22. Dezember 1922.

und durch andere ersetzt werden können.

Merten hweren Rerfers beurtefft. Es hatte fid worden; ein Großteil der Unternehmer hat fich also ein paar Bilder gleicher Größe hat, kann nämlich herausgestellt, daß Rogel bie falschen Doku - nicht darum gekümmert, insbesondere nicht jener bann und wann feinen Wandschmud ändern und mente jebenfalls nicht gefunden, sondern felbft ge- Unternehmer, der vom Ministerium für nationale fich so der wechselnden Bilder freuen. fälscht hatte. Bei der heutigen Verhandlung war Berteidigung den Bau der Kaserne in Kaplig über­Wer sich die Mühe nimmt und in einer Rozel nicht erschienen. Er hatte der Staatsanwalt tragen erhielt, obwohl in dem Bauvertrag an und Kunsthandlung nach dem Preise der oben genannschaft auf ihre Einladung" geantwortet, er habe für sich die Bestimmung enthalten ist, daß der ten Bilder fragt und damit die Preise vergleicht, für solche Sachen teine Zeit!"-De- Unternehmer verpflichtet ist, die ortsüblichen ver­die für die Delbrudschundware bezahlt werden dauernswert waren bei der Verhandlung die Opfer tragsmäßigen Löhne zu zahlen. Dieselbe Erfah­müssen, wird sofort erkennen, daß auf dem Ge- des Hochstaplers, die nun alles verloren haben: Ihr rung ist mit den Stallwerken in Nordwestböhmen biete des Wandschmuckes das Schlechte teurer ist Geld und das Bertrauen zu einem Manne, auf den gemacht worden. Wir stellen auch nach dieser deich sich ihre ganzen Hoffnungen aufgebaut haben. Und tung einen Antrag, welcher die Anerkennung der ihr Vertrauen wurde so erbärmlich betrogen. Lohnfchiedsgerichte zum zwingenden Recht machen

als das Gute und Schöne.

Es ist also wohl möglich, mit verhältnis­mäßig bescheidenen Mitteln der Arbeiterwohnung einen gefunden, künstlerisch wertvollen Wand schmud zu geben. Und wer bas tut, der macht nicht nur sich selbst eine Freude, sondern hilft zugleich durch sein Beispiel den Kulturstand der Arbeiterschaft auf eine höhere Linie zu stellen, die Freude am Schönen Allgemeingut werden zu Taffen.

An unsere Leser!

An alle unsere Parteigenossen, unsere Körper schaften, Parteinnternehmungen, Freunde und Be icher richten wir die Bitte, an Stelle der zu:- " Die Freude an schönen Bildern, die Ausfahr üblichen Gratulationen sich an der in der merzung des minderwertigen Beuges, das die Neujahrsnummer unseres Blattes erscheinender

Arbeiterwohnungen leider nur allzuoft verun­giert, ist ebenfalls vollwertige Arbeit im proleta rischen Befreiungskampfe.

Rarl fatter.

Gerichtssaal.

Die Laufbahn eines Hochstaplers.

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1921 nach Hause zurüd.

Prag , 21. Dezember. Wenzel Kozel, Tischler­gehilfe aus Stratonis bei Biset zog als Wander­bursche durch die Welt. Daheim tonnte er feine Arbeit finden und unten in der Slowakei gabs Verdienst genug. So hatte er jahrelang in Staschan, Eperjes und schließlich in Breßburg gearbeitet. Und fehrte im Herbst des Jahres 1921 nach Hause zurüd. Wie er so auf der Straße von Piset nach Stratonts einhermarschierte, fah er plöglich ein Päckchen Papter bei einem Meilenstein liegen. Natürlich ging er auf das Pädchen zu, schaute sich zuerst den Meilenstein an 7.5 Stilometer stand barauf und nahm den Fund zu sich. Es waren Ausweispapiere darin, lautend auf den Namen Josef Oswald, Oberingenieur; Ge­burtsschein, Heima: sschein, Sittenzeugnis und sogar

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Kollettivgratulation

zu beteiligen.

Die Einschaltung eines jeden Namens loftet 10.-, doch werden, da die Aktion auch der Startung unseres Preßfonds dienen foll. frei­willige Ueberzahlungen dankend entgegengenont

men.

