7. Mar 1928

Was wir selbstverständlich finden.

Scite 5.

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Wirklichkeit bleiben für ihn nur die 12000 men gibt es drei Säle, von denen einer den Christ. Die Stadtkapelle spielte zwei Chorale. Bürger- Ueber das Bauprojekt des Neugebäudes für das Se­Strafgeld zurück, die er im Gefolge der freundlichsozialen, einer der Nationalpartei und der meister Genosse Schloßnitel hielt die Gesundheitsministerium wird 14 Tage später endgütig schaftlichen Ratschläge" des Herrn Weinert dem dritte den Kommunisten gehört. Unsere Partei dächtnisrede, in welcher er die Verhältnisse von entschieden werden. Mit dem Bau dieser beiden Ge­Biener Ensemble als Abstandsumme hat zahlen hat bisher ihre Versammlungen in dem den Kom damals und von heute verglich und zu dem bäude wird im August und September 1. J. begon­müssen. Das Zeugnis eines Mannes, der, um munisten gehörenden Volkeheim" abgehalten. Schlusse fam, daß es heute in diesem Staate noch nen werden. Ueber das Projekt der neuen Universi sich mit der Presse des zahlungskräftigen Publi- Die Kommunisten haben nun deshalb, weil ihnen schlechter geworden sei als früher. Der Männer- tätsgebäude wurde in einer der letzten Sitzungen der fums nicht zu verderben, auch beichwören würde, eine kleine Schuld nicht sofort bezahlt wurde, ungefangverein fang zum Schluffe einen ergreifen- interministeriellen Kommission bereits entschieden. daß die Luft seit ist und daß das Wasser auf feren Genossen die Benübung des Saales bis auf den Trauerchoral, worauf die erhebende Feier ihr Auch dieses Neugebäude dürfte schon im Sommer wärts fließt, aibt dem in solchen Dingen bescheiiveiteres verweigert. Die Tätigkeit der Frei- Ende fand 1. J. in Angriff genommen werden. denen Herrn Weinert den Mut, neuerdings oegen waldauer Kommunisten für das Wohl der Arbei Eine internationale Kundgebung anläßlich Entschliches Unglüd in den Eisenwerken von die leßte Nacht" zu stänkern. Also rüdt er terschaft erfährt die treffende Charakteristik durch der 75. Wiederkehr des Tages, an demam Zabrch. In den Witkowißer Eisenwerken in   Zabřeh in die Bohemia" folgende Notiz ein: die Art und Weise, in der bei der Freiwaldauer 11. März 1848 in der Versammlung freiheita. d. Oder wurden vier Arbeiter durch flüs­Wie wir hören, sehen sich Start Straus nahe- Bezirkskontasse eine frei gewordene Stelle licher   Deutscher und   Tschechen im St. Wenzels siges Erz derart verbrüht, daß sie furz nach Achende Kreise dafür ein, daß Die letzte Nacht" durch Bezirksivankentaffe beherrschenden sade in Brag einmütig der Kampf gegen die da Ueberführung in das Krankenhaus starben. Die im Weinberger Stadttheater in dent- communistischen Führer Zorn besetzt wurde. malige Reaktion beschlossen wurde, findet Sams- Verunglückten waren sämtlich Familienväter. scher oder tschechischer Sprache aufgeführt Diese Stelle hatte früher einer unserer Genossen tag den 10. d. M., veranstaltet vom Internatio Bei der Arbeit verschüttet. In den Keramik­werde. Es heißt, daß die tschechischen inne. Als nun die Stelle frei wurde, gab man nalen Ausschuß sozialistischer Studenten", unfabriken in   Prag- Třešowitz stürzte gestern vormilk­Rreise für diefen en Interesse haben. sie nicht einem Sozialdemokraten oder Stommuni- 8 Uhr im Sizungsfaal der Straka Mademie tags eine Decke ein. Der Arbeiter Antonin Mach sten, sondern dem Parteisekretär der na(   Prag- Kleinseite) statt. wurde durch die Schuttmassen bis zum Halse ver tionalsozialistischen Partei. Da die Na­Nun wissen wir zwar von der Absicht einer fionalsozialisten gedroht hatten, sie würden eine Das Rektorat der Technischen Hochschule hat aus seiner Lage zu befreien. Er hatte zum Glüd nur Numerus clausus an der   Wiener Technif. schüttet. Mit Mühe gelang es, den Verunglückten Aufführung am Weinberger Theater nichts. Wo eigene Krankentasje errichten, ließen die Kommu Montag via facti den numerus clausus leichte Verlegungen erlitten. aber, fragen wir, gibt Die leste Nacht" den nisten mit sich reden und nahmen den nationalso für die jüdischen Hochschüler eingeführt:  Tschechen besonderen Grund, fich für sie zu   inter- ialistischen Parteisekretär in die Bezirksfranken- An der Technischen Hochschule wurde folgende testen Sigung der Zentralverwaltungskommission Die   