17. Jänner 1923.

Eine interessante Entscheidung des obersten Gerichtshofes.

Kleine Chronit.

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Das Versailler Schloß vor dem Verfall. Das be. rühmte Schloß, das der Laune eines Königs feine Entstehung verdankt, wurde auf einem Sumpfge. lände erbaut, das fünstlich trodengelegt werden mußte, um überhaupt das Fundament legen zu fön­Soldaten ausführen ließ, von denen viele om Sumpf. fieber starben. Der Fehler der Fundamentierung auf dem unzuverlässigen Baugrunde, der beständig nach gibt, rächt sich heute dadurch, daß das wundervolle Bauwerk sehr reparationsbedürftig ist. Mit Flid­arbeiten ist es aber nach dem Urteil der Sachwerstän

Für den Shut des Lebens und weil auch im ersten Absatz Leben und Gesundheit Richtern des obersten Gerichtes ein Berständnis| publik eine militärische Uniform oder das schlichte des Dienstnehmers schlechthin geschützt werden. für die sozialem Erfordernisse der Zeit vorhanden Bürgerkleid nach europäischem Borbild, und damit Der Gesundheit der Arbeiter. Der Dienstgeber darf die Kräfte des Arbeitneh ist und auch dafür, daß es Aufgabe der Gerichte ist, haben sie ihren Nimbus zum größten Teil eingebüßt. mers durch die diefent übertragene Arbeit weder wie dies das oberste Gericht sagt, den wirtschaft­bezüglich der Menge noch bezüglich der Zeit lich Schwachen gegen den wirtschaftlich Starten zu aller Bücher der Erde hat der chinesische   Almanach, Die größte Buchauflage. Die höchste Auflage überspannen. schützen. Leider lassen die niederen Gerichte, ins der in der chinesischen Staatsdruderei zu Befing ge­Diese Borschrift gilt nach§ 1153 a. b. G.-B. besonders die Gewerbe- und Streisgerichte dieses brudt wird, mit sechs Millionen Exemplaren jähr Ein Arbeiter wurde unter der Bedingung für alle Dienstverhältnisse, was nur Verständnis oft vermissen, wie wir erst vor fur lidh. Alles, was in diesem Buche steht, wird von aufgenommen, daß er Arbeiten in einem Tiergar der modernen Auffassung eines ausgiebigen jo sem an einem Beispiel des Kreisgerichtes Zeit den Einwohnern des Reiches mit Andacht als unum tent verrichten werde. Er wurde jedoch auch in zialen Schutes des Dienstnehmers als des wirt meris nachgewiesen haben. benachbarte Reviere geschickt, um dort Dienst zu schaftlich Schwächeren gegenüber dem Dienstgeber stößlich wahr dahingenommen und der Almanach ge­machen und es wurden ihm neben desen Diensten als dem wirtschaftlich Stärkeren entspreche. Die richtes werden aber die Unternehuter doch viel stets ausverkauft ist. Durch diese Entscheidung des obersten Genießt ein solches Ansehen, daß seine Riesenauflage auch Taglöhnerarbeiten zugewiesen wie z. B. im§ 1157 a. b. 3.-B. statuierte Verpflichtung ist leicht veranlaßt werden, mit den Leben und der Schneeschaufein, sodaß seine Arbeiten 12 bis 14 aber nach§ 1164 a. b. G.-B. und nach dem Ge Gesundheit der Arbeiterschaft etwas vorsichtiger Kaffische Land der Reforde, darf sich auch sien, Ein Riese unter den Schornsteinen. Amerika  , das Stunden täglich dauerten und er sich wegen Ar- seße vom 1. April 1921 Sig. Nr. 155 win­beitsüberlastung bei seinem Borsefesten be- gend und kann daher auch durch Vereinbarung ständlich nicht der geringsten Täuschung darüber befßen. Der Riese befindet sich auf den Werken der umzugehen als bisher, wobei mir uns selbstver­schwerte. Man fertigte ihn damit ab, daß keine der Parteien weder eingeschränkt noch aufgehoben hingeben, daß das Interesse an der Ausbeutung im Staate Montana gelegenen Anaconda. den höchsten aller Fabriksschornsteine der Welt zu Ersatzkräfte da seien. Infolge Ueberanstrengung werden. crfrankte der Arbeiter im März 1917 und ver der Arbeiter auch in Zukunft jede Rücksicht außer Rupfermine und dient dazu, die bei der Schei Welche Rechte gibt nun die Verlegung der acht lassen wird. langte für die Dauer der Krankheit nicht in den ihm nach§ 1157 a. b. G.