Etwas von der Zusammenschung des Reichstags.
Wer fizt im neuen Reichstag? Diese Frage ist bisher nur sehr dürftig beantwortet worden. Schon jetzt, wenige Wochen nach der Wahl, ist das heute in alle Winde zerstreute Parlament festgefügt und dauernd bei einander in Joseph Kürschner's handlichem kleinen Reichstagsbuch„ Der neue Reichstag"( Leipzig , G. F. Göschen. Preis 50 Pf.), Mitglieder erfreute. J. das mit Firigkeit", den Schwierigkeiten der Materialerlangung zum
Troy, den Wahlergebniſſen auf dem Fuße folgt. Wir theilen heute Fünfter Verbandstag des Schneider- und Schneiderinnen- dem Etabliſſement der Firma Siemens u. Salske in Char
Man sieht, Kürschner hat auch diesmal sein altes Talent bewährt, legten Tagen hatten wir Gelegenheit, darzulegen, wie in einigen zeitgemäß zu sein und den Nagel auf den Kopf zu treffen. 1893 größeren Fabriken in anbetracht der überaus hohen Temperatur alle haben seine Erfolge auch andere nicht ruhen lassen, die sich seine und jede Erleichterung für die Arbeiter fehlte. Weder WaschIdee zu nuze machten. Das Publikum aber hat im Besiz eines so einrichtungen, noch Trinkwasser waren in genügender Weise vortrefflichen Wertes nicht zu einem Surrogat greifen wollen und so handen; an Ventilation und Räumen zum Einnehmen des Mittagserstand wieder einzig in seiner Art der schwarz- weiß- rothe Buchzwerg, mahles fehlte es gänzlich; und wagt ein Arbeiter, solche Dinge zu der sich fast ohne Ausnahme der Unterstützung aller Reichstags- fordern, dann hat er zu erwarten, daß er hinausgeworfen wird, wie es der Bericht aus einer großen Teppichfabrik melden konnte. Vor einigen Tagen erhielten wir eine Zuschrift, die lebhaft Klage führt über einen bei der Hize unerträglichen Uebelstand in lottenburg. Bei der großen Hige hatten die Arbeiter, welche auf der Gallerie beschäftigt sind, schwer zu leiden, da die Leute unter dem Glasdach ohne jeden Schuß vor den sengenden Sonnenstrahlen arbeiten mußten. Hauptsächlich in dem Neubau, wo auf einer Seite die Dreherei, auf der anderen Seite die Werkzeugabtheilung untergebracht ist, sind die Arbeiter am schlimmsten daran. Die Fenster am Dach des Neubaues sind viel weiter als wie im alten Bau, aber an eine Ventilation oder eine Gelegenheit, die Aus dem Kassenbericht geht hervor, daß in den beiden Geschäfts- Fenster zu öffnen, daran haben die Herren beim Bau nicht gedacht. jahren 1896/97 und 1897/98 die Gesammteinnahmen sich auf So müssen die Schlosser und Dreher den Dunst auf der Gallerie, 156 480,16 M. und die Ausgaben auf 106 734,96 M. beliefen, so daß sich welcher von unten heraufzieht, von früh bis abends einathmen. ein Baarbestand von 49 745,20 m. ergiebt. Die hauptsächlichsten Aus- Allerdings sind an den Seitenwänden einige Kleine Fensterflügel gegaben segen sich aus folgenden Posten zusammen: Reise- Unterstügungen öffnet. Diese müssen aber zum Feierabend geschlossen werden und 18 962 M., Fachzeitung 25 865 M., Agitation 2464 M., Verbandstags- öffnen sich erst wieder früh beim Beginn der Arbeit. Blieben sie und Gewerkschaftskongreß- Kosten 3301 M., Streitunterstützungen während der Nacht offen, so könnte der Dunst hinausziehen. 9577 M., Gehälter und Entschädigungen 5206 M.
