Bette 2.

Finanzgefeßes.

12. November 1922.

Inland.

Sie werfen fich gegenseitig ihre Sünden vo

französischen Frankfurses zur Folge, nissen halb geschenkt, während Deutschland die Genosse Abg. Taub gehabt. Es besteht in Deutschland die Neigung, englische Steinkohle mit vollgültiger Goldwäh macht darauf aufmerksam, daß der Minister die An­die berechtigten Ansprüche Frankreichs zu er rung bezahlen muß. Allmonatlich werden jeht macht darauf aufmerksam, daß der Minister die An­füllen; jedoch glauben einflußreiche Wirtschafts- allein zum Ankauf der Devisen zur Ausgleichung am 2. Oktober 1921 vorgenommenen Mo- nämlich die beiden tschechischen sozialistischen Pai frage des Genoffen Joll, wie die Kosten der kreise, und zu ihnen dürfte auch der Reichsbank der Kohlenrechnungen viele Milliarden deutscher bilisierung gedekt worden sind, dahin be- teien. Das Pravo Lidu" schreibt an die Adresse präsident gehören, daß Deutschland froh sein Papiermark gebrudt, was bestimmt nicht zur antwortet hat, daß diese Deckung durch die Ueberschüsse der tschechischen nationalsozialistischen Partei: müsse, einen Kredit von 500 Millionen Goldmark Stabilisierung des Markturses beiträgt. Wan zu erhalten, mit denen es die Wark stabilisieren fann es begreifen, daß die deutschen Bergarbeiter von vier Millionen Kronen aus dem Jahre 1920 und Der Abgeordnete Tuěny war Vorsitzender des tönne, daß es aber schwer halten werde, die An- es ablehnen, diese wahnsinnige Methode noch 95 Million Kronen aus dem Jahre 1921 erfolgt ist. Sozialisierungsausschusses im Abgeordnetenhause, leihe auf die doppelte Höhe zu bringen, damit dadurch zu unterstüßen, daß fie durch Leistung Gelder aus dem Budget des einen Jahres nur zur wurde er Minister für öffentliche Arbeiten; in Das Finanzgesetz bestimmt aber, daß überschüssige aber er hat den Ausschuß nicht einberufen. Dann auch Frankreich daraus befriedigt werden könne. von Ueberstunden die Kohlenförderung ver- Deckung von Ausgaben desselben Jahres verwendet fein Reffort fielen auch Sozialisierungsfragen. Das ist im Grunde genommen die wesents mehren. liche Differenz, die zwischen der Reparas Die Reparationskommission will ihre Ent- werden dürfen. Wenn also der Minister recht hat, Der Minister Tuěny hat sich im ganzen Jahre tionskommission und der deutschen Regierung scheidungen erst im Dezember treffen. Bis dahin dann ist eine arg Geseswidrigkeit ein Bruch seiner Wirksamleit an den Sozialisierung- aus­noch besteht. In den anderen Punkten, besonders wird also der Zustand der Unsicherheit des Finanzgesetzes begangen worden. in der Durchführung geeigneter innerpolitischer andauern. Die deutsche Regierung kann aber Der Minister 11 držal erwidert, daß der Ueber Maßnahmen, muß die deutsche Regierung die nicht inzwischen der Spekulation der Industrie schuß sich nicht im Jahre 1921, sondern im Wünsche der alliierten Vertreter befriedigen, liegen Handel und Landwirtschaft das wirtschaftliche Jahre 1922 ergeben hat. Diese Antwort steht sie doch zugleich im Rahmen dessen, was in Schlachtfeld überlassen, sondern sie wird sofort im schroffften Widerspruch mit den Bestimmungen des Deutschland selbst als notwendig erachtet wird. mit der Durchführung aller Maßnahmen zu be Wie in der Frage des Moratoriums und der ginnen haben, die einer weiteren Verwüstung der internationalen Anleihe so will die Reparations deutschen Währung und einer gänzlichen Ver­tommission auch in der Frage der deutschen elendung der deutschen Arbeiterklasse vorbeugen Kohlenlieferungen an die Alliierten die fönnen. In der nächsten Woche tritt wieder der Entscheidung erst in Paris treffen. Wenn Deutsch Reichstag zusammen; die Vereinigte Sozial land die berechtigten Ansprüche der Entente aner demokratische Partei wird unverzüglich vor aller fennt, so muß man mit Bestimmtheit erwarten, Deffentlichkeit an die Regierung die Frage rich daß die Alliierten auch die Lebensnotwendig ten, ob sie, als Vorspann der schwerindustriellen feiten Deutschlands berücksichtigen. Welch ein Interessen, der weiteren wirtschaftlichen Ent­Wahnsinn steckt doch in der Methode, daß wicklung wie bisher fast passiv gegenüberstehen Deutschland jept mehr Stohle einzuführen gewill, oder ob sie endlich, gestützt auf die Arbeiter- Wir sind dafür, daß gerade jept Arbeitsmöglich. zwungen ist, wenn es seine Industrie und seine, tlaffe, den Stampf gegen den kapitalistischen Eigen- teiten geschaffen werden, die Arbeitslosigkeit ist furcht­öffentlichen Betriebe in Gang halten will, als nus aufzunehmen entschlossen ist. Erfolgt auf bar und lange Arbeitslosigkeit wirkt nicht veredelnd es an die Alliierten abführen muß! Dabei be diese Frage nicht eine eindeutige Antwort, so auf die Menschen. Der Herr Referent hat uns mit fommen Frankreich und Belgien die deutschen wird die Sozialdemokratie die notwendigen Ron- aeteilt, wie viel im Jahre 1921 und 1922 für Investi. Steinkohlen unter den heutigen Valutaverhält sequenzen daraus ziehen. tionen ausgegeben wurde. Daraus ersehen wir, daß gerade in den allerlegten Monaten hiefür weniger auf gewendet wurde, als in der gleichen Zeit des Vor­jahres. Wir wünschten, daß mehr getan wird, aber wie werden nun die Gelder für Investitions­zwede berwendet?

