Geite 6.

Erinnerungen.

Aus den Anfängen der Arbeiter­bewegung in Deutschböhmen.

Von Wilhelm Kiesewetter.

Der Freigeist".

12. Rovember 1922.

Opis ausgefochten wurden, verbienen herbors das für ein Bieb sei. Nun antwortete dieser, daß gehoben zu werden. Tausende von Zuhörern es das Arbeiterlied sei, das er übrigens als Bald nach dem Hainfelder Parteitage, der lauschten den Ausführungen über den Eigen Wiener kennen sollte. Den Text dazu könne er die Partei einigte, ging man in Reichenberg tumsbegriff. Diese Versammlung, in der sich in der Wiener Volksbuchhandlung Brand, Gum­daran, eine neue Zeitung für die Arbeiter Genosse seie sewetter mit dem klerikalen pendorferstraße 8, bekommen. zu schaffen. Eine im Paulsdorfer Solosseum" Stampfhahne herumbiß, mußte fortgesetzt wer abgebaltene große Versammlung führte dazu. Es den, weil man in einem Male den Stoff nicht

Während die Fabrikanten bei der erſten war der freigeist", damals das einzige deutsche bewältigen konnte.. Dabei wurde von unseren Genossenschaftsbewegung.

Die Genossenschaften und die Wirtschaftskrise.

Maifeier im Jahre 1890 eingeschüchtert flein fozialdemokratische Blatt in Deutschböhmen. Die Genossen alles aufgeboten, was gegen das, die beigaben und die Arbeiter bei ihren Festlichkeiten Redaktion dieses Blattes übernahm Genosse Rie Eigentumsverbrechen zeugende Privateigentum nicht störten, widersetzten sie sich bei den darauf ger, ein Tuchmachergeselle aus Kravau, der jetzt sprach. Die Starken in diesen Versammlungen folgenden Maifeiern. Sie fündeten den Arbeitern noch in Wien politisch tätig ist; er ist Mitglied blieben wir. Die interessanteste Versammlung Entlassung an, falls sie an diesem Tage ohne der gesepgebenden Versammlung für Desterreich. war unstreitig die, zu der Prinz Liechten Zum Internationalen Genossenschaftstag. Zustimmung der Fabriksleitungen nicht an ihren Auch Josef Schiller trat in die Redaktion stein und Dr. Geßmann aus Wien als Arbeitsplägen erscheinen. Die Arbeiter aber fag ein, während Karl Schiller die Administration christlichsoziale Leuchten erschienen waren, Die unerträglichen wirtschaftlichen Verhält ten sich, daß eine mit Zustimmung ihrer Herren übernahm. Im Frühjahr 1890, als sich die Arbeit aber leider nicht durchgeführt werden konnte. niffe, unter denen die breiten Schichten der Be erfolgte Demonstration feinen Wert habe. Sie bei diesem Unternehmen derartig anhäufte, daß Einberufen