Anmeldungen find bis spätestens 28. Dezem ber d. J. an die Verwaltung Prag II., Savličkovo nam. Nr. 32 zu richten. Die Verwaltung.

Bofswirtſchaft Boltswirtschaft und Sozialpolitit.

würde.

Die landwirtſchaftlichen Kranken­tassen.

Agrarische Arbeiterfreundlichkeit".

hauses hatte sich Abg. Schubert( Bund der In der letzten Sigung des Abgeordneten Landwirte) für die Errichtung landwirtschaftlicher Krankenkassen begeistert. Es antwortete ihm Abg.

Bette B.

Gewerkschaftliche Jugendschulen.

beiter behandelt ein Genoffe das aktuelle und wich Jm Glüdauf", dem Fadyblatt der Bergar beiter behandelt ein Genosse das aktuelle und wich tige Problem des gewerkschaftlichen Nachwuchses und stellt zu diesem Zwecke die Forderung von gewerkschaftlichen Jugendschulen auf. Er begrün­det bies wie folgt: Tag zu Tag größer und schwieriger und erfordern Die Aufgaben der Gewerkschaften werden von immer mehr qualifizierte und geschulte Kräfte, an benen wir heute einen fühlbaren Mangel haben. sind die Gegenwartsaufgaben der Gewerkscha, sen mit den vorhandenen Kräften nur mit äußerster Anstrengung zu meistern, wie sollen erst die zukünf tigen Aufgaben, wie Mitbestimmung im Produk­tionsprozeß, Umorganisierung der Wirtschaft, ge löst werden, wenn nicht mehr tüchtige, geschulte und verantwortungsvolle Personen zur Verfügung schaften von der Zukunft gestellt sind, und wer stehen. Wer die Riefenarbeit sieht, die den Gewerk fieht, wie wenig Vorbereitungsarbeiten heute dazu getroffen, wie wenig Kräfte sich vor allem in der

Wie könnte num die gewerkschaftliche Jugend ausbildung am besten gepflegt und gefördert werden?

