5. Teber 1823.
fich gänzlich auszuliefern. Da drüben am Teetisch fiten so unsympathische Freunde der Herrin. Leute mit glopenden Glasaugen greulich! Ich rede zu, und das ist natürlich das lsche, denn das Mißtrauen ist jetzt ganz wach. Ds schon halb herübergereichte erste Hinterbeinchen tritt den Rückzug an, und in dem Augenblick, wo ich fanfte Gewalt anwenden will, beginnt Momo faut zu zwitschern. iſt
und Aerger. Er flammert sich dabei unter an Das ist sein Ausdruck von Unwillen haltendem Zorngeſchrei so fest an seinen Play, daß man jeden Finger seiner vier Sände einzeln ablösen müßte, und unter folchen Umständen vergaß sich Momo mitunter vor Angst und bis. Sier durfte ich also nie meinen Willen durch jegen. Hatte ich es aber doch einmal erreicht, feinen Widerstand besiegen, gab er sich sofort zu frieden, trug nichts nach, sondern schmiegte sich, als hätte nie eine Differen; bestanden zärtlich en meinen Arm. Seine größte Wonne war ein fanf tes Strauen im Genic und unterm Vorderarm; dann legte er sich auf den Rücken, hob das Aerm chen hoch und blinzelte mich selig an.
Wir wissen, daß Momo sehr phlegmatisch und ein Dämmerungstier war; hätte er nur ein bißchen dichten können, er wäre Liter: t geworden, denn in Kaffeehäuser und Konditoreien ging er gern. Er besuchte gänzlich unauffällig verschiedene solcher Stätten in Berlin , München und Wien , denn niemand hielt das kleine braune Belzchen an meinem Arm für etwas anderes als die Fortsetzung meines Schulterkragens. Erst wenn ich am Tische saß, allerhand gute Törtchen und eine Tasse Tee dastanden, erhob sich Momo voller Interesse auf meinem Schoß, legte die bei den schwarzen Bändchen auf das weiße Tischtuch und beängelte die Herrlichkeiten prüfend. langte
Celte 5.
terbeinen in dieser Rundung auf und versuchte, szu groß dürfen unsere Hoffnungen nicht sein, da Fachgruppe der Chemischen Industrie im Deut nach meiner Hand zu greifen. Immer wenn er ja die Agrarier in der Regierung das große Wort schen Hauptverband der Industrie und dem Inetwas haben wollte, pflegte er nach der vand zu führen. fassen. Ich glaubte ihn zu verstehen und begann ihn leise hin und her zu schautein; der Ernst und die Stille, mit der er diesem Bergnügen huldigte, eigte. wie sehr es ihm behagte. Nicht unerwähnt mag feine Neugier bleiben; Papierforbes, wo er jedes zerknüllte pier um dazu gehörte schon die tägliche Untersuchung des drehte. Zigarettenr- uch mochte er gern, wie viele Tiere und alle Affen; bei Gelegenheit nahm er aber auch einem bei mir weilenden Besucher Die Zigarette in seiner ruhigen selbstverständlichen Weise aus der Hand, um sie selbst zu probieren. Dabei mochte er entweder wirklich ewes Rauch oder T- bak abbekommen heben, jedenfalls war er eine Minute darauf richtig seefront.
V
ternationalen Verband der Arbeiterschaft der chemischen Industrie mit dem Sitz in Aussig , abe zur gegenwärtigen Wirtschaftslage. geschlossenene Kollektivvertrag wurde feitens der Die Wendung zum Besseren, die in der let internehmerorganisation gekündigt, so daß der ten Zeit in der Textilindustrie eingetreten Vertrag am 31. März 1923 abläuft. Die UnterTagblattes auf das Steigen der Ausfuhr von laut Bertragsbestimmung innerhalb vierzehn ist, ist zum Teil auf staatliche Aufträge, aber auch nehmerorganisation erklärte sich in ihrem Stündi lepteres berichtet die Exportbeilage des Prager neuerlichen Kollektivvertrages bereit und wird gungsschreiben gleichzeitig zum Abschlusse eines Tertiiwaren nach Ungarn zurückzuführen. Frei- Tagen ihre diesbezüglichen Anträge hiezu stellen. lich wird diese Konjunktur vorübergehend sein, Die Verbandsleitung sowie die Bertrauensmändenn der gesteigerte Export hat seinen Grund da ner der Arbeiterschaft werden in den nächsten Tarin, daß die ungarischen Kaufleute vor Einfüh rung des hohen Zoils möglichst große Lager angen zur Vertragskündigung Stellung nehmen. hohen Zolles wird jedoch den Export zum großen Erwerbstenerpflichtigen orientiert eine Anleitung sammeln wollen. Die baldige Einführung des Die Erwerbesteuer. Ueber die Rechtslage der für die Mitglieder der Erwerbsteuerfommission,
Teil unterbinden.
