3. November 1922.

Zu Tode gequetscht. Amma Mifuĭašet, Arbeiterfrau aus Kgl. Weinberge, faufte ungefähr vor einem Monat von ihrer Schwägerin Anna Zidlicka eine elektrische Wäschemangel, um für den Haushalt gleichfalls beizutragen. Gestern um dreiviertel zwei Uhr nachmittags fam das Dienst­mädchen Stanislava Chodlova aus der Jungmanit­straße in die Wohnung der Mikulašek, um dort Wäsche zu mangeln. Als das Dienstmädchen die Mikulašek nicht fand, durchsuchte sie die Wohnung und da sah sie, daß die Milulaset zwischen der elektrischen Mangel und ihrer Seitenwand einge­flemmt war. Das Dienstmädchen wollte die Miku­lašek befreien, kannte sich aber im Mechanismus der Wäschemangel nicht aus und deshalb rief sie die frühere Besitzerin herbei, welche den elektri­schen Strom ausschaltete. Als die Mikulašek be­freit war, fiel sie tot zur Erde und der Arzt stellte fest, daß ihre inneren Organe zerquetscht waren. Die Leiche wurde in das pathologische Institut überführt. Die polizeiliche Untersuchung über den Vorfall wurde eingeleitet.

Gerichtssaal.

Das eigene Weib totgeschlagen. ( Egerer Schwurgericht.)

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der nachfolgenden Sigung am 18. Dezember, als der 1 entfernten Braunkohlengruben Oberkaufungen   bei Umschwung zum Zuweisungssystem erfolgte, an seine Raffel.

