23. Rovember 1922.

Tages- Neuigkeiten.

Un einem To: enbette.

Nachfolgende Verse schrieb der Prager  Dichter Hugo Salus   im Gebenfen an den Genossen Prof. Dr. Raudnit, dessen Todestag sich gestern zum erstenmal jährte.

Freund Robert, da liegst du nun und bist tot! Sie haben den Riefer bis hochgebunden, Deine Seele habe beim Morgenrot Den Weg ins Ewige heimgefunden.

Das ist ein Märchen, ich glaub' es nicht, Will aber drum feinen Gläubigen hecheln; Doch ein feelenverlassenes Angesicht Rannn nicht fo gütig wie beines lächeln! Auch die Falte auf deiner Stirn Ift so voll Tieffinn, wie fie gewefen: It Lächeln Hers, die Falte ift Hirn. Frieben ließ fie von Schwermut geneßen. Sirn und Herz, fein Leben lang

Sabt ihr als Seele gewirkt in dem Draven, Herz, nun steht dein Pendelgang Sirn, du bist endlich eingeschlafen. Seele, du haft dies Gesicht dir gebaut, Haft es durch Licht und Dunkel geleitet, Nun liegst du, Seele, als Frieden traut Und als Güte darüber gebreitet.

Den die Waffen abgeholt. Mehrere verdächtige! Die Freie Gemeinde. Am 16. November ist das Personen sollen bereits verhaftet sein. Heft 22 der Freien Gemeinde", Organ für sozial

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Ge- gels

Gerichtstaal.

Seite 5.

