Seite 4.

fräftigen Valuta einsetzt. Auf die Anfrage des Abg. Patel antwortet der Minister, daß im Außenamte auch deutsche   Beamte an­gestellt sind. Hinsichtlich der Propaganda betont der Minister, daß zum vorwiegenden Teil ihre Ergebnisse der deutschen   Bevölkerung der Repu­ blik   zugute komme. Hierauf wurde die Situng auf nachmittag halb 3 Uhr vertagt.

Nachmittagssitzung.

In dieser Sitzung wird zunächst die Debatte fort­gesetzt. Als erster Redner sprach Mase!( tschecht­scher Nationaldemokrat), dann der Präsident des Bo­denamtes Dr. Viskovsky. Hierauf Bonda ( tschechischer Sozialdemokrat), dann Petersilla ( Christlichsozialer), welcher für die Aufrechterhaltung der Gesandtschaft beim Vatikan   eintrat, dann noch Brasek( tschechischer Agrarier) und Windirsch ( deutscher   Agrarier), welcher Beschwerde führte, daß die Staatsbrudereien selbst beim Verkehr mit deut­ schen   Parteien sich nur der tschechischen Sprache be­

dienen.

zur Verbefferung und Vervollkommnung der Ver- verkehrs und des Bäderbesuches der Bevölkerung hältnisse. Wan   müsse immer daran denken, daß neue Einahmequellen zufließen. es sich nicht nur darum handelt, einen neuen Auf eine Anfrage des Abg. Taub antwortet Staat aufzubauen, sondern daß auch das sehr der Ministerpräsident, daß er es sich angelegen schwere Problem der Nachkriegstata fein lassen werde, die Frage des mährischen strophe zu lösen sei. Selbst Staaten mit alter Verwaltungsausschusses zu erledigen. Tradition, die nicht vor dem Problem der kon- Was ftruftiven Schöpfung des Staates stehen, fämpfen mit großen Schwierigkeiten gegen die Gefahren der Nachkriegskrise an. Es sei daher kein Wunder, daß ein Staat, der diese beiden Probleme gleich­zeitig lösen muß, schwer zu kämpfen hat, arbeit an dem Aufbau des Staates nur begrüßen. und man müsse daher jede Hilfe und jede Mit­

die Ereignisse in Freudental  betrifft, erklärt der Ministerpräsident, daß die Regierung diefe tief bedauere und ihr tiefftes Mitgefühl darüber ausspreche, daß ihnen ein Menschenleben zum Opfer gefallen ist. Die Regierung versichert, daß der Vorfall strenge nicht bloß durch die Zivil- und Militärbehör den untersucht, sondern auch administra tiv nachgeforscht wird, um festzustellen, ob die berufenen Faktoren irgendwelche Prä ob die berufenen Fattoren irgendwelche Prä­ventivmaßnahmen unterlassen haben, wodurch

önnen. Die Regierung bedauert diese Greig nisse sajon deshalb, weil in Freudental   bisher ein sehr freundschaftliches Verhältnis zwischen den zibilen und militärischen Kreisen geherrscht hat.

9. November 1922.

Telegramme.

Das Wiederaufbauzejeg im öfter­reichischen Nationalrat.

Wien  , 8. November. Die erste Lesung des Wiederaufbaugesetzes in der Sigung des Natio­nalrates wurde heute beendet. Der Obmann der sozialdemokratischen sozialdemokratischen Vereinigung, Präsident Seib, erklärte, es sei begreiflich, daß die chrift lichsoziale Partei verpflichtet ist, die verbrecherische Tat ihres Führers zu rechtfertigen. Bundeskanz ler Dr. Seipel habe Desterreich verkauft und den Ton angegeben für die Verknechtung und Ver. fflavung nicht nur Desterreichs, sondern des gan­sen deutschen   Volkes. Wenn jetzt beabsichtigt wird, dem ganzen Deutschen   Reiche dieselbe Kontrolle aufzuerlegen, die Desterreich auferlegt chen, das Bundeskanzler Seipel begangen hat. Dann weiß man erst, deß es sich nicht um ein luges diplomatisches Spiel gehandelt habe, son­dern daß Bundeskanzler Seipel als Versuchsbal lon benützt worden sei, um zu prüfen, was man Deutschland   umuten fönne. Bei den Ausführt. gen des Abgeordneten Seitz verließen die christ­fichsozialen und großdeutschen Abgeordneten den Saal.

