5. Feber 1928.

Sigung des Klubs der Abgeordneten der] deutschen sozialdemokratischen Arbeiter­

partei.

Inland.

Aus den Koalitionsklubs. Am gestrigen

Die Nuhrbefeßung.

Seite 3.

Tage beriet der Zehnerausschuß mit den Exper- Brotelt gegen die Belegung von Offen- in einem in der Nähe des Marktplates gelegenen ten der einzelnen Stoalitionsklubs über die Frage der Zollkoeffizienten und

Am 7. Feber 1923 fand eine Sigung des Gasthause, wo sie die Gäste mit Reitpeitschen be­Klubs der Abgeordneten der deutschen sozial burg und Appenweier. arbeiteten und auf die Straße trieben. Schließ­demokratischen Arbeiterpartei unter dem Vorsitze Stampf gegen die Teuerung. Es wurde be­Eine deutsche   Note an Frankreich  . lich   drangen die nämlichen Offiziere in das Stadt­des Genossen Cermat statt, in der zunächst schlossen, einen besonderen Ausschuß zur Be­theater ein, wo eben der vierte Aft von Shakes­Genoffe Dr. Czech einen ausführlichen Bericht fämpfung der Teuerung einzusetzen. Dieser Aus den deutschen   Geschäftsträger in Paris   überge- ungeachtet des Spieles die Marseillaise   und jag­Berlin, 8. Feber.( Wolff.) In einer durch peares König Lear" über die Bühne ging, sangen über die außenpolitische Situation erstattete. Er schuß soll sich darum fümmern, daß das Ernäh- benen Note heißt es: Die franzöfifche Regierung ten die Theaterbefucher unter Peitschenhieben aus besprach die wirtschaftlichen und politischen Fol- rungsministerium energisch gegen die Vertenterer hat der deutschen   Regierung Vertragsverletzung