Typhus- Epidemie in Podbaba kam in der effieren, außer vielleicht den, die ganze Borniert   kaffe auf. Die Nationalsozialisten lachen sich nun Ankündigung angeschlagen: Die Immatrikulation der Stadt   Prag zur Sprache. Dabei wurde ein An­heit der Bohemiafämpen kennen zu lernen? Die heit der Bohemiafämpen fennen zu lernen? Die ins Fästchen, denn nach ihrem eigenen Einge- fremdstaatlicher Bewerber wird fünftighin auf trag des Dr. Stula auf Einführung des Karany­Kampagne des Herrn Weinert zeigte ja vom erständnis fehlten ihnen die Mittel zur Errichtung Grund ihrer tatsächlichen Eignung und ihrer zu waffers in Podbaba angenommen. In der Debatte sten Augenblid an, daß er das Stüd richt einer eigenen Kaffe. Jest, da sie ihren Partei gehörigkeit unter Bedachtnahme auf die wirtschaft nahm auch der Stadtphyfifus und ehemalige Tennt, mit der nur dem Nichtwiffen eigenen fefretär in der   kommunistischen Bezirkskrantenfasse lichen Verhältnisse erfolgen. Für die jüdischen jagen wir- Kühnheit dichtet er ihm jetzt tiche untergebracht haben, wissen sie von den Interes Hörer des Auslandes wird noch außerdem be ſundheitsminister Dr. Prochazka das Wort und chenfreundliche Tendenz an. Meint er vielleicht, daß wir ihm bei diesem Unternehmen ebenso den Forstarbeiter nichts mehr. Meint er vielleicht, sen der durch sie so gut vertretenen Land- und stimmt, daß ihre Immatrifulation in der Regel fonstatierte, daß im abgelaufenen Jahre in   Prag 420 Typhusfälle zur Anzeige gebracht wurden. Der " guten Glauben" zubilligen werden wie bei der nur in dem Ausmaße wird erfolgen dürfen, daß ersten Erpressung des von Geschäftssorgen be- Die Lidove Novinh"-  Brünn laufen ein Flug die Zahl aller in einer Fachschule zu immatrifu eigentliche Typhusherd sei bisher im großen und gan­drängte Direktor Kramer? Nein, und deshalb seng. Die Brünner Straž Socialismu" weiß zu lierenden jüdischen Bewerber zehn Prozent nicht en in den Gemeinden Hlubočep, Podbaba, Branik, Krč, Nusle und Wrschowih gelegen gewesen. Gegen­nageln wir den jüngsten Versuch einer neuen Seize berichten, daß Dr. Stransky derzeit zu dem Zwede in überschreiten darf. Mit der Durchführung wärtig find in Podbaba 29 Fälle zur amtlichen fofort an, und weil wir gewohnt sind, eine   Wien wollt, um für die Love Noviny" ein Flag dieses Beschlusses wurde ein besonderer ausschuß Kenntnis gelangt, doch dürfte sich die Epidemic, ebe jajwarze Katze schwarz zu nennen, erklären wir seug zu erwerben, das der Beförderung des Blattes betraut, gegen dessen Entscheidung reinerlei Be- die getroffenen Absperrungsmaßnahmen ihre Wir­den Verfasser der jüngsten Bohemianoti; als einen dienen soll. Durch diese Maßnahme wollen die trufung zuläffig ist und dem es auch zuſtehen kung zeigen werden, voraussichtlich bis auf 50 Nälle böswilligen Narren, der aus frasser Unkenntnis dove Noviny" der Konkurrenz der   Prager Blätter wird, die geforderte Eignung der Bewerber in steigern. Podbaba sei stets ein von Typhus bedroh des von ihm befehdeten Werkes heraus dessen entgegentreten, die jetzt bereits zeitlich früh in   Brünn angemessener Weise festzustellen. Tendenz im großen wie in einzelnen verleumbet. find. Wer das dichterijche Strafgericht über Militaris- Ein historisches Pferd. Nicht vom Amtsschim mus, Monarchismus und Presickorruption mit fol mel soll die Rede sein, sondern vom 17jährigen Sengst der Wut anfeindet, muß selbst in tiefſter Seele, Heinrich", den weiland Karl Habsburg bei der unga­Militarist, Monarchist und ein forrupter Presse- rischen Strönung ritt. Der Hengst, der schon fast er­jobber fein. blindet ist, würde nach dem Umsturze der Wiener rodni Demokracie" schreibt über den sonntägigen" 3u- einen germanischen Gaul abzugeben. Dieses Schid sammenstoß der Polizisten mit den Kommunisten in sal des historischen" Pferdes erregte nun den Un­willen eines ungarischen Grafen, der Heinrich" der der Wassergasse in   Prag: Bei den Sonntagsfund­gebungen der Kommunisten gegen das Gesetz zum fiüt bei   Budapest unterbringen ließ. Ster soll der Staatsoper ablaufte und ihn in dem föniglichen Ge­Schutze der   Republik wurde durch die Teilnehmer an der Bersammlung durch Zertrümmerung von Aus. Krönungsschimmel solange in treuer Pflege bleiben, Lagescheiben ein Schaben von 20.000 K verübt. Da bis einst der Augenblid kommt, an dem die Magharen die Meinung verbreitet ist, daß für diese Allotria die auf seinen Rüden den neuen König setzen werden.  Republik den Beschädigten den Schaden ersetzen wird, Demnach ein Konkurrenzunternehmen für den Amts mit anderen Worten, für die Lausbuben, die feine Schimmel. Fragt es sich nur, ob der historische" Schimmel eine solche Lebenszähigkeit entwickeln wird, Steuer zahlen, die Bürger, die Steuern zahlen müs Staatliche Neubauten in   Prag. Wie die Pra wie der Amtsschimmel oder ob er vor dem großen ger Presse" meldet, hat die beim Ministerium für sen, so muß darauf aufmerksam gemacht werden, daß Augenblic" nicht doch schon längst trepiert sein wird. öffentliche Arbeiten konstituierte Fachkommission für dem nicht so ist und daß in das Gesetz zum Schuße Der Ausbau der drahtlosen Telegraphie in der   Republik eine Bestimmung aufgenommen wer Verkauf der ehemaligen Böhmischen Hoflanz, den Bau der Modernen Staatsgalerie in   Prag in England. Wie aus   London gemeldet wird, den wird, nach der für Schäden, die bei Demonstra lei" in   Wien. Nach   Wiener Blättermeldungen wur- ihrer letzten Sitzung die Bedingungen für das Konflärte Ministerpräsident Bonar   Law im Unter­tionen entstehen, die Einberufer aufzukommen baben, den dieser Tage im öſterreichischen Finanzministe tursausschreiben beschloffen. Die Galerie wird auf haus, die Regierung sehe leine Gründe, weshalb im vorliegenden Falle also der Exekutivausschuß der rium die Verhandlungen über den Verkauf der che- der Kampa- Insel errichtet werden. Vermutlich wer- man fünftighin Privatunternehmungen von der  kommunistischen Partei. Dieser demagogischen Kemaligen Böhmischen Hoffanzlei" an den tschechoslo den im Laufe dieser Woche, spätestens aber bis zum drahtlosen Telegraphic im britischen Reiche cus flame der Nationaldemokraten für das Schutzgesetz" wafischen Staat, der in diesem Gebäude sowohl seine 15. Mär; d. J. die Bedingungen für das Preisausschließen sollte. Die Regierung beschloß, Privat­braucht man nichts hinzuzufügen. Wir ersparen so Gesandtschaft als auch das Konsulat unterbringen schreiben verlautbart werden, an dem fämtliche Bau- unternehmern die Errichtung drahtloser Statio will, begonnen. Sollten diese Verhandlungen zu lei meister und Architekten, soferne sie tschechoslowakische nen für den Verkehr mit den Ueberseedominions nem positiven Ergebnisse tommen, so will die tsche Staatsbürger find, teilnehmen können. Im Miden Kolonien und fremden Ländern zu gestatten. cholowakische Regierung jenes Gebäude erwerben, nisterium für öffentliche Arbeiten wurde in den leß Die Vrivatunternehmungen werden lediglich den in dem frither die österreichisch- ungarische Marine ten Tagen über drei interessante Bauprojekte ent- für die Sicherung der britischen Kontrolle erfor fettion untergebracht war. schieden. Es sind dies die Projekte für den Neuban derlichen Vorschriften unterliegen. Gleichzeitig allgemein bekannt war, wurde Montag nachmittags Totenseier für die Opfer des 4. März 1919 des Amtsgebäudes für das Gesundheitsministerium, hat die Regieru ig entschieden, daß es im Inter­behördlich gesperrt, weil die Besitzer dieses Hauses in in   Sternberg. Am 4. März veranstaltete die Be- für das Ministerium für soziale Fürsorge bei der Pa- esse der nationalen Sicherheit geboten ist, daß in dessen Räumlichkeiten aufhezerische Propaganda bevölkerung von   Sternberg eine Wlärzfeier zu Ehren lacky Brüde und das Bauprojekt des neuen Univer- England die Funkstationen zum drahtlosen tele­trieben und so das Haus seinem eigentlichen Zwede der vor vier Jahren au diesem Tage gefallenen sitätsgebäudes bei der Stefanit- Brüde. Das Projekt graphischen Verkehr mit den Ueberseedominions, ( Veranstaltungen von fortschrittlicher und fultureller Proletarier. Um zwei Uhr nachmittags verfam- des Neubaues für das Ministerium für soziale Für welche vollständig vom Staate verwaltet würden, melte sich eine ungeheuere Menge vor dem Rat forge wird bereits Samstag, den 10. März 1. J. der geeignet wären. Solche Stationen werden che­hause und zog dann in einem mächtigen Zuge Gegenstand einer interministeriellen Beratung bilden, stens errichtet und zu. Sandelszweden verwendet zum Friedhof vor das dort aufgestellte Denfmal, worauf der Bau definitiv verliehen werden wird. werden.

Minderheitenschutz und internationale Gerichts­barkeit." Der Vortrag Prof. Dr. Rudolf   Laun findet heute um 8 Uhr abends im Spiegelfaal des Deutsches Hauses in   Prag statt. Namens der Deut­schen Völkerbundliga wird deren Präsident, Abg. Dr. Wilhelm Medinger, den Gast in seiner Bater­

ter Ort gewesen. Die Sperrung der Brunnen fei bereits angeordnet und die Einführung der Karany­wasserleitung nach Bodbaba werde auf Grund des ebengefaßten Beschlusses baldigst in Angriff genom men werden und in Sinfunit wohl jeder Turhus­epidemie dortfelbft stenern.

Nationaldemokratische Demagogie. Die Na- Staatsoper übergeben, um hier bei Wagner- Opern stadt willkommen heißen. Der Vortrag it allgemeint dieser Tage der 18jährige Monteur Alfred legel

dent Zensor auch die Arbeit.

Das Kommunistenheim in Deutsch-   Brod behörd lich geschlossen. Das Haus der Kommunisten in Deutsch-   Brod, das unter dem Namen   Kronstadt"

Art) entzogen.

Kommunistisches aus   Freiwaldau. Aus Frei waldau wird uns geschrieben: Im hiesigen Städt

Der Held im Schatten.

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zugänglich.

Ueber 60 Personen aus der Moldau gerettet. Dieser Tage wurde dem Schuhmachermeister Stipendium von 2000 Stronen als Dank dafür Josef Rousek aus dem Dr. Riegerfond ein verliehen, daß Rousek, der am Moldauufer knapp an der   Karlsbrücke in   Prag wohnt, bisher über 60 Personen aus den Fluten der Woldan geret tet hat. Die Mehrzahl der von Rousef geretteten Personen waren Selbstmörder.

Raubüberfall auf den Freund. In Brüg hat seinen Freund Oskar Ra ab, bei dem er übernachtet hatte, in der Früh im Bette überfallen und ihm mit einem Hobel Berlesungen am Stopfe beigebracht. entwenden. Maab erwachte durch das Geräusch und legel wollte aus einer Schublade eine silberne Uhr rief um Hilfe. Da überfiel ihn Klegel und hieb ihm: folange auf den Hinterkopf, bis dieser bewußtlos ju­sammenbrach. Der Täter wurde verhaftet

Ueberfiedlung der magharischen Gesandtschaft. Die magyarische Gesandtschaft übersiedelte am 26. v. m. in das neue Gebäude in Brag Kleinseite, Sert­fova ul. Nr. 1n., NC. 616.

Es rang und raufte in Ernst Löhner. Der

rita fährst... Ernst Löhner ist schon drüben. Er steller geworden, dessen Bücher in allen Schaufen| Dächer, daß sie sich zitternd und flimmernd hat Erfindungen gemacht, die in eigenen Fabrifen stern lagen. Sein Name leuchtete sternenhaft, frümmten, und fannte fein Erbarmen in ihremt ausgebeutet werden. Zwanzigtausend Arbeiter soweit deutsch geschrieben und gelesen wurde. feurigen Reifewerk. Ernst war tief benommen schaffen in seinen Werfen. Der fürstliche Palast Lezthin hatte er einen Roman abgeschlossen, der von der Glut, taumelte heiß durch die Höfe und Roman von Karl   Bröger. liegt wunderbar an der teuersten Straße von bald erscheinen sollte. Darin war sein ganzes| Gänge und hing jeder Stunde Flügel an, die Neuvort. Breite, liesgestampfte Auffahrten leiten Leben ausgebreitet, und alle Menschen famen vor, Beit zu beschwingen. Sieben Monate seiner Haft Fahrten ins Himmelblaue. durch ein Tor, das ein Meisterwert von Kunst die ihm lieb waren. Gertrud" hieß der Roman. waren vergangen; wie ihm vorfam, schnell und Ernst Löhner kam zu den Flickschneidern. schmiedearbeit ist. Ernst ruft den Hausmarschall Gertrud???... Wo weilte jie jest? Sie war ohne Verweilen. Nun schrie Unrast in ihm auf, Damit feine falsche Meinung auffommt: Es gab an, die Jacht feefertig zu machen. Er will die alte sicher ein großes, schönes Fräulein, ging ins murrend, drängend, ungestüm. Die Sonne ist weder etwas zu schneidern, noch etwas zu fliden, Heimat besuchen. In der Vaterstadt herrscht große Theater, und die Sindenten nahmen ihr den ein schlechter Freund des Gefangenen. Jeden sondern siebzig Männer faßen in einer Doppel Aufregung. Der berühmte Erfinder und Multi- Mantel ab. Morgen predigte sie mit feurigen Himmelszungen reihe auf rohen, nagestrichenen Dreibeinen und millionär Ernst Löhner ist angekommen. Das Gellend läutete die Glode Mittag. Die Drei- von Freiheit und offenen Straßen," on endlos striden Strümpfe. Für fromme Missions herrliche Auto rattert durch die Straßen hinaus beine scharrten und rückten, weißgraue Arme fuh wogenden Wäldern und von Gebreiten, die ohne vereine, für fnauferige Fabrikanten, die Gefäng- in die Stadt der fleinen Leute. Die Leute zeigen ren durch die Luft, und laute Gespräche wirrten   Biel und Schranke sind. Ernst vernahm die Auf­nisarbeit ausbeuten, für wohltätige Stiftungen, sich das Auto und flüstern halblaