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Der Film.

Kunst und Wien  .

Urania.

Heute 4-6 Uhr. Kurse Prof. Bruscha. Sente halb 7 Uhr: Kunst- und Kultur­geschichte der Griechen und Römer", ( Mit Lichtbildern.) Prof. Dr. Wit. Einzelkarten 2 und 3 Kronen. Sonntag, 4 Uhr: Irland, die grüne Insel.( Im Bilde durch die Welt.)_ Univ.- Prof. Bokorny- Berlin  . Karten 5 K, Mitgl. 4 K. Montag den 6. d. 8 Uhr. Die Berech nung der Gefchichte unserer Zukunft". Dr. Mag Kemmerich- München.

4. November 1922.

Aus der Partei.

Molteres Tartüffe"( Weinberger tschechisches Theater). Verhältnismäßig spät, erst jetzt, wo das Lichtbühnen. Auf der Filmbörse wurde am Jubiläumsjahr zu Ende geht, kam Molières   glanz­Bezirkskonferenz Auffig- Stadt. Dienstag abend Mittwoch der Film Sodom and Gomorrba" volles Hauptwerk an die Reihe. Das Stück überragt vorgeführt, der, wie verlautet, bei der Zensur alle übrigen nicht nur durch Schärfe seiner Charakter- fand in Auffig unter äußerst zahlreicher Beteiligung Schwierigkeiten begegnet ist. Der Film ist nicht an zeichnung, sondern vor allem durch den Wut, mit dem die diesjährige Bezirkskonferenz des Bezirkes Auffig­stöiger als so und so viele der jetzt beliebten Monu Molière es wagte, im bigotten Frankreich   der Barock. Stadt statt. Nach dem Berichte der Bezirksvertretung mentalfilme". Der neue Film, der sich in der üblichen zeit der Scheinheiligkeit, der Religionshenchelei, zu Gegenüberstellung der biblischen Legende und einer Leibe zu gehen. Wie recht er mit seiner Satire hatte, und nach dem Kassaberichte schilderte Genoffin Kir. entsprechenden modernen Handlung bewegt, mit beweisen die vielen niederträchtigen Angriffe, die gegen pal die Tätigkeit des Frauenbezirkskomitees, daß auch viel Aufwand an äußerem Brunk und Massenent das Stück wegen Religionslästerung" erhoben wur- im heurigen Winter durch Vorträge und Exkursionen faltung in Szene geſent. Architektonische Bilder und den. Molière antwortete darauf: Ja, wenn mein eine reiche Bildungstätigkeit entfaltet. Genosse Kostüme sind in den historischen Szenen mit sichtlicher Werk die Religion angriffe, das würde diese Eiferer Bolina berichtete über die geleistete Arbeit des Bil­archäologischer Kenntnis arrangiert. Die Darsteller, wohl kait lassen, aber daß man ihnen selbst auf den dungsausschusses im vergangenen Jahre. Nach dem Wiener   erste Schauspieler, sind durchwegs vorzüglich. Belz rückt, das können sie nie und nimmer verzeihen." Sie besitzen alle jene noble Zurückhaltung in Gefte Die donnerstägige Aufführung in der stilvollen Ans- Berichte über den Stand und die Arbeit der Jugend­und Bewegung, die im Film geradezu wohltend stattung Wenige und unter der Regie Jirikovskys organisationen fand eine lebhafte Debatte statt, an wirkt, im Gegensatz zu dem so häufig vorkommenden stand auf einem ansehnlichen Niveau. Der geschmet- der sich zahlreiche Genossen und Genofsinnen beteilig. Gezappel und Grimassieren, durch das manche Film­dige Tartüffe ist der allerdings geraden, schlichten Art ten. Hierauf hielt Genosselina ein kurzes Re. größen zu wirken vermeinen. Eine Verminderung des Herrn Zakopal nicht ohne weiters erreichbar, der Massenszenen, sowohl der historischen als der Donnerstag, den 9. d. 7 Uhr: Luther, er ist gezwungen, die Rolle nach seiner Natur etwas ferat über Organisation un Presse". Nach der De­gesellschaftlichen, würde dem Verständnis des Films Meistergesang". Kirchenrat Dr. Zilchert. Um derber zu spielen, um so mehr Anerkennung gebühr: batte über diesen Punkt der gesordnung fanden die vielleicht zugute fommen. Im Bio Alma" 8 Uhr: Moderne Tanzkunst".( In Wort, ihn für seine intereſſante, geschlossene Leistung. Be- Wahlen in die Bezirksvertretung statt. Zum Bezirks. wurde am Dienstag als Film des Volksbildungs. Bild und Tanz.) Rita Sacchetto.  merkenswert war ferner Frau Becvarova als Do- vertrauensmann wurde nene dings einstimmig Ge­vereines Urania  " das Drama Glaube und Freitag, den 10. d. halb 7 Uhr. Skilaurine, nicht das übliche zierliche Kammerfäßchen, son- noise Müller gewählt. Zr dessen Stellvertreter Heimat" von Schönherr vorgeführt. Die Dar fen und Faltbootsport"( Sportvortrag mit wählte man die Genossin is pal. Sodann schloß stellung ist gut, die Inszenierung ftilvoll und wirksam Lichtbildern.) Karl 1.  , Luther- München.( Gemeinsam wozu besonders die schönen Landschaftsaufnahmen mit dem Touringklub.) Sämtliche 10 Kurse des Bil. und das autochthone Milieu sehr beitragen. Das dungsinstitutes. Karten zu allen Veranstaltungen. Stück wirft im Film beinabe stärker als auf der Mitgl. Ermäßigung.) Urania  - Kanzlei. Zu den Ver­Bühne, weil es durch den leichteren Szenenwechsel anstaltungen, Eauer, Jörn, stehen eine Anzahl erm. finnfälliger wird. R. A. Karten zur Verfügung.

