20. Jänner 1923.
Die Universität.
Die Universitäten, vor 75 Jahren eine der Hauptstüßen der bürgerlich- liberalen Revolution,
Gegen den weiteren Bormarsch.
sind heute ein Hort der Reaktion, der Tummel Boincaré:„ Die Attion trägt teinen militärischen Charakter."
plaß der rückständigsten und wirklichkeitsfremde sten Weltanschauungen. In der Regel erflärt man diesen Wandel damit, daß das Bürgertum nach Erreichung der politischen Vorherrschaft, und
Antwort auf diese Heuchelei.
Telegramme.
Cene a.
Versuchte Militarisierung der Ruhrbahnen.
Paris , 18. Jänner. ( Havas.) Die Deputier tenfammer nahm mit 371 gegen 143 Stimmen Berlin , 19. Jänner. ( Wolff.) Die Reichs| Ueberschüsse zugeführt werden. Sollte also durch nität des kommunistischen Deputierten den Antrag auf Aufhebung der Immuder damit verbundenen wirtschaftlichen Macht zum regierung hat durch ihren Geschäftsträger in die Schuld der deutschen Behörden oder der In Cach in an, welcher wegen seines Angriffes reaktionärsten Faktor gegen jene Alaise geworden Varis unter dem 17. d. die französische Regie dustriellen die Förderung unter die gegenwärtige auf die äußere und innere Sicherheit ist, an deren Seite es einst marschierte, als es rung darauf aufmerksam machen lassen, daß die Ziffer herabsinken, so würden dadurch möglicher des Staates verfolgt wird. Die Sigung der den Kampf gegen den Feudalismus aalt. Das ist französisch- belgischen Truppen bei einem weiteren weise alle Kohlensendungen nach Deutschland ver- Deputiertenfammer nahm einen sehr stürmischen die Wahrheit, aber es ist nur die halbe Wahrheit. Bormarsch über Dortmund in das Gelände hindert werden. Ich bitte Sie, die deutsche Re Berlauf. Die Kommunisten versuchten, die Präsi Die Ursachen liegen tiefer, fie liegen nicht nur in deutscher Garnisonen gelangen würden. gierung für alle Fälle hierauf aufmerksam zu dialtribüne zu stürmen, doch eilten Deputierte des der Veränderung der Denkungsweise der Bour Darauf hat Poincare dem deutschen Ge- machen." geoisiejugend, welche den Großteil der Studenten- schäftsträger folgende Note zukommen lassen: Zentrums und der Rechten zum Schuße des PräSerr von Hoesch ist beauftragt worden, Herrn fidenten herbei. Es kam zu Tätlichkeiten, schaft bildet, sondern auch in einer Veränderung Sie haben mich mit 3cem Brief vom Boincare u. a. zu antworten: Die deutsche Re- an welchen etwa 50 Deputierte teilnahmen, von des Charafters der Universität, der sich freilich bentigen Tage wissen lassen, daß sich die deutsche gierung hält jede weitere Erörterung des Zwedes denen einige mit geschwollenen Wangen aus dem jeit einem Jahrhundert und länger schon vorberci Regierung verpflichtet glaubt, rechtzeitig die Auf des französisch - belgischen Einmarsches für über- Sigungsfaale geführt wurden. Hierauf lehnte die tete, aber erit heute seinen Höhepunkt erfangt hat.