22. Dezentber 1927.

Lages- Neuigkeiten.

Vor Weihnachten.

Bon Mag Dort.

Der Tag ist so kurz wie die Schritte der Kinder. Der Sturm ist der Nächte schauriger Künder. Die Wollen zerbeißen sich ihre Leiber. Im Riedrohre zanken die Rebelweiber. Dezember! Dezember!

Der Nikolans ftolpert schwer über die Treppen Rinder: Unheil! Lauft euch versteden! Die Mägbe zupfen im Dorfe die Gänse. Im Stalle verrosten Sichel und Sense. Dezember! Dezember!

ernähren.

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ganz anderer Richtung. Dann ist es auch begreff-| Um die Hultschiner Grenzdörfer. Aus R at i- der polnischen Volkspartei, deren Organ„ Wola lich, daß die Tätigkeit unserer Aerzte in einem bor wird gemeldet Die Grenzfommission ludu" er redigierte und von der er in den Se gewissen Widerspruch mit dem fommen muß, was hat beschlossen, die Gemeinde und das Gut nat gewählt wurde. Mit Beginn des Jahres 1921 in dem Gesetz von ihnen verlangt wird, und Saatsch der Tschechoslowakei zuzuteilen, gab er die Redaktion auf und übernahm wieder ihrem Griverbsleben. Sie sollen vor allemt mit die Gemeinde und das Gut Owschüß aber bei die Professur der Geschichte und der Theorie der helfen, Erkrankungen zu verhindern, und find Deutschland at belassen. Ueber Sandau soll erst Genossenschaften an der Handelsakadmic doch in dieser kapitalistischen Gesellschaft auf die in der zweiten Januarhälfte entschieden werden. in Warschau und war gleichzeitig Vorsitzender des Ertranfungen angewiesen, weil diese ihre einzige Eine Begründung dieses Mehrheitsbeschlusses Bundes der Kooperatoren. Im Juli 1917 wurde Erwerbsquelle darstellen. Wenn wirdiefen Zu wurde nicht gegeben. Die Ermächtigung zur Beer in Warschau zum Vorsivenden der interfrat stand ändern wollen, wenn wirklich etwas auf febung von Haatsch wurde der Tschechoslowakei tionellen Einheit gewählt, die zum verbündeten dem Gebiete der Volksgesundheit und des Heil noch nicht erteilt. wefens gemacht werden soll, dann wäre es Auf­Lager wurde, das von der polnischen Armee in gabe des Staates, vor allem die Aerzte, die dazu misch werden. Die Universität Gent soll mun doch flä Rußland organisiert wurde. beſtimmt find, freizumachen, sie mit diesen Auf gegen 85 Stimmen bei sechs Enthaltungen befchlof schneidendste Maßregel in der Entwicklung des Die Kammer hat es mit 89 Die Einheitsschule in America. Als die ein gaben zu betrauen, fie aber auch materiell so zuen. Der Streit wurde so lebhaft, daß der Ro- Schulwesens in der amerikanischen Union wird stellen, daß nicht die Erkrankungen ihre einzige lonialminister Frand den Erminister Paul Sy ein Gesetz bezeichnet, das jetzt im Staate Ore­Erwerbsquelle sind, sondern daß sie imstande sind, mans wegen Beleidigung zum Zweikampf heraus gon erlassen worden ist und das alle Kinder Der Westerwald brennt, schwarz lodern die Wolken. sich von dem, was der Staat ihnen gibt, auch zu forderte. Die Bäche stürzen. Die Flüsse schäumen. zwischen acht und 16 Jahren zum Besuche Der Sturm rennt in Wasserstiefeln daher Das Hakenkreuz in Oberschlesien und Bre- Vorwärts" berichtet: Der„ Bund der Deut- innerhalb des Staates von religiösen Körperschaf O, das macht nichts! Der Reichenberger der staatlichen Schulen verpflichtet. Die Wie die Mühlen zittern: sie fürchten sich sehr! Dezember! Dezember! men. Anlaßlich der vierten Gründungsfeier der fchen" läßt regelmäßig in den hiesigen Kaffee- ten oder von Privaten