19. Jänner 1925
auch hervor, daß Dr. Bacran nur demonstrie von Nowakowsky an Schwabe und von diesem weiter! ren wollte. Im alten Desterreich haben die sche- an Baeran verraten wurde.
Kleine Chronit.
Explosion eines Lokomotivlessels. Rom , 17. Jänner. ( Stefani.) Bei Avezzano explodierte ein Lokomotivkessel. Bier Eisenbahnarbeiter wurden getötet, drei schwer verlegt.
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chischen Abgeordneten gleichfalls technische Obstrut. Baeran wird nicht nur Spionagetätigkeit zur tion betrieben und mit schweren Tintenfässern herum- Laft gelegt, man bezeichnet ihn vielmehr auch als geworfen. Damals hat aber fem Staatsanwalt ein Inspirator, obzwar man dafür keine Beweise Der Zusammenbruch der Mart. Einschreiten für notwendig gehalten. Nach der An- hat, als den Bericht der Brünner Polizeidirektion. Am 11. Jänner haben die französischen sicht des Verteidigers könne der Paragraph, der gegen Der Verteidiger wendet sich dann scharf gegen Truppen den Vormarsch ins Ruhrgebiet aufDr. Baeran angewendet werde, nur in Betracht tom das Regierungsblatt in Breßburg, das Sturz eines Flugzeuges ins Meer. Balermo, genommen. An diesem Tage bekam man für men, wenn eine dem Abgeordnerenhaus fern geschrieben hat, daß die Geschworenen von der 17. Jänner. Ein von einem Gewitter überraschtes eine tschechische Krone 296 Mart, worauf ein stehende Person die Sigung zu stören versuch: Schuld Baerans überzeugt sind und ihn sicher Flugzeug suchte hier Schup, indem es an der Küste rapides Fallen und selbst den größten Peſſi hätte. Der zweite Paragraph, der gegen Dr. Bac- verurteilen werden. Gleichzeitig wendet er sich landen wollte. Die aus sieben Biloten bestehende ran herangezogen werde, sei aleichfalls in diesem gegen den Minister Stransky, der gesagt hat, Bejagung stürzte ins Meer. Vier erran. misten in Erstaunen sezendes, rasendes Fallen Falle nicht anwendbar, da durch den Wurf nicht fene daß auf der Geschworenenbant fieben Frauen ten, brei erreichen, schwer verletzt, die Stüfte. der Mart einfeßte. Am 13. Jänner bekam man Gefahren herbeigeführt wurden, die eine Anwendung fizen und daß man ihnen schon etwas einreden dieses Paragraphen notwendig machen. Betreffs der und sie überzeugen werde. In Preßburg hat Gefährlichkeit der Füllung der Bombe gehen ja selbst sich fein Staatsanwalt gefunden, der gegen dieses die Gutachten der Sachverständigen auseinander. Blatt eingeschritten hätte, während man in Brünn Betreffs der Spionageaffäre Baerans erklärt ein Blatt sofort beschlagnahmt, weil es schrieb, daß Dr. Eiselt, daß alle Annahmen, geschweige Beweise, alle Zeugen im Baeran- Prozeß als verdächtig befehlen, nach denen auf eine Spionagetätigkeit Bae trachtet werden. rans geschlossen werden könnte. Das Beweismate. rial beruhe auf Angaben von Ronfidenten. Selbst Oberstleutnant Soukup ist sicher einer Mystifika tion zum Opfer gefallen. Dent Staatsanwalt set es nicht gelungen, Dr. Baeran eine Spionagetätig feit nachzuweisen. Man hat ihm auch nicht nachweijen fönnen, daß er für seine Spionagetätigkeit irgendeine Entschädigung erhalten hat.
Gegen Dr. Baeran sei, auch während der Dauer der Verhandlung-- von Preßburger Blättern gehetzt worden und der Staatsanwalt habe dagegen nicht eingeschritten. Die Verteidiger ersucht zum Schlusse um den Freispruch Dr. Bacrans. Die Geschworenen mögen sich auf keinen Fall von nationalen Momenten leiten lassen.