Der Investitionskredit. Hierauf wird der Investitionskrebit in Beratung gezogen. Die Summe, welche die Regierung für Jn. vestitionen anfordert, beträgt 2999,771.000 kronen. Berichterstatter ist Abg. Prof. Srdinko. Nach ihm sprechen Paßl, Nemes und spann

Genosse Abg. Taub.

schuß nicht erinnert, ja er hat sogar vergessen, die Stelle als Vorsitzender niederzulegen. Der Aus­schuß ruhte infolgedessen in Gott, der Abgeord nete Tučny berief ihn nicht ein und der Minister Tučny legte ihm keinen Antrag vor." Dafür re­vanchiert sich das Ceste Slovo" wie folgt: veute machen wir nur auf eines aufmerksam. Seit dem Bestande der Republik haben die Sozialdemo­fraten das Ministerium für soziale Fürsorge be setzt. Bis heute ist die Vorlage über die Sozial­versicherung und Unterstüßung der alten Arbeiter nicht fertig. Wir haben bis heute geschwiegen, weil wir das als Säumigkeit auslegten. Heute scheint die Vermutung wahrscheinlich, daß die Sozialbeomtraten jemandem anderen dienen, als den Arbeitern." Es ist keine Freude, die beiden fozialistischen Parteien derart im Streite zu sehen. Die Unzufriedenheit in der tschechischen na­tionalsozialistischen Partei scheint so groß zu sein, daß das Ceste Slovo" es nicht wagt, gegen Dr. Vrbensfy" Stellung zu nehmen. Es erklärt, daß es nicht wahr sei, daß Dr. Vrbensfy einen Teil der Partei in das fommunistische Wasser führen wolle. Es ist allerdings sa jagt das Blatt eine Tatsache, die man nicht verschweigen kann So werben für Montur und Ausrüstung 956 Mil. lionen Kronen ausgegeben und für die Parade 54 und auch nicht verschweigen muß, daß in der Millionen angefordert, das sind 30 Millionen mehr, tschechischen sozialistischen Partei Leute waren und Millionen Stronen verausgabt, für Autos 80 Mil- 214 Millionen bedacht, ienes für soziale Fürsorge mit sprechen. Es ist das nicht nur Dr. Vrbensky, Mut haben, ehrlich über politische Fragen zu lionen, für die Artillerie 585 Millionen Kronen, 7 Millionen, das Gesundheitsministerium mit 64 Mil sondern es gibt eine ganze Reihe solcher Leute. für Handfeuerwaffen 58 Millionen Kronen, lionen Stronen, wovon die Hälfte für Krankenhäuser Damit will der Leitartikler des Blattes, der für Munition 132 Millionen Kronen. Dabei sind usw. in der Slowakei entfällt. In dem Boranschlag offenbar auch zur Vrbensky- Opposition gehört, die Autos, die Flugzeuge und Munition, welche von find 676 Millionen Kronen für die Slowakei eingesett sagen, daß Vrbensky mit seiner Ansicht über die Frankreich geliefert werben, oft nur altes Eisen und und wir in Böhmen und anderen Ländern werden Stoalition nicht allein dasteht. Das Blatt erflärt unverwendbar. Für Manöver werden 23 Millionen hingegen vernachlässigt. Im Budget des Ge­Budget des Ge- dann, daß es auch in anderen Parteien Mei­Kronen ausgeworfen, obawar alle Militärfachleute fundheitsministeriums find 2 Millionen Kronen für nungsverschiedenheiten gebe und daß von einer Die Mehrheit hat am 19. Feber 1920 durch das überzeugt find von der vollständigen Nuylosigkeit fol- cin Institut zur Sebung der Körper. Die Mehrheit hat am 19. Feber 1920 durch das Gesetz über die Miliz beschlossen, die Seeresorgani. Gesetz über die Miliz beschlossen, die Seeresorgani. her militärischer Paraben. Die Ausgaben für pflege in Brag ausgeworfen. Wir bitten Sie, auch sation auf dem Milizsystemt aufbauen zu wollen. Es die Militärgerichte werden bedeutend erhöht im deutschen Gebiete ein solches Institut zu errichten ist unrichtig, daß die Kosten für die Milis größer und wir wünschen Aufklärung, weshalb. Genosse und stellen einen diesbezüglichen Antrag. Joll wendet sich dann heftig gegen die Ver sein müssen, als der jetzige Heeresaufwand, es folgung jener Soldaten, welche bei der richterstatter Srbinko, worauf um halb 12 Uhr nachts Es sprechen sodann Spacet, Medvecky und Be­tommt nur daraufan, wie sich bie Herren bie Miliz vorstellen. An der Schweiz lönn. Mobiliserung im Vorjahre etwas verrichterstatter Srbinko, worauf um halb 12 Uhr nachts ten Sie sich ein Beispiel nehmen. Seit dem Bestand pätet eingerüdt sind und beschäftigt fich die Sihung geschlossen wird. Die Beratungen über des Staates haben Sie für Heeresausgaben schon sodann mit den vielen Unglüdsfällen, welche den gesammten Voranschlag sind damit beendet. des Staates haben Sie für Heeresausgaben schon sich nach den Schießübungen ereignen. Der Staat über 12 Milliarden aufgewendet. Die geplante Ver­ringerung der Ausgaben im Jahre 1923 gegenüber 1922 um 417 Millionen Kronen bedeutet bei einer ge­nauen Prüfung

Aus dem

Budgetausſchuſſe.

Gegen die hohen Militärausgaben als im Vorjahre. Für Flugzeuge werden 130 Das Ministerium für nationale Verteidigung ist mit ind, welche selbständig denfen können und den

In der Abendsigung vom 10. November wurde nach dem Schulbudget das stapitel Minist c- rium für nationale Verteidigung" ver­handelt. Den Bericht erstattete Abg. Bradač, der auf die Gefahren verwies, die dem tschechischen Staate von Ungarn und den Einwohnerwehren Deutschlands drohen. Im Verlaufe der Debatte sprach

Genosse Abg. Jokl.

hat den armen Opfern solcher Unglüdsfälle bisher jede Unterstübung verweigert. Genosse Joft bespricht zum Schluß noch die Antwort des Ministers über die Vorfälle in Freudenthal und wendet sich auf das heftigste dagegen, baß für diese Ereignisse jetzt indirekt die Stadtvertretung verantwortlich gemacht wird.

Exodus der Opposition.

In der Sitzung des Budgetausschusses vom 11. November wurde die Abstimmung über die einzelnen Rapitel vorgenommen.