einiges aus dem ersten Theile unseren Lesern mit, das ohne Zweifel von allgemeinstem Interesse ist. Der Alterspräsident ist Christ. Dieden( geb. 1810, 1890 war es Graf Moltke, geb. 1800), ein Vertreter der Sozialdemokratie verdient sich wiederum den Preis der Jugendlichkeit, Rosenow . Ihrer Geburt nach sind 14 Mitglieder Im Anschluß an den Schneiderkongreß wurde heute Vormittag 48er. Unter den Konfessionen stehen die Protestanten mit 210 durch den Verbandsvorsitzenden Holzhäuser der fünfte Verbands obenan, die in allen Fraktionen, ausgenommen der polnischen, ver- tag des Schneider- Verbandes eröffnet. Es sind 25 Delegirte, zwei treten sind, während die Katholiken, 141 Mann start, teine Vertreter Vertreter des Vorstandes, einer des Ausschusses und einer der Fachhaben bei den Dänen, der freisinnigen Volkspartei, Deutschen Reform- preffe anwesend. partei, Konservativen, Süddeutschen Volkspartei, Reichspartei und den Welfen. Jüdischen Glaubens sind 4 Volksvertreter, sämmtlich bei den Sozialdemokraten, von denen sich 29 als konfessionslos bezeichneten. Etwa ein Fünftel aller Abgeordneten sind adeliger Abstammung, nämlich 83 gegen 102 im Jahre 1893 und 126 im Jahre 1890. Wie sich die Berufe vertheilen, wird bis zur Herausgabe des amtlichen Reichstags- Handbuchs am besten aus Joseph Kürschner's instruttiver Tabelle ersichtlich, die wir nachstehend folgen lassen:
B. Beruf beztv.
Agent
Stellung
Amtsgerichtsrath.
Amtsrath
Amtsrichter( a. D.)
Amtsvorsteher
Aquariumsdirektor
Arbeitersekretär
Archivdirektor.
Arzt
B. d. L.- Direktor
Bankdirektor
Baumeister
Bergmann.
Bergwerksdirektor
Brauereidirektor
B.-Bd.
B. d. L.
Däne
Fr. Vp.
2
Nf. P.
D.-K.
Elf.
Fr. Vg.
N.-L.
Pole
R.-P.
Soz.
S. Vp.
21
12
1
2 1
2
II
Bergwerksbesitzer
Bezirkspräsident.
Brauereibesiger
Buchdruckereibesitzer.
Buchhändler
Bürgermeister. Cigarrenarbeiter. Cigarrenhändler und
Fabrikanten Domänenpächter.
Domänenrath
Drechsler
Fabrikant Forstmänner
Fürstliche Personen.
Gastwirthe. Geistliche
Generalsekretär
Geschäftsführer
1 1 2 5
1
Gutsbesizer
Gymnasiallehrer
•
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19 12
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23
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28
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S
2
3 236-213 812
1
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113
1
7
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4 1
2
Welfe Bentr.
Ohne
Sa.
9
2
Der Bericht des Vorstandes besagt, daß der Verband an 22 Orten ca. 10 000 Mitglieder zählt. Der Vorstand hat die Scheußlichkeiten und Mißstände in der Konfektionsbranche durch Timm= Berlin ( jetzt in München ) in einer Broschüre„ Die Konfektionsindustrie und ihre Arbeiter" behandeln lassen. Die mündliche Agitation betrieben 1 in Auftrage des Vorstandes Frau Steinbach, Frau Kähler 12 Wandsbeck und die Herren Stühmer, Sabath, Timm, 1 Holzhäuser, Trilse, Walther uno Fahrenkamp. Doch 5 ist der Vorstand der Ansicht, daß größere Agitationstouren die er 2 hofften Erfolge nicht gebracht haben und daß die Agitation am Orte 1 selbst mit größerent Nachdruck betrieben werden müsse. Größere 2 Arbeitseinstellungen kamen in den beiden Berichtsjahren nicht vor. 1 Hingegen erzielten die Organisationen in Bremerhaven , Bad Reichen 5 hall, Ulm , Forst, Mannheim und einigen anderen Orten Erfolge auf dem Wege gütlicher Vereinbarung. Für die Hamburger Hafen 3 arbeiter und die englischen Maschinenbauer wurden aus der Verbands1 tasse je 1500 M. bewilligt.
