nicht mag ich zutun noch mindern!" forach da Herr Konrad ernst, wie bekümmert, und traurig blickten seine Augen auf den Alten.„ Derr Gode hardt, tretet an die Wand, der Soume entgegen. Fahrender Gerbort, tritt seinen Schatten an und schlag ihn wider den Hals, wie Herr Godchardt schlug dem Kind. So bist du gefriedet nach Sitte und Recht!"
Der Solide.
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( Aus dem Satirenkranz„ Vom goldenen Krogen.") Nichts ist mir so zuwider wie die Leute, Die ach so massenhaft in unsern Tagen Nach jedem Heinlichen Gewinne jagen, Ban Gierde toll, gleich einer wilden Mente. Nein, ich versteh sie nicht, die Welt von heute! so ungesund und unbedacht sie wagen Sich in Geschäfte, ohne viel zu fragen, Und wissen nicht, was fester Grund bedeute. Meine Fabril, vom Vater übernommen- Auch er war nicht für Neurer und Erfinder- Bächst still und sicher und zu meinem Frommen. Berjorgt bin ich, versorgt sind meine Kinder mit Unsolidem darf man mir nicht kommen, Trägt auch mein Geld mir ein paar Tausend minder.
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Walroß hatte nur noch die Kraft, sich bald auf| Riesen, Robolbe, toten Geister, Dämonen, seinen großen Vorderflossen aufzurichten, ihm Fragen. Aber der Grönländer flieht nicht die Nastürzte das Blut aus Nase und Mund, und durch tur, inmner bleibt er ihr nahe, auch dort, wo seinen Körper ging ein Zucken, das den Schnee Frauen Vergessen und Trost gewähren tönnten. ringsherum aufwirbelte. Dann hob es den Auch da bleibt er Natur. So sieht er das IdealKopf, jagte seine Stoßzähne in das Eis, stredte bild einer Eskimofrau:„ Er ruderte fort, um sich sich in seiner ganzen Länge, zappelte vie ein eine Frau zu suchen. Sie sollte große und hän Fisch, der aufs Eis geworfen wird, und war tot. gende Brüste haben, die sie über die Schultern Ein Zischeln und Tuscheln, ein unterdrücktes Der Bär blieb einen Augenblid jizen, füllte legen konnte, so daß sie gleichzeitig rudern und Lachen gespensteite durch den Raum. Wahrend darauf seinen Rachen mit fühlendem Schnee und ihre Kinder im Rudsad saugen konnte. Schließder Hochadel und die älteren Würdenträger sich erhob sich, um mit dem Freßgelage zu beginnen." lich fand er eine herrliche Frau, ganz nach seinem über die Peinlichkeit des Auftritts hinwegschw. Da schickte der Jäger die Hunde vor und stieß Wunsch." Und dennoch ist auch solche Frau in gen wollten, nidie die jüngere Ritterschaft ihrem dem Bären den Speer ins Herz. geheimnisvoller Weise Schwester aller Frauen, Standesgenoffen beglückwünschend zu und wiss „ Die Hunde, die den erloschonen Ausdruck aller Erdteile. Auch sie kann den Frauentausch leife spottend mit Fingern auf den alten Spielim Auge des Bären sahen, gruben ihre Zähne nicht ertragen. Ins Unsichtbare entschwindet sie mann, der dastand wie vor den Kopf geschlagen. Aus seinen düsteren, verzweifelten Augen, die tief in feinen Körper. Noch einmal füllte der da dem Manne und nie tommt sie wieder, auch Bär sein Maul mit fühlendem Schnee und starrte wenn er bereut, seine Frau geopfert zu haben, bald den König, bald den Mörder seiner Tochter sinnlos anstarrien, troffen schwere Tränen. Ein dem Menschen, der von neuem seinen Speer in um neben einer fremden Frau zu schlafen". Und Zittern lief durch des Greises Körper, ein langer sein blutendes Herz jagte, ganz gleichgültig an. ewig ist der Blaubart , denn auch der Grönländer Dann fant er langsam in eine Schneewehe und kennt einen Mann, der seine Frauen erschlug, Seufzer rang fich aus seiner Bruſt und bei und hauchte hustend sein eigenes Blut aus." und sie verzehrte. Ein barbarischer Bruder des jerer Stimme noch er zu Godchardt:„ O, bättst du Mordgesell meinem lieben Kinde und meinem Sprachlos steht der Estimo einen