Beite 4.

-

-

21. Jänner 1923.

Ungarische Justiz. Der Staatsgerichtshof in wohnt, versteckt. Die Geliebte und ein gewisser Mi. 1921 auf Grund des Mobilisierungsbefehles eine, nannte Spital ist der Schrecken sämtlicher In­gerüdt sind, von den Waffenübungen im Jahre ternierten. Hier sind alle Stranken in einer Ba- Budapest hat den Privatbeamten Johann Ruff.fchael Rubena wurden wegen Borschubleistung 1923 befreit werden. Von dieser Befreiung wer race in größtem Schmuß zusammengepfercht. Un zu vier Jahren Gefängnis verurteilt, gleichfalls verhaftet. Bei der Hausdurchsuchung den diejenigen Reservisten ausgeschlossen ter ihnen befinden sich vier Tobsichtige, die weil er in einem im sozialdemokratischen Blatt wurden Sachen aus Einbruchsdiebstählen vorgefun werden, die bei der Mobilisierung verspätet mit Riemen an ihre Pritschen geschnallt find. Nepscaba' erschienenen Artikel Ungarn einen Boden. Der Mörder ist geständig. Er und seine eingerückt find. Hier sind auch Tuberkulose, die in dem lizeistaat genannt und dadurch das Anschen Genossen wurden dem Gerichte eingeliefert. Ein Hoteldieb. In Plane bei Luschnitz wurde Ein Opfer der bayerischen Reaktion. In der Schmutz und der schlechten Luft elend zugrunde Ungarns geschädigt" hatte. Der Veruretilte wurde Festungsanstalt Niederschönenfeld ist dieser Tage gehen. Der Kommandant hat in anderthalb Jeh sofort in Saft gesetzt. Wenn dieses Urteil nicht dieser Tage der berüchtigte Einbrecher Wenzel Be­der kommunistische Landtagsabgeordnete Hage- ren 16 Jahre Einzelarrest verhängt. Esso traurig und empörend wäre, müßte man seiner schowe aus Melnik festgenommen, der in einigen meister gestorben, der dort wegen„ hochverräte ist unter anderem vorgekommen, daß er auf einem Begründung hohnlachen. Bier Jahre Gefängnis Hotels in Brag- Lieben verschiedene Hoteldiebstähle rischen Bestrebungen" inhaftiert war. gemei- Blöden, der vor Hunger das den Hunden vorge wegen des Wortes Polizeistaat" das beweist und Einbrüche verübt hat. Bejscholes ist im No­fter hätte noch etiva zehn Jahre zu verbüßen ge- fette Fressen versehrte, mit seinen Stiefeln so doch drastischer als alles andere, daß Ung: rn eben vember vorigen Jahres dem Militärgerich: in Tabor habt. Zu dem Ableben macht die kommunistische lange auf ihm herumtrampelte, bis der Aermste wirklich der typische Polizeistaat ist. Und nicht, daß entflohen. Mord. Der 58jährige Häusler Josef Sedivy " Neue Zeitung" die Mitteilung, daß sich Sage ins Spital geschafft werden mußte, wo er zivei einer das Ding beim rechten Namen nennt, fon meister schon in den letzten Wochen sehr schwach Tage später verschied." Nun ist abzuwarten, ob dern daß es diesen Namen und noch viel schärfere aus Stryětov bei Březnig wurde am 12. Jänner fühlte. Als Hagemeister den Gefängnisarzt auf erstens der fommissionelle Besuch doch stattfinden Bezeichnungen verdient, schädigt das Ansehen tot vor seinem Hause aufgefunden. Er hatte eine Stichwunde in der Brust. Der Gendarmerie gelang den bedenklichen Zustand seines Herzens aufmert wird und ob zweitens nach demt etwaigen Befuch Ungarns ". Ein Eisenbahnunglück. Das Tich. P.