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Ordnung wiederherstellen und die Litauer zur 1 ,, Mir ist es einerlei," sagte der Journalist, 1 und nicht feuergefährlich find. Sie verbreiten mur, Respektierung des Versailler Vertrages zwingen und ging zu Hölle hinab. Geftant. werden. " Journaliſt?" fragte der Türhüter der Hölle Vors.: Wann hat Dr. Baeran die Bomben erschroden. Kein Play!" gekaufi?
Ministerpräsident Sitorsti erklärte den Pressevertretern gegenüber, daß die polnische Regierung nicht die Absicht hat, gegen die Litauer selbständig vorzugehen, sondern sich bezüglich der Ereignisse in Memel mit allen eventuellen We nahmen der alfiierten Mächte solidarisch erflären werde.
Die gesamte Warschauer Presse bespricht heute eingehend den Streich der Litauer und weist besonders auf den Umstand hin, daß die Litauer zu ihrer Aktion einen Zeitpunkt gewählt haben, in welchem Frankreich und die übrigen Alliierten urit den Vorgängen im Westen volffomumen in Anspruch genommen sind. Kuryer Bolsti" meint, die litauischen Diplomaten rechnen wahrscheinlich damit, daß die große Entente nicht mehr existiert und daß unter solchen Umständen die gewagteste Spekulation gelingen könnte.
Kleine Märchen.
Bon Eugen Heltai. Der Journalist.
Der große, vornehme und einflußreiche Jour nalist war gestorben. Die Engel hoben sofort seine Seele auf ihre Flügel, und der ausgezeich nete Mann fam sehr bald am Tore des Himmels an. Er wollte einireten, aber der heilige Petrus verstellte ihm den Weg.
hre bürgerliche Beschäftigung?" fragte er mit militärischer Strenge. " Journalist!" ,, Stomplett!" sagte Petrus kurz und schlug die Tur zu. Belieben Sie vielleicht in die Hölle zu gehen?" rief der eine der Engel wohlmeinend.
zu
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Und auch er schlug die Tür zu.
Der Journalist berzweifelte nicht. Er zog auf einen unbewohnten Stern zurück und gründete dort eine Zeitung.
sich
Nach einer Woche bot man ihm eine Frei farte sowohl für den Himmel als auch für die Bölle an.
Eifersucht.
Der junge Mann war eifersüchtig auf das angebetete Mädchen, das nicht ohne Stoketterie war.
Diese zwei Augen fönnten nach vielen Sei ten liebäugeln," sprach er und stach die Beiden Augen des Mädchens aus. Mit den Händen könntest du jemand zuin fen!" sprach er später und schnitt dem Mädchen die Sände ab.
Mit den Füßen fönntest du jemand unter dem Tisch Zeichen geben!" sprach er wieder in einem Eifersuchtsanfall, und schnitt dem Mäd chem die Füße ab.
Ich habe vergessen, daß du noch sprechen fannst!" sagte er nach drei Tagen und schnitt dem Mädchen die Zunge ab.
Damit du nicht lächeln fannst!" sagte er und rig dem Mädchen die Zähne aus.
,, So, jetzt bin ich schon etwas beruhigter!" fagte er an dem Tage, als er dem Mädchen die Saare abschnitt. Und er wagte es zum ersten Male in seinem Leben, das Mädchen allein zu lassen. Als er jedoch zurückkehrte, war das Mädchen verschwunden. Es war mit dem Besitzer einer verschwunden. Es war mit dem Besitzer einer Schaubude durchgegangen.
Der Baeran- Prozeß.
Zeugenaussagen über bas Stinkbombenattentat. Der Staatsanwalt läßt die Zeugin Holtau aus dem Berhandlungsjaal dem Untersuchungsrichter Dorführen. Strajantragsdrohung gegen Berteidiger Dr. Golier.
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Prag , 12. Jänner. Nach Eröffnung der Ver- 1 handlung wird zuerst der aus Brünn felegraphisch els Zenge vorgeladene
Zenge: Am 1. Feber 1921.