Bereinigten Staaten verbrauchen jährlich drei MilWie Amerika für Papier sorgt. Die Zeitungen der lionen Klafter Holz, und die Fichten, die man dazu verwendet, bedürfen einer Zeit von vierzig Jahren, um schlagreif zu werden. Wie in der„ Umschau" berichtet wird, trägt man schon jetzt Sorge, um diesen Holzbedarf für spätere Seiten sicherzustellen. Es würden Die Zeugen gegen Baeran seien durchwegs 30.000 Quadratmeilen unbenußten Landes in 40 Abtonfidenten, denen es nur darauf ankouuni, fchnitten mit Fichten bepflanzt, und durch diefe weit ihre eigene Lage zu verbessern und die alles angeben, vorausschauenden Maßnahmen wird es den amerika . was man von ihnen verlangt. nischen Zeitungen nie an Papier fehlen. Die zwei Der Bolizeibericht über Baeran ist von Millionen Tonnen Zeitungspapier, die gegenwärtig dem Gedanken befeelt, alles, was in Brünn seit dem in den Bereinigten Staaten täglich bedrudt werden, Umsturz geschehen ist, Boeran in die Schuhe zu schie- ftellen ein Band von der Breite einer gewöhnlichen ben. Beweise hat man jedoch für keine Behauptung, Tageszeitung dar, das über 64 Millionen Kilometer es heißt nur immer: Man glaubt, es heißt usw. Tang ist, sich also am Aequator 1600 mal um die Erde legen ließ.
Dr. Goller befaßt sich dann mit dem Verhältnis der Deutschen zu den Tschechen und erklärt, daß es solange Hochverratsprozesse" gegen Deutsche geben wird, solange sich die Deutschen hier nicht zu Hause fühlen werden. Bon diesem Standpunkte müsse man speziell das Verbrechen Schwabes betrachten. Zum Schluffe fordert Dr. Goller die Geschworenen nochmals auf, nur nach Recht und Gewissen zu entscheiden.
für eine tschechische strone schon 300 Mart, am 15. Jänner 339 Mart, am 16. Jänner 458. am 17 Jänner 509 und gestern gar 630 Mark. An der Prager Börje bekam man 100 Mark für 16 einhalb Heller. Ebenso sind natürlich auch alle anderen Währungen im Verhältnis zur Warf gestiegen. An der gestrigen Berliner Börje mußte man für einen Dollar 24.000 Mart bezahlen, für ein englisches Pfund 107.000 Marf, für einen holländischen Gulden 9100 Marf, für einen Schweizer Franken 8570 Mark. Am grellsten wird vielleicht der Verfall der Mark durch ihr Verhältnis zur öftereichischen Strone gekennzeichnet. Die österreichische strone galt lange( abgesehen vom russischen Rubel) für das Beispiel einer Währung. deren Eine neue Einstein- Expedition. Der Leiter der Verfall einzig dasteht und nicht übertroffen legten englischen Expedition nach den Weihnachts. werden kann. Nunmehr nähert sich die deutsche inseln, H. Spencer Jones, dem es bei der Sonnen- Marf mit unerhörter Schnelligkeit dem Wert finsternis am 21. Dezember infolge der Bewölkung der österreichischen Krone. Am Tage der Ruhrnicht gelang, die Einsteinſche Theorie nachzuprüfen, befeßung hatte die Mark noch einen etwa neun erklärt in englischen Blättern, daß in dem neuen Jahr eine neue Expedition zur Untersuchung der Einfachen Wert gegenüber der österreichischen freinfchen Relativitätstheorie unternommen werden Serone, gestern nur noch den dreifachen, das der u. a. ausführt: Der Prozeß gegen Dr. Baeran müsse. Eine totale Sonnenfinsternis wird am heißt, eine Mark kostet nur noch drei öster-. ist ein wichtiger. Er hat ja auch im weitesten Aus10. September 