-B. es, den Täter in dem Enkel des Ermordeten, Wenzel fam machte, entgegnete diefer falt:„ Sie sind nicht diese beispiellos skandalösen Zustände in diesem meldet: Am 19. Jänner entgleisten bei der Ein Seutschera festzustellen und zu verhaften. Er hat herzfrant, Sie haben nur eine leidte Rippenfell Internierungslager ein Ende nehmen werden. Der hinkende Bote. Die amtliche Statistit fahrt in die Station Falkenau a. Eger in seinen Großvater im Streite erstochen. entzündung." Es ist das derselbe Arzt, der von anderen Kranken, auf seine Pflicht als Arzt auf- in der Tschechoslowakischers Republik Hinkt fait in folge unrichtiger Handhabung der Weiche zwei Boincarés wirtschaftliche merksam gemacht, stets zur Antwort gab: n allen ihren Zweigen der Wirklichkeit, den Ereiq- Bersonenwagen des Schnellzuges Nr. 1 erster Linie bin ich Beamter, und dann erst Arzt!" nissen und der Zeit schwer nach. Beispielsweise der Buschtichrader Bahn( Abfahrt von Prag - Ma­„ Erfolge. So überließ man Sagemeister wochenlang voll gibt die Staatsbahnverwaltung jetzt die Ausweise farykbahnhof 7 1hr 18 Win.) Der Passagier Lommen seinem Schicksal. Er wurde gequält von über den Personenverfehr im Jahre 1920 her Rudolf Riedl, Fleischhauer aus Falkenau, erlitt Seit über acht Tagen befinden sich franzö dem Lärm eines Webstuhls, der unter seiner Zelle aus. Danach wurden in diesem Jahre im gan- cine unbedeutende Rißwunde am Oberarm. Der aufgestellt war. Erst auf fortwährendes Dränger zen 174 mill. Personen, um 38 Prozent mehr als Schnellzug fam um 24 Minuten zu spät an. ſiſche Truppen im Ruhrgebiet . Ihr Aufmarsch hat Milliarden gekostet, während man in der fran­hin verlegte man ihn aus diesem Raum, und zivarm Jahre 1919 befördert. Nur zwei Prozent der Die Angelegenheit wird untersucht. Suspendierung vom Lehramt wegen ausgefprozösischen Regierung für den Wiederaufbau Nord­in eine ganz fleine, für Einzelhaft bestimmte Zelle Reifenden benüßten Schnellzüge. Der Bersonen­im ersten Stod, in dem sich sonst kein Gefangener verfehr trug im Jahre 1920 ungefähr 558 Mill. chener Billigung des Attentats auf Dr. Nasin. Wie frantreichs fein finanzielles Verständnis auf­befand. Als die Frau Hagemeisters bei der Nach Kronen ein. Die Oeffentlichkeit nimmt dies die„ Narodni Demokracie" meldet, hat der Bolts. bringt. Und was hat Herrn Poincaré die soge richt von feinem Zustand in Niederschönenfeld zur Kenntis und freut sich heute schon darauf, im schullehrer in Tans Franz& nižet in Worten nannte wirtschaftliche Aftion", die eintraf, empfing fie der Vorstand der dortigen Jahre 1925 die entsprechenden Zahlen für die das Attentat gegen Minister Dr. Rašin gutgeheißen. masfen, schwerer Artillerie und Minentverfern Gegen ihn wurde ein Disziplinar- und Strafver begann, bisher eingebracht: Nach der amtlichen Festungsanstalt, Staatsanwalt Hoffmann, mit Jahre 1921 und 1922 zu erfahren. den Worten: Na, jest ift er frank, der Revo­Bestätigung zweier Todesuricile. Durch das fahren eingeleitet und er wurde mit Entscheidung des französischen Statistit sage und schreibe 5812 Ton­nen tots und 587 Tonnen Sohlen, also noch lutionär. Ms es 1918 gegen den Staat ging, da Schwurgericht in Währ. Ostrau wurden seinerzeit Landesschulrates suspendiert. war er nicht frank. Jest fönnen Revolutionäre der 21jährige Fleischergehilfe Nemec und fein 800 Millionen Reingewinn der Tabakregic. Im nicht einmal ein Biertel eines französischen auch krank werden." Am besten gekennzeichnet Brotherr Anton Rozehnal aus Brusowi Jahre 1922 betrug der Umsay bei der tschechoslowa. Tagesbedarfs. Dagegen lieferte Deutschland wird aber die Rohheit dieses Staatsanwalts durch bei Biset zum Tode verurteilt. Die beiden hatten fischen Zabatregie insgesamt 1890 Millionen Kronen. während der letzten Monate durchschnittlich fast die Tatsache, daß der Frau Sagemeister die Er- am 24. Mai 1922 die Frau des Vorsitzenden des Au die Staatstaffa wurden für dieses Jahr 800 il- Millionen Tonnen Kohlen allein an Frankreich , Laubnis, die letzten Stunden mit ihrem todkran Vereins"„ Zadruha", Anna Dostal ermordet lionen Stronen als Reingewinn abgeführt. Der also rund 67.000 Zonnen