war sie vom Katholischen Volksver- völkerung den, nehmen einen so bedenklichen wollten an diesem Tage zum Troß der unter fie die drei Personen nicht mehr bewältigen eine ins Kolosseum um 3 Uhr nachmittags. Die Umfang a eine schnelle und zielbewußte nehmer ihren Willen für die Verfürzung der Ar konnten, trat der Verfasser dieser Erinnerungen Agitation für den Besuch war beiderseits eine Silfe zur anabweislichen Notwendigkeit wird. beitszeit bekunden. So war es in ganz Deſter in die Redaktion ein, un bald darauf als ver- starte. Und so fam es denn, daß schon kurz nach Arbeitslosigkeit und andauernde Teuerung bewir reich und insbesondere in Deutschböhmen, wäh antwortlicher Redakteur zu zeichnen. Die Auf- 12 Uhr die ersten Besucher aus der weitesten fen gesteigerte Not in den Arbeiterfamilien und rend die Sozialdemokraten im Deutſchen Reiche lage dieses Unternehmens stieg unter der obwal- Umgebung Warnsdorfs, vis aus dem schwarzen verringern die Kauffraft namentlich der um Lohn gleich von vornherein die Waifeier nur dort mit tenden 1. Mai- Stimmung rasch, so daß sie bin- Winfel um Schluckenau , Philippsdorf, Hains- arbeitenden Menschen. Diese frisenhaften Ver­Arbeitsruhe begingen, wo die Unternehmer ihre nen kurzer Zeit die Zahl von 7000 erreicht hatte. pach usw., mit ihren weißen Nellen als Partei- hältnisse ziehen selbstverständlich unsere Konsum­Zustimmung gaben. Unsere deutschen Genossen Nach allen Richtungen des deutschen Böhmens abzeichen angepilgert famen. Doch zahlreicher genossenschaften in arge Mitleidenſchaft. glaubten damit dem Pariser Kongreßbeschlusse gingen die Postpakete von jeder Nummer. waren die Unsrigen, die rote Nelten im Knopf­Gegen diese unhaltbaren Zustände, deren genügt zu haben, zumal dieser nicht ausdrücklich besagte, daß die Feier durch Arbeitsruhe, auch ohne Zustimmung der Fabrikanten begangen werden müsse. Und so kam es dann, daß schon bei der zweiten Maifeier, im Jahre 1891 die Maßregelungen gegen die trovigen Arbei ter einsetzten, die alle Jahre umfangreicher wur: den. Besonders aber hatte man's abgesehen auf unsere Funktionäre, die oft wochen- ja monate. unsere Funktionäre, die oft wochen- ja monate­lang ausgesperrt blieben, che sie wieder irgendwo unterfamen. Unter solchen Umständen war es nur zu begreiflich, daß sich in den Reihen der Arbeiter zu begreiflich, daß sich in den Reihen der Arbeiter Widerstand gegen die Feier bemerkbar machte,