-B. seitens des Dienst dung des Kupfers und Gilbers entstehenden Gase Dienst geschickt zu werden. Er wurde wieder abgebers obliegenden Verpflichtungen dem Dienste und Dämpfe in die Luft zu führen. Dazu bedarf es gewiesen und man drohte ihm sogar mit der Ent- nehniet? Das oberste Gericht beantwortet diese eines Schornsteins mit ungewöhnlich großen Aus­fassung, selbst dann noch, als das Leiden schon Frage dahin, daß mit dem selbstverständlichen maßen. Der Anaconda- Schornstein mißt in der Höht ausgebrochen und ärztlich festgestellt war. Rechte des Dienstnehmers, das Arbeitsverhältnis 178 m, fcin innerer Durchmesser beträgt 22.85 m Der Arbeiter flagte offenbar aus der ohne Kündigung zu lösen, dessen Ansprüche Dublin  : Montag abends ist hier ein Angriff Wanddice, die von zwei Meter am Fuße bis zu 60 Aus der irischen Hölle. Reuter meldet aus an der Basis und 18.30 m an der Spitze bei einer Entscheidungsgründen ging das nicht ganz lar nicht erschöpft sind. Denn das wäre für ihn hervor- auf Schadenersas, ohne die Ge- fein genügender sozialer Schuß, da er in der Re auf das Sauptquartier des irischen Befehlshabers Zentimeter in den obersten Teilen abnimmt. Der fetesſtelle, auf welche er seinen Anspruch gründete. gel in seiner und feiner Familie Ernährung nur und auf das Gebäude des Freemans Journal" Schornstein ist aus Holzziegeln aufgemauert und mit anzugeben. Er wurde mit seinem Anspruch in auf seine Dienstbezüge angewiesen ist, vielleicht gemacht worden. In der Nähe des Regierungs  - einem Mörtel versehen, der ihm gegen die Säure crster und weiter Justang abgewiesen. schver eine andere Stelle findet und dadurch ge- gebäudes kam es zu heftigen Schießereien. Im Schuh verleiht; geftigt wird er von zahlreichen Das oberste Gericht hat nun die beiden Urnötigt werden könnte, in dem seine Gesundheit Zentrum der Stadt wurden zahlreiche Bomben Stahlarmaturen, die in dem aus Eiſenzement her teile aufgehoben und, da der Sachverhalt nicht schädigenden Dienste zu verharren. Der Stand gevorfer. Es steht noch nicht fest, wie viel Ver- gestellten Grunde verankert find. Der Echornstein ist genügend festgestellt war, die Angelegenheit zur punkt des Bellagten, Kläger   hätte den Dienst ver. uste zu beklagen sind. imstande, in der Minute 100.000 cm³ in die Luft z neuerlichen Entscheidung an das Gericht zweiter lassen fönnen, wenn es ihm schien, daß er für ihn Von einer Granate zerrissen. Mittwoch abend entfenden. Instanz zurüdverwiesen. mit einer Schädigung der Gesundheit verbunden zerfägte in Berlin   der 21 Jahre alte Arbeiter Ar Die der Entscheidung des obersten Gerichtes sei, widerspreche den sozialen Ten- thur Brege in der Wohnung feiner Schwiegermutter beigefügten Gründe find nun so interessant und benzen aller neueren Gesetze über einen Granatzünder. Blöglich explodierte der Zünder für die Arbeiterschaft wichtig, daß dieses Urteil in Dienst verhältnisse, in denen dieser unter lautem Krachen und die Splitter brangen bem weitesten Streifen bekannt zu werden verdient. Standpunkt überwunden und durch unvorsichtigen in den Rörper, so daß er sofort tot Das Urteil ſtellt fest, daß der Stläger, wenn humanere Ansichten der neuen Zeit zusammenbrach. Seine in demselben Zimmer anwenen, eine Arbeit, die der Sonnenkönig von 30.000 er seinen Anspruch durchsehen will, ein Verschulüberholt ist. fende, 30 Jahre alte Ehefrau Margarete erlitt am den des Beklagten nachweisen muß, weil die so- Die Folge der Verlegung der ihm nach§ 1157 Ropf, seine fid) ebenfalls bort aufhaltende Schwieger­genannte Erfolghaftung, d. h. die Haftung für a. b. G.