28. Feber 1923.

Gerichtssaal.

Fascistische Denunzianten.

Reichskonferenz des Zentral­verbandes der Kleinbauern und Häusler .

Sette 5.

ehrfräfte heranzubilden sind. 3. Es soll überall

auf ein inniges Zusammenarbeiten mit angestrebt werden. 4. Der Verbandsvorstand wird beauftragt, unter den Mitgliedern agrartechnisches und sozialpolitisches Wissen zu verbreiten.

der Deutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei

fow( 3), Nusle( 3). Von diesen Mündeln sind 10 Ganzwaisen, 34 Halbwaisen und 11 unehelicher Ge­burt, 44 Kinder sind röm, Bath .. 5 evangelisch und 6 israelitisch. Außerdem stehen unter seiner Schuzouf­sicht 42 Kinder. In Anstalten sind 18 fittlich gefähr bete Kinder untergebracht, für welche die Bezirks­Prag, 27. Feber. Es war am Tage des Atten­kommission wegen Mittellosigkeit der Angehörigen tats gegen Dr. Rašin. In den Straßen Prags stau­größtenteils die Berpflegstoften aus eigenen Mittein ten jich die Leute, überall bildeten sich Menschenan- der Abgeordneten der Deutschen sozialdemokrati versicherung. Da sich die jetzigen Statuten als Sonntag den 25. Feber fand im Klublokal Genosse Deutsch referierte über die Vieh. deden muß. Aus dem Angeführten ist zu ersehen, sammlungen, die das Attentat lebhaft besprachen. Die schen Arbeiterpartei in Brag eine Reichskonferens unzulänglich erwiesen haben, beantragt er einige welche Ausgabe die Bezirkskommission auf diesem Prager Tagesblätter brachten in ihren Auslage der Kleinbauern und Häusler statt, an der Dele- Abänderungen. Der Zweck dieser Aenderungen Gebiete der sozialen Fürsorge, abgesehen von den schränken das Bild des Attentäters Soupal, national­andern ihr gestellten Aufgaben, zu lösen hat. Um demkratische Agitatoren sorgten dafür, daß eine Er- gierte aus allen Gebieten der Republik teilnahmen. soll der sein, die Einschäzung des Viches genauer aber diesen Aufgaben nachkommen zu önnen, bedarf regung gegen die sozialistischen Blätter Platz greife. Es war keine Konferenz, auf der große theoretische zu machen und die Einzahlungen entsprechend zu sie großer Geldmittel und es ist Pflicht eines jeden Mitglieder des Narodni hnuti" der tschechischen Fragen erörtert wurden, sondern sie war eine regulieren, damit der Bezirisfond, auf den ja die - Deutschen Prags , ohne Unterschy es der Ronfession Fascisten Organisation- horchten überall herum, ob Arbeitskonferenz, die vor allem dem inneven ganze Versicherung aufgebaut ist, finanziell start und Barteizugehörigkeit, ihr diese Mittel burch Bc. nicht irgendwer eine billigende Aeußerung über das Ausbau des Verbandes und den wirtschaftlichen genug ist. Die Zahl der Mitglieder, die an der willigung einer Spende und durch) Beitritt als Attentat mache. So kamen um die Mittagsstunde Fragen gewidmet war. Viehversicherung beteiligt sind, ist noch verhältnis­Gründer, Stifter oder Mitglied zur Verfügung zu bei der Svezda"-Passage am Prager Wenzelsplatz Für den Parteivorstand nahmen an den Vermäßig flein. Für die Versicherung muß in den stellen. Spenden und Anmeldungen werden in der zwei Fafciften, Ladislaus Roudela und Georg Su handlungen Abg. Genosse Cermak und Genosse Ortsgruppen durch die Funktionäre eine viel in­Stanzlei, Prag