Weinbezüge gedacht habe. Dr. Hermes wird über Die Hungerinsel. Prof. Macmillan Brown, eiu diese Frage etwas erregt. Er verneint die australischer Ethnologe, berichtet in einer Zeitung Frage. Die Frage über den Handelswert und über Neuseelands   über eine Studienreise nach der Oster­die Produktionsfosten der gelieferten Weine bringt insel, jenem weltverlorenen chilenischen Eiland im Am Dienstag hatte sich vor den Geschworenen für Dr. Hermes beklemmende Augenblicke. In die südlichen Teil des Stillen Ozeans  , das außerhalb des in Eger   der Schuhmacher Johann Morbach aus Enge getrieben, gibt Dr. Hermes zu, daß er nie mehr Kurses der transatlantischen Schiffslinien liegt, und Stolzenhain wegen Totschlages an seiner Gat- so gut gläubig bei derartigen Anlässen das durch die fast fünf Meter hohen Steinbilder, die tin zu verantworten. Morbach   hat am 8. Septem- handeln werde, wie er es in der Weinlieferungs- sich auf einer 25 Meter langen Grundmauer erheben, ver d. 3. seine Gattin, die er seit Jahren mikhan- affäre getan habe. Nach wie vor bestreitet er, daß und die mit Zeichen und Figuren bedeckten Hölzer ein belte, so geprügelt und geschlagen, daß sie an den ihm das Bewußtsein, verdächtige Geschenke empfangen wissenschaftliches Rätsel aufgibt. Die Insel, auf der Folgen dieser Behandlung starb. Die Ehe der Mor. haben, völlig gefehlt habe. Zum Schluß des ersten Prof. Brown fünf Monate zubrachte, hat Dreieds­Verhandlungstages erinnert Rechtsanwalt Dr. form und ist 118 Quadratkilometer groß. Sie ist bach war unglücklich, da der Mann, der das zweite Boenheim Herrn Hermes daran, daß er in dem Pro- vulkanischen Ursprunges und erhebt sich bis zu 580 mal verheiratet war, ein äußerst streitfüchtiger Mensch ist und seiner Frau Ehebruch vorwarf. Am eß des Ministerpräsidenten Brann gegen die Mag- Meter. Obwohl sie mitten in der unendlichen Wasser­8. September hat sich Morbach  , der mit seiner Frau deburgische Zeitung" im Gegensay zu seinem eigenen maise des Ozeans liegt, ist sie außerordentlich troden. und seinem Knaben, der sich den Arm gebrochen hatte, Verhalten in der Weinlieferungsaffäre erklärt habe, Da Flüſſe vollſtändig mangeln, iſt auch die Vegeta­ein Minister dürfe in der Deffentlichkeit auch nicht tion verfümmert, ebenso der Baumwuchs, da sich die beim Dr. Reinwart in Gottesgab   war, in einem Gaſt einmal den Anschein erwecken, daß etwas nicht mit Bäume wegen der furchtbaren Stürme, die im Win zählt, er habe aus den Karten gelesen, daß seine hause in Oberwiesenthal   aufgehalten und dort er­rechten Dingen zugehe. ter herrschen, nicht behaupten können. Infolge des Frau in 14 Tagen nicht mehr leben werde. Als Berlin  , 2. November.  ( Eigenbericht.) In dem Fehlens von Würmern in der Erde gibt es auch keine Prager   Schulen. In der letzten Sibung des Prager   Frau, die hoch schwanger war, zu mißßhandeln. Die mes gegen den Redakteur der„ Freiheit", Hensel, Grillen und Baſſerjungfern eingeführt worden, die Die Befreiung vom Religionsunterricht in den Morbach   dann nach Hause kam, begann er, seine Beleidigungsprozesse des Reichsfinanzministers Her Landvögel auf der Insel. In nenester Zeit find ſtädtischen Schulausschusses wurde ein Bericht über Hilferufe der armen Fran wurden von allen Nach beantragte der Staatsanwalt Gefängnis von sich auch rasch über die ganze Insel verbreitet haben. Gesuche von Eltern erstattet, die im Sinne des flei- varn gehört. Spät in der Nacht lief dann Morbad; drei Monaten. Er erklärte, der Beweis jei Einheimische Mostitos sind nicht vorhanden, dafür nen Schulgesetzes um die Befreiung ihrer Kinder aus dem Hause weg. Seine Frau cilde ihm nach nicht erbracht worden, daß Korruption in dem Mi- aber zwei besondere Sorten von Fliegen, die, wie vom Religionsunterricht angesucht haben. Von die­sem Recht haben 5.92 Prozent der katholischen El und stürzte blutüberstr.mt vor der Haustür zusam nisterium herrsche. In den Weinsendungen Prof. Brown erzählt, das Leben zur Hölle machen". men. Morbach   holte die Hebamme, die jedoch keine sei nichts Anstößiges zu erblicken. Der Ver Aus den natürlichen Bedingungen und der Beschaf­tern, 8.56 Prozent der Eltern der tschechoslowakischen Anzeichen einer bevorstehenden Geburt finden konnte teidiger führte dagegen an, daß in dem Ver- fenheit der Denkmäler ſchließt der Forscher, daß die Konfession, 5.67 Prozent der Eltern der Konfession der Böhmischen Brüder und 11.20 Prozent der El­und den Arzt verständigte. Bevor aber dieser kam, halten des Ministers zwar keine Bestechung, wohl menschliche Besiedelung der Inset nicht sehr weit zu­war Frau Morbach   bereits tot. Nach den Aussagen aber ein Verstoß gegen die Gesetze zu errückreicht. Als das wohl um 1686 zuerst gesichtete tern jüdischer Konfession Gebrauch gemacht. der Gerichtsärzte trat der Tod durch Verblutung aus bliden sei. Der Minister habe Geschenke für seine Eiland im Jahre 1722 durch Roggebeen entdeckt ganzen wurden 891 Kinder vom Besuche des Ruli­gionsunterrichtes befreit. dem Unterleib ein. Die Blutungen wurden durch amiliche Tätigkeit angenommen, die Angriffe der wurde, lebten dort 2000 Menschen, die sich kaum vor Schläge oder Druck auf den Unterleib herbeigeführt. Presse seien daher berechtigt. Er verlangt Frei 1600 dort seßhaft gemacht haben dürften. Heute be­Auch am Kopfe wies die Leiche schwere viebver: prud). Das Urteil dürfte Samstag geſteht die Einwohnerschaft noch aus kaum 300 Poly. legungen auf, die ebenfalls mit den Tod herbeigeführt haben konnten. Nach durchgeführtem Beweisverfah ren bejahten die Geschworenen die Frage auf Totschlag einstimmig, worauf Morbach   vom Gerichte zu acht Jahren schweren Rerter mit einer Faste vierteljährlich verurteilt wurde.