unferer Partei in den verschiedensten Kreisen

Nebst der Herausgabe des Freigeist", ge- loche trugen. Aber der Saal war versperrt, so lang es uns auch im Jahre 1890, den ersten poli- daß die Wassen dicht zusammengepfercht im Vor- Hauptursachen in dem auf privaten Gewinn auf­tischen Verein" Vorwärts" von der Statt- raume des Saales warten mußten, bis geöffnet gebauten kapitalistischen System zu suchen sind, halterei bewilligt zu bekommen, oder besser gesagt: wurde. Sofort besetzten die Sozis, unserer Wei- lann nur durch eine einheitliche gemeinsame Silfe unser eingereichtes Statut wurde von der ge- sung entsprechend, die Mitte des Saales, um bei der wirtschaftlich Schwachen angefämpft werden. nannten Behörde zur Kenntnis genommen. Der etwaigen Abstimmungen besser zur Geltung zu Diesen Stampf zu führen und zu organisieren Wirkungsfreis dieses Vereines erstredte sich über fommen. Die Sänger hatten sich dicht vor der sind in erster Linie die Konsumgenossenschaften den Reichenberger Handelskammerbezirt, also Bühne postiert, auf der der ganze Ausschuß des berufen. Sollten sie großen Aufgaben, durch die sie nicht nur über das nördliche, sondern auch über Statholischen Vereines in einem halbkreise um durch die Wirtschaftsfrise mit ihren traurigen as westliche Deutschböhmen, bis über Teplit den Einberufer Platz genommen hatte. Bei der Begleiterscheinungen gestellt werden, erfüllen, hinaus. Diese Möglichkeit nüßten wir weidlich Bürowahl hatten wir eine Vierfünftel sollen sie die heutige Produktionsweise ändern, aus, indem wir laum einen Sonntag ausließen, majorität, so daß ohne Widerspruch Genosse zum Abbau der Teuerung und des Wuchers bei­öffentliche Vereins- oder Volksversammlungen Strei bich den Vorsitz übernommen und sich tragen, dann ist dazu in erster Linie das richtige der immer stärker auftrat, so daß die Leitungen einzuberufen, in welchen meist politische Fragen auf seinen Play- der mit Blumen und Blatt- Berständnis der Bedeutung der Konsumgenossen und Bezirken ernstlich berieten, ob es im Inter - behandelt wurden. Gewöhnlich wurden aber, pflanzen geschmückt, mit dem Bildnisse des Kai- schaftsbewegung bei den Verbrauchern zu weden, effe unserer Sache liege, weiterhin ohne Zustim nicht nur an Sonntagen, sondern auch an den trug wenn wir von Reichenberg einmal ausflogen, fers im Hintergrunde, ein feierliches Gepräge in zweiter Linie ihre Förderung durch den Staat begeben fonnte. Nun tam Herr notwendig. mung der Fabrikanten die Maifeier mit Arbeits- Samstagen vorher oder den Montagen darauf, Strache, der Herausgeber der Abwehr", Alt- Leider müssen wir, feststellen, daß bisher noch ruhe zu begehen, oder nur dort an diesem Tage die Versammlungen inszeniert. Dabei wurden na- fatholik und Liberaler( ein Feind des Bater ein großer Teil der gegen Lohn arbeitenden Be­haben. Bei diesen Beratungen behielten in Rei. türlich Mitgliedsbeiträge und Abonnementsgel- pit), der sich durch die Menge im Saale durch- völkerung der Genossenschaftsidee nicht das erfor chenberg durch einige Jahre die trozigeren Ele- der für den Freigeist" entgegengenommen, fo drängen mußte, um auf das Podium zu gelan- derliche Interesse entgegenbringt, daß aber auch mente, die von der einmal gewählten Form der daß wir nie leer nachhause kamen. Unsere Tätig- gen. Als er aber oben war und auf der rechten der Staat und seine Organe den genossenschaft. Feier nicht lassen wollten, die Oberhand. Bis feit, die wir durch den volitischen Verein aus- Seite des Präsidenten die Schwarzen fizen fah, lichen Bestrebungen völlig gleichgültig, oft sogar einmal, es war Mitte der neunziger Jahre, als übten, enthob uns auch zumeist der Schwierig. während sich die Redner der Roten, Ulbrich, feindlich gegenüber steht. In Berücksichtigung aller dieser Umstände wir in unseren damaligen Vereinslokale in hauptleute machten, indem sie unseren Genossen der linken Seite niedergelassen hatten, wußte er und die Zeichen der Zeit erkennend, haben die Reichenberg, im Gasthause Zum Herzog von öffentliche Versammlungen eufgrund des§6 des nicht, ob er sich zu uns oder zur Gefolgschaft Vertreter der drei großen Zentralgenossenschafts­Wallenstein", beisamensaßen, um über die Ab. Bersammlungsgesetzes verboten. Kurz, die Tätig des Pater Opitz begeben sollte. Er schwankte, organisationen die Anregung zu einer großen haltung der Maifeier zu beraten- plötzlich Dr. feit, die wir mit diesem Vereine entfalteten, war machte einen Schritt nach links, dann einen nach planvollen Stundgebung gegeben und beschlossen, Viktor Adler , von einer Rundreise aus eine recht fruchtbare in den verschiedenen Teilen rechts, dann wieder einen nach links, so daß im einen Deutschland fommend, eintrat. Wir waren alle

zu feiern, wo die Unternehmer nichts dagegen

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wir in unseren damaligen Vereinslokale in feiten, die uns sonst die verschiedenen Bezirks- Zeller, Schiller , Stiefewetter und Nesdara, auf