gen. Ueber das Verhalten des Klubs zu diesem

gen, die sich aus der Besetzung des Ruhrgebietes der notwendigen Lebens- und Bedarfsartikel vorgeworfen, weil sie die Durchleitung der inter  - dem Hause. auch für alle Nachbarstaaten Deutschlands   er vorgeht. In den Nachmittagsstunden wurden nationalen Züge Paris  - Bukarest   und Paris   Ortskommandant dem Bürgermeister mit­In Vohwinkel hat der französische geben und berichtete über die Besprechung, die Mieterschutzfragen behandelt. Im München  - Brag eingestellt hat. Als Sanktion" das Präsidium der Klubs der Abgeordneten und Abgeordnetenhause hat eine Sitzung der Abge- werden jie Offenburg  , und Appenweier   beſeßen. geteilt, daß er auf jede Person, die sich nach Senatoren mit dent Miniſter des Aeußern, Dr. ordneten und Senatoren der tschechischt Le- welche Besetzung am Tage der Uebermittlung der zehn Uhr abends auf der Straße zeigt, Benesch, hielt. Nach einer Debatte, an der sich ritalen Volkspartei stattgefunden. Wäinister Note tatsächlich durchgeführt wurde. Die deutsche schießen lassen werde. Der Landtag hat dage­und Schäfer beteiligten, wurde die Stellung Situation. Ueber das Gesetz zum Schuße der geis und anderer durch den französisch- belgischen Degoutte aufgehoben fei. Er macht den Ortsfont­die Genossen Pohl, Cermak, Hillebrand Schramek hielt ein Referat über die politische Note jagt weiter: Infolge des Kohlen man- gent protestiert, zumal der verschärfte Belagerungs­zustand durch eine Verordnung des Generals nahme der Vertreter im auswärtigen Ausschuß Republik   berichtete Abgeordneter Dr. Noset. Einbruch in das Ruhrgebiet   verursachten Schwie genehmigt und beſchloſſen, im Plenum den An Auch die Slowakischklerikalen hielten Bera rigkeiten hat die deutsche   Eisenbahnverwaltung mandanten für jede Erſchießung harmloser Zivil­trag einzubringen, daß der Minister des Aeußern tungen ab. ( Auch diesen genauen eine ganze Reihe internationaler Züge Angaben gegenüber wird vermutlich die Agence personen verantwortlich. erscheinen und über die außenpolitische Lage Be­Die deutsche   Völkerbundliga und die Kuhr einstellen müssen, darunter auch die oben Savas, wie unlängst das gröbste Dementierungs­richt erstatten soll. besetzung. Der Vorstand der Deutschen Wölfer- genannten. Dies sei jedoch eine vorübergehende Sodann besprach Genosse Dr. Czech die bundliga in der tschechoslowakischen Republik hat Not stand 3 maßnahme, feine Ber- geschütz auffahren lassen und behaupten, daß fol­innerpolitischen Zustände und die Absichten der in seiner am 5. Feber abgehaltenen Sitzung nachtragsverletzung. Einen Rechistitel für her Taten nur preußische, nicht aber ritterliche Koalitionsparteien, den Gesetzentwurf zum so stehende Resolution gefaßt: ihre Sanktion führt die französische   Renen, daß, wie früher der preußische Leutnant in französische   Offi iere" fähig sind. Wir aber mei genannten Schutz der Republik   einzubrin­Die deutsche Liga für den Völkerbund und gierung nicht an, also nicht einmal Völkerverständigung in der tschechoslowakischen einen Scheingrund. Die Besetzung ist ein Belgien  , so jetzt der franzöſiſche   Offizier im Ruhr­land, vielfach weder Scham noch Grenzen fennt, Republik   begrüßt die Anregung des General reiner Will fürakt unter der Ausnüßung der weil es der losgelassenen Bestie Militarismus rates der Union   der Völkerbundligen in Brüs- Wehrlosigkeit des deutschen   Volkes, wogegen die überall ein Bedürfnis ist, nach Sunnenart zu jel, an den Ereignissen im Ruhrgebiete Stel- Reichsregierung protestiere. Wenn die Rhein  - überall ein Bedürfnis ist, nach Hunnenart zu lung zu nehmen, auf das wärmste. Sie bedauert, lung zu nehmen, auf das wärmste. Sie bedauert, landskommission am selben Tage der Reichsregie­daß Frankreich   mitten im Frieden in unhalt- rung mitgeteilt hat, daß sie unter Billigung der Zwei weitere Drte besetzt. barer Auslegung des Friedensvertrages von Besetzung dieser Gebiete dieselben unter das Re­Freiburg, 8. Feber.( Wolff.) Französische Versailles   einen wehrlosen Nachbarn angegrif-| Versailles   einen wehrlosen Nachbarn angegrifime des Brüdenkopfes Kehl   stelle, so gewähre fen hat und dabei das Völkerrecht mißachtet. Sie ihr die Rheinlandskommission dazu kein Recht, da Kavallerie hat im Orte Schutterwald   und Legels weiß sich eins mit den Edyvesterligen in beide Städte sich außerhalb der der Kommission hurst Quartier genommen.( Schutterwald   liegt Deutschland  , Desterreich, Frankreich  , England unterworfenen Landesteile befinden. Die Rhein  - südwestlich von Öffenburg, Legelshurst   nordwest und der Schweiz   und ist gleichfalls der Ansicht, landskommission ist also auch hier ein daß die Lösung der Reparationsfrage Sache des Werkzeug der französischen   Politif. Völkerbundes ist. Sie fordert daher die sche­Bölferbundes ist. Sie fordert daher die tsche Reichsregierung Verwahrung ein und habe des­Auch gegen diesen Rechtsbruch lege die choslowakische Regierung auf, in dieser Richtung tätig zu tein und so im Intereffe des dauern­tätig zu tein und so im Intereffe des dauern halb auch bei der englischen   und belgischen Regie­den Weltfriedens und im Interesse des Staa rung Vorstellungen erhoben. tes selbst beizutragen zur Herbeiführung_un­gestörter Lebensverhältnisse, deren die ganze Welt so dringend bedarf.

Entwurf fann erst in einem späteren Zeit­punkte Beschluß gefaßt werden.

