Ceite 2.

Benesch über die außenpolitische Lage.

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2. Feber 1923.

beiden Städten auf Provokationen hin und zu dent angemessen hoch sind und den Tatbestand des 3wede, Agitationswaffen für ihre dogmatischen Wuchers beinhalten. Er wendet sich dagegen, daß jeder Räuber die Tasche der Konsumenten aus Parteiziele zu erlangen. Da taucht denn ganz von selbst die Frage auf: Wenn es so ist, wie die som Die Einigung zwischen Deutschland und Frankreich im lebendigsten Inter - 3ündholzkartells möge dem Wucher­plündern darf. Die Preispolitik des munisten es darstellen, daß sich die Arbeiterklasse nur in fester Geschlossenheit behaupten kann, was effe der Tschechoslowakei . Keine Anerkennung Rußlands de jure. Wirt- gericht übergebeg werden. Dieser Antrag ist es dann für eine unsinnige Politik, die sozia­schaftliche und politische Interessen. wird einstimmig angenommen. listische Regierung des Landes jit beseitigen? Der Vorsitzende Haschet erklärt, den An­Nachdem nunmehr die Regierung zurückge­In der Sigung des Außenausschusses des digsten Interesse der tschechoslo- trag Johanis sofort zur Durchführung zu brin treten ist, wird es Sache der Oppositionsparteien Senats am 31. Jänner, über die wir bereits be- wakischen Republik gelegen ist, daß gen und fordert die Wucherabteilung des Ernäh sein, ihr Glück zu versuchen. Die sozialistische richtet haben, sprach zum Schluſſe noch Minister Frankreich fich mit Deutschland ungsministeriums auf, die diesbezüglichen Bartei wird ihre Stellung zu den schwebenden Benesch, wobei er auf die Ausführungen der einige und ich konstatiere, daß die Tschecho Schritte einzuleiten. slowakische Republik vier volle Jahre in diesem wirtschaftlichen und politischen Fragen präzijie- Debattenredner einging. Zunächst antwortete er ren, dann werden die Kommunisten restlos ent- dem Senator Dr. Naegle, der eine präzije Sinne ihre Außenpolitik geführt hat. larvt als Saboteure der Arbeiterinteressen daste Antwort auf die Frage haben wollte, wie sich die hen. Es ist wenig Hoffnung, daß sie ihr Verhalschechoslowakei im Falle eines Krieges zwischen würde. ten revidieren. In jedem Falle wird die sozial- Deutschland und Frankreich verhalten demokratische Partei der Edpfeiler der fächsischen Er sagte: Politik bleiben. Die Oppositionsparicien werden Auf diese Frage fann ich nicht antworten, it ihrem Schmerze bald erfahren, dan sie jar denn über solche Dinge kann man nur im ge­die sozialistische Regierung zu stürzen imstande eigneten Augenblick und unter Berücksichtigung der gegebenen Verhältnisse entscheiden. sind, aber doch selbst nicht regieren können. Zu den Ausführungen des Gen. Nießner bemerkte der Minister:

Der Wucher mit Zündhölzern.

Das Finanzministerium macht dem

Zündholzkapital Geschenke.

In der gestrigen Sißung der ständigen Konsumentenenquete wurde die Frage der Herabseßung der Zündholzpreise beraten. Hiebei machte der Vertreter des Finanzminis steriums eine Mitteilung, die geeignet ist, ge radezu Empörung hervorzurufen. Er jagte nämlich, daß das Finanzministerium dem Zündholzkartell, welches gemäß eines mit dem Finanzministerium abgeschlossenen Vertrages von jeder verkauften Zündholzschach­tel eine Abgabe von sechs Hellern zu zahlen hatte, vier Heller für eine Schachtel nach gc­lassen hat, ohne die Firmen zu verpflichten, mit dem Preise entsprechend herunterzugehen. Diese dem Vertreter des Finanzministeriums entschlüpfte Aeußerung wirft ein grelles Licht auf die Finanzpolitif des Staates. Während das Finanzministerium die verbrauchenden Schichten der Bevölkerung mit der Ausrede: Der Staat braucht Geld", ununterbrochen belastet, macht es zu glei cher Zeit dem Kapital Geschenke. Anschließend der Bericht:

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Senator Nießner, der die ganze Repara­tionsfrage sehr sachlich behandelt hat, versuchte zu zeigen, daß ich das ganze Problem nicht ge­nug objektiv besprochen habe. Dem gegen­über muß fonstatiert werden, daß es sich im Außenausschuß nicht darum gehandelt hat, auf irgend eine Weise a priori die eine oder andere These, sei es die französische, sei es die engli­sche, zu verteidigen, sondern darum, die Argus mente zu begreifen, die zur Besetzung des Ruhr gebietes geführt haben. Wenn wir diese Argu mente erwägen, können wir uns politisch sagen, was wahr ist. Das ist auch geschehen, und deshalb glaube ich, daß ich nicht parteiisch ge­wesen bin. Senator Nicßner hat auch den Vor wurf erhoben, daß ich nicht angeführt habe, was Deutschland in der Reparationsfrage gc­leistet hat. Dem gegenüber fonstatiere ich, daß ich gern alles anerkenne, was Deutschland bisher geleistet hat und man muß den Mut der deutschen Politifer anerkennen, welche die Kraft gehabt haben, in dieser schweren Situation, in der sich Deutschland befunden hat, wenigstens das durchzuführen, was sie schon geleistet ha­ben. Leider war dies nicht genügend. Mit der Ansicht des Senators Nießner fann nicht über­eingestimmt werden, daß die französische Re­parationspolitik prinzipiell und vom Grund auf unrecht sei. Ich stimme mit der Ansicht des Senators Nießner überein, daß es im leben­

Sodann beschließt die Konsumentenenquete, bem Handels- und Finanzministeriums vorzu­schlagen, den Preis einer Zündholzschachtel in Detailverkauf mit achtzehn Hellern festzusehen.

Die Erzielung eines solchen Einverneh mens würde unstreitig einen riesigen Vorteil für alle Völker der Tschechoslowakischen Repu blik bedeuten. Es ist jedoch fraglich, wie man zu dieser Einigung gelangen fann. Wir tun Der zweite Punkt der Tagesordnung, der in dieser Beziehung alles. Es liegt jedoch auch die Berichte der einzelnen Unterkommissionen an den anderen, etwas zu tun, vor allem an enthielt, wurde infolge der vorgeschrittenen Zeit den Deutschen selbst. Was den Vertrag mit abgesetzt. Zum dritten Punkt der Tagesordnung Rußland betrifft, konstatiert der Miniſter, daß Freie Anträge" stellt Dr. Vondrušek fol­er das Vorgehen einer gewissen Partei nicht genden Antrag, der auch angenommen wird: für ein loyales Vorgehen halten könne. Wir Das Handelsministerium beruft in der näch haben, fagt er, mit Sowjetrußland einen Versten Zeit eine Enquete ein, in der über die Ein­trag abgeschlossen, in welchem ausdrücklich ge- fuhr von Seife in die tschechoslowakische Repu jagt wurde, daß die Frage der Anerkennung blit beraten werden soll. Es besteht die Befürch de jure bei Seite bleibt.

liche

Zum Schlusse fam Benesch auf wirtschaft Fragen zu sprechen:

iung, daß in dieser Enquete die Konsumenten nicht vertreten sein werden. Die ständige Kon­sumentenenquete beschließt daher, das Handels­ministerium aufzufordern, sie zu dieser Enquete einzuladen.

Zelegramme.

Die Rubrirage im englischen Bariament.