( merksamkeit der französischen Regierung auf die füffig. Sie kann nur ihrer Verwunderung dar Deputiertenkammer mit 372 Stimmen gegen 171 Ursprünglich waren die Universitäten die Tatsache zu lenken, daß falls die französischen über Ausdruck geben, daß die fran öfifche Regie- Stimmen den Präjudizialantrag des Deputierten Mittelpunkte des geistigen Lebens. Das Wissen, und belgischen Truppen ihren Vormarsch auf deut rung den vor aller Welt offenfundigen Charakter Lanfonte ab, welcher darauf abzielte, die Ent damals noch nicht so vielseitig und so umfangreich, fches Gebiet fortseßten, sie auf Gebietsteile ge- ihrer Aktion auch jest noch ableugnen zu können scheidung der Deputiertenkammer über die Aus daß es ein Menschengeist nicht hätte umfassen fön langen würden, wo sich deutsche Truppen befin- glaubt. Die Unmöglichkeit, die Stohlen für Repa- lieferung des Deputierten Cachin bis zur Vornen, fand hier unter der Lehrerschaft seine hervor. den. Ich habe die Ehre, Sie daran zu erinnern, rationszwede und für den Bedarf des besetzten lage der notwendigen Dokumente an einen besonragendsten Vertreter. Gewiß war schon damals daß die von der französischen und belgischen Re- Gebietes auf ordnungsmäßigem Wege zu liefern, deren Kammerausschuß zu vertagen. die geistige Bedeutung von Professoren sehr ver gierung unter Mitwirkung der italienischen Reist nicht die Folge des Verhaltens der deutschen schieden: Neben faustischen Naturen, die unter gierung getroffenen Maßnahmen, un Deutsch Regierung oder einer anderen Stelle, sondern die Seelenfämpfen und Gewissensnöten nach Wahr- land zur Lieferung der an Frankreich geschuldeten Folge des rechtswidrigen Einmarsches. Die franheit rangen, gab es trodene Buchgelehrte vom Stohle anzuhalten, in keiner Weise den Charakter zösische Begründung läuft auf die Behauptung Typus" Wagner", deren Wissen im besten Falle einer militärischen Operation trägt. Ich bin ver- hinaus, daß Frankreich deshalb immer zu grö Düsseldorf , 18. Jänner. ( Havas.) Die Ber Gedächtnisarbeit war, ein Sammeln aus den pflichtet, darauf aufmerksam zu machen, daß die beren Formen des Unrechtes befugt sei, weil das treter des Syndikats der Eisenbahnangeſtellten Büchern und Werfen anderer. Aber ob dieser von der deutschen Regierung und den Ruhrindu uerit begangene Unrecht, der Einmarsch in das haben heute mit den den Eisenbahnbetrieb fonoder jener Typus, die Lehrenden waren in erster strieffen eingenommene Haltung es den alliierten deutsche Gebiet, von Deutschland nicht unterstützt rollierenden französischen Offizieren tonferiert. Linie Lernende und Strebende. Und Lernende und Behörden unmöglich macht, auf gütlichem Wege worden ist. Im übrigen weist die deutsche Re- Die Vertreter des Syndifats wurden aufgefordert, Strebende und Wiffensdurstige und Wahrheits- vorzugehen, aber vielmehr wingt, die zu liefernde gierung darauf hin, daß die Ausführung der den Dienst fortzusehen. Als die Eisenbahner aber sucher waren die Schüler, die in der Universitäts Kohle zu requirieren und Umleitungen in erfor Drohung. Für Deutschland lediglich den verblei die Frage aufwarfen, ob sie das Recht zu streiken Stadt zusammenströmten, um den Worten eines derlichem Maßstabe vorzunehmen. Die Alliierten benden Rest der Schlenproduktion freizugeben, hätten, erwiderten ihnen die Frazosen, ein Streit berühmten Meisters zu lauschen. Irgend ein be- haben im Augenblick die Pflicht, vor allem für ein neuer Rechtsbruch sein würde, weit würde nicht geduldet werden. ftimmter Bildungsgang war für die Universitäts - die Abwicklung der völligen Reparationsleistungen nach dem Vertrag von Versailles der notwen Die technische Mission übermittelte den Gru hörer nicht vorgeschrieben, ebensowenig wie irgend fowie für die Bedürfniffe des Ruhr- und links dige Bedarf Deutschlands den Vor- bendirektoren