1
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213
111
Den Rest der vormittägigen Verhandlungen füllten kleine Be anstandungen und Wünsche verschiedener Bezirksvertrauensmänner 2 aus. Die Nachmittagssigung fiel aus.
Kommunales.
Wenn nun wenigstens die Herren Rücksicht nähmen und bei der jezigen Jahreszeit die Neberstunden- Arbeit einstellen würden. Daran ist aber gar nicht zu denken. Zu verwundern ist es, wie die Direktion der Weltfirma die Zustände in der Werkzeugabtheilung mitansehen kant. Dort haben die Schlosser von einem Eisenträger zum anderen Bindfaden gezogen und darauf die Butlappen gehängt, um sich einigermaßen vor den einfallenden Sonnenstrahlen zu schützen. Diese Abtheilung sieht einem Trockenboden ähnlicher, als einer Werkzeugabtheilung. Die Arbeiter haben schon seit Jahren verlangt, daß etwas gethan wird zum Schutz gegen diese sengende Gluth, bis jetzt leider vergeblich.
Wenn man bedenkt, daß die Beseitigung dieses gewiß schwer empfundenen Uebelstandes mit nur geringen Kosten verknüpft ist, so sollte man nicht annehmen, daß in einem so großen Betrieb erfolg Das es los die Beseitigung desselben angestrebt werden könnte. aber dennoch so ist, beweist die Schilderung unseres Eingesandts.
In jeder Familie ein Sparkassenbuch,- das ist das Jdeal aller derjenigen, die da meinen, der Arbeiter werde sich gleich von den auf Besserung seiner wirthschaftlichen Lage gerichteten Be strebungen ablenken lassen, wenn er nur erst ein Kapitälchen von ein paar hundert Mark als Nothgroschen auf der Sparkasse hat. In jeder Familie ein Sparkassenbuch, und die Arbeiterklasse wendet ihren gewerkschaftlichen und politischen Organisationen den Rücken,- auf jeden Haushalt ein kleines Sparkonto, und der Staat ist gerettet! Nun, in Berlin soll ja dieses Jdeal, von dem sich die Der Ausschuß der Stadtverordneten- Versammlung zur Freunde der Sparkasse als einer staatsrettenden Anstalt so großes 13 Vorberathung der Magistratsvorlage wegen Neubau eines Kühlhauses auf dem Gebiete des Zentral- Viehhofes hat heute versprechen, bereits nahezu erreicht sein. Unsere Leser glauben das unter Vorsitz des Stadtverordneten Dr. Schwalbe und in Anwesen nicht? Ja, aber der Berliner Magistrat glaubt es! In seinem eben erschienenen Haupt- Verwaltungsbericht pro 1896/97 weist er in 7 heit des Magistratskommissars, Stadtraths Hübner, des Stadt- Bau- dem Abschnitt über die städtische Sparkasse darauf hin, daß Ende 2 inspektors Bauraths Lindemann beschlossen, der Versammlung 3 März 1897 577 064 Sparbücher mit einen Guthaben von zusammen empfehlen, bei der Kühlanlage dem Ammoniaksystem den Vorzug zu 194 871 293 W. vorhanden waren.( Inzwischen ist bis Ende März 1 geben und die Lieferung der Eisbereitungs- Maschine( welche ein
1
=
3 121 Objekt von nahezu 300 000 M. repräsentirt) der Kottbuser Maschinen- 1898 die Zahl der Bücher auf 608 888 und das Guthaben der 1 fabrik Attiengesellschaft Kottbus" zu übertragen.