Ein sehr ernstes Problem allerdings, wie Dr. Ledebour sagt, ist die Frage des welt wirtschaftlichen Ausgleiches. Ich habe stets eine Politik der wirtschaftlichen An­näherung aller Staaten, mit denen wir durch wirtschaftliche Interessen verbunden sind, ge­macht. Wir haben gewisse wirtschaftliche In teressen mit Deutschland . Das ist natürlich. Deutschland ist unser Lieferant und Abnehmer, aber auch unfer großer Stonkurrent. Insbeson Eine Anregung der Arbeiterpartei abgelehnt. dere unsere deutschen Landsleute würden irgend eine derartige wirtschaftliche Union, von London , 31. Jänner. ( Tsch. P.) Bonar Law der Herr Doktor Ledebour spricht und die eine hat dem Führer der Arbeiterpartei Mac­Illusion ist, sehr start spüren. Wir müssen Illusion ist, fehr start spüren. Wir müssen donald auf dessen im Namen der parlamentari­immer bereit sein, wirtschaftliche Beziehungen schen Arbeiterparteien gestelltes Ersuchen, das zu pflegen, aber andererseits müssen wir uns Parlament vor dem 13. Feber einzube auch der fultureffen und sozialen Beziehungen rufen, um eine Besprechung der Ruhrfrag bewußt sein, und dürfen nicht unfere wirtschaft zu ermöglichen, geantwortet, daß er diesem Er­lichen Interessen um politische Intereffen versuchen nicht stattgeben werde. Taufen und umgekehrt. Damit ist nichts gegen irgend jemanden gesagt. Das ist unsere poli tische Linic.

Damit Poincaré in Ruhe arbeite..."