Genosse Bentel in treffender Weise. Er fagte it. jungen Arbeitergeneration dazu regen, dem wird a.: Es muß fonstatiert werden, daß bei Griin- bange vei der Frage, ob denn diese Riefenarbeit bung von landwirtschaftlichen Krantenfaffen in einmal wird bewältigt werden fönnen? Die Her fast willkürlicher Weise vorgegangen wird, ansiehung und Ausbildung der jungen Mitglieder und daß die gesetzlichen Vorschriften in jeder Sin- fann deshalb für die Gewerkschaften keine Frage sicht mißachtet wurden. Dies auch aus dem mehr sein, sie ist einfach zu einer unbedingten Not­Grunde, weil sich die Herren Agrarier in dieser wendigkeit geworden. Richtung natürlich ganz anderes erlauben fön­nen, als alle anderen Streife in diesem Staate. ( Zu den Agrariern gewendet): Sie haben mit Sintansehung aller gesetzlichen Vorschriften die Wenn wir in den Zusammenkünften der Mit­meisten landwirtschaftlichen Krankenkassen wider glieder Umschau halten, so sehen wir, daß von den rechtlich gegründet. Sie haben vor allen anderen jungen Leuten gewöhnlich nur sehr wenige zuge Dingen, das fönnen wir aus dem Aussiger gen find. Der größte Teil der jungen Arbeiter und Bezirk tonsintieren, bei der Gründung der Kmn- Arbeiterinnen hat andere Sorgent, als ernste ge­fenfassen, bei der Erbringung des Nachweises die werkschaftliche, sozialistische Organisationsarbeit. erforderliche Anzahl von Unterschriften fin- Sie müssen Zeit und Geld dem Vergnügungs­giert. Im Auffiger Bezirk ist die landwirt fapital opfern, denn sie sind nur einmal jung". Die Lohnschiedsgerichte im Bauwesen. Schaftliche Strantenlaſſa nur deshalb nicht zustande Was wäre das für eine armselige Jugend, wenn In der letzten Sigung des Abgeordnetenbau- gekommen, weil wir den Nachweis erbrachten, man nicht auf den Tangboden, ins Wirtshaus, nicht ses sagte Abg. Genosse aus mann bei der fälscht waren. Sie lassen sich von ganz ande- man nicht sein sauer verdientes Geld für Alkohol, Hausmann daß die meisten Unterschriften ge- ins Kino und auf den Fußballplatz gehen, wenn Beratung des Baugesetzes u. a.: Wir stellen den Antrag, das zweite Hauptstüd ren Motiven leiten als von den Motiven, für die für Zigaretten und für Schwundvergnügen ausge Wir stellen den Antrag, das zweite Hauptstück angeführt haben, als von den Motiven, für die ben tönnte? Wer wagt es zu leugnen, daß der des Gesetzes über die Bohnschiedsgerichte vollstän: Urbeiter des Recht der Krankenversicherung , bas Achtstundentag nicht eine große Errungenschaft ist? cine Offizierslegitimation. dig zu streichen. Wenn praktische Erfahrung bei Selbstbestimmungsrecht zu freieren. Die Leistun Ein großer Teil der Arbeiterjugend wird des Aus dem jahrenden Gesellen wurde der Ober- der Regierung bei der Ausarbeitung der Vorlage gen, die bei ben landwirtschaftlichen Rassengebil- halb auch vorläufig von den Organisationen nicht ingenieur Josef Oswald aus Bijel. Wohnte na maßgebend gewesen wäre, hätte diese die Strei- den festgesest werden, find ja barnach und wir zu gewinnen fein; das Vergnügungefapital häft türlich in Brag, wo er bei der Familie Ouvin in chung felbſt beantragen müssen. Die Lohnschiebs- haben ja gehört, daß es die niedrigen Bei- fie zu feft in feinen Fängen. Es gibt aber einen Starolinental ein schönes Bimmer gemietet hatte. Mi gerichte haben den Zwed, den fie haben follten, träge gewesen sind, die eine so rasche Anfamm- Teil jurger Profetarier, auf den das Gesagte nicht der Tochter der Familie, der tieinen Emilie Duvin nicht erfüllt. Sie haben sich auch nicht nach einer lung der Referbefonds ermöglicht haben. Wenn zutrifft, der erfüllt ist von Wissensdurſt und ern­fing er sich bald ein Verhältnis an und versprach ihr Richtung bewährt. das in der heutigen Zeit, in der Zeit der Strife stem Streben. Diesen gilt es von den Gewerk sogar die Che. Denn er sei in einer guten Stellung, Einige Tatsachen aus den praktischen Er möglich ist, so fagen wir als erfahrene Raffenschaften zu erfassen und zu schulen! habe als Oberingenieur der Grube Richard" in Brig fahrungen: Nach§ 14 hat das Ministerium für praftifer, daß dies nur auf Stosten der Arbeiter ge- Am besten könnte dies moh! daduvd) geschehen, ein schönes Einformen und er werde sie heiraten, oziale Fürsorge im Einvernehmen mit dem Ju- gangen ist, weil sie den Arbeitern mindere Lei- daß für sie eigene gewerkschaftliche Jugendschulen, bis er auf Grund feiner guten Beziehungen zu den stizministerium die Beisitzer über Vorschlag der stungen bieten. Wenn sich Ihre Kaffen angeblich etwa nach dem Muster der abgehaltenen Betriebs. höchsten" Stellen eine