20. Jänner 1923.
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suchte, kannte seine Freude keine Grenzen. Er meinden fehlen leider die Mittel, um diese Zu! begriff, daß es nicht Traum sei, sondern Wirk stände ein für allemal durch Einführung der Sente, Freitag, nachmittags fand die Sitzung des in einzelnen Gegenden von Spanien und Portugal . Das Mieterschutzgeseß. Das Preßbureau meldet:| Bergen, bei Grubschig und Neuendorf in Mähren und lichkeit, und daß er in den Herzen derer, für die unentgeltlichen, kommunalen Zotenbestattung zu Vollzugsausschusses der toalierten Parteien statt, in Aber an all diesen Orten ist die Menge so gering, daß er gearbeitet hatte, weiter lebe. Im Schlosse beseitigen. Dem Deutschen Reichstag der über den Mieterschutz verhandelt wurde, der bis es sich kaum lohnt, regelmäßige Grabungen vorzu. grüßten ihn ein großes Transparent mit der Auf ist nunmehr ein Geschentwurf zugegangen, der her durch das Gejet mit Gültigkeit bis 30. April ge- nehmen. chrift„ Sei uns willkommen, Schwer die Ermächtigung der Gemeinden zur Einhebung regelt wurde. In der Sigung führte Abg. Stanet geprüfter!" und rings um den Triumph von Zuschlägen zur Reichseinkommensteuer zum den Vorfiz. Es beteiligten sich daran Bertreter des bogen standen in voller Paradeausrüstung die Zwecke der kommunalen Totenbestattung vorsicht. Minifteriums für soziale Fürsorge, bes Finanz- und Filmdrama oder Filmluft piel. männlichen und weiblichen Mitglieder der tsch e- Wird das Gesetz beschlossen, so sind die Gemein- des Justizministeriums. In der Siyung wurde be disch- fleritaler Turnvereins, Orel. den in der Lage, die Totenbestattung einheitlich schlossen, eine Beratung des Verbandes der HausBeim Eingange in das Schloß selbst erwartete zu regeln und auch den Unbemittelten ein men besiger, der Organisation der Mieter und der Wohihn die gesamte Notabilität der fierifalen Volks- fchenwürdiges Begräbnis zu beschaffen. In mungslosen einzuberufen, auf welcher der Standpunkt partei, an der Spitze der Staplan der Schloßirche. unserer sozialen" Republik hat man für derar der einzelnen Gruppen zweds Erzielung eines UeberDieser hielt eine devote Rede, die an die Zeiten fige Aufgaben weder Zeit noch Verständnis. einkommens zur Aussprache kommen soll. des alten Desterreich erinnerte. So zog Graf Berchthold in der Tschechoslowakei ein.
Kleine Chronit.
Bon Gustav von Rocsian. ja auch die Filmindustrie nicht verschont, wird Die gegenwärtig schwere Wirtschaftskrise, die mannigfache Wandlungen auf allen Gebieten zur unausbleiblichen Folge haben. Abgesehen davon, Sorgen der Seipelregierung. Aus Wien daß man demnächst angesichts des fait unerschwing wird gemeldet: Das nächste Verordnungsblatt des Die Geldquellen der tschechischen Tascisten. Bundesministeriums für Heerwesen wird zive lichen Rohfilmmaterials einen Mangel an Stopien Der nationaldemokratische Abgeordnete und Groß. Verordnungen publizieren: mit einer wird die haben dürfte und mehr und mehr Filme älterer grundbesitzer Maschet widmete der Nationalen allgemeine Grußpflicht im Bundesheere einProduktion in das Kinoprogramm wird einstellen Bewegung" einen Betrag von 10.000 Stronen. geführt, mit der zweiten ist die Teilnahme an po müssen, wird auch eine gründliche Neugestaltung Die ägyptischen Gräberfunde. Bonbon, 19. des Programms selbst notwendig sein, wenn man Weitere 10.000 Stronen erhielten die Fascisten von itischen Versammlungen in Uniform und mit Jänner. ( AR.) Der ägyptische Korrespondent der vor allem der nicht mehr abzuleugnenden Kinoder Vereinigung der Pächter und Groß- Seitengewehr verboten. Daily