Alle Anträge der Oppoſition wurden ausnahmslos

abgelehnt.

Spaltung der nationalsozialistischen Partei nicht die Rede sein könne. Es handle sich nicht um Streitigkeiten in der politischen Praxis, sondern es haben sich verschiedene politische Ansichten über Uebrigen nimmt das Blatt Stellung gegen die die Koalition ergeben und nichts mehr. Im Uebrigen nimmt das Blatt Stellung gegen die tschechischen Sozialdemokraten und erklärt, daß diese Partei die einzige Partei in dieser Koalition ist, die in ihr proletarische Politit machen fann und macht. Es folgen sodann Angriffe auf die tschechischen Sozialdemokraten. Es heißt da u. a.: Die Führer der Sozialdemokraten glauben wahrscheinlich, daß es unbedingt notwendig ist. den Bürgerlichen dafür, daß sie mit Unrecht ihre politischen und wirtschaftlichen Positionen halten vergessen, daß sie um diese Positionen auch durch fönnen, dienen zu müssen. Sie sollten nicht daran Entscheidungen der tschechischen fatalistischen Als beim Kapitel Ministerium für soziale Fürsorge" Partei fommen können." Bemerkenswert ist auch, ebenfalls die von unseren Genossen und anderen daß der Cas" es begreiflich findet, daß Dr. oppositionellen Gruppen gestellten Anträge mit der Vriensky nicht mit allem, was geschehe, inver­Begründung des Referenten, daß hiefür feine Be- standen ist. Der größte Fehler, so sagt das Blett, dedung vorhanden sei, ausnahmslos abgelehnt wuriore, wenn sich unsere Politiker des dicantes ben, berlassen unsere Genossen und ebenso die Vertre der Seruit begeben würden und zu allem sowie ter der anderen oppositionellen Gruppen den ett gen. Ueber die Verhältnisse in der Redaktion des zungsfaal. Es ist hiebei zu bemerken, daß beim Bud- Ceffe Slovo" schreibt das Pravo Lidu: Der get für Riltus und Unterricht bei der Abstimmung Vollzugsausschuß der tschechischen sozialistischen zum Worte, der u. a. über die französische Mission auf Antrag des Referenten der Aufwand für die Pariei hat viel Arbeit, um die Ordnung in der zum Worte, der u. a. über die französische Mission tschechische Nationalkirche um neun Mil- Redaktion des Ceste Slovo" wieder herzustellen. Tas Wehrgefeß vom Jahre 132) ift tatsächlich folgendes sagen zu müssen glaubt: Die Herren von lionen Kronen gegenüber dem Voranschlage erhöht Er brach den Einfluß des Dr. Vriensty, der si nicht durchgehüfrt worden. Anstatt der dort festge- der Opposition werden sich damit befreunden müssen, wurde, während der Antrag unserer Genossen, den in die Redaktion eine Reihe seiner Protektions­schten 14monalichen Dienstzeit besteht tatsächlich noch daß wir desto mehr die Beziehungen mit der franzö- Aufwand für dic Arbeitslosenunter- finder und Kameraden gesezt hatte. Erst als die die zweijährige Dienstzeit und erst im Jahre 1926 fischen Mission pflegen, welche die Repräsentantinstitung von 75 Millionen auf 150 Millionen Kro- Herausgeberschaft des česte Slovo" den Redat werden wir zur 14monatlichen Dienstzeit kommen. des befreundeten Frankreichs ist, je mehr die Herren nen zu erhöhen, vom Referenten Rafik( schechischer teuren drohte, daß sie, wenn sie im Blatte die Dabei ist die sofortige Einführung der 14monatlichen uns angreifen und an ihre Pflicht gegenüber dem Sozialdemokrat) mit der Begründung abgelehnt fommunistische Agitation unterstügen würden, Dienstzeit ohne weiteres möglich; es besteht hiefür eigenen Staat vergessen werden. Wenn die Herren wurde, daß die Regierung selbst eine Vorlage unter- rücksichtslos entlassen werden, unterordnete sich tein sachliches Hindernis. Genosse Jort bespricht sich zu diesem Staat bekennen würden, würden sie breiten wird und es deshalb nicht notwendig ist, dem die ganze Redaktion der Politik der Mehrheit der bamit am besten zur Verminderung der französischen Antrage der Regierung vorzugreifen. Sodann wurde Partei. Wie aber aus dem gestrigen Leitartikel Mission beitragen. die Situng geschlossen. des Ceste Slovo" hervorgeht, scheinen in seiner

