Gefte

Die akademische Orgesch von Prag  .

Und Stille rings umber....

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Die deutschen   Nationalsozialisten und die Schloffer babe bis zum Vorabend des Streifes von Deutschnationalen haben auch diejenigen, die der ganzen Aktion feine ihnung gebab: und hat am daran zweifelten, rasch belehrt, daß sie sich mit Streiftage selbst, entgegen dem Wunsch der Streiken. den rektorstürmenden hakenkreuzlerischen Alade- den, seine Vorlesung abgehalten. Eine diesbezüg­mifern vollkommen deden. Der gelbe Pagel und liche Erklärung bat Prof. Schloffer auch in der gestri­die nationalistische Presse ebenso wie die deutsch  - gen Senatssitzung abgegeben. nationalen Blätter tun ihr möglichstes, um die Schulschwänzerei und den Terror der Prager  Orgesch- Studenten als wertvolle und einzig richtige Tat im Interesse des deutschen   Volkes

Für Rektor Steinherz.

21. Nobember 1922.

Prag   hat die Sache natürlich ihren ganz beson- 1 ob das Professorenkollegium den Streit billige oder Seren Charakter. Mit Recht beklagen sich die mißbillige. Eine sofortige Antwort und die Auf­Deutschen über das Unrecht, das ihnen von dem nehme der Vorlesungen wurde gefordert. Den De­tschechischen Staatsvolt" durch allerlei Be- Tegierten gelang es nur mit Mühe, ihre Kollegen drückungen und Beeinträchtigungen fortgesetzt ge- zum Verlassen des Playes zu besvegen. Die Ant­schieht und das sich ganz besonders in einer emp wort des Profefforenkollegiums wurde um zwei findlichen Zurücfebung ihrer Bildungs- und Stunden verspätet den Studenten mitgeteilt. Sic Kulturinstitute ausdrückt. Aber wie wollen fie lautet: Der behufs Wahrung der Ruhe und Ord­mit ihren Beschwerden Gehör finden, wenn ihre nung auf alabomischen B den vom Professoren­akademische Jugend ohne Sinn und Verstand, lollegium gefaßte Beschluß ist bekannt und bleibt mit den Methoden der Gasse die eigenen aufrecht." Es wird weiter ausgesprochen, daß die Bildungsinstitute lahmlegt und gewaltsam hin- Fortführung des Studienbetriebes von den Stu­dert, daß die Studenten studieren! Wie sehr diese denten ermöglicht wird. Auf diese provozierende deutschen Arier" von allen guten Gei Antwort wird feftacstellt, daß es das Kollegin stern verlassen sind, zeigt vollends die stan- abermals vermeidet, eine flare Antwort zu geben,

Hinzustellen. Aber ein Umstand fällt doch in der Die Prosessoren Genossen Wiechowski, balöse Tatsache, daß fic, die sonst in heftigstem Eine Aeußerung des Professors Lothar rief Haltung der Hakenkreuzferischen Bresse zu den Biedl und Prof. Sauer haben sämtliche Pro- Gegensab zum Tschechentum stehen, die Hilfe besondere Entrüstung hervor, er bezeichnete das. Heldentaten ihrer Jüngsten auf: fie schweigt sich fessoren und Privatdozenten der Prager   Universi- der tfchechischen Presse im Stampfe ge- Verlangen der Nichtstreifenden als Terror. Di nämlich über den schuftigen Bittgang der tät für heute abends zu einer Versammlung ein- gen den Rektor anrufen, aber einen Korb be- nichtstreifenden Shadenten faßten eine Entschlie akademischen Garde bei den tschechischen Redat geladen, in welcher eine Vertrauenstund Güte, wie es scheint, nicht zur Vernunft zu brin- bie Studentenschaft ober das Profefforenkollegium fommen! Da der akademische Mob in hung, an deren Schluß es heikt: Um in sinkunft tionen vollkommen aus. Das Nordböhmische gebung für den Rektor Dr. Steinherz beschlos- gen ist, wird er vermutlich das Eingreifen des vor dem Tervor einer Gruppe zu schützen, for. Tagblatt" veröffentlicht zivar umfängliche sen werden soll. tschechischen Streit" Berichte aus den Federn der völlischen Unterrichtsministers provozieren, dern wir die Anerkennung eines Ausschusses, in woraus dann wieder mit hämischer Freude die dem fämtliche Studenten Vertretung finden." Studentenschaft, aber weder in diesen ebenso Tschechen den Schluß ziehen werben, daß die

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Der Landesvoranschlag Böhmens  .