Augenblid und Franzosen , dieser Eskimo, dessen Erotik zugleich Sunde mich selber nachgeschid Fritt an! Schlag ist nahe daran, vor so viel Tod und Unschuld in Mästung ist. Tränen auszubrechen. Aber auch wir sind nahe Da spielen die Grönländer ein Spiel, feltzu, der du des üblen Teufels Werkzeug bijt!" daran, da wir das hören, und wir lieben den sam und erschreckend. Einer verkleidet sich als Was ist es mit dem Sunde?" fragic da der Ab nig. Doch Herbori animoricte nicht. Er winte Bon Oskar Maurus Fontana . Estimo, weil er ein guter Jäger ist und weil Bettlerin. Unförmlich, das Gesicht verzerrt, als ihm bei der Jagd Tränen kommen tönnen. hungere sie, den Bauch gebläht, als sei sie schwannur mit der Hand, als wollte er bedeuten, daß Der Eskimo erzählt noch aus einer Zeit es nicht der Rede wert sei. Doch der Herr auf haraus, da ihn das Christentum nicht nivelliert Und als Rasmussen einen alten Grönländer ger. Mit einem Sad in der Hand geht sie im Böhlde, der fich an dem Schmerz des Alien mei batte. Er erzählt als Heide, als Naturmensch, tommt er diese Antwort eines Menschen, aus Hungers sterbendes Kind. Die Sigenden fragen über das Leben und seine Rätsel ausfragt, be- Saal von einem zum anderen und bettelt für ihr dete und die Gelegenheit mahrnehmen wollte, als Jager, als Staunender, als Erschreckter, als Natur kommend, in Natur eingehend:„ Ich weiß sie immer wieder:„ Kannst du nicht singen? feinen Spott über ihn auszugichen, fing felber Abenteurer, als Fabulierer, er erzählt in der nichts; unabläffig aber stellt das Leben mich Kannst du nicht tanzen?" Und sie fagt ja und an:„„ Þett König!„ Es iſt jo, wie er jagt. Do Dunkelheit, im Winter von den Taten des Som- träften gegenüber, die stärler sind als ich. Er- versucht zu tanzen und zu singen, aber sie kann De geſtern er die Straße 300 gen Goslar , um mich merlebens, er endigt seine Geschichten:„ Jezt ist fahrungen von Geschlechtern lehren uns, daß das es nicht. Die Bettlerin iſt von den Künſten ausbei Euch, Herr König, Gott mag's ihm lohnen, die Geschichte aus und der Winter wieder etwas Leben schwer ist und daß stets das Unabwendbare geschlossen und in Grimm ruft sie den Menschen zu verflagen, sprang mit von ungefähr fein Sund fürzer." Und Stnut Rasmussen, selber ein unser Schicksal wird. Darum glauben wir an und Göttern zu, deren Schuld ſei es, daß sic bors Rož! Mit meinem Schwerte hab ich ihn halber Estimo, der Grönlandsagen" in das Böse. Auf das Gute braucht man feine nicht tanzen und fingen könne. Ihr Zorn über beſegnet. Des flagt der Mann. Er möchte wohl einem eigenen Band aufgezeichnet und vereinigt Rüdsicht zu nehanen, das ist in sich selbst gut und das Mißlingen wird immer größer. In Ekstase nach meiner Rüden Schatten bau'n und frechen. hat( Gyldendalscher Verlag Berlin*) teilt mit: bedarf feiner Anbetung. Das Böse aber, das in padt sie einen Stock und stürzt auf die MenGern gönn' ich ihm die Rache!" „ Das größte Lob, das einem Erzähler gespendet der großen Dunkelheit auf uns lauert, bedroht schen im Saal und prügelt sie in blinder Wut Da erhob sich der König. Jeder Zug, die rewden kann, ist, daß die Zuhörer feine Erzäh- uns durch Sturm und Unwetter, schleicht in und rasendem Zerstören. Wild fliehen die Menleiseste Spur von Milde mai aus seinem Antlig lungen nie zu Ende gehört haben." Die Estimo geschwunden. Streng und fcuchtem Nebel an uns heran und muß von un- schen des Saales, in Schreck und Schrei, bis die mit mühsam unter- find dabei eingeschlafen, sie sind durch die Ge- feren Wegen ferngehalten werden. Menschen Riesenfrau mit ihrem Stock allein den Saal bedrüdier Empörung ſprach er:„ Genug, Herr Go- schichte angenehm eingeschläfert worden. Nein, vermögen nur wenig und wir wissen nicht ein- herrscht. In diesem