1923 in Nordamerika und Südkalifor. reichische Kronen. Ein Land mit einer so hoc) land Beachtung hervorgerufen. Die Verwicklung in diesem Prozesse hat es mit sich gebracht, daß der Fall weist in seiner Entgegnung darauf hin, daß der 87 nien sichtbar sein, und es wäre daher sehr wünschens entwickelten Industrie, einer intensiven Land. Grwert, eine Expedition auszuristen, die in Amerika wirtschaft, einer hochqualifizierten Arbeitervor das Schwurgericht gebracht wurde. Hätte Bac- von der Verteidigung falja ausgelegt wurde. ran die Bombt nicht geworfen, so wäre die Sache weist auch den Vorwurf zurück, daß das National- während dieſer Sonnenfinfternis Photographien auf schaft, hat eine Währung, die immer mehr der nimmt. Die Aufgabe, den Streit über die Relativi. jenigen eines Bettlerstaates gleicht! verteidigungsministerium ein schlechtes Gewis sen habe, wenn es dem Oberstleutnant Sou! up tätstheorie endgültig zu schlichten, ist so wichtig, daß nicht gestatte, anzugeben, welche Sprachen er spricht. lewiſſenſchaftlichen Versuche gemacht werden Bacran müsse mit Schwabe auch in der unter- müssen. Wenn die von den Beamten des kaliforni. Das Ausland wird, da die Bedrückung der Deut- suchungshaft in Verbindung gestanden sein. Die Schen Lid- Observatoriums in Nordwestauftralien geschen in diesem Staate bekannt ist, darauf peinlich Spionage sei vor das Schwurgericht gekommen, weit machten Aufnahmen von der letzten Sonnenfinsternis sehen, ob in diesem Prozeß nach Recht geurteilt wire. man nur eine Verhandlung maden und man an- fein einwandfreies Ergebnis liefern, dann muß das Die Vergangenheit des tschechoslowakischen Parla dererseits gerade Geschworene zu Richtern der emmtes ist eine furze, dafiir aber umso traurigere. Angeklagten machen wollte, um zu verhindern, daß Es geschahen dort Dinge, die man nicht nennen dürfe, gesagt werde, der Senat sei zur Verurteilung diftiert wenn man nicht bestraft werden wollte. Dr. Goller schildert dann die bisherigen Hoch verratsaffären in diesem Staate und ermahnt die Beschworenen, zu den bisherigen Blamagen nicht noch eine neue hinzuzufügen.
Nach einer viertelstündigen Pause spricht Verteidiger Dr. Goller
vor einem Senat verhandelt worden. Die Berhandlung wurde auch deshalb so oft vertagt, weil man beide Anklagen vereinigen wollte.
wurden.
Der Staatsanwalt
Er
Vert. Dr. Stein und Dr. Golfer weisen die Angriffe des Staatsanwaltes in cinem furzen Schlußwort zurüd.
Bei der Stinkbombenaffäre müsse man bedenAngek agter Dr. Baeran fen, daß der Paragraph 87 nur von Eisenbahnen, Beförderungsmitteln usw. spricht und daß das Par- ergreift dann selbst das Wort und erklärt, daß er lament nirgends genannt ist. Diesen Baragraph Spionage betrieben, nie ein Heber gewesen sei. Er hat auch nie Spionage betrieben, was er ja gerne eingestehen anzuwenden, sei ein ehter gewesen. Die Folgen, welche die Anflageschrift anführt, find beim Bomben- önnte, da er zum Nationalheld werden würde. Es liegt juristisch nichts gegen ihm vor, nur politisch. doch in jedem Falle eine Unterbrechung der Siyung dieser Prozeß werde ein Schulbeiſpiel bleiben für
murf nicht eingetreten. Und eine Obstruktion, die
herbeiführen will, kann man doch nicht mit Para
tei in der Opposition sein kann.