In allen autonomen Verwaltungstörpern

frechen wie chauvinistischen Auffäßen, noch sonst Tschechisch- chauvinistische Forderungen Deutschen   in Böhmen   gegenwärtig gar nicht die irgendwo in den Spalten dieses Blattes und der des deutschen   Chauvinismus. ihm gleichwertigen Presse- Erzeugnisse ist auch innere Sammlung zur fulturellen Selbstverwal­nur ein Wort über diesen entehrenden Schritt Wie gefährlich das Treiben der deutschnatio- tung hätten. Solange das Deutschtum dort drü­der treudeutschen Burschen zu finden, der ja, wie nalen Studenten an der Prager Universität ist, ben nicht imstande ist, unreife. Burschen, wir mehrmals feststellten, der Beweis nicht nur beweist der Leitartikel des Pondělni" die wegen einer angesichts der ethnischen Ver­für deren Charakterlosigkeit, sondern auch für die welcher schreibt: Die Deutschnationalen sind sich Rassentheorie alles furz und klein schla- gilt die Beratung des Voranschlages und die Be hältnisse der Sudetenländer besonders blöden Berlogenheit der nationalistischen Phrase ist. wahrscheinlich dessen nicht bewußt, daß fie mit Den Herren Lodgman und Knirsch und dein von dem Feuer spielen. Die Gefahr droht ihnen nicht gen, zur Vernunft zu bringen, und solange Teile schlaßfaffung über feine endgültige Zusammenstel ihnen geführten" reaktionären Bürgertum von tschechischer Scite, aber anderswoher. Die des akademischen Lehrkörpers derartigen Bu- tung als wichtigster Akt der Verwaltung. Der scheint es nicht sonderlich angenehm zu sein, daß Prager   beutsche Universität hat heute eine be- benstreichen fogar noch Rüdhalt gewähren, Tag der Budgetsitzung ist nicht nur der große die Schüler so tolpatschig die Fäden aufbed- deutende Anzahl nicht nur deutscher, sondern kann man sich ja wirklich nicht darüber wun- Tag" für die verantwortlichen Führer der Ver­ten, die den Chauvinismus hüben mit dem von auch russischer magyarischer und the dern, wenn die nationalen Gegner aus solchen woltungsgeschäfte, auch die Orts- oder Bezirks­drüben verknüfen und so möchten sie wohl mit utrainischer Sörer, welche in unserem Erbärmlichkeiten Gründe für ihre Un- infaffen evvarten ihn mit Spannung und verfol Stillschweigen die Kenntnis der Tatsachen mir- Staate bas einzige Zufluchtsgebiet sehen, wo terdrüdungsmaßnahmen gegen das Deutschtum gen aufmerksam den Sibungsbericht. Nur die nichts- dir- nichts aus der Welt schaffen. Aber wir man ihnen wegen ihrer Herkunft oder aus an- als Ganzes entnehmen. Als Titus Jerusalem Budgetsivung des böhmischen Landesausschusses fönnen den Brager akademischen Radaubrübern beren politischen Gründen das Stubium nicht belagerte und seine Widder schon gegen die macht da eine bemerkenswerte Ausnahme. Ein und ihren politischen Hintermännern sowie dem verwehrt. Zu diesem zahlenmäßig sehr stark ver- Mauern donnerten, wußten die zelotischen Par- undurchdringlicher Schleier ist über die Geheim­gesamten hetenden und reaktionären deutschen tretenen Elemente tritt noch die sionistische teien der Juden nichts Besseres zu tun, als um niffe dieser Sigung ausgebreitet und billt die Bürgertum die Versicherung abgeben, daß die Studentenschaft hinzu. Beute zeigt sich in diesen den Besitz des Tempelberges sich gegenseitig die Ereignisse in mitleidiges Dunkel. Wirklich ist die deutsche   Arbeiterschaft an diesen Bittgang nicht reifen eine starke Bewegung, die die deutsche   Schädel einzuschlagen. Diese Prager Arier", fie Art der Budgetierung des Landesausschusses fo rasch vergessen wird. Es wird den Herrschaf- Universität mit Rücksicht auf den gegenwärtigen mögen es uns übelnehmen oder nicht, haben mit wenigstens wie sie im Jahre 1922 gehandhabt wurde ein sehr dunkles und wenig ruhm­ten, bie fonft immer den Mund nicht weit genug Stand der Dinge und mit Rüdsicht auf den Aus- jenen Juden eine fatale Aehnlichkeit." aufreißen fönnen, jest aber gerne feierliche Stille dehnungsdrang der Deutschnationalen zur Miber ganze Standal realtionäre Grünbe und real- ständiges Exemplar des Voranschlages hat bis zu Hätte die Fr. 3tg." noch hinzugefügt, daß reiches Napitel der Landesverwaltung. Ein voll­bewahren möchten, nichts nüßen, daß fie fich utoritätenuniversität erflären will. feine verkriechen. Wir werden sie dieferhalb und Niemand till swar den Deutschen   an ihr ful- tionäre 3iele hat, so hätte sie insgesamt das der für die Dauer einer Stunde angeordneten auch wegen ihrer anderer Taten" für die turelles Befigtum greifen, aber mit Rüdsicht auf treffendste Bild des Prager   akademischen Mobs Budgesipung außer dem Finangreferenten selbst, deutsche   Sache" noch öfters aus ihrem Ofen  - die Situation, die sich entwidelt hat, tönnte es gegeben. fein Mitglied der Landesverwaltung in Händen loch hervorpeitschen. gehabt. Zur Budgetsitzung wurde zwei Tage vor berfelben eingeladen, wobei ein Budgetauszug zir­tulierte, der gerade die 18 summierten Endziffern ber entsprechenden Budgetkapitel enthielt. Erst in die Sitzung selbst hätte zum erstenmale die Mög

