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Der Verbandstag des deutschen  Bauarbeiter- Berbaudes.

Bodenbach  , den 23. Oktober.

Grundsat verstoßen, daß Streiks nur im Ginvernehmen mit der Gewerkschaftsorganisation gemachi werden dürfen.

26. Oftober 1922.

und Führung des tschechischen Ortsgruppe Brag, über dieses Thema, dem er bereit Zentralverbandes bei der Zer eine Reihe vielgelesener Bücher gewidmet hat. Die splitterungsarbeit im Sommer New Yorker Staatszeitung" schreibt über ihn: Die 1921, inmitten eines schweren Ab- wissenschaftliche Forschung, die sich mit dem Texte und wehrkampfes der nordböhmischen der Erklärung der Bibel beschäftigt, hat durch Drews Bauarbeiter, ist eine der verderbeine wertvolle Bereicherung erfahren."- An den ich sten und unglückseligsten Hand Vortrag knüpft sich eine freie Aussprache, bei der den ( ungen einer proletarischen Or- Vertretern aller Konfessionen Stellungnahme zu dem ganisation. Troß solcher schmerzlichen Er- Thema geboten ist. fahrungen ist sich der Verbandstag der Not­wendigkeit bewußt, fede Gelegenheit aufzugrei fen, um mit den tschechischen Brufskollegen wie­der ein Zusammenarbeiten herbeizuführen. Die unumgängliche Voraussetzung hiefür ist die Bezirkskonferenz Mähr. Schönberg. Sonntag, Einstellung des gehässigen politischen und ge- den 5. November 1. 3. findet die Bezirks. wertschaftlichen Stampfes auf der anderen Seite.

Aus der Partei.

Der Verbandstag beauftragt den Ver- Conferenz der Deutschen sozialdemokratischen Ar bandsvorstand, mit dem tschechischen Verbänden beiterpartei Mähr.- Schönbergs im Saale des Achei. der Maler, Steinarbeiter, Zimmerer und über- terheimes in Mähr- Schönberg statt. Vegina 3. Uby haupt mit der tschechischen Gruppe von Orga- es zu feiner profetarischen Internationale in diesem vormittags Tagesordnung: Berichte, Warne kommt nisationen, gleichlaufend mit all den in unserem Staate. Referent Abg. Th. Hackenberg, Die näch Verbande vertretenen Berufsgruppen Fühlung ften Gemeindewahlen, Neuwahlen und Eveninteiles. zu suchen und zu trachten, durch Schaffung cines Kartellverhältnisses givi schen den beiden großen Gruppen das Zu fammenwirken innerhalb des gemeinsamen Interessenfreises herbeizuführen.

Das ist ein Irrtum. Gen. Krittner legt Wert dar. auf, daß dies berichtigt wird. Gen. Krüttner hat zu diesem Punkt überhaupt nicht gesprochen.

Turnen und Sport.