Der Zeuge führt dann weiter aus, daß die Bomben mit Schwefelammonium gefüllt wurden, daß er sie selbst verfertigte und daß sowohl deren Inhalt als auch die seidenpapierdünne Glashülle nicht gefährlich sein tonn, nachdem ihm selbst einmal ein Tropfen ins Auge fiel, ohne Schaden zu erleiden. Der Zeuge weiß auch nichts davon, daß nach dem Stintbombenwurf ein Verbot der Erzeugung der Bomben erlassen worden wäre. Das Schrociclam monium hat der Zeuge aus einer Drogerie bezogen. Ein Sachichaden könne gleichfalls durch den Bombeninhalt nicht verursacht werden, da er nicht ärend set. Abg. Wenzel gibt an, daß die Bombe etwas gröher war als ein Taubenci und daß er sie für vollkout. men inschädlich halte, da er ihre Verwendung vom Tanzboden fenne.
Zeuge Schindler, Oberlehrer in Brünu, sollte mit Dr. Baeran am 27. Jänner 1922 nach Win- j er berg fahren, da Dr. Baeran in dieser Gegend Bersamminngen abhalten wollte. Dr. Bacron jet jedoch zur verabredeten Stunde nicht eingetroffen und so sei der Zeuge allein gefahren.
Die Sigung wird 1 Uhr mittags
brochen.
In der
Nachmittagsverhandlung
13. Jänner 123.
ob dort nicht ein Gepädstid auf den Namiest Schwabe, Goller Tiefenbach oder Vacran liege. Sie habe dabei einen Garderobezette! vorgezeigt. Später widerrief fie ihre Angabe und crtlärte, feinen Garderobezettel von Dr. Goffer erhalten zu haben. Sie hätte ihre frühere Angabe nur in der Aufregung über ihre Vorführung g magt. Die Zengen Zeleny und Frau Bollat hoben auch tatsächlich in der Sostaň nicht das Mäd, chen erkannt, das mit einem Bettel um den Koffer gekommen sei, aber den Namen nicht wußte.
Der Staatsanwalt stellte nach der Einbernahme der Zengin Bollat den Autrag, Marie So it a й wegen Verdachtes des Meineides dem Watersuchungsrichter vorführen zu lassen. Gleich zeitig erklärt der Staatsanwalt bon amtewegen, ce behalte sich vor, gegen Dr. Goller und Dr. Buchta die Anzeige wegen Vorschub an Verbrechen im Sinne hex 88 211 und 214 des Strafgeseges bei der zuständigen Staatsanwaltschaft zit erstatten.( Große Erregung im Auditorium und unter den Geschworenen.)
Mit der Zengin postau wird sofort eln Protofell ausgenommen; jie wird dann dem Unter. suchungsrichter vorgeführt, der sie, wie wir erfah zen, nach kurzem Verhör verhaftetc. Die weiteren Zengen der Stinkbombenaffäre.
Dr. Boeran: Jch konstatiere, daß der Zeuge jener Partei angehört, die mich am meisten hat.
Zeuge Kabán führt Einzelheiten über den Stint. bombenwurf aus. Er hat die Borbereitungen Baerans zum Wurfe gesehen. Präsident Tomasel jei im Augenblicke des Wurfes gestanden. Eine Verwundung durch die Glasscherben der Bombe wird zuerst der Oberverwalter des„ Brünner Won- hält der Zeuge für möglich. tagblattes" Jerschaber als Zeuge einvernommen, det am 27. Jänner 1921 mit Dr. Bacran und Schind ler nach Winterberg fahren wollte, um dort der Eröffnung eines Kinderheimes beizuwohnen. Dr. Baeran kam jedoch nicht mit. Er hätte in dem dor tigen Gebiete Bersammlungen abhalten sollen, die jedoch am 27. Jänner verboten wurden. Jerschabet bespricht dann das Verhältnis Baerans zum„ Brün ner Montagsblatt". Dr. Baeran war in der letzten Zeit mit der Schreibweise des Blattes nicht zufrieden, so daß es zu großen Auseinandersetzungen fam. Dr. Baeran hat daher seit eineinhalb Jahren alle Artt.
fel mit seinem vollen Namen unterschrieben.
netenhause sprechen"?