Senat folgende Beschlüsse einhellig gefaßt:

Der Sympathiestreik der Brünner Techniter vor dem Ende.

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leit paffieren, daß diese Forde rung Gegenstand seriöser Erwä gungen wird. Unter den studierenden Enti­Belchlüße des akademischen Senats. granten der Prager   deutschen   Universität gibt es ficher genug unbequeme und unangenehme Ele- Brünn  , 20. November. Das Professoren- lichkeit Scharfe Mißbilligung des Studentenstreiks. mente, aber es befinden sich auch solche unter follegium der deutschen technischen Hochschule in lichkeit bestanden, sich über die Zuſammenfeßung In der Sigung vom 20. d. hat der akademische ihnen, deren Studium für unseren Staat pro- Brünn   hat beschlossen, daß die Vorlesungen und der schon bekannten omiösen 18 Ziffern aus dem pagatorischen Wert hat. Borläufig kann uns der Uebungen am Dienstag, den 21. November bom Finanzreferenten mitgebrachten umfangrei­Der afabemische Senat nimmt die vom Fan- interne Streit an der deutschen   Universität in in vollem Umfange wieder aufgenommen wer- en Altenkonvehut( der gebrudte Boranschlag um Prag  , vom tschechischen Standpunkt aus gefehen, den. ferausschuß des Senates bis zum 25. d. in Aus nicht interessieren. Es ist aber Sache der Deutschtenden Hörerschaft, in dem die Arbeits. bezw. sich nach Belieben felbst zu bedionen. Für Der Ausschuß der nichtstrei- faßt mehrore hundert Seiten) zu informieren, zustimmend zur Kenntnis; er ersucht sämtliche Umfang annimmt, als die Ruhe und Ordnung und Redehalic in Brünn   und der jüdische Tech­ficht genommene Unterbrechung der Vorlesungen nationalen selbst, daß der Streit nicht größeren gemeinschaft sozialistischer Hochschüler, die Lese­Delane, ehebaldight Fakultätsfizungen einzubern in unserer Republik verträgt und besonders die niterverband vertreten sind, hat am Sonntag fen, um den Brofessorenkollegien Gelegenheit zu unserer Hauptstadt, wo die Geneigt beit, abend in einer Sigung gegen den Beschluß des geben, zu den Vorfällen Stellung zu nehmen. Der alabemische Senat fieht dem ehebaldigsten ständig die periodisch wieberleh- Professorenkollegiums, am Montag noch keine Berichte der Detane über die Sigungen entgegen. Freuler zu ertragen, nicht besteht. und nachstehende Entschließung gefaßt: renden Provokationen der Halen Vorlesungen abzuhalten, Stellung genommen Der akademische Senat mißbilligt aufs wie ersichtlich, treiben also die Deutschnationalen sharfste den Streit eines Teiles der Studenten- auf dem beigen Prager   Boden Wasser auf die chaft als undisziplinarische Auflen tschechisch- nationale Wiühle. Ob sie das wohl nung gegen die akademische Autort felbst einsehen werden? tät und beauftragt die Disziplinarkommission, das selbst einsehen werden?