vierzimmerige Wohnung zu beteiligten Organisationen der Arbeitgeber und bewahren, so ist das lediglich dem Umstand zu rätelehrerschulen, errichtet würden. Die Schulzeit gewiesen bekäme. Dann werde er sich auch seine Arbeitnehmer zum Lohnschiedsgericht zu ernen zuschreiben, daß sie bei äußerst niedrigen Beiträ- müßte im Jahre mindestens 14 Tage bis 4 Wochen Möbel aus Biser, nach Brag bringen laffen. Am nen. Das Fürsorgeminiſterium hat sich um diese gen und niedrigen Lohnklassen geringere Leistun- betragen. Während der Schulzeit dürften sich die Möbel aus Biſet, nach Brag bringen alle tam gefebliche Beſtimmung nicht gefümmert, bat 8. Jänner d. J. wurde Oswald( rekte Stozel) nad gefeßliche Bestimmung nicht gefümmert, hat sie gen baben und außerdem Vorkehrungen treffen, Teilnehmer feiner anderen Beschäftigung widmen, Brag berufen". Er wurde Betriebsingenieur am nicht beachtet. Es wurde aber ein ständiger Senat um die Raffen nicht übermäßig in Anspruch zu als dem Lernen. Der Lehrplan müßte reiflich Smichower Bahnhofe . Da jetzt die Wohnungsfrage ernannt; bei dieser Ernennung wurden die dem nehmen. Von einer sozialen Fürsorge für die durchdacht sein und dürfte nur gewerkschaftliche fich auch bald lösen sollte, borgie sich Kozel von dem deutschen Gewerkschaftsbund angehörigen Geverf Arbeiter in dem Sinne, wie Sie fie bei allen Gegenstände vorfchen. Da es sich um Schulen han Bruder der Duvin 3250 K ous, um den Spediteur in schaften nicht berücksichtigt. Diese Tatsache hat nun anderen Krankenkassen finden, ist bei den land- delt, die mur einführendes gewertschaftliches( wirt­Biser bestellen zu können. Dann betrog er den Bim- folgendes Ergebnis: Rechtsuchende deutsche Arbei wirtschaftlichen Kranfenfassen feine schaftliches) Wissen vermitteln, so fönnten sie von merherrn der Ouvin, den Schuster Jarosiaus tai ter fanden einen Senat vor, der sie nicht ber- Spur. Sie erbliden in den landwirtschaftlichen allen Geverfschaftsverbänden gemeinsam errichtet ser um fünf Paar Schuhe, denn er mußte als Ober- stand. Der Senat hatte rechtheischende Arbeiter Krankenfassen lediglich ein Werkzeug, um die und beschickt werden. Ms Lehrer fönnten felbstver­ingenieur doch auch standesgemäßes" Schuhwerk tra- vor sich, die er ebenfalls nicht verstand. Es be Arbeiter unter ihre Fuchtel zu bef men und ständlich nur tüchtige und erfahrene Gewerkschaft­gen. Und die Familie Duvin ließ sich von den Ver- durfte mehrfacher Interventionen, che der Senat ihres Selbstbestimmungsrechtes auf das Kranken- ler in Betracht tommien. sprechungen Stozels einfullen und hätte ihm noch mehr aus Beisißern der beteiligten Organisationen zu faffenwesen zu berauben. Sie haben vor allen Für jene, die nicht in der Lage wären, eine Geld geborgt, wenn sie es gehabt hätte. sammengesetzt wurde. Den Entscheidungen des anderen Dingen die Organisation der land solche Schule zu besuchen, könnten Surse abgehal­Am 4. Juni d. J. wurde Kozel bei einer Polizei Lohnschiedsgerichtes fehlt die Straffanktion. Die wirtschaftlichen Arbeiter nicht gefragt. Im fen werden. sebision in Hotel Excelsior" in Brag- Weinberge mit Unternehmer kümmern sich deshalb auch um diese Aussiger Bezirk ist die Gründung der landwirt - Das gesprochene Wort müßte durch ebenso dem Dienstmädchen Joh. Rasin feftgenommen und- Entscheidungen nicht. Hierzu führt Redner eberschaftlichen tranfenfasse unmöglich gemadi wor- leicht faßlich geschriebente Schriften wirksam ergänzt ber Ingenieuriraum war zu Ende geträumt. Denn falls einige praktische Erfahrungen an. In Mäh- den durch einen Protest der gewerkschaftlich orga- werden. Auch diese Schriften müßten von tüch bei der Polizei fand man die falschen Bopiere und ven find im Vorjahre für eine ganze Reihe Benifierien landwirtschaftlichen Arbeiter. Sie haben, tigen Gewerkschaftern verfaßt sein. Dasgleichen Stedte Rozel ins sichere Gewahrsam. zirke Entscheidungen des Brünner Lohnschiedsge- ohne sich und die Meinung dieser Arbeiter zu befönnten auch andere Schriften, wie z. B. die vor richtes getroffen worden. Die Unternehmer haben fümmern, und ohne die gesehlich erforderlichen zügliche Schrift von Eckstein Stapitalismus und sie nicht beachtet. Vor einigen Tagen sind in Süd- Unterschriften aufzubringen, die Staffe dennoch Sozialismus, zu billigen Preisen an die jungen Bei der heutigen Berhandlung vor einem Straf böhmen für eine ganze Reihe Bezirke vom Bra- gründen wollen. So sieht ihre Arbeiterfreundliche Mitglieder abgegeben werden. fenat wurde Rozel( alias Oswald) zu se ch 3 Mona- ger Lohnschiedsgericht Entscheidungen getroffen feit aus.