gegründeten Schulen ver Sturmabteilung Roßbach in München verkünhäusern durch Hakenkreuzjünglinge für seine na- lieren dadurch ihre Daseinsberechtigung. Der dete der Baltikumer Oberleutnant Roßbach, daß ionalistischen Zwede Spenden sammeln. Inter Schlag richtet sich besonders gegen die Anstalten Das Heilswesen ein Erwerbsberuf. In man alsbald aus dem allerfinstersten Teil Oberessant war dieser Tage nun ein Zwiegespräch der römisch- katholischen Gemeinden; den Anstoß seiner letzten Rede führte Abgeordneter Genosse schlesiens ebenfalls ein kleines Bayern zwischen den schnorrenden Jünglingen und einer zu der Maßnahme haben die Freimaurer schotti Seeger im Abgeordnetenhause u. a. aus: Wir machen" werde. In der Tat scheinen dunkle Ele- angeschnorrten jüdischen Gesellschaft. Einer der facher Observanz gegeben, die den Standpunkt ver müssen feststellen, daß das gesamte Heilwesen mente bereits jetzt eifrig in Oberschlesien an der jüdischen Herren, scheinbar ein Industrieller, treten, es fei nationale Pflicht, den Staat für von heute nichts anderes als der Erwerbs- Arbeit zu sein. Am Sonntag, den 10. Dezember, fragte die Bundesboten, ob sie denn von Juden die Erziehung aller Kinder verantwortlich zu beruf der Aerzte ist. Es gilt aber unserer wurde in Beuthen im großen Schüßenhaussaale Geld nehmen. Ja, gewiß nehmen wir das machen, damit sie gute amerikanische Bürger wer Auffaffung nach, auch die Pflicht nach der Rich- die Ortsgruppe Beuthen der Großdeutschen Ar- Geld."" Ich mache Sie aber nochmals darauf den und alle Unterschiede des Besitzes, der Klasse tung hin zu erfüllen, daß die Kranken gesund beiterpartei" gegründet. Es fann fein Zweifel aufmerksam, daß das jüdisches Geld" ist," be- und der religiösen Zugehörigkeit ausgetilgt wer werden. Es liegt im Interesse des Staates und darüber bestehen, daß es sich hier um eine Neu- merkte der Gast. O, bas macht nichts," den könnten. Als die Bill eingebracht war, erfuhr der Gesellschaft überhaupt, Einrichtungen zu schaf- fostituierung der von den: preußischen Minister erklärte der deutsche Recke, süßsauer lächelnd. Und sie auch die lebhafteſte Unterſtüßung des Ku- Klux fen, die der Volksgesundheit nüglich aufgelösten Nationalsozialistischen Partei" han- die jüdischen Herren entrichteten ihren Obolus, klan, der ja jeine Angriffe ebenfalls besonders sind und die vor allem Erkrankungen ver delt. Die agitatorischen Vorbereitungen zur der dazu verwendet wird, um sie morgen als gegen die Katholiken richtet. hindern. Diese Aufgaben zu erfüllen, hätten Gründung der Großdeutschen Arbeiterpartei" Indes wird das die dem Staate und den Gemeinden beigestellten wurden von nichtansässigen Leuten vorgenommen." Saujuden“ und„ Anhänger eines verbrecheri- Gesetz nicht vor 1926 tatsächlich wirksam werden; Aerzte übernehmen sollen, gleichzeitig auch die Vielleicht sicht der preußische Minister des In­fchen Gottes" zu beschimpfen. bis dahin werden die Gerichtshöfe es auch auf bestehenden Heil- und Fürsorgeanstalten. Aber nern in Oberschlesien neuerdings nach dem Rech- Die verpuffte Offensive der Wiener Schwar feine Verfassungsmäßigkeit zu prüfen haben. auf allen diesen Gebieten des gesamten Heilwesens ten. Nachrichten ähnlichen Inhaltes gibt es zen. Wien , 21. Dezember.