3euge: 3o.
Vert. Dr. Eiselt: Danke.
Staatsanwalt: In diesem Buche steht, daß bg. Anirsch im Abgeordnetenhaus eine Rede begann ntit„ Hohes Haus". Dr. Bacran rief dann:„ Nicht Hohes Haus", ſondern„ Hohe Saubube". Woher haben Sie, Herr Beuge, diesen Ausdruck?
Abg. Lehnert aus Reichenberg berichtet über die 3euge: Aus dem stenographischen Protokoll. Borgänge im Barlament während des Stinkbomben- Beri. Dr. Eiselt: Jch protestiere dagegen, daß wurfes, wobei er angibt, daß Präsident Tomašek ge- hier politische Sachen so ausgeschrotet werden. Der Zeuge charakterisiert den Bourbenwurf als iessen ist, während Dr. Czech neben ihm stand. Der Bor: Sie haben das Buch ja selbst genannt. ein Mittel der Obstruktion. Ueber die Gefährlichfeit Seige glaubte zuerst, daß ein Tintenfaß geschleudert Ueber Einzelheiten des Stinkbombenwurfes wer der Bombe meint der Zeuge, daß er die Ueberzeuwurde. Die tschechischen Abgeordneten riefen ,, Deutsche den dann weiter die Zeugen Prochazka, Miset, Sytora Abg. Dr. Brunar gung gehabt hätte, daß Verlegungen hätten entstehen Stultur", wogegen sich besonders die deutschen Sozial- und Nebusta einvernommen, die alle während des fönnen, wenn die Flüssigkeit ins Auge gekommen demokraten energisch verwahrten. Im Klub der Wurfes im Saale sich befanden. Ihre Angaben dar einvernommen, der darüber Auskunft gibt, in wel wäre. Deutschnationalen war man sich darüber einig, daß über, ob Präsident Tomasek gestanden oder gesessen cher Weise sich Holdinger an die deutschnationalen Präsident Tomašef erklärt dann weiter: Jch dieses Vorgehen Baerans- der den Wurf eingefei, wie hoch die Bombe über den Kopf des PräfiAbgeordneten herangedrängt habe. Die„ Handels". zweifle nicht, daß, wenn ein Mensch mit schwäch e- ſtand taktisch unrichtig gewesen sei, da Präsident denten Tomasel hinweggegangen und ob die Bombe beijer gejagt„ Spionage"-Gesellschaft Sanja" ren Nerven auf dem Präsidentenstuhl gesessen wäre Tomasek dadura) aus einer unangenehmen Situation oder deren Splitter gefährlich hätten werden kön besteht tatsächlich in Breslau , wo auch Holdinger und auf sich das psychologische Moment hätte wirken befreit wurde und das unerhörte Vorgehen gegen den nen, gehen jedoch sehr auseinander. Im übrigen als tschechischer Spion verhaftet wurde. Der lassen und dazu der Geſtant, es sofort zu einer Un- Stommunisten Halen- dessen Rede man aus dem wiederholten nur die Zeugen die Aussagen der früZeuge berichtet dann über die Arbeitsmethoden des terbrechung der Sigung hätte kommen müssen. Protokoll gestrichen hatte in momentane Bergej heren Zeugen, mit dem Unterschiede, daß jie jeder die Wehrausschusses und erklärt auf eine Frage des Sach. Der Zeuge gibt dann weiter zu, daß er seiner. fenheit gerict. Dr. Lodgman gab dann im Hause die Sache von einem anderen Blase gesehen haben. verständigen Haužvic, ob er Gendaunen auch als seit, als in den deutschen Bänken eine Bombe plagic, Erklärung ab. Abg. Lehnert ging dann gegen 2 Uhr Konfidenten betrachte, daß er jeden Menschen, der nicht die Sigung unterbrochen hat und gegen den mi. Dr. Daeran aus dem Abgeordnetenhaus ins über die Gesinnung eines andern berichte, für einen Täter nicht vorgegangen ist, weil„ die Herren selbst Deutsche Haus". Dr. Daeran fuhr um 4 Uhr von mit dem Gestant genug gestraft waren".( Heiterkeit.) Brag weg. Dr. Radda: Herr Präsident, Sie werden sich erinnern, daß, bevor die Sigung wieber eröffnet wurde, Herr Dr. Lodgman mit Ihnen verhandelt hat.