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8 217 1 714 310 3 3 238
2
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II
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1 1 1 1
( auch Professoren)
Hofchargen.
Ingenieure Juristen. Justizräthe.
.
Kämmerer( päpstl.) Kaufleute Kohlengruben befizer Konsistorial- Präsid..
Kreisrath Kupferschmied. Landesdirektor Landgerichts- Direkt. Landger.- Rath( a.O.) Landrath Landschaftsrath Legat. Rath u. Sefr.
Lehrer Lithograph. Maler Metzger.
Militär
Mühlenbesizer
Oberamtmann
•
Oberstiftungsrath
Oberzollrath
Dekonomierath
Photograph
Porzellanmaler
Posthalter
Professor( Univ.).
Rechtsanwalt Redakteur Regierungsrath Regierungs- Präs. Reichsgerichts- Rath.
Reftor Rentner. Salinendirektor Sattler.
Schloßhauptmann. Schneider
Schreiner
5 1 1 1 1 2
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Schriftsteller
Schuhmacher
Schuldirektor
Sparkassendirektor. Staatsminister a. D. Staatssekretär
Stadtrath
Stadtschulinspektor.
Stadtverordneter
Standesbeamter.
Stiftsrath
Synditus
Tapezierer
Tischler
Uhrmacher
Versich.- Beamter.
Wein- Gutsbefizer u.
Händler.
Zeitungsverleger..
Bimmermeister
Bollamts- Verweser.
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Der
Vereins
Sparer auf 210 263 568. gestiegen.)„ Die überaus große Anzahl der in der Sparkasse bestehenden Sparkonten", bemerkt hierzu der Bericht, berechtigt zu der Vermuthung, daß fast in jeder Berliner Familie ein Sparbuch eristirt; um dieses Buch gruppirt sich nicht selten gewissermaßen als Familienschatz das Interesse Der Wahlverein des dritten Kreises unternimmt am Som- der Familienmitglieder, die durch Hinzufügen ihrer Spargroschen tag, den 28. August, einen Familienausflug nach der Pferdebucht" darauf bedacht sind, das Guthaben zu vermehren." Gar mancher 922 2 112 bei Köpenick . Da der Verein in diesem Jahre von einer Lassalle - unserer Leser, mancher von früh bis spät arbeitende, sich für die Seinen Feier Abstand genommen hat, so werden die Mitglieder ersucht, mit redlich abmühende Familienvater, wird sich hier erstaunt umsehen ihren Familien sich rege an dieser Veranstaltung zu betheiligen. Der und fragen:" Wo ist denn dein Familienschatz?" Ach, leider 8 Borstand. liegt die Sache ganz anders, als ein hochwohllöblicher Magistrat Freie Volksbühne. Der Andrang zu den beiden ersten Ab- unserer Haupt- und Residenzstadt sie sich denkt, leider trifft es durch119theilungen des Vereins ist derartig, daß den Mitgliedern des Vereins aus nicht zu, daß in Berlin fast jede Familie ihr Sparbuch hätte, in Erinnerung gebracht werden muß, daß jede Abtheilung ihre trotz der über 600 000 Bücher, die die Sparkasse jezt bereits in Mitgliederzahl den im Theater verwendbaren Blägen anpassen muß, ihren Registern führt. Für viele Familien langt der geringe Lohn, Im eigenen den der Vater heimbringt, und der bescheidene Zuschuß, den die um eine leberfüllung des Theaters zu vermeiden. Interesse der Mitglieder liegt es daher, went sie sich Mutter dazu verdienen kann, kaum zum Leben, geschweige zum in ihrem Kunstgenusse nicht beeinträchtigen wollen, daß Sparen. Wohl aber giebt es Familien, in denen zwei, drei und mehr Namentlich in den mittleren den übrigen Abtheilungen neue Mitglieder zuführen, Sparkassenbücher zu finden sind. beziehungsweise neut gebildet Bevölkerungsschichten ist es vielfach