den Auftrag, nach welchem die Koh ein Alter. Neben Senaben jaßen reife Männer rheinischen Gebietes zu sorgen. Den anderen Tei- rang vor den Reparationsfordelenrequifitionen am 19. d. früh begin unter den Hörern. Was diese auf der Universität len Deutschlands werden die darnach verbleibenden rungen hat." nen werden. Die Stohlen- und Kotssendungen suchten, war nur die Wissenschaft an sich, daß nach Frankreich gehen ohne Zwischenfälle vor sich. Wissen als Selbstzwed. So hoch geehrt und gelehrt auch ein Doftor im Mittelalter war, in durch Rücksichten, vielleicht auch in der Sorge um| reichen Eltern sein," man schrieb einfach einen Für Pflichterfüllung verhaltet. Geld oder Stellung ummünzen ließ sich das Wis- ihre Existenz, nicht mehr so rücksichtslos und nur jahrzehntelangen Bildungsgang vor und das beDüsseldorf, 18. Jänner. ( Wolff.) Der Präſen damals nicht so ohne weiteres. Das ist leicht der Wahrheit dienend waren, wie sie es fein trogene Volf beugte sich noch respektvoll vor den ident des Landesfinanzamtes Düs begreiflich, wenn man bedenkt, daß, von der Theo sollten, sondern als Fürstendiener und Staats- Studierten". jeldorf, Dr. Schlutius, wurde heute von der logie abgesehen, die Universitätslehren im profti- beamte nur zu oft die Wahrheit verleugneten französischen Besatzungsbehörde verhaftet, nach schen Leben laum verwendbar waren. In der Mes oder zum mindeſten bogen, wie es Fürstengunst deres als Fachschulen, an denen gewisse privile war, die finanzielle Unterlage der Die Universitäten von heute sind nichts an- bem er vergeblich aufgefordert worden Sizin herrschte als Arzt der praktisch ausgebildete oder das Interesse des Staates, des feudalen gierte Verufe ausgebildet werden in einem mo- berfinanzkasse dem FinanzfachverständiBader oder der Kurpfuscher, im Rechtswesen und bürgerlichen Staates, verlangte. Die Beam. dernen Wassenbetrieb, der jedes individuelle fonnte die Universitätsbildung nicht zu praktischer tung der Professoren, ziemlich unschädlich bei Streben während der Studienzeit unterdrückt und gen der franzöſiſchen Besatzungsbehörde vorzuBedenining fommen, weil die Vielfiaaterei mit den den Naturwissenschaften und den wirklichkeitsnur den Zweck hat, die Befähigung zur Ausübung abgeführt; wohin er gebracht wurde, ist unbe legen. Er wurde unter Bewachung im Auto unzählichen Land- und Stadtrechten nicht studierte fremden Fächern, hat auf dem Gebiete der Rechts der ärztlichen Praxis, des Lehrberufes an MittelRechtsgelehrie brauchen konnte, sondern Praktiker, und Staatswissenschaften, besonders bei den volksschulen, der verschiedenen juridischen Berufe zu die von der Bife auf gedient hatten und die spe wirtschaftlichen Lehren, viel Unheil angerichtet. geben. Der Student in seiner typischem Gestalt ziellen Verhältnisse ihres Ländchens oder ihrer Und wenn der Professor auch innerlich Sozialistiit fein Strebender mehr, sondern besten Falls ein Stadt am besten fannten. So dürftig die damalige war, um nur ein Beispiel anzuführen, er mußte Streber, der sich durch antisemitischen Radau und tags wurde in Altessen ein Schubpolizei. Effen, 18. Jänner. ( Wolff.) Heute nachmit Universität and war, wo oft nicht einmal eigene anders schreiben und lehven, wollte er nicht mit mumerus clausus" die unbequeme tonfurrenz beamter von der französischen Besatzungsbe. Lehrgebäude