Allgemeinen Genossenschaftstag

nicht nur überrascht, sondern auch höchst erfreut. Dorf nennen. Dort erreichte unsere Bewegung was ihn schließlich doch bewog, bei uns auf der nicht nur überrascht, sondern auch höchst erfreut. Deutschböhmens. Vor allem will ich da Warn 8- ganzen Saale ein lautes Gelächter ausbrach, Wir frugen ihn um feine Meinung in unserer vor 30 Jahren einen sehr hohen Grad. Das be Linken Play zu nehmen. Nun erteilte der Bor - einzuberufen, der am Sonntag, den 26. Novent­Streitfrage. Und als er unser Für und Wider verwiesen zwei Na chwahlen in das Abge- ſizende dem Dr. Geßmann, mit einer Stunde ber 1922 im großen Saale der Lucerna" in nommen hatte, antwortete er uns, daß es nicht Nach als feig zu betrachten sei, wenn man die Tatti ordnetenhaus, bei denen mich unsere Ge- Redezeit, als erstem Referenten das Wort. Doc Prag, um 9 1hr vormittags stattfinden wird. nossen als sozialdemokratischen Kandidaten auf- faum hatte er einige Säve gesprochen, als er von Tagesordnung : Die wirtschaftliche Bedeutung mit der man schlechte Erfahrungen gemacht habe, stellten. Die erste fand im Frühjahr 1891 statt. Strache durch Zwischenrufe unterbrochen der Genossenschaften und ihre Forderungen. Re­ändere. Ein fluger Feldherr"- sagte er Der Wahlfreis umfaßte die Städte Warnsdorf, wurde, woraus ein kleiner Tumult entstand, ferenten: Direktor Emil Lustig, Abg. Anton weicht Kämpfen, von denen er im vorhinein Rumburg , Schönlinde und Kreibit. Das M- hl- den der Kommissär Schmidt aus Rumburg zum Dietl, Abg. Dr. Boh. Vrbensty. sieht, daß sie verloren gehen, aus. Man kann recht hatten nur die, welche 5 Fl. direkte Steuern Anlaß nahm, die Versammlung aufzulösen. Er mutig zu Taten schreiten, deren Folgen man ahlten, darunter waren keine Arbeiter, oder nur hatte damit offenbar die Christlich sozia- Die Einberufer des Kongresses erwarten, selbst zu tragen hat, jedoch Handlungen, deren sehr wenige. Ich hatte zwei Gegenkandidaten, den en vor einer schmählichen Niederlage daß sich möglichst alle Konsumgenossenschaften an nachteilige Folgen andere zu tragen haben, liberalen Fabrikanten Sille aus Schönfinde und gerettet. Die Empörung der Anwesenden machte dieser Tagung durch Delegierte beteiligen werden. find zu unterlassen. Und nachdem Sie seit Jahren den Kleingewerbler Richter. Von 2077 abacne- ich in lauten Protestrufen kund. Dabei wurde Ústřední svaz československých družstev mit Ihrer Arbeitsruhe am 1. Mai schlechte Er benen Stimmen entfielen auf mich 471 und Hilfe der Tumult so groß, daß einer den andern fahrungen gemacht haben, müssen Sie vernünfti- wurde mit 1854 Stimmen gewählt. Ich erhielt nicht verstehen konnte, bis Schiller Josef vor gerweise von dieser Taktik ablassen." Wir haben feinen Rat befolgt und sind da- mehr als den vierten Teil der Stim- die Rampe der Bühne trat und mit seiner ge­men und feit noch einmal fo viel wie Richter. waltigen Stimme das Arbeiterlied anhub bei nicht schlecht gefahren. Der 1. Mai wurde die zweite Nachwahl, die nach dem verstorbenen und zu gleicher Zeit den Talt dazu gab. Das mit Arbeitsruhe gefeiert, aber nur dort, wo sich Sille ein Jahr später stattfand, lieferte ein ähn- riß die Sänger mit und die übrigen Genossen die Unternehmer nicht widersetzten. Auch diese fiches Stimmenverhältnis. und Genossinnen folgten. Die Wirkung dieses Feiern waren würdig. Und wenn heute der 1. Massengesanges( es mochten ungefähr 4000 Per­Mai in vielen Ländern als gesetzlicher Feiertag sonen anwesend sein) war so groß, daß selbst besteht, so ist er für die Arbeiter nicht vom Sima Prinz Liechtenstein von der Bühne gewisser­mel gekommen, sondern durch ihre eigene lang. Auch große denkwürdige Versammlungen| maßen instinktiv den Takt dazu gab. Und als jährige Agitation mit herbeigeführt worden. fanden zu jener Zeit in Warnsdorf statt. Jns die Töne verklungen waren, fragte der Pring Das gilt insbesondere für die Tschechoslowakei . besondere die Redeturniere, die mit dem Pater den neben ihm stehenden Genossen Patzelt, was

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Berlin Halensec.

