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MOTIEN

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Nachdem dann noch der zweite Verteidiger Dr. doch konnte deren Name nicht entziffert werden Gollert einige Fragen gestellt hatte, wird die und der Täter verweigert auch eine nähere Auf­Sigung auf eine Viertelstunde unterbrochen. flärung. Die Lid. Nov." sprechen sogar vont einem beim Attentäter gefundenen Verzeichnis mit zehn Namen von Personen, gegen die An­schläge verübt werden sollt.

Das Verhör mit Dr. Baeran. Erklärung ab, in der es u. a. heißt: Angeflagter Abg. Dr. Baeran gibt zuerst eine

9. Jänner 1923.

Selbstverständlich wird das Attentat als der Beginn einer organisierten Verschwörung" hin­gestellt, um die Stimmung für irgend ein Ans­nahmegesetz zu erzeugen. Ebenjo unverblümt weist das Blatt auf die Legionäre als die Schuldigen am Attentat hin, indem es schreibt:

Die sozialistischen Legionäre sind neben den Bolschewifen die Hauptschuldigen an bent Attentat. Das ist die Stimme des Volkes. Und das wird sicherlich auch bei der Gerichtsverhand­lung mit dem verbrecherischen bolschewistischen Buben nachgewiesen werden."

Die Erhebungen in Deutsch- Brod.

ner Verhaftung nach 4 Uhr nachmittags nach Brünn . Seine Reisetasche gab er unter dem Namen Schwabe bei der Garderobe ab. Am Bahnhofe hörte er von Müller, daß er wegen Spionageverdacht gesucht werde und daß Nowakowsky bereits verhaftet set. Schwabe eilte nun in die Wohnung der Familie No­wakowsky; in der Flur des Hauses, in dem die Fa­milie Nowakowsky wohnte, muß er den Garderobe­Ein Gesetz zum Schuße der Republik ? zettel, mit dem er in seiner nervösen Stimmung ge­Ich habe niemals Spionage getrieben und habe auch nie Schwabe dazu verleitet. Als Mitglied Die Lid. Nov." ntelden, daß in der Koalis spielt hatte, achtlos weggeworfen haben. Er hat sich des Abgeordnetenhauses und weiter des Budgetaus- tion ein Gesetz über den Schuß der Republik vor dann nach 11 Uhr bei der Polizeidirektion gemeldet. Durch Erhebungen wurde jedoch festgestellt, daß schusses habe er die Pflicht gehabt, fich um alles zu geschlagen wird, das bereits im vorigen Sommer die 2 Tasche Schwabes zwischen 10 und 12 Uhr nachts fümmern, was für einen Abgeordneten von Inter - nach den politischen Morden in Deutschland vor­auf dem Namen Strait" in der Garderobe abge- effe fei. Er habe sich besonders um das Heer, um bereitet worden war. Die tschechischen sozialisti geben wurde. In der Tasche fand man einen Rod das Ministerium des Aeußern und des Innern ge- fchen Parteien sollen sich für dieses Gesetz bereits Schwabes, in dessen Innentaschen sich wichtige Do- fümmert. Die Abgeordneten der Opposition haben ausgesprochen haben. kumente und Photographien befanden. leine Möglichkeit, Einblick in den Verwaltungsappa- Ein Aufruf der Prager Kommunisten. Schwabe erklärt auf die Frage des Vorsitzenden, rat zu nehmen. Dazu sei ihre Redezeit im Abge­Der Vollzugsausschuß des Prager Kreises der wie er sich den Widerspruch zwischen seinen Angaben ordnetenhaus auf ein Minimum beschränkt. Des tommunistischen Partei erläßt einen Ait fruf und den aus der Erhebung festgestellten Tatsachen er halb müssen sich die deutschen Abgeordneten die Presse an die Arbeiterschaft, in dem es heißt: Eläre: mir selbst ist die ganze Geschichte und die Versammlungen zu ihrem Forum wählen. Wir fordern Euch auf, bereit zu fein! Die mit dem Roffer ein Rätsel! Es muß ihn Die Verhältnisse in diesem Staate fordern die lebergriffe des Chauvinismus, der bourgeoisen jemand herausgenommen haben und dann die Doppofition zur schärfsten Stritit heraus. Auf der willkür und der Herrenfrechheit wird jeder verstän­fumente in die Rocktasche gestedt haben." einen Seite gibt man Milliarden für Militär und dige Arbeiter ablehnen, der gerade heute zur Er­Mit Nowakowsky hat er( Schwabe) nur einmal Gendarmerie heraus, während andererseits über photographiert. Alle anders lautenden Angaben seien 300.000 Arbeitsloje darben müssen. Das Miniſte men ist. Im sozialen Kampf verbindet Euere Hände, der Aussage dieser Zeugen begründete Soupal sei­kenntnis der Notwendigkeit der Einheitsfront gekom- geit wurde jedoch fein Gewicht beigelegt. Nach Lüge. Es sei gleichfalls eine Lüge, daß er in War- rium für nationale Verteidigung hat bei uns 1900 auf die Provokationen antwortet durch Konzentra schau und Danzig bei den polnischen Gesandtschaften Angestellte, während beim Kriegsministerium in tion Euerer Kräfte. Den Arrangeuren der Demon- und die Arbeitslosigkeit der Arbeiterklasse verur nen Haß gegen Rasin damit, daß dieser die Not gewesen sei. Es müsse höchstens jemand diese Reise Frankreich beispielsweise nur 1400 Personen anftrationen sagen wir: Der Angriff auf unser Zen - facht, ferner daß er der Repräsentant des Kapi­unter seinem Namen unternommen haben. Auch bet gestellt sind. Kein Tag vergehe, ohne daß bei uns der Prager polnischen Gesandtschaft sei er niemals nicht irgendeine Rorruptionsaffäre aufgebedt werber lette, den die Prager Arbeiterschaft ertragen beute und daher durch eine revolutionäre Tat be­tralorgan, der Freitag unternommen wurde, war tals ist, das ein Unglück für das Proletariat be hat. Waget es nicht, ihn zu wiederholen!" fämpft werden ntüffe.

