12. Dezember 1922.

Die Brüuner Spionageaffäre vor Gericht.

Wurm, ferner gegen den Kapitän Gustav Wolf und den Leutnant Nowakowsky, die an der Brünner Spionageaffäre beteiligt sind. In der Anklageschrift, die 40 Seiten um­faßt, und deren Borlesung heute über eine Stunde in Anspruch nahm, heißt es:

Schuldbelenntnisse.

denselben Betrag.

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Seite 3.

versprach. Schwabe versicherte Nowakoweth beim halten zu haben, doch gibt Schwabe an, daß es photographieren der Akten, daß er teine Angst sechs bis achttausend Kronen gewesen seien. baben müsse und daß beide gegebenenfais durch einflußreiche Personen gebedt werden würden. Nowakowsky war an dem Tage,

Die heutige Verhandlung begann um neun

Die Anlagen gegen Kapitän Wurm, Gustav Wol und Nowałowsty. Der erste Verhandlungstag. an dem die Photographien hergestellt wurden, Uhr vormittags. Nach Vorlesung der Anklage­Brag, 11. Dezember. Unter dem Vorsitz des Erläffe, für die er 900 Stronen erhielt. Für die seelisch gebrochen, da er wußte, daß schrift wurde das Verhör begonnen. Der An Oberstleninantsauditors Dr. Vrba begann heute Lieferung von weiteren Erlässen und ihren Er- Schwabe für eine fremde Wacht arbeite. Aus den geflagte Wurm erklärte fich teilweise schul vor dem Divisionsgericht in Prag die Ver- gänzungen belam Wolf 2000 kronen und später Aeußerungen Schwabes wußte er, daß dieser dig und verlangie, daß das Verfahren gegen ihn handlung gegen den Stabskapitän Johann noch einmal für drei weitere vertrauliche Erlässe terstützt werde. Nowalowsky hat unter an- Mandat niedergelegt habe und er sich mit seinem durch den Abgeordneten Baeran un verlagt werde, da ſein privater Verteidiger sein derem auch den Inhalt zweier streng geheimer Do. Ex offo Verteidiger wegen der Kürze der Zeit nicht Die Anklage gegen Nowakowsky. fumente berraten, worüber Major Soutup als mehr habe verständigen fönnen. Zeuge ausführlich berichten wird. Ein anderer lehnte das Verlangen des Angeklagten a b. Heinrich Nowakowsky, der im Jahre 1919 verratener Aft stammt von der Landesregierung Wurm gab dann im Verlaufe des Verhörs zu, in der Slowakei verwundet wurde, tam am 30. in Troppau . Schließlich wurde noch ein streng dem ehemaligen österreichischen Offizier Philipp September 1919 zur Offiziersschule in Brünn. geheimer Standesausweis des Preßburger Landes militärische Dokumente geliefert zu haben. Er Stabskapitän Johann Wurm, Am 1. November wurde er dann als Ordon- ommandos verraten. Schwabe hat auch in der habe dies aus Dankbarkeit getan, da ihm der dem Parlaments referenten der politischen Ab. nanzoffizier zum Militärlandespolnischen Gesandtschaft in Prag gearbeitet. Für Philipp einmal früher ausgeholfen hätte. Wurm teilung des Landesverteidigungsministeriums zu tommando sugeteilt. Damals lernte er den die an Bahnoczy übergebenen Nachrichten zahlte gibt auch zu, gewußt zu haben, daß die Papiere gewiesen war, hatte die Interventionen deutscher Juristen Karl Schwabe fennen. Dieser Schwabe dieser selbst, bemerfte jedoch, daß dieses Geld vom für einen deutschen Abgeordneten bestimmt seien. Auch der zweite Angeklagte, Stabskapitän Wolf Abgeordneten zu erledigen. Er stand daher mit hat nach der Anklageschrift unter dem Einfluß der Abgeordneten Baeran stamme. betennt sich schuldig und erklärt, Philipp den einzelnen Abteilungen des Landesverteidi- unter den Deutschen der Tschechoslowalei herr­Reservatbefehle organisatorischen Inhalts und gungsministeriums und mit anderen Militär- fchenden Strömung" sich dazu entschlossen, dem Die Spionin Rosa Rechleben. Mobilisierungsaften übergeben zu haben. Er habe behörden in engster Fühlung. Er war ein Freund Deutschtum durch Spionage zu dienen. Die Nachricht von der Verhaftung der Rech nicht genau gewußt, für welche Gesandtschaft diese des durch seine Affären beim Smicower Staais Schwabe gestand ein, daß die deutschen Studenten leben gelangte im August 1921 an das Militär- Papiere bestimmt feien. Er hätte angenommen, getreideamt bekannten ehemaligen Oberleutnant: ber Republit von einem deutschen Abgeordneten fommando. Schwabe verlangte damals von No- daß es sich um die österreichische Gesandt Jaroslaus Philipp. Dieser Philipp wird von in feiner Rede aufgefordert wurden, Spionage walowly, daß er ihm nähere Daten hier schaft handelt. Auch der Angeklagte Leutnant No der Anklageschrift als Hauptspion bezeichnet, dienste zu leisten. über mitteile, da er diese für den Abgeordneten watowsky ceflärt sich für schuldig und be da er die Angeklagten geworben hatte und die Baeran, der fürchtete, terraten zu werden, streitet nicht, mit dem Juristen Schwabe in Ver­Uebermittlung der gestohlenen Geheimbefehle be- Wenn auch Schwabe den Namen dieses Abgeord brauche. Nowakowsky beruhigte Schwabe und er bindung gestanden zu sein. Er habe Schwabe sorgte. Philipp floh, um sich einer achtmonati neten nicht nennen will, so ist es aus seinen weitlärte ihm, daß die Rechleben nur