Bei allen Problemen werden wir uns aber zunächst nach der unbedingten Notwen ftellen. Bei der Beurteilung des Staates und digkeit richten, unseren Staat sicherzu= stellen. Bei der Beurteilung des Staates und der Regierung sind hier wiederholt Ansichten auf­der Regierung sind hier wiederholt Ansichten auf­getreten, wie sie den Ansichten gegenüber den Regierungen der alten monarchistischen Staaten entsprachen. Das ist selbstverständlich, denn wir sind alle aus dieser Zeit hervorgegangen und es ist nicht möglich, daß der Sinn für Demokratie Abgeordneter Gen. Fischer beschäftigte sich mit doch ein großer Unterschied zwischen einer Re­über Nacht unser Eigentum werden kann. Es ist den Ausführungen des Ministers Bene 3, welcher gierung Seiner Majestät, die dem Parlamente erklärt hat, daß die Organisation des Ministeriums nicht verantwortlich war und solange regiert vollendet ist. Troydem werden für die Einrichtung hatte, als sie die Huld Seiner Majestät genoß, der Repräsentationsräume neuerlich 250.000 K ange- und zwischen der Regierung, die wir haben, die erklärte der Ministerpräsident auf eine Anfrage Die Regierungsvorlage über das Wiederauf­fordert und ebenso für die Naturalwohnung des Mi- dem Parlamente verantwortlich ist und durch eine des Kommunisten Bubnik, daß die polizeilichen bougeses und das Reform- und Sanierungspro nisters 250.000 K, der gleiche Betrag für diesen Zwed bloße Abstimmung der Kammer beseitigt werden Maßnahmen nur erfolgt seien, um die Bestim gramm wurde dem Finanzusschuß zugewiesen, erscheint schon in den Voranschlägen 1920, 1921 und fann. Diese Ansicht der Vergangenheit zu ver mungen des§ 75 der Geschäftsordnung einzu- der noch heute zusammentrat. 1922, also schon zum vierten Male. Troß Auflassung gessen, ist die Voraussetzung, um objektiv und halten, wonach zurzeit der Tagung des Parla- Die nächste Sigung des Nationalrates wird einer Anzahl überflüssiger Gesondtschaften und Ron ruhig irgendeine Maßnahme der jetzigen Regie- ments eine Volksversammlung im Umkreis von auf schriftlichen Wege einberufen werden, fobald julaten werden 15 Millionen Kronen für Installierung beurteilen zu können. Das gilt von allen einem Kilometer vom Parlament nicht gestattet der Finanzausschuß seine Arbeiten beendet hat, rung und Einrichtung angefordert. Wir verlangen, Parteien, sei es von den Regierungs- oder Oppo- wird. Zum Einschreiten der Polizei sei es erst daß die Gesandtschaft beim Vatikan   aufgelassen und fitionsparteien. Wir müssen uns also gewöhnen, gekommen, als gegen die Wachmann- Bermögensabgabe- Kommunismus. die Agenden derselben von der im Quirinal   bestehen- daß

den Gesandtschaft übernommen werden. Die Ver= minderung der Ausgaben des Ministeriums steht mit der Steigerung des Kronenkurses im schärfsten Gegen fate. Der persönliche Aufwand allein beträgt 115 Millionen Kronen. Troydem werden für lleber jezungshonorare noch 749.000 K ausgeworfen und an

in der Demokratie teine Majorität ein Patent

darauf hat, daß sie noch morgen eine Majorität fein wird, und daß keine Opposition weiß, ob sic nicht morgen die Verantwortung für die Regie­ung wird übernehmen müſſen. Und es wäre nur gefund, wenn mit dieser Tatsache jede Partei

rechnen würde.