( Eigenbericht.) In der Valutaschwindel in Belgien . Die belgischen ist es in diesem Staate ziemlich schlecht bestellt. auch über Bremen . Während in allen dents hentigen Sihung des Gemeinderates sprach der Zeitungen melden, daß nach dem Waffenstill Ich will von den Heilanstalten, von den Stran- schen Ländern, ausgenommen Bayern , gegen alle zinanzreferent Genosse Breitner auch über ſtande im Augenblicke der Rückzahlung der Mark der Tatsache, daß es unmöglich ist, den Stranten wird, scheint auch in der freien Reichs und daß die Auffassung des christlichsozialen Gemeinde- einführten, die sie um 63% Cent gekauft hatten tenhäusern, von der Ueberfüllung in ihnen, von militärischen Geheimorganisationen vorgegangen die Frage des Krematorium 3. Gr ſtellte feft, zum Barikurse Spekulanten nach Belgien Mil­die nötige Pflege angedeihen zu lassen, gar nicht Sansastadt" Bremen ein Geist zu herrschen, der rates unschaf, der Landeshauptmann könne, einführten, die sie um 63% Cent gekauft hatten reben. Genau so wie mit den Seil- und Kran nicht in Einklang zu bringen ist mit dem Geist, wenn er die Weisung der Regierung für gefeß- gierung in Belgien verausgabten Mark zu 1 Fr. und die gleich den früher von der deutschen Re­tenanstalten sieht es mit der öffentlichen Für der eine republikanische Regierung erfüllen soll. widrig halte, den Verwaltungsgerichtshof anrufen, 25 Ct. angenommen wurden. Alle Staatsanwälte forgetätigkeit im allgemeinen aus. Alle diese Er- Das Verdener Kreisblatt" berichtete vor einigen irrig sei. Wohl fönnte die Regierung vor dem Ber­scheinungen haben zur Folge, daß hunderte Men- Tagen über einen Ausflug des ersten Hanse- fassungsgerichtshof die Anflage gegen den Landes- Belgiens beschäftigen sich augenblicklich damit, fchen, die gerettet werden könnten, sterben müssen, atischen Jungtorps Bremen . In die- hauptmann Reumann erheben. Dazu wäre aber diese Betrügereien auszuspüren. In Brüssel daß viel Ünheil nicht abgewendet werden kann. fem Bericht heiß es: Die scheinbar gut diszipli- der einmütige Beschluß der Bundes- allein werben 2700 verdächtige Fälle untersucht. Wir brauchen nur einen Blick auf die Krankheits-| nierte Truppe in Stärke einer friegsstarken Stom- regierung notwendig: allerdings dürfte den Die Angst vor dem unehelichen Kinde. Der siffern und die Sterbefälle zu werfen. Diese Zah- pagnie" fei mit der Bahn eingetroffen. Am Krie- Großdeutschen im Kabinett es nicht leicht fallen, gestrige Polizeibericht berichtet über einen grau­len zeigen klar auf, wie die Verhältnisse hier sind gerdenkmal nahm man die Weihe einer neuen für diese Klageerhebung zu stimmen. Breitner igen Vorfall. Mittwoch nachmittags erzählte der und was gemacht werden müßte, um auf diesem Fahne vor, die die alten schwarz- weiß- roten Far- teilte ferner mit, daß in der Woche nach Weih- vierjährige Junge der Hausbesorgerin Ottner in Gebiete einigermaßen erfolgreich wirken zu fönben zeigt. Die Weihrede hielt der deutschvölkische nachten der Gemeindeausschuß die Bestattungs - der Neklanova auf den Weinbergen seiner nen. Daß dem so ist, behaupten nicht nur wir, Bremer Führer Dr. Rüthnid. Wie wir hören, ordnung und Tarife des trematoriums beraten Mutter, daß ein Baby im Ofen weine. das hat auch der frühere Gesundheitsminister steht dieses erste Hanseatische Jungforps unter und diese in der nächsten Woche im Gemeinderat In der Angst, daß in der Wohnung tatsächlich Vrbensty felbft gefagt, der erklärte:„ Was wir Führung von Leutnant a. D. Baumgart; die An- erledigt werden sollen. Die ersten Berbren- ein Unglüd passiert sei, eilte die Frau