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Die prenßischen Landtagswahlen.

Politische Uebersicht.

Diese von interesfirter Seite ausgehende Darstellung hat schon Das Bild, das die Verhandlungen und Beschlüsse der an und für sich nicht mehr Bedeutung, als die entgegengesezten An­Berlin, den 31. August. Partei in Preußen über die Betheiligung an den Landtags­gaben der Presse beanspruchen dürfen. Aber selbst wenn die Ueber die von Rußland angeregte internationale Schilderung der Zertrümmerung der Schachtzimmerung richtig sein twahlen gewähren, ist wenig verlockend zu einer weiteren Theil- Konferenz erfährt das Neue Wiener Tageblatt" angeblich sollte, so ist die Darstellung noch lange kein Beweis dafür, daß die nahme an der Diskussion. aus diplomatischen Kreisen, daß die Regierungen in Vor- Bechenverwaltung an dem eigentlichen Unglück, der Ver Es herrscht eine Berfahrenheit, wie sie bisher nach meiner verhandlungen über den Vorschlag des Zaren eingetreten find. schüttung der Bergleute, schuldlos sei, denn dieses Unglück Erinnerung noch niemals in ähnlicher Weise bei einer praktischen Man glaubt, daß es sich zunächst um einen Meinungs ereignete sich, wie die Gewerkschaft selbst sagt, erst am nächsten Frage hervorgetreten ist. In einer ganzen Reihe von Fällen austausch über Vorfragen handelt, bezüglich welchen Tage. Der Gewerkschaft war bekannt, daß das Gebirge ver­handeln Städte und Bezirke, als gäbe es weder einen Partei- ein Einklang erzielt werden muß, wenn sich an die wittert war und deshalb nicht feststand. nicht feststand, sondern ins verband noch Beschlüsse dieses Parteiverbandes, die zu respektiren prinzipielle Zustimmung zu dem Konferenz Vorschlage Rutschen

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Eine ähnliche Mittheilung bringen auch die Hamburger Die Köln . 8tg." schreibt mit bezug auf eine diesbezüg­it bezug auf eine diesbe liche Meldung des Hamb . Corr.":

tommen fonnte. Dennoch waren an der ge=

die Pflicht eines jeden ist, einerlei ob er damit einverstanden die praktische Verwirklichung desselben anreihen soll. fährdeten Stelle Bergleute mit Reparaturen beschäftigt. Die Gewerk­ist oder nicht. Denn ein anderes ist es, die gefaßten Beschlüsse Hierbei wird es sich nicht blos um Formfragen betreffs des schaft muß nachweisen, ob sie alle bergtechnisch möglichen Vorsichts­zu kritisiren, um womöglich ihre Abänderung herbeizuführen, Ortes für den Zusammentritt der Konferenz und der Art der maßregeln getroffen hat, die nöthig waren, um die Repa oder, wie es jetzt geschieht, ihr Vorhandensein zu verleugnen Vertretung der Mächte auf derfelben, sondern auch in raturen ohne Gefährdung der Bergleute bors oder in der praktischen Anwendung über sie hinauszugehen. erster Linie darum handeln, daß der Konferenz ein auch im nehmen zu lassen. Dieser Nachweis fehlt. Ob die amtliche Daß es so tommen würde, war nach dem Inhalt des einzelnen genau umschriebenes Programm zu grunde gelegt untersuchung, die hoffentlich mit peinlicher Strenge geführt Hamburger Beschlusses vorauszusehen. Als ich im vorigen werde. werden wird, volle Aufklärung schaffen wird, bleibt abzuwarten. Jahre kurz nach dem Hamburger Parteitage mir erlaubte, in der Neuen Zeit" die über die Wahlbetheiligung gefaßten Nachrichten". Beschlüsse zu kritisiren und sie in der Gestalt, in der ste schließlich Annahme gefunden hatten, als einen Nonsens zu be­zeichnen, wurde mir dieses Wort mehrfach übel genommen. Die jeßigen Erlebnisse in der Wahlbetheiligungsfrage zeigen schlagend, wie berechtigt mein Urtheil war. Der Beschluß zeigt sich als verfehlt, weil die Direktive, die er giebt, durch­aus unzulänglich ist. Ein Theil der Parteigenossen handelt sogar dirett wider den Beschluß, in dem er im Wider­spruch mit demselben die Nichtbetheiligung an der Wahl be­schließt( Berlin ), obgleich alle Bedingungen für eine Betheiligung vorhanden sind. Ein anderer Theil geht über den Beschluß hinaus, weil er ihm unzulänglich erscheint, und handelt im Sinne der von mir vorgeschlagenen Refolutionen, obgleich diese durch Annahme des Amendements Mittag, das lautete: Kompromisse und Bündnisse mit anderen Parteien dürfen nicht abgeschlossen werden, hinfällig geworden sind.