Inspektor Haschet eröffnete die Sizung Paris , 1. Feber. Die Kammer hat am Schluß und wies darauf hin, welch' wichtige Bedarfsar, tikel die Zündhölzer sind. Der heutige Preis von der heutigen Sigung auf Antrag des Minister präsidenten Poincare mit 485 gegen 81 Stim­24 Hellern ist unangemessen hoch. Er legte des halb der Enquete eine vom Ernährungminifte Der Vertreter der Zündholzfabrikanten Di- nen" werden. Ich frage Sie: Fragt das jemand tionen über die allgemeine Politit der Regierung, men beschlossen, die Erörterung der Interpella­rium ausgearbeitete Kalkulation über den Er- rektor Krupka erklärte, daß eine Herabsehung den Arbeiter und Angestellten, wenn man ihm die morgen stattfinden sollte, zu verlagen, damit zeugungspreis von zehntausend Schachteln Zünd- der Preise möglich ist, aber nicht auf Grundlage von ihrem färglichen Einkommen noch etwas die Regierung in Ruhe ihre friedliche Aftion hölzchen vor, welcher die Höhe von 1291 Kronen der vom Ernährungsministerium ausgearbeiteten wegnimmit? Der Preis der Streichhölzer fann die Regierung in Ruhe ihre friedliche Aktion 72 Hellern erreicht. Gegenüber den Einwänden, Ralfulation, die überhaupt für ihn diskussions mit Berücksichtigung der vorliegenden Staltulation zur Erlangung von Reparationszahlungen fort­setzen könne. die Direktor Krupka der Solo- Fabrik erhob, unfähig sei. Direktor Krupla schildert dann in höchstens mit achtzehn Hellern pro Schachtel an­dieser Vertreter des Zündholzkapitals über bewegten" Worten das Elend der Zündholz gesetzt werden. Der Herr Direktor flagt über das reichte nämlich eine Stalkulation in der Höhe von fabrikanten. Seine Stalfulation sei unbedingt Ünrecht, das man an der Zündholzindustrie ver- Weitere Berhaftungen im Ruhrgebiet . 1753 Kronen 76 Hellern, führte Inspektor richtig, denn sie sei auf Grund der den Behörden üben will. Merkwürdig: Jedem, der mit Haschek aus, daß die Konsumenten nicht dazu vorgelegten Bücher und Fatturen erstellt. Die den Preisen heruntergehen soll, ge Cleve, 31. Jänner. ( Wolff.) Nach der Köln . da sind, um die Spekulation der Zündholzfabri- Tattik des Ernährungsministeriums führe zur fchicht Unrecht. Alle Gründe, die der Herr 3tg." wurde gestern abends der Bürgermeister fen, die in der Hoffnung, daß die Holzpreise Ermordung(!) der Zündholzindustrie. Direktor angeführt hat, um den Preis hochzu von Cleve, Dr. Wolf, verhaftet. Weitere Ver steigen werden, große Holzvorräte angesammelt Das geradezu provokatorische Auftreten des halten, treffen jedenfalls noch in verstärktem haftungen stehen bevor. Der Bahnhof Cleve haben, zu bezahlen. Die Kalkulation der Zünd Herrn Direktors führte zu einer scharfen 3u- Maße für die Arbeiter und Angestellten zu und ist von den Belgiern bejezt worden. Die holzfabriken ist grundfalsch, was schon beweist, rüdweisung durch sämtliche Redner, unter dennoch wurde diesen abgebaut. deutschen Eisenbahner wurden vom Bahnhof daß diese den Preis eines Kilo Leimes mit 33 denen Genosse Pankrac unter anderem fol- Herr Danda bezeichnet das Zündholzlapi vertrieben. Wie aus Bochum gemeldet Kronen berechnen, während er in Wirklichkeit gendes ausführte: Wenn der Herr Direktor meint, tal als das raubgierigste. Der Preis von 24 wird, wurde der Automobilfabrikant umeg acht Stronen beträgt. daß die Kalkulation des Ernährungsministeriums Hellern ist sehr unangemessen. und zwei Beamte seines Werkes verhaftet, Herr Bečvarovsky wies darauf hin, daß eine oberflächliche sei, so meine ich, daß man, Direktor Strupfa erhebt sich und erklärt, weil sie sich geweigert hatten, Reparaturen für die Hauptschuld für den hohen Zündholzpreis wenn man dem Vertreter des Zündholzfapitals daß ihn die gefallenen Ausdrücke der Pflicht ent- die Franzosen auszuführen. die Monopolstellung dieser Industrie trage. zuhört, in Zweifel kommen muß, ob die Indu- heben zu antworten. Senator Jirasek erklärte, daß die Zünd- strie überhaupt gewillt ist, in die ernste wirt Sodann gibt der Vertreter des Finanzmini holzindustrie auf Befehl des tschechischen Indu- fchaftliche Situation helfend einzugreifen. Ueber- fteriums unsere oben wiedergegebene Erklärung striellenverbandes den Arbeitern die Löhne um all wird abgebaut, die Löhne der Arbeiter und ab. Mit Rücksicht darauf, daß die Zündholzfabri wanzig bis dreißig Prozent herabsetzte, ohne Angestellten werden herabgesetzt, nur die ken trotz herabgesezter Löhne und trotz des Prä­Berlin, 1. Februar.( Eigenbericht.) In Stö­aber die Preise dementsprechend zu regulieren. Preise wollen nicht inten. Immer sentes des Finanzministeriums den Preis nicht nigsberg in Preußen fam es wieder zu natio Die Arbeiter tönnen es nicht verste hören wir von den Vertretern der Industrie und herabgesetzt haben, beantragt Abg. Johanis, Polizeipräsidenten veraniaßten, Versammlungen nalistischen Ausschreitungen, die den hen, wenn sich bei herabgesezten Loh- des Handels andere Ausreden. Die Herren sagen: die Staatsanwaltschaft darauf aufmerksam zu unter freiem Simmel zu verbieten. nen das Preisniveau nicht senkt. Wir werden die Preise abbauen, bis wir ton machen, daß die Preise des Zündholzkartells un­Schon wieder ein Ultimatum wegen Memel .

Deutichnationale Krawalle in

Königsberg .

Der Böllerbundsral und der Militarismus.

seine Naturschilderungen kaum unterbrechend, den ist. Auch das wird wieder deutlich, daß es Bedeutsames aus der Geschichte der Balkanvölfer ein Fehler war, zugleich mit den politischen Fes­Ein Buch der Lebensfreude.t, plaudert plötzlich wieder von Trachten und seln die wirtschaftlichen Bande des Gesamiſtaates Paris , 1. Feber.( Havas.) Der diplomati Gebräuchen, von den Genüssen, die Küche und mit einem Rud zu sprengen. Auch in Südslawien chse Redatteur der Agence Havas meldet, daß die Hermann Wendes: reuz und quer Keller bieten, von Slatto" und" Cevapčiči", ist die Revolution nicht zu Ende. Wendel schildert, Botschafterkommission gestern beschlossen habe, der durch den slawischen Süden."( Frankfur macht uns im Vorübergehen mit einem Stünstler wie dalmatinische Bauern vor einem Amtsgebäude litauischen Regierung ein Ultimatum zu senden, ter Societätsdruderei, Frankfurt a. M.) oder Politiker bekannt, und che wir es recht mer im Sonnenbrande siyen und geduldig warten, in dem sie aufgefordert wird, die litauischen Auf­Südslawisches Land! Südslawisches Volt! ten, hat er hundert Vorurteile in uns zerstört. Die und schließt: Aber wenn ihnen das Warten doch ständischen aus Memel binnen 7 Tagen vom Tage Rätsel schweben um seine Stajtaniemvälder, die Art, wie Wendel von allem spricht, lockt und verzu lange währt, werden sie dann nicht der Notifizierung an die heute in Kowno erfolgte, das Geheimnis der Unsterblichkeit in sich bergen, führt wirklich zum heiteren Genießen des Lebens. von der Bant aufstehen?" abzuberufen. um die rebengeschmückten Hänge des trainischen Es ist ein wahrhaft optimistisches Buch, ein lachen- Ein Optimist ist Wendel vielleicht auch in Unterlandes wie um die felsigen Gipfel des Karst. des Buch, das uns wieder einmal lehrt, daß politischen Dingen; dieser Zweifel muß ausgespro Rätselhaft und fremd war dem Mitteleuropäer Sonne , Wasser und Luft die tostbarsten Güter chen werden. Manches was er über südslawische auch das fallenäugige, wilde Volk in seinem un find. Uebellannigkeit ist Wendel fern. Autopanne, Demokratie sagt, scheint durch rosa Brillengläser bezähmbaren Freiheitsdrang, das zwischen der Plazregen, verwante Betten sie stören seine gesehen zu sein. Die Königsliebe der Serben und Einschränkung auf die Budgetsumme von 1913. Drau und dem Ochridasee die Pforten des Orients Fröhlichkeit nicht, lächelnd scherzt er: Untergang die zahlreichen Hinrichtungen als Sühne" fom­bewacht. Rudolf Hans Bartsch hat zuerst den des Abendlandes? Ach was! Schlimmeres! Ver- muniſtiſcher Verschwörungen-- das scheint mir bundsrat befaßte sich mit der Abrüstung und Paris , 31. Jänner. ( Havas.) Der Völker­Zauber flowenischen Landes besungen und von wanzung des Abendlandes!" Es wird faum einen einen Mißklang zu geben. Man wirft einem welt- beschloß, die vor dem Weltkriege bestehen­der Verwandtschaft süddeutschen und südslawischen Leser dieses Buches geben, auf den die unbändige und lebenskundigen Wann wie Wendel, ungern den europäischen Staaten aufzufordern, ihre Ge= Wesens geschwärmt. Nun ist dem Südslawentum Lebenslust des Verfassers nicht ansteckend wirft. Naivität vor, aber für Sozialisten, die dem