einige unbedeu hauptsächlich militärische Pressemeldungen ver­gen Kerferhaft zu entziehen, ins Ausland. teren Geständnissen flar, daß es sich um den Ab- tende Anmerkungen bei sich gehabt habe und schafft. Bei der Untersuchung gestand Wurm, daß er Phi- geordneten Dr. Baeran handelt. Schwabe ge- nichts gestanden hätte. Aus den Aften Die Verhandlung ist für mehrere Tage ange lipp ein vertrauliches Dienstbuch Org. V, daß wann Nowakowsky für feine Pläne und die beiden gegen Rosa Rechleben in Troppau und aus den fett. Zu einer Urteileverfündung dürfte es erst über den Kriegszustand des tschechischen Heeres begannen im Frühjahr 1921 ihre Tätigkeit. Es Aften gegen Dr. Arduin Baeran geht hervor, daß Ende dieser Woche. aller Wahrscheinlichkeit nach handelte, übergeben habe. Wurm erhielt von wurde vereinbart, daß Nowakowsky die Schrift ce fich um spionage handelt. Nowakowsky erst am Samstag tommen. Zu den Prozesse Philipp 3000 tronen als Belohnung. Zu stücke besorgen sollte und daß Schwabe sie bann gestand beim Bolizeiverhör in Brünn , daß er von sind 13 Zeugen, außerdem Graphologen, Biy diesem Dienstbuch war in der ersten Hälfte des weiter zu leiten habe. Schwabe hat, wie er an Schwabe ungefähr a cht bis zehntausend chiater sowie Sachverständige für militärische Jahres 1921 eine Ergänzung: Abänderungen gibt, die Späherdienste für das Ausland aus Kronen erhalten babe, welches Geld die bei Angelegenheiten und für Photographie geladen. und Ergänzungen Nr. 2 zum zahlenmäßigen einem Jdealismus und aus natio- den dann im Verhältnis ein zu drei teilten. Insgesamt werden 91 Zengenprotofolle und eine Kriegsstand" erschienen und Philipp verlangte naler leberzeugung begangen. Er glaubte Schwabe bestritt später, mit Nowakowsky direkt ungeheure Menge von Listen und Schriftstüden von Wurm später gleichfalls dieses Ergänzungs- ferner, daß nur Ungarn , mit dem die Tschecho- verrechnet zu haben; er habe ihm bloß Auslagen zur Verlesung gebracht werden. Wir werden werk. Wurm soll nun dieses Buch, wie der Ange- slowakei nicht in Freundschaft lebte, für Spionage und Ausflüge gezahlt und fleine Darlehen ge- über den Fortgang des Prozesses laufend be­flagt: Wolf gestand, dem Philipp zum Abschreiben Interesse habe. Schwabe hat die von Nowa währt. Nowakowsky behauptet, 4500 Stronen errichten. übergeben haben. Ferner hat Wurm am 28. De towsky empfangenen oder abgeschriebenen Urfun­zember 1921 dem Philipp einen Ausweis über die den dem Dr. Baeran in die Wohnung bei der Mobilisierung nicht einge- getragen. Vier dieser Berichte erhielt Dr. rüdten Militärpersonen verraten. Philipp hat das gesamte Material an Polen über Schwabe in der Kanzlei der deutschen geben. Durch die Nachforschungen des Kriegs Nationalpartei in Brünn abgege ministeriums wurde weiter festgestellt, daß ber ben. Nowakowsky hatte Schwabe gesagt, daß es schiedene vertrauliche Atten des Mili- fich um Manöverberichte handelt. Nach tärlandestommandos, die Wurm einzu der am 20. August 1921 bei Ba eran vorgenom reihen hatte, fehlen. Wurm hat eingestanden, menen Hausdurchsuchung wurde an daß er wußte, daß Philipp das Material für eine Schwabe die Weifung ausgegeben, er möge alle ausländische Macht benötige und er gab weiteren Berichte dem Abgeordneten Baran auch zu, daß sich Philipp für das Verzeichnis der nach Prag bringen. Im Parlamente traf Nichteingerüdien, das er besonders für den Ab Schwabe mit dem Beamten der ungari. geordneten Dr. Alois Baeran benötigte, inter - schen Gesandtschaft Baynoczy zusam­effiert habe. men, der von ihm den an Baeran bestimmten Brief übernahm und ihm sagte, er werde ihn Der Angeklagte Gustav Wolf dem Abgeordneten zustellen. Da sich wurde gleichfalls von Philipp für Spionagedienste nun Schwabe überzeugte, daß der Brief tatsächlich zugunsten Polens geworben. Dem General- an Dr. Baeran gelangte, so gab er später alle stab wurde vertraulich mitgeteilt, daß Wolf Berichte bei der ungarischen Gesandtschaft ab. So burch Vermittlung Philipps einem Funktionär erhielt Bahnoczy einen Bericht über den polni der Prager polnischen Gesandtschaft gefchen Spionegedienst und über Borbe heinte militärische Dokumente geliefert babe. reitungen für den Fall von Unruhen Wolf wurde auch durch Vergleich der Handschrift im Ost rau arwiner Revier. Schwabe auf den nach Bolen gelieferten Sandschriften fom hat mit Nowakowsky diejenigen Schriftstüde, die promifier:. Wurm und Wolf fannten sich aus Nowakowsth nicht ohne weiterens verschwinden der Stadettenschule, den Philipp lernte Wolf nach lassen fonnte, photographiert und von Baeran für dem, Umsturze in Prag fennen. Damals schon die gelieferten Berichte 200 bis 500 Kronen er wollte Philipp Wurm dazu gewinnen, durchhalten. Da Nowakowsky durch verfehlte Spionage für den Spekulationen vo dem ihm von Kapitän Gustav alla ba anvertrauten Gelde ungefähr 17.000 Stronen verloren hatte, wandte er sich, da Kallaba mit der Anzeige wegen Verun­treuung drohte, an Schwabe, der ihm Abhilfe