gewesen.

den würde.

Bei Vorweisung einer Abschrift eines Dokumen Der Angeklagte verweist auf die Waffenanläufe tes frägt der Vorsitzende: Warum haben Sie dle der Tschechoslowakei in Oesterreich , die durch einen Abschrift gemacht, da sie doch die Originale hatten?" gewissen Brud bewerkstelligt wurden, der dabei Angeklagter: Nowakowsky verlangte es so, da to ölf Milliarden verdiente. mit Dr. Baeran alles genau habe." Borsiz.: Hat Nowakowsky den Namen Baerau jemtals genannt?"

" Angekl.: Ne i u!"( Bewegung im Auditorium.) Am 1 Uhr mittags wurde die Verhandlung unterbrochen und ihre Fortjesung auf 4 1hr nach

mittags angesetzt.

In der

Nachmittagsverhandlung,

eingegangen.

Das Einzelverhör.

K

Gegen die nationalistische Hetze. Der Pondělni" wendet sich gegen die Fasci­stenbewegung und schreibt: Söret auf zu heßen, denn Ihr wißt nicht, wie so eine Heye in der über reisten Atmosphäre wirken kann. Gestern( in einer

Das Verhör mit dem Attentäter wird eifrig Betracht kommen. Es wurden eine Anzahl von fortgesetzt zu dem Zwede, ob Komplizen in Zeugen bereits in Deutsch brod einvernom­men, zum größten Teil junge Leute, die zum Be­zahl schildert Soupal als einen kanntenkreis des Attentäters zählen. Die Mehr­und exaltierten Menschen, der seine Ab­Schwäßer fichten, ein Attentat auf Rasin auszuführen, nicht geheim hielt. Seinen diesbezüglichen Mitteilun

Lages- Neuigkeiten.

zur Unzucht verleitet.