I., Bartolomejska 8, mündlich und bert, zu einem Bachmann und erzählten ihm, daß ein Stremser teil; den Vorsitz führte Verbandsob tensivere Propaganda entfaltet werden. Die Stein schriftlich entgegengenommen. Mann in der Hvezda"-Paffage gefagt habe:" Das mann Abg. Gen. Leibl. landwirte und Säusler haben es nicht notwendig, Bild Soupals werde ich mir einrahmen lassen und Am Geburtstage des Präsidenten, am 7. März, Die Reichsfonferenz beschloß, int heurigen ihr Geld zu privaten Versicherungsgesellschaften werden laut Amtsblatt, das einen Erlaß des chulwerde es füffen, denn dieser Mann hat dem Narod Jahre von der Abhaltung des Verbandstages ab hinzutragen, zum Nußen der Kapitalisten. Wir ministeriums vom 27. Feber 1922 zitiert, an affen ni hnuti" den Schein der Existenzberechtigung ver- zuschen und die Beschlüsse der Reichskonferenz so haben eine große proletarische Versicherungsab Schulen interne Feiern stattfinden. Schulfrei ist schafft." Der Wachmann war der Ansicht, daß der zu behandeln, als wenn sie vom Verbandstage ge- feilung beim Verband deutscher Wirtschaftsgenos­dieser Tag nicht. Mann, es war der Schlossergehilfe Anton Boueta, faßt worden wären. Genosse Dittrich erstat- senschaften, die jede Art von Versicherung übera das Attentat Šoupals billige und nahm ihn fest. Obtette den Bericht über die Tätigkeit des Sekretariats nimmt. Diese zu unterstützen und für uns nuh­Ein Detailgeschäft der Großeinkaufsgesellschaft zwar nun Loučka auf der Wachstube erklärte, daß im verflossenen Jahre, aus welchem hervorgeht, bar zu machen, ist unsere Pflicht. Zu deit in Smichow . Die Deutsche Großeinkaufsgesellschaft er als Nationalsozialist ein Gegner jedes politischen, daß eine Fülle von Arbeit geleistet wurde.( Wir Vorschlägen auf Abänderung der Statuten für die in Brag errichtet im Anſchluſſe an ihr Engroslager Mordes sei und daß er seine Aeußerung im ironischen werden darüber in einer der nächsten Nummer Vichversicherung sprachen die Genossen Fritsch, in Smichow , Ede Barandova ul., V Lesičku, in näch- Sinne gemeint habe, da ihn die Nufe der Fascisten, unseres Blattes einen ausführlichen Bericht brin- Tschafchta, Weigl, Zörtier und Jestrabel. Genosse ſter Nähe der Haltestelle Stinsky- Garten der elektrt- wic: Schande dem Ceste Slovo"! Zerhauts ihnen gen.) Genosse Schmidt erstattete den affabe- Seremser beantragte, die Schlußredaktion des schen Straßenbahn, am 1. März 1. J. ein Detail| alles!" in eine große Erregung brachten, so wurde richt, für die Kontrolle berichtete Gen. Weigl. Statutes dem Verbandsvorstand zu überlassen. geschäft, in welchem nebst Textilwaren, Bekleidungs - die Sache dennoch der Staatsanwaltschaft übergeben Sein Antrag, dem Kassier die Entlastung zu ertei Das abgeänderte Statut wird dann allen Orts artikeln, Schuhwaren und Haushaltungsgegenständen und gegen Loučka die Anzeige wegen Vergehens gegen len, wurde angenommen. Genosse 3entert gruppen zugefendet. Dieser Antrag wurde anges auch die Erzeugnisse ihrer eigenen Produktion zum§ 305( Billigung einer strafbaren Handlung) erstattet. wünscht, daß die Warenbelieferung der Ortsgrup nommen. Berkaufe gelangen werden, und zwar: Webwaren, Bei der heutigen Verhandlung vor