La- samtauslagen für Heer, Marine und in Hermann Wendel ein Vorkämpfer er- Bolitisch erhält das Buch sein Ge präge faienblatt einer reaktionären Regierung, der Luftschiffahrt auf die auf Grund der Vor­standen. Mit heißer Liebe hängt der deutsche So- durch die Tatsache, daß ein deutscher Sozial Prager Presse", Artifel schreiben, wäre fast ein friegspreise berechneten Beträge des Jahres 1913 zialist Wendel an Land und Leuten im slawischen demofrat es geschrieben hat. Wendel ist allem schärferes Wort am Plaße. Aber nach der Lek herabzusezen. Hierauf beschloß der Völler­Süden, deren Geschichte und Literatur und Separatismus feind. Er zieht Vergleiche zwischen türe dieses Buches muß man an Wendels Ehr- bundsrat, nach der panamerikanischen Konferenz was wichtiger ist deren Heren er wie fein froatischen und bayrischem Partitularismus und lichkeit unbedingt glauben; das hindert nicht, daß in Santiago de Chile eine internationale zweiter Deutscher kennt. In der Form von Reise- sieht in der Zukunft das große Südslawenreich, man in manchen Fragen selbständig Kritik übt. tagebüchern fagt Wendel, was ihm an persönlichen das Slowenen, Serbokroaten," Makedonier und Jungen Sozialisten wird an Wendels Reise- das Washingtoner Marincabkommmen Konferenz zu dem Zwecke einzuberufen, um Einbrüden und allgemeinen Bemerkungen mit Bulgaren umfaßt, einig ist von der Adria bis büchern mißfallen, daß er unter den Freudebrin- auch auf die Mächte auszudehnen, welche teilenswert dünft. Es ist teine leichte Aufgabe, in zum Pontus. Dabei freut sich Wendel, wenn er gern dem Wein eine so große Rolle zuteilt. Oft die Washingtoner Vereinbarungen nicht unter­dieser Form ein einheitliches Buch zu schreiben; Sympathien für Deutschland entdeckt oder wenn zieht er eine feurige Zilavka manchem vor, was fertigt haben.( Der Vorschlag des Völkerbund­Wendel hat sie gelöst. Vielleicht hat er von Heine, er die Spuren ordnender deutscher Hände irgend vielleicht doch mehr als verstaubter Stram und rates läßt also der Tschechoslowakei die Möglich­dessen Biograph er ist, gelernt, kunstvollen Stil wo noch vorfindet. Was Wendel über politische tote Gelehrsamkeit ist. schöpfungen den Eindruck des ungezwungen im und wirtschaftliche Verhältnisse mitteilt, zeigt, daß Trotzdem wird Wendels Buch allen irgend Weltkrieg nicht als Staat existierte. Im übrigen feit, nach Belieben zu rüsten, da sie vor dem Augenblid aufs Papier geworfenen Wortes zu leider auch im Staate SHS. manches zu refor- eine Freude und manchen Nußen bringen. gebent. So erfüllt das Buch Wendels seinen dop- mieren wäre, daß der Sieger stolz auch dort wird vor allem nicht nur den Jugoslawen witzigen Striegsrüstungen von 1913, die den Es bedeutet es eine arge Spiegelfechterei, die wahn­pelten Zwed, ein Verführer zum Leben" zu fein auf den Besiegten lastet, daß auch in in Deutschland , sondern auch den Deut- Weltkrieg vorbereiten halfen, zur Grundlage auch und aveitens der Verständigung der Völker zu Jugoslawien der Militarismus mit fchen in SHS. Freunde gewinnen. dienen". Mit ein paar Worten teilt uns Wendel, den schwarzgelben Fahnen leider nicht verschwun­nur des bescheidensten Abrüstungsvorschlages zu E. Fr. machen. D. Red.)

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