Er wollte den Vater ermorden. In Meidling  in Wien   gab am Dienstag nachts der 18jährige Real. schüler Ernst Haberl während eines Streites auf feinen Vater einen Revolverschuß ab und verletzte ihn im Gesichte schwer. Haberl lebte mit seinem Bater im Unfrieden, den er nach seiner eigenen An­gabe haßte. Nach der Tat entfloh der Sohn, stellte sich jedoch später selbst der Polizei. Bei der Einver­nahme gab er an, daß sein Vater vor einigen Tagen seine Schwefter beschimpft habe und daß er( der Sohn) dadurch in große Erregung geraten fei. Er habe den Revolver des Vaters zu sich genommen und habe ihn, als ihm der Vater Dienstag nachts wegen

seines späten Nachhausekommens Vorwürfe gemacht habe, ohne Ueberlegung in dessen Gesicht abgeschossen. Saberl zeigt keinerlei Anzeichen von Reue; er wurde wegen versuchten Mordes dem Landesgerichte einge­

liefert.

Von seinem Kameraden angeschoffen. Auf dem Zieglerschachte in Nürschan   wurde am Montag ein Soldat, der ſeinen Nameraden von der Wache ab löfte, von diesem angeschoffen. In tödlich verlettem Zustande wurde der Soldat in das Pilsner Stran­fenhaus gebracht. Die Untersuchung des vollständig rätselhaften alles ist im Gauge.

Der Prozeß des Dr. Hermes gegen

die Freiheit.

Kleine Chronit.

nestern, die sich angesichts der Unfruchtbarkeit des Bo­bens durchhungern müssen. Sie verehren als Gott ein Ungeheuer, das den Kopf eines riesigen Vogels und den Leib eines Fisches hat. Sein Mythus  erinnert an den vom Walfisch des Jonas. Man nennt die Namen von Menschen, die er verschlungen und wieder ausgefpien haben soll.

Gewerkschaftsbewegung.

Konferenz der Vertrauensmänner des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Mähren  .