spukhaften Spiel voll unDebardi!... br Selfer des Gerichts! Ist der im diese Grönländer sind keine Europäer. Und un- mal, ob das, was wir glauben, richtig ist. Nur heimlichster Groteske ist Wythe und Sage, ist Frieden, der zum König fährt? Ich frage Guch: ſere Aesthetik der spannenden Geschichte würde eines wissen wir mit Bestimmtheit: Was gesche- Warnung und Ahnung, ist die Wollust aller Wie ist es Brauch und Rechtens?" Ein besorgtes bei den Grönländern nur Stopfschütteln erregen. hen soll, geschicht." menschlichen Gesellschaft, mit ihrem Untergang Raunen, ängstliche Gebärden liefen durch die Verjammlung und nur zögernd und leise antworteten Diesem Volt ist Mond und Sonne der tra- dieses Spiel, nur mit größerem Aufwand( Theatrazu spielen. Auch Europa , auch Amerika spielt die Gerichtshelfer:„ Er ist im Frieden! Ja, so gische Fall der Geschwisterliebe. In der Nacht ter müssen dazu gebaut werden), aber taum: it ist es Rechiens!" Und noch lauter erhob Herr Sonne, die nie wußte, wer ihr Liebhaber im Estimo erkennen wir uns wieder. Und lieſt kam immer der Bruder Mond zur Schwester größerer Ursprünglichkeit. In diesen spielenden Stonrad jeine Stimme und fragte: hr Helfer des Gerichts! Wie büßt der Mann, der sich ver Dunkel sei. Aber einmal erkennt sie ihn und arcift an Beib, Leben oder habe bes, der im von einem uralten Bären erschlagen wird. Das Mond rast ihr in Schmerz nach. Auch er hat eine Ein Jäger sicht, wie ein mächtiges Walroß icht mit einer Fadel über den Himmel. Der man dann gar, daß der Spaß auch dort sein Königsfrieden fährt?“ Es wurde totenstill im weiten Saale; die•) Besonders hervorgehoben und empfohlen sei Fackel in der Hand. Aber die flüchtige verstörte Fürſten des Gerichtsringes sprachen kein Woct, hier Rasmussens anschauliche, von neuen Erkennt. Schwester ist schneller und die wegsuchende Fat fel des Montes verlischt bald. Aber immer noch ſie ſtanden unbeweglich und schauten zu Boden. nissen geradezu überfließende Sammlung von Herr Godchardt von Böhlde wurde bleich und Schilderungen Neue Menschen"( Wien bei&. folgt er der Schwester, die mit brennender Fadel E. E. Tal), aus deren Nachwort folgende Mitteilungen über den Himmel flüchtet. Berr Pfalzgraf bei Rheine , ftehet Rebe! über Rasmussen angeführt seien: Anud Rasmussens. Wie büft man solche Tat nach Brauch und Vater war Pfarrer in Grönland , seine Mutter aus Recht?"" einem Estimoftamme. In dieser Einsamkeit hat der Da hob ber Pfalzgraf bei Rheine , der höchste 1879 geborene Dichter seine Rindheit verlebt. 1902 Richter des Reiches an Rönigs Statt, das Saupt bis 1904 nahm er, um seinen sehnsüchtigen Wunsch und sprach dumpf: Wer sich vergreift an Leib, nach Neuen Menschen" zu stillen, an der aus sieben Leben oder Habe des, der da fährt im Stönige Mitgliedern bestehenden Dänisch- literarischen Grön. frieden, Herr König, der soll des Todes sein nach landerpedition" teil. 1906/08 folgte eine ähnliche Brauch und Recht!" Und doch richtete fich Serr ethnographische Forschungsreise, 1910 die Errich. Konrad auf, als er mit harter, flingender Stim- tung einer arttischen Station in Thule, welche nicht me fein fönigliches Urteil sprach:„ Gedehardt, nur wissenschaftliche Zwede erfüllen, sondern den Herr auf Pöhlde . Mein Königsfriede ward durch Polarestimos zugleich als Handelsstation dienen Euch versehrt. Des seid Ihr schuldig. Nichte follte. 1912 begab sich Rasmussen auf der ersten will ich zutun, noch mindern. Das Haupt habt Thule- Expedition über das Inlandeis nach Peary Ihr verloren nach Brauch und Recht. Für die land. 1917 brach er mit der zweiten nach der NordMagd Euer Schatten, für den Hund Euer Saupt. tüfte Grönlands auf, von wo er 1919 mit reichlichem So wahr mir Gott helfe! So will es das Recht!" Erfolg zurückkehrte.