Wiederaufbau des alten Oesterreich zu arbeiten. Als Wolf dann nach Trenczin ver­fegt wurde, lieferte er Philipp einige vertrauliche

,, Ob du dich noch erinnerst?" " Nun?"

und

Nun, wenn du dich noch erinnerst wenn du willst, so gib mir ein bißchen Suppe, ich have Sunger... Du gabst mittags 5 Gulden für ein Essen, ich sah dich, du lebit gut, du Serl, be­stichlst die Leute und bekommst auch hier die dop­pelte Portion. Warte nur!"

Ich lasse dir ein wenig." entgegnete Mi hály verdrießlich und weiter. Ihre finsteren Blide tegegneten einander, sich feindlich messend. Peter wartete aber nicht ab, entriß mit einer fürchterlichen Drohung Mihály die Schale und begann hastig zu essen.

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Paeran in die Wohnung, drei wurden bon Zusammenarbeit der Wiener und Londoner

von allem. Er ist unmenschlich und herzlos. Es bleibt nur ein Ausweg: er oder Mihály!

Ein Gedanke jagte den anderen. Die alten Wünsche lebten auf, Bilder vergangener Liebes­abenteuer, er dachte an seine armselige Jugend, an, die nichierfüllten Träume.

Nur sein verfluchtes Elend schien in diefem Moment schrecklich und unerträglich zu sein.