Man nennt mich Zimmermann.

Roman von Upton Sinclair. ( 13) Autor. Uebersetzung von Hermynia zur Mühlen . Die Augen des großen Mannes standen weit offen. Heiliger Gott, Wary, was fällt Ihnen denn ein?" Und dann schrie er fast: Die weini ja auch!"

Liechtenstein und Gehmann.

Bolschewiti, und Tränen in die Suppe fließen lägt..."

Es flang fehr böse, aber Mary kannte Abeh genau, auch sah sie, daß Mutter ebenfalls zu weinen

Sched auf fünftausend Dollars schiden. Was sagen Sie jett?"

" Ich sage, Herr T. S., daß ich nicht der Hüter von eines anderen Menschen Gewissen sein unhöflich zu erscheinen."

lann. Aber ich will zu essen versuchen, um nicht

Gann, jagte: Es hat einen Sinn, mich blujen zu wollen, Acby. Du weißt ebenso gut wie ich, daß es in unserer Stadt unzählige Hungernde 2. S. grunzte und wandte sich von neuem gibt, nicht durch ihre eigene Schuld. Du weißt den Speisen zu; der Fremde tat, als effe er, und auch, daß du doppelt soviel ist, wie du solltest, wir folgten seinem Beispiel. ich hörte einmal, wie der Arzt es dir sagte. Ich table dich nicht michr als mich selbst, mich, mit meinen zwei Automobilen und einem ganzen Schaufenster auf dem Leiv." Sie wandte sich un­

vermittelt an Zimmermann: Was können wir tun?"

Nein, ich weine nicht," behauptete Mary, aber ihre Wangen waren feucht und sie mußte die Tränen fortwischen. Ich schäme mich bloß Er erwiderte: Hier überfressen sich die Leute, ein wenig, das ist alles. Hier siyen wir, und vor in Rußland essen sie ihre Toten." uns ist dreimal soviel Nahrung, als wir zu essen T. S. lich Messer und Gabel fallen, Mutter vermögen, und die ganze Stadt ist voller armer schluckte heftig, jammerte dann auf: Mein Gott !" Teufel, die überhaupt nichts haben, keine Nah- Dort find zehn Millionen Menschen zum rung, fein Heim... wissen Sie denn nicht, daß Hungertod vertammt. Die Kinder essen Gras, dem so ist, Abey? Wissen Sie es nicht, Mutter?" ihre Bäuche schwellen an, ihre Beine werden Hören Sic, mein Kind," enigegnete der dünn wie Besenstile; sie taumeln, fallen in Gräs Filmiönig. Wissen Sie, was geschehen wird, ben, und andere Kinder reißen ihnen das Fleisch wenn Sie über derartige Dinge grübeln? Sie vom Leib und verzehren es." werden Runzeln bekommen. Schon jetzt haben Sic sich die Schminke verschmiert."

Aber Abey," rief Wutter. Was geht das dich an. Kümmere dich um deine eigenen Angele­genheiten."

D- 0-0-0-0- oh!"

schluchte Mutter. Die" andern Gäste begannen zu unserem Tisch herüberzustarren.

Sören Sie," rief T. S. wild, es ist nicht anständig, sich bei einem Diner so zu benchmen, ,, Meine eigenen Angelegenheiten? Meine bei einem Menscher zu Gast zu sein und ihm dann eigenen Angelegenheiten, sagst du? Ich möchte das Effen zu verderben. Schauen Sie, Herr Zim­wiffen, was du meine Angelegenheiten nennst! mermann, ich sage Ihnen, was ich tun werde: Wenn ich einen Kontrakt auf fünfunddreißighun- feien Sie gut, effen Sie Ihr Futter, damit es dert Dollars die Woche unterschreibe, mit dieser nicht verdirbt, und ich verspreche Ihnen, morgen Summe ein Mädchen für ihr Gesicht bezahle, ins Streifhauptquartier zu gehen und einen Sched und sie geht hin und bekommt Runzeln! Du auf tausend Dollars dort zu lassen, damit die tannst eine Jury fragen, ob das nicht meine An- Leute etwas zu essen haben, wenn es die vera gelegenheit ist. Und wenn ein Mensch ein Klage- dammten Schweineführer nicht einstecken. Mehr fied anstimmt wegen brediger Landstreicher und noch, ich werde der russischen Hilfsaktion einen

17.

