Beite 2.
recht.
1. November 1922. eine Lehre sein müßten für das Proletariat, so hat| Sowjets ertrügen es nicht, daß bie national ful- 1Die Staatseinnahmen sind also seit fünf Jahren sten. Die Staatsverwaltung müsse derart ausgees aber, allerdings in einem anderen Sinne, turelle Bewegung in Karpathorußland, die zur um 688 Prozent gestiegen. Dies ist ein ernstes baut werden, daß die entscheidenden Beamten Utraine neigt, wachse. Der Standpunkt Mostaus Memento für die Regierung, das Parlament und fich ihrer Verantwortung bewußt sind und mit Das farpathorussische Problem rüdt durch ist begreiflich, wenn man weiß, daß die Sowjetre- den Budgetausschuß. Die Leistungsfähigkeit der einer Kontrolle ihrer Arbeiten rechnen. aus Amerita tommende Nachrichten nunmehr auf gierung auch die wachsende nationalpolitische Be- Bevölkerung darf nicht überspannt werden. Seit Abgeordneter Genosse Taub die Tagesordnung der tschechoslowakischen Politit. wegung in der Sowjetukraine mur ungern trägt. dem Jahre 1921, wo dies nicht mehr geschah, Nach einer Meldung der„ Tribuna" ist es dem Das Sowjetblatt Natanune" tritifiert unter find die Defizite bedeutend gesunken. Für 1922 erklärt, er könne diese Verhandlung nicht vorübergewesenen Gouverneur Karpathorußlands, Zat- dem Titel Rassen oder Utrainer?" bie betrug es 928 Millionen, für das nächste Jahr gehen lassen, ohne wieder gegen das Eilzugstempo fovič, gelungen, die gesamte karpathorussische Politik ber tschechoslowakischen Regierung und bloß 565 Millionen. Ein 20 Milliardenbudget, ganz entschieden zu protestieren. Durch das beEmigration, die in Amerita lebt, auf einem Bro- führt aus, daß die Karpathorussen auf diese Frage ist für unseren Staat freilich zu hoch. Ein gün- fchleunigte Tempo wird eine Konicolle und eine grammt zu vereinigen. Zu Beginn des neuen Jah selbst antworten, daß sie ein bloßer Zweig der stiges Zeichen ist die Abnahme der außerordent auf voller Kenntnis der Materie beruhende Stri res soll unter Teilnahme der Anhänger der russi- großen russischen Nation" feien. Aber die tfche- lichen Ausgaben, die von Jahr zu Jahr fort- tit unmöglich. Der Budgetausschuß tritt heuer schen und ukrainischen Richtung eine große Ta- chische Regierung will auf jeden Fall zwischen die schreitet. Ebenso ist dies bei den Einnahmen der am 31. Eftover, also um 5 Tage später in die gung stattfinden, deren Ziel es ist, eine Einigung russische Nation und die Bevölkerung Starpatho- Fall. Unsere Gebarung ist für das nächste Jahr Verhandlungen des Budgets ein, weshalb der in der Autonomicfrage zu erreichen. In farpatho- rußlands einen Keil treiben. Unter Mithilfe der zu 96 Prozent auf ordentlichen Einnahmen auf Redner an den Vorsitzenden die Anfrage richtet, russischen Kreisen wird behauptet, daß Dr. Zatto alten österreichischen Theorien beweisen die Tsche- gebaut. Der Referent besprach sodann die ein was er in Wahrung der Rechte des Budgetaus vie die Wahl eines besonderen diplomatichen der Bevölkerung Karpathorußlands, daß sie zelnen Budgetfapitel und fonstatiert, daß 50 Pro- schusses getan habe. Genosse Taub hält es für schen Komitees vorschlägt, das sich nach dem nicht russisch sei, sondern irgendwie ruthenisch". zent der Ausgaben auf das Eisenbahnministerium, feine Pflicht, sich auläßlich der Beratung des Kongreß zur nordamerikanischen Regierung und Dieser Streit zwischen Bevölkerung