die Bodenreform

Stipendien für ausländische Zeitungen 500.000 K, für Propagandazwede erscheinen 11.5 Millionen Kronen ausgeworfen. Mit diesen Beträgen wird die Regie­rungspresse gefüttert und durch gefügige Journalisten und Lobredner der Regierung das Ausland über die Der Ministerpräsident beantwortet dann ver­wirtschaftlichen Verhältnisse des Staates und die be- schiedene Anfragen. Was stehenden scharfen nationalen Gegensätze hinwegge­täuscht. Diese Gelder sollten einem nüßlicheren 3wede zugeführt werden, denn alle Schönfärberei anbetrifft bemerkt er, daß diese in der Tschecho­nüße nichts und das Ausland muß unsere wirtschaft- flowakei in einem Umfang und mit einer Inten liche Notlage mit jedem Tage mehr erkennen lernen, fität durchgeführt worden sei, wie nirgends an je stärker sich der Strom der Auswanderer aus der derswo. Es gab teine Analogie, wir muß Slowakei   und den deutschen   Industriegebieten in das ten alles aus dem eigenen schaffen und Ausland ergießt. Die Schüsse tschechischer Soldaten es ist daher kein Wunder, wenn wir in vielen Fäl­in deutschen   Städten machen das Ausland immer len auf Schwierigteiten gestoßen sind. Tas wieder auf die ungelösten nationalen Probleme dieses kann aber die Wichtigkeit dieser Reform nicht ver­Landes aufmerksam. Dr. Benes erklärte, daß die fleinern, die so unentbehrlich und wichtig ist wie Auslandspropaganda auch im Interesse der deutschen   keine andere. Der Boden dem Volke, das ist der Arbeiter betrieben werde. Wir bedanken uns für Zweck, den die Reform durchzuführen hat, und diese Propaganda und für die Rechtfertigung einer heute fönnen wir sagen, daß wir schon so weit Politik, die sich auf den Gewaltfrieden von St. Ger  - find, daß wir die Anfangsschwierigkeiten über­main gründet und wünschen anstatt dessen eine Aus. wunden haben und daß wir auch wissen, was wir landspolitik, durch welche der tschechische Staat nicht noch zu machen haben. Was den als Sieger, sondern Deutschland   und Oesterreich gegenüber als freundschaftlicher und hilfsbereiter

Bezüglich der Arbeitslosendemonstration in der Heinrichsgasse

schaft mit Sandwagen vorgegangen wurde. Im vorliegenden Falle habe die Wache nur ihre Schuldigkeit getan, indem sie verhinderte, werden. daß die parlamentarischen Verhandlungen gestört

der Ministerpräsident, daß der bisherige Vorgang Auf die Anfrage des Abg. Buřival antwortete bei der Aufnahme von Staatsange stellten und Beamten nur provisorisch sei für die Zeit des Bedarfes und den Zwed habe, die Aufnahme von Arbeitskräften zu regeln, damit nicht auf der einen Seite Ueberfüllung und auf der anderen Seite ein Mangel von Kräften im Staatsdienste herrsche.

Auf die Anfrage des Genossen Fischer be­züglich der Seriegsanleihe erklärt der Minister­präsident, daß die Regierung bis jetzt einen neuen Standpunkt nicht eingenommen habe. Nach Beendigung der Debatte wird die Sigung um halb 7 Uhr vertagt.

Inland.

London  , 7. November( Tsch. P- B.) Der neue Kriegsminister Lord Derby fogte in einer Rede in Liverpool  , die von der Arbeiter­partei befürwortete kapitala abgabe sei nur der erste Schritt zum Kommunis würde sein. daß England in die gleiche Lage mu 8. Die logische Folge einer solchen Politif fäme wie Rußland  .

Der Fascistische Unterchef.