manfic.
Memoiren eines liberalen
Desterreichers.
Erinnerungen von Ernst Freiherrn bon Plener, 3 Bände, Deutsche Verlagsanstalt ,
Was erzählen sich die Estimo, da das Eis Knirschend, von Hochwasser überspült, wie ein verzweifelt weinendes Kind wimmert? Immer wieder erzählen sie von der Natur, von der sie der Winter abgesperrt hat.
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Auf dem Grund des Ozeans wohnt dic Mutter der Meere, die Sünden der Menschen sammeln sich als Schmuß und Unrat in ihrem Haare, und traurig spricht sie: Die Menschen geben sich keine Mühe, das Leben richtig zu leben, ihr Troß aber tommt als Schmutz zu mir und macht mich häßlich. Gern hätte ich meine Fangtiere die Menschen geschickt, doch mußte ich sie zurückbehalten, um die Menschen zum Nachdenfen zu erziehen."
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Erst wenn der Mensch ihre Haare vom Schmutz der Sünden gereinigt hat, - und nur der Mensch kann es tun und sonst keiner schickt sie die Tiere wieder hinauf endigt sie den Hunger der Irdischen.
Liebenswert ist die Natur, aber voll Schref= fen. Alle Angstträume kommen von ihr, alle
Erde ist groß, die Erde ist klein: überall ist der ausbibiſch Wesen treibe, dann weiß man, die Spaß, überall ist inmitten einer prächtigen( Be Spaß, überall ist inmitten einer prächtigen( Be sellschaft die Riesenbettlerin, die mit ihrem Stod breinschlägt- da, jetzt, eben, weil sie nicht sin gen, weil sie nicht tanzen kann.
Erde.
Bon Ludwig Jacobowski . Soll ich dich nicht lieben Meiner Erde Reich? Wer ist denn im Trüben Dir an Tröftung gleich? Herz, das nie gejundet, Bruft, die heimlich bißt, Seele, tief verwundet-: Erbe tommt und grüßt. Deffnet fedem Frager Traulich ein Gemad, Erbe wird sein Lager, Erde wird sein Dagh.