Zum Schluß wollen wir nur noch bemerken, daß die Behauptung der Gewerkschaft, ein Arbeiter sei durch seine Nachlässigkeit Urheber der Beschädigung der Schachtzimmerung, ein Grund mehr für die Nothwendigkeit ist, die Bergleute zur Unfallverhütung Während die übrigen Mächte noch in den ersten Ertvägungen mit heranzuziehen, wie das die Forderung der Anstellung über die fich aus dem russischen Vorschlag ergebenden Folgen von Arbeiterbetegirten als Assistenten der Gruben­begriffen find habe Deutschland bereits die Entscheidung inspektion besagt. Denn durch eine solche Maßregel würde getroffen, und Rußland gegenüber sich bereit erklärt, Die vom Baren angestrebten Biele zu fördern. In Frankreich unter der Belegschaft jeder Zeche das Verantwortlichkeits­werde dagegen die Stimmung immer schlechter und nur noch durch gefühl derart ausgebildet werden, daß menschlicher Voraussicht die gewohnte Fügfamkeit gegen Rußland im Baune gehalten. Gegen nach jeder Bergmann den Nebenmann so scharf kontrolliren würde, über den französischen Forderungen bezüglich Elsaß - Lothringens ver- wie es einem Beamten schon deshalb nie möglich ist, weil er nicht fichert die. 8.", es sei völlig ausgeschlossen, daß Rußland nur zu jeder Zeit in derselben Grube sein kann. einen Augenblick den Standpunkt einnehme, den die verletzte franzöfifche Eigenliebe fordere. franzöfifche Eigenliebe fordere. Das rasche Entgegenkommen Deutschlands der russischen Aufforderung gegenüber beweise, daß man in diefer Beziehung nicht die geringste Besorgniß zu haben brauche.

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Die Times" schreiben, die Abrüstungs- Konferenz könne Zu den Abmachungen, die über den Hamburger Beschluß nur zusammentreten, wenn man sich zuvor über eine bestimmte Zu den Abmachungen, die über den Hamburger Beschluß hinausgehen, gehören unter anderem die Beschlüsse des rheini Grundlage geeinigt habe, welche, allgemein gesprochen, nur hinausgehen, gehören unter anderem die Beschlüsse des rheini- der status quo( die Garantie des gegenwärtigen Zustandes) schen Parteitages und der Parteikonferenzen der Wahlkreise Brandenburg Westhavelland und Kottbus- Spremberg. sein könne, Diese letteren Vorgänge zeigen, daß die von mir in Hainburg beantragten, aber abgelehnten Resolutionen das Richtige trafen.

Papst und Sultan haben sich über die Anregung des Baren erfreut geäußert. Von verschiedenen Seiten sucht man zu beweisen, daß der Durch den Beschuß der Berliner Genossen ist der Sache der Plan des Baren seit langer Zeit vorbereitet ist und daß man Wahlbetheiligung eine schwere Schädigung widerfahren, denn bon russischer Seite schon früher eine Konferenz zur Regelung dieser Beschluß ist eine einfache Beiseiteschiebung des Hamburger der tretensischen, armenischen, makedonischen und chinesischen Beschluffes und giebt den Parteigenossen ein schlechtes Beispiel. Fragen geplant habe. Gab es eine Stadt, die verpflichtet war, im Sinne des Ham Vereins für obligatorische internationale Friedensjustiz", be­Dr. Eduard Löwenthal, der Vorsitzende des Deutschen burger Beschlusses zu handeln, so Berlin . Denn was forderte hauptet in einer Buschrift an die Presse: der Hamburger Beschluß?