und Regierung die Staatsschuld und die nationale Verteidigung Budgets eingehend mit den Obersten zu den Regierungen der europäischen Großmächte ist in die Verwaltung übergegangen. Zwischen entfallen. Demgegenüber entfallen auf das Land Kontrollamt zu beschäftigen. Dieses hat nach begeben soll, um in Sachendes Pittsburden Regierungsorganen und der Bevölkerung wirtschaftsministerium nur 4 Prozent, auf das dem Gesetz den Rechnungsabschluß längstens bin intervenieren fämen Streitfälle vor und oft enden diese Streit Bodenamt nur 2 Prozent. Der Referent appel- en 18 Monaten vom Ablauf des betreffenden und seine Erfüllung zu fordern. Die fälle durch Benützung eines klassischen administra- lierte an den Finanzminister, daß im nächsten Verwaltungsjahres gerechnet, dem Parlament zur „ Tribuna" hält diese Nachricht für gefährlich und tiven Arguments, nämlich durch Ausweisung oder Jahre auch die Landesbudgets vorgelegt werden Prüfung vorzulegen. Dieser Termin wurde nicht begründet das Vorgehen Zattovičs in dessen Feind Vorgerichtstellung des unfolgsamen Ruthenen mögen und daß ein allgemeines Budgetgesetz aus eingehalten, trotzdem es im alten Desterreich mög lich war, den Rechnungsabschluß in einer Frist schaft zu Švehla, der von Zattovič als der größte wegen antistaatlicher Agitation. Hoffentlich gearbeitet werde. Gegner der Autonomie Karpathorußlands bezeich wird die Regierung sich jetzt veranlaßt sehen, ihre Finanzminister Dr. Raschin erklärte, er bout neun Monaten festzusetzen. Nach den Benet wurde. Dasselbe Blatt meldet, daß sich um Untätigkeit in der karpathorussischen Frage aufsu- stimme mit der Ansicht überein, daß der Bogen Stimmungen des Finanzgesetzes sollen die MiniKarpathorußland seit einiger Zeit in auffallender geben. unferer Steuern gespannter sei, als es die Entsterien die bewilligten Beträge nur in monatlichen Weise Sowjetrußland interessiere. Die widlung unserer Produktion und das Wirtschafts- Teilbeträgen in Anspruch nehmen, was aber nicht lebens überhaupt ertragen fönne. Was das zu geschehen ist, weswegen Redner den Präsidenten schaffende Budgetgesez anbelangt, so sei es mög- des Obersten Kontrollamtes um Aufklärung er lich, daß auch das Budgetjahr werde verlegt wer- fucht. Das Oberste Kontrollamt müßte aber auch den nrüffen. Wenn bei den Staatsbetrieben das berichten, welche Anstalten fontrolliert wurden, Geschäftsjahr mit dem 31. Dezember endigen wird, mit welchem Erfolge dies geschah, ob dem Miniwürde es sich empfehlen, das Budgetjahr zum 1. sterrat Bericht erstattet wurden und ob der MiniApril zu verschieben, damit die Staatsbetriebe sterrat eventuelle Wißstände abgeschafft hat. Es bis zu diesem Datum die Bilanz für die vorher werden auch die monatlichen Austveise über die gehenden Jahre aufstellen tönnen. Eine zweite Steuereingänge des Staates nicht veröffentlicht. angelegenheit, die es verhindere, daß wir schon jett mit einem Budgetgesetz kommen, sei das Bestreben, daß man in der Budgetgesetzgebung zu internationalen Prinzipien gelange. Der Völlerbund verhandle beveits über diese Angelegenheit. Was die Verrechnung anbelangt, so trachte man das ganze Rechnungswesen so zu vereinfachen, daß die Rechnungsabschlüsse sehr bald vorgelegt werden können. Der Minister gab der Erwartung Ausdruck, daß sich die Staatsfinanzen günstig entwickeln werden.
Der Staatsvoranschlag im Budgetausſchuß.