täglich. Dieſe Mengen fen, bereits sterbenden Mann allein zu sein, ver- und sie eines Staffaschlüssels beraubt. Mit diesem Reingewinn steht somit in umgekehrten Verhältnis wurden geleistet, ohne daß sie Frankreich einen Schlüffel öffneten sie die eiserne Stassa des Ver- zu der Güte der Fabrikate der tschechoslowafischen Gentimes fofteten, während die nach der amtlichen französischen Statistik bisher beschlagnahmten Die Hölle von Zala Egerszeg. Der maghari eines Zadruha" und entwendeten aus ihr 14.000 Tabafregie. Mengen, die requiriert werden mußten, durch den sche Innenminister hat sich entschlossen, mit der Kronen. Gegen das Urteil wurde die Nichtig- Steckbriefliche Verfolgung des Sekretärs der Aufwand eines ungeheuren militärischen Appa­Opposition in Verhandlungen" zu treten wegen feitsbeschwerde angemeldet. Der Oberste Ge-„ Erwachenden Ungarn". Nach Budapester Blät Ge-„ Erwachenden Ungarn". Nach Budapeſter Blät rates, der Milliarden tostet, schließlich nach acht eines fommissionellen Befuches des Internier- richtshof in Brünn hat nun die Nichtigkeits- terſtimmen wurde gegen den Sekretär des Ver- Tagen aufgeboten werden konnten. Das ist der tenlagers Zala Egerszeg. Diese Iniatiative des mas beschwerde verworfen und die Todesurteile eines der„ Erwachenden üngarn", Dr. Geza Tagen aufgeboten werden konnten. Das iſt der ,, wirtschaftliche" Sinn Poincarés! gharischen Ministers mag im ersten Augenblick bestätigt. Adorian, von der Polizei ein Stedbrief er- Gewiß, auf die Dauer werden die Requi außerhalb Ungarns immerhin einige Verwunde Stürme und Schneeberwehungen in der laffen. Dr. Adorjan wird verdächtigt, an den Vor- ſitionsbehörden schon infolge ihrer Erfahrungen, rung erregt haben, denn bisher war ja doch die Oftslowakei. Im Gebiete von Eperjes und Ka- bereitungen zu der Demonstration im Budapeſter die sie langsam sammeln, mehr Beschlagnahmen Budapeſter Regierung aus sehr triftigen Gründen schan mütete durch mehrere Tage hindurch ein Operntheater teilgenommen zu haben. Er ist seit an Stohle durchführen können, ja vielleicht erreicht ängstlich bestrebt, alle Besuche von Zala Egerszeg furchtbarer Sturm, der in einigen Landstrichen einigen Tagen aus Budapest verschwunden. man schließlich sogar die Tonnenzahl, die Deutsch jener Stätte des Grauens, an der schon zahl zum verheerenden Schneesturm ausartete. Auf Einbruch in das Riefengebirgsvereins- Museum land bisher gratis und franko monatlich geliefert Lose Opfer des weißen Terrors ihr Märtyrerende einigen Teilen der Kaschau- Oderberger Bahn In der Nacht zum Montag ist in das Museum des hat. Aber in welchem Verhältnis würde auch fanden ferne zu halten. Nun aber erfährt man, mußte wegen Schneeverivehungen der Betrieb R. G.-B. in Hirschberg ein Einbruch verübt worden. Dieses Ergebnis zu den ungeheuerlichen Kosten daß der Entschluß des Herrn Ministers fein ganz zeitweise eingestellt werden. Auch in Karpatho - Die Täter haben die Haupttür mit Dietrichen geöff stehen, die zu feiner Requisition aufgewandt wer­freiwilliger war. Er mußte wohl oder übel An- rußland herrschten Schneestürme, sodaß in eini net und dann die Museumsräume nach Gold, Silden mußten? Die deutschen Arbeitgeber und ftalten treffen, einer Stommission den Zulaß in gen Tälern der Starpathen jede Verbindung une ber- und Schmudsachen durchsucht. Leider sind ihnen Arbeitnehmer kann man selbst unter Zuhilfe das so berüchtigte Internierungslager in Austerbrochen wurde. Die Züge langen in Stafayau auch eine Anzahl Münzen, Ketten, Broschen, Ohrnahme von Maschinengewehren und Bajonetten icht zu stellen, denn wie die Blätter inzwischen mit mehrstündigen Verspätungen