Der Antrag des Genossen Sillebrand, einen Gesetzentwurf betreffend die Aufhe bung der Todesstrafe einzubringen, wurde einstimmig angenommen und der Be­schluß gefaßt, in einem Schreiben sämtliche Par teien der Nationalversammlung aufzufordern, diesen Antrag zu unterstützen.

Sodann wurde in eingehender Weise die) wirtschaftliche Lage, in der sich infolge der Krise, die mit unverminderter Heftig feit weiterwirkt, das deutsche Proletariat be­findet, erörtert. Alle Redner berichteten von der verzweifelten Stimmung, die sich der Ar­beitslosen in allen Gebieten bemächtigt hat. Nirgends find Anzeichen einer Wiederbelebung der Industrie bemerkbar. Es ist ganz ausge schlossen, daß die Arbeitslosen mit der färglichen staatlichen Unterstützung auch nur das notdürf Diese Kundgebung wurde dem Generaljefre­tigste Auskommen finden. Es ist ein trauriges tariate der Union   in Brüssel  , sowie allen Völfer Zeichen des völligen Versagens des Staates in bundligen der Welt übermittelt. der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, daß zahl­reiche Industriegemeinden, die selbst schwer ver

wüten. D. Red.)

fich von Appenwaier.) Es ist noch nicht festge­ſtellt, ob diese Besetzung vorübergehend oder den Orte würden die Franzosen über den bisher dauernd sein wird. Mit der Besetzung dieser bei­besetzten Bezirk hinausgegangen sein. Berhaftet, triegsgerichtlich verurteilt und ausgewiefen.

Drohung mit Todesurteilen. Düsseldorf  , 17. Feber( Favas). Die Militär- Düsseldorf  , 8. Feber.( Wolff.) Das Haupt­wachen erhielten den Befehl, in allen Fällen, in zollamt in Düsseldorf   und Ruhrort   wurde welchen den Eisenbahnstreden sich näheute von der Befaßungsbehörde besetzt und hernde Personen auf den vorgeschriebenen geschlossen. Der Zollinspektor Jansen wurde Anruf der Wachen nicht stehen bleiben, von den verhaftet, ebenso wurden auch die Zollämter in Waffen Gebrauch zu machen. Personen, ſchuldet sind, sich in der Zwangslage befinden, Die Gerüchte über eine tschechische vor den seriegsrat gestellt werden und in die sich der Sabotage schuldig machen, werden Kinderausspeisungen und andere Wohltätigkeits­aftionen zu organisieren und den Hunger, ernsten Fällen werden über sie die Todesur wenn auch nur einigermaßen und unzulänglich, teile verhängt werden. Die Bloda de be­zu bekämpfen. Die Sigung beschloß, dring­Dresden, 8. Feber.( Tsch. P.) Die Amts- züglich der Ausfuhr von Kohle und Nebenproduf­liche Interpellationen wegen des hauptmannschaft Auerbach im Vogtlande gibt ten aus dem Ruhrgebiete wird in normaler Weise völligen Bersagens der Regierung im folgendes bekannt: In der Bevölkerung sind vor fortgeseyt. Gestern wurden 30 Waggons Kampfe gegen die Industriekrise, und einigen Tagen beunruhigende Gerüchte angehalten. Es wurde auch verboten, leere Wagen über militärische Vorbereitungen der tschechoslo- ur transportieren. darüber einzubringen, daß der geringe zur Preisabbau ins Stoden geraten, ja daß watischen Regierung umgegangen. Die Amts­jogar wieder die Verteuerung lebenswichtiger hauptmannschaft iſt ſolchen Meldungen auf das Freche Ausschreitungen von Offizieren. Die Lebensmittelversorgung gefährdet.

Mobilisierung.

Redlinghausen, 7. Feber( Wolff.). Jufolge

Hamborn und Hattingen   besetzt. Der Zollinspek­mer, der Leiter des Hauptzollamtes in Glewe  , fo tor Pfeffertorn und der Regierungsrat Dr. Em­so­wie Zollrat Deichmann, der Leiter des Hauptzoll­amies in Kaldenfirchen wurden von einem be l Aischen Kriegsgericht zu je acht Tas gen Gefängnis verurteilt, weil sie den Be­fehlen der Besatzungsbehörden nicht folge gelei stet haben. Die Verurteilten, die gefei selt nach Wesel   gebracht wurden, wurden mit ihren Familen ausgewiesen.