bestanden und die Profefforen in Schimpf und Schande davon gejagt werden. im fünftigen Beruf vom Hals halten will. ihren Wohnstuben unterrichteten, so waren sie Tiefergehend noch waren die Veränderungen der hörde verhaftet, weil er einen franzö doch der Sammelplatz aller geistigen Strebens, der Hörerschaft. Nicht mehr Wissensdrang genügte, feitigen befruchtenden Verhältnis zwischen Lehrer Bis zum späten Abend war der Beamte nicht Unter diesen Umständen ist von einem gegen- fischen Offizier nicht gegrüßt hatte. Sammelplay ales Wissens. um zu den Füßen des Lehrers sißen zu dürfen, Diese Verhältnisse begannen sich ganz all man mußte einen genauen Bildungsgang durchkeit wird vom wirklichen Gelehrten als läftiger und Schüler feine Rede mehr. Die Lehrtätig wieder in Freiheit gesetzt worden. mählich zu ändern, als anstelle der freien Stadt machen, acht Klassen Lateinschule universitäten die von den Fürsten errichteten und der Universität hören zu dürfen. So wurde die Zeitverlust, als Amtsbürde empfunden, der er ausgehaltenen Hochschulen traten, die bald zu hohe Schule zum Privileg der Besitzenden. Als sich nach Möglichkeit entzieht. So finden wir in Staatsanstalten wurden. Die Wirkung dieser Gegenwert gab die Bourgeoisie ihren Söhnen, der neuesten Zeit eine Flucht gerade der größten Umänderung auf die Professoren war anfangs welche die Universität besuchten und absolvierten, Forscher vor der Lehrtätigkeit, eine Flucht von ist mit der Beschlagnahme der staat eine durchaus günstige. Befreit von den Sorgen nicht nur den Doktortitel, fie gab ihnen auch das den Universitäten in andere Stellungen, ja selbstlichen Bergwerke in Buer , Westerholt und um den Lebensunterhalt und mit reichlichen alleinige Anrecht auf Bekleidung der wichtigsten weiter, dann werden Forschung und die Univer- nahme ist so vorgenommen worden, daß franzö in große Industrien. Geht diese Entwicklung Sorst Emscher begonnen worden. Die Beschlag Mitteln ausgestattet, fonnten sie sich der For Stellen im Staate. Die Universität wurde zum schung intensiver widmen, als früher, wo ihnen reaktionären Serrschaftsmoment, durch welches fität, die heute in unserem Empfinden noch eng fische Truppen die wichtigsten Positionen in den zur Verfügung gestanden waren. Die bürgerliche Klasse die Arbeiterschaft von den verbunden find, bald mit einander nichts mehr Bergwerfen besetzen. Mehrere Direttoren sind. Freilich, auch hier zeigte sich bald der Nachteil, Staatsämtern fernhielt. Man war nicht so roh, zu tun haben. verhaftet worden, unter ihnen Oberbergrat daß Männer in Amt und Würden, gebunden zu sagen: ,, wer ein Amt befleiden will, muß von Ahrens von Westerholt, der Präsident der Berg
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Dr. A. S.
durch eine große runde Brille doch Emil ließ nichts von sich hören. Da erlosch Antons Inter esse für die Zeitung allmählich wieder und in ihm wuchs eine stille, echte Wut gegen einen Toten, ber andauerd verschollen blieb und in Antons Träumen ab und zu als quälende, aufgedunsene Wasserleiche auftauchte.
Siegermanieren.
Anton blinzelte durch die Dämmerung, Iniff die Augen klein und blinzelte. In seinem tropfi gen Halse gurgelten Röcheltöne. Stand da nicht ein Gespenst, das in der Dusternis breit zerfloß? Ein Toter massig, lebendig und dick wie das pausbädigste Leben selbst?