News" teilt mit, daß Lord Carnarvon Ende müdigkeit erfolgreich entgegentreten will. Denn grundbesizer. dieses Monates in Lugor eintrifft und zu Beginn die Kinomüdigkeit hat nicht etwa allein in den 200.000 Aronen für Arbeitslose. Aus Jäder nächsten Woche tritt der außerordentliche Sta- fammer beabsichtigt, von welcher man annimmt, daß dern mehr in den zur Vorführung gelangenden Der Beamtenabbau in Deutschösterreich. In des Monates Feber die Deffnung der inneren Grab gegenwärtigen wirtschaftlichen Verhältnissen, songerndorf wird uns berichtet: Zuin Gemeinde binettsrat Deutschöſterreichs zusammen. Auf der sie den Körper des Königs Tutanchamena birgt. Stoffen ihre Ursache. voranschlage, der in der letzten Sigung der Tagesordnung steht die Novellierung des Abbau- unter interessanten Gegenständen, die gestern aus die Filme der lezten Jahre in gewissem Grade Das Publikum ist durch Stadmertretung verabschiedet wurde, stellten die gefeßes, wonach in der Zeit vom 1. Jänner 1923 der Gruft geborgen wurden, ist ein umfangreicher, übersättigt, es verlangt nach einer anderen Roſt, Sozialdemokraten 19 Anträge, die bis auf zwei bis 30. Juni 1924 mindestens 75.000 Personen versiegelter, bemalter Korb, in welchem Geflügel die besser geeignet ist dem Besucher für kurze ( Streichung der firchlichen Ausgaben und Strei aus den Bundesdiensten auszuscheiden sind. chung der Subvention für den Lehrlingshort) Angefunden wurde, das dem König als Nahrung für Stunden über das Misere des Alliage hinwegzunahme fanden. Besonders erwähnt jei die Tätig industrie. Berlin , 19. Jänner. ( Eigenbericht.) ferbe schon mehr als 3000 Jahre alt ist, war auf fiber erfennen mehr und mehr, daß man derjeni Beilegung der Krise in der Berliner Metall- bas Jenseits mitgegeben wurde. Obgleich die Ron helfen. Fabrikanten, Verleiher sowie Theaterbe feit der Gent ffent in Jägerndorf für die Ar- Die Krise in der Berliner Metallindustrie wurde ben ersten Augenblid ersichtlich, daß es fich um ausgen Filmart, die bisher recht stiefmütterlich be beitslosen. 200.000 Stronen hat die Stadt heute durch Annahme des ministeriellen Vor- gezeichnet erhaltenes Fleisch handelt, was durch das handelt worden und nur im Beiprogramm gelaugemeinde bewilligt und die Abhaltung von zwei schlages beigelegt. Opfertagen zugunsten der Arbeitslosen beschlossen, desgleichen die Inangriffnahme von Notstands Aus Wien wird uns gemeldet: Diefer Tage wurde Betrügereien eines Wiener Großindustriellen. chemisch untersucht. Einbaljamieren erzielt wurde. Der Fund wird fen ist, nämlich dem Filmlustspiel, größeres Gewicht wird beimessen müssen. bauten( Wohnhäuser und Opparegulierung), da der Großindustrielle August Forrai bern Floridsdorf ist am Montag bie 13jährige piele begehrt, darüber dürfte faum ein Zweifel Geheimnisvoller Tod einer Ghmuasiastin in Wien . Daß das Publikum wohl seit jeher Filmlustden Arbeitslosen Beschäftigungsmöglichkeit haftet und die Polizei teilt mun mit, daß er in Gymnasiastin Angela Schallow is plöblich ge bestehen, und es ist daher auch eine gänzliche Ber geboten werde. Auch der Antrag auf Schaffung den lezten Jahren aus dem Besiße der Gesell storben. Da feine Urjade für den plöglichen Tod fennnung des Kinopublikums, wenn der Lichtinieleiner Altersversorgung für die Waldarbeiter der städtischen Forste wurde Werkzeuge im Werte von vielen hunderten Mil- geöffnet und festgestellt, daß sie zahlreiche Berlegun gramm bisher nicht dieselbe Bedeutung geschenkt die schaft, an der er beteiligt ist, Maschinen und der Gymnasiastin vorlag, wurde die Leiche gerichtlich theaterbefißer dem Filmluftspiel in seinem