Der Sprachengebrauch des Postschedamtes. demokratische Rommunalpolitik, erschienen. Es ent Der Verband der deutschen   Selbstverwaltungs hält einen längeren Auffass des Redakteurs der Rom  . Der Prozeß gegen die 21 Bahnbiebe beendet. förper hat an das Prager Postschedamt ein munalen Pragie Genossen Viktor Noad( Berlin  ) Schreiben gerichtet, das Folgendes bejagt: Mit über Situation und Aufgaben in der Brag, 22. November. Die gestern vor einem Schreiben vom 6. November wurde dem allgemei Rommunalpolitik der Vereinigten Se. Straffenate unter Vorfit des C2GR. Spordi! nen öffentlichen Krankenhaus in Tetschen   a. d. E.sialdemokratie Deutschland  . Seine Aus beim Prager   Landesgericht begonnene Verhandlung mitgeteilt, daß die Sorrespondenz mit dieser Anführungen über die Mängel der inneren Organisation gegen 21 Bahndiebe wurde, da sich die Beweisfüh stalt fünftig in böhmischer Sprache erfolgen der in der Kommunalpolitik tätigen Genossen, fotote rung rasch abwickelte, schon heute zu Ende geführt, ob wird, da die Anstalt ein öffentliches Institut ist. feine Vorschläge betreffend die Reichskonferenz fojialawar sie auf drei Tage anberaumt war. Die inge­Demgegenüber weist der Verband der deutschen   demokratischer Gemeindevertreter sind auch für uns flagten, unter denen sich die ganze Familie Hrdlic Selbstverwaltungstörper, dem der Vertretungs- äußerst lehrreich. Genosse W. Jatsch( Komotan) I a aus Galovic befand, waren, soweit Beweise gegen bezirt Tetschen   als Mitglieb angehört, darauf hin, unterzieht in feinem Artikel Der Wald den Ge- fie vorlagen, geständig und erklärten, daß Arbeitslog. Wald Semula daß diese Sprachenpraris im Sprachengefeß nicht meinden!" die Vorgangsweise der Regierung und feit und Not sie zu diesem Borgehen gezwungen habe. begründet ist, da die genaue Ausführung diefes des Staatlichen Bodenamtes bei der sogenannten Bocht Angellagie wurden schuldig gesprochen und vee­Gesepes durch eine Verordnung der ftaatlichen denreform und der Bodenzuteilung einer fachlichen urteilt: Johann ordlička zu drei Monaten, Jo­Vollzugsgewalt zu erfolgen hat, welcher durch die Kritik. Nicht Waldverstaatlichung, sondern Ueberfüh hann samtal zu sechs Monaten, Wenzel Micha Braris nicht vorgegriffen werden darf. Auch der rung des enteigneten Großgrundbesives in den Bent bann Samtal zu sechs Monaten, Wenzel Micfa su sechs Monaten, Alois Papouse! zu sechs Mos Landesverwaltungsausschus Prag   verkehrt mit der Gemeinden und Bewirtschaftung desselben durch den deutschen   Vertretungsbezirken und Kranken- vedverbände, ist der Zenor seiner faren Ausführ- naten, Karl Slabel zu zwei Monaten, Josef Hr d. Ausführlista zu drei Monaten, Antonic Wie la zu zwei anstalten doppelsprachig. Auch das Postscheckamt tungen. Ueber Die neueste Teuerungs- Monaten und Therefie& rane zu einem Monat Ster­sollte als eine dem Verkehr dienende instalt die- welle und die Gemeinden in Deutsch  . fen dem Bedürfnis gerechtwerdenden Sprachen- I and" schreibt der unseren Lesern schon bekannte Ge- fer. Die übrigen 13 Kingeklagten wurden wegen Man­gebrauch üben. noffe J. Freund( Weimar  ). Der Verfasser schil. gels an Beweisen freigesprochen.