ein. In Staringe, Fingerringe aus Gold, Silber und Kristall nicht zwingen, die Produktion zu vermeh weiter berichten, hatte dieser Tage der sozialdemto schau selbst hat ant 19. d. M. ein Schneefturm glas in die Hände gefallen. Ebenso fehlen drei fil- ren, und auch die Beschlagnahme von Eisenbahn­fratische Abgeordnete Esztercalyos, und zivar un ungeheueren Schaden angerichtet. Von dem berute Uhren, von denen die eine, die Emaillemale waggons und Schleppfähnen heißt noch lange angemeldet, in die laut Regierungs- Erklärung Gebäude der Staatsbahndirektion wurde ein Stüd reien auf der Rückseite hatte, besonders wertvoll war. nicht, daß diese Beförderungsmittel beladen oder überhaupt nicht mehr eristierende" Martstätte des Daches im Ausmaße von 60 Quadratmeteen Schon der materielle Wert der gestohlenen Gegengar transportiert werden. Das eine ist sicher: sich Eingang verschafft und sodann im Parlament heruntergeriffen. Im Gaugebäude wurde das frände ist recht bedeutend, aber noch viel größer ist Der französische Aufwand für die militärische Be­jeine Beobachtungen mitgeteilt. Was er erzählte, Glasdach über dem Sigungsfaal des Präsidiumis ihr Altertums- und Stunstwert, handelt es sich doch jagung und deren Maßnahmen werden durch die war so beschaffen, daß nun die offizielle Kommis gerirümmert. Auch auf anderen großen Gebän- dabei teilweise um Stude, die nicht mehr zu erschen Einfünfte der„ produttiven" Bfänder, wie sic fionsvisite zur unabwendbaren Notwendigkeit den wurden beträchtliche Schäden verursacht. sind., Von den Dieben fehlt noch jede Spur. Frankreich jetzt plant, hundertfach übersteigen. wird. Die Verhältnisse im Lager", so versicherte Der Sturmt wittet in einigen Teilen dieses Ge Der Brodeler Gendarmenmörder verhaftet. Vor der sozialdemokratische Parlamentarier, überitei- bietes hente noch unvermindert fort. Es muß einigen Tagen wurde bekanntlich der Gendarmerie Die Verhandlungen wegen der gen auch die Vorstellungen der grausamsten daher mit weiteren Störungen des Bahnverkehres wachtmeister Jelinek bei Broder von einem zweier Betroleumquellen Mojju's gelmeitert. Phantasie. Es herrscht unter den Gefangenen gerechnet werden. von ihm esfortierter Einbrecher, meuchlings erschos­quälender Sunger und namenloses Aussperrung der Theaterangestellten in Bel- jen. Die Einbrecher ergriffen nach der Tat die Lausanne , 20. Jänner. ( Savas.) Lord Curzon Elend. Die Internierten schreden nicht zuzüd gien. Mit Ausnahme der halbverstaatlichten Büh Flucht. Dem Gendarmerieoberwachtmeister Sohat Ismet Bascha schriftlich mitgeteilt, daß die die im Lager befindlichen Sunde in der Nacht ums nen haben alle Theater und Feinos Belgiens ihr boita gelang es nun, den Mörder in dem 22jährt englisch - türkischen Verhandlungen betreffs der zubringen, um aus dem Fleische sich Speisen be- Personal zum 30. April gefündigt. Die Theater gen, aus dem Gefangenhause in Neutitschein ent- Mofjulfrage gescheitert sind. Die Konferen; wird reiten zu fönnen. Die Tages- Brotration beträgt besiger wollen an diesem Tage die Tätigkeit ihrer sprungenen Einbrecher Fr. Hajet aus Leipnit und fich bezüglich dieser Angelegenheit äußern und 25 Defagramm. Die Internierten find im Winter Unternehmen einstellen, wenn bis dahin eine feinem Genossen Petrmann aus Grügau in Sowahrscheinlich vorschlagen, die Mossulfrage bis in Lumpen gekleidet, haben keine Unterwäs Serabsetzung der Theatersiener nicht erreicht bische bei Brerau festzunehmen. Sie waren im nach der Unterfertigung des Friedensvertrages zu und nur Fessen als Fußbelleidung. Das joge- wird. Dachboden des Häuschens, in dem die Geliebte Hajefs vertagen.