Sitte, womöglich für jedes des Vorstand ist bestrebt, nach Familienmitglied ein Sparkassenbuch anzulegen. Nur so erklärt sich Möglichkeit den Wünschen neueintretender Mitglieder Rechnung die große Zahl von Büchern, die den Magistrat zu seiner leider 7 311 tragen, jedoch können unmöglich alle die dringlichen falschen Vermuthung verleitet hat. Die verfittlichende" Kraft des 1 Aufnahmegesuche für die erste und zweite Abtheilung berüdjichtigt Spartriebes läßt übrigens, nach den bei der städtischen Sparkasse Ganz besonders sei darauf hingewiesen, daß auch gemachten Erfahrungen, recht viel zu wünschen übrig. Das Intereffe, in der neuen Saison besonderer Werth darauf gelegt wird, das die Familienmitglieder an ihrem Familienschap" nehmen, führt sämmtliche 5 oder 6 Vorstellungen einer Scrie mit gleicher oft zu Streitigkeiten, namentlich da, wo nur ein Buch existirt, Sorgfalt unter der artistischen Leitung des Oberregisseurs und dabei ist dann, wie der Bericht sagt, jeder Theil bestrebt, das 1 Herrn Steinert vom Leffing- Theater und unter Mitwirkung Sparkassenbuch an sich zu bringen, um seinen Sparantheil vorläufig zu einer größeren Anzahl erster schauspielerischer Kräfte zur Darsichern". Daher die große Zahl der„ vorwiegend von Eheleuten" stellung zu bringen. Also liegt in der Angehörigkeit späterer erhobenen Proteste, durch die der eine den anderen an der Abhebung Abtheilungen kein Nachtheil, im Gegentheil werden in diesen Ab- des Geldes zu hindern sucht. Auch Fälschungen kommen, dem Bericht theilungen etwaige Fehler der Premièren- Vorstellung vermieden zufolge, häufig vor, um den Vater, den Ehemann u. s. w. über die werden können, nachdem die Kritik eingesetzt hat. Neu eintretende eine oder ausgezahlte Summe zu täuschen. Einem ordnungsliebenden ihre Beitrittserklärung baldigst in Staatsbürger fönnte da fast bange vor der sonst so warm empfoh= Mitglieder wollen daher einer Bahlstelle gegen Hinterlegung ihres Eintrittsgeldes von Tenen Sparerei werden, so daß er lieber darauf verzichtete, durch 65 Pf. und eines Monatsbeitrags abgeben, ohne auf die Schaffung eines so gefährlichen Familienschazes" beizutragen. ersten Abtheilungen bestimmt zu reflettiren. Die Zuweisung in eine Am Krögel. Diese taum 4%, Schritt breite und jedenfalls engste Abtheilung sowie die Aufnahme in den Verein erfolgt durch den Gasse Berlins Todt jetzt viele Maler und Photographen an, da wie Vorstand, nicht durch die Zahlstelleninhaber. Die Mitgliedskarte wird es heißt, dieses unverfälschte Stück Alt- Berlin, dicht hinter der Hofbei rechtzeitiger Meldung drei Tage vor der Vorstellung spätestens in mauer der Stadtvoigtei am Moltenmarkt gelegen, dem Zahn der der Zahlstelle ausgehändigt. Der Gesammtausschuß bestimmte als Zeit zum Opfer fallen soll. Ueber die Geschichte der Straße sei erstes Stück im Lessing Theater José Echegaray's furz folgendes mitgetheilt: Der Name„ Krögel" ist wendischen UrGaleotto", ein Drama in 4 Aufzügen. Die Vorstellungen der sprungs und entstammt dem Worte, Cruvel", wie die Gasse auch I., II., III., IV. und V. Abtheilungen folgen am 4., 11., 18., bis zum 14. Jahrhundert genannt wurde, ebenso hieß eine Bucht 25. September und 2. Oktober Sonntags nach-= der Spree unweit Spandau's. Alten Nachrichten zufolge hat die mittags 23/4 Hr. Personen unter 16 Jahren dürfen nicht Mit- Gasse wie auch früher an der