einen Rechtsirrium. Er leide unschuldig für einen dritten. Mit Berachtung weist er ferner
graphen totschlagen, da heute die, morgen jene Par» die Behauptung zurück, daß er Geld erhalten hätte. Zu der Besprechung der Spionageaffäre über. Er jei durch ein Testament Milionär geworden, habe gehend, erklärt Dr. Goller, daß Spionage auf alle aber nichts für sich behalten. Fälle zu verurteilen jei als eine zumindest unfaire Handlung. Er befaßt sich dann eingehend mit dem
Angeklagter Schwabe
Falle Schwabe und vergleicht ihn mit dem Falle erklärt mit aller Bestimmtheit, daß er erst in der Baeran. In beiden Fällen ist bei feinem wichtigen Untersuchungshaft erfahren habe, daß es sich um Dokumente flar nachgewiesen worden, ob es tatsäch. Spionage handelt und daß er sich vollkommen lich von einem der beiden Angeklageen verraten unschuldig fühle. Mehr brauche er nicht zu tourde. Die Anklage beruht auf Indizien. Die Do- fagen. fumente wurden von verschiedenen Beuten verraten; Der Vorsißende unterbricht hierauf um da aber der Stonfident sagte, daß die Sachen in 7 Uhr 15 Minuten die Verhandlung auf morgen Brünn verraten wurden, nimmt man an, daß alles 9 Uhr vormittags.
Der Lotterieschwebe.
Bon M. Andersen Regö.
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Sie lief und lief bis zum anderen Ende des Dorfes. Der Arzt war eben im Begriffe, feine Kranfer besuche zu beginnen und sagte, er werde im Laufe des Vormittags fommen.
Ob er nicht möglichst bald fommen fönne? Er wollte schen, erwiderte er furz. Sie wollte ihm anflehen, doch nur ja sogleich zu kommen, wagte es aber nicht, aus Furcht, daß er dann vielleicht gar nicht täme. Stumm sah sie ihn an und brach in Tränen aus. Er aber summte, ihr den Rücken zukehrend, vor sich hin und fing an, in seinen Belztaschen zu wählen. Und sie lief wieder heim.-- Wenn nun auch der Tektor sie im Stiche ließe oder zu spät fäme! Er ging wohl zuerst zu den anderen, die bezahlen fonnter.
Allein der Arzt ließ nicht auf sich warten, obwohl er wußte, daß hier nichts zu verdienen war. Eine halbe Stunde nach der Rückkehr der Frau trat er in die Stube, warf seinen Ueberrod ab und wärmte sich sorgfältig am Ofen, um dem Kinde feine kalte Luft zu bringen. Dann fuiete er an der Wiege nieder und lauschte. Als er sich wie der erhob, war er zornig.„ Warum zum Ruckud haben Sie mich nicht früher gerufen?" fragte er entrüstet. Die Fran wandte sich meinend ab. Er legte die Hand auf ihre Schulter, saate aber nichts schrieb dann mit Bleistift etwas in sein Notizbuch riß das Blati heraus und gab es ihr.
statt wie sonst zum Holzschuppen hinüberzugehen und einen Schlud zu nehmen, trat er auf einen Felsvorsprung und spähte hinab nach dem Tale und der Stadt. Er sehnte sich danach, daß der Werffeiter fäme und den Lohn ausbezahlte, so daß er heimgehen könnte.
Endlich kam der Direttor und rechucte ab, und der Schwede machte sich auf den Seinnveg. Wie betäubt ging er vorwäris, niederge fajlagen und feiner Sinne nicht möchtig, und ehre er es wußte, war er daheim.
Als er in das Haus trat und ihm Moschus geruch entgege: drang, zitterten die Stnie unter ihm. Auf Soden trat er in die Stube. Da triete sein Weib, wie immer in den letzten Tagen, vor dem Kopfende der Wiege, und die kinder itan den um sie herum und schluchyten.
Wo haben die Quellen des Stummers ihren Ursprung, daß sie im Mutterherzen nie aus trockner? 3um fünften Male schloß die Frau des Schweden einen ihrer Kinder die Augen, und sie trauerte gleich start und fügte ihren neuen Verlust zu den alten, die die Zeit nicht zu verwischen vermocht hatte. Und wie mag es zugehen, daß eine Mutter diejenigen Kinder am meisten liebt, die am meisten entbehrt, die ihr die größten Sorger bereitet haben? Ihr erstes Kind hatte acht Jahre im Bette gelegen; und als es acht Jahre alt war, starb es. Seitdem waren bald neun Jahre verstrichen. Acht Jahre täglicher Sorge und Pflege mit einem Sinde, das infolge der Krankheit un leidlich geworden war. Und dennoch hatte sie gekämpft, es zu behalten; dennoch hatte sie es nicht vergessen fönnen, sondern weinte, so oft etwas sie daran erinnerte. Sie hatte andere nach An diesem Nachmittag kam der Senabe nicht diesem benannt auch das legte. Sie waren alle in den Steinbruch, und da ahnte der Schwede gestorben und hatten den Schmerz in ihr lebendig Schlimmes. Und wie der Nachmittag verging, erhalten. Sie hatte so viele Träner vergossen, daß ohne daß der Junge sich zeigte, wurde er unruhig, ihre Augen gar leicht zum Weinen zu bringen und es ging schlecht mit der Arbeit. Ab und zu waren; der weiche Klang einer Stimme ließ sie warf er Minenbohrer und Hammer weg, doch überfließen.