t

11

d

Ce

er

7

et

Ou

Ent

ie

gli

Den

wij

eig

3

weigert wurde.

Der Lotterieschwede.

8

Von M. Andersen Negö. Die zweite Ziehung war in den Tagen nach dem Tode des Kindes gewesen, und er hatte sich nicht um sie bekümmert. Nun aber hatte er wie derum die Gedanken darauf gerichtet.

Es war abermals ein Fehlschlag, und mit der Niederlage verflüchteten sich die letzten Ein­drüde; die Tatsachen wurden is funer Erinne rung verändert und entstellt und der Vorwurf, der in ihnen gelegen hatte, wurde verwischt.

Und alles wiederholte sich wie früher. Er griff zum Schnaps, fam benebelt, tam betrunken heim, zuerst einmal, dann öfter, und schließlich in sinnios betrunkenem Zustande Es blieb kaum Zeit, er wurde anspruchsvoll. Und 1. seinem Rausch wiederholte er die alten Worte und noch ftärfere als zuvor: Weib und Kinder seien Bettel­Hunde, die ihm die Bissen vom Munde weg schnappten. War er nüchtern, so schwieg er, aber die Selbstvorivürfe blieben von nun an aus.

Und der Winter nahm seinen Lauf.

Allmählich ließ der Schwede in der Arbeit nach; er trieb sich mehr herum, machte zeitig Fei­erabend, leistete weniger beim Arbeiten, brachte mur wenig heim, manchmal gar nichts, niemals mehr, als er für sich selbst brauchte.

von ihm bieten ließ, hatte seine Grenzeit. Das vers blüffte ihn und hielt feine Brutalität im Schach. Es kam dahin, daß er unter ihrer vielen Ar beit zu leiden hatte, daß er das Essen zu sich neh men mußte, wie es eben war: schlecht, halbtalt, angebrannter war nicht mehr der, um den sich alles drehte. So wurde das Berhältnis der beiden noch gespannter, und er fühlte sich noch we niger an seine Häuslichkeit gefesselt.

|

Bald war er vollkommen fremd daycim. Weib und Kinder lebten für sich selbst. feierien Geburtstage und gestatteten sich fleine Freuden, denen er fern stand. Das berührte ihn schmerzli cher, als er wahrhaben wollte. Es verlangte ihn nach der Fürsorge seines Weibes, nach dem Ver­trauen der Kinder; es verlangte ihn jedenfalls da nach, zu wissen, daß er auf sie rechnen konnte, und er vermißte sie nun, wo es damit vorbei var. Er versuchte, sich mit den Seindern zu beschäftigen. Be sonders wenn er halb bezecht war, spielte und spaßte er mit ihnen, bis sie außer Rand und Band warer. Dann aber gingen sie gewöhnlich weiter, als er in seiner reizbaren, vom Alt- hol bestimm­ten Laune zu vertropen aufgelegt war, und inn schlug ersie. Tas Resultat war, daß sie selbst sich von ihm fern hielten, und daß die Mutter dafür forgte, sie vor seiner Seimfehr zu Bett zu bringen. Schlimmes arbeitete sich infolgedessen in ihm empor. Die Holzschuhe der Kinder rührte er nicht mehr an, tat überhaupt nichts dieser Art. Kanten sie aber an und hatten mit der Spitze des einen Schuhs den anderen durchlöchert, so drohte er ihnen. Eisenstacheln hineinzusehen, die ihnen die Füße zerstecher sollten dann würden sies schon aufgeben, die Schuhe zu verderben. Und die Sein der glaubten es und weinten vor Furcht, wenn ihre Solzschuhe entzwei gingen; doch dann ging tie Mutter selbst in den Schuppen hinaus und brachte sie, so gut fie fonnte, wieder inſtand.