leine tatsächliche Verminderung für Rüstungszwoede. Die Verminderung ist lediglich auf den Rüdgang der Preise für Lebensmittel im Betrage von 252 Mil­Es sprachen sodann Pagl, Humlhand, welcher die lionen Kronen zurückzuführen, weiter durch den Amtsführung des Ministeriums verteidigt, weiter Entfall von 39 Millionen Interfalarzinsen und Bubnit und Trnobransty, worauf Genosse schließlich fommen die im Vorjahre eingestellten 84 Joll nochmals zu Worte fommt und gegenüber den Millionen Kronen als Vorsorge für Nachkriegsfolgen Ausführungen des Abgeordneten Humihans an der in Wegfall. Wenn Sie die Balutasteigerungen in Beano einiger Beispiele nachweist, daß über die Amts. tracht ziehen, ergibt sich eine tatsächliche Stet führung des Ministeriums niemals so viel Klage zu gerung des Aufwandes. Genosse Joll beschäf- führen war, wie jest. tigt sich sodann mit der Tätigkeit der fran. zösischen Militärmission, welche er als vollständig überflüssig erachtet und mender sich gegen die hohen Ausgaben für auswärtige Militärmissioner, welche doch nur Spionagearbeit leisten.

sodann die

erhöhten Ausgaben der einzelnen Poften.

Ein Bekenntnis zur Revolution.

Gelegentlich des sechzigsten Geburtstages von Gerhart Hauptmann sendet uns Albert Ehrenstein den nachfolgenden Beitrag, den