Berfahren gegen die Berantwortlichen einzuleiten.

Der akademische Mob".

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In dem Aufschub der Wiederaufnahme der Borlesungen vermögen wir nichts anderes zu er bliden, als eine weitere Unterstügung des terrori. stischen Vorgehens der deutschvölkischen Studenten­schaft und begründen diese Auffassung durch die Tat­sache, daß die akademischen Behörden bisher ein Wort der Berurteilung des Ausstandes gefunden haben.

eine solche Art der Boranschlagsberatung über

Millionenbeträge gibt es leine Entschuldigung. des Landesausschusses schon im Vorlaufe des Daß die Anträge der einzelnen Abteilungen Jahres fallweise in verschiedenen Sihungen gench­migt wurden und der Voranschlag nur den siffer­

mäßigen Niederschlag dieser Anträge darstellt, lann schon deshalb nicht geltend gemacht werben, weil nicht jedes Mitglied in jeder Sigung antve fend fein fann, überdies cine susammenfassende Darstellung auch im gegenteiligen Falle durch ra tenweise Kenntnisnahme der Budgetziffern nicht erlebt werden könnte; denn jeder Boranschlag ist ein Ganzes und muß auch als folches gewür­bigt werten und der Kritit standhalten fönnen. Auch die Beratung des Voranschlages in den so­Wir stellen nochmals fest, daß es zwischen der gesammten Finanzenqueten tönnen eine ernsthafte durchaus gesetzlichen Forderung der nichtausständi Budgetberatung im Gremium des Landesausschus­gen Studentenschaft nach jofortiger Wiederauf- fes nicht entbehrlich machen, da die Enqueten te nahme des Hochschulbetriebes und der widerrecht- biglich der Finanzabteilung zur Information die lichen Behinderung der Wiederaufnahme durch die nen, die sie bei der Zusammenstellung des Voran­beutschböllische Studentenschaft ein Rompro- fchlages zu verwerten hat. miß gibt. Ueber die endgültige Faffung des Voranschla Mit Rüdsicht auf die umlaufenden Gerüchte, wo­Wir beharren daher nach wie vor auf der soges zu beschlichen ist aber doch wohl einzig und nach sich Professor Sloffer unter den Hinter- Solche und ähnliche widerwärtige Strakee- fortigen Wiederaufnahme des gesamten allein Sache des Gremiums und nicht der Finanz­männern, bezw. Urhebern des Streifes befinden soll, lereien hat es im alten Cesterreich schon immer Hochschulbetriebes." abteilung. Welche Verwaltungskörperschaft ließe erklärt der Genannte, daß solche Gerüchte auf ebenso gegeben. Neuerdings hat es auch in Budapest   Anschließend fano eine Aussprache statt, die sich gefallen, daß der Finanzreferent bei der Bud­plumpe wie böswillige Erfindungen beruhen. Prof. einen antisemitischen Boykott gegeben. Aber in mit der Anfrage der Deputation geschlossen wurde, getberatung lediglich die Endziffern der Boran­