Grubenunglüd in Lupeny( Rumänien  ). Dienstag ereignete sich im Helenenschacht in Lupenn ein Explo­sionsunglück, dem sieben Bergarbeiter zum Opfer fielen. Am Dienstag erhielten sieben Arbeiter des Schachtes den Auftrag, die Verbindungen zu einer sirta 160 Meter tiefen Grubenader herzustellen. Am Dienstag vormittags begann vor der 9. Saum waren die Arbeiter eine Viertelstunde an der des Reichsfinanzministers Dr. Hermes gegen die Umgebung erschütterte: das Grubengas explodierte. Strajkammer des Landgerichts I Berlin   der Prozeß Arbeitsstelle als eine gewaltige Explosion die ganze " Freiheit". Der Streitgegenstand ist bekannt. Es han- Aus den übrigen Läufen flüchteten die Arbeiter ent­delt sich um die Weinbezüge des Reichsfinanzmini sett ins Freie. Die sieben Arbeiter aber wurden sters Dr. Hermes. Verteidiger des Angeklagten, des von der Welt abgeschlossen. Mit den Rettungsar Mittwoch den 1, d. M. fand in Brünn  , in früheren Freiheit"-Redakteurs Robert Hensel, beiten wurde sofort begonnen. Vorerst fonnte man den Räumen des Parteisekretariats eine Konfe jind Rechtsanwalt Dr. Levi und Rechtsanwalt Dr. nur soviel feststellen, daß die sieben Arbeiter ver- renz der mährischen Vertrauensmänner des deut­Boenheim. Verteidiger von Dr. Hermes ist Dr. Toren sind. Erst später fand man ihre Leichen. schen Gewerkschaftsbundes für die Tschechoslowakei  Alsberg  , derselbe Aisberg, der den Prozeß Helfferich Die Untersuchung ist im Gange. Es ist dies die zweite ſtatt. Für die Zentralgewertschaftskommission gegen Erzberger   führte. Zu Veginn der Verhandlung Grubenkatastrophe, die sich innerhalb furzer Zeit im waren die Genossen Macoun, Seeger und versuchte der Vorsitzende, Landesgerichtsdirektor Dr. Helenenschacht in Lupeny ereignet hat. Rebn, einen Vergleich herbeizuführen. Dieser Verjua Ein brennender Berg. Wie aus Raffel gemeldet milang. In einer Erklärung, die Redakteur Hensel wird, bereiten sich in dem sogenannten„ König der Furchtbare Berrohung. Am 16. Ottober wurden verficit, wire bezorters is one Fervorgehoben, hessischen Berge", im Meißner  , geheimnisvolle von der Raudnißer Gendarmerie ein gewisser Lud- daß der springende Punkt des Falles darin liege, ob wig Medaček uno Start Distaut verhaftet. Medaček ei. Beamur Geschenke annehmen dürfe oder nicht. der Nähe des romantischen Schwalbentales, find rie Dinge vor. Unweit einer der höchsten Stellen, in war im vorigen Jahre mit dem Vatermörder No- Zunächst dreht sich die Verhandlung um die Frage der sige Felsmaßen in Bewegung geraten, brökeln und vak und dem Räuber Ipser aus dem Leitmerizer Zuckerzuweisung. Dr. Hermes erklärt, das bis zum wandern. Alles deutet auf einen Bergrutsch hin, der Streisgerichte entsprungen. Nach ihrem eigenen GeDezember 1920 übliche System der Zuweisung habe wahrscheinlich mit dem unterirdischen Brand ständnisse hatten sie in Liboch eine Gruft aufge- versagt, und deshalb seien schließlich die dilagen in Verbindung steht. Dieses Feuer im Berge muß brochen. Einer Leiche nahmen sie einen Sävel ab, der Winzer direkt an die Reichsbehörden gelangt. cine gewaltige Ausdehnung befizen. Darauf läßt den sich Medaček umgürtete; dann nahmen sie aus Unabhängig von den Eingaben des Winzerverbandes schließen, daß sich zahlreiche Erblöcher in dem gefähr­cinem Sarge die Leiche eines Mädchens, mit habe eine Aussprache im Reichstag mit Vertretern deten Gebiete gebildet haben, aus denen übelrie der sie dann in der Gruft tanzten. Sie haben der Winzer und rheinischen Abgeordneten stattgefun- cheude Dämpfe aufsteigen. Um das Holz nicht zu nach ihren eigenen Angaben so viele Diebstöyle verden, die den Anstoß zu einer Alenderung des Zuwei fchädigen, hat die Forstverwaltung den alten Baum übt, daß sie ihre Gesamtzahl nicht einmal nennen jungssystems gegeben habe. Rechtsanwalt Dr. Levi bestand dieser Gegend niederlegen lassen, sodaß der önnen. Schließlich geſtand auch Diskant, daß er in fragt nun Dr. Hermes, ob der Winzerverband der felsige Berg mit einem Felde von Baumstümpfen Desterreich einen Mord verübt hat. erste Verband gewesen sei, an dem man das neue cinen unwirtlichen, in seinem Chaos aber großarti Aufhebung des Brückengeldes auf der Sophien- System erprobt habe. Dr. Hermes antwortet au 3- gen Eindruck macht. Da der Berg tohlehaltig ist, insel in Peag. Vom 1. November angefangen wird weichend, die Eingaben des Winzerverbandes seien tann angenommen werden, daß jahrtausende das Brüchengeld auf der nach der Sophieninsel fühgeschäftsmäßig behandelt worden. Schließlich spist langer Druck des Gebirges diese Kohle zur renden Brücke, das bisher mit dem Betrage von sich das Frage und Antwortspiel soweit zu, daß Dr. Entzündung gebracht hat. Ein unterirdi vier Heller pro Person von jedem Besucher der Levi an Hermes die Frage rionet, ob er bei jener sches Feuer, das wiederholt angebohrt worden ist, Sophieninsel entrichtet werden mußte, aufgehoben. Aussprache im Reichstag am 17. Dezember und bei loht auch in den etwa sechs Stunden vom Meißner Stöhnen, lauter, gedehnter:-0-0-0- oh- liches Grinsen: er schaute fast teuflisch aus. Ich Sicherlich, Herr Rosythe. Herr Rosythe. Der Gott der Es endete in einer Art Explosion, als sei der sah, daß dies Zimmerman immer mehr und mehr Schönheit bringt jie zu uns. Und der kleine Gott Stöhnende geplant. reizte. Er warf einen Blick auf Rosythe, wandte mit dem goldenen Pfeil, den rosigen Wangen und Zimmermann hatte sich umgewandt, strebte sich dann angeefelt ab. Schließlich bemühte er dem winzigen Grübchen... dem Grübchen, das liker und sagte sanst:„ Wein Freund, für jeden was, Herr Rosythe? Es bringt die Damen zu Menschen, der auf der Welt lebt, hat eine Frau uns." den Preis des Lebens bezahlt."