Es gelangt nun der

Berteidigungsminister Udržal

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Athen, flogen zum Parnaß und trächzten jam, schlag der Zeit. Aber von den die Souveränität Gerhart Hauptmanns für die Mühseligen und bija. Darum aber auch: ihre Probleme jind nicht ihres Individuums aufgebenden und somit ge- wie die Kampfgefährten seiner ersten, besten die unseren! Ihre Ritterstüde und historischen adelten Patriziereniein und Bürgerföhnchen des Zeit, wie Arno Holz, der Dichter des lämpferi Dramen, ihre atherischen Romane und Oden, deutschen Olymps faßte teiner den Begriff der schen Buch der Zeit" und Johannes Schlaf, aus denen tein Bild der wahren Sorgen ihrer Republik und wenn er ihn faßte- wie der späterhin andere, märchenhaft verträumte Schä Zeit uns aufleuchtet, beginnen zu verwesen, sind junge Schiller- verriet er ihn um eiwelche ferwege gingen, so geriet auch Gerhart Haupt­halvverschollen wohlbewacht noch von ver- Weimarer Silberlinge. Wer die deutschen, tlas- manu in die Gewalt füß einlullender Träume, wir als interessantes Bekenntnis eines füh- schimmelten Viterarhistorifern, die nie zugeben siker" untritisch genießt, erbt eine Welt von es tam der große Erfolg mit einem faustisch flin renden modernen Dichters veröffentlichen, werden, daß dieser Bildungsbünger längst in Parvenus und Fürstenknechten. Erlebt ein Gegelnden Kitsch, es tam Die versunkene Glode" ohne uns mit jedem einzelnen Wort Ehren. Faulnis geraten ist. Sie lebten in der Antite mengsel von Hofdichtungen und Höhenflügen. und mit ihr versant er rettungslos in die klas­steins solidarisch zu erklären. aber sie hatten ja recht: die Stlaverei war nie Aus der Zeit der Wilheme und Bismards, sische Welt der Bürgerbäuche. Hie und da noch Seit der Pfaffe Martin Luther die einzige abgeschafft worden, die Arbeiter und Knechte 1862 in Deutschland gestrandet, geboren, ragt fticgen zum alten Erdbewußtsein Blasen des deutsche Revolution an Fürsten und Adel verdienten noch den breinmäuligen Schwertrittern ein erratischer Bled: Gerhart Hauptmann in Mitleids auf( Fuhrmann Henschel", Wichael riet: seit dem Bauerntrieg hai der deutsche Dich- und den betriebsamen Pfeffersäcken im Schweiße unsere Zeit. Er ist der einzige unter den lebenden Kramer", Nose Bernd"), doch das Ewig- Klas ter und Schriftsteller von Nang, der sogenannte ihres Angesichtes, im Blute ihrer Adern. Hun- deutschen Dichtern, vor dem ich noch Respekt fische zog ihn hinab. Stlaffiter des Bürgers, das deutsche Volt, das ger? Tas gab es nicht! Selbst Goethe, der große habe. Sein erstes Wicken, vom Bahnwärter Gerhart Hauptmann ist im wesentlichen deutsche Proletariat in seinem Cafeinstampfe zentrale Bonze der deutschen Literatur, tommt Thiel"( 1887) über Bor Sonnenaufgang"," Das Dramatiter, er hatte ein eigenes