Zwei Jahre erfreute ich mich an dem stillen Männchen, das seine Pflege mit soviel Anhäng Auch in der Schwerindustrie ist eine welche von der Zentrale der tschechischen Handelslichkeit vergalt. Seinen Tod will ich nicht schit leichte Belebung des Geschäftes eingetreten, die und Gewerbekammern in Prag ausgegeben bern, er ist zu traurig gewesen, und niemand ihre Ursache in der Senfung der Tschechotrone wurde. Man findet darin alle Bestimmungen über fonnte dem kleinen Frembling in seiner Not het auf eine Höhe hat, der sich das Wirtschaftsleben die Erwerbsteuer in praktischer Weise zusammen fen. Sein Grab ist im Part von Shloß Alten allmählich anpaßt und in der Ruhrattion. Ins- gestellt. muhr, wo er von zwei liebreizenden blonden besondere durch letztere iſt eine verstärkte Nach- Die Ansstandsbewegung in der Budapester Stindern in einer blumengefüllten Schachtel befrage nach tschechoslowakischem Eisen eingetreten. Metallindustrie breitet sich aus. Derzeit stehen erdigt wurde. wie die oben genannte Quelle zu be- bereits siebzehn größere und viele fleinere Berichten weiß die Firma Stoda in der letzten treibe mit mehr als 10.000 Arbeitern im Woche größere Aufträge, aus der Schweiz , aus Streif. Die Gewerkschaft der Metallarbeiter England, Schweden und Dänemark erhalten, die dürfte in den nächsten Tagen den allge Danetsche Miaschinenfabrif aus Bulgarien . Ser meinen Streit proffamieren, da die Untervorzuheben ist auch der gesteigerte Kokserport, der nehmer jede Verhandlung über Lohnerhöhungen dazu geführt hat, daß der Ostrauer Sotsmartt glatt oblehnen. fast völlig ausverkauft ist. Die größten Bestellun gen lamen aus Frankreich .
*
Es ist schon gut, wenn sich einer einmal in der Einfamfeit auf sich felber besinnt, aber er darf fein Stadeltor zwischen sich nun und die Welt. Denn in die Welt und unter die Men schen ist er hineingeschaffen und dahinein gehört er auch. Ludwig.
dann ruhig und manierlich noch dem Stückchen, swirtſchaft und Sozialpolitit.
e
Zuckerwucher.
Die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist nach den letzten Ausweisen wie uns aus Berlin ge meldet wird neuerlich gestiegen. Die Zahl der Arbeitslosen beträgt gegenwärtig 73.623, während mur 14.963 die Unterstützung für Erverbslose beziehen. Als Folge der Markbesserung wird ein weiteres Anschwellen der Arbeitslosigkeit erivartet.
Die Kosten der Ruhrbefchung betragen nach den Berichten des französischen Finanzministers de Lafteyrie 45 Millionen Franken monatlich, das find nach dem jezigen Kurs ungefähr 90 Millionen tschechischer Kronen.