Rom  , 8. November( AR.) Der ehemalige Generalsekretär der Fascisten, Michele Bianchi  . ist zum Generalsekretär des Ministeriums des Innern ernannt worden.

Aufstand in Liffaker?

London  , 8. November. Reuter meldet aus Lissabon  : Am 6. d. abends erfolgten zahlreiche Bombenexplosionen, angeblich im Zusammenhange mit einer aufständischen Bewegung. Die Unruhen wurden unterdrüdt. Die Regierung scheint die Lage zu beherrschen.

Abänderung des Geschworenengeseßes. Wie das České Slovo" erfährt, wird im Juſtizmini Der Worschauer Vertreter Sowjet­fterium eine Abänderung des Geschworenengesetzes rußlands   abberufen. vorbereitet. Einerseits wird die Anzahl der Geschworenen von zwölf auf sechs herabgesetzt, des Kurir Warisawski" meldet, hat die Soviet Warschau  , 8. November. Wie das Abendblatt andererseits werden neue Bestimmungen des Kurir Warsfawski" meldet, hat die Sowiet hinsichtlich der Eigentumsdelikte getrof- regierung ihren Warschauer Vertreter, Obolenski, ſen. Schließlich fonimt es zu teilweisen Aende- nach Moskau   abberufen. Gleichzeitig hat die pol rungen in Preßfachen, die in Sinkunft vor die niche Regierung ihren charge d'affaires   in Mos­lau Herrn Knoll nach Warschau   beordert. Geschworenengerichte gelangen sollen.

Die Eröffnung des polnischen Barlamente.

amtlichen Nachrichtendienst Nachbar auftritt.. Eine solche Politik liegt nicht nur betrifft, macht der Ministerpräsident darauf auf im Interesse der deutschen   Arbeiterschaft, sondern der merksam, daß das tschechische Presbureau aus ganzen Bevölkerung dieses Staates. Genosse Fi- einer Provinzfiliale von geringer Bedeutung zu scher verweist weiter darauf, daß für das Vodenamt einem großen Berichterstatterinstitut ausgebaut amstošil" ein Verwaltungsgebände für 18 Millio. wurde. Er gibt zu, daß noch verschiedene Män- Der neue bayrische Ministerpräsident. nen Stronen angekauft wurde, während die parlamen. gel bestehen, aber es werde zielbewußt an ihrer München  , 6. November.  ( Wolff.) In der tarische Ersparungskommission dies entschieden abge- Beseitigung gearbeitet. Von verschiedenen Sci­lehnt hat. Er stellt weiter an den Ministerpräsidenten wurde bemängelt, daß der Staat zu viel heutigen Vollsigung des bayrischen Landtages ten die Anfrage, ob sich die gesamte Regierung in Geld für Propaganda auslegt. wurde von Knilling zum Ministerpräsiden ihrer Stellung zur Sriegsanleihe mit der gestrigen Erklärung des Finanzministers identifiziere. Staate mindestens das Recht zu, sich zu wehren, lauteten 86 auf Senilling. 54 waren unbeschrie So wie jedem Einzelnen steht auch dem ten gewählt. Von 143 abgegebenen Stimm; etteln Sierauf sprach Dr. Medvectvy, sodann und uns fällt es gar nicht ein, dieses Recht ben. Von Knilling hat sich zur Uebernahme des Ministerpräsident Švehla, der es begrüßte, irgendwie verheimlichen zu wollen. Im übrigen daß in der Debatte von allen Seiten Kritis ist es aber auch aus wirtschaftlichen Gründen Amtes bereit erklärt und wird sein Regierungs­geübt wurde, allerdings sei Voraussetzung für notwendig, auf die Tschechoslowakei   aufmerksam programm in der morgigen Vormittagssigung wurde die Brünner Produttenbörse in feierli­jede Kritik der gute Wille zur Mitarbeit und zu machen, damit durch die Hebung des Touristen- des Landtages darlegen.

während sie heute wenigstens in Europa   als dauernd niedergefämpft bezeichnet werden fann. Wissenschaft und Arbeit haben alle Vorkehrungen getroffen, um sie gar nicht erst entstehen zu las­sen. Sogar der Tod selbst ist schon zurüdgedrängt worden, indem durch die hygienischen Errungen schaften das Durchschnittsalter des europäischen  Menschen von 35 auf 42, in Norwegen   sogar auf 45 Jahre erhöht wurde.