-B. obliegenden Verpflichtungen sei viel mutter an beiden Beinen erhebliche Berlegungen. einen erlittenen Schaden, ohne Verschulden des mehr auch die Verpflichtung zum Scha Das zwei einhalb jährige Rind des Wrege, das in Beffagten nur dort besteht, wo sie das Gesetz be- denersas gemäߧ 1295 a. b. G. B. Nur einem Rorb lag, blieb unversehrt. sonders statuiert( z. B. Eisenbahnen, Automobile). Dann entfällt diese Verpflichtung des Dienitgebers, Das ägyptische Königsgrab. Aus London   wird Es muß also vorerst das Verschulden des Beklag wenn er beweist, daß ihm die Erfüllung derselben gemeldet: Das Bergen der Gegenstände aus der bigen nicht getan. Hier hilft nur eine Umgeſtaltung ten festgestellt werden. Im vorliegenden Falle ohne sein Verschulden unmöglich war. von Grund aus, wenn eine Katastrophe vermieden Gruft des Königs Tutankhamena bei Lugor schreite: fomme mun, was die Untergerichte nicht beachtet werden soll. Riffe und Senkungen gehören im Ver­haben, die Bestimmung des§1157 a. b. G.-B. in fort: Jede Verletzung der auf den förperlichen tag die königlichen Sophas, Alabastervasen, Juwelenreits einen der Flügel des Schlosses, der den Mar Und nun fährt das oberste Gericht wörtlich methodisch vorwärts. Hooward Carter förderte Mon­aller Schloffe zu den Alltäglichkeiten. Man hat be. der Fassung der dritten Teilnovelle in Frage, wo- Schutz des Dienstnehmers oder anderer Bersonen täiden, eine Bogensammlung und Spazierstöcke zu morhof umschließt, vom Pflaster bis zum Dach wie­nach der Dienstgeber verpflichtet ist, die Dienst leistungen so zu regeln, und bezüglich der von ihm abzielenden Pflicht oder Vernachlässigung der so­genannten gesetzlichen Vorschriften oder Vor­der aufgebaut, und nur die Außenmauer, die anschn. Das Ende des chinesischen Mandarins. Nach dem lich verstärkt wurde, stehen gelassen. In anderen beizustellenden oder beigestellten Räume und Gelehrungen, neben deren das Gefet mit gleicher Zopf und den vertrüppelten Frauenfüßen hat die Teilen des Schloffes fieht man aber auf Schritt und rätschaften auf feine Kosten dafür zu sorgen, daß Geltung noch die sogenannten fachgemäßen" Vor chinesische   Regierung jetzt auch mit den Mandarinen Tritt gespaltene Säulen, die durch Holzverschalung Leben und Gesundheit des Dienstnehmers, sichten oder Vorkehrungen anerkennt(§ 170 lit. a, aufgeräumt, jenen allgewaltigen Staatswürdenträ notdürftig zusammengehalten werden. Die Regierung soweit es nach der Natur der Dienstleistung mög 171, 173 Berggesetz;§ 2 Automobilgefes, 335 gern Chinas  , deren Namensbezeichnung Mandarin erklärt den vollständigen Umbau, der allerdings Mil. lich ist, geschützt werden. Im zweiten Absatze und 336 lit. b und St. S. u. a.) ist also die Portugiesen in die europäische   Literatur einge- lionen tosten würde, nicht vornehmen zu können, da werden besondere Schutzbestimmungen für jene unter Borbehalt der Ertulpation für den Dienst führt haben. Der Mandarin in der von zwei Son es an den notwendigen