Auch die Lage der Porzellanindu strie soll eine Wendung zum Besseren genommen haben. Das hat seinen Grund in dem leich das ihm am ledersten schien, hielt es manierlich ten Rückgang der tschechoslowakischen Krone und zwischen den Fingern und aß es so auf, von Zeit in den kolosalen Steigerung der Produktionskoju Zeit einen ent üdten Blid zu mir heraufwer ften in Deutschland . Allmählich müffen sich auch Einen neuen Anschlag auf die Taschen der die Preise der in Deutschland erzeugten Indu fend. Dann allerdings hatte man den sonderbaren fleinen Gast bald entdeckt, und ich mußte fort, fonfumierenden Bevölkerung plant das zuder strieartikel den Weltmarktpreisen anpassen, da die wenn nicht Momo selbst allen Ovationen gründ- innditat, welches durch seine Preispolitik bereits Produktionskosten dem gefunkenen Marktwert lich abhold, schleunigst wieder unter meinen Ellen eine traurige Berühmtheit erreicht hat. Wie wir entsprechend steigen. In der Porzellanindustrie bogen froch. Ein so bequemes Schoßtierchen hat erfahren, ist diese Organisation von Kapitalisten liegen insbesondere. Aufträge nach den angelsäch Der Kapitalismus in Sowjetrußland. Der es gewiß noch nie gegeben. Niemals die geringste an die Regierung herangetreten, die Zuckerpreise fischen Ländern und nach Uebersee vor. In der Papierindustrie ist die Situ- 3. Jänner 1929 folgendes Defret erlassen: Zur Oberste Bollswirtschaftsrat Räterußlands bat ant Unsauberfeit, fein Gefüst nach Serumspringen um 1 K per Rilogramm zu erhöhen. Wenn es und Umherschnüffeln. Dagegen war sein Gemüt nach dem Belieben der Herren ginge, ſollte also ation der einzelnen Fabriken nicht die gleiche. Ein Verfügung der Truste sind nur diejenigen Vetriebe wirklich empfindlich. Eines Tages hatte ich ihn jeder Arbeiter ſtatt fünf Stronen für ein Stilo. Teil der Betriebe wird in Gang gefeßt, andere zu belassen, deren Fabrikate sich bezahlt geme üt euf einem ländlichen Spaziergang mit, und wäh gramm Zuder sechs Kronen zahlen. Troy ſtoden noch immer. Der Export von Papier steigt, haben und die nicht weniger als 10 Prozent rend ich mich ins Gras septe, wollte ich Momo dem die Zuckerinduſtriellen durch den Zuckerexport sodaß Inlandslieferungen vielfach nur mit vier- Reineinnahme aufweisen. Alle anderen Betriebe einmal zu einer selbständigen Promenade ermun- unheimliche Gewinne gemacht und soviel verdient bis achiwöchiger Lieferfrist angenommen werden. tern. Der Kerl sollte doch ein bißchen mehr männ haben, daß sie sich vor den übrigen Kapitalisten Der Export geht hauptsächlich nach lebersee, nach sind in fürzester Frist zu denationalifie ren. Die in der Verwaltung der Trusts btsi lichen Unternehmungsgeist zeigen und nicht ewig bereits zu schämen begannen, haben sie noch nicht den engliſchen Stolonien, nach Südamerika , venden Großbetriebe werden verpflichtet, die Inan meinem Rod ipfel hängen. Aber Momo moch genug und wollen weiter fette Profite machen. Auſtralien , Ostindien, aber auch nach dem Orient ventarisierung ihres Eigentums in einer zweintdavon nichts wissen. Aergerlich zwitschernd irollte er würde an der Erhöhung des Zuderpreises und den Baikanländern. Sichtlich hat sich der natigen Frist zu beenden und zu einer neuen pris er immer wieder zu mir zurück, aber ich ließ nicht profitieren? Ein wenig die Raffinerien, Export von Zellulose gehoben. In der cheminatigen Frist zu beenden und zu einer neuen pris vatwirtschaftlichen Verwaltungsreform überzuge loder und setzte ihn wohl zehnmal aufs neue mit welche noch alte Zudervorräte haben und für die schen Industrie, in der, wie wir vor eini hen, wie diese vom Kongreffe der vertruſteten Inten ins Gras. Ta auf einmal schien er sich zu die Erhöhung des Zuderpreises ein netter Extra- ger Zeit gefchrieben