrund und die Spuren führen er weggeworfen wird? welcher Arbeiter hat ein zu einer, im politischen Leben der Republik disLebenswert, das ihm Menschenwert gibt? sodaß fredierten Persönlichkeit. Durch die Erklärung er fagen fann:„ Das ist mein Tun, das nimmt des Ministeriums für Landesverteidigung ist es mir keiner, darin bin ich mit Leib und Seel, das möglich, wenigstens Dinge zu berühren, die der bin ich für immer?", daß dem Arbeiter der Men- Untersuchung nicht vorgreifen. Der erst 23jährige schenwert, die Selbständigkeit in der Welt des Leutnant Nowalowsti iſt Pole den GroßWirkens, der Lebensgestaltung weggenommen ist eltern und der Erziehung nach ein Deutscher. und daß der Arbeiter sich nicht so als einzelner Mittwoch, den 27. Oftober Vormittag wurde Eine besonders fühne Spiegelsechterei wird Berunglückter fühlt, sondern inmitten einer unge. Nowakowski von Offizieren in Brünn und von teil der Eindringlinge hat Bozen bereits gestern in der Mitteilung des böhmischen Landesschul- heueren Waffe von Leidensgefährten( und täglich zu diesem Zwecke aus dem Landesverteidigungsverlassen und die feltsamen Bilder der letzten Tage find einem friedlicheren Getriebe mit militariff rates mit der Zahl der beantragten Reduktionen wächst die Schar der Enterbien, und er ahnt, daß ministerium nach Brünn gekommenen Brager fchem Anstrich gewichen. Die Verbitterung zwischen getrieben. Es ist wahr, der Landesausschuß war hier ein fürchterliches Schicksal ist) und die„ Klassi Offizieren einem scharfen Verhör unterzogen. Er Deutschen und Italiern aber ist geblieben, und fo gerecht, iveit mehr tschechische( 1120) als ter" des Sozialismus haben diese Ahnung im leugnete erst, wurde aber überwiesen und berwenn die Nationalisten der einen Seite über Ber deutsche Klassen( 915) zur Aufhebung zu bean- ehernen Lohngeset, in der Mehrwertlehre und riet dann auch seinen Genossen, den deutschen gewaltigung" aetern, so sollen sie sich gesagt sein tragen. Aber an dieser Gerechtigkeitsgefte ließ anderen grauenvollen Vermutungen in Worte zu Technifer di To a be. Schwabe wohnte bei dem Loffen, daß jeder Chauvinismus mit Naturnotwen man es sich weislich genügen, die tatsächlichen fasen gesucht, die ein aufſtöhnendes Echo in der deutschen Abg. Doktor Baeran, mit dem er Digkeit wieder den Chauvinismus der anderen Auflösungen trafen 250 deutsche( 27.3 Prozent Gemeinde der Proleten fanden, ein Schidfal ist sehr vertrauliche Beziehungen pflog. Die Säuserzeugt. Das gilt für Bozen , gilt für das Ber - der Anträge) und 96 tschechische( 8.5 Prozent) hier, das will uns würgen, dagegen muß man lichkeit der Familie Schwabe wurde einer nächthältnis der Franzosen zu Deutschland und gilt Klaffen. Troßdent also der alles eher als deutsch mit Fäusten und Zähnen sich wehren, auf dagegen, lichen Untersuchung unterworfen und gleichfalls auf dagegen, so schtvad) wir sind, auf dagegen. belastende Dokumente vorgefunden. Schwabe fuhr gesinnte Landesausschuß anerkannt hatte, daß und viele von uns werden erdrosselt von diesem stets mit dem Material von Nowakowski nach weit mehr tschechische als deutsche Klaffen zur weit mehr tschechische als deutsche Klaffen zur Teufel. Aber trotzdem: auf dagegen! Diese grim- Prag . Nowakowski und Schwabe befinden sich in Beseitigung reif feien( was wir für beide StaDie deutschen Schuldroſſelungen.tegorien leuamen) fielen dreimal so viel deutſche Schicksal ist unsere Religion. Und darum ist unser auf den Spielberg überführt. mige Einsicht und Wut gegen das kapitalistische Haft. Nowakowski wurde bereits am Mittwoch ſo Gottesdienst: der Stlassenlampf. Das ist eine männliche Religion. Kein mönchisches Wimmern von Weltentsagung, Weltflucht, tein jämmerlicher Teltšit, tschechoslowakischer Beamter des Inter Ein neugieriger Beamter. Herr Dr. Rudolf Trost mit Andachtsduselei oder Jenseitsträumerei, nationalen Arbeitsamtes beim Völkerbund in sondern Zorn der Tat, Gegenwart. Weil unsere Genf hatte mit einem Redakteur der„ Prager Religion so fürchterlich ist, verträgt sie fein fanf- Presse" eine Unterredung, in der er fragte, wieso tes Gefäusel von allgemeiner Bruderliebe. Seid es lomme, daß trop der bedeutenden Arbeitslosig umschlungen Millionen."( das steht ir weiter feit der Gesetzenttvurs über die Organisation der Ferne.) Aber die Kampfgenoffen find unsere Brü- Arbeitsvermittlung, der schon beinahe zwei Jahre der, mit denen sind wir international verbunden, nicht mit dem Gegner. Die Arbeiter aber, die das nicht erleben, in denen es nicht aufstöhnt, auf schreit, aufbäumt zur Tat: die haben teine Religion, oder sie haben eine Sklavenreligion des Berzichts. Und nach, biel zu viele Arbeiter sind stumpfe Tiere und erleben es nicht, daß fie Proleten find, sie haben keine Proletenseele, sie fühlen nicht die Proletenhölle, in der sie zermalmt wer den, sie beten nicht mit geballten Fäusten, wie wir, um Erlösung aus dem Fegefeuer.
ebenso bei uns.
Die fortgesetten Beschwerden über Schul- Und wenn sich Dr. Boliger auf ein paar und Klassensperrungen bangen nunmehr auch einfame deutsche Gebirgsschulen beruft, die er die harthörigsten tschechischen Schulgewaltigen trop geringer Schülerzahl notgedrungen stehen zum Steden und zwingen sie, die Statistit zu stra- laffen mußte, weil ihre Auslösung wegen der pezieren. Einen flassischen Beweis dafür liefert Ortsverhältnisse eine nicht zu rechtfertigende der Präsident des böhmischen Landesschulrates, Schande gewesen wäre, so erinnere er sich dafür Dr. Poliger, mit dem nachfolgenden Bericht, der tschechischen Minderheitsschulen, die noch jest welcher die Schulbehörden Böhmens als die allem Bedürfnis und allem Sparsamkeitsfana reinsten Unschuldslamimer schildert, so jemals tismus zum Troß aus dem Boden gestampft auf den Wiesen der Schulorganisationen geweidet werden! Was ist zum Beispiel, wenn auch Dr. haben. Dr. Boliger weiß zu berichten, daß auf Polipers Stompetenz nicht dorthin reicht, mit Grund der Einschreibungsergebnisse an Bolts- der soeben gegründeten tschechischen Schule in und Bürgerschulen vom Landesausschusse 2035 Rutscher au innerhalb der Wischaner deutKlassenreduzierungen vorgeschlagen fchen Sprachinsel( Mähren )! Um fic errichten zu worden sind. Der Landesschulrat habe von born tönnen, wurde einer Lehrerin ihr Zimmer wegherein jede Aufhebung einer Bürgerschulklasse genommen und nun sißen darin wohlgezählte unterlassen und nur Volksschulklassen sechs Stinder aus Kutscherau und drei aus Boh tassiert. Aber auch diese nur dann, wenn sie we- balit, einem eine halbe Wegstunde entfernten, niger(!) als 65(!) Schüler zählten. Daß diese eine tschechische Schule besitzenden Ort! Das
Man begann zu scherzen, so derb, wie es eben Landleute zu tun pflegen.
Besonders von dem Augenblick an, da man sich zu Tisch sezte, zeigte sich dies. Da hrach die bäuerliche Lustigfeit wie ein Sturm über die Gesellschaft herein. Die beiden anderen Söhne wollten sich demnächst verheiraten, ihre Bräute, die nur zum Essen kamen, bekamen von allen Gä ſten unaufhörlich derbe Anspielungen auf die tommenden Generationen, die diesen Verbindungen entstammen würden, zu hören.
noch einmal auf seine Knie zu nehmen; denn er fühlte noch in der Brust und im Herzen das fanfte Gefühl, das ihm vorhin, als er aus der Kirche lam, zuteil geworden war.
trug ihn in das Nebenzimmer. Nach einigen Minuten fant sie wieder und erklärte, daß er nun ruhig in seiner Wiege schlafe.
Die Mahlzeit nahm ihren Fortgang.
Er stand bewegt vor dieser Puppe eines Men- Männer und Weiber gingen von Zeit zu Zeit schentindes wie vor einem seltsamten Geheimnis, in den Sof, dann fehrten sie wieder zu der Taan das er nie zuvor gedacht hatte, wie vor einent fel zurück. Das Fleisch, die Gemüse, die Zider hohen, heiligen Geheimnis der Fleischwerdung und Wein füllten die Mundwerkzeuge und lieeiner neuen Seele, dem großen Geheimnis eines ßen die Bäuchlein anschwellen, die Augen leuchten beginnenden Lebens, der erwachenden Liebe, der und den Verstand sich verwirren. Rasse, die sich fortpflanzt, des Menschengeschlechts, das sich stets neu gebärt.
Die Nacht brach bereits herein, als man endlich beim Staffee angelangt war. Seit einer geraumen Weile war der Priester verschwunden, ohne daß man sich über seine Abwesenheit besonders gewundert hätte.