Konfidenten anjehe.
Zeuge Nußbaum, der seit zwei Jahren Pri. vatsekretär Bacrans ist, gibt an, daß er selbst von Bacran keine Schriftstice erhielt, daß ihm aber Dr. Baeran zwei oder dreimal Nachrichten Schwabes übergab. Nußbaum hat nach seiner Angabe fast die ganze Korrespondenz Baerans in die
Zeuge: Ja.
Bors.: Wie lange hat sich Dr. Baeran nach dem Wurf im Hause aufgehalten?
Abg. Lehnert: Eine Stunde; um 1 Uhr geschah der Wurf, um 2 Uhr gingen wir weg.
Nachdem dann noch zwei Zeugen aus dem Abgeordnetenhaus einvernommen wurden, die nichts neues berichteten, meldete der Vorsitzende, daß die Zeugen Abg. Tausig und Abg. Haken bis nun nicht erschienen sind.
Zeuge Abg. Knirsch führt aus, daß er die Bombe zehn Minuten vor dem Wurfe gesehen habe und daß sie etwa Taubeneigröße gehabt hätte. Bacran hat zu ihm gesagt, daß er die Bombe werfen werde. Baeran habe nur demonstrieren wollen, wäh mühte. Nach der Affäre bemerkte Baeran zum Zen. gen, daß er die Bombe hinter die Orgel habe werfen wollen.
Hand bekommen, jedoch niemals militärische Nach äter belaunt seinaben ihm gejagt: richtet über Einzelheiten der Sigung und über die rend seine Partei die Sisung aufzuheben sich be
Der Stintbomberwurl.
Es werden noch einige Protefolle geleien, worauf die Berhandlung um halb 9 1hr abends unterbro. chen wurde. Morgen Beginn der Verhandlung um 9 1hr
Zeuge Dr. Laughammer, Borsigender StellverDr. Radda : Was haben Sie ihm erwidert? treter des parlamentarischen Nachrichtendienstes, berichten über Aufmarschpläne darunter gefunden. Mit wird, muß es nicht Interventionen des Dr. Czech, der sich danach entSchwabe hat Rußbaum überhaupt nicht verlehrt. Der zur Einleitung eines Strafverfahrens kommen, son- schieden gegen die Angriffe der tschechischen Parteien Zeuge gibt dann Auskunft über Flugblätter, mit dern Sie werden sich mit der Anwendung von Dis. verwahrte, die von ihm verlangten, er solle die Prädenen Bacran nichts zu tun gehabt hat. Er schildert ziplinarmitteln begnügen." sidententribüne verlassen. Der Zeuge hat dann die auch das Verhältnis Becrans zum„ Brünner Mon. Senge: Das habe ich nicht gejagt. Ich jagte dünnen Glasscherben zu Boden fallen sehen, ohne tagsblatt". Dr. Lodgman, ich werde mich dafür einfeßen, daß das daß er zuerst wußte, worum es sich handelt. Seuge Strafverfahren nicht eingeleitet wird, aber im Bra- fann über die Art des Wurfes und über die Höhe fidium wurde ein anderer Beschluß gefaßt. Ich habe des Aufschlages teine Auskunft geben. Dr. Lang vormittags. dies aus politischen Gründen getan, weil ich gehammer bestätigt gleich den bisher einvernommenen Die Zeugeneinvernahme des Präsidenten Tomašek. wußt habe, daß bei der Nachkriegs Mentalität eines Zeugen, daß Präsident Tomašek die Sigung nicht Präsident Tomasel berichtet eingangs über Teiles unserer deutschen Deffentlichkeit die Einler. unterbrochen hat. die Obstruktion, die in der Siyung des Abge- tung des Strafverfahrens gegen Dr. Vaeran zur ordnetenhauses vom 27. Jänner 1921 von den Kom Folge haben würde, daß er ein Märtyrer und munisten durchgeführt wurde. Vorsitzender- Stellver- Held wird.( Bewegung.) treter Dr. Czech hätte ihn damals ersucht, die Baeran: Wie die Zat vollbracht war, hat der Sitzung zu unterbrechen. Er( Tomašek) hätte dies Herr Präsident, wie mir mitgeteilt wurde, gejagt, der jedoch abgelehnt, da er nicht dem Terror weichen Täter soll sich melden, ich werde ihn so behandeln wie wollte. die anderen ausgeschlossenen Abgeordneten. Ist dies richtig?