Ohr für die bru einigermaßen allein gelassen. Wenn man vom nur soweit: Wer nie sein Brot mit Tränen". Friedensfest", Die Weber", Der Biberpelz" tale Polyphonie des Daseins, es wuchs ihm ein jungen Schiller absieht und von Lenz und Les- Auf einen Brotaufstrich tann der deutsche Bürger Hanneles Himmelfahrt"," Florian Gaher" Fremdes, Klassisches für die Harmonie der Sphä­fing, Büchner, Börne, Heine und dem Dichter nicht verzichten, und wenn es Tränen sein müß-( 1896) war ein Protest, war revolutionär. Ein ren. Er begann als Schüler der großen Stan des Michael Kohlhaas," hat von den großen ten! Seine geistige Leibmarmelade, den Kunst- Protest gegen Sozialistengesetze, ein Protest ge- dinavier von Ibsen bis Strindberg und Ham Meistern der deutschen Belletristik teiner über ein honig der Reiche- Peute- Dichtung" liefert ihm gen wilhelminische Klassenpolitik, gegen die Al- fun; und seiner Prosa und Herameter und gelegentlich empfindsames Whitleid hinaus Hilfe der Bitaten- Greisler, der steife Klassiker. Nur foholüberschwemmung und die prügelnde, tötende Jamben Stil ist goethisch durchtränkt. Darum schreie in die Welt gebrüllt, revolutionär gedicht wenige: Der Balladendichter Bürger, der lang und gefühlt soziale legungen verspürt, ein Herz gefangen saß, die früh abklingenden Stürmer gehabt. Große Stanonen tun das ungern. Die und Dränger, deven manche etwas von der deut­Klassifer lebten und fühlen im Bezirt der gott- fchen Schinach unehelicher Mutterschaft ahnten, gewollten Abhängigkeiten, in die Arbeiterviertel elopstod, dem die französische Revolution an­fcheint feiner der frisch geadelten Zadftiefel fpä fangs angenehm einging, einige fleinere Lyriker terhin geraten zu sein. Hoch über dem Kot" der deren Aug das Wetterleuchten um 1848 traf, Arbeit und Not, hoch über dem tausendfach ver- Republikaner von Geburt, wie die Schweizer gossenen Blut hausten die klassischen Eulen von Keller und Gotthelf- fie fühlten kurz den Bula

Uebermacht jedes Gewalthabers. Mit allen ist er ein Meister: er verschmäht es nie, zu ler­Mitteln: mit der Milieutechnik der Brüder Gon- nen, und aus dem Gelernten Eigenes zu gestalten. court und Zolas, mit dem Pathos des Leit- Aber von Hauptmann ist mehr zu verlangen als artillers, mit einem über jeden Ludwig Thoma von jedem andern deutschen Nur- Dichter. weit hinausragenden breit satirischen Simplizif- Gerhart Hauptmann ist Dramatiter. Die simußhumor, mit den letzten seligen Himmels- Theater find im Besit des Kapitals. Das Na­bifionen einer Sterbenden historisch und rea- pital arbeitet für direttoriale Theaterbefiber; bie rea- pital listisch, phantastisch und naturalistisch sprach und Myriaden von Bühnenarbeitern: Schauspieler predigte, fang und orgelte damals die Seele und technisches Personal schuften für den Direl­

OFERU