Berlin  , 8. Feber.( Eigenbericht.) Die Sperre die Beſebung der Bahnhöfe von Barmen und Gelsenkirchen   ist die Lebensmittelversor gung ernstlich gefährdet.

Nahrungsmittel erfolgt ist. Um den furchtbaren sorgfältigste nachgegangen und möchte zur Be Bezug der staatlichen Unterstützung von den Belämtliche Gerüchte, soweit sie Anlaß zu einer verschiedener Zusammenrottungen ließ heute nach in Ruhrgebiet   wurde neuerlich verschärft. Durch Drangfalierungen, denen die Arbeitslosen beim ruhigung der Bevölkerung darauf hinweisen, daß hörden ausgesetzt sind und dem Bersuch wei- Beunruhigung geben fönnten, in feiner mittags die Besayungsbehörde die Straßen der ferer Droffelungen an den Arbeitslosen- Weise bestätigt wurden. Wenn auch in der Stadt mit Tankgeschwadern säubern. Später wur­unterstützungen entgegenzuwirken, wird der Stlub heute gespannten Lage eine scharfe Beobach den nacheinander acht Beamte der Schutzpolizei  , auch in dieser Frage eine dringliche Interpella- tung der Vorgänge jenseits der Grenze die auf dienstlichen Patrouillengängen französi tion einbringen. Vorher wird eine Besprechung durchaus verſtändlich ist, so müsse doch ander- ſchen Offizieren den Gruß verweigerien, verhaftet Die pfälzischen Eisenbahnen in franzö­mit dem Minister für soziale Fürsorge, den seits von einer Verbreitung übertriebener Ge- und mit Automobil weggeschafft. Für morgen icher Verwaltung. Fachreferenten dieses Ministeriums und jenen rüchte dringend gewarnt werden. Ferner teilt wurde deshalb ein 24stündiger Proteststreif ange Fachreferenten dieses Ministeriums und jenen die tschechische Gesandtschaft einem Plauener   fagt. Heute abends kam es zu einem neuen Auf- Ludwigshafen, 8. Feber( Havas). Die allier­außer dem Präsidium die Genossen Haus außer dem Präsidium die Genossen Haus Blatte mit, daß alle beunruhigenden Nachrichten lauf auf dem Marktplaße, wo von der Menge va ten Behörden haben das gesamte Eisenbahnnetz in mann, Palme, Pohl und Roscher teil- über einer Wlobilisierung abfolut unbe- terländische Lieder gesungen wurden. Der Markt der Pfalz   in ihre Verwaltung übernommen. Es gründet seien. Aus den Erklärungen des Mi platz wurde abermals durch fünf auffahrende find Meldungen über zahlreiche Sabotageakte ein­nisters Dr. Benesch gehe unmißverständlich her- Tanks gesäubert. Auf den zuführenden Straßen gelaufen. Die Erregung der Bevölkerung(!) gegen vor, daß die Regierung an irgend welche mili- wurde die Bevölkerung verschiedentlich mit Kol-(!) die streikenden Eisenbahner(!) ist im Zunehmen tärische Aktionen nicht denkt. benstößen traftiert. Etiva 25 Offiziere erschienen begriffen.

nehmen werden.

Spiel gehabt. Es besteht folgende Legende: die| Bösen bewahren würde. Der Arme, er hatte sich| ten machen hier, wie überall in Rußland  , einen Staasbant hatte bisher bei der, ljinka" oder beim getäuscht. Der Böse tam in Gestalt der Bolsche schäbigen ,, ungewaschenen" Eindruck. In einem

Die Schwarze Börje in Moskan. Blewnadentmal einen eigenen Agenten. Dieser wiſten, die von einer unüberwindlichen Abneigung der Wandelgänge herrscht ein fürchterliches Ge

Von Georg Popoff.