Ich bin in einer äußerst gewissenhaften, auf gute Wanieren viel gebenden familie aufgewach jen. Für meine liebe Wutter und deren Schwestern gibt es nichts Schredlicheres, als was sie eine Szene" nennen. Nur was sie eine Situation" nennen, ist noch schrecklicher. Und hier hatten wir wahrlich eine Szene gehabt und hatten noch immer eine Situation". Ich zerbrach mir den Kopf auf der Suche nach einem ungefährlichen Gesprächs thema. Dann entsann ich mich, daß T. S. mit seiner Erzählung über den Film: Die Geschichte weier Städte" Erfolg gehabt habe, und begann darüber zu sprechen.

Herr Zimmermann, die Afführung, die Sie heute abend sehen werden, ist vom fünstlerischen Standpunkt aus interessant. Ein großer Bühnen­maler in Paris entwarf die Bilder, und die besten Kritiker halten den Film für ein Meisterwerk, erklären, er werde in der Filmtechnik eine Epoche bilden."

"

v Praze ,

Verband deutscher Wirtschaftsgenossenschaften,

Prag .

Sdružení spotřebních družstev v Praze , Velkonákupni společnost konsumních družstev v Praze ,

Großeinkaufsgesellschaft für Ronsumbereine in Prag .

Družstevní Unie, ústředí výrobních druž­stev čsl. strany socialistické.

Zweitaufend," unterbrach mich T. S. " In den Annoncen?" meinte ich lächelnb. Nein, nein, wirklich zweitausend; in den Annoncen fünftausend."

Gut; diese Leute tragen Kostüme, die T. S. für sie anfertigen ließ, und sollen einen Mob dar­stellen. Sie haben es ganzen Tag geprobt, wissen icht, worum es sich handelt. Ein Mann brüllt ihnen durch ein Megaphon Befehle zu, ungeheuer starke Lichter erleuchten die Szene, damit sie pho­tographiert werden fönnen. Es ist ein äußerst lebendiges Bild und als historische Erinnerung genommen von pädagogischem Wert..." Und was wird aus den Leuten, wenn der Film fertig ist?"

los war. Schon wieder befanden wir uns bei Ihr seht selbst, daß dieser Mensch hoffnungs­einem gefährlichen Thema. Wie meinen Sie das?" wich ich der Frage aus.

Ich meine, wie diese Leute leben?" Jeder von ihnen bekommt doch fünf Dol­lars," selbstverständlich sagte dies T. S.

" Ja, aber damit können sie doch nicht lange

auskommen. Was lostet das Diner, das wir eben

berzehren?"

brach dann in Lachen aus. Hohoho!! Das ist Der Filmlönig blickte auf den Redenden, wirklich gut!"

Ich warf hastig ein: Herr T. S. meint, es gäbe auch billigere Restaurants." gäbe auch billigere Restaurants."

Weshalb," fragte Zimmermann, sind wir Erzählen Sie mir davon," bat Zimmer- dann nicht in so eines gegangen?" ,, Es hilft nichts, Billy. Er scheint zu glauben, wann, und ich war für sein Interesse dankbar.. es sei meine Pflicht, alle Vagabunden der Welt zu " Ich weiß nicht, wieviel Sie von der Her- füttern. Nicht wahr, Herr Zimmermanu?" stellung eines Films verstehen...." ,, Das lann ich nicht sagen, Herr T. S.; ich Erklären Sie mir alles." Herr T. S. hat eine große Bühne aufbauen weiß nicht, wieviel Hungernde es gibt, weiß auch lassen, die das Paris vor einem Jahrhundert nicht, wie reich Sie sind." darstellt. Er hat tausend Leute engagiert..."

( Fortlegung folgt.)