nach an gesundheitspolizeilichen Einrichtungen übernom gehörigen des Storps tragen Uniform und Hüte nungen in der neuen Anlage dürften Hause. In der Tat fand die Hausbesorgerin zu men haben, ist schlecht, weil die Bezahlung für mit schwarz- weiß- roten Stokarden." Diese un sodann voraussichtlich anfangs nach ihrem Schrecken im Ofen ein in Papier ge den öffentlichen Gesundheitsdienst eine schlechte zweifelhaft monarchistische, militärisch aufgezogene itens Jahres erfolgen. hülltes Neugeborenes, das schon furcht war und weil es daher nicht möglich gewesen ist. Erganisation steht, wie fast alle anderen, natür­bare Verbrennungen aufwies. Wie festgestellt daß sich die maßgebenden Fattoren diesen Auflich unter der Zeitung eines Leutnants a. D. der Wien wird uns gemeldet: Die an die Berliner žena T. Mutter eines Kindes, das sie in der Sperrung der Wöllersdorfer Werke. Aus wurde, wurde die 21jährige Hausgehilfin Bo gaben hätten in entsprechender Weise widmen von der Republik seine Pension bezieht und im. E. G. Union verpachteten Wöllersdorfer Werke begreiflichen Furcht, ihre Stelle zu verlieren, im fönnen. Die Beträge, die hiefür ausgegeben wer- Zeichen der schwarz- weiß- roten Fahne deutsche haben mit gestrigem Tage ihren Betrieb ein- fen verbrennen wollte. Die Hausbesorgerin zog den, sind nur eine scheinbare Ausgabe, da sie auf Jugend nach den Rezepten des alten Staiserreichs gestellt, da ihnen der österreichische Staat die das Kind aus dem Feuer, löschte die Flammen. einem anderen Wege durch Einschränkung der gegen die Republik erzieht. Noch viel schlimmer garantierte Subvention von viereinhalb Milliar- Die Sausgehilfin und das Kind wurden von der Zahl der ansteckenden Erkrankungen, durch Ein- aber ist, daß der deutschvölkische Dr. Rüthnic, der den Stronen schuldet. Aber auch in dem Falle, Rettungsgesellschaft ins Gebärhaus gebracht, wo Sämmung von Epidemien, durch Verbesserung Beamter der Republik iſt, die„ Weiherede" hielt, daß den Werken die Subvention ausgezahlt wer- das Kind einige Stunden später verſchied. von hygienischen Einrichtungen mit Zinsen und Man fann sich vorstellen, wie der Lehrer Rüthnic ben sollte, können die Betriebe bei voller Ar­Zinseszinsen in die Taschen der Steuerträger u in seiner Schule die Jugend der deutschen Repu beitszeit nur 500 Arbeiter, bei halbtägiger 1000 Ein Opfer der Devisenschieberei. Heute vor rüdfließen." Das war die Ansicht des früheren blid unterrichtet. Was vom Bremer Senat au Arbeiter beschäftigen. Bisher beschäftigten die mittags beging in seiner Wohnung am Peters Gesundheitsministers. Die Ansicht des heutigen halten ist, ergibt sich daraus, daß er der schwarz Betriebe einige tausend Arbeiter. play ein Profurist der Bank für Industrie und ist eine andere. Er glaubt das nicht, was sein weiß- roten Garde Feldtelephone und sonstiges Handel, ehemals Länderbank, einen Selbst Borgänger gesagt hat, reduziert den Betrag. der Uebungsmaterial durch Vermittlung der Grünen Ueber Wojciechowski, den neugewählten pol- mordversuch, indem er sich mit einem der allgemeinen Gesundheit dienen soll und ar- Polizei verkaufen ließz! Die Drachensaat des nischen Präsidenten wird noch gemeldet: In den Browning in die Stirn schoß. H., der schwer des beitet auf dem Gebiete der Volksgesundheit in Hakenkreuztertums trägt wahrlich reiche Früchte. leßten Jahren war Wojciechowski Angehöriger verwundet aufgefunden wurde, mußte von der