einem Straffenat pen beffer ausgebaut werden möge. Die Pauscha Genosse 3örkler sprach über Wirtschafts­Wäschekonfektionsartikel, chem. Produkte, Kompotte, des DLGR. Novotny wurde Loučka freigelierung der Warenumfassteuer sein nicht in allen fragen und Organisation. Er zeigte an der Hand Marmeladen und Fruchtsäfte, Zichorie, Feigenkaffee, prochen, da die fascistischen Zeugen widerspre Fällen zu empfehlen, vielfach wird die Einbeten von Tabellen, in welchem Verhältnis die direktent welche in den eigenen Fabriken Bärringen, Zwickau , chende Aussagen machten und die von Loučka geführung der Steuer für den Kleinlandwirt besser und indirekten Steuern gestiegen sind, und emp Währ. Ostrau und den Nährmittelwerken Neratovis ten Zeugen beweisen konnten, daß die Hetrufe gegen sein. fiehlt die Verwendung von graphischen Darstel hergestellt werden. Der Verkauf wird an jedermann das Ceske Slovo" gefallen seien und daß daher die Genosse Term af hielt eine furze Begrülungen in Versammlungen, weil diese viel zunt stattfinden. Verteidigung des Loueta, er hätte seine Aeußerung in ßungsansprache, in welcher er der besonderen Verständnis der Sache beitragen. Die indirekten Die Repatriierung nach Rußland und der ironischem Sinne getan, der Wahrheit entspreche. Freude Ausdrud gab, daß sich der Verband zu Steuern find fünfmal so groß als die direkten. Ukraine . Die bevollmächtigten Vertretungen der einer festen und konsolidierten Organisation der Und trotzdem behandelt man uns als die, die an RSFSR . und der USSR . geben bekannt, daß am Kleinbauern und Häusler entwidelt hat. Die Ergeblich nichts zahlen. Wir verlangen die Abschaf 8. März 1. J. der letzte unentgeltliche Transport der Ein rabiater Sträfling. folge werden sich auch in der Parteibewegung be- fung aller Steuern und die Einführung einer pro­zu Repatriierenden nach Rußland und der Ukraine Prag , 27. Feber. Der Sträfling Fran; Men- merfbar machen. Die Befreiung der Arbeiterklasse greffiv aufsteigenden Einkommensteuer. Wir fors abgeht. Nach seiner Abreise wird das Lager in sit, der derzeit eine Strafe von 15 Monaten absitzt, ist durch die Industriearbeiterschaft allein nicht bern die Amortisierung der Kriegsanleihe. Wenn Deutsch Gabel geschlossen und alle, die wollte in eine andere Strafanstalt fommen. Da möglich, es müssen die Proletarier in Stadt und ſpäter zurückkehren wollen, müssen dies auf eigene man seinem Wunſche nicht nachtam, fching er in Land zusammenwirken. Der Verband ist ein wirk­Mosten tun. Ab 3. März werden keine Anmeldungen seiner Belle alles frumm und klein und konnte nur ſames Instrument für den wirtschaftlichen Schutz für den Transport mehr angenommen. Personen, schwer überwältigt werden. Wegen seiner Gewalt- seiner Mitglieder, er ist aber zugleich auch eine die fich schon früher gemeldet haben, bisher aber an tätigkeit wurde Mensil heute zu sechs Monaten Stüße für die Partei, der Wegbereiter für den ihren Orten blieben, mögen sich spätestens bis 3. März schweren sterkers verurteilt und wird jetzt in Sozialismus auf dem Lande. in der Konsularabteilung der Vertretungen der der mährischen Strafanstalt Mürau untergebracht. RSFSR . und der USSM. in Prag 2, Naplavni ul 7, melden.