In Kostenblatt bei Bilin wurde dieser Tage der Kirchendiener Siegfried Maresch verhaftet, der sich schivere Verfehlimgen gegen die Schuljugend hat zuschulden kommen lassen. Schultnaben von zehn Jahren aufwärts ver leitete er zur Onanie, befühlte ihre Körper

Selbst die Kirche benüßte er dazu,

Ein Aufruf der Legionärgemeinde. Die Untersuchung stellte ferner fest, daß in Eine Sigung des Vorstandes der tsche- Deutschbrod , wo Souval bis zu seiner dienstlichen chischen Regionärgemeinde, welche am Einteilung nach Pilsen ständig wohnte, und wo Abg. Dr. Baeran führte dann noch eine Reihe Sonntag stattfand, genehmigte die bisherige Saltung hin er am 12. Dezentber, also nach dem zuerſt von Korruptionsaffären an, die er schon seinerzeit des Vollzugsausschusses und sprach dessen Vorsigen beabsichtigten Attentat auf Rasin wahrscheinlich bei seinen verschiedenen Budgetreden vorgebracht den Dr. Patejdl das volle Vertrauen aus. Ale zurückkehrte, der Maurer Josef Balloun und hat. Er erklärt, daß er sich die Beweise für diese Redner lehnten die Angriffe der nationaldemokratt der Schlosser Stanislav Kahuic, mit Soupal Sachen beschafft hat und daß man ihm nicht vor- schen Partei ab und erklärten, hinter der Legionär- über das Attentat bis ins Einzelne gesprochen schreiben könne, auf welche Weise er sich die Beweise gemeinde zu stehen; es wurde beschlossen, einen Auf- und die Piſtole, die der Attentater am 14. Dk­berschaffen solle. Weiter erflärt er nochmals, daß er ruf an die tschechische Nation zu platatieren und ein tober in Pilsen erstand, gefehlt hatten. Balloun nie Spionage betrieben hat und daß er auch nie ge- Memorandum an die Regierung der Tschechoslowa. und Rahule wurden gestern nachmittags in wollt habe, ein anderer solle sie betreiben. Dann fischen Republik zu richten. Haft genommen und nach Prag eingeliefert. Die weist er zum Schluffe die Anschuldigungen der An­Untersuchung gegen diese beiden wird in der Rich­flageſchrift zurüd, als ob er mit den jüngst verur- Der Angriff auf das České slovo". tung geführt, ob sie eine Schuld am Attentat die um 4 Uhr begann, wurde das Verhör mit dem standen ſei. Die. Mobilisierungsergeb- tionen:" Wir lehnen Gewalt und Gewalttätigkeiten die Inspiratoren soupals waren. Nach Deutsch teilten Militärpersonen in engen Beziehungen ge- Das esté slovo" sagt zu den Demonstra. habent, beziehungsweise, ob sie die Ratgeber oder Juristen Schwebe fortgejezt. In dessen Verlaufe gibt Schwabe an, daß er nicht wußte, was in der nisse habe er nicht nur von Schwabe, sondern schon ab, das bedeutet aber nicht, daß wir uns nicht sehren brod sind heute mehrere Polizeibeamte gereift, Berichten, die er von Nowakowsky bekommen, ent­früher von anderer Seite erhalten und er habe sie wollen und wehren werden. Wenn es nötig sein um dort weitere Untersuchungen zu pflegen, be­halten war. Nowakowsky wird aber jedenfalls von auch vervielfältigen lassen. Im Abgeordnetenhaus wird, so werden wir das Eigentum der Partei, das ziehungsweise Verhaftungen vorzunehmen. deren Inhalte gewußt haben. Schwabe gibt dann seien den deutschnationalen Abgeordneten selbst von Eigentum der Armen, mit Erfolg verteidigen. Selbst an, daß er die Photographien bei elektrischem Lichte schechischen Offizieren des öfteren Berichte über mt- beginnen wir feine Kämpfe; das ist nicht nötig, es aufgenommen hat und daß daher die Photographien. litärische Angelegenheiten zur Verfügung gestellt muß und wird Ruhe sein. Aber wenn jemand an. die gegen ihn als Beweismaterial angegeben werden worden. Der Angeklagte weist auch den Ausspruch greift, wird er die Antwort bekommen, die und die auf Taglichtpapier hergestellt sind, unmög- urüd, daß er mit einigen Millionen den tschechischen er verdient. Wir dulden um keinen Preis, daß Ein Kirchendiener, der Schulknaben und die auf Taglichtpapier hergestellt sind, unmögStaat habe vernichten wollen. Er habe auch keine irgend jemand durch Terror Ruhe und Ordnung im lich von ihm photographiert