Mitteln fehlt. Angesichts die­wohnen, und zwar bezüglich des Wohn- und geber nach§ 1298 a. b. G. B. ein Vernenschirmen begleiteten Sänfte, mit seinem talar   fer unzulänglichen Notstandsarbeiten helten die Sach Schlafraumes, der Verpflegung, der Arbeits- und Dienstgeber muß seine gesenliche Verpflichtung den bis zum Anie reichenden, feidenen Stiefeln und Der gefchmildten langen Gewande, Anschauungen Erholungszeit, wobei Rüdsicht auf die Gesund kennen und ihr nachkommen. Jede Vernachläffi ber Rette, die bis zum Gürtel herabfiel, mit der heit, Sittlichkeit und Religion des Dienstnehmers gung einer gefeßlich auferlegten Verpflichtung spiß zulaufenden, von einem Aristallknopf gekrönten Tas oberste Gericht sagt, daß die im zweiten die Verlegung der Vorschrift des§ 1157 a. b. ober roter over blauer Farbe war, und der Schild. beinhaltet ein grobes Verschulden und somit auch Ropfbedeckung, der je nach seinem Grad von weißer Abfay enthaltene Vorschrift, wonach der Dienst G.-B. Das Maß des dem Dienstnehmer zu pattbrille war eine Persönlichkeit von grenzenloser geber dem Dienstnehmer die mit Rücksicht auf stehenden Schadenersabanspruches bestimmt Para Machtfiille. Er war Richter und Leiter des Straf- Dr. Georg Flatow  ( Berlag J. H. W. Diet Nachs., Die Grundzüge des Schlichtungswesens", von dessen Gesundheit notwendige Erholung zu gön graph 1324 a. b. G.-B. dahin, daß volle Ge- vollzugs zugleich, er erhob die Steuern und vergab Berlin  - Stuttgart  ). Der Verfasser des bekannten Kont­nen hat und dessen Kräfte nicht in einer seine Genugtuung zu leisten ist.§ 1323 a. b. G.-B. die öffentlichen Arbeiten, und er war daneben Polimentars zum Betriebsrätegejes erläutert in fünf ſundheit schädigenden Weise überspannen soll, auch definiert der Begriff der vollen Genugtuung da- seimeister und Befehlshaber der Truppenmacht; kurz auffäßen die wichtigsten Grundfragen des Schlich. für fene Dienstnehmer gelte, welche nicht in hin, daß neben dem Schadenersatz auch der enter herrschte fiber alle und alles, mit der Willtür tungswesens, wie sie sich aus dem Zusammenhang Hausgemeinschaft mit dem Dienstgeber wohnen, gangene Gowvinn und die Tilgung der verursach eines Despoten. Erzählt man doch, daß ein von seiner von Tarifrecht, Betriebsrätegesetz und Schlichtungs.  ten Beleidigung zu leisten ist. Gottähnlichkeit überzeugter Mandarin einmal einem wesen ergeben, zugleich unter Berücksichtigung des Diese Entscheidung und noch mehr ihre Be Fluß 100 Bambushiebe geben ließ, um ihm die Lust Entwurfes der Schlichtungsordnung. Der Gegensab gründung, sowie deren Tendenz reihen fich wür zu nehmen, das Land zu überschwemmen. Das Gesamistreitigkeit und Einzelstreitigkeit" bildet den Genossen, lefet und verbreitet bie is anderen, in der letzten Zeit, ergangenen Entschlimmste aber war, daß der Mandarin gewöhnlich Stern der Abhandlung, die jeden Praktiler wie Theo­scheidungen des obersten Gerichtes an, unter denen auch ein geriffener Gauner war. Er trieb besonders retifer des neuen kollektiven Arbeitsrechts in gleicher Arbeiterpresse. wir nur jene über die Leistung des Entgelts im mit der Besetzung von Aemtern einen Handel, der Weise interessieren wird. Wiewohl in dem vorlie­Falle der Mobilisierung anführen. Diese Ent- ihn in wenigen Jahren zum reichen Manne machte. genden Büchlein das deutsche Recht behandelt wird, scheidungen beweisen, daß wenigstens bei einigen| Heute tragen auch die Staatswürdenträger der Re- wird es auch bei uns Interesse erweden.