Unterspree die Burgstraße zur Ent glieder des Vereins werden, da diese Bestimmung eine der Grund- frachtung der Waarenkähne gedient. Am Krögel befand sich seit bedingungen der Behörde ist, den Verein zensurfreie Aufführungen Jahrhunderten eine Badstube". Sie war von den wenigen ( siehe heutiges Inserat) zu gestatten. Der Vorstand. Im Auftrage: Badstuben, welche Berlin früher besaß, die älteste und hat als solche bis zum Jahre 1842 bestanden. Zuerst war der Krögel eine Bucht der Spree , die zu einem Kanale eingeschränkt, später aber verschüttet wurde. Dies geschah im 16. Jahrhundert, als es sich darum handelte, die Krögelgaffe als Fahrweg einzurichten, um bei Feuersgefahr mit den Wassertienen zur Spree gelangen zu können. Zu bemerken iſt noch, daß an der Stelle, die nun auch bald modernes Leben zeigen wird, die Spree in alter Zeit viel breiter war; sie bildete dort einen Wohlfahrtseinrichtungen. Das sind Dinge, mit welchen kleinen See, den„ Spreekessel", der nach und nach, besonders bei 1 unsere Großindustriellen gern prahlen und nicht selten muß man die der Ziehung der Fortifikationsgräben im Jahre 1658 an Umfang 1 Erfahrung machen, daß solche Einrichtungen keinem anderen Beweg- sehr verlor. Diesem Umstande haben auch die Häuser der dem 9 grund ihr Dasein verdanken als dem, der erstaunten Mitwelt zu
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G. Winkler.
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225 Die Vorstände der Berliner Orts- Krankenkassen haben zu 1 heute Abend in der Ressource, Kommandontenstr. 57, eine Versammilung einberufen, in der zu der vom preußischen Handelsminister 1 erlassenen Verfügung Stellung vom 9. Juli 1898 genommen werden soll.
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3 zeigen, was für ein wohlwollender, humaner Arbeitgeber doch der Krögel benachbarten Stralauerstraße ihre langen Höfe zu verdanken. 1 Herr Kommerzienrath X. Y. ist. Dabei wird natürlich ein geschäfts- Eine große bauliche Umwälzung vollzieht sich augenblicklich 2 fundiger Unternehmer es verstehen, seine Wohlfahrtseinrichtungen so am Mühlendamm zwischen der Fischerbrücke und Fischer1 zu gestalten, daß sie ihm weit mehr von Nußen sind, als den mit straße. Hier liegt ein im Nordosten von der Spree begrenztes 14 diesen Wohlthaten überhäuften Arbeitern. Sieht man sich nur Dreieck, welches am Mühlendamm, auf dem städtischen Grundstück 1 in den Betrieben solcher Großkapitalisten um, dann findet Fischerstr. 39/40, einen zu einen„ Garten" hergerichteten Platz und 13 man nicht selten allen Ecken und Enden Mängel der dahinter eine Menge alter ruinenhafter Seitenflügel und Querschwersten Art, die oft mit sehr geringen Kosten beseitigt gebäude der ebenfalls der Stadt Berlin gehörenden Häuser Fischer4 werden können. Aber sonderbar, gerade hier zeigt sich eine Spar- straße 37 und 38 enthält. Dieser Kompler von alten Häusern, die 14 samkeit, ein so geringes Entgegenkommen den Wünschen der Arbeiter zu den ältesten Berlins zu rechnen sind, und dem an dieser Stelle 1 gegenüber, daß man schwerlich ein lebereinstimmen mit der sonst zur sonst so schönen Straßenbilde erheblich Abbruch thun, werden jetzt 1 Schau getragenen Arbeiterfreundlichkeit finden wird. Gerade in den abgebrochen. Auf dem ziemlich umfangreichen Terrain ist bekanntlich
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