haben, etwa 90% der Arbei- duſtrie ausgearbeitet worden ist." Ganz unvermutet fehrte er mir den profit wäre, noch mehr aber natürlich die Roh ter arbeitslos find, zeigen sich die ersten Anzeichen ficht, macht der Wiederaufbau des Kapitalismus welche sofort mit dem Preis einer leichten Besserung. auch nur geradeaus des Rohzuders Besonders schlecht jedoch ist noch immer die marschieren ins Blaue oder vielmehr ins Grüne natürlich den Rohzuder, den sie jest produzieren, Lage der Holzindustrie. Die Transporthinein. Nie habe ich deutlicher wie hier einen aus einer Rübe erzeugen, die sie aufgrund des sperre nach Deutschland hat den Export erschla Schwergekränkien dargestellt gesehen; die Ant- vorjährigen Preises getauft haben, dem eben der gen. Die hohen Frachtspesen in der Tschechoslowort, die er mit diesem stummen, verzweifelten bisherige Zuderpreis entiprach. Sie würden den wakei gestatten faunt die Zufuhr aus dem mittle ürich Davongehen gab, war von so erschütternder Wir- Löwenanteil an der Zuderpreiserhöhung erhalten. ren Teile des Landes. Auch wenn die Trans- Berlin. fung, daß mir wahrhaftig das Lachen bei dem Hinter der geplanten Buderpreiserhöhung scheinen porisperre durch Deutschland aufgehoben sein sien Anblick des eilig dahinstapfenden Momo verging. jedoch auch die übenbauern zu stehen, für wird, wird sich das Verhältnis nicht wesentlich Ich mußte ihm richtig nachlaufen, denn er rea- die sich die mächtige tschechische Agrorpartei ein- bessern, da Deutschland , welches in den legten gierte auf feinen Zuruf, sog tief beleidigt seiner seht und die für das Jahr 1923 einen recht hohen Monaten der Hauptabnehmer war, als Käufer Wege. als wäre elles, alles aus zwischen uns. Rübenpreis erzielen möchten. Wenn nun der ausscheidet. Ich habe ihn später nie wieder zu einem Ver- 3uderpreis gegenwärtig erhöht wird, denn haben gnügen, wie es mir in falscher Vorstellung er wir auch heuer mit einem beden höheren schien, gezwungen. Im Freien blieb er ängililch Rübenpreis und für das nächste Jab mit einem und schußbedürftig, nur im Zimeme liebte er es, noch höheren Rübenpreis zu rechnen. Man sieht herumzusteigen und allerhand Turnfunststüde zu also, ein recht fein ausgeflügelter Plan. probieren. Sier forderte er einen direkt zum Svielen auf Einmal hatte er einen sogenannten Wiener Stuhl mit gebogener Rehne entdeckt, hing sich mit allen Vieren oder auch nur mit den Hin
Rüden und fing an, so schnell er fonnte, ohne sich ritgehen würden, wiewohl fie
Der Held im Schatten.
So ergibt die Betrachtung der einzelnen Zweige der Industrie fein einheitliches Bild, im allgemeinen ist in einer Reihe von Branchen eine leichte Besserung bemerkbar. Ob diese vorübergehend oder von Dauer ist, wird sich ja zeigen.
Wie wir hören, setzt die Regierung dem AnDer Kollektivverirag in der Chemischen Insinnen des Zudersyndifats Widerstand entgegen und wir wollen hoffen, daß sie der Profitsucht der dustrie gekündigt.( Ablauf am 31. März 1923.) Buderbarone gegenüber fest bleibt. Freilich, all- Der im April 1923 zwischen der Allgemeinen
Ernst die nächsten im Glied zur Seite, stellte sich| stunde vom Pedell dem Rektorat vorgeführt wurde. veriniffenen Gefichtes an seinen Play und schaute starr, ohne sich während der ganzen Stunde vom Fled zu rühren.
Dieses Erlebnis bewirkte eine Wandlung im Betragen Ernst Löhners. Er war beileibe fein musterhafter Schüler, doch hatte er sich bisher den Schulvorschriften angepaßt. Jest war ihm alles gleich). Es reguete in den nächsten Wochen Vermahnungen, Verweise, Arreststrafen, ohne die in grimmige Ausjässigkeit des Knaben zu berühren. wo er etwas gegen die geheiligte Orönung unters nehmen fonnte, tat Ernst es voll Wonne." Er är gerte Lehrer, Mitschüler und alle, die ihm in den Weg famen.