Die Betheiligung an den nächsten Landtagswahlen ist überall geboten, wo die Verhältnisse eine solche den Parteigenossen ermöglichen. In wie weit eine Wahl­betheiligung in den einzelnen Streifen möglich ist, entscheiden die Parteigenoffen der einzelnen Wahlkreise nach Maßgabe der lokalen Verhältnisse."

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Deutsches Reich.

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schrieben: Aller Voraussicht nach dürfte der nächstjährige preußische Ueber die preußische Gewerbe- Aufsicht wird offiziös ge­Etat insofern einen Abschluß der im Anfange der neunziger Jahre begonnenen Reorganisation der Fabrikaufsicht bringen, als die legten der bei der Aufsicht beschäftigten Gewerbe- Inspektoren danach ihre etatsmäßige Anstellung erhalten werden. Insgesammt waren in dem Organisationsplane 100 Gewerbe- Inspektoren vorgesehen. Von diesen waren bisher 94 fest angestellt, sodaß es sich im nächst­jährigen preußischen Etat um die Schaffung von 6 neuen etatsmäßigen Stellen handeln würde."

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Keine Reformen im Reiche des Herrn Thielen.

Die

Beitung des Vereins deutscher Eisenbahn- Verwaltungen" erklärt die Meldungen für unrichtig, wonach Fahrtvergünstigungen für Kinder in Aussicht genommen sein sollten.-

Zu den Militär- Neuforderungen schreibt die N. Berl. Korr.": Reichstag unterbreitet werden würden. Hierzu erfahren wir von Durch die Bresse gingen in den legten Tagen mehrfach Nachrichten über Militär Neuforderungen, die im nächsten Etat dem tompetenter Seite, daß bestimmte Abmachungen nach dieser Richtung Uebrigens hat Kaiser Nikolaus II. den jezt gethanen hin durchaus noch nicht getroffen seien, so daß alle Nachrichten über Schritt schon vor einem Jahre geplant. Zu diesem diesen Gegenstand, die bisher in der Presse veröffentlicht seien, theil­Ende wurden von demselben die neuen völkerrechtlichen Schriften, weise unrichtig, theilweise übertrieben seien. Von einer Mehr­darunter auch meine 1872 erschienenen Grundzüge zur Reform belastung der Steuerzahler, die durch jene Neuforderungen herbei­und Kodifikation des Völkerrechts", eingefordert. geführt werden würde, könne keine Rede sein, da sich die er­Die Berliner Milit.- Polit. Corresp." bringt folgende Mitforderlichen Summen jedenfalls in bescheidenen Grenzen halten

theilung:

würden.

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" In hiesigen diplomatischen Streisen wird über den Ursprung Was solche Dementis werth find, braucht nicht weitläufig aus des russischen Friedensprogramms mit größter Bestimmtheit einandergesezt zu werden. Die Flottenvorlagen sind noch viel folgendes erzählt: Bald nach dem Rücktritt Hanotaug ließ präziser und autoritativer dementirt worden. Frankreich auf vertraulichem Wege unter Hinweis auf Die Religionsfeindlichkeit des Sozialismus in klerikaler die wachsende Mißstimmung seiner öffentlichen Meinung in Beleuchtung. Der in Straßburg erscheinende Elsässer", das Petersburg wiederholt Vorstellungen machen, in denen der führende Organ des reichsländischen Klerikalismus, veröffentlicht eine Wunsch nach einer intensiveren politischen Bethätigung des franto- ihm offenbar von geistlicher Seite zugegangene Betrachtung über die russischen Bündnisses deutlich erkennbar war. Die russische Regie- Religionsfeindlichkeit des Sozialismus, der wir die folgenden inter­rung verharrte diesen Vorstellungen gegenüber in dem Entschluß, effanten Stellen entnehmen: sich zu keiner durch die eigenen Interessen des Barenreiches nicht gebotenen Aktion drängen zu lassen; andererseits wollte sie es vermeiden, eine verstimmend wirkende Antwort zu ertheilen. In diesem Zusammenhang wurde die Anregung des in St. Peters­ burg von hoher Seite schon seit längerer Zeit gehegten Abrüstungs­gedankens für zweckmäßig erachtet."

In Berlin ist die Wahlbetheiligung im umfassendsten Sie möglich und nirgends wären auch Erfolge gewisser gewefen als hier. Nicht in dem Sinne, daß die Partei einen Abgeordneten aus eigener Straft wählen konnte, das ist- so weit sich die Dinge übersehen lassen in der ganzen Monarchie nirgends möglich. Wohl aber konnte die Partei eine große Zahl Wahlmänner in der dritten Klasse und sogar einen kleinen Theil der Wahlmänner in der zweiten Klasse durchbringen. Ein Blick auf die Klasseneintheilung der Berliner Wähler im Jahre 1893 bestätigt dieses. So schloß z. B. im zweiten Berliner Landtagswahlkreis die zweite Wählerklasse in den Urwahlbezirken 324, 340, 359, 365 und 367 mit dem Steuer­fatz von 9 M. ab, und in den Urwahlbezirken 370 und 385 sogar mit 6 M. Jm 3. Berliner Landtags- Wahlkreis schloß die zweite Wählerklasse in den Urwahlbezirken 860, 909, 1042, Diese Angaben lassen sich auf ihre Richtigkeit und Be­1052, 1068, 1069 und 1071 ebenfalls mit dem Steuersatz von deutung heute nicht entgiltig abschäzen, wir glauben, daß sie 6 M. ab. Und ganz gleich lagen damals die Verhältnisse Nebenumstände sind; ausschlaggebend erscheinen uns die Motive, für die zweite Wählerklasse in den Urwahlbezirken 577, 598, die wir in dem Artikel Ein diplomatischer Trick" dargelegt 602 und 695 des 4. Berliner Landtags- Wahlkreises. Daran haben.

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hat sich bis heute sicher nichts zu unseren Ungunsten verändert. Dr. Karl Peters und Nikolaus II. haben sich ziemlich In den erwähnten Urwahlbezirken, und wahrscheinlich gleichzeitig über die schwebenden militärischen Fragen geäußert. auch noch in einer Reihe anderer, hätte also die Partei So wie Nikolaus II. , unter dessen despotischem Regimente jede große Aussicht gehabt, Wahlmänner der zweiten Klasse freie Meinungsäußerung aufs barbarischste bestraft wird, sich durchzusetzen. Wahlmänner der dritten Wählerklasse hätte sie als Apostel des Friedens und der Kultur mastirte, so tritt dagegen in mindestens zwei Fünfteln der Urwahlmun Dr. Peters, dieser blutbefleckte, barbarische Kolonial­bezirke Berlins durchsetzen können. Mit einer politifer für die Miliz ein. In einem Leitartikel der Magde­solchen Macht in der Hand hätte die Partei, burgischen 8tg.", einem Blatte, das stets die Forderung der namentlich wenn auch an möglichst vielen anderen Volkswehr mit Hohn und Spott überschüttet hat, führt in namhafter Dr. Peters das folgende, von uns wörtlich wieder gegebene aus:

Orten fozialdemokratische Wahlmänner und ausschlaggebender Bahl gewählt wurden, und das wäre bei energischer Betheiligung möglich, die Gegner zu Konzessionen und zwar auch in bezug auf einige Mandate zwingen fönnen. Diese günstige Gelegenheit, die Scharte, die wir bei der Reichstagswahl in Berlin davongetragen, einiger­maßen auszuweßen, ist durch den Beschluß der Berliner Ge­nossen zu Wasser geworden.

Denjenigen, die in diesem hier von mir erörterten Vor­gehen eine Art Parteiverrath erblicken, empfehle ich, auf dem nächsten Parteitag die Karlsruher Genossen zur Verantwortung zu ziehen, die durch kluge Benutzung der Situation sich dieses Verraths" mit gutem Erfolge schuldig machten und Bekanntlich infolge dessen einige Landtags- Mandate eroberten, was sie nicht hinderte, später auch das Reichstags­mandat in die Hände zu bekommen..