Wie im Vorjahre begann auch diesmal die Generaldebatte über das Budget damit, daß der Referent, der Finanzminister und sämtliche Spre cher der Mehrheitsparteien begeisterte Lobhymnen über die geleistete Arbeit anstimmten und durch wegs günstige Zahlenresultate vortrugen, furz einen ungeheueren Fortschritt gegenüber den frü heren Jahren, im Staatsvoranschlag feststellten. Allen Anzeichen nach soll es, wie der Referent erHärte, zu feinem Nachtragsbudget kommen. Wenn trotz dieser günstigen Prognosen alle Oppositionsredner darin übereinstimmten, daß sich im ganzen nichts gegenüber dem Vorjahre geändert habe, so find wohl die Zweifel berechtigt, welche dem Optimismus der Majorität entgegengesetzt werden müssen. Neu war die Ankündigung Raschins, daß das Budgetjahr bis zum ersten April verschoben werden soll. Ferner erklärte der Finanzminister, es sei das Bestreben vorhanden, in der Budget gesetzgebung zu internationalen Prinzipien zu gelangen. In der Debatte ergriffen von unseren Genossen die Abg. Taub, Hadenberg und Dietl das Wort.
Gesetzsammlung wird nur das Finanzgesetz auf genommen. Daher sind die Einwände des Abg. Taub gegenstandslos. Er bedauerte, daß Abg. Taub nicht die ungeheuere Arbeit anerkenne, die das Budgetdepartement des Ministeriums geleistet habe und die es ermöglichte, daß der Ausschuß schon vor der Generaldebatte alle Hefte des Bud gets in Händen habe.
Sodann wurde in die Generaldebatte über das Budget eingegangen.
Abg. Warmbrunn( Komm.) verwies darauf, daß sich trotz der Proteste der Oppositionsparteien in den Vorjahren eigentlich am Staatsvoran schlag nichts geändert habe. Daher könne die Opposition auch heuer fein Vertrauen zu den Biffern haben.
Abg. Chalupa( tich. Soz.- Dem.) erklärte, schon die Tatsache, daß unser Budget trop der allgemei nen Industrie- und Handelskrise in der ganzen Welt ein gegen das Vorjahr um 222 Millionen Kronen fleineres Defizit aufiveise, fei Beweis da filt, daß sich der tschechoslowakische Staat wirtschaftlich festige.
Eine zweite Institution, mit der der Redner gezwungen ist, sich zu beschäftigen, ist die Erparungskommission, für die der Finanzminister so viel Worte der Anerkennung gefunden hat. Diese Kommission hat seit dem 3. Mai überhaupt teine Sigungen mehr abgehalten. Auch fonit waren die Arbeiten der Kommission keine solchen, daß fie Anerkennung verdient. Ein Jahr ist seit ihrer Einsetzung vergangen und ihr Vovjißender Dr. Kramarsch. hat es bisher nicht für notwendig befunden, der Nationalversammlung Bericht zu erstatten.
Generalberichterstatter Dr. Srbinto betonte zunächst, daß sich das Haus heuer allen Anzeichen nach nicht mit einem Nachtragskredit für das Jahr 1922 zu beschäftigen haben werde. Ein zweites günstiges Moment liegt darin, daß bereits der Rechnungsabschluß für das Jahr 1919 vorliegt, der im Manuskript den Mitgliedern des Ausschus ses zur Verfügung gestellt wurde. Der Redner erklärte: Aus einem flüchtigen Einblick in den Rechnungsabschluß für das Jahr 1919 geht hervor, daß das Ergebnis der Gebarung für dieses Jahr gegenüber dem Vorjahre um 2192 Millionen Kronen günstiger ist. Die Arbeit, die das Kontrollamt geleistet hat, ist ungeheuer. Wir fönnen jagen, daß wir der erste Staat auf dem Der Budgetausschuß trat gestern in die Ver- Stontinent sind, der über das erste Jahr der Nach handlung über das Budget ein. An der Situng friegswirtschaft einen Rechnungsabschluß fertig nahmen Finanzminister Dr. Waschin, der Prä- hat. Auch die vorläufigen Ziffern der Rechnungs- Abg. Windirsch( d. Agr.) sagte, die Ziffern sident des Obersten Rechnungshofes Dr. Kör abschlüsse für die Jahre 1920 und 1921 weisen des Staatsvoranschlages