Problem eben von neuem erforscht werden.
Ein Kunstwert aus der Steinzeit. Eine der älte. ren Steingeit entstammende, etwa 15 Zentimeter hohe Figur, die aus dem Elfenbein eines Mammutzahns geschnigt ist, wurde kürzlich in einer Grotte in Lezpugne im franzöfifchen Departement Haute- Garonne gefunden. Die Statuette ftellt eine Frau dar und fieht nach dem Urteil Sachverständiger auf ein Alter von 20.000 bis 60.000 Jahre zurüd.
Die grundlegende Ursache dieser Katastrophe Deutschlands ist die Bejegung des tuhrgebietes, die Besetzung der Kohlenkammer Deutschlands , ſeines wirtschaftlichen Herzens. Der deutschen Industrie droht der Entgang der Ruhrkohle, die bisher den größten Teil des Sohlenbedarfs Deutschlands gedeckt hat. Wenn die Induſtriellen ihre Unternehmungen in Gang halten wollen, dann müssen sie englische Stohle faufen, zu deren Beschaffung englische Devisen und Baluten notwendig sind. Daher die Nachfrage nach Edelvaluten. Was den Wertverfall der Mark so beschleunigt ist das Treiben an der Berliner Börse. Wie Shänen stürzen sich Deutschlands BerufsspekuEin sträfliches Bubenstück. Lanten auf die Marf, um sie vollends zu ruis Prag , 17. Jänner. Der Ingenieur der böhm nieren, eine allgemeine Marf flucht hat mährischen Maschinenfabrik Franz Maři fuhr eingeseßt. Niemand will mehr einen Wert beam 25. August 1922 auf einem Motorrad durch das halten, der ihm unter der Hand zerrinnt. Es Dorf Bavoryn. Beim Dorfeingang fah er zufällig drei braucht nicht des näheren ausgeführt zu wergroße Schuh zweden auf der Straße liegen, den, welch fürchterliche Folgen der Kurssturz fuhr er jedoch auf eine Unzahl solcher Nägel auf, so für Deutſchland , insbesondere für seine Arbei boß ihn die Bneumatik am Rade zerrissen wurde. Die terschaft hat. Eine unheimliche Teuerung wird Gendarmerie stellte feft, daß die Nägel von Franz die Folge sein, die dem deutschen Arbeiter die Unger und Johann Elger, beide aus Hostivař, Lebenshaltung geradezu unmöglich und aus absichtlich auf die Straße gelegt wurden, damit Mo. dem deutschen Bolf ein Bolf von Bettlern torfahrer und Automobile zu Schaden kommen. Unger macht. Der französische Imperialismus im geftand, daß er die Nägel feinem Bater entwendet Bunde mit der internationalen Börsenspekulahatte; er fei aber zu feinem Borgehen von Elger tion vernichten so den lezten Rest von Deutschverleitet worden.- Die beiden Purschen hatten sich lands Wohlstand. heute wegen öffentlicher Gewalttätigkeit zu verant worten. Unger wurde zu sechs Wochen Kerker, bedingt auf ein Jahr, verurteilt; Elger wurde frei gesprochen.