Copyright 192 by Dex Malil. Bezlag

Berlin - Salenfee.

Man nennt mich Zimmermann..

Roman von Upton Sinclair. ( 39) Autor. Uebersehung von Hermynia zur Mühlen .

45.

Gebrüll tönte auf, Leute liefon in allen Rich tungen. Die Menge wogte hin und her. Was ist Tos?" fragte ich einen Mann. Die Antwort lau­tete: Sie fegen die Noten aus!" Und Gewoffe Abell, der die Nachbarschaft gut kannte, ricf: Er­mans Buchladen!"

Der Mann starrte ihn an. Was zum Teu­fel geht das Sie an? Aus dem Weg!" Und er begoß das Gewand des Propheten mit Petro­" Zimmermann sprach: Wissen Sie, was ein Buch ist? Giner eurer Dichter hat es das kostbare Lebensblut eines großen Geistes genannt, das cinbalsamiert und für die Nachkommen aufbewahrt

wurde."

Der andere lachte höhnisch. Glauben Sie,

taß er damit Bolschewitibücher gemeint bat?"

"

Zimmermann entgeguete: Sind Sie zum Richter über diese Bücher gesetzt? Haben Sie die Bücher gelesen, die Sie eben vernichten wollen? und da der Mann, der Worte nicht achtend, hin­friete, ein Streichholz entzündete, um die Bücher Wer sind die Leute?" fragte ich. Die Bri- in Brand zu stecken, rief Zimmermann: Schet, gade. Sie fäubern die Stadt vor dem Kongreß." was der Strieg ist! Ihr seid gelehrt worden, eure Genoffe Abell preßte die Hand gegen die Stirn Mitmenschen zu töten; das Tier in euren Herzen und jammerte: Tas tommt davon, daß sie den wurde entfesselt, und nun tobt es in euch." Liberator" verlauft haben. Ermann erzählte mir Sie sind also einer von den verdammten vorige Woche, er sei gewarnt worden, ihn nicht Pazifisten, he!", brüllte der Erfebat und schnellte mehr zu halten." Ich weiß nicht, ob Simmermann etwas von mit geballten Fäusten auf. Zimmermann wich dieser vadikalen Zeitschrift wußte; eines jedoch nicht vor ihm zurück, blickte ihn bloß an, und er wußte er: hier ist ein Mob, hier sind Menschen, erschien so erhoben in diesem Augenblid, daß der benen es schlecht ergeht. Er schüttelte uns ab, die Mann ihn nicht schlug, sondern bloß die gespreizte wir ihn zurüdzuhalten versuchten, drängte sich Sand auf die Brust des Propheten legte, ihn zu burch die Menge, die ihm Blas machte, ontweder rückstick. Aus dem Weg!" aus Neugierde oder aus Respekt vor feiner ach

Ich mußte wohl, welchen Unannehmlichkeiten tunggebietenden Gestalt. Später erfuhr ich, daß der ich mich aussetzte, doch vermochte ich mich nicht Mob den Buchhändler und dessen zwei Gehilfen länger zu beherrschen. Hören Sie, Soldat," be in ben Hinterhof gezerrt und dort verprügelt habe. gann ich. Er wandte sich mir zu. Sind Sie auch Dies fah Bimmermann zum Glüd nicht. Er fab einer von diesen Summen?" bloß ein Dußend Exsoldaten in Uniform, die auf Ich war in den Argonnen ," erwiderte ich ben fleinen Plas ganze Stöße von Büchern und ruhig. Und gehöre ebenfalls der Brigade an." Zeitschriften schleppten. Dort stapelten sie die Wü­cher auf, ein Mann begoß sie mit Petroleum.