-

Warschau  , 8. November. In der heutigen Sigung des Winisterrates wurde beschlossen, daß die erste feierliche Eröffnung des neuen Sejm und Eröffnung der Brünner Produkten- Senates am 28. November stattfinden solle.

böric.

Brünu, 8. November. Heute vormittag

cher Weise eröffnet.

von Profitinteressen der Grund und Boden und nicht durch Erziehung entsprechend ihren Veran-| zeug, daß sie möglich, das Proletariat seine ver­alle Produktionsmittel festhaltenden Kapitalisten- lagungen und durch organische Einreihung in die einigte Kraft, daß sie wirklich werde gruppen, die lieber unentbehrliche Lebensmittel Arbeitsscharen die Möglichkeit bietet, ihr Leben Daß diese Menschenordnung keine Erschlaffung vernichten, che sie auf ihre großen Gewinne ver- den Kräften entsprechend auswirken zu lassen und der Geschlechter zur Folge haben wird, sondern zichten. Und ist trotz aller Stulturerrungenschaften damit die höchste Befriedigung, die Selbsterfül- im Gegenteil erst ihre ganze Entfaltung, auch die Lebenssicherheit der übergroßen Mehrzahl lung, zu finden, sondern sie durch Unterdrückung dies weiß schon die Wissenschaft, die nicht das von Menschen heute noch nicht wesentlich höher und äußerlichen Berufszivang nötigt, innerlich Leid, das heißt den unüberwindbaren Widerstand, als in Urzeiten, wissen Millionen Arbeiter heute und äußerlich lebenslang Sklave fremden Willens sondern den überwindbaren Widerstand, der die oft nicht, ob sie morgen den notwendigen Bissen oder gar fremden Profits zu werden! Sträfte anspannt und zur Entwicklung bringt, Freilich schwingen noch immer Gottes Brot für sich und ihre Familie haben werden, Einer der Leitfäße des neuen Menschengeistes für nötig erkennt. Daß dieser aber da sein wird, geißeln" furchtbarster Art über unseren Häup- weil sie bedenkenlos auf die Straße geworfen im Kampf gegen das Leid ist dieser: Nicht nur zeigt uns das Leben im ganzen All, das ja nichts fern. Kriege und sogar Hungersnöte, Seuchen wie werden, wenn ihre Arbeit nicht genug Profit Leiden mildern, die Menschen schon peinigen, anderes als das erhebende, wundervolle Wirten die schier unausrollbare Tuberkulose und Syphi- abwirft, so weiß heute aber auch schon fast also nicht bloße Wohltätigkeit, sondern hauptsäch von Kräften und Widerständen ist und, dessen lis, wir haben sie noch immer nicht von der der letzte Arbeiter, daß dies furchtbare Leid, die lich Beseitigung aller Ursachen des Menschen- mitschwingendes Glied zu sein, des Menschen be­Erde verbannt. Aber wir kennen schon ihre Ur- völlige Lebensunsicherheit des Proletariers, ihre leides! wußtes Glück werden wird. sachen und an uns liegt es, diese endlich aus der Ursache nur in der Klassenordnung dieser Gesell­Die Vorstellung der jenseitigen Erlösung Eine der größten und zukunftsverheißendsten schaft hat. Da die Ursachen zum großen Teil in der Ge- vom Leid weicht immer weiter zurück vor dem Erkenntnisse der heutigen Zeit sagt uns, daß fast Aber nicht nur in diesem Materiellen", sellschaftsordnung liegen, ist diese menschenfeind flaren Gedanken der Selbsterlösung, der Selbst­alle Leiden des einzelnen Menschen( mit Aus- auch in rein geistigen" Dingen trägt die Gefell  - lich und muß von Grund auf durch