Die leste Dhumacht.

Von Moritz Heimann .

An einem Novemberabend, der von Nebel coff und seine Traurigkeit in unzähligen Re­flegen aufglimmen ließ, jede erne eine Ein­samkeit, jeder Widerschein von ihr auf den Stra­Bendämmen ein Gespenst von Licht, fam Ston­stantin Lamm gerade noch vor Toresschluß bei dem Vorstadthause an, in dessen oberstem Stock er wohnte. Ohne Ueberzieher, auch sonst dürftig gekleidet, blaß im Rahmen seines unbestimmt blon den Kopf- und Bavihaares, hatte er sich, zum er­sten Male seit langer Zeit, in die wollustige Bit­terfeit seines Unglücks aufgelöst, durch die Straßen getrieben. Der Frost, der ihn durch die feuchte Kleidung hindurch anwchte, hatte ihn nur immer willenlofer gemacht; was alles ihn nicht gehindert hatte, daran zu denten, daß er sich einrichten müsse, wenn er sein Dach über dem Stopf gotin

men wolle.

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Ornament von Tulpen, wie die Wände im Trep­pensar aufwiesen, und ein paar Bilder an den Wänden, populäre Reproduktionen, Graf Tolstoi als Adersmann, die Mona Lisa und eine Mont­martre- Zuhörerschaft. der Beethoven vorgespielt wird. Die Sauberteit des Zimmers, die Stahlheit, der Versuch eine geschmackvolle Anordnung vorzu täuschen, alles das mußte einen sehr trostlosen und öden Eindruck auf jeden Besucher machen und wirkte auf Sonstantin Lanun in diefem Augenblic, wo er, statt einer halben, drei und eine halbe Stunde weggebueben war, bis zur Verzweiflung. Nicht bloß leer- diese Wohnung war verlassen: keine Spite des zebens, wäre es auch in der Gestalt von Unordnung, war erkenn­bar; tein Anreiz in einem Zeichen von Arbeit, kein Ueberfluß.

as Nind schaute nicht auf. Ich dächte, du sagtest mir jetzt guten Abend". fuhr Lanim fort.

Das Stind fagte, die Augen immer gesenkt: , Guten Abend," mit einer so patchtmungen Stimme, daß Lamm nur noch in größeren Rorn gerict. Er fah jich um, ob irgend etwas in der deüche in Unordnung stände, wofür er das Kind tabein dürfte. Aber es war alles so sehr in Ord­nung, daß Lamm nur sah, wie wenig es da zu

en gab. Und wie Bitterfeit ermate ihn und hätte ihn beinahe stumm hinausgetrieben. Pum Unglüd bate er mit einer bösen Wendung zur Seite,

das Geficht der Lochter, die mit unbeve verstockter Miene und desenkten Augenudern das stand er sah ihre hellen, fast weißen Brauen und erbebte vor der Aehnlichkeit dieser hellen, schmalen Stirn mit der einer anderen, seiner Frau, die ihm berlaffen hatte. Er fing an, in der Küche hin und her zugehen, ratlos, unfähig, das Ereignis zu begreifen, immer noch den feuchten, weichen Sut auf dem Stopf: Bevor es geschieht, ist das alles natürlich, unzählige Ghen gehen in Scherben, man weiß es; aber wenn es geschehen ist, wahr ie ein Stein“ – Was ist geschehen? Sie ist von ihm geaangen- fie fann ja wiederkehren; solange Leben und Hoffnung ist, fringe Straft und wunsch ist, solange süte ist, die sich überrum In läßt, ist die Wiedervereinigung möglich.- Aber ste war ja nicht allein gegangen.

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2026-

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gesammelt, brennend heiß ihre Augen füllten. Lamm fab es und atmete wie unter einer Ge nugtuung auf. Und als das Kind doch in seiner Saltung beharrte, dachte er: Du täuschest mich nicht. Ich friege dich schon.

,, Geh und stell dich in die Ede," befahl er. Aber das Mädchen hob den Blick und rührte sich nicht.

Hast du nicht gehört? Sperr deine Ohren auf! Hast du nicht gehört, was ich dir befohlen habe? dn, in die Ede, scher dich in die Ede."

Des Kindes Mund öffnete sich, aber auch jest ging fie nicht von ihrem Play. Nur in ihren Augen verwandelte sich ein fast löwenhafter Groll in eine leidvolle Gleichgültigkeit. Lamm hob die Hand, und im Heben ballte er sie zur Faust, und fagte:

,, Wenn ich mich nicht bedächte"- aber da schlug er schon zu, und traf ihr die linke Schulter mit einem rauhen, unbeherrschten Schlag. Und sogleich schlug er noch ein zweites, ein drittes Mal zu, jedesmal entfetter und vatloser. Dann er­schrad er über das Unfreiwillige seines Tuns, und mit dieser Einsicht glaubte er sich wieder in der Serrschaft zu haben und alles gutmachen zu kön nen, jowohl die Schläge, als auch besonders den Ungehorsam des Kindes, über den er sich nicht hinwegfeßen fonnte. Mit einer sentimentalen, vor­wurfsvollen Stimme versuchte er sie zu überreden:

Ist das wohl recht von dir, denfe einmal, Aglaia! Ist das recht, mich so zu ärgern? Ich kam doch müde nach Hause, ich hatte zu tun, war er Schöpft, und nun finde ich hier