- Die Ange­Eine neue Stanbalaffäre and dem Ministeri- dert die unheimliche Wirkung des letzten gewaltigen lagien, die bei der Verhandlung fast alle auf der dert die unheimliche Wirkung des letzten gewaltigen Beugenbant Bias nehmen mußten, da die Angeklag­am für nationale Verteidigung. Die Stadt Taus Martsturzes auf das Leben der Gemeinden. Die Ru­tenban! höchstens für vier Personen reicht, wirften wurde im Mai dieses Jahres wie der 28. brik Rundschau" bringt eine Reihe Notizen und Mijen" fchreibt vom Ministerium für nationale Berichte über die praktische Arbeit in unseren Ge- durch ihre Menge auch auf Personen, die an Maffen­Verteidigung aufgefordert, in die Stadt ein Er- meinben sowie für unsere Kommunalpolitiker wissens. anklagen schon gewöhnt sind, direkt beängstigend. Ad­gearbeitete, hagere Menschen, denen der Hunger und gänzungsbezirkskommando aufzunehmen. Gleichwerte Mitteilungen. Die Freie Gemeinde" iſt eine das Elend in den Augen glühten, hockten da vor dem zeitig wurde von der Gemeinde verlangt, ent. uncutbehrliche Zeitschrift für jeden tätigen Gemeinde. Richter und wußten auf die Frage nach der Veran­fprechende Kanzleiräumlichkeiten und Offiziers. funktionär. Bezugspreis nur 4.50 K vierteljährlich; Tohuwabohn in der Deutschen Nationalpar. wohnungen beizustellen. Die Stadt hat mit 3 beziehen durch die Verwaltung Brag II, Savlit. laffung, die sie zur Tat getrieben, fast immer nur zu tei. Wie belannt, hat vor einigen Wochen auf großem Aufwand ein neues Stodwerk auf das Povo nam. 32/11. Drängen und Befehl Bodgmans hin der städtische Armenhaus aufgefeßt, um die ent Bom Zuge überfahren. Auf dem Bahnhofe in deutschnationale Bürgermeister von Teplit, Dr. fprechenden Kanzleiräumlichkeiten zu gewinnen, Pulep wurde der in Numburg angestellie Bahn Walther, seine Demission geben müssen. Dr. und ein Haus für die Bequartierung der Offiziere beamte Karl Kemlein beim Aussteigen von einem Walther wurde zu diesem Schritte gezwungen, gekauft. Zugleich wurde mit dein Bau eines 8uge überfahren und getötet. weil er den Kampfgemeinschaft enzu wenig radi- neuen Armenhauses begonnen und ein technisches fal war und daß er ging, wurde so motivert, Lagerhaus eingerissen. Das Amtsblatt des Na­daß dies das Parteiinteresse erfordere, dem sich tionalberteidigungsministeriums hat auch bereits doch jeder Parteigenosse beugen müsse. Inzwi die Errichtung des Ergänzungsbezirkskommandos schen ist längst in alle Streife der Deffentlichkeit in Taus publiziert. Kurz vor dem 1. November Die Zürlei und die Einheitsfront" durchgesidert, daß es ob dieser erzvungenen De- fam nun eine Deputation der Stadt Taus zum miffion in der Deutschen Nationalpartei ein we- Minister Ubrzal, um sich bei ihm An bedanken. nig drunter und drüber geht. Daß aber in dieser Wie groß war aber ihr Erstaunen, als sie erfuh­Partei nun ein beispielloses beispielloses Tohuwabohu ren, daß Ubrzal als Sis des neuen Kommandos herrscht, darüber gibt folgende Meldung des nicht Taus, sondern& lattau bestimmt hatte, " Tepliz- Schönauer Anzeigers" hin weil sich für Klattau   einflußreiche Leute ausge reichenden Aufschluß: sprochen hatten. Die Stadtvertretung von Taus will nun vom Staat für den erlittenen Schaden, der amgefähr eine Million Kronen beträgt, einen Geldern gewirtschaftet! Ersaß haben. So wird also mit öffentlichen