Bodenbaaj, 24. Oktober. Am heutigen dritten Tage, schloß Arg. Genosse Hausmann die De batte über den zweiten Punkt der Tagesordnung, Heute wurden die Verhandlungen des Ver- indem er in seinen Schlußausführungen die von bandstages der Bauarbeiter fortgefeßt. Zunächst den kommunistischen   Debatterconern vorgebrach erstattete Genosse Wabersich als Staffier des ten Einwände gründlich widerlegte. Ein von 58 Verbandes den Bericht über die Finanzgebarung Delegierten gestellter Antrag, die Maßnahmen der des deutschen Bararbeiterverbandes seit seiner Verbandscyekutive zur Aufrechterhaltung der Ord Entstehung. Er stellte fest, daß in der Zeit vont nung im Verbande zu billigen, wurde mit allen 1. Juni 1919 bis zum 30. September 1922 ins- gegen acht Stimmen angenommen. Hierauf hält gesamt 9,379.688 stronen eingen miten wurden, der Vorsitzende Abg. Hausmann das Referat während die Ausgaben sich in derselben Zeit auf zum dritten Punkte der Tagesordnung: Ge­rund 8,000.000 stronen beliefen. An Unterwertschaftliche Zeit- und Streitfra­stüßungen wurden 2,928.000 Stronen aus gen". Er schildert die Entwicklung der Gewerk gegeben, davon an Streifunterstugun schaftsbewegung von den Uranfängen bis auf heute gen nicht weniger als 1,800.000 Kronen. Dies Stets war es das Streben gewesen, von den Ge­beweist, wie intensiv die Lohnbewegung während werkschaften die Politik fernzuhalten. Da brachen des kurzen Bestandes des deutschen Bauarbeiter die Tschechen plötzlich als erste eine Bresche in dies verbandes gewesen ist. Die Erwerbslosenunter- ses Prinzip und machten den Anfang mit ihrer stügung verschlang 666.000 Kronen. separatistischen Bewegung. Schließlich kommen nun Wollmann stellte hierauf namens der auch die Kommunisten mit ihren zersetzenden Prin­Kontrolle den Antrag, dem Bervandsvorstande sipien. Leidenschaftlich zwar, aber objektiv septe die Entlastung bezüglich der Stassagebarung aus sich der Redner mit den Kommunisten auseinan­zusprechen. Josef Bater erstanete den Bericht der, er beweist, wie Mary von ihnen mißverstan­Neue deutsche Segelflug- Bestleistung. Nach einer der Beschwerdekommission. Adolf Stiauda er den werbe, wie seine Lehre oft willkürlich zuge stattete den Bericht der Redaktion, besprach die stußt werde, er zitiert andererseits den Apostel der Berichtigung. In dem Vericht über den Ver- Meldung der Bossischen Zeitung" aus Gerfeld Entwicklung des Fachblattes. Was die slagen Kommunisten Lenin  , um sie mit dessen eigenen bandstag in Nr. 250 des Sozialdemokrat" vom 24. d. gelang es Dienstag nachmittag dem Ingenieur der Kommunisten über die Schreibweise Worten zu schlagen. Der dreistündige Vortrag ist angeführt, das Gen. Krüttner ans Karlsbad   enne am Oftabhange der Wasserkuppe   bei des Organs anbelangt, erklärt er, daß das Ver- wurde mit gespannter Aufmerksamkeit angehört für die telegraphische Einladung des Vertreters des sehr schwachem Oftwinde einen Segelflug v 10 Wi­bandsorgan selbstverständlich bei Angriffen auf und wiederholt von lebhaftem Beifall unterbrochen. tschechischen Bauarbeiterverbandes eingetreten set.nuten zu vellführen. Er stellte damit eine meas Weltleistung auf, denn bisher ist es noch nie. die Einheit und Geschloffenheit des" Verbandes Nach einer kurzen Mittagspause war das Referat dann Gegenstand von Angriffen der Kommuni­stvinte mit einem Segelflugzeug zu fliegen. rl. manden: gelungen, an einem Esthange ber schwamen sich nicht selbst zum Schweigen verurteilen kann. Vor Eingang in die Debatte über die Rede kommunistischen Mitglieder andererseits. Im übri­sten einerseits und warmer Verteidigung der nicht Hansen aus Magdeburg   hielt sich fünf Minu­des Vorstandes erbat sich der Verterter der Bau- gen erflärten die kommunistischen   Redner, die zu ten lang in der Lust. arbeiter Internationale Paeplom das Wort, Siesem Buntte eingebrachten Resolutionen anneh um gegenüber einem im Bauarbeiter", dessen men zu wollen, welche hauptsächlich die Auf­verantwortlicher Herausgeber und Schriftleiter rechterhaltung der Einheitsfront be der Führer des Prager   fommunistisch orientierten zweden. Aufsehen erregte in dieser Debatte ar Zentralverbandes der Bauarbeiter, Tetenta, ist, eine Tarstellung des Sekretärs der Zentralgetverf erschienenen Artikel festzustellen, daß dieser Aufschaftskommission Macount über den Ausbruch ja trasse 2ügen enthält. In dem erwähn- und den Verlauf des Slinger Streits in Kratau ten Artikel des Bauarbeiter" wird unter ande- und das Verhalten der Kommunisten bei diefem rent behauptet, der Obmann des deutschen Bau- Streife. Seine Ausführungen verfehlten ihren Ein­arbeiterverbandes Hausmann sei bei der Ta- druck selbst bei den Kommunisten nicht, die förm gung der Internationale in Wien   nicht auf seine lich zerknirscht zuhörten. Bei der darauffolgenden Rechnung gekommen und werde nur als braver Abstimmung wurde folgende Resolution einstim­Amsterdamer in der Internationale geduldet. mig angenommen: Paeplow weist diese unerhört beleidigende Aeuße rung entschieden zurück und erklärt, der deutsche Bauarbeiter Verband sei ein vollwertiges Mit­glied der Internationale, von einer Duldung fönne feine Rede sein und die Internationale habe ausdrücklich festgestellt, daß das Provisoriumt für Böhmen   weiter bestehen bleibt und beide Verbände als vollkommen gleich­wertige Mitglieder der nters nationale angehören. Wenn es frei­lich im tschechischen Verband so weitergeht und er sich von der Brager Gewerkschaftsorganisation loslöst, dann fann es geschehen, daß der tschechi sche Verband nicht mehr Mitglied der Bau­arbeiter- Internationale sein wird.