Gerade als er als Fenster trat, wurden die Straßenlaternen vor seinem Hause ausgelöscht. und indem es ihm einfiel, wie lange er wegge wesen war, rief er mechanisch Aglaia, den Na­men seiner Tochter. Da er keine Antwort erhielt, Hausflur und Treppenaufgang lagen, plößlich öffnete er die Tür zu dem zweiten, dem Schlaf gegen die feuchten blinkenden Straßen, in der zimmer, und rief auch dort in das Duntel hinein: Aberhelligkeit des feelenlosen Gaslichtes, und„ Aglaia". Aber alles blich stumm. Er horchte, ob Lamm stieg die Stufen hinau auf einem allzu er Atemzüge vernähme, und begab sich dann über neuen, mißfarbigen Läufer, vorbei an den hoch den korridor zur Stuche. Er machte die Tür auf. stengligen, finnlofen Tulpen, die an der Wand ge- und in der ebenfalls erschreckend leeren, erschret malt waren. Aber beim dritten Stodwerf hörte der fend sauberen Stüche, mitten in all dem toten Laufer auf, und die gelbe, gestrichene Treppe, weil Weiß des Gastichtes, stand fein Töchterchen am nadt, Inarrte unter jedem Schritte Lamms, den Seuchentisch, ein vielleicht ficken, vielleicht zehn Und selbst wenn sie sich auch von jenem weg­die erschreckende Reinlichkeit und Stahlheit des jamriges Mädchen. Sie stand genau so, wie der locken ließe, von dem verräterischen Freund, dem obersten Hausstockes ungaftlich und trestlos wie Vater sie verlassen hatte, als er ihr vor drei und Brüderchen, Genossen aller juger den Kämpfe immer empfing. Durch den Korridor taftond, fand einer halben Stunden adieu jagte. Scun war es aber in der Zwischenzeit hatten sie wie Ehe­er sich in sein Zimmer und machte Licht. Der doch undenkbar, daß das sind die ganze Zeit leute miteinander gelebi! Danan war nicht zu zweier Stanm war mit den dürftigsten Möbeln ausgeftat über nicht follte gerent haben; Lamm erschrad feln, dieses mußte so sein, es sind ja natürliche tet; die Tapete einfarbig, in einem schnell ver vor der Saftigkeit der ihn anfallenden Gewiffens Dinge zwischen Mann und Frau. Aber bevor blichenen, fumpfgen Blau, ein Divan mit einem biffe, die ihn einem flüchtigen Svindel im Ge- fie ging( er schloß die Augen). mar sie auch schon wohlfeilen Teppich, vom Fenster her schräg in hivn erregten, gegen die er fi aber im Bruchteil mit ihm zusammen gewesen, und fast hätte er es das Zimmer gestellt, su soinon Häupten ein kleines der Sekunde, daß er sie füh..e. mit ver zornigen einmal gefehen. Das war die Mauc, gegen die drehbares Gestell für Bücher, der Boden mit einer Ertenntnis zur Wehr fette: fie hat sich in dem er seinen Stopf seit anderthalb Jahren vergeblich Matte aus Sotosfaser bedeckt, ein kleiner Tisch Augenblic so bingestellt, als sie dich kommen hörte. rannte und stieß. unter der Hängelampe, das war alles; als Nun," begann er, Aglaia, mun, warum Steh nicht so still da," schrie er das Kind, Schmuck nichts mehr als Lambrequins über den stehst dit in der Küche, warum spielt du nicht, mit einer so fürchterlichen Stamme an, daß das Gardinen, zufälligerweise mit einem ähnlichen warum häkelst du nicht?" Mädchen zufammenfuhr und zwei Tränen, schnell

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Da er das alles glaubte, was er sagte, wurde wieder heftiger und fuhr fort: ,, Nun also, in die Ede, wie ich dir befohlen habe. Du gehst jetzt in die Ede, stellst dich dorthin."

Wieber sah das Mädchen zu ihm auf; das Gesicht bleich wie vorher, nur an der Stirn, auf der zarte Schweißperlen standen, schwach gerötet. Sie stand mit einer so unerhört fremden Straft da, daß es Konstantin Lamm zumute wurde, als hinge der Sinn und Wert feines Lebens davon ab, über diese Macht zu fiegon. Mit einer Wildheit, deren Wolluft er burchaus spürte, ertviderte er