eine neue befreiung vom Leid durch Arbeit und Wissen nahme der durch Naturkatastrophen hervorgerufe- schaftsordnung schuld an schwerem Menschenleid. Gesellschaftsordnung ersetzt werden. Die Ge­nen) gesellschaftlich verursacht oder wenigstens Tausend schreckhafte Borstellungen peinigen noch schichte der menschlichen Stultur und auch schon Wenn noch im Jahre 1891 der Papst Lev mitverschuldet sind. Jede Ünstimmigkeit der Ge- Millionen lebensverängsteter Menschen, die sich die kurze Geschichte des proletarisen Aufstiegs XIII. zur Ermahnung der Arbeiter, die nicht sellschaftsordnung hat namenloses Leid für Mil- durch Gesellschaftseinrichtungen oder auch unver- seigt uns, wie weit das Menschenleid schon zu länger auf Erlösung warten wollen, zu sagen lionen Menschen zur Folge. Fallen blühende standene Naturerscheinungen ständig bedroht füh- rüdgedrängt werden konnte. Welch leidgepeitsch- den Mut hatte: Leiden und Dulden ist einmal Menschenleben unter Qualen von Gas- und len, weil sie in der Stlassengesellschaft ausgesperrt ter, faum Mensch zu nennender, zum Tier er- der Anteil unseres Geschlechtes... Die Gesell­Flammenwerfern auf den Schlachtfeldern, so sind von den erleuchtenden und lebensbefreienden niedrigter Arbeitsstlave war der Arbeiter noch schaft wird niemals frei von großer Plage sein", trifft die Schuld die Gesellschaftsordnung, die die Gaben der Wissenschaft und Kunst. Wie viel vor hundert Jahren, welch aufrechter, lebens- so hat er für diese heutige Gesellschaftsordnung tierischen Auseinandersetzungen noch nicht über- Herzeleid erzeugt diese Gesellschaft, die Eltern froher und selbstbewußter Kämpfer ist er schon recht, in der eben die Leidverminderung für we­wunden hat, ja sie sogar fünstlich erzeugt, weil und Kinder, Liebende und Geliebte zu Schritten heute! Er wird die neue Gesellschaftsordnung auf nige Machthaber nur auf Kosten unermeßlichen dies im Interesse der bombensicheren Machthaber und in Verhältnisse zwingt, aus denen nichts bauen und so einrichten, daß der Mensch nicht Leides von Millionen Menschen möglich ist. liegt. Ist Tuberkulose   die unentrinnbare Krant- anderes als Qual oder Untergang erwachsen das Mittel, nicht das mißbrauchte Opfer einer Aber diese Gesellschaftsordnung ist schon im heit des Proletariers, so ist diese Gesellschafts- fann? Wie viel Gefallene"," Verlorene", ge- die Gesamtheit markierenden Stlasse, sondern Wanken. Die Wissenschaft und das Proletariat ordnung die Ursache, die Millionen Menschen sellschaftlich durch" Nerter Geächtete züchtet diese daß die Gesamtheit aller das Mittel zur Erhö- ſchreiten über Papst und Gesellschaftsordnung zwingt, bei unzureichender Nahrung unter schäd- Gesellschaft, da sie die Not von Millionen braucht, hung jedes einzelnen ist. Und dies ist nur in der hinsveg. lichsten hygienischen Verhältnissen und dabei in um in ihrer Art bestehen zu können! Wieviel wahren Gemeinschaftsordnung, in der sozialiſti­aufreibender Arbeit zu leben. Gibt es noch immer verbitterte und verzweifelte Leben verschuldet schen Gesellschaftsordnung möglich. Hungersnöte, so find sie Folgen von Kriegen oder diese Gesellschaft, die der Mehrzahl der Menschen Die Wissenschaft bringt das geistige Süst

schaft.