zu nehmen ist.

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Nach Verlauf einiger Wochen ertranfte das jüngste eind des. Schweden  . Es grassierte zu jener Zeit unter den fleinen Kindern eine Art Lungenentzündung, die bereits in der Nachbar schaft mehrere Opfer gefordert hatte. Das Sind hatte brennende Wangen und schlief un­ruhig; die Frau des Schweden   fah niederge schlagen und verstört aus: fie fürchtete, daß es Lungenentzündung sei.

,, Wer die Mitte! hätte, den Doktor zu holen," sagte sie eines Abends zu ihrem Manne, nur um sicher zu sein, daß es nicht Lungen­entzündung ist."

Er gab ihr feine Antwort. Er hatte spei Kronen in der Tasche, genau so viel, wie der Besuch des Arztes tostete. Aber bis morgen abend mußte das Viertel erneuert werden, sonst war es verloren. Und er hatte sich verpflichtet, sein Wort! Uebrigens war es ja gewiß nur das Zahnen und vielleicht cine fleine Erkältung als Zugabe. Das meinte auch seine Frau selbst, wenn sie vernünftig nach dachte aber Weibsleute sind immer gern be­reit, den Teufel an die Wand zu malen.

Wir könneit nicht jedesmal den Doktor ho­Ten, wenn eines von Euch greint!" sagte er nturrisch und ging zu Bett.

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Am nächsten Morgen fragte er nach dem Kinde; es schlief. Und mittags mußte der Aelteste tim genauen Bescheid bringen falls es sich doch für nötig erweisen sollte, den Doktor zu ho len. Dem Hinde gehe es besser, meldete der Knabe.

Abends erneuerte der Schwebe sein Los, und es war die höchste Zeit damit.

Nicht alb ob er sein Kind gegen ein Lotterie Los ausgespielt hätte so einfach war die Sache nicht. In dieſem Falle hätte er ja keinen Augen­

blic gefchwankt, was er zu tun hatte. Aber so offen Legt das Leben seine Schlingen nicht aus. Er liebte seine Kinder sehr, biel mehr, als es in seiner

Natur lag, zuzugestehen. Um ihret- und um sei nes Weibes willen erduldete er Kälte und Schweiß; da er fein wollnes Unterzeug besaß, überlief es ihn eisig, sobald er mit der Arbeit innehielt. Um ihretivillen lebte er, wiewohl er sich dessen nicht bewußt war, um ihretvillen spielte er in der Lotteric. Und darum fiel es ihm ftver auf die Seele, als sich der Zustand des Stindes verschlimmerte.

Er fühlte sich schuldig, als er so mit seinem Weibe über die Wiege gebüdt saß und des Kindes schwach rafselnden Atemzügen lauschte. Lungen­entzündung", flüsterte sie, und ihre Lippen zifter ten. ,, Morgen ist Bahltag," fagte er leise, da fön­nen wir den Doktor holen." Gott   hefe uns bis dahin!" erwiderte sie und begann zu weinen. Die Kinder waren schon im Bett.

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tage.

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über die Lebensdauer des Bauwerks nicht zurüd.

Literatur.

wollte er sie züchtigen und ihr das Kind nehmen. zusammen, fast wäre ihr ein Schrei entfahren, Gott, o Gott! Sie hatten ja damals ne doch besann sie sich, wer es sei, und lächelte ihn Arbeit gehabt, und Kaufmann und Bäder hatten verirauensvoll an. Er aber schaute gleichgültig ihnen den Stredit verweigert. Aber dies galt dem drein. Er war gekommen, um nach den Kinde lieben Gott gleich, er verlangte mur um so mehr zu sehen, und er hatte gehofft, seine Frau sahlafend Unterwerfung. Und sie wollte sich ja unterwerfen! zu treffen. Es war ihm nicht darum zu tun, seine Sie wollie alles dulden und leiden, alles Gefühle zur Schau zu tragen, und noch weniger hinnehmen, was ihr Gott auferlegte, wern sie wollte er eingestehen, daß er die Sache ernst irur das Kind erhalten durfte. Sie fant auf nahm. Ich wollte sehen, wieviel Uhr es ist," den Boden hin, weinte, betete und flehte lange, fagte er tur; und ging an der Wiege vorbei zur lange. Viele Worte hatte sie nicht, und die rech- Uhr, ohne sein Weib anzusehen. Aber sie ließ sich ten Gebete wollten sich nicht einfinden. Aber ihre nicht abweisen, sie wußte so gut wie er, daß er Wünsche beteten für sie, eindringlich, untlam mit der Uhr niemals zu schaffen hatte, da sic ja mernd, saugend gleichsam, und sie verwuchsen jeden Morgen zuerst auf war. Wir behalten mit ihrem Wesen zu etwas Unbezwingbarem, das unser Kind- Gott läßt uns unser Sting behal­mit der Allmacht tämpfte, um ihr ihren Seger ten! sagte sie schnell und ging hinaus, um Wasser abzuringen. Sie betete, bis sie nicht mehr sie selbst zum Staffee aufzusetzen. Er benutzte die Gelegen war und vergaß ihr eigenes Dasein; sie betete, heit, sich über die Wiege zu beugen. Des Kindes daß ihr Herz hämmerte; sie betete sich in Etstase Atemzüge waren ruhig, es röchelte nicht mehr.---­hinüber, bis sie Gott fah. Er zog sich an.