Mein Freund", fragte Zimmermann, as gefchicht hier?"

Oho. Nun, dann helfen Sie mir, diese vera dammte Anarchistenliteratur herauszuholen.

"

Ich wollte antworten, doch da ertönte 3int mermanns Stimme. Er hatte sich umgewandt,

streckte der Menge die Arme entgegen. Der Soldat von tausend Dollars aber all dies bemerite der und ich lauschten unwillkürlich feinen Worten. Polizist nicht, chute gar nicht, daß so etwas ge­Wollt ihr Wölfe fein oder Menschen? Euer schah. Er sah bloß einen Propheten, dessen wei­mar die Wah, und ihr habt das Wolffein gewählt. hes Gewand von Petroleum troff und der gegen An euren Händen fiebt das Blut eurer Brüder, den Stricg sprach! Er padte Zimmermann beim und in eurem Herzen ist Mord. Ihr habt die Arm: kommen Sic, Sie haben genug Unheil jungen Männer die Brüder morden gelehrt und angestiftet." Und er gerrie Zimmermann die nun fennen sie nur mehr das Gesez des Wahn Straße entlang. finns." Verhaften Sie auch mich!", schrie Moneta, Ein Dutzend Exsoldaten hörten diese Worte, der Mexikaner, halb verrüdt vor Aufregung, und und ich war überzeugt, fic würden sie sich nicht der Polizist padie ihn mit der anderen Band und gefallen lassen. Plöslich begann einer zu fingen, schleppte die beiden sort. und die anderen fielen halb lachend, halb brül­end ein:

Frisch in Zug; Wir sind die Rechten,

Wollen fämpfen und sechten, Haben davon nie genug!"

Und dann:

Heil! Heil! Wir sind alle hier! Gehn den Kaiser holen!"

Die Menge stimmte mit ein; in dem Sang gingen die Worte des Propheten unter. Einen Augenblic später vernahm ich hinter mir eine barsche Stimme: Was ist denn da los?" Und ein Polizist drängte sich vor.

"

Der Mann mit der Petroleumfanne er widerte: Dieser verdammte Anarchistenprophet hat die Menge aufgewiegelt, Hochverra: gepredigt. Nehmen Sie ihn fort, Sergeant, bringen Sie ihn irgendwo in Sicherheit, meine Soldaten dulden

fein Bolschewistengeschwät."

Als ich das Ganze nachher überdachte, fah ich die lächerliche Seite, die mir damals g.. nicht auffiel. Hier waren Männer in eine Buchhand lung eingedrungen, hatten den Befißer und die. Angestellten verprügelt, verbrannten cten auf offener Straße Bücher und Zeitschriften in Werte

46.

Ich verspürte nicht mehr das Verlangen, mich einzumischen. Ja, ich war eigentlich froh, daß der Polizist erschienen war; denn das Alergste, was er tun fonnte, war immer noch weniger arg, als das beste, was dem Mob zuzutrauen war. Die Hälfte der Menge folgte uns, doch verstummte das Soldatenlied. Und nun erhob Genosse Abell abermals die Stimme und fang auf dem Weg zur Polizeistation zuerst die Internationale, dann dre tote Fahne, und dann:

Feindliche Stürme durchtobten die Lüfte, Drohende Wolfen verdunkeln das Licht: Mag uns auch Schmerz und Tod nun erwarten Gegen die Feinde ruft auf uns die Pflicht. Wir haben der Freiheit leuchtende Flamme Hoch über unseren Häuptern entfacht..."

Als wir die Polizeistation erreichten, gab der Polizist Moneta einen Stok, er möge fich frollen,

babe nichts angestellt, sei der Ehre einer Verhaf tung nicht würdig. Dann schob er Zimmermann durch eine Türe und gebot uns, draußenzu bleiben.

Abell wanbte ein: Ich bin Rechtsanwalt." Teufel, ich hielt Sie für einen Opernfänger." ( Fortsetzung folgt.)

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