bewegen sich in der gleiner und die Vertreter der einzelnen Ministerien ein günstiges Ergebnis auf. Für das Jahr 1920 chen Höhe, wie jene der früheren Voranschläge. teil. Vor Eingang in die Tagesordnung erklärte betrugen die tatsächlichen Ausgaben 12.303 Millio- Er bedauerte es, daß die parlamentarische Erspa Abg. Taub( deutscher Sez. Dem.), daß das Bud- nen, die Einnahmen 12.967 Millionen. Es ist rungskommission mit ihrer Tätigkeit ausgefeßt get entgegen den Bestimmungen der Geschäfts- also ein leberschuß von 644 millionen habe. Obwohl Vertreter der Opposition, fönne ordnung dem Ausschusse zugewiesen wurde, bevor vorhanden. Für 1921 betrugen die tatsächlichen Redner nur den Ausführungen des Finansminies dem Hause vollständig vorlag. Aus diesem for- Ausgaben 15.725, die tatsächlichen Einnahmen sters Dr. Raschin zustimmen, soweit sie sich auf die mellen Grunde beantrage er, in die Verhandlung 17.603 Millionen, es ist demnach das Ergebnis Stonfolidierung der finanziellen Verhältnisse des des Budgets erst einzugehen, bis es in der näch der Gobarung um 1880 Millionen günstiger. Staates beziehen. sten Plenarsizung des Hauses ordnungsgemäß zu- Nicht minder erfreulich ist, daß wir anscheinend Abg. Saidl( tsch.- sos.) meinte, notwendig sei gewiesen sein wird. Minister Dr. Raschin er den Sulminationspunkt der Ausgaben überschrit- die Vereinheitlichung des Steuersystems. Redner widerte, daß Gegenstand der Verhandlungen des ten haben. Im Jahre 1919 hatten wir 8.6 Milliar- wendete sich in Besprechung der Personalausla Ausschusses bloß das Finanzgesch ist, während den Ausgaben und 3.7 Milliarden Einnahmen, gen gegen die Bestellung einer großen Beamten die einzelnen Sefte der verschiedenen Ministerien im Jahre 1923 find 19.3 Milliarden Ausgaben hierarchie und kritisierte den Mangel an Verantbloß als Erläuterungen anzusehen sind. In die lund 18.8 Milliarden Einnahmen. präliminiert. wortungsgefühl bei einigen hohen Staatsbeam- tau, ihre Presse schmiert uns Honig um den
Allerheiligenstrifel und anders
Seelengebäd.
Bon Alpha Omega.
-
Gegenüber dem, was der Finanzminister über die geschickte Deflationspolitik der Regierung gesagt hat, verweist Abgeordneter Taub auf einen Londoner Bericht der Lidove Noviny", in dent u. a. gefagt wird: An der Deflation hat in erster Linie Interesse das Finanzkapital. Das Finanzfapital fiegt durch die Deflation und seine Erfolge in Amerifa und England find so in die Augen fallend, daß jedem die Lust vergehen fönnte, diese Versuche in einem Staate zu wiederholen, der so vielerlei Gefahren ausgesett ist, wie die Tschechoslowakische Republik." An einer anderen Stelle wird in diesom Berichte gesagt:„ Der Kurs der tschechoslowakischen Krone ist heute unnatürlich. Die Tschechoslowakische Krone ist heute die am meisten übernotierte Valuta Europas . Ihr Kurs entspricht nicht der Kauffraft und infolgedessen weicht jeder der Republik aus, der gerade nicht einlaufen muß." Schließlich werden in dem Bericht die Schuldigen folgendermaßen festgestellt:„ Die Teuerung der tschechoslowalischen Waren im Auslande und die Arbeitslosigkeit ist unsere Schuld. Sie fließt aus der Unfähigkeit jener, deren die Valuten- und Devisenpolitik in die Hand gegeben wurde, und die da mit umgegangen sind, wie mit Tarodkarten. Heute haben uns frende Börseaner im Schlepp