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" Was haben Spanien sein stehendes Heer und seine alte Tradition- genügt? Sobald seine Flotten zerschossen waren, mußte es um Frieden bitten; und wenn es die Armeen von ganz Europa hinter sich gehabt hätte, wäre es machtlos gewesen, in den Antillen und in den Philippinen. Der lezte Krieg wird gleichzeitig das Werthschäzungsurtheil über Miliz und stehende Heere wesentlich abändern. Die alten spanischen Veteranen haben doch eine recht klägliche Rolle gegenüber den amerikanischen Milizen gespielt vor San Jago de Kuba wie bei Manila . Heutzutage, wo der Krieg mehr und mehr zu einer Entscheidung zwischen Schnellfeuergeschützen und Feuerwaffen geworden ist, spielt die Marschdisziplin nicht mehr die Rolle wie im fiebenjährigen, in den napoleonischen und in dem Krieg von 1870. Die Feuerdisziplin und die Treffsicherheit sind die mechanischen Kraftmittel, die letzten Endes entscheiden. Damit verlieren die regulären Armeen zum guten Theil ihr Uebergewicht über Volunteers( Freiwillige) und Milizen, borausgesetzt, daß diese ebenso gut geführt werden und aus muthigen Völkern hervorgegangen find.

Es geht eben nicht immer zu handeln, wie man möchte, und so handelt man, wie man tann. Oder glauben die Berliner Genossen unter allen Umständen, auch eventuell unter der Herrschaft eines verschlechterten Reichstags- Wahl­geseges, zur Niederzwingung der Reaktion sich nach wie vor Es ist doch merkwürdig, wie die stärksten Gegner der auf die eigene Kraft zu verlassen?" Wie die Dinge gegen Sozialdemokratie, getrieben durch die Macht der Thatsachen, wärtig in Deutschland liegen, haben wir allen Grund, jedes eine Forderung unserer Partei nach der anderen anerkennen Mittel, das einigen Erfolg verspricht, gegen die Reaktion an- müssen. zuwenden und ihr die Zähne zu zeigen. Unterläßt man

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Die Gewerkschaft ,, Viktoria Mathias" in Effen, Besitzerin dieses aus doktrinärer Voreingenommenheit, weil die Feinde der Zeche, Gust a v", wo durch Einsturz des Förderschachtes mehrere das Mittel, das man zu ihrer Bekämpfung wünscht, zu ge- Bergleute verschüttet und getödtet wurden, beröffentlicht in der währen verweigern, so soll man sich auch der Verantwortung& rantfurter 8eitung" eine lange Erklärung, worin u. a. für die Folgen bewußt sein. behauptet wird, der Unfall sei nicht anders zu erklären, als Ich empfehle den Parteigenossen im übrigen Preußen, durch die grobe Nachlässigkeit eines Arbeiters, der vergessen habe, sich durch das Vorgehen der Berliner Genossen nicht beirren eine der Sperrklinken, die die Förderwagen auf dem Korbe zu lassen. Jedenfalls haben die letzteren jezt kein Recht mehr, halten, zu schließen. Infolge dieser Nachläffigkeit sei der Förderwagen nachdem sie selbst den Hamburger Beschluß kurzerhand bei unter die Schachtzimmerung gerollt, die Erschütterung des ersten seite geschoben haben, anderen einen Vorwurf zu machen, die Anpralls habe den zweiten Förderwagen ebenfalls über die Sperr­über die durch den Hamburger Beschluß gezogenen Grenzen flinten geworfen und diese beiden Wagen hätten dann einen großen hinausgehen, weil sie glauben, damit in höherem Maße den Theil der Schachtzimmerung weggeschlagen. Dadurch sei am folgenden Intereffen der Partei zu dienen. Der Stuttgarter Parteitag Tage ein freistehender Schachtstoß ins Rutscheat gekommen, das unter tagt gerade noch rechtzeitig, um noch ein Wort in der der Einwirkung der Luft verwitterte Gebirge fei nachgerutscht und preußischen Landtags- Wahlfrage zu sprechen; er wird sich habe die mit Reparaturarbeiten beschäftigten Bergleute ohne Zweifel wohl die Gelegenheit nich tentgehen lassen. A. Bebel. ofort getödtet.