Roman von Karl Bröger. ( 6) Ernst war mit der Schule unzufrieden. Er Yernte leicht, tat überhaupt nichts, weil er sich auf sein wunderbares Gedächtnis verlassen fonnte, und raunzte mit den Eltern, weil er nicht besser angezogen war. Gelegentlich mit Stameraden in deren elterlichem Haus stieg ihm der Unterschied schmerzhaft auf zwischen guter Bürgerlichkeit und dem eigenen Heim. Da quoll manchmal wilde Bitterlichkeit auf. Warum mußten gerade feine Eltern arm sein? Der dumme Straft fam schon wieder im schönen, blauen Matrosenanzug daher. Er ging das zweite Jahr in seinen grauen Stamm garnhose, die sieben Flecken aufgenäht zeigte. Donnerstag von 4-5 Uhr war Turnstunde. Davor zitterte Ernst seit Tagen. Seine Schuhsohlen waren durch und trop inständiger Bitten hatte er bei der Mutter die Reparatur nicht er reicht. Ernst, fiebernd vor Angst und vorerlebter Scham, stand in Reih und Glied. Er dachte, den Lehrer wegen Unwohlseins um Befreiung zu bit ten. Es war nichts damit, weil Notenturnen stattfinden sollte. Immer näher kam die Reihe an Ernst, der sich wirklich frauf fühlte. Jest hieß es auch schon antreten Der Turniebrer verstand den flehenden Blick des Knaben nicht. Ungerührt tommandierte er seine Uebungen und fuhr Ernst barsch an, der vor dem Neck beim Aufsprung 35 gerte. Salb sinnlos und doch von graufam bh renden Gedanken wachgehalten. führte Genit des Hochheben der zerrissenen Schuhsohlen und enthülle ten ihr Geheimnis. Im Weptreten hörte Ernst Kopf. Teises Sichern und sch grausamt inättische ren Dieie Tat modyte Graft um elden der oan auf die Stelle gerichtet, we fein nk durch den zen Schule. Berstohlene Reichen allgemeiner Soch Schuh die blante Erde irat. Aufgebracht stieß achtung begleiteten Ernst, der in der Freiviertel
Im deutschen Auffas mußte das befannte Schwabsche Gedicht„ Der Reiter und der Bodenjee" nadjerzählt werden. Ernst ließ den Reiter nach seinem glüchlichen Ritt nicht sterben, wie die Vorlage verlangt, sondern erfand einen glücklichen Ausgang des Abenteuers. Diese Selbständigkeit wurde mit einer falechten Note bestraft, was Ernst ärgerte, weil er gerade im deutschen Aufsat feinen Mitschüler vor sich duldete. Als der Lehrer die Note vertas und binzufeßte, daß die Arbeit sehr gut. over nicht nach der Vorlage sei, ballte Ernst die Fäuste unter seiner Bant. Natir lich größte die gonze Bane vor Vergnügen über den Schluß, den er zur Strafe vorlesen mußte. Auf dem Heimweg schlug Ernst dem laute stez Schreier die Nose blutig, was eine Stunde Arrest trug. Dem Bedell der Schule war Ernst gar nicht grin und als dieser Vorhaltungen über fein Benehmen mochen wollte. morf ihm Schulschwonum, Pinial und zwei See o
Der weißhaarige Rektor sprach Machtworte. Ernst verteidigte fich tropig und aufgebracht, redete verächtlich vom Bedell und weigerte sich unbedingt, die verlangte Abbitte zu leisten. Vier Stunden Sarzer und schärfste Androhung des Hinauswurfs waren die Folge. Erbittert über die hohe, seinem Empfinden nach ungerechte Strafe fiel Ernst im Schulhof mit beißenden Redensarten über den Bedell her und riß sich wütend los, als der Mann Miene machte, ihn am Arm zu fassen. Unter lautem Beifallsjehlen der Kameraden verbat sich Ernst jede förperliche Berührung. Von da ab hatte er den Pedell zum unverföhnlichsten Feind. Doch kümmerte diese Feindschaft Ernst nicht groß.