der Staat die Attiva übernommen hat, so möge er auch die Paffiva decken. Bezüglich der Vermö­gensabgabe verlangte der Referent die Novellie­zung des Gesetzes, damit jene, die nur ein beſtimm tes Griſtenzminimum haben, von der Vermögens­abgabe befreit sind

Sodann wurde eine Reihe Anträge verhan Genosse Schweichart berichtete über die delt. Ein Antrag, der verlangt, daß bei der Au f parlamentarische Arbeit, die im Interesse der teilung des Großgrundbesines die wirt- Sleinlandwirte und Häusler geleistet wurde. Er Postpaketverkehr nach Rußland . Wie das Post- Gegen die Sicherheit des Lebens. schaftliche Lage der Kleinlandwirte verweist dabei auf den gedrudten Rechenschaftsbe ministerium mitteilt, wird ab 10. März die Aufgabe Prag , 27. Feber. Der Maurermeister Franz berüdsichtigt werde, wurde angenommen richt des Klubs der deutschen sozialdemokratischen von Paleten bis zum Gewichte von zehn Kilo sowohl Groß aus Smichom wurde heute vor einem Straf- und dem Verbandsvorstand zur Durchführung der Abgeordneten. Die Bodenreform hat uns nach dem europäischen Rußland ( mit Einschluß von senat des OLGR. Riegel wegen Ueberschreitung entsprechenden Maßnahmen zugewiesen. Ferner alle enttäuscht. Sie wurde nicht nach sozialen Armenien , Afferbaitschan, Grusinien , Weißrußland gegen die Sicherheit des Lebens zu drei Monaten wurde ein Antrag angenommen und dem Ver- Grundsägen durchgeführt, sondern wird immer und Ukraine ), als auch nach dem aſiatiſchen Rußland schweren Kerkers bedingt auf drei Jahre bandsvorstand zugewiesen, der die Schaffung eines mehr den tschechischen Intereffen dienstbar ge­( Ostsibirien bis Irkutsk und Turkestan ) wieder zu- verurteilt. Groß fuhr am 7. Mai des Vorjahres mit Gefeßes verlangt, nach welchem bei Verpach macht. Die Preise bei Uebernahme des beschlag­lässig sein. seinem Auto durch die Ortschaft eřenek und drückte, tung von Gemeindegrundstücken nur solche Be- nahmten Bodens sind zu hoch und dabei fammerit Der dreifache Mord im Riefengebirge. In der als er durch eine schmale Gasse fuhr, mit dem rech werber berücksichtigt werden sollen, die weniger fortwährend die Herren vom Bund der Landwirte, Tetzten Jännerwoche wurde, wie erinnerlich), in Böten Vorderrade seines Wagens den Studenten Frans als acht Hektar Grund haben. Eine Versteige- daß der Großgrundbesit zu wenig entschädigt nischbauden im Riefengebirge eine grauenhafte Simunet so unglücklich an die Mauer eines Hau- rung solcher Grundstüde soll als unzulässig erklärt wird. Die Landbündler sind also auch hier ganz Tat verübt. Der Hänsler Konstantin Erben, seine fes, daß Simunek tödliche Verletzungen erfitt. Der werden. Ein Antrag des Bezirksverbandes Auf- offene Vertreter der Agrarfapitalisten. Die Klein­Frau und sein dreijähriges Söhnchen wurden mit Wagen des Groß geriet dann ins Schlendern und fig- Tepliß, das Verbandsorgan in größerem For landwirte und Häusler haben deshalb beim Bund gräßlichen Verlegungen ermordet aufgefunden. Das stieß an eine Telegraphenstange an, wobei die In- mat erscheinen zu lassen, wurde abgelehnt. Ebenso der Landwirte nichts zu suchen. Die Großagrarier Töchterchen, das im Bette geschlafen haben mag, blieb faffen des Wagens hinausgeschleudert wurden. Franz ein Antrag der Ortsgruppe Niff auf Herabsetzung jiben überall in den Zentralfiellen, fie fißen im Lan von den Tätern, denen es um die Habfeligkeiten Groß hat keine Chauffeurprüfung und hatte daher zu der Beiträge. Die folgenden vier Anträge des deskulturrat, werden in Zollfragen gehört. wäh Erbens zu tun war, verschont. Wie nun gemeldet Unrecht die Führung des Wagens, die er nicht vol! Verbandsvorstandes wurden angenommen: 1. Es rend wir abfichtlich übergangen werden. Genosse wird, hat die Gendarmeriestation in Marschendorf beherrschte, übernommen. Bei der heutigen Verhand- mögen von Zeit zu Zeit geeignete Artikel über Schweichart ersucht die Genossen, von außen her einen Brief erhalten, in welchem Mitteilungen lung suchte Groß den Beweis zu erbringen, daß er die Tätigkeit des Verbandes den Partei mehr Anregungen zu geben, damit sich ein inniger über die Mörder gemacht werden. Einer der Mit an den Unfällen nicht schuld sei, da in dem engen blättern veröffentlicht werd 2. Um die Kontakt zwischen den parlamentarischen Vertre­täter soll in Arnau verhaftet worden sein. Das Gäßchen der von ihm geführte Wagen sich zur Seite Abhaltung von Funktionärkursen leichter zu ertern und den Vertrauensmännern herausbilde. sechs Wochen alte Kind, das die Mörder verschonten, neigte. Dieser