Männer den festen Glauben und das ist ihre| Urteil, das der junge Gesandtschaftsattachee Ple- ger geschickter Maßnahmen der Wiener Regierung Tragödie, die uns allzuleicht Tragikomödie scheint, ner von dem margistischen Segialisms hatte, und bedurft hätte, um den Untergang aufzuhalten, um daß die abgebrauchten Ideale vergange- dieses Vorurteil, das er nicht weiter begrün- das alte Desterreich wie einen Phönig aus den ner Epochen, mit denen sie ihr Programm schmück- den zu müssen glaubt, ist ihm zum Programm Gluten des Weltbrandes emporsteigen zu lassen. ten, etwas Neues, Bedeutendes und Le- geworden. Das österreichische Bürgertum hätte mit Plener weiß nichts von der unerbittlichen bensfähiges wären. Revolution sollte das der altliberalen Partei zufrieden sein können! Notwendigkeit der Geschichte, die zermalmend liberale Programm allerdings nicht sein, um Aber als der Wortschwall. den Herbst und Plener über das Alte hinweggeht, das seine Rolle ans Gottes Willen nicht, das geht aus jeder Seite verbrauchten. den Erzialismus nicht aufhalten gespielt hat. Er weiß nichts davon, daß Oesterreich Pleners deutlich hervor. Die Angst vor der fonnte, als Bismard, der Vergötterte, aus Groll seine Aufgabe erfüllt hatte, als der Zarismus fiel, Der österreichische Liberalismus war der Ba- Revolution war bei ihnen mindestens ebenso darüber, daß die Deutschliberalen Desterreichs die taß die Kräfte der Nationen, die der Krieg erstard, den die bürgerliche Demokratie von 1848 im groß wie das stolze Selbstgefühl, mit dem sie auf Annexionspolitik nicht mitmachten und ihrer Re- wedt hatte, die Fesseln sprengen mußten, daß Bunde mit der monarchistisch- militaristischen Re- die Konkordatsleute herabblickten, denen sie doch gierung das Militärbudget schmälerten, was na- Desterreich in dem Augenblid, da seine Armcen aftion zeugte. Er hat seine Herkunft nie verleugnen gar nicht so fern standen. Denn sehr hoch waren türlich auch ihrer Halbheit entspricht, die die Kon- geschlagen vom Schlachtfelde wichen, eine Utopie tönnen. Selbst in der Zeit seiner größten Erhe die Ziele der Liberalen nicht gestedt, es entspricht scquenzen der eigenen Politik nicht mehr tragen geworden war. Es ist ihm mit diesem Staate, dem bung, als er dem Bürgerministerium die letzte vollständig ihrer Halbheit und ihrem Schwanken wollte, sie als die Herbstzeitlosen" ironisierte, da er seine beste Kraft gewidmet hat, envas Liebes gemeinsame Lebensform für die heterogenen, zwischen rechts und links, daß Plener sich eben suchte das Bürgertum andere Ideale. Und es fand genommen worden und er hat sich mit den neuen unter Habsburgs Szepter weniger durch Tradition sowohl gegen die absolute Trennung von Staat fic. Lueger und Schönerer wurden die Hel- Verhältnissen nicht abgefunden. Plener ist Mann und Notwendigkeit als durch fremden Zwang und und Kirche, als gegen die Kontortats politit" wen- den der Stunde, auf den Trümmern des Libera- genug, feinen Groll offen zu zeigen und sich als eigene Ratlosigkeit zusammengehaltenen Völker det und einen vernünftigen Josephinismus ver- lismus baute das Bürgertum Parteien, die vor Achtzigjähriger zu dem zu bekennen, was er als bauen half, hat er sich nicht auf die freie Söhe tritt, der der Kirche wohlwill, aber die staatliche Taten" nicht zurückschreckten. Aber damals, als junger Mann schon vertreten hat. Das zeugt von emporſchwingen können, auf der andere Bourgeoi- Sand devon nicht zurückzicht." Er hat sich sehr das Bürgertum einmütig im Begrom das feinem großen, über die Zeiten schauenden Geiste fien doch in irgend einem Augenblid ihrer Ge- treffend selbst charakterisiert als den traditionel seiner würdige Kampfmittel zu sehen begann und aber es verföhnt uns mit manchem scharfen und schichte standen. Ein Kind des Verrates, blieb er len Deutschösterreicher, den gemäßigten Liberalen sich daher vom veralteten Parlamentarismus" ab- unbedachten Wort, das in diesem Buche steht. Dieimmer Halbheit und Lüge. mit starkem staatlichen