worden sein konnten. Es wird dann in die Besprechung der in der Reise- bochverräterischen Beziehungen mit den ungarischen Staate bedroht." tasche vorgefundenen Dokumente Irredentisten unterhalten und fühle sich unschuldig Schwabe erklärt neuerdings, diese Dokumente nie angeklagt. gefannt zu haben. Wenn er sie photographiert hätte, so müßten auf den Bildern seine Finger zu sehen sein, da er die Dokumente gehalten hat, während Nach dieser Verteidigungserklärung des Abg. Nowakowsky jie photographierte. Der Vorsitzende Dr. Baeran, die er in deutscher Sprache vortrug, geht dann auch den Fall Rechleben durch und worauf sie der Vorsitzende übersetzte, wird mit dem auf der Sofieninsel ſtattgefundenen nationaldemokra. und veranlaßte fic, bei ihm in gleicher Weise zu tommt zum Schlusse darauf zu sprechen, ob Dr. Einzelverhör begonnen. Der Angeklagte befaßt sich geute, wie es die Vorsitzenden der Legionärgemeinde um solche Scheußlichkeiten auszuführen. Zu Zei Baeran die Dokumente zu seiner parlamentarischen mit seinem Verhältnis zu Schwabe und geißelt das Tätigkeit verwendet hat. Schwabe verweist darauf, Vorgehen der Polizei bei der Hausdurchsuchung in log. Dr. Patejdl und Dr. Sich rava find, ge- ten, wo es ihm nicht geheuer war, beſtellte er daß Dr. Baeran im Brünner Montagsblatt" un der Kanzlei der Nationalpartei in Brünn , wo man hetzt... Soupals Büberei, gut da sind wir alle in die Knaben außerhalb des Ories in eine unbe­zählige Berichte verwendet hat. seinen Schrank aufgebrochen hat, obzwar er mit sei einer Reihe. Aber wir sind nicht bereit, zu schwet- wohnte Obstdörre. Dieses Unwasen hat der Nachdem der Staatsanwalt an Schwabe noch nem Namen als sein Eigentum bezeichnet war. Für gen, wenn zynische Leute ihr Parteifüppchen an der Mann, der 54 Jahre alt und bereits das einige Fragen gestellt hatte, stellt der Verteidi den Bericht über die Mobilisierung habe er 3500 ihre Soupal- Leute erziehen. Wochenlang schon schwei- geraumer Zeit ausgeübt. Die Kinder waren sehr Rašin- Tragödie tochen und in ihren Versammlungen weite Mal verheiratet ist, schon seit ger Dr. Otto Stein den Antrag, den Paß des gezahlt: er könne jedoch die Person, die ihn ihm vergen wir zu verschiedenen unterirdischen Prager Wühle verschlossen und nur durch Zufall kam ein Fa Schwabe zu beschaffen, damit festgestellt werde, ob schafft hat, nicht angeben. Bajnoczi kennt er der Angeklagte in Warschau war. Weiter verlangt nicht. Es sei möglich, daß er ihm einmal vorgestellt reien, denen die nationaldemokratische Partei ihren milienvater dahinter, daß es mit seinem Jungen er, daß die Fingerabbilder, die bei einigen Photo- wurde, da er sich erinnert, daß er einmal im Abge. Segen erteilt. Auf schmählichste Weise etwas haben muß. Nach einem strengen Verhör graphien zu sehen sind, mit denen des Schwabe ver- ordre: enhaus einen Herrn tennen lernte, dessen Na- werden Leute beleidigt, die an der kam die Sache an den Tag, es erfolgte die An­glichen werden sollen. Zum Schlusse fordert der Ver- men auf-czi endete. Der Angeklagte gibt z Stolz bilden. Wir, die die Liebe zur Nation nicht erhaftung des schweinischen Kirchendie­Spize der Republik stehen und unseren zeige und nach weiteren Einvernahmen auch die teidiger, daß die Prager Polizeidirektion bei der Bo- daß er eine Nachricht erhielt, die jedenfalls durch die Tizeidirektion in Breslau die Auslieferung des Vermittlung Bajnoczis ihm zugestellt wurde. Das erst zu beweisen brauchen, haben dieses Treiben satt. ners. Wie aus seostenblatt geschrieben wird, fehlt dort vor einigen Tagen verhafteten tschechischen Kon- Geld, das für die Nachrichten gezahlt wurde, sei aus Wenn die polnische nationaldemokratische Partei nicht es dort gänzlich an einem gründlichen schulärzt= traspions Holdringer verlange, damit diefer einem Parteifonds der Deutschen Napor bem. Attentat auf den Präsidenten der Republit lichen Dienst, durch den ein solches Unwesen hätte Mann einvernommen werden könne, da er unzwet-: ionalpartei, ber für diese 3wede bc- zurückschreckt, so darf unsere nationaldemokratische verhindert werden können. Die Diſtriftsärzte wer­felhaft als agent provocateur in die Spionageoffäre stimmt war, gezahlt worden. Aus eigenen Bartei nicht vergessen, daß Prag nicht Warden wohl für den schulärztlichen Dienst bezahlt, verwidelt sei und vielleicht darüber Auskunft merde Mitteln habe er nie etwas bezahlt. schau ist und daß wir uns Beleidigungen unseres doch beschränkt sich dieser auf eine einmalige jähr geben können, auf welche Weise die Dokumente in Präsidenten nicht gefallen lassen. Gerade der Fall liche furze Ueberprüfung, wobei es an Gründlich­Der Verteidiger Dr. Giselt stellte jetzt den Rašin zeigt, wie eine solche Politik den Staat poli feit vollständig fehlt. die Reisetasche Schwabes gelangt sind. Antrag, daß der Abg. Knirsch als Zeuge vor- tisch und wirtschaftlich schädigt." Das Blatt beschäf geladen werde. tigt sich dann mit einem satirischen Flug­Vor einer Woche berichteten wir von dem blatt der Fascisten gegen den Präst. Fabritsdirektor und Sittlichkeitsverbrecher Wid und auch die Legionäre sind bereit, allen persönlichen Frauen geschändet und unglücklich gemacht hat. denten majaryf und sagt zum Schluß: Wir aus Szomolnot, der über hundert Mädchen und und Parteistreit den höheren Interessen der Nation Er und seine ganze Geſellſchaft, der ein katholi unterzuordnen, und auch die nationale Roalition zu scher Geistlicher assistierte, sind Mitglieder der erhalten, aber dann muß sich auch die nationaldemo- christlichsozialen Bewegung. In Kosten­fratische Partei und alle, die den persönlichen Haß blatt ist nicht so Arges geschehen. Dennoch aber wurden Schulknaben zur Unſittlichkeit und U- gegen den Präsidenten und den Minister Benes aus fleinlichen Gründen höher stellen als die Nation, in zucht gezwungen und erzogen und zwar von ihrer Presse darnach richten. Bei den heutigen Ber- einem Diener der Kirche". Wir halten hältnissen, an denen wir nicht Schuld tragen, wird dafür, daß die Eltern eine Möglichkeit besitzen, die Situation in der Koalition fait un ihre Kinder vor solchen Gefahren zu beschüßen: möglich, wenn nicht die nötige Korrektur erfolgt." Dienern in der Schule, fein geistlicher Religions­feine Berührung mit dem Pfaffentum und seinen Die lügnerische Hehe der National- unterricht, kein Ministrantentum und so weiter. Es ist nicht zu verwundern, wenn Sirchendiener Obwohl die gesamte nationaldemokratische dern umgeht. Wir aber müssen diese vor allen gewissen Priestern" abguden, wie man mit Kin­Partei und ihre Preſſe das Attentat auf Raschin Schädigungen ihrer Gesundheit und ihrer Sith politiſch auszuwerten und es als einen Akt seiner lichkeit schüßen. Also auch aus diesem Grunde: politischen Gegner hinzustellen sucht, wird der taffet euren Kindern nur konfeffionslosen Gipfelpuntt dieser Heße von der Narodni Demo- afſet euren Kindern nur konfeſſions lo ſe n fracie" erflommen, welche direft die Redaktionen Unterricht angedeihen. gewisser Tagesblätter beschuldigt, hinter dem Al­tentat auf Raschin zu stehen. Es schreibt: Der Millionendiebstahl bei der Böh­In den Redaktionen einiger Blätter sitt mischen Handelsgesellschaft in Aussig. die Ursache. Nicht nur in denjenigen, welche Die Täter verhaftet. in dem Deutschbroder Tollfopf geradezu den Entschluß zum vorbedachten Mord wachriefen, Wie erinnerlich, wurde seinerzeit von der Aussi sondern in den Redaktionen der Blätter, welche ger Sicherheitswache der Fleischergehilfe Köcher außerhalb der Parteien die Interessen sehr be- aus Deutsch- Gabel unter dem Verdacht verhaftet, den deutsamer Persönlichkeiten verbreiten... Diese Millioneneinbruch bei der Böhmischen Handelsgesell­Blätter schossen von Anfang an auf Dr. Raschin, schaft in Aussig verübt zu haben. Köcher erklärte nicht ein Soupal, ein Bursche mit der Geste zunächst, den Einbruch begangen zu haben, wider. eines hysterischen Tollhäuslers. rief dann aber diese Erklärung und gab an, in der