denen er noch ausweichen konnte. 600 Meter weiter
Ruhrfrise und tschechoslowakische Kohlen produktion. Die ,, Vossische Zeitung" meldet: Die tschechoslowakischen Kohlenwerke haben zu
Die zwei Kleinsten weinten, als sie die Mut Dieses Lied schien ihn versöhnlich zu stim ter meinen sahen; sie hinger so sehr an ihr. Aber men. Auf die Frau aber wirkte seine Tendens die Ursache ihres Summers war ihnen fremd. aufstachelnd, und es viel ihr schwer, sich ihm zu Nur der Aelteste verstand und ging still un her; unterwerfen, obwohl es im Gesangbuch ſtand. die beiden anderen hatten den Tod nie gesehen. Und die Trauer des Mannes tam ihr wider.värtig Mutter, warum weint Schwesterchen nicht vor meint Schwesterchen nicht vor so sehr, daß ihre Tränen versiegten, seit sie mehr?" fragte das fünfjährige Mädchen ,, Weil ihn abends dasigen fah in betruntenem Schluch sie beim lieben Gott ist, mein find."-Aber zen und Weinen.. was tut Schwesterchen oben beian lieben Gott, Mutter?"-Sie spielt mit ihren fleinen Ge schwistern, mein Kind," sagte sie mit tränener stidter Stimme.
Glückliche Kinder, die nichts fühlten! Wenn die Mutter nicht da war, schlichen sie ich in die aute Stube und betrachteten neugierig die kleine Schwester, die so still dalag und so weiß, mit Kupferschillingen auf den Augenlichern. Und der Knabe, der sieben Jahre alt war und ins in derheim ging, erzählte den anderen Kindern wichtig, daß er eine Schwester habe, die tot fei und ganz still da liege. Und die anderen Kinder im Heim bewunderten ihn und wollten ihm Griffelstückchen geben, wenn sie mitgehen und seine merkwürige Schwester sehen dürften.
An den Tagen nach des Kindes Tode ging der Schwede nicht zur Arbeit. Er sprach nicht und antwortete nicht, wenn die Frau ihn anredete, log bis Mittag im Bett, stand dann auf, legte sein Sonntaggewand an und ging in die Stadt.
Wenn er abends nach Sause fem, ar er beirunken. Dann sette er sich vor die Leiche und schluchzte und richtete Selbstvorwürfe gegen sich, die die Frau nicht verstand. Und die Kinder muß ten ihm Stircher lieder vorsingen.
Ein Lieb aber mußten sie immer und immer wiederholen, und er saß dabei und lauschte mit umflorten Bliden und gefalteten Händen. Es war das Lich , in dem das toie Seind darob triumphiert, daß es dieser fündigen Welt entlommen sei, feinen trauernden Eltern Trost zuspricht und ihnen ihre Kurzsichtigkeit vorwirft.
Es war am Mittwoch, vier Tage nach dem Tode des Kindes. Der älteste Snabe batte an den vorhergehenden Tagen die Erlaubnis bekommen, feiner Mutter zu Sand zu gehen; heute war er wieder in der Schule. In der Zwischer pause faß er in der Klasse und lernte seine Aufgaben; er hatte keine Luft, wie die anderen Kinder drau Ben umherzulaufen und mit Schnee zu werfen. Da hörte er von der Straße her ein Gejohle, und ein Junge fam hereingestampft und rief ihn hinaus, während andere lachend in der Tür standen. Da mußte es irgend einen Spaß geben und er schlenderte hinaus, um zu sehen, was los sei. Auf der Straße hatten die Jungen einen Streis um einen Betrunkenen geschlossen. Sie bewarfen ihn mit Schnee und stießen einander auf ihn, während er unter grenzenlosem, ausgelassenem Jubel hin und hertaumelte, um sie zu fangen. Der Senabe erkannte mit jähem, schmerzlichen Schreck den eigenen Bater. Er konnte der Anblick nicht er tragen, lief in das Schulzimmer zurück, und verbarg sich in einem Winkel vor dem grausamen Spott der Kameraden. Da fand ihn der Schul fehrer, wie er zitternd in der Ede fauterte. Die anderen Knaben mußten erzählen, was geschehen sei. Wie herzlos Kinder doch sind"! fagte der Lehrer, flopfte ihm auf die Wange und ließ ihn heimgeher. Zu Hause erzählte er der Mutter das Geschehene, weinte und schlief auf ihrem Schoß ein. Er war ganz erschöpft vor Erregung.
( Fortsetzung folgt.)