Toten in der Nacht zu ihren Angehörigen zurück Slawen herrührt, aber ebenso bei allen antifen am Allerseelentag auf die Friedhofsteine und bitten um Gedenken, um ein Almosen, um Religionen bestand. Die Welt steht offen", sagten und Kreuze gehängt. Bei Bozen , in Südtirol , in Vaterunſer und eine heilige Messe. Sie win- die heidnischen Römer an drei Festtagen im wurde das Totenopfer in dieser Nacht vor das seln und weinen, klopfen und den Jahre, die Unterwelt öffnet sich, die Wanen, die Haus, in der Oberpfalz an das Fußende Türen und Fenstern. Das ist die christliche Vor- Seelen der Toten steigen zur Erde empor." Nach der Gräber eine Schüssel mit Weihwasser und stellung die ungläubigen Gemüter schreiben der Meinung der heidnischen Germanen hielten Brosamen zum Abspeisen der armen Seelen" diese Geräusche in der Allerseelennacht allerdings, jich die Seelen der Verstorbenen, besonders zur gestellt. In Oberbayern wurden bei jedem ZeichenIm Jahre 1901 faßten die Bäckermeister in wie in jeder anderen Nacht, den gewöhnlichen No Zeit der Herbststürme, unter den Menschen auf begängnis auf der Totenbahre in der Kirche ,, drei Wien den Beschluf, ihren regelmäßigen Stunden vemberivinden zu. Aber was soll die damit ver- und man mußte sie durch gewisse Gebräuche be- weiße Seelengaben"( Mehl, Eier, Salz), ferner feine Allerheiligenstrizzel mehr zu schenken. Bis bundene Bis bundene Armenseelen begastung", die sänftigen, damit sie feinen Schaden stiften, Seelenweden, Seelen; öpfe, ein Laib schwarzes Armenseelenbegaſtung" dahin hatte sich dieser Brauch erhalten, der schon Rosegger so schildert: Da stellt die mitleidige weder dem Menschen, noch dem Vieh, noch den Brot, cin Laib weißes Brot, schöne weiße Nudeln, eine abgeschwächte Form einer uralten allgemeinen Hausmutter am Vorabend Allerseelen ein Licht- Feldern. Man ladet sie daher lieber an bestimmten als„ Altarauftrag" aufgehäuft und dasselbe Sitte war: Zu Allerheiligen oder Allerseelen wur- lein auf den Stubentisch, damit die zusprechen Tagen ein und setzt ihnen Speise und Trant vor, wurde am Allerseelentag auf die Gräber geden in germanischen, romanischen und slawischen den Seelen eine Leuchte hätten und allenfalls mit ist mit ihnen gemeinsam in den ältesten Zeiten. ſtellt. In Böhmen und Bayern gab es an diesem Ländern Brote in verschiedensten Formen ver- dem Lampenöle ihre bösen Brandwunden ein- Das ist so in ganz Deutschland gewesen wie bei Tage Seelbäder", wo als Stellvertreter schenkt, hier an die Patenfinder, dort an alle schmieren möchten.. Ferner schließt die um den Slawen. Bei den Littauern legt man ihnen der Toten, die von der langen Reise beschmust Kinder des Ortes, an die Hausgenossen und an fichtige Hausmutter ganz richtig, daß die armen schweigend kleine Stückchen Nahrung unter den sind, die Armen der Stadt gebadet, gefchröpft die Armen. Es gab auch eigene Stiftungen Hafcher" bei wiederkehrendem Wohlbefinden Tisch, glaubt sie rauschen zu hören und zu sehen, und zur Ader gelassen wurden. für diese Spenden. In vielen Gegenden Dester- auch Appetit verspüren müssen; sie stellt also eine wie sie sich vom Duft und Dampf der Speise Die Gabe zur Speifung für die Toten hat dic reichs, Böhmens , Deutschlands und der Schweiz Pfanne ihres neugebadenen Allerheiligen nähren. Ist aber das Mahl zu Ende, dann sucht verschiedensten Formen. Seelenmehl( als ziehen heute noch die Kinder oder die armen Leute fuchen auf den Tisch und auch einen großen man sie los zu werden:„ Vergebet, Seelen Seelenspeise schon bei den alten Aegyptern und mit ihren Kindern von Hof zu Sof, um das Milchtopf dazu." Die Seelen werden also mit der Verstorbenen, erhaltet uns Lebenden den Römern üblich); Seelenbrei in seiner ältesten Seelenbrot" zu erbitten, und bis vor kurzer diesem Gebäck und Milch gespeist; nach dem Segen und gebet Ruhe zu Hause. Geht, wohin Form als Hirsebrei( in Deutschtirol im hölzernen Beit wenigstens war selbst der größte Dorfgeizhals Voltsglauben gehören