Eine sensationelle geschichtliche Begebenheit hat sich vor einigen Wochen ereignet, ohne daß sie von der Welt beachtet worden ware: die berühmte Moskauer Schwarze Börse ist von der Iljinka, von der offenen Straße, deren Namen fie trägt. in eine mit Glas gededte Kaufhalle, unter Dach und Fach, gezogen. Wenn men bisher von der Börse sprach, so sagte man einfach- Iljinta". Nun befindet sich aber das neue Lokal auf einer anderen Straße, der Nitoistaja", weshalb die Schwarze Börse eigentlich überhaupt fein Recht hätte, sich jinfa" zu nennen. Auch verlautet, daß die Sowjetregierung bald die Gröffnung einer regelrechten Fondsbörse beabsichtigt. Siveds Normalisierung" des Sowjethandels. Es ist also höchste Zeit, der Iljinka" einen gefühlvollen Nekrolog zu schreiben.

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Mann gewann dart täglich mehr Einfluß. Er gegen das Sapital" erfüllt waren und deshalb dränge. Das ist die Schwarze Börse. Ein Stim verkaufte Gold, echte güldene Dulaten. Obgleich in der Chinesenstadt alle Buden schlossen, dagegen mengewirr, das sich mit einem lauten, fast heraus­mit dem wohlgelungenen Porträt des blutigen mit viel Geschick hunderte und tausende der feuer- fordenden Ton von flappernden Goldmünzen Nikolaus" verziert die Bolschewisten sind hierin sichersten Goldschränke öffneten" und nebenbei mischt. Reines Gold, echtes Gold. Kling, flang. großzügig wurden die Dukaten gekauft. Nun die fleinen Deflämpchen vor den Jfonen ohne viel Eine fast vergessene Melodie. Ueberall, wo man erklärte dieser Agent der Staatsbant eines Tages, Federlesens ausbliesen. Pietätlose Burschen... hinsieht, spielt jemand vielsagend mit Goldmün es war in der letzten Novemberwoche des Jahres Dann änderte sich die stete vorwärtseilende zen. Oder hält demonstrativ Dollarnoten dem 1922, daß es ihm unter freiem Himmel auf der Zeit abermals. Die gewaltsam gesprengten Gold- übrigen Publikum vor die Nase. Die Worte Iljinka" zu naß und zu falt wäre. Er packte schränke stehen wohl heute noch in diesem oder beru" nehme und daju gebe- werden feine fieben Sachen, siedelte zu den Handelsreihen, jenent Sowjetunternehmen und erfreuen das Auge fortwährend gebrüllt." Beru dollary", daju kro­dem" Gostinny Divor" über und eröffnete hier des ausländischen Besuchers, der nach Rußland ny", beru germanstija marti" usw. Gold heißt eine Bude. Und... alles zeg diesem Manne, kommt, um hier sein stapitat zu investieren. Die Soloto". Bern soloto", daju soloto". Es be diesem Rattenfänger, nach. Denn nur er hatte ja Chinesenstadt aber hat sich wieder belebt. Nur rauscht... die güldenen Dukaten zu verkaufen. Nach Golde der" menity Stupez" mit seinem dicken Bauch, Richtig. Da ist auch der Mann von der drängt doch alles. seinem fettstroßenden Haar und seinem langen Staatsbank mit den Dukaten. Er sitzt in einer Die jinka" und ebenfalls die neue Börsen- Bart ist verschwunden. Mit ihm die Inschriften Glasbude, neben ihm ein Fräulein, das notiert. straße, die, Nikolskaja", befinden sich in der soge- auf den Läden. Die altbekannten Moskau  'r Na- Vor seinem Tisch liegen die begehrten Goldmün­nannten Chinesenstadt, einem Stadtteil Mostaus, men wie Morosow, Michailow, Below, strou zen. Die Staatsbank verkauft täglich nur eine der, ebenso wie der Kreml  , an den sich die Chine- chow usw. sind anderen gewichen, die niemand gewisse Menge Gold, um den Kurs zu kontrollie Die Schwarze