( Deutsche Nationalpartei.) Frei. tag, den 24. November findet um 8 Uhr abends im Lindenhoffaale eine große Parteiver fammlung statt, die sich lediglich auf Mitglieder der Deutschen Nationalpartei, Auf der Tagesordnung steht als einziger Bro­Auf der Tagesordnung steht als einziger Bro­grammspunkt: Stellungnahme zur Resignation bes Bürgermeisters Dr. Walther. Die Partel leitung beruft diefe Bartelverfammlung zu dem Swede ein, allen Parteigenossen Gelegenheit zu geben, zur Resignation des Herrn Bürger­meisters Stellung zu nehmen, um diesen, bem

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Telegramme.

der Alliierten.

"

Betrügereien an der Tages. ordnung..."

Prag  , 22. November. Wenn man heute die Ver­besucht und

allgemeinen Wunsche der Bevölkerung entspre fammlung, die von Linksmadikalen" einberufen weniger. Allerdings aber mit der Ausnahme, das plan des

chend, zur Zurüdnahine feiner Resignation zu bewegen. Da diese Versammlung von aus fchlaggebender Bedeutung ist, hat jeder Bartei­genosse die Pflicht, beſtimmt und pünktlich zu

bleser Berfammlung zu erscheinen.

immer wieder Betrug, Unterschleif und Beruntreuung

antworten: Wir haben unger gehabt!" oder Seit Wochen sind wir ohne Verdienst und Geld gewesen." Ein furchtbares, beängstigendes Symptom der jezigen Zeit, diese große Gesellschaft von Hungernden, die zur Diebsbande geworden ist. In der Peripherie der Hauptstad: hat sich die Bande entwideln fönnen und fogar entwideln müssen, da durch das ungeheuere Heer der Arbeitslosen, das besonders in den Vororten von Prag   durch die ununterbrochenen Betriebseinstellun gen sich anbauernb vermehrt, jede Aussicht auf Er. langung von Verdienstmöglichkeit für den Einzelnen bereits vollkommen ausgeschlossen ist. In den Bor. orten befinden sich meistenteils die Lastenbahnhöfe der Paris  , 21. November. Ismet Pasa hat Großstadt, auf denen Waggonladungen mit großen cinem Vertreter der Agence Havas in Lausanne   Werten tagaus, tagein verfrachtet werden. Und die folgende Erklärung abgegeben: Wir messen den Menschen, die arbeitslos um die Bahnhöfe herumlun in der Presse erschinenen Nachrichten über die gern müssen, erliegen, auch wenn sie noch so ehrlich Dispositionen der Alliierten uns ge- find, allmählich der Versuchung, einen Waggon anf­genüber feinerlei Glaubwürdigkeit zubrechen und sich des Inhaltes zu bemächtigen. Denn bei, namentlich auch nicht den Nachrichten über baheim schreien die Kinder nach Brot und es wühlet das sogenannte Wemorandum Core Tur- vielleicht die Tuberkulose unter den Mitgliedern der Chemnißer Bruderblatt, Die Teuerungstrawvalle in Dresden  . Unser ons, solange wir keinen authentischen Text vor Fomilie... In Deutschland   häufen sich die Ver­Die Teuerungstraalle in Dresden  . Unser Augen haben. Wir fönnen nicht glauben, daß die zweiflungsakte der Bevölkerung, in unserem, mit die Volksstimme", Türkei   über ihren Kopf hinweg abgeschlossenen guter Valuta begnadeten Staate inchren fich die Ver. tag:" Die Tumulte am Samstag in Dresden   Wir sind nicht zur Konferenz von Laufanne ge- nung der Bourgeoisie sagt, das sei der Gesundungs. schreibt über die Dresdner   Krawalle vom Sams. Webereinkommen gegenübergestellt werden soll. brechen der Arbeitslosen. Und die Geſellſchaftsorb­find durch Verbreitung allerhand Gerüchte vorbe fommen, um hier abgeurteilt zu werden, sondern prozeß der kranken Wirtschaft! reitet worden, Gerüchte, die die ganze Woche die um an der Aufstellung des Friedensvertrages mit­Stadt durchschwirrten. In Kneipen, Geschäfts- zuarbeiten. Es ist geschrieben worden, unsere lokalen, auf der Straße usw. wurde getuschelt und Ansprüche seien in den letzten Tagen gewachsen. getdispert, daß es bald etwas geben werde, und Das ist nicht richtig. Wir halten unseren fchließlich fanr es am Donnerstag zu einer Ver- nationalen Paft feft, nicht mehr und nicht worden war. Dort haben Leute gesprochen, von unser Palt zeitlich vor dem letzten Schrecken des heim Staatsanwalt sich den Verhandlungsplan des denen man nicht genau weiß, ob fie irgend einer Strieges liegt und baß wir deshalb die gerechie Tages durchsicht oder sich beim Saaldiener erkundigt, volitischen Richtung angehören. Die wüsteſten Be- Wiederherstellung der Säjäden verlangen, die une was verhandelt würde, so bekommt man faft durch. schimpfungen find natürlich in der Versammlung ferer Bevölkerung und unserem Eigentum zuge wegs nur die eine Antwort: Betrügereien an der ausgesprochen worden. Andeutungen, die leicht fügt worden find. Wir werden infolgedessen von Tagesordnung..." Tag für Tag dieselben Fälle, Erft also hat Dr. Logoman in höchsteigener zu greifen find, wurden gemacht. Und da die Griechenland   die Zahlung