Auf die Einwendung des Staatsanwaltes( der jich inzwischen mit dem einen militärischen Sachwer ständigen unterhalten hatte), daß der Baß nicht mehr vorhanden sei, fordert der Verteidiger, man solle

Der Vorsitzende veriagte hierauf- um 8 Uhr beim polnischen Konsulate anfragen, ob dem 6 Minuten abends- die Verhandlung auf morgen Schwabe ein Visum nach Polen ausgestellt wurde. halb 9 Uhr vormittags.

Zum Attentat auf Raschin.

Šoupal

Besserung im Befinden des Ministers.[ nommenen Zeugen, wo Soupal drei Monate bei einer Versicherungsgesellschaft angestellt war, von Die im Laufe der beiden Feiertage ausgeneuem bestätigt, daß er Anarcho- Kommunist und gebenen Bulletins über das Befinden Raschins ein entschiedener Gegner der politischen Tätigteit melden übereinstimmend anhaltende Besserung. des Finanzministers Dr. Raschin sei. Bei der am Samstag vorgenommenen Rönt habe sich in Pilsen öfter geäußert, Naschin müßte genuntersuchung wurde festgestellt: Das beseitigt werden, weil er das fapitalistische Sy­Brojektil durchdrang schräg den elſten Bruſt, ſtem erhalte. Als er einmal seinen Browning wirbel und blieb am unteren Rande jeiner Vor- vorwicz, meinte er zu einem Zeugen, er würde derseite steden. Auf dem Wege verlegte es Dr. Raschin mit diefem Revolver niederschießen, das Rüdenmark. Da es in dem Knochen an wenn er ihm zufällig begegnen würde. Bei seinen einer unschädlichen Stelle liegt, würde feine Schießübungen im Walde bei Lochowiz habe er Entfernung zwedlos fein und nur das weimal in den schwarzen Ring der Zielscheibe ständig ernste Befinden schädigen. Der getroffen und dabei ausgerufen: So wird das Strante ist ständig bei Bewußtsein. Projeftil durch Raschins Körper gehen." Nach der Tribuna" soll Soupal beim Verhör ange= Das Verhör mit dem ttentäter geben haben, seine Flucht habe nur den Zwed gehabt, noch ein zweites Attentat, und in der Polizeidirektion wurde Samstag fortgesetzt zwar gegen Dr. Preiß, den Generaldirektor und beendet. Sonntag früh wurde er dem der Zivnobant, zu verüben. In den schriftlichen Strafgericht eingeliefert. Šoupal soll Aufzeichnungen des Täters habe man diese Ab­bedauert haben, daß ihm das Atientat nicht voll sichten auch tatsächlich verzeichnet gefunden. In ständig gelang. Nach einer Meldung der Polizei- diesen Aufzeichnungen wird neben Dr. Raschin Lorrespondenz wurde von den in Pilsen einver- und Dr. Preiß noch eine dritte Person angeführt,

demokraten.

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