Beweis gelang ihm jedoch nicht voll möglichen, follen Funktionärlehrerschu Genosse Leibl schloß mit einigen anfeuernden befindet sich im Asyl in Hohenelbe . ständig. Ien veranstaltet werden, in welchen entsprechende Worten um halb 6 Uhr abends die Stonferenz. ihm feine Nachsicht gaben. Um fie loszuwerden, schleunigst aus dem Haus verschwinden. Sonst im langweiligen Kontor der Auskunft, Argus" zu griff Ernst tiefer als je in die Staffe und mußte reut mich vielleicht mein guter Wille doch... fitzen. feststellen, daß ihm die Dinge über den Kopf Fräulein Rascher war dem Schauspiel atem- Der Gedanke an Herrn Alfons Beißer be­Roman von Karl Bröger . ( 13) wuchsen. Is gefolgt. Erst verstand sie nicht recht, dann lustigte ihn beinahe. Was hatic der Mann für Hatte nun Herr Alfons Beißer doch etwas wurde ihr schnell flar, was vorging. Entgeistert Augen gemacht? Schade, daß er nicht fester in Eifersucht, wenn sie gegenseitig ist, befeuert bemerkt, oder war ihm Üngünstiges über feinen starrte sie Ernst an, der gleichmütig die Wände die Staffe gegriffen hatte. Ob es Herr Alfons die Neigung. Nie waren Ernst und Lene heißer Angestellten zugetragen worden, gleich im Beginn absuchte. Mit diesem Menschen hatte sie sich ein- Beißer im Tarodieren verior, oder ob er es auf aufeinander, als nach Stunden wechselseitiger des neuen Jahres hielt er überraschende Mach gelassen... Ernst fah die vollen Schultern beben, feine Art ausgab, wo ist der Unterschied? Lene Wut, wenn eins dem anderen die eigene Untreue schau. Die Bücher müßten abgeschlossen und vor ein sprühender Blick brannte auf seinem Gesicht. würde er zunächst wohl nicht sehen. Das Mäda wie Peitschenhiebe um die Ohren geknallt hatte. gelegt werden. Bei Fräulein Rascher Stimmie Lene wandte sich an Herrn Alfons Beißer: chen war doch zu blöd. Ein lieber Kerl, aber so Dann schmolzen Aerger, Troß und verliebter Haß alles aufs schönste, bei Ernst fehlten in der Stasse zu heftiger Brunst, die alles fordern und gewäh- hundertdreiundsechzig Mark. Herr Alfons Berger altmodisch und ohne Unternehmungsgeist. Das Gefühl, an Lene zu denken, war aber doch nicht ren hieß. Lene übertölpelte sich selbst, als sie raste. Berzweifelt angelten die dürren, dicht be­Ernst in die Eifersucht trieb. Ünversehene prang haarten Hände durch die Luft, der Kneifer fic! Aber was denken Sie, Fräulein Nascher! behaglich. Sie hatte ihn ja angeguckt, als hätte die Flamme, die sie schürte, auf Lene über und zehnmal von der Hochstrebenden Simmelfahrte. Ihre Bücher sind doch in bester Ordnung. Ich er ein sind gefressen. Dummm, zu dumm, diese Anständigkeit... brannte ihre fühle Vorsicht, die Aenaftlichkeit nase, und die sonst so verbindlich flötende Stimme glaube von Ihnen nur das beste. Der Bursch ihres kleinbürgerlichen Gemüts und die Furcht freischte scharf und grell. hat Sie ebenso hinters Licht geführt, wie er mich vor natürlichen Folgen aus. In den roten Feuer Kommen Sie her, Löhner! Wenn ich bitten hintergangen hat... Ist er schon fort." mantel restloser Hingabe gehüllt, schritt das Paar darf, auch Sie, Fräulein Mascher... Wo ist das Ernst stand unter der Tür, im Arm ein über die letzte Schranke fort und wendete kein Geld hingefommen, Sie ganz sefährlicher fleines Bündel. Seine wenigen Habseligkeiten. Auge mehr zurück in die Welt Har entschiedener Schwindler? Wollen Sie das gefälligit sagen?... Als er die Tür öffnete, fehrte sich Fräulein Verhältnisse. Ihr Verhältnis war weder klar Sundertdreiundsechzig Mark Manto sind in der Rascher furz um. Ernſt zog den Hut faſt bis auf noch entschieden. Zwar hatte sich Ernst schon asse. Fräulein Rascher. Haben Sie Töne?..." den Boden und sentte den diopf tief. Täuschte er öfter beim abendlichen Heimgang männlich Ernst hatte sich ganz gefaßt. Saltblutig sich, oder hatte Lene wirklich den Kopf wenig, aufgerichtet und das Wort Verlobung" qgefpro lächelnd räumte er ein, daß hundertdreiundsechzig nur ein ganz flein wenig geneigt? Auf der chen. Allein Lene schüttelte jedesmal ungläubig Mart fehlen. Er habe sie aus der Kasse genom- Treppe sah Ernst die entsetzten Augen des Mäd­den Kopf und strich Ernst dankbar übers Haar. men, um Verpflichtungen zu decken. Sein Gehalt chens vor sich hergehen... Verstand sie die edle Wellung, die Ernst zu die hätte nicht zum Leben gereicht... Herr Alfons sent Wort zwang? Sie sah den jungen, schmäch- Beißer verfärbte sich. Den Kneifer hoheitsvoll tigen Menschen an ihrer Seite und seufzte be- in die Söhe redend. begann er vorwurssvoll:

drückt.

Der Selb im Schatten.

Beißer, wenn Sie glauben, daß ich..." Ich bitte um meine Entlassung, Serr

Die Jagd nach dem Leben.

Daheim versah sich keine Seele der Geschichte. Ernst verschwieg seine Entlassung, hielt alle 3ei ten genau ein, als wäre er noch immer im alten Stelle aus. Denn eine neue Stelle mußte her, Gleis, und schaute inzwischen nach einer anderen bevor der Lepie kam. Wenn er nur daheim pünkt­lich zahlte, war alles andere Nebensache. Woher das Geld tam, fragte die Mutter nicht. Sie nahne es unbeschen-. nur durfte fein Pfennig am Betrag

fehlen.

Ernst hatte unbändiges Glüd. Nach vierzehn Tagen saß er schon wieder auf einem Kontorbock and hatte zehn Marf mehr Gehalt als bei Herrn Alfons Beißer. Das Geschäft- Zuderwarengroß­,, Was sagen Sie da? Jhr Gehalt hat nicht Wer vielleicht glaubt, Ernst wäre nun ge- handluna Bolz 1. Sarrer handlung Bolz 1. Sarrerschien dringend" ente Es stand zu viel zwischen ihnen. Die Un- zum Leben gereicht?... ch zahle Ihnen vier- fnickt und beschämt gewesen, kennt die menschliche zu bauchen. Ohne nach Zeugnissen zu fragen, gleichheit ihres Wesens, gleich nur in der Unbe- jig Mark. Bringen Sie mir den Lehrling erst Natur wenig. Er schritt vielmehr ruhig und ge- überhaupt ohne jeden Umstand, wurde Ernst ange­herrschtheit der Sinne, der Altersunterschied. mal her, der dieses Gehalt anderswo bekommt... lassen in das Stadtinnere, zündete eine Zigarette nommen und erhielt die kleine Sasse. War das elterliche Hofnungen und die eigenen Wege, auf Dabei schämen Sie sich nicht, mich zu betrügen. an und schnippte die Asche sorgsam mit dem klei- nicht ein Wint, fortzufahren wo man vor zwei denen Lene dem jungen Freund nicht folgen Bon meinem Geld... Was gehn mich, in drei nen Finger fort. Geld hatte Ernst nur einige Wochen aufgehört hatte? Die ersten Tage wider­konnte. Ernst hatte diese Wege wieder einge- Teufels Namen, Ihre Verpflichtungen an?... Mart, doch genügte ihm das Bewußtsein, über- stand Ernst der Anfechtung, weil er das entgeisterte schlagen, gedrängt durch die mißliche Lage seiner Ich will Ihnen was sagen, Löhner: Die Polizei haupt Geld zu haben. In der Stehtosthalle trant| Geficht Lenes vor Augen hatte. Doch nur zu baid Verhältnisse. Er hatte Schulden, nemein quet holen, hat feinen Zwed. Die gibt mir das Geld er zwei Glas Bier und fand, es wäre eigentlich war der erste Schritt gemacht. ( Fortsetzung folgt.)

schende Schulden bei Wirien und Händlern, die auch nicht. Aber schauen Sie bloß, daß Sie doch viel feiner, durch die Stadt zu spazieren, als