Auch der Schwebe legte sich schlafen und feine Frau tat, als wolle sie gleichfalls zur Ruhe gehen, aber sie blieb auf. Sie wollte bei ihrem einde wachen, sie wagte nicht zu schlafen, aus Und als sie wieder zu sich lam, fühlte sie sich Furcht, es tönnte ihr inzwischen genommen mer matt, aber unbeschreiblich erleichtert. Nun mar den. Ihre Augen schienen gebrochen, und ihr Gesie Gottes sicher, er fonnte ihr Kind nicht nehmen. ficht war schmerzerfüllt, während sie leise durchs Sie hatte einmal einen Laienprediger vom Gebete Bimmer ging und berumhantierte, und jedesmal sagen hören, ein Mensch könne so beten, daß wenn sie bei der Wiese stehen blieb, rannen ihr Gott   ihn erhören müsse; und sie hatte gebetet, wie die Tränen über die Wangen, und ihr Gesicht es mur eine Mutter fann, die ein frantes Stind zuckte. Bis morgen würde es zu spät fein; und hat. Der Prediger hatte hinzugesetzt, daß auf einer fie würde ihr Kind verlieren, weil sie zu zit var folchen Gebetserfüllung nie Segen ruhe, aber das und nicht beigeiten den Doftor holen tonnie. schob sie beiseite nur ihr sind mußte leben. und es würde leben.

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Sie litt, und die Angst ergriff ste tie Angst vor Gott  . Er gebot ja über Leben und Tod; und starb das Kind, so hatte er es genommen. Gott   ist so rasch dabei, den armen Leuien St: n- der zu geben, aber er vergißt manchmal, ihnen Nahrung zu verschaffen!" So hatte sie in einem Augenblick der Verzweiflung gesagt, amals als fie das Kleinſte erwartete. Sie hatte es sogleich wieder bereut. Nun aber wollte   Gott sich an rächen und sie für ihren Protest strafen. Er hatte ihr das Kind ans Herz wachsen lassen; und run

Sie hatte dem Sind eine Flasche mit warmen Waffer in die Wiege gelegt und so oft es erpachte, gab sie ihm etwas Brustsaft. Sie war ruhig und gefaßt, schlummerte von Zeit zu Zeit ein wenig ein, war aber wach, sobald das Kind sich rührte. und fo wurde es Mitternacht und schlug eine und was und die im Halbschlummer vor der zwvei

Während er Kaffee trant, wechselte er ein paar furze Säße mit der Frau: Er sei fest cit schlossen, den Doktor zu holen, sobald er abends seinen Wochenlohn bekommen habe. Wäre die Hilfe des Doktors überflüssig, um so besser; das Geld wäre gut angewendet. Hierauf spannte er den Stober auf den Rüden und ging."

Aber die Besserung war nur vorübergehend gewesen. Im Laufe des Morgens begann das Sind, ärger zu röchelit als zuvor, und vormittags ward das Röcheln zur Atemnot. Das Herz der Mutter erstarrte in Entsezen. Ihr Gottbertranen verblich, der Zweifel pacte sie mit Machi, und wiederum versuchte sie zu beten. Aber es wollte nicht gehen; es war, als ob Gott ihr entschläpfe, so oft sie seiner beinah habhaft geivorden war. Da erhob sie sich, von Verzweiflung zerrissen, und fen, ihn bitten, um jeden Preis zu kommen und stürzte zur Tür hinaus. Sie wollte zum Arzt leu­

Wiege faß, ging leise die Tür auf, und ihr Mann ihr Kind zu retten. trat im bloßen Hemde ein. Sie fuhr vor Angst

( Fortsetzung folgt.)