Am Sozialismus ist manches Gute, und manche seiner Behauptungen und viele seiner Ziele können wir Bourgeois" völlig unterschreiben und billigen. Wenn der Sozialismus zum Beispiel das übermäßige Anschwellen der Reich= thümer auf der einen und das bedauerliche Zunehmen des Menschenelendes auf der anderen Seite brandmarkt; oder wenn er die zahllosen Uebel der Frauenarbeit in der Fabrik schildert, die nothwendigerweise zum Untergange der Familie führen muß; oder wenn er mit Entrüstung auf die sittliche Fäulniß von gewissen Vertretern derbefferen" sereise hinweist; oder endlich( die Beispiele ließen sich leicht vermehren) wenn er den Militarismus als ein Grundübel unserer Zeit erklärt, das am Mark der Bölfer nagt, können wir da nicht die Ansichten des Sozialismus vollständig theilen? Gewiß; und ebenso fönnte man im sozial­demokratischen Progranun manchen Punkt finden, den auch wir anstreben

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Also ist die Sozialdemokratie nicht lediglich der große Versuch der Menschen, sich eine menschliche Gesellschaft ohne Religion zu bauen", und wir müssen uns hüten, dies so darzustellen. Erstens, weil es nicht wahr ist, und wir vor allem die begeisterten Vertheidiger der Wahrheit sein sollen und wollen; zweitens aber auch, weil diese Handlungsweise nicht flug wäre. Denn der ge­wöhnliche Mann aus dem Volte, mit seinem flaren und gesunden Verstand, fühlt ganz wohl all' das Berechtigte heraus, das der Sozialismus enthält; er wird, ohne vielleicht sich recht flar darüber zu werden, von dem edlen und berech tigten uge erfaßt, welcher eine der mächtigsten Triebfedern des Sozialismus ist, dem Zug nach einem gerechteren, menschlicheren und freund­licheren Dasein für den gedrückten Mann der knechtlichen Arbeit. Das zieht ihn zum Sozialismus hin. Wenn man nun den Sozialismus hinstellt als eine lediglich religionsfeindliche Bewegung, so müßte dieselbe folgerichtig von A bis 8 bekämpft werden. Daran wird der gemeine Mann stuzig, und vielleicht steigt in ihm der Verdacht auf, der Gegner des Sozialismus wolle ihn betrügen. In diesem Augenblick ist er für uns verloren.

Das allerdings will ich gleich und gern zugestehen, daß der Sozialismus, wie er heute vorliegt, in vielen Stüden religions­feindlich ist, aber er ist nicht lediglich Religionsfeindschaft, Nur deshalb hat diese Anschauung so rasend schnell um fich gegriffen, weil sie das alles offen und rückhaltlos aussprach, was undeutlich in Millionen von Menschenherzen schlummerte, weil sie dem Fühlen und wollen der breiten Masse eine Stimme verlieh. Daß dann diese Volks­bewegung religionsfeindlich wurde, ist allerdings traurig genug, aber es berechtigt uns nicht, die ganze Bewegung als Religions­feindschaft zu bezeichnen, und als solche zu verdammen und zu bekämpfen....

Es ist leicht, aber weder genügend noch gerechtfertigt, lediglich ein Gegner des Sozialismus zu sein. Schwerer, aber auch segensreicher ist es, dafür zu sorgen, daß die berechtigten Biele des Sozialismus( die anderen finden in uns entschiedene Gegner) nicht ohne uns oder gar gegen uns, sondern durch uns verwirklicht werden. Und dazu ist vor allem erforderlich, daß wir den Sozialismus genau so erkennen und darstellen, wie er ist: nicht besser, aber auch nicht schlechter."

Nach den zum theil wenig geschmackvollen Tiraden, mit denen man auf dem eben beendigten Krefelder Katholikentag gegen den Sozialismus losging, muß dieses Urtheil aus geistlichem Munde doppelt beachtenswerth erscheinen.

Von der Fleischtheuerung. Die Kattow. Beitung" schreibt: Infolge der Fleisch bertheuerung machen die Noß. iflächter jetzt die besten Geschäfte. Der Koßschlächter Scheticzinsti