Pro angenommen und als Grundstock der Betrag von lionen Kronen verkauft hat. Bei der Prüfung 36.000 Stronen bewilligt. Die Staffelung der seiner Geschäftsgebarung wurde festgestellt, daß gen an den Armen und an der rechten Seite aufwies. hat wie etwa dem Filmdrama. Dieſe Haltung der Lichtpreise wurde gegen die Stimmen der Sozial- Forrai, der erst im Striege als Flüchtling aus Gehirnblutung ein. Es ist nun der Berbach: auch zum guten Teil schuld daran, daß das Film Nach dem gerichtsärztlichen Befund trat der Tod durch Theaterbesißer dem Filmlustspiel gegenüber war demokraten angenommen. Durch die Handlanger Ungarn nach Wien gekommen ist, heute ein viel aufgetaucht, daß an dem Mädchen ein Verbre- luftspiel von der Fabrikation bisher vernachlässigt dienste der Deutschgelben wurde den Reichen bei facher Milliardär ist, der zum Teil felbst, sum hen verübt wurde, da nicht anzunehmen ist, daß der wurde. der elektrischen Stromabnahme auf Kosten der Teil durch seinen Sohn an großen Gesellschaften Tod durch die Folgen eines Sturzes verursacht wurde. Armen ein Geschenk von K 1.60 per Rilowatt beteiligt ist, an einer Großbandlung allein mit Die Erhebungen werden daher mit Eifer weiterge- Filmluftspiele wäre also eine Aenderung der HalDie erste Voraussetzung für wirflich qute stunde gemacht. Den armen Leuten wurde der einem Rapital von fünf Milliarden Kronen. Strompreis nur um 10 Seller ermäßigt. tung der Theaterbesizer. Ist diese Voraussetzung fondere intensive Pflege des Filmluftspiels. Denn erfüllt, so wird der Weg frei sein für eine be nur bei einer solchen intensiven Pflege werden sich die Möglichkeiten bieten, zu einem wirklich guten Filmluftspiel zu gelangen. Es ist weit schwieriger, ein Publifum durch mehrere Lustspiele hin durch zum Lachen zu bringen, als es durch ein Filmdrama zu Tränen zu rühren. Das liegt daran, daß das Filmluftspiel, im Gegensatz zum Büh nenlustspiel, dem der unerschöpfliche khat bes Wormißes, des Dialogs und der Situationsfomit ur Verfügung steht, nur mit der Situations. fomit rechnen fann.
Die tschechische unabhängige sozialdemokratische Partei wird in der nächsten Seit unter dem Titel„ Budoucnost "( Zukunft") ein dreimal wö chentlich erscheinendes Organ in Prag heraus geben.
Schauerliches. In einer älteren Nummer der Leipziger Wochenschrift„ Der Drache" finden wir folgende ergögliche Gloffe: Ju Seft 7 der Wiener Karikaturen"( 1. III." 1920) hebt ein Gedicht mit folgender Zeile an:
weiter:
Ich bin ein Weib und heiße Schauer Erfüllen dampfend meine Brust, Doch die Moral liegt auf der Lauer Und sagt mir stets: Du mußt, du mußt!" Und da legst du das Blatt nicht beiseite, sondern nimmst es mit, weil auch du mußt.
Ich bin ein Weib und heiße Schauer Für die Kinder der Arbeitslosen in Praq. Nicht nur in den deutschen Gren gebieten Böh-( dir) im Geiste der( die) Dichterin Schauer vorNachdem du diese Zeile genossen und dich mens leiden Unzählige unter den Folgen der Arbeitslosigkeit, sondern auch in Prag . Die gestellt hast, liest du die Zeile nochmals und liest Deutsche Bezirkskommission für Kinderschutz und Jugendfürsorge schließt sich deshalb dem großen Arbeitslosenfinderhilfswerk der Deutschen Landeskommission zugunsten der Kinder der unglüdlichen Opfer bereitwillig an und bittet um Spenden. Spenden übernimmt unter dem Schlagworte Arbeitslosenkinderhilfe" die Redat tion dieses Blattes. Die betreffenden Eltern, insbesondere jene, welchen die Arbeitslosenunter stüßung entzogen wurde, werden aufgefordert, fich in der Kanzlei der Bezirkskommission Brag I., Bartolomeysta 8, zu melden.( In der Zeit von 9-1 und 3-5 Uhr.)