einer Berson aus Bartei interesse" den Rüd- führenden Herrschaften solch nuploser und schädKriegsentschädigung verlangen. tritt Walthers erzwungen und nun beruft die licher Demonstrationen nie von Mut beseelt find, Tepliker Parteileitung eine Partei- ließen fie fchon während ihrer Reden erkennen, versammlung ein, die den Dabongejagten zur daß sie nur die Verantwortung für die ersten zehn " Zurüdnahme" feiner Resignation bewegen" Reihen des Demonstrationszuges übernehmen soll. Die Tepliter Parteileitung rebelliert anschei- fönnten. Was die Masse hinten tue", das ginge nend gegen Lodaman, also gegen die Gesamtpar- sie nichts an. Schließlich kam es dann zu der Ver teileitung. Und dabei wollen die Teplizer Par- fammlung ant Samstag auf dem Bischofplatz, teigenossen des Herrn Lodgman ganz unter sich mitten in geschloffenen Dresden  ". Der Ver­bleiben, denn nur Mitglieder der Tepliter Orts fammlung am Bischofplas folgte die Demonstra­gruppe haben ja nach dieser Ankündigung zu die. tion, an der sehr viele Leute beteiligt waren, fer Versammlung Zutritt. Ausschlaggebend" denen es nicht um die Not zu tun ist. Ünd Leute, wird also nicht Bobgman, sonder der Beschluß die die wirklich Hunger und Not auf die Straße ge ser Lokalversammlung sein. Volastrevolution in trieben hatten, werden sicher erschrocken sein, daß Teplit! So also etabliert sich die Kampf- ,, Ge- sie wieder einmal von unverantwortlichen, ge meinschaft"! Sie betätigt sich im Kampf" wissenlosen Beuten mißbraucht worden waren. der Herren untereinander. Der berüchtigte Barbier" Frenzel bedauerte Früchte fommunistischer Erziehung". Unter in der Versammlung, daß die Demonstration so diesem Titel bringt unser Sternberger Partei. fchivach sei, sodaß es richt dazu ausreiche, den blatt folgende Nachricht aus Oberberg  , mit Regierenden die Quittung zu erteilen". Natürlid) bem Datune vom 18. November: Heute nach wurde auch reichlich geplündert. In Cafes, Ron­mrittags fand hier die Generalversammlung der ditoreien, in Schneidergeschäften und Konfektions Spar- und Konjumgenossenschaft Drahtwert" häusern, kurz, in allerhand Läden erschienen statt, in welcher dank der Solidarität unserer Ge. Tipps von 50 bis 60 Personen, die mit Ston­nossen alle unlauteren Elemente aus der Ge- fteuern wollten. Der Krawall dauerte bis in die fetti, Gummifragen und seidenen Blusen die Not schäftsführung und der Kontrolle entfernt mur späten Abendstunden. Von der Polizei find 39 den. Es ist dabei zu hizigen Auseinanderseyun­gen gekommen, die zu einem bedanerliajen Ueber. Personen wegen Plünderungen und Aufruhr feft- der fall führten, dem ein Genoffe zum Opfer fiel. ten hat weder mit den Erwerbslosen   noch mit den nommen worden. Ein großer Teil der Verhafte Genosse utfchit, ein um das Genossenschafts- Kriegsbeschädigten, die sich gewisse Leute immer wefen verdienter Mann, wurde, als er seine Woh als Opfer für ihre bunflen Machenschaften eus nung betrat, von dem Kommunisten Schin. fuchen, etwas zu tun. Bei einigen Verhafteten el, cinem berüchtigten Raufbold, meuch wirten teilweise Geldbeträge bis zu 20.000 ME. lings überfallen und niedergeschla gefunden. gen. Genosse Hutschir wurde blutüber nungszeichen. Es wird nichts damit erreicht, sie Solche Araivalle sind ein War strömt zum Arzt gebracht, wo er nach der er find finnlos und verurfachen großen Schaden. ften Hilfeleistung in häusliche Pflege transpor Die tiert wurde. Es handelt sich hier wahrschein Großbentsche Arbeiterpartei". Am berbotenen Nationalsozialisten lich um den Genosse Karl Futschit( nicht: Sut meldeten wir, daß der preußische Innenminister Sonntag schis.) Genosse Futfchik war ehemais kassier des bie Nationalsozialistische Arbeiterpartei" genannten Konsumvereines und ist jetzt dort Mite Preußen verboten hat. Nun wird heute die Bil­glied des Aufsichtsrates. Wir werden über den dung einer Großdeusschen Arbeiterpartei" in bedauernswerten Vorfall noch berichten. Berlin   gemeldet. Die deutschen   Fascisten wittern Ein Waffenfund bei Jägerndorf  . Ein Ar Morgenluft. Sie hoffen jebenfalls unter der beiter fand bergangene Woche Freitag in der neuen Regierung, die sich bald auf die Necue Mittagsstunde in der Scheune am Gemeindeberge stüßen muß, ihre Pläne anders vorbereiten zu bei Bleischwitz in Stroh ud Heu versteckt eine An- tönnen. Zum Vorsitzenden der Partei wurde zahl Gewehre und givei Maschinen Hode, Potsdam  , gewählt. Wie aus der Sagung gewehre, sowie zwei Männer, die durch Ein hervorgeht, will die Partei, deren Sig Berlin   ist, bruch in die Scheune gelangten. Nach' Verständis eine völtische Partei sein. Mitglied fann jeber gung des Jägerndorfer Militärkommandos wur- sittlich einwandfreie Deutschstämmige" werden.