Börse hat die fünf Jahre der senstadt anlehnt, von einer uralten Mauer mit versteht: abgefürzte Benennungen der Sowjetfyn ren." Oft faufen auch sofort eigene agenten der Bolschewistenherrschaft bestanden. Oft gab sie nur zahlreichen Türmen umgeben ist. Die Chinejen difate- Moskoschei oder Machortrust" oder Regierung das Gold wieder zurüd. Eine Komö faum merkliche Atemzüge von sich. Die Faust der stadt heißt auf russisch   kitai- Gorod". Es ist die Mosfelprom" oder Fabrik des Komintern" usw. die. Vor der staatlichen Goldbude steht eine Polo­Tscheka würgie zu fest. Dann konnte sie aber wie einstige und auch heutige City Moslaus. Krumme Man sieht auch nicht mehr die Medaillen der che- naise. Am Morgen hat der Dukatenmann beson der aufleben. Ihr Dasein war wechselvoll wie Gaffen, enge Passagen, Gebäude von alter byzan- maligen Soflieferanten Seiner Majestät" auf den dere Marken verteilt, um die stets ein wilder das Leben einer vielumworbenen Frau, die tinischer Architektur. Dann wieder große Ge- Ladenschildern. Nur hie und da hat ein Briva Kampf entsteht. Doch jetzt stellt sich das Publi­ etwas zu geben" hat. Ein fünfjähriges Leben schäftshäuser, doch unterbrochen von zahlreichen tier" wieder eine Bude eröffnet. Einst handelte Tum geduldig der Reihe nach auf. Diese Polonaise voll Aufregung, Ereignissen und... Poesie. Kirchen, Glockentürmen mit goldenen Kuppeln er mit Tuch, heute bietet er elektrische Lampen ist das Zentrum der Börse, die überhaupt mehr Und das soll nun zu Ende sein? Denn durch und dem orthodoxen Kreuz an der Spitze. Auch oder ähnliches feil. Es ändert sich die Zeit. Aber diese größliche Uebersiedlung ist Madame ia die fast chinesisch aussehenden Türme der Kreml  - vereinzelt glimmt wieder zaghaft ein Dellämvchen In einer anderen Ecke werden allerhand Uh­bourse noire" zu exponiert, zu öffentlich geworden. mauer lugen hie und da hervor. Oft schreitet man vor irgend einem im Wandel der Jahre fast un ren, Goldketten, Brillanten, jedoch auch billiger Ihrer Reize beraubt. Es ist fein disfreies, in- durch scheinbar unmotiviert hingebaute Torbogen. fenntlich gewordener Jfon. Krimstram verkauft. Die Verkäufer stehen wie teressantes und inhaltsreiches Leben mehr. Die Ueberall an den Häusern und an den Portalen Das ist das Milieu der heutigen Schwarzen Statuen und hängen sich alles, was sie zu verkau wirkliche Pitanterie fehlt. hängen Ffonen, die Gottesbilder mit der bren- Börse, die sich nun in einer großen Ausstellungs- fen haben, an den eigenen Körper. Manche sehe nenden Sellampe. Der alte partiarchalische rus halle   befindet. Lange, mit Glas gedeckte Wandel- sehr komisch aus: ein Mann, der seinem Aeußeren fische Kaufmann, der Imenity Supez", betete zu gänge. In mehreren Etagen. Oben laufen nach vielleicht ein ehemaliger kleiner Beamter fein Gott und hoffte, daß das Jfon über seinem Tor schmale Galerien und überbrücken stellenweise so- mag, hat sich um den Hals eine Korallenfeite ihn und seinen Geldschrank vor Raub und allem lgar die Passagen. Die Buden und alle Aufschrif-| gehängt, an der wieder silberne Löffel, Gabel und

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Doch wie ereignete sich die Uebersiedlung? Es ist nie ganz klar geworden. Aber es verlautete die Staatsbant, die cifersichtige Rivalin der Iljinta", hätte bei diesem Wert ihre Hände im

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einem Markt gleicht.