Mittwoch, den 8. d. 8 Uhr. S put und Gespenster".  ( Gibt es ein Fortleben nach dem Tode?) D. Mar Remmerich.

dern ein derbfrisches Bauernmädel. Dr. L. A. Neues Theater. Hente, den 4.: Offenbach  "( ,, Der Barbier von Bagdad  " wurde auf nächste Woche ver­schoben), 10 Uhr nachts Rose Afischut"( Gastspiel Gi­jela Werbezirk); Sonntag, den 5.: nachm. Tanz ins Glück" mußte auf den 3. Dezember verschoben werden, abends, Meistersinger"( Gastspiel Bohnen).

Kleine Bühne. Heute, den 4.: Schöne Seelen",

Urania- Kinovorstellung. Dienstag, den 14. d. 0000000000000006 Uhr Bio Alma"( Gerbergaffe) Lady Hamil. Brautschau'," In Ewigkeit Amen"; Sovrag den Verbreitet den Sozialdemokrat" ton", historischer Film. Für Jugendliche und Schüler 5.: nacin. Rosa Altschul"( Gastspiel Gisein Berbe: nicht zugänglich. Karten zu 2-10 K. Uraniakanzlei| sirk  ), abends Wauwan", Montag, den 6.: Frau Lo­00000000050000 und Bezler. | benguin".

2| und

1.

Genosse Müller die anregend verlaufene Konferenz. Mitteilungen aus dem Bublifum.

WSTANEK TEE PRAG

Berausgeber: Dr. Ludwig Czech   und Karl Termah

Druct: Deutsche Zeitungs- Aktiengesellschaft, Prag  , Verantwortlicher Redakteur: Dr. Emil Strauß. Für den Druch verantwortlich: O. Holth.

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Gerichtsiaal.