Sinn und mit einem sozial- fchrte, war Plener schon Minister. Er war, das jenigen, die geistig noch Zeitgenossen Pleners sind Das Größte an diesem Liberalismus politischen Einschlag, ter nicht den populären geht auch aus seinen Erinnerungen" hervor, ein oder es einmal waren, wird das Buch, das von war die Pose. Und wenn wir die drei starten Schlagworten folgt und eine fortschreitende und füchtiger Beamter, vielleicht einer der fähigsten, den Schicksalen des sterbenden Oesterreich und Bände der Plenerschen Memoiren, die schon äußer zugleich erhaltende Richtung vertritt." Dazu ist die das alte Oesterreich aufzuweisen hatte. Seine eines feiner Hauptträger erzählt, mit Schmerz lich in Stil und Sprache das Bild der Zeit, aus nur zu sagen, daß die er haltende Richtung Finanzreformen zeigen, daß er sein Ressort be- und Wehmut erfüllen. Es wird allen ein Gederem Geiste oder Ungeist sie geboren wurden, an- immer starter und schließlich dominierend herrschte, was man von den wenigsten österreich fühl des Mitleids für den alten Mann entdeuten, gelesen haben, glauben wir ein Theater wurde. Ihr folgend hat Plener, als er aus dem libe- fchen Ministern behaupten konnte. Aber sein poli- fachen, der am Abend seines Lebens das zusamzu verlassen. Das mag zugleich als Lob gelten. valen Abgeordneten Herrenhaus mitglied u. Erzel- tischer Horizont hat sich nicht geweitet. Minister menbrechen sah, wofür er gelebt hat und wofür Trotz ihrer Breite und troß des vielen gesellschaft- lenz geworden war, das allgemeine Wahlrecht auf kamen und gingen, gewaltige risen erschütterten er das Leben seines einzigen Sohnes hingab. Wir lichen Tratsches, an dem besonders der erste Band tas heftigste befämpft. Und was den fezialpoliti- das morsche Gebäude des Dualismus, der Frei- werden es werten müssen als ein fesselndes reich ist, ist die Erzählung Pleners lebhaft und schen Einschlag" betrifft, so ist der Ausdruck eben herr von Plener, nunmehr Präsident des obersten Dokument eines Beitgeistes, ben wir befesselt bis zum Schluß, aber sie führt uns an falls treffend. Ueber den Einschlag" ist er nie Rechnungshofes, ſieht nur eine Rettung für siegt und überwunden haben. Wir können der Wirklichkeit vorüber. Sie zeigt ims lediglich hinausgekommen. Er ficht troß weitgehender Stu- Desterreich: das Zurückgreifen auf die Politik von uns nach der Lektüre der Genugtuung nicht erdas Gesichtsfeld einer einzelnen Gruppe dien die sozialen Probleme im allgemeinen mit 1867. Die Notbrüde, auf der sich das Haus wehren, daß die Geschichte nicht dem Livon Politikern, führt uns auf die Bühne, auf derselben zeitfremden Oberflächlichkeit an, mit der Habsburg nach der Katastrophe von Königgräb in beralismus recht gegeben hat, sonder Herbst und Gistra, Sturm und Demel er auch alles Neue in der Kunst und in der Poli- die neue Zeit gerettet hatte, schien ihm für Jahr- dern dem Sozialismus, der durch den Mund und nicht zuletzt Plener selbst den Marquis tik betrachtet und das nicht nur ihn, sondern die hunderte hinaus ein sicherer Weg. So sieht auch eines seiner Führer der Donaumonarchie ein Bosa mimten und im Bewußtsein ihrer Sendung ganze Klasse tennzeichnet, der er angehört. Für er, mit Blindheit geschlagen, die Entscheidung nicht Jahrzehnt vor ihrem Zusammenbruche die Proauf dem Sothurnen des Liberalismus einherschrei- mich stand die selbständige Preduktivität des Ka- nahen, glaubt noch in den stürmischen Oktober- gnose gestellt hat:„ Desterreich wird entweder ein tend, mit mehr oder auch weniger Würde, aber pitals außer Zweifel und ebenso widerstrebte mir tagen von 1918 an den Weiterbestand Desterreichs. freier Bund freier Nationen sein, oder es wird stets mit vollendetem Anstand den Mantel des die letzte Marrsche Schlußfolgerung der Vergesell- Man traut seinen Augen nicht, wenn man ernst nicht sein." Josephinismus trugen. Und doch hatten diese. schaftung der Produktionsmittel": das war das lich die Meinung vertreten findet, daß es nur einiEmil Franzel