Der alademische Senat dankt dem Fünferau fchuß für seine Mühewaltung und bedauert umso­mehr das unalabemische Verhalten aller Richtungen Die Bezeichnung ,, akademischer Mob", der der Studentenschaft, die entgegen den akademischen die Prager   Orgesch- Studenten so trefflich charak­Gebräuchen, die Unterstützung außenstehender Fal- terisiert, stammt aus Kreisen des deutschen­toren anzurufen fuchten, und verwahrt sich gegen Bürgertums, und zwar aus der bürgerlichen ben unakademischen Ton verschiedener Eingaben." Auslandspresse; allerdings der vornehmen demokratischen Presse. Es ist die Frankfur Erklärung des Professors Doktor ter Beitung", die sich über den Prager   Uni­Hermann Schloffer. versitätsstandal an leitender Stelle also ver nehmen läßt:

Alltagsgeschichten.

I. Das Kind des Konfe/ fions! ofen.

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breiteren Oeffentlichkeit vor sich zu gehen. Woher der Geburt, der mit Beginn des offiziellen Auf- gung ab, und ebenso gleichgültig stempelte und also die Zeugen nehmen? Einen Bürokollegen enthaltes in T... zusammenfiel zufammenfiel Vor- und unterschrieb der Bürgermeister die Geburtsan­und eine Sontoristin, die bis dahin von dieser Zuname, Name der Eltern- das vermochte ich zeige, nachdem er die Anmeldebescheinigung zur Vernichrung der tschechoslowakischen Bevölkerung ohne besondere Mühe wahrheitsgemäß anzugeben. Senntnis genommen hatte, und die politische De­deutscher Zunge noch nichts gewußt hatten, bewog Aber die Umgangssprache?" Schreibe ich keine", sirteverwaltung nahm nun auch die Geburtsan­Jr bürokratischen Alt- Desterreich war es ich nun, die Wahrheit der Begebenheit beschwö so wird meine Tocher als Stumme in die Listen meldung zur Kenntnis, so daß meine Tochter cine einfache Sache, die Bezirkshauptmannschaft rend, zur Unterschrift und schickte das Gesuch eingetragen. Beginnt sie später einmal zu sprechen, nicht mehr unberechtigter, amtlicherseits nicht zur zu bewegen, die Anmeldung der Geburt eines neuerlich zur politischen Bezirksverwaltung. So- so werde ich wegen Frreführung der Behörde be- Senntnis genommener Weise zu leben brauchte. zur Ronfessionslosigkeit bestimmten Rindes zur fort bekam ich es wieder zurüd: es fehle die Be- ftraft. Schreibe ich deutsch  ", so werde ich viel- Es war hoch an der Zeit, denn die Kleine Kenntnis zu nehmen. Eben weil es eine so fchwere ftätigung des Bürgermeisteramte 8. leicht aus dem gleichen Grunde und außerdem war mittlerweile bedeutend älter geworden. Sünde wider den Staat war, ein Kind konfes- Das Bürgermeisteramit verweigerte Unter- wegen Hochverrates bestraft, weil ich ur natio fionslos zu belaffen, daß nur selten jemand dis schrift und Siegel. Die zu bestätigenbe Person sei naldeutschen Fälschung der Statistik und damit II. Der Bahnhofpostbrief. bem Staate anzutun übers Herz brachte. Aber in hieramts nicht gemeldet. Im Meldeamt tönne ich zur Kräftigung der staatsfeindlichen deutschen der Tschechoslowactischen Republik hat die Babl gegen Erlag von 40 Hellern einen Meldezettel be- Auslandspropaganda beitrage. Ich schrieb Wir brauchten täglich wichtige geschäftliche der Ronfessionslosen so sehr zugenommen, daß heben, den ich ausgefüllt, unter persönlicher Ver- eine