waren bei einer Theaterprobe eines Dilettantenthea­ters gewesen und befanden sich auf dem Heimwege. Wie nun die vom Alkoholgenaß angeregten Fußballer Die Veruntreuungen bei der Görkauer die beiden Mädchen erblidten, stürzten sie sich auf fie los und benahmen sich so, als ob die Mädchen Bezirkskrankenkassa vor Gericht. Straßendirnen seien. Sie beschimpften sie, stießen fie Wie unseren Lesern noch erinnerlich sein wird, mit den Ellbogen und versuchten sie zu Boden zu wer wurde im Jänner d. J. der Leiter der Görkaner fen. Besonders Wenzel Sejna, sein Bruder Alois Bezirkskrankenkasse, der Deutschnationale und Sarl Kabela taten sich hervor. Sie warfen Ferdinand Pascha peh verhaftet, da man bei die Pflegerinnen zu Boden und versuchten sie zu ver einer Kontrolle Abgänge in der Nasse festgestellt gewaltigen. Als die Mädchen sich verzweifelt wehr. hatte. Eine genaue Durchsicht der Geschäftsbücher ten, wurden sie in rohester Weise beschimpft und ge­ergab, daß Paschaweh bei der Bezirksfranfenfosse in schlagen. Endlich kam eine andere Pflegerin und ein den Jahren 1914 bis 1921 mindestens 415.508 K Angestellter der Irrenanstalt des Weges, so daß es veruntreut hatte. Paschaweh führte die Ver- den armen Mädchen gelang, sich in Sicherheit zu brin untreuungen so durch, daß er falsche Krantenscheine gen. Vor dem Richter verantworteten sich die drei mit mit gefälschter ärztlicher Unterschrift in den Büchern Trunkenheit und sagten, daß sie von den Mädchen ge­cintrug. Las veruntreute Geld legte sich Baschaweh stossen worden seien. Nach durchgeführter Verhandlung bei Görfauer und Komotauer Geldinstituten auf wurde Wenzel Hejna, dem man die Schuld nich falschen Namen ein. Bei der Komotauer Sparkasse einwandfrei nachweisen konnte, freigesprochen, wäh maren auf den Namen seiner verheirateten Schwerend ois Hejna und Kabela zu vier Mo­ster insgesamt 108.588 Stronen hinterlegt. Für seine naten scheren Kerker verurteilt wurden. neunjährige Tochter hat Baschaweh gleichfalls bei der Komotauer Sparkasse 33.557 Kronen eingelegt. Die Veruntreuungen waren nur deshalb möglich, weil feine regelmäßigen und genauen Revisionen stattfanden und Baschaweh uneingeschränkter Herr in der wie ja bekannt sein dürfte- deutsch­nationalen Bezirksfrankenfasse war. Paschaweh wurde wegen Verbrechens der Amtsveruntreuung vor das Schwurgericht in Brüg gestellt. Die Ver­handlung gegen ihn begann am Montag und wurde am Donnerstag nachmittag zu Ende geführt. Da durch das Beweisverfahren die Aussage Baschawehs, er sei von seinen Kollegen hinein gelegt worden und ihr Opfer gewesen, sich nicht als stichhältig erwiesen hatte, bejahten die Geschworenen einstimmig die Frage auf Amtsveruutreuung, worauf Paschaweh zn drei Jahren schweren erter verurteilt wurde. Die Geschädigten wurden auf den Zivil­prozeßweg verwiesen.

Hochschüler und Polizisten.

Prag  . 3. November. Am 19. Juni befand sich um 5 Uhr früh im Kaffeehaus n Korinty" eine Gesell­schaft jugoslawischer Hochschüler, die Lärm zu machen begann. Es mußte eine Polizeiassistenz geholt wer­den, die aber nichts ausrichten konnte. Erst als nod) drei Wachleute herbeikamen und eingriffen", brachte man sechs Hochschüler auf die Wachstube und stellte sie feft. Tie sechs Studenten sollten sich nun gestern wegen öffentlicher Gewalttätigkeit verantworten. Da aber alle bereits zu Doktoren promoviert wurden und längst in die Heimat zurückgekehrt sind, erschien mur ein gewisser tajganie. Seine Aussagen brachten aber den Beweis, daß sich die Polizisten nicht an ihre Vorschriften gehalten haben und daß sie mit ihren Gummifnütteln zugeschlagen hatten. Rajganie wurde freigesprochen. Gegen die beteiligten Polizisten wird die Anklage wegen Uebertretung der Amtsgewalt erhoben werden.

Ein feines Kleeblatt.

Prag  , 3. November. Am 23. Juli d. J. sollte der Sportklub Prag XVI" ein Fußballwettspiel abhalten. Die gegnerische Mannschaft erschien jedoch nicht und es wußten die spielfrendigen Mannen nichts mit der freien Zeit anzufangen und gingen in ein Gast­haus. Der Alkoholgenuß stieg den Sportlern" bald in den Stopf, es wurde gesungen und immer weiter gezecht. Die Mitternacht zog näher schon, in tiefer Ruh lag in diesem Falle nicht Babylon, aber Bohniy, als die volltrunkenen Fußballer, 15 Mann hoch, sich endlich auf den Heimweg begaben. Und wie sie so die Hauptstraße in Bohniy, jenem Vororte von Prag  , in dem sich die große Jrrenanstalt befindet, hinunterwankten, kamen ihnen zwei Pflegerinnen aus dem Institut für Geistesschwache entgegen. Die beiden Mädchen, Aloisie Čečil und Verta Schrödla,

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