,, Emil... E... Emil!"
wußte er nicht mehr, wie er sein schweißgedingtes| Stride rijjen, Backpapier auseinanderknallte, undankbares Leben fortsetzen sollte. Wiederum Zwiebeln und Kartoffeln auf die Straße rollten wochenlang bie Schalter der Arbeitsnachweise... Da endlich bückte sich Emil, daß sich seine umlungern-jezt, wo er seinen legten Schuld- Sose zum Plazen spannte, fammelte die gestürz rest glücklich abgestoßen hatte? Jetzt, wo sich der ten Bündel, jagte hinter Startoffeln drein und Winter in jeder Nacht mit Reifschauern antin- las Zwiebeln auf. Aber wie sich das Mädchen digte? Nee. Wiederum in die Schuldentinte auch mühte, um das Verlorene wieder unter die seßen? Nee, nee. Wer wußte denn, ob er jemals Arme zu flemmen ein Paket blieb immer in Das Gespenst verschwand erst, als Anton in" Jawohl, Emil!" Er lachte in Anions verwieder abzahlen konnte! Wenn man ihn nicht Emils Händen. einen Kampf mit anderen Schmerzen verwickelt störtes Gesicht, lachte, wie er den Diden nie so einmal in Stillichens Kellerloch arbeiten ließ! Blieb wie ein Klumpen, der den Diden ins wurde. munter hatte lachen hören Dabei zitterte das Und wenn er nun doch einmal immer dicker Leben zurückzerrte und dort verankerte... Der Winter war havt und schlimm. Er pfiff über den Blusenrand quellende Nackenfleisch und wurde! Straßenpassanten, die schmunzelnd an dem ein grimmiges Lied von Eis und Schnee durch das Schild der schwarzseidenen Meisterkappe Er warf sich in einen Stuhl, stübie den Kopf Malheur vorübereiften, jahen schließlich, wie der die Fensterrißen der Kellerwerkstatt, zerrte und wippte. schwer in die Hände, wünschte sich sehnsüchtig in Dicke dicht neben dem Mädchen davonging. In riß in Antons morschen Knochen. Der Hockte Das volle Gelächter des Dicken lockte eine die dürre Haut des flapprigen Meisters Stillichen seinen Armen saßen mehrere Bündel, sein Ge- manchmal mit zusammengezogenen Gliedern am stämmige Frau aus dem Nachbarzimmer. Sic oder des eckigen Skollegen Anton und verfluchte die ficht leuchtete verlegen rot und fein Weg ging vor Lötfener wie ein wertloses stieiderbündel, das in hatte ein derbes, rundes Gesicht und hieß Anna, eigene runde Figur eine ganze Nacht hindurch. läufig nicht zum Sanal hinaus. Der Weg bog den Kofsfasien zu fallen drohte. wie alle Köchinnen. Das war dieselbe Maid, die Gegen Morgen ordnete er alle feine cachen, fogar in entgegengesetzter Nichtung ab, wand sich Das ärgerte den Meister Stillichen. Außer im Straßentrubel des Herbstes ein Vatet auf schichtete sie säuberlich in Schraut und stoffer und durch stille parfähnliche Anlagen ins Billenviertel. dem schien der strenge Winter Leben, Arbeit, Emils Zehen geschmissen und ein paar Stunden schrieb wie im Halbtraum mehrere Briefe. Dann Das dralle Mädchen aber trug ein weißes Sandel und Wandel unier dicker Schneedede zu später in einsamer Villa einem Dicen die Lust band sich Emil ein sauberes Wollvorhemd unter Häubchen auf dem Stopfe, eine weiße Schürze vor ersticken. W.nigstens fand die Kundschaft den am Leben zurückgegeben hatte. die Weste, sileg langsam die fünf Stock zur Straße dem stämmigen Leibe, lachte wohlgefällig an Weg zur Refferwerkstatt immer seltener. Kurz Außerdem brachte Anna eine ffeine Erbschaft hinab, warf die unbeholfenen Schreiben in einen Emils massiger Figur empor und hieß Anna, wie und gut, es ging auf Ostern, als Anton seinen mit in die Ehe.... Postkasten und strebte unaufhaltsam davon. alle Stöchinnen, grauen Stopf gegen den Wind beugen und sich den In der Hofwerkstatt schufteten zwei GeWeg zu anderer Arbeit durch den Schnee bahnen fellen, denn die Kunden flogen dem stattlichen mußte. Frierend, mit gefickten Senien und Meister vom ersten Tage an zu wie die Tauben. großen, strohgefütterten Stiefeln lief er von Werk Das war doch mal ein Mann, dem anzusehen statt zu Werkstatt. war, daß was Rechts hinter ihm stand, daß sein So hatte er sich weiiab von der Stadt in Geschäft ging, daß er sein Handwerk verstehen einen Vorort verirrt. Es dunkelte und Auton mußte! Wer sollte dagegen einem solchen Sunsuchte den Seimweg. Das Gerenne war ja ohne gerleider, wie etwa Meister Stillichen einer war, hin zwecklos. Es liefen doch genug Junge umber! etwas Gutes zutrauen? Ein solider Meister Aber da schimmerte gerade noch ein größeres hatte was Solides hinter fich und war solid bei Schaufenster am Wege, eine farbig leuchtende Leibe! Das war doch nun mal eine bekannte Gießfanne schaufelte darüber, aus der Hofwert- Geschichte. statt schmetterte das Gedengele der Holzhämmer" Ja, sichste," sagte Emil, als er mit dem da schob sich Anton mechanisch in den Laden. Grauhaarigen hinter dampfendem, fuchenduftenVom anstoßenden Zimmer her ficherte das dem Staffeetische faß. sichste Anton, dicke derfste Lachen eines Mannes und einer Frau, eine Hand sein, aber Geld mußte hamm!" patschte irgendwie auf einen fleischigen Körper
Die Mittagssonne spielte über ein auferegtes Sie erzählte dem Dicken, daß ihre Herrschaft Straßentreiben, aber Emil wurde des astens verreist, und daß es in einer solch leeren Villa um ihn herum faum gewahr. Er schob sich wer für ein Mädchen schändlich einsam sei... und mit hängendem Stopfe die ganze Stadt hin- An diesem Tage fand Emil feine Zeit mehr, durch einem breiten Kanal entgegen, der weit ins Wasser zu gehen.. draußen die Landschaft durchschnitt. Auf diesem Der alte, grauhaarige Anton hockte daheim, ruhig tiefen Wasser hatte er sich an Sommersonne hielt einen Brief zitternd in den knorpligen Sän tagen seine Fülle hinwegzurudern versucht. den und starrte immer wieder auf die gleiche Er stapste dahin, ohne aufzuschauen, stieß an Stelle, die mit ungleichmäßigen Buchstaben vereilige Menschen an, ohne den Kopf zu heben, und fündete:... und heute abends liege ich schon hätte vielleicht nie wieder aufgeschaut, wenn ihm ins Wasser, wo, sage ich nichtnicht plößlich ein schweres Batet mit dumbfem In jener Nacht brauchte sich Antons SchlafPlumbs auf die Füße gefallen wäre. Emil fühlte follege nicht über das Geschnarche des Alten zu schmerzende Zehen, richtete sich gerade und fah| ärgern, denn der lag wach bis zum Morgen und aufgescheucht in die Welt. erschreckte die Zeitungsfrau, indem er ihr das Blatt aus der Hand riß. Von Krieg erzählten die schwarzen Zeilen, von Bränden und Mordteil dann schob sich eine schwere Weiſtergestalt patschte ihm mit Wohlgefallen derb auf den taten, aber nicht vom Dicken. durch die Zimmertür und pflanzte sich breit hinter seisten Buckel. Wochenlang verschlang Anton die Zeitung der Ladentafel auf.-
Vor ihm bog sich ein runder, breiter Mädchenrücken und volle rote Arme suchten das ge fallene Paket aufzuheben, während dabei weitere Pakete unter den drallen Armen hervorkollerten,
Er verschluckte sich lachend und seine Frau