Ueber die Notwendigkeit der unentgeltlichen tommunalen Totenbestattung lesen wir in der Freien Gemeinde": In ihrer Not kommen die Witwen, um für den verstorbenen Mann reer ein verstorbenes Kind, oft auch die Kinder, um für ihre tote Mutter von der Gemeinde ein Armenbegräbnis zu erbitten. Jammervolle Bilder des Lebens rollen sich da manchmal vor den Augen des Gemeindevorstehers ab und den Ge
Der Lotterielthwebe.
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Bon M. Andersen Negö. Diesmal weinte die Mutter nicht wie gewöhnlich. Aber eine Härte, fast saß, gegen ihren Mann erfüllte sie und eine erhöhte Liebe zu den Stindern, die ihr geblieben waren. Sie gab den beiden Kindern Zuder auf ihr Schmalzbrot, sie dafür zu entschädigen, daß sie zeitig ins Bett mußten, half ihnen beim Ausziehen, begleitete sie auf den dunklen Dachboden hinauf, der das Schlafzimmer der Familie bildete, und blieb bei ihner, während sie ihr Abendgebet sprachen. Dann gab sie ihnen den Gutenachtfuß und legte sie zu recht sie sollten ihren Vater nicht in seiner finnlosen Betrunkenheit sehen. Unten in der Stube machte sie sich daran, die Kleider der Kinder auszubessern; der Senabe lernte feine Schulauf gaben.
führt.
sind bei der Eisenbahnverbindungsbrüde eine SoloZugszusammenstoß in Budapest . Gestern nachts motive und ein Laftzug zusammengestoßen. Ein Lotomotivführer wurbe schwer und brei andere Leute des Zugspersonals leicht verlegt. Das Geleise wurde durch den Zusammenstoß derart beschädigt, daß der Verkehr durch drei Stunden lahmgelegt war.
Bermißte Touristen. Wie der Tiroler Anzeiger" aus Umhausen im Bösztal berichtet, werden brei Touristen aus München , die vor einer Woche zur Egerhütte in Laierstal aufgestiegen find, vermißt. Eine Rettungsexpedition fand ben Großteil ihres Gepäcks in der Hütte; von den Touristen selbst aber feine Spur. Weitere Nachforschungen waren wegen großer Lawinengefahr unmöglich.
feltener
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Vom Meerschaum. Das wertvolle Material, aus Verurteilter Ehrabschneider. Aus Teplih dem die in aller Welt bekannten Meerschaumpfeifen wird uns berichtet: Der auf dem Meierhof Draho- hergestellt werden, wird schon seit einer Reihe von mischt beschäftigte Arbeiter Dürschmidt erklärte Jahren - so sehr, daß amt 27. Oftober in einer Landwirteversammlung die Industrie, die in Wien , Budapest , unserem Genossen Czapka:„ Sie sind geradeso ein Nürnberg , Paris und dem fleinen thi Lump wie der Pelzl!( Kommunist). Ihr seid alle ringischen Ruhla geblüht hat, schwer bedroht erscheint. beide Lumpen!" Genosse Czapla brachte die Klage Der Fundort der feinsten Meerschaumforte ist seit ein. Dürschmidt wurde verurteilt, eine Erklärung altersher die Gegend von Esti- Schehir in Anatolien. in unser Stomotauer Parteiblatt zu geben. Da| Esti- Schchir, das burch die Rämpfe zwifchen Griechen er dies nicht tat, wurde er nunmehr zu 24 Stun- und Türken im letzten Jahre viel genannt worden ist, den Arrest, bedingt auf ein Jahr, verurteilt. Die liegt in einer riefigen Bedenaushöhlung, die einst Strafe wurde in eine Geldstrafe von 24 Kronen Baffin eines Sees war. Seine Gewässer lagerten im umgewandelt. Bei den Kommunisten, von denen Gestein des gangen weiten Gebiets den Meerschaum er die Beschimpfung der Arbeiterführer gelernt ab. Auch an anderen Etellen wird Meerschaum gehat, möge sich Dürschmidt bedanken. funden, so bei Theben in Griechenland , auf bosnischen
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sie sind im Bett so, so, im Bett!" Und als feine Antwort fam, wiederholte er es gereizt. Für Kinder ist es am besten, im Bett zu sein, wenn ihr Vater " Sie wagte nicht zu vollende. Wenn ihr Vater betrunken heimkommt. was? Du meinst also, ich wäre betrunken, he?" Das bist Du gewiß, wenn Du es selbst fagst Betrunkene sprechen ja die Wahrheit, heißt es, und sie ging schnell in die Küche, wo sie ant Herd zu rumoren begann.