Aber der Mut der Frau scheint da zu begin nen, wo der des Mannes versagt bei der Nie derlage. Je mehr er nachlich, desto energischer wurde sie sie stridte und spann für die Leute, wusch, verrichtete grobe Arbeit, die fein anderer übernehmen wollte, und war früh und spät auf den Beinen. Sie arbeitete Aug in Auge mit dem Sunger, aber über ihre Türschwelle fam er nicht. Und ihr Selbstgefühl wuchs nach und nach, als fie bie Verantwortung übernahm, und was sie sich so

Der Schivede hatte seit mehreren Jahn: n eine

Gans, die jeden Sommer Junge bekam. Die Stin der Hüteien diese draußen auf den Stoppeln, und am Martinstag wurden sie verkauft. Im Winter hielt sich die ans auf, wo sie wollte, nur muß­ien die Kinder dafür sorgen, daß sie des Nachts heimkom. Sonst fonnte der Fuchs sie holen. In der Regel fand sie sich von selbst in der Dämme rung ein und schnatterte vor dem Fenster, bis sie hereingelasser wurde; bisweilen aber zog sie es vor, auf einem der Straßenteiche zu fen.

entdeďte, dann ging es über die Kinder her. Sie fing an, nach Hause zu laufen: wenn er es nur heute abend nicht merkte, morgen würde die Gans von selbst wiederkommen. Zum erstenmal in ihrem Leben wünschte sie, der Mann möge be­trunken zurüdfehren.

Er fam nur ein wenig angeheitert heim, und die Frau war in beständiger Angst, daß er in den Schuppen hinausgehen und nachsehen würde. So oft er aus irgend einem Grunde auf stand, zuckte sie zusammen. Aber der Abend ver­ging und es wurde Schlafenszeit.

Sie beeilte sich, ins Bett za kommen, wäh rend er seine Solzpfeife anbrannte und in den Hof hinausging. Als er hereinfant, blieb er vor dem Verschlag der Gans stehen und sprach zu ihr, und als er feine Antwort erhieit, stocherte er ärgerlich mit einem Stod hinein. Der Ver­schlag war leer.

Eines Abends, bei wütendem Schneesstöber lam sie nicht. Den beiden Kleinen, die den ganzen Tag allein daheim gewesen waren, wurde bange, und Hand in Hand trollten die beiden Hilflosen hinaus, um sie zu suchen. Das Unwetter fie und machte sie blind; erstarrt und jammernd fehrten sie zurück. Da war die cutter eben von ihremt anstrengenden Waschtagewert nach Haus ge­tommen und lief nun sogleich hinaus, um zu sucher. Zuerst zu den Nachbarn, die Gänse hatten; Er stieg auf den Bodenraum, rat zu seiner deren Tiere waren heimgekehrt, aber jene war Frau und riß ihr brutal das Bettzeug weg: So, nicht dabei gewesen. So fämpfte sie dern cufs Du meinst. Du fämst am besten davon wenn Du Geratenpohl durch die Straßen, lief von Teich in die Klappe friechst! Nein, da irrst Du Dich zu Teich und über die Grenzfelder hin. Die Luft Mutter!" war did von wirbelndem Schnee, und die vam merung brach herein es war hoffnungslos, suchen. Aber die häufigen häuslichen Auftritte hatter die Frau unruhig gemacht; und obichon ihr wann es nicht mehr wagte, sie zu schlagen, zitterte fie doch bei dem Gedanken an eine neue Szene. Und sie suchte weiter und weiter. Wo sie etwas Granes im Schnee sah, lief sie hin und fand einen Stein. Sie arbeitete sich über den See zum Bach hinunter, der niemals zufrer; viel leicht lag sie dort. Die Gans war nicht da. Sie folgte den Bache bis dahin, wo er ins Weer mündete und lief spähend den Strand catlang. Es war ganz finster geworden. Da tam hr plöß lich in den Sinn, daß ihr Mann bald zuhause fein fonnte. Wenn er vor ihr heimtäme und es

Sie war auf der anderen Seite aus dem Bett gesprungen und stand nun vor Stälte bebend auf dem offenen Boden.

Er ging rund um das Bett und auf sie zu: Jest schau zu, daß Du Deine Lumver auf den Leib friegst und dich pacst! Und daß Du Dich nicht unterstehst, heimzukommen, eh Du sie ge­funden hast!"

der Junge sich über die Hügel zum Meernfer Eine Viertelstunde später arbeiteten sie und hinab die Gänse schliefen immer noch auf dem Wasser, wenn sie es erreichen konnten. Eisnadeln. peitschten ihnen ins Gesicht. während sie langs des Strandes auf und ab aingen und riefen: komm. Bejta! kommt, Beita" und laufend stehen blieben. ( Fortsetzung folgt.)