die Seelenbrote ihnen; und euch das Geschick ruft, und richtet beim Fliegen Seelennapf" auf die Gräber gestellt); Seelenan diesem Tage freigebig. Früher wurden auf da ist es kein Wunder, wenn zum Beispiel in über unsere Schwellen, Hausflure, Wiesen und leister( Ostpreußen ); Seelenbrot in runeinem größeren Bauerngute für diesen Tag Sun Tirol der Glaube herrscht: Wer von dem in der Felder teinen Schaden an." So war es der Form als Laib oder durchlocht als ringförmiderte von Brötchen gebacken und je mehr geholt Nacht für die Seelen auf dem Tisch stehenden überall. Einerseits die Furcht vor den Bosheiten ges Brot an einer Schnur gereiht( auch als Wallwurden, desto froher waren der Bauer und seine Nachtmahl etwas wegißt, wird von den Geistern und der Rache der Seelen, anderseits die off- fahrerbrauch um den Hals gehängt); DoppenHausfrau; das war ein gutes Vorzeichen für die zerrissen mit einem Hungrigen ist nicht zu nung, daß das gemeinsame Speisen mit den Sec- lai bchen,„ Allerseelert" genannt( Egerland ); nächste Ernte, für ein gutes Schmalz- und Butter- spaßen, umsoweniger, wenn er ein Jahr hindurch len der Ahnen, die Kommunion, der ganzen Sippe Trogscharre oder Molterscharre( aus jahr. nur ein paar Brosamen bekommen hat. Was beim Gesundheit, Fruchtbarkeit, Segen bringen werde. dem zusammengetrapten Teigrest im Trog oder
-
-
#
Auch diese Form der Beschenkung mit Gebäck Effen auf den Tisch fällt, wird ja in der Tisch. Diese mystische Vorstellung liegt legten Endes Molter) auch Armenseelenmutseli" ist jungen Datums. Die Kinder und die Armen lade gesammelt und Sonntag nachts ins Herdfeuer ebenso den Liebesmahlen und Abendmahlen der genannt( Schweiz ). Ueberlieferungen aus der äl sind die Stellvertreter derjenigen gewor- geschüttet für die armen Seelen. Die Hausfrau heidnischen Mysteriensekten( Mithra zum Beispiel) teren 3eit, wo es noch kein feines weißes Mehl den, für die in ältester Zeit diese Seelenbrote ge- wirft noch, wenn sie den Brotteig anmacht, eine und des Christentums zugrunde, wie dem Baden gab, sind die dunklen Brotformen, die schwarzen baden wurden. Der Name fagt es schon: Für Sandvoll Mehl hinter sich, ein Stückchen Teig in und Verschenken des Seelenbrotes, das eine A b- Weden" in Böhmen , die aus Buchweizenmehl oder die Seelen, für die armen Seelen der Ver- den Badofen, beim Kuchenbacken etwas Schmalz föfung des früheren Brotopfers für auch mit Zusay von Buchedern verfertigten rötstorbenen waren sie bestimmt. aus der Pfanne und den ersten kleinen Kuchen die Seelen selbst darstellt. lichbraunen Seelenbücheln" in OberDer steirische Dichter Peter Rosegger hat ins Feuer alles für die Fütterung der Seelen, Da finden sich zahllose lebergänge. In Basel bayern , Gerade die geringe Schmackhaftigkeit diedas für Steiermart halbwegs richtig erfaßt und aber offenbar gibt es wenig aus und deshalb gab es noch im 15. Jahrhundert ein Stiftung, fer treubewahrten Seelenspeise ist ein Beweis für anschaulich erzählt: An einem Tag im Jahr, in müssen die Seelen an einem Tag im Jahr ordent um am Allerseelentag Brot auf die Gräber ihr hohes Alter. der Nacht auf Allerseelen dürfen die Seelen das lich zu essen bekommen." zu legen; nachher wurde es den Armen geschenkt. Aus weißem Mehl sind die Semmeln und Fegefeuer, in dem sie nach lieblich- christlicher Vor- Das ist die uralte heidnische Vorstellung, die In Hallein und im Augsburgischen wurden noch wecken in allen Formen, darunter recht chavatftellung schmoren, verlassen, und da kehren die aus der vorchristlichen Zeit der Germanen und bis in die neuere Zeit die Seelenbrezeln" teristische: Schienbein e "( Niederbayern ),
-OIGO
|