Hierauf begann die Debatte über den Ge­schäftsbericht des Vorstandes. Die fommunistisch orientierten Delegierten, insbesondere der Rei­chenberger Gruppe, tritisierten das Vorgehen des Vorstandes vom Standpunkte ihres politischen Parteiprogramms aus. Seitens der Vertreter der Mehrheit des Verbandstages wurden die Ausführungen der kommunistischen Redner tref= fend widerlegt und an zahlreichen Einzelbeispie len der Beweis geführt, wie verhängnisvoll die Zerstörungsarbeit der Kommunisten in einzel nen Organisationen gewirft und wie sie wesent­lich dazu beigetragen hat, daß zahlreiche Arbeiter wieder dem Indifferentismus verfallen sind.

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Von 58 Delegierten des Verbandstages wurde solgender Antrag eingebracht: Der zweite Verbandstag billigt die Maßnahmen, welche die Verbandsexekutive zur Aufrechterhal tung der Ordnung im Verkande ergriffen und durchgeführt hat." Im weiteren Verlauf der De batte versuchten die kommunistischen   Redner eine an sich gar nicht vor den Verbandstag gehörende Angelegenheit, nämlich die Eröffnung der Ver­einshalle in Reichenberg  , dazu auszunügen, bei den Velegierten Mißtrauen gegen die Mitglie­der des Vorstandes hervorzurufen. Sie stellten die Sache so dar, als ob anläßlich dieser Eröff mung auf Sofien des Banarbeiterverbandes ein großes Diner abgehalten worden wäre und for derien die Kontrolle auf, die Sache zu unter­fuchen. Das Mitglied der Stonirolle, Woll­mann und der Saisier des Verbandes, Waer­sich, schilderten hierauf den Sachverhalt, aus dem hervorgeht, daß aus der Bertaudstasse auch nicht ein Heiler zu bent gedachten Zwede entnom men worden ist."

Zu Beginn der Nachmittagsverhandlungen ergriff der Vertreter der Zentral- Gewerkschafts­tommission, Macoun, das Wort, um auf Vor­würfe, die wegen des Dezemberstreifes vom Ver bandsmitgliede Breuer au den übrigen Vorstand gerichtet worden waren, zu reagieren, weil der Dezemberstveit eine Angelegenheit war, die die gewerkschaftliche( ejantorganisation angeht. Er stellte fest, daß an dem Dezemberstreit, deffen Ur­sache der Streit um das Brager Voltshaus war, feine 15 Prozent der Gesamtarbeiterschaft selbst in den Zentren der tschechischen Industrie seil­genommen haben und ferner, daß die Zentral

I. Der 2. Verbandstag in Bodenbach   er­neuert das Bekenntnis zur sozialistischen   Wirt­schaftsauffassung. Nur durch die Ueberwin­dung der kapitalistischen   Wirtschaftskrise, nur durch die sozialistische Gemeinwirtschaft ist eine völlige Lösung der wirtschaftlichen und sozialen Probleme, ist die wirtschaftliche und soziale Gleichstellung der Arbeiter mit den anderen Klassen möglich. Der Verband hat im Rahmen der ihm gestellten Aufgaben diesem Ziele zu­strebend innerhalb der jetzigen Wirtschaftsweise für die Erreichung bestmöglichster Existenzbe­dingungen seiner Mitglieder zu kämpfen. In diesem Sinne hat der Verband seit der Grün­dung gewirkt, er war bemüht, das Mitbestim­mungsrecht feiner Mitglieder auf den Arbeits­vertrag in weitgehendem Maße zu sichern. Durch die Schaffung eines jozialen Baubetrie­bes hat der Verband den ersten praktischen Schritt zur Herbeiführung der Gemeinwirtschaft im Baugewerbe unternommen.

Kunst und Wissen.

Neues Theater. Heute, den 26.: Aida"; Freitag, den 27.: Wauwau"; Samstag, den 28.: nachmittags Bajadere", abends Salome", halb 10 Uhr nochis: Uraufführung Entlassung": Sonntag, den 29.: nach. mittags Saben Sie nichts zu verzollen?", abends Offenbach  ".

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Samstag, den 28.: nachmittags Liebelei"( in An­Kleine Bühne. Heute, den 26.: Mandrigola"; wesenheit der Tichterin), abends Wauwau"; Sonn­tag, den 29.: Entlassung".

II. Die Führung des wirtschaft= lichen Kampfes und die Entschei dung über die Tattik ist Sache der Gewerkschaften. Der Verbandstag lehnt jede Einmengung und Unterordnung, unter welche politische Partei immer, ab. Bestimmend für die Führung dieser Kämpfe sind ausschließ­lich die eigenen Sagungen, die Beschlüsse un­serer Gewerkschaftsfongresse und der Körper­schaften der gewerkschaftlichen Gesamtorganisa­tion. Die Trene zur Organisation und die An­erkennung der aus der Mitgliedschaft erfließen­den gegenseitigen Bindung ist die Voraus­segung und Bedingung jedes Erfolges. In diesem Sinne fordert der Verbandstag alle Ver­bandsmitglieder zu einem follegialen Zusam­menwirten auf. Er. macht es allen Mitglie­dern zur Pflicht, die Einheit und Ge= schlossenheit des Verbandes zu schützen und jede Schädigung ab­zu wehren.

Vereinsnachrichten.

REIN

Touristenverein" Die Natur­freunde, Ortsgruppe Prag  , II, Füg nerovo nam. 4. Unterhaltungs abend statt Donnerstag am Frei tag, den 3. November im Weinkeller, Café Nizza  ", Weinberge.- Aus ich ußsibung: Donnerstag, 26. Oft., 8 Uhr abend, Café Elektra".- 28. und 29. Oktober: Fahrt nach

eipa. Wanderung durch Höllengrund, Besuch der Helfenburg, Nhonburg, Hradef bis Auscha  . Abfahrt: 28. Oft., 6.52, Schnellzug, Wilsonbahnhof. Führung: Gregora. Fahrpreisermäßigung. Anmeldung sofort.

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Ausflug nach den Ricaner Wäldern statt Sonntag schon Samstag, den 28. Oktober.

III. Um jenen Mitgliedern, welche durch die Treibereien seit dem Sommer 1921 abge­splittert wurden, den Wiedereintritt, in den Verband zu ermöglichen, beschlicht der Ver­bandsiag: Der Wiedereintritt ist zulässig unter Zurechnung der bisherigen Beitragsleistung und der bis zum Uebertritt erworbenen Rechte, mit Ausnahme der Ansprüche auf Erwerbs­Tosenunterstützung. Bei der Erwerbslosenunter­stützung leben die vollen Rechte nach Leistung von 13 Beiträgen an unseren Verband wieder auf. Ausgeschlossenen Mitgliedern ist über ihren Antrag der Wiedereintritt zu gewähren, wenn sie den Teil II dieser Entschließung an­erkennen. Solchen Mitgliedern wird die frü­here in unserem Verbande zurückgelegte Mit­gliedschaft angerechnet.

IV. Der Verbandstag billigt die von un­serem Verbande dem internationalen Bauar­beitersekretariat übermittelten Vorschläge be­treffend die Schaffung eines freundschaftlich­engen Verhältnisses zu dem tschechischen Ren­

Hat Christus gelebt? Heute spricht um 8 Uhr abends im Starolinum, Hörsaal 5, Prof. Art. Drews ( Starlsruhe), eingeladen vom Freien Gedanken",

find geeignet und ausreichend, einerseits den drängenden Notwendigkeiten des Tages zu ge nügen, andererseits behindern sie in feiner Weise die zukünftige Entwicklung der Organis sationsform bis zur völligen Einheit.

gewertschaftskommission an die Verbandsvortralverband der Bauarbeiter. Diese Vorschläge stände und an die Streisemmission telegraphisch  und brieflich die Weisung ergehen ließ, daß ohne Beschluß der verantwortlichen Organe der Streif von den Gewerkschaftsmitgliedern nicht mitzu­machen ist. Seitens der Gewerkschaftsorgani­sation ist deniach teine Bilichtvertehung began gen worden, wohl aber haben umgelehrt die tommunistischen Führer gegen den gewerkschaft­

Der Verbandstag bedauert das ohne Ver­schulden unseres Verbandes jo äußerst zugespitzt gewordene Verhältnis. Die Mitwirtung

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