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sozialdemokratischen Arbeiterpartei in Tschecho- slowakischen Republik

Sozialdemokrat"

Verwaltung: Prag   II., Havlíčkovo nám. 32.

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Einmal ist es ein Beamter, dann wieder ein Ge. schäftsreisender oder ein Bureaudiener, manchmal auch ein Dienstmädchen oder eine Bedienerin. Der Vor. figende des Straffenates wiederholt sich in den einzel­nen Fällen mit seinen Berhörfragen, es ist, als ob er unter der Fülle der sich wesensgleichen Delikte die Schärfe und Gewandtbeit seines Verbörsystems ein­gebüßt hätte. Auch die Staatsanwälte und Verteidi­ger find in folchen Fällen bereits sehr abgeftumpft. Und die Angeklagten? Ein gewisses Gleichgültigkeits. gefühl spricht aus ihren Augen. In 90 Prozent bon 100 Fällen war Rot und Elend der Beweggrund ihrer Tat; jetzt, da sie vor dem Richter sich verantworten müssen, ist ihre bei bisher unbestraften selbstver­ständliche Verzweiflung einer gleichgültigen, dump­fen Ergebung in ihr Schicksal gewichen. Manche auch, und diese Fälle mehren sich in bedrohlicher Weise, sind sogar froh, für die nächste Zeit wenigstens hinter den düsteren Kerkermanern Schutz und Ruhe vor dem elenden Leben da draußen gefunden zu haben. Ein­tönig wideln sich die Berhandlungen ab, denn Betrügereien stehen an der Tagesordnung". Wird es cinmal im Saale lebendiger, ist unter den Zuhörern cine Unruhe zu bemerken, so wird sicher ein großer Fall" verhandelt. Es hat dannn einer nicht Tausende, sondern Sunderttausende unterschlagen oder verun­treut. Aus der lumenge der Verhandlung hebt sich ein solcher Fall als Sensation" hervor, bas Ge. dränge im Saale   wird beängstigend. Nicht Entrüstung oder Abscheu zieht die Leute her, nur die Sensations gier, die eine Aufpeitschung ihrer Nerven sucht. Dann jagt der Saaldiener: Eine Sensation auf der Tages­ordnung! Aeußerst interessanter Fall!" Die Zuhörer aber bedenken dabei nicht, daß die Zahl der Häftlinge in den Strafanstalten auch eine sensationelle, affer dings sehr traurige Höhe erreicht hat.

Ans der großen Fülle der beutigen Verhandlun­gen wegen Betrügereien und Unterschleif ist nur der Fall des Handelsangestellten Rarl Roman yngler­wähnenswert, da der junge, 25jährige Mann auch mit dent bor kurzem verurteilten Dr. Korniger in Ge. schäftsverbindung gestanden ist. Kynzl hat unter an­derem in Bilsen   zwei ärarische Deden entwendet; wet ter hat er einen gewissen Sa af und den Selcher Hein. rich Oždian, sowie andere mit Selchwaren han­deinde Firmen um insgesamt 5060 K betrogen. Senzt schloß dann im Mai des Vorjahres mit Wenzel Cer venta einen Geschäftsvertrag, wobei Gervenka 10.000 K einzahlen sollte. Cerventa gab auch das Geld her, bekam als Sicherstellung jedoch nur ein gefälsch­tes Bankbüchel. Der Gerichtshof verurteilte ihn zu acht Monnten Kerker.

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