Copyright 1922 by Der Malik- Verlag  , Berlin- Halensee.

Man nennt mich Zimmermann. der Bür zu, blieb dann zögernd ſtehen. Meine

Roman von Upton Sinclair.  ( 6) Autor. Uebersetzung von Hermynia zur Wenhlen.

Der Fremde stand neben mir und legte aber mals die Hand auf meinen Stopf. Es war schier ein Wunder, wie das Dröhnen und Sämmern in meinem Schädel aufhörte, tiefer Friede mich über­fam. Mein Gesicht mochte wohl dieses Gefühl ausgedrückt haben, denn der Stinokritiker der Western City Times" betrachtete mich mit einem belustigten Lächeln. Ich konnte seine Gedanken erraten, als habe er sie ausgesprochen:„ Bei Gott  , eine richtige Hypnose!"

8.

Augen folgten ihm, hefteten sich dann auf den Strititer, der, ein breites Grinsen auf dem Ge­Sicht, Zimmermann beobachtete. Auscheinend er hoffte er eine Belustigung, wollte sich rächen.

Der Ton crflang abermais, lauter, schmerz licher. Er wiederholte sich in regelmäßigen Ab­ständen, endete stets mit der Explosion. Ich be trachtete Zimmermann; er gemahnte an ein jun ges Pferd, das über sich die Peitsche fallen hört. Es wird immer unruhiger, macht bei jedem Peitschenfuall einen großen Sat, doch ist es verwirrt, weiß nicht, was der Lärm bedeutet, weiß nicht, wohin es laufen soll.

Diet! erschienen; von seiten der mährischen Landesparteivertretung nahmen die Genossen Dr. Czech, 3drazil und Wellen an dieser teil. Die Tagsordnung beinhaltete als wichtigsten Puntt die Reorganisation der gewerf wurde die Beratung vom Genossen Macoun. schaftlichen Organisationen in Mähren  . Eröffnet Zum Vorsißenden wurde Genosse Seeger ge­wählt. Nach dem einleitenden, ausführlichen Re­ferat des Genossen Miacoun wurde in die De­batte eingegangen, an der sich sämtliche An­wesende beteiligten. Es wurde beschlossen, ein engeres Komitee zu wählen, welches bis 1. Jän ner 1923 einen Reorganisationsplan auszuarbei ten hat, in welchem auf Brünn   als Siß eines Streisgewertschaftssekretariats für Brünn  , Schön­hengst und Südmähren   Bedacht zu nehmen ist. Der Reorganisationsplan ist dann der Gewerk schaftsfommission zur Beschlußfassung vorzulegen. Nach der Wahl des engeren Komitees wurden interne Angelegenheiten beraten. Nach sechsstün­diger Dauer fand die Konferenz, die der Entfal tung der deutschen Gewerkschaftsbewegung in Mähren   gute vorbereitende Arbeit geleistet hat, ihren Abschluß.

ſich, ſeine Gefühle zu beherrschen, trat zum Stri- wir für zweihundert Dollars das Stück herſtellen,

" Den Preis des Lebens?" wiederholte Ro­sythe verwirrt.

Zimmermann wies mit mit einer Gebärde nach der Tür.„ Wir stehen vor diesem ewigen Geheimnis, diesem ewigen Entsetzen; es geziemt sich nicht, daß Sie höhnen."

Das Grinsen, verblaßte auf des anderen Ge­sicht, er runzeite die Brauen, sagte:„ Ich ver stehe Sie nicht, Freund. Was kann ein Mann da tum?"

,, Er fann zumindest sein Herz neigen, dem Frauentum seinen Tribut zollen."

„ Das ist mir zu hoch. Diese Törinnen wer­den ja nicht dazu gezwungen; es ist ihre freie Wahl."

Zimmermann fragte: Saben Sie nic daran gedacht, daß es Gottes Wahl sein tönnte?"

Herrgott nein, das ist mir nie eingefallen." In diesem Augenblick öffnete fich eine der Türen. Rosythe wandte sich um, rief: Ah, Ma­dame Blanchet. Kommen Sie, erzählen Sie, was da geschieht."

Der Strititer wandte sich um.„ Madame Plancher, gestatten Sie mir, Ihnen Herrn Zim mermann vorzustellen. Er ist ein Mann der Wunder, heilt Schmerzen, heilt durch die Liebe."