Alles schlief und Mihály schnarchie. Tas Blut steigt Peter zu Kopf, er schleicht zu Mihalys Bett und in: nächsten Augenblick hört man einen durchringenden Schrei und gleich ba rauf das Röchein Mihálys. Die Landstreicher wachen crschredt auf. Ondrej zündet die Lampe Macht nichts, macht nichts... du liegst mir on. Peter fist wieder auf seinem Bett und raucht. Was gafft ihr auf ihn? Er erſtidte, der nun im Magen. Ich bin dir im Weg, du willst von meiner Blindleit leben, weil du mein Ge- Schlag hat ihn getroffen, er ſtreckte sich aus und werbe fennst. Gut. Aber schon genug davon. Ich ganz aus ist es mit ihm. Morgen überführen fie ziehen will mich beiner entlebigenfchrie er plöglich ihn ins anatomische Institut, aufs Eis­-ich will frei und glücklich sein! Peter begann ihm die Saut ab, fochen die Stnochen aus und das er weiter, spöttischen Tones, die Situation be- Stelett erhält eine Ehrenstelle in irgend einem herrschend, bu weißt doch von dem großen Museum. Was für eine Ehre folch einem Vaga­Bahnhofdiebstahl, welcher im Juni verübt wurde. bunben!" Ja? Nur immer aufrichtig- Peter, du hast ihn ermordet." sprach Sturt Ich weiß von gar nichts. Was willst du mit unendlicher Trauer. mit dem Bahnhofdiebstahl?" Jch? Oder ihr habt ihn ermordet? Ich Was ich damit will? Diesen Diebstahl ver- und ihr. Der Fluch und das Elend haben ibn ver­bte" Kinzl, der Schloffer, Mohácsel und unter nichtet. Das Schidial, unser Schidial hat ihn er­anderen auch du... Das ist das ganze. Ich sage mordet. Morgen wird man Mihály ſuchen, und das nur so. Nun, adieu, ich gehe schlafen." Mihály ist tot. Die Spuren in seinem Gesicht, auf Du weißt also, daß ich bei diesem Diebstahl seinem als die Abdrücke der schmußigen Bände dabei war? Du weißt es..." der Bestie. Das Fenster vergittert, fein Ausgang. Ein Kerfer ist das. Der Sterter ist unser freies Re­ben. Auf unferem Mere find nur Gendarmen und die Gefangereraufseher paffen überall auf uns auf. So gerne hätte ich noch gelebt! Seben, leben! bonnerte er doch Mihály rebt nicht mehr!" Tränen rollten über feine Wangen und um mihály meinte elles mit: Johann Kurt. Ondrej, Gregor und Karl.

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Und daß du steckbrieflich verfolgt wirst. weiß ich ebenfalls- antwortete spöttisch Mihály das ist aber nur eine kleinigteit... wir werden bas schon irgendwie machen.., daß ich dir sehr

im Wege steh... Zeb wohl, Peter!"

Dann legte er sich nieder und schlief augen blicklich ein. Peter löschte gegen die Verord nung das Gaslicht aus und setzte sich auf den Rand scines Bettes. Er mußte Finsternis um sich haben, alles toar auf dem Spiel. Mihály weiß

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( Aus dem Ungarischen übersetzt:. L., Preßburg .)

Internationale.

Brüssel, 11. Dezember.( Havas.) Wie der behufs Vorbereitung einer baldigen interna­Peuple" aus dem Haag meldet, beschlossen die tionalen sozialistischen Konferenz Bollzugsausschüsse der Londoner und der Wiener einzusehen. Dem Ausschusse gehören u. a. Brake , Sozialistischen Internationale, einen achtglied Crifpien und Friedrich Adler an. rigen allgemeinen Attionsausschus

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Der Weltfriedenstongreh. rungen einberufen worden und die Dele gierten seien Diplomaten gewesen, während die Haag, 11. Dezember .( Tsch. B.) Der vom gegenwärtige Versammlung die ar Gewerkschafts- beitende Bevölkerung der ganzen Welt Internationalen bunde einberufene Weltfriedensfongreh wurde tarstelle. Der Krica von 1914-1918 föfte ben gestern eröffnet. Der Präsident Thomas ber- Tod von 35 Millionen Menschen und wies in seiner Eröffnungsrede auf das große Ziel eine ungeheuere Vermehrung der Staats­deßentwegen fich Abordnungen aus der ganzen fchulden aus. Diese Schulden müßten von Welt im Saag versammelt hätten. Er stellte die Arbeitern bezahlt werden. Die Regie Anwesenheit von 600 Delegierten feft, die rungen hätten sich um die Lehren des 14 Millionen Menschen vertreten. Er Weltfrieges nicht gefümmert. Nun erinnerte an die zwei früher im Saag abgehal sei es Sache des Proletariates, sich der großen tenen Friedenskonferenzen. Auf beide feien große Ausgabe der Zivilisation zuzuwenden. Ariege gefolgt, aber dadurch dürfe man sich nicht vom Pessimismus verleiten lassen, denn die frii heren konferenzen feien von Regie

Telegramme.