Endlich erhob sich die junge Mutter, um nachzusehen, ob der Seleine noch immer schliefe. Es war schon dämmerig. Sie tastete sich nach dem Bimmer und ging mit vorgestredten Armen
im Abgeordnetenhause liege, nicht vorwärts fomme, und daß das Internationale Arbeitsamt an dem Schicksal dieses Entwurses interessiert sei. Wir begreifen die Neugierde dieses Beamten, fön nen aber nicht verstehen, warum Herr Dr. Teltšit dem Ministerpräsidenten Benesch, der ja einige Wochen in Genf war, nicht dieselbe Frage gestellt hat, denn Herr Dr. Benesch hätte sie ihm wahrscheinlich besser beantwortet als der Redakteur der„ Prager Presse".
Eine verbotene Versammlung. Am 4. Ol tober hätte in der kleinen Gemeinde Graber cine Versammlung der Deutschen Nationalpartei stattfinden sollen. Die Versammlung wurde jedoch von der Bezirksverwaltung in Leitmerit, die um die ,, Ruhe und Sicherheit" im Staate anscheinend sehr besorgt ist, verboten. Oder glaubte die Leitmerizer Bezirksverwaltung, von der man seit dem so harmonisch" verlaufenen Turnerfeste nichts mehr gehört hat, sich wieder durch eine„ politische" Tat hervortun zu müssen?
Gemeindevertreterkonferenz des Duger Be zirkes. Sonntag den 1. Oktober 1922 fand in Dur im Gasthof Rudolf" eine Gemeindevertreterfonferenz statt, in welcher Genosse Schneider Loosch in ausführlicher Weise über die Aufgaben der Gemeindevertreter bei Verfassung der Voranschläge sowie über die mangelhafte Zuweisung von Unlagen durch den Staat und den geringen Anteil der Gemeinden an die Staatssteuern sprach. Genosse Rück 1- Teplit hielt ein treffliches Re
Es waren derbe, scharf gesalzene Worte, die die errötenden Mädel auffreischen und die MänDie Wärterin aß mit rotem Gesicht und funner sich vor Lachen frümmen machten. Sie schugen mit Fäusten auf den Tisch und felnden Augen in sich hinein, was sie mir verstießen laute Schreie aus. Der Vater und die schlingen konnte. Dabei hinderte sie der Kleine, Großmutter hielten in tollen Einfällen den an- da er sie vom Tische fernhielt. Der Abbe fagte deren die Stange. Die Mutter lächelte, die Alten zu ihr:„ Geben Sie ihn mir. Ich habe keinen nahmen an dem allgemeinen Vergnügen teil und Hunger." So mahm er wieder das Kind. Alles verDer Cure, an diese ländlichen Völlereien schwand da auf einmal um ihn herum, er blieb hinein, um teine Möbel umzustoßen. Doch ließ durch die Gemeinden, um die Arbeitslosigkeit zu stumm fißen, die Augen auf das rosige, dide Ge- ein eigentümliches Geräusch sie stillstehen; er mildern. Es wurde beschlossen, in allen Gemeingewöhnt, verhielt sich ruhig. Er saß neben der fichtchen gerichtet, und langsam drang die Wärme schreckt nahm fic Reißaus, überzugt, jemand den die sofortige Einberufung von Sihungen zu Wärterin und tipelte seinen Neffen an dem des kleinen Störpers durch die Leinen und wurde Fremdes da drin gehört zu haben. Sie kehrte blaß fordern, um eventuelle dringend notwendige ArMündchen, um ihn lachen zu machen. Er schien wie erstaunt über den Anblick des Kindes, gleich ihm an den Beinen fühlbar, wie eine fanfte, und zitternd in den Saal zurück und erzählte beiten, welche in den einzelnen Gemeinden durchals ob er nie zuvor eines gesehen hätte. Nach milde, teusche Liebkofung voll wundersamen Rei- es. Alle Männer erhoben sich geräuschvoll mit führbar sind, zu beschließen, Sämtliche Beschlüffe grimmigen Mienen und drohendem Blid; der find an das Bezirkssekretariat zu melden. denklich und aufmerffam betrachtete er es mit es, die ihm die Tränen in die Augen trieb. finnendem Ernst und viel Zärtlichkeit, die plöß- Der Lärm des Essens wurde unerträglich. Vater ging mit der Lampe in der Hand voran. Beschaffung der notwendigen Gelder ist die BeDer Abbe Iniete vor der Wiege und schluchzte. lich in ihm erwacht war, einer bisher ungelann. Das Kind begann, von dem Geschrei erschreckt, zu Das Haupt hatte er in den tissen geborgen, auf ten, einzigen lebhaften und ein wenig traurigen Regung für das kleine gebrechliche Wesen, wel- Eine Stimme rief: Hallo, Abbe!. Gib ihm dem des Kindes Köpfchen ruhte. ches der Sohn seines Bruders war. doch zu trinken. Du mußt den leinen stillen." Ein wieherndes Gelächter erfüllte den Raum. Die Mutter stand auf, nahm ihren Sohn und
Er hörte nichts, er sah nichts, er betrachtete nur das Kind. Er hatte ein heißes Verlangen, es
weinen.
Bei
Genossen, lefet und verbreitet die Arbeiterprefe.