Zeuge: Kurz darauf, ich weiß nicht, ob ich mich erhoben hatte, verspürte id) einen unerträglichen Gest ant; man machte mich darauf aufmerksam, daß hinter mir an der Tapete eine glä. jerne Bombe geplatzt sei.
3enge: Nein. Darüber konnte ich nicht allein entscheiden, das war Sache des Präsidiums. Die Einvernahme des Stinkbomben händlers.
Der nächste Zeuge ist der Pyrotechniker Schottat aus Brünn , bei dem seinerzeit Dr. Baeran die Stink bomben gekauft hat. Der Zeuge legt dem Gerichtshof drei dieser Bomben zur Ansicht vor. Sie sind etwa hajeluußgroß.
Der Zeuge führt dann weiter aus, daß sich alle deutschen Abgeordneten an den Lärmiszenen beteiligt hätten und daß auf ihn Polizeimann" u. ä. gerufen wurde. Der Zeuge unterbrach die Sigung jedoch nicht. Auf dem Tische des Bizepräsidenten Sruban sah der Zeuge Glasscherben, die Hruban zu einem Häuschen zusammenlehrte. Präsident Toma- Bors.: Herr Zeuge tönnen Sie unter dem absek unterbrach dann die Sizung, erklärte, daß dret gelegten Eid bestätigen, daß diese Glasbomben die tommunistische Abgeordnete von fünf Sigungen ausfelbeit sind, die Dr. Baeran bei Ihnen gekauft hat? geschlossen seien und teilte weiter mit, daß er den Stinkbombenwurf dem Präsidium mitteilen werde. Er hörte dann beim Verlassen des Saales, daß Dr. Baeran der Täter sei..
Im Präsidium wurde das Vorgehen Tomasers gegen die Kommunisten gebilligt und der Beschluß gefaßt, den Stinkbombenwurf dem Straf gerichte zur objektiven Untersuchung zur Anzeige zu bringen, damit der Täter festgestellt werde.
Zeuge: Ja.
Nach einem Bericht des Abendblattes des.„ Cas" Stopf gefallen. Konnien Sie durch diese Scherben aussage des Abgeordneten Anton Němec verlesen, Bot. Dr. Gerny: Es. sind Ihnen Scherben am wurde im Polizeibericht über Baeran eine Zeugen verlegt werden? in der folgende Stelle vorkommt:„ Schon längere 3euge: Nein! Denn sie waren so flein und Zeit, vielleicht seit dem Umsturz, wird unter uns dünn, daß sie unmöglich mich hätten verbgeordneten erzählt, daß Abgeordneter De Bay Tegen fönnen. ran, der bei uns allgemein als burd) seinen Haß Der Vorsißende zeigt dann den Geschworenen gegen die Republik und sein illoyales Verhalten bedie damals aufgelesenen Glasscherben. kannt ist, filr Gold aus Budapeit gegen den tschechosloNoch einmal die Kofferaffäre. walischen Staat arbeite. Auf alwas Präferes fonn ich Es wird jest der aus Brünn telegraphisch nach heuer im Jänner in Wien mit dem Redakteur des mich aber nicht erinnern. Dazu bemerte ich, daß id) Prag berufene Vorsteher deer Garderobe am Brün- Blattes Arbeiter- Zeitung ", Auſterlik, gesprochen ner Bahnhof Jaroslaus Zeleny einvernommen. 3e habe, der mir gleichfalls mitteilte, daß Bacran für tember 1922 fnapp vor Mitternacht auf den Namen Jenn gibt an, daß der Koffer Schwabes am 29. Sep- Geld aus Budapest arbeite und daß er dies wieder.
ralit" abgegeben wurde. Ende Oktober kam ein Fräulein, das die Herausgabe des Koffers von der Garderobierin Bollat verlangte, aber auf die Dotior vom Lažansky- Platz“. Dann ging das FräuFrage nach dem Einleger erklärte: Von unserem lein weg.