lange Erklärung nieder, in der ich auf das Nachrichten aus der Nachbarstadt K., Nachrichten, die dringend waren. Wir beschlossen, sie uns mit­ein eigenes bürokratisches System geschaffen wer- antwortung für die Richtigkeit aller meiner An- gegenwärtige Sprechunvermögen meiner Tochter die dringend waren. Wir beschlossen, sie uns mit­den mußte, um ihnen des Leben vom Tage der gaben, wiederzubringen habe. Dann werde man verwies und auf die Wahrscheinlichkeit, daß ihre tels eines Bahnhofpostbriefes senden zu lassen. Geburt an fauer zu machen. Umgangssprache später die deutsche   sein werde. Das ist ein Brief, den man sofort nach An­Meine beiden Jungen, die noch als Dester- Der Meldezettel! Schon die erste Frage die. Aehnlich mußte ich auch die Frage nach dem kunft des Zuges, der ihn bringt, am Bahnhofpost reicher geboren wurden, hat einfach die Hebamme ses Neugierigen! Was soll man ba antworten, Militärverhältnis" beantworten. Jetzt habe sie amte beheben kann. Wenn das Amt es erlaubt. bei der Bezirkshauptmannschaft angemeldet. Als wenn gefragt wird: Bisheriger Aufent feines. Ob es in achtzehn oder zwanzig Jahren Ich meldete mich telephonish an und begat nun fürzlich meine Frau eine fleine Republika batch wußte es ja- aber wie follte ich ein Korporal ober ar ein Offizier der ruhmbe mich dann, reichlich ausgerüstet mit Gebulb, zunt nerin zur Welt brochte, genügte eine solche mind es der Behörde fagen, ohne die Schamhaftigkeit deckten tschechoslowakischen Armee sein werde, ver- Bahnhofpoftante. Eine Schalterbeamtin in den liche Aneige der Geburt nicht mehr. Ich schrieb der Beamten zu verlegen? Ohne mir einen Ber  - möge ich nicht vorauszusagen. Jest blieb nur Parterre- Amtslokalen verivies mich an das Retla­ein höfliches Gesuch an die löbliche politische Beweis oder gar eine Strafe zuzu iehen? Ich ant.| noch die Unterschrift. Aber da ich mir nicht flar mationsbüro im ersten Stock, Der erste Beamte, zirksverwaltung, fie möge geruhen, die Geburt wortete: Ueberhaupt feiner." Obwohl das nicht wurde, ob ich bloß Haushaltungsvorstand, be den ich im ersten Stod traf, fchiate mich um dieses Kindes, das fonfessionslos bleiben sollte, ganz richtig war und auch die Antwort auf die zichungsweise Aftermieter" bin, oder auch der Offizial Nowak ini Parterre. Der Offizial Nowat zur Kenntnis zu nehmen. Ich erhielt es zurück nächste Frage: Sält sich in T... auf feit?" zu Wohnungsgeber meiner Tochter, unterschriet schichte mich in den ersten Stod ins Retlamations­mit dem Bemerken, es müsse von zwei Ge- einer falschen machte. Denn eigentlich hielt sich ich vorsorglich zweimal. Und trug dann klopfen büro. Der Beamte, der mich schon einmal nach burtszeugen unterschrieben sein. bie nun in Amtsbehandlung befindliche schon vor den Berens ben Meldebogen zum Meldeamt, unter gewiesen, fchickte mich wieder ins Parterre. Dieses Verlangen brachte mich in arge Ver- dem 22. Oktober, wenn man den bisherigen Aber man sah ihn baum an, stempelte gleich. Ich veranstaltete eine Stonferenz beider Beamter, Tegenheit, Solche Ereignisse pflegen nicht vor einer Aufenthalt" mit einrechnete, in T... auf. Eag gültig den Bogen und dann die Anmeldebescheini in deren Verlauf ber Offizial Nowak den andern

weiter amishandeln.