-0-0-0-0-0-0- oh" jammerte die

,,, wie interessant. Wie aber, wenn die Liebe selbst Schmerz ist- wer soll dann den Schmerz heilen, wie, Herr Zimmermann?" Stimme. Rosythe meinte: Herr Zimmermann glaubt, Sie verursachten den Damen zu große Schmerzen; dies quält ihn."

,, Ach, den Damen ist es doch einerlei. Schmerz? Was ist Schmerz? Die Dame, die da ftöhnt, fann sich nicht bewegen, deshalb ist sic unglücklich. Auch ist sie ein wenig verwöhnt, will stets, daß alles nach ihrem Willen geht. Aber die Schmerzen werden verschwinden, sie wird schön sein, ihr Gatte wird sie mehr lieben, sie wird glüdlich sein."

Zimmermann blickte von einem zu anderen, erforschte unsere Gesichter. Er betrachtete auch die weiblichen Paradiesvögel in den bequemen Lehnstühlen; feiner von ihnen rührte einen Mus Ich fühlte mich so wohl, daß mir einerlei fel, ausgenommen jene Muskeln, deren die var, was geschah. Für eine fleine Weile schloß Augen bedurften, um ihm zu folgen. Diese ich die Augen, öffnete sie dann wieder und blickte Qual, was immer auch sie veranlassen mochte, mich träge um. Ich bemerkte, daß alle Frauen ging sie nichts an. Und dennoch war es das Jam Zimmermann beobachteten. Sie hatten die mern einer gefolterten Frau. D- 0-0-0-0h. Stöpfe gewandt, ihre Augen hingen an ihm. Ich Zimmermann wollte die Tür öffnen. Seine „ D— 0—0—0—0- oh" jammerie es aus dem dachte: dieser Mann wird Glück bei den Damen Hand streckte sich aus, wurde dann wieder zurück anderen Zimmer, und Madame Blanchet plan­haben; wie die Inder mit der weichen braunen gezogen. Von zivci Regungen hin und her ge­derte weiter:„ Ich sage immer: schreit nur or Haut und den großen dunklen Stuhaugen. riffen, schritt er im Zimmer auf und ab, und da dentlich! Das hilft Niemand wird darüber er­Tiefe Stille herrschte, dann ertönte plößlich niemand auf seine Worte zu achten schien, begann Eine dicke Frau, die einem Pariser Mode- Gottes der Schönheit-- sind bereit, alle Leiden Eine dicke Frau, die einem Pariser Mode schrecken, denn hier sind wir alle Anbeter des 30g seine Hand von meinem Kopfe fort. In das ich einen Say:" Des Weibes Los" oder" Ter journal entſtiegen schien, watschelte durchs Zim- zu ertragen, die er von uns fordert; nicht wahr, ein Stöhnen auf. 3Zimmermann fuhr zusammen, ervor sich hin zu murmeln. Bisweilen erhaschte Zimmer mündeten etwa zwölf geschlossene Ti Preis des Lebens." Dann vernahm ich wieder mer, lächelte willkommenheißend:„ Ah, Herr Ro- 3 ertragen, die er von uns fordert; nicht wahr, Herr Zimmermann?" ren. Der Laut famt aus der uns zunächst befind- das furchtbare, explodierende 0-0-0-0-0- oh: sythe!" Von ihren Ohren hingen schwarze Ohr­lichen Tür.„ Was ist das?" fragic ich Rosythe. Es schien aus Zimmermanns Seele einen Schrei ringe herab, ihr Gesicht war weiß, die Lippen Gott   weiß, das fann man an diesem Orti su pressen: Erbarme dich!" zwei scharlachrote Striche. Sie streckte dem Stri­der Folter nie wissen." Anfangs hatte der Stritifer versucht, seine titer beide Hände entgegen, und er fragte lachend: Schon wollte ich mich erkundigen, was für Beluftigung zu verbergen, allmählich jedoch Antworten Sie, Madame: führt Gott   die Da ein Ort dies denn sei, da ertönte abermals das wurde sein ganzes Gesicht ein einziges ungeheuer- men an diefen Ort?"

9.

Zimmermann starrte sie an. Ich hatte auf seinem Gesicht noch nicht eine derartige Stonzen­tration gesehen. Er versuchte, das ganze ihm so oöllig Unfaßliche zu begreifen.

( Fortsetzung folgt.)