Die Mailänder Gemeindewahlen.

Dem Brüsseler Peuple" zufolge nehmen an der Konferenz auch fünf Sowjetdele­gierte, tarunter Radet und Losovsky, teil.

Vorsprache von Arbeitslosen diefen, als sie ihm die Not der Arbeitslosen schilderten, geantwortet habe: Da fann man nichts machen". Die Ar beitslosen versammelten sich an verschiedenen Sammelplägen und es erschienen auch die sozial­Mailand, 11. Dezember. Die definitiven demokratischen Arbeitslosen. Diese erklärten je Ergebnisse der Mailänder Gemeinde- doch, daß sie an einer Demonstration unter fom­wahlen, die in ganz Italien mit großem In munistischer Führung nicht teilnehmen würden. tereffe verfolgt wurden, sind nachstehende: Von Nur bei den arbeitslosen Metallarbeitern sind die 198.462 Wählern stimmten 153.046. Der Blod Sozialdemokraten mitgegangen. Die Demons der lonstitutionellen Parteien erhielt 87.257 Elim stranten, deren Zahl sich auf höchstens 6000 belief, men, von den übrigen Parteien erhielten die So zogen zum Parlament, wo sie Abordnungen zu zialisten( Unitarier) 45.301, die Maximalisten der Regierung und zum sozialdemokratischen Selub 17.271, die Kommunisten 3291 Stimmen. Die entsandten. Im sozialdemokratischen Selub wurde Wahlen fanden bis auf kleine Zwischenfälle an ihn. erklärt, daß die Sozialdemokraten im Par­der Peripherie der Stadt in Ruhe statt. Züge von lamente, wie bisher, alles tun werden, was im Fascisten marschierten durch die Stadt, ebenso Interesse der Arbeitslosen geschehen könne. Die ehren mit Fascisten besetzte Automobile durch die Abordnung der Arbeitslosen wurde auch vom Abe

Straßen.

Die Reichswehr als Keimzelle des Monarchismus.

geordneten Hölzel dahin aufgeklärt, daß der Aus­spruch des Sefretärs Hueber in einem andeven Busammenhange geschehen sei, als es von den Kommunisten verbreitet werde.

Ghezzi.

Berlin , 11. Dezember.( Eigenbericht.) In der Keine Auslieferung des Anarchisten heutigen Reichstagsfiyung brachte anläßlich der Besprechung des Reichswehr - Etats unser Genosse ünstler die Mißstände in der Reichswehr zur Debatte. Er berichtete, daß von den Offizieren der Reichswehr 31.3 Prozent Adelige sind und daß die hat. Er wandte sich auch gegen den Feribestand Reichswehr teinen einzigen bürgerlichen General der Referveleutnants und bezeichnete die Reichs wehr als Keimzelle antirepublikanischer Umtriebe.

Berlin , 11. Dezember.( Eigenbericht.) Der italienische Anarchist Ghezzi, dessen Ausliefe rung die italienische Regierung verlangt hatte, bürgerschaft er mittlerweile erlangt hat. Unsere wurde nach Rußland ausgewiesen, dessen Staats­Genossen haben die Ausweisung gegen den Wider stand der Stommunisten, die diese Unterhandlun gen zu wüsten Schin. fereien benüßten, durchge­setzt. Genosse Heilmann fonnte bei der Unter Arbeitslosendemonstration in Wien . juchung im Rechtsausschuß nachweisen, daß bei Wien , 11. Dezember.( Eigenbericht.) Heute dem Auslieferungsverlangen ein Formfehler un vormittags hat eine Demonstration der Arbeits- terlaufen war. Die italienische Negierung, die losen stattgefunden, für die die Stommunisten Ghezzi Teilnahme an Morden und Eisenbahnzer­eine große Agitation eingeleitet hatten. Sie störungen vorwirft, sprach nämlich in der Note hatten unter anderem unter den Arbeitslosen ge- nur von solchen Delitten, die keine Auslieferung gen die Sozialdemokraten agitiert bedingen. Ghezzi wurde heute bereits aus der und die Meldung verbreitet, daß der Sekretär der Internierungshaft entlassen und ist in einem Gewerkschaftskommission, ueber, bei einer Wagen erster Klasse nach Moskau abgereist.