Bei der Konfrontierung uit Fräulein Host a ň, die von Dr. Goller um den Koffer geschickt wor den sein soll, erklärt Zeuge Zeleny, daß sie es der Gestalt nach sein könnte, dem Gesichte nach jedoc)
Vors.: Wieviel hat er gefauft? 3euge: Swölf Stüd. Vors.: Hat er Ihnen gesagt, zu welchem sicher nicht. 3wede er sie benötigt?
Zeuge: Nein.
Vorj.: Haben Sie mit Dr. Baeran über die Wirkung dieser Bomben gesprochen?
Zeuge: Ich habe ihm gesagt, daß sie fährlich seien.
Zeuge Beleny erklärt weiter, daß nach dem Koffer niemals gefragt wurde.
Zeugin Pollak macht ähnliche Angaben wie 3eunge- crfennen. leny und kann die Zeugin Host an gleichfalls nicht
Vors.: Warum sind sie ungefährlich? 3enge: Es ist ja ein Scherzartitel.
Als Präsident Tomašek diesen Präsidialbeschluß im Hause mitteilte, meldete sich Abg. Lodgman zu Worte, der Dr. Baeran als Täter bezeichnete und jein Bedauern über diese Tat aussprach. Präsident Borj.: Haben Sie die Bomben nach der Tat Tomašek verkündete nun, daß er den Täter dem Prä- Dr. Bacrans untersuchen lassen? fidium mitteilen müsse. Das Präsidium beschloß in 3euge: Ja. Selbstverständlich. Ich habe ste dieser Sigung, gegen Dr. Baeran die Strafan- sofort von einem Chemiker in Brünn untersuchen geige zu erstatten und seine Auslieferung vom Ple- laffen. Der Chemifer erklärte mir, daß die Bomnum zu verlangen. ben nicht gefährlich sind. Ferner, daß sie nicht ägen
holt deutlich in dem genannten Blatte veröffentlicht habe. Er forderte den Baeran auf, ihn zu klagen, aber Baeran reagierte nie dorauf. Ich kann mig den können. Die betreffenden Zeitungsnummern mit einem Menschen wie Beeran nicht fertig wer erinnern, daß Austerlitz sich sehr wunderte, daß wir würde Austerlitz zur Einsichtnahme vorlegen."
Zu dieser Aussage ersucht uns Genosse Austersig um die Feststellung, daß er wohl zu Beginn des vorigen Jahres mit dem Abgeordneten Nomec ein Gespräch führte, in dem die monar chistische Tätigkeit Baerens berührt wurde. Da aber diese Erwähnung im Zusammenhang mit dem gegenwärtigen Prozeß leicht den Eindrud_erweden könnte, daß Austerlitz auch über eine„ Spionagetätigkeit" Baerans gespzodjen hat, stellt Genosse Austerlig ausdrücklich fest, daß über diese angebliche Tätigkeit tein Wort verloren wurde. Das Urteil Austerlig über die Stinkbombenaffäre Baerans und Bert. Dr. Goller: Dort gibt es ihrer fünf. die aus diesem Anlaß entstandenen parlamentari Die Zengin Host an erklärte bei der Brün- tciter- Zeitung vom 29. Jänner 1922) sind noch in Erschen und strafprozessualen Weiterungen( in der Ar ner Polizei, daß sie von Dr. Goller Ende Of innerung; sie decken sich in einem Punkte mit der tober 1922 auf den Bahnhof in Brünu geschicht Auffassung des Abgeordneten Němec und seiner wurde, um dort in der Garderobe naufragen, Partei.
Staatsanwalt zur Zeugin Bollat: Sten. nen Sie einen Doktor am Lažansky- Platz? 3engin: Nein.