Ernst hatte seit dem Erlebnis in der TurnStunde die Achse seines innerlichen Lebens aus der Schule rerlegt. Lebte er doch auch im Alter der Freundschaften und gemeinsamer Schoärmereien.
Das Armelentviertel im 3winger konnte dazu nichts geben. Außerhalb des Zwingers freund lichere, hellere Welten zu betreten, strebte Ernst nach allerhand Bekanntschaften. Mit einigen Mutterföhnen, die feinere Hemden auf dem Seibe tru gen als er, paulic er Lehrstoff ein, Jahreszahlen und Schlachtdaten. Logarithmen und Gleichunger. Ihm war das Spielerei. den andern war es faure Arbeit, die man sich gern durch das fabelhafte Gedächtnis des Taglöhnersknaben erleichtern ließ. Ernst wurde von den Nutznießern seiner Gedächt nistraft manchmal auch zum Spiel zugelassen, durfte selbst Blicke in ihre Wohnungen tun und rerior immer mehr die Bust om eigenen Deheint. Schöne, wilde Zeit der Knabenspiele! Ernst flok über vor Schwärmerei, hielt seine Freunde für Halbgötter und erlesene Mesen und opferte ihnen bestes Gefühl. Namentlich Otto Lier schien ihm vom Himmel gefallen, weil in allem der
Devi enturie.
Die tschechische Krone notiert in:
Schw. Frant 15'80.00
Mart 594.00 ofter. Str. 2100
Züricher Schlußturic.
Geld Ware 81.8000
81.0010
24.93.00
24.97.00
0.26'00
0.28: 00
25.45: 0 21030 .0074.00
23.55: 00
210-80
0.1975
0.20.25
15.70
gelgrad.
5.31.75 5'10 0.01.25 0.01'12 0.00.00 0.00'00
15'80 5.8225
5.25
.0075.00
eigene Gegensatz. Sah man den schmalschultrigen, hohlwangigen Ernst, nur die seitsamt erregten Aus gen konnten anziehen, zusammen mit dem großen, gut entwidelten Lockenkopf, dann war die gegen feitige Neigung nicht faßlich. Ernst hing leiden. schaftlich an dem schönen Knaben. Er gab keine Gelegenheit frei, Otto förperlich nahe zu sein und wählte bei den Ringkämpfen immer ihn zum Geg ner. Sein Blut, das sonst noch ruhig floß, wallte höher unter der Berührung des Freundes. Erast stand diesem Gefühl ratlos gegenüber, schämte sich seiner und verbarg es ängstlich.
Erlösung aus dieser ersten Not des erwachena den Blutes brachte die Bekanntschaft mit Ottos Schwester. Sie wurde an einem Mittwochnach mittag im Garten vor der Stadt gemacht. Dort versammelten sich regelmäßig die Freunde, gele fene Heldentaten aus Homer oder Pederstrumpf nachzuahmen. Ernst stellte sich den Garten nach feiner Einbildung vor: Dichtes Baum und Strauchwerk, ein Springbrunnen in der Mitte, rund herum eine grüne, undurchdringliche Mauer, die der gemeinen Welt den Blick in das Paradies verwehrt.
Von dieser Romantik fand er nichts. Der Garten war ein Stüd Startoffelfeld, ohne jeden Strauch. Wo Ernst den Springbrunnen geträumt hatte, lag halb in der Erde verfenft ein Basserfaß.
Ernst haßte jede Wirklichkeit, die ihm eine schöne Einbildung zerstörte. So ging es auch mit dem Garten. Gleichzeitig stocherte Ernst in den Sertoffelbeeten und schob die Oberlippe verächtlich in die Söhe. Daß aus einer dürftigen. Loube Sichern und Ticheln fam. erhöhte die one nicht. Ernst verachtete die Mädchen. Er hielt sie für ente setzlich dumm und fand ihre Zöpfe lächerlich.
( Fortsetzung folgt.)