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In seinem umschleierten Geficht zudte etwas auf. Dann sollst Du selber fingen, Du ſelber! Du sollst singen anstatt Deiner Kinder- und Du auch!" Er schlug nach dem Buch des Knaben, daß es zu Boden fiel.
Der Knabe fing zu weinen an und die Frau tam rasch herein.
,, Du sollst nicht weinen, mein Junge. Dein Water mag sich von den Gassenbuben etivas vor fingen lassen, das sind ja seine Kameraden!" Sie drehte ihm dabei den Rücken zu und reinigte sein Wams vom Schmuß, wie um ihre Worte zu mildern.
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Infolge dieser Schwierigkeiten sind Filmlustspiele, die diese Bezeichnung überhaupt verdienen, überaus jelten. Was unter dieser Marke auf der Leinwand abrollt, verdient viel eher die Bezeich nung„ Burlester Schwant", und dieses Genre erfreut sich der liebevollſten Pflege besonders in den englisch sprechenden Ländern, in denen Dorffeffer dieser Kategorie oft wie Nationalhelden bejubelt werden, wie z. B. Chaplin. Der Erfolg diefer Art Edhyvänfe beruht in erster Linie darauf, daß dem Publikum nicht im geringsten zugemute: wird, zu denfen. Die Voraussetzung3lofiqfeit in diefer Sinsicht bringt es mit sich, deß das dentiche- blifum Chaplin fühler aufnimmt.
Belingt es nun, das deutsche Filmluftfviel zu schaffen, so dürfte es ganz gewiß, wenn es sich von Nebertreibungen und Geschmadlosigkeiten freihält, auch auf dem internationalen Markt seine Würbigung finden.
In ihm regte sich die Scham, doch nur für mit vereinten Kräften brachten sie und der Senabe einen Augenblid. Dann grinste er und nidte: den Vater in eine liegende Stellung. Er war „ Das nennst Du doch nicht fingen? Du flennst schwer wie Blei zu bewegen und rührte sich nicht. ja! Willst Du nun singen oder nicht?" und er mit ein paar leidern ddie sie ihn zu. Ihr fam auf sie zu. Sinn war gereizt und erbittert gegen ihn, und Gott, er schlägt mich tot!" schrie sie und ihr schien, als habe er die Leiche ihres Kindes mit flüchtete instinktiv nach der Tür zum anderen Füßen getreten. Sie füßte die geschlossenen Binuner, wo die Leiche lag, als wolle sie bei ihr Augen des kleinen Leichnams und legte die Mün Schutz suchen. Aber schon hatte er sie gepadt. zen wieder zurecht, die der Betrunkene herunterSingen sollst Du, Mutter!" gröhlte er und gerissen hatte. zerrte ihr die tiefer auseinander. Er zwang sie, Am nächsten Tage pußte der Schwede fich den Mund zu öffner, sie röchelte und riß ich und ging wie gewöhnlich ins Dorf. Aber er wie von Sinnen los, zog sich an Türgriff und fam zeitig und ohne Rausch zurück. Einen kleinen Türrahmen weiter und schleppte ihn mit sich schwarz gestrichenen Sarg brachte er mit, in den hinein in die andere Stube. legte die Mutter das Schwesterchen. Die Kinder wurden in ihren besten Staat gekleidet, und am Spätnachmittag nahm der Schwede den Sarg unter den Arm, und sie gingen alle mit der kleinen Schwester auf den Friedhof hinaus.
Der Junge war heulend von hinten dem Vater nachgelaufen und zerrte an ihm Aber der Schivede schlug mit der Hand zurück und traf ihn auf den Mund, daß ihm das Blut über die Zähne floß.
Da erscholl das Getrippel fleiner Füße auf dem Boden und der Bodentreppe. Und die bei den Sleinen stürmten in ihren turzen Hemdcher jammernd in die Stube und fingen an, mit dem Aeltesten um die Wette zu heulen.
Die Vorfälle der lezen Zeit hatten starten Am Abend kam der Schwede heim. Sein Eindrud auf den Schweden gemacht, und er Gang war schwer, und lange stand er da und nahm sich sehr zusammen. Wie gewöhnlich warf tappte nach dem Türgriff. Der Knabe lief hin er sich sogleich auf das entgegengesepte Extrem, und öffete. Er sagte nicht Guten Abend, sonDer Schwede hatte sich erhoben er stand da hielt sich von allem zurück und brachte der Frau dern zog mit Anstrengung seine Jacke aus und und stüßte sich auf den Tisch, torkelte hin und Die Frau entwischte dem Manne da drinnen den ganzen Verdienst. Stillschweigend fam eine hängte sie auf den fer, der von dent Schnee- her und bemühte sich, die Augen gang zu öffnen. und flüchtete in einen dunklen Winkel. Er wollte Versöhnung zwischen ihnen zustande; sie war wasser zu spuden und zu brodeln begann. Der Ausdrud feines Gefichts war unsicher, ihr folgen, prallte aber gegen einen Eisentopf, ihm dankbar für seine Enthaltsamkeit, und nach Dann versuchte er, sich von den Schuhen zu be- er merffte einen Stachel in ihren Worter, ent- der, mit Wasser gefüllt, mitten im Zimmer stand, mittags gab sie dem Senaben einen in Strümpfe freien, mußte das aber aufgeben, da er das fann sich aber nur dunkel des Vorfalls com um die Leichendünste aufzusammeln. Er fiel eingewidelten Strug mit heißem Staffee mit. Gleichgewicht zu verlieren drohte. Mutter und Nachmittag. gegen den Tisch, wo das tote kind lag, tappte Abends fam er mit dem Knaben nach Hause, Sohn betrachteten ihn furchtsamt von der Seite. Gassenbuben! Was soll das heißen? Weib!" vor sich hin, schwankte hin und her und griff las die Zeitung, die sie sich für ihn geliehen hatte. Er ging schwerfällig zur Schlafbaut und setzte Ihre Stimme bebte: Du weißt vielleicht der Leiche ins Gesicht. Da dämmerie die Er- und ging ins Bett oder stand im Schuppen und sich, die Arme auf dem Tische, umnebelt vor sich nicht, daß der Junge da feinen Vater heute zum tenntnis in ihm, wie versteinert stand er einen flicte die Holzschuhe der Kinder. hinblinzelnd. Gelächter der Gassenbuben besoffen über die Augenblid, ging dann in die Nebenstube und Aber so blieb es nur bis zur Zichung der Straße taumeln fah? Ja, es ist hübsch, wenn setzte sich auf die Schlafbank, den Stopf auf den dritten Klasse in der Lotterie. der bloße Name des Vaters ein Schimpfwort Armen. So schlief er ein. werden soll geger die Kinder!" Sie vermochte nicht. länger an sich zu halten, und begann laut zu schluchzen.
Es war totenstill in der Stube. Ihr tönnt nun singen!" murmelte er nach einer Weile, zu den Kindern gewandt. Sie sind im Bert," bemerfte die Frau. Im Bett," wiederholte er schleppend, also
Die Mutter beschwichtigte die beiden kleinen und brachte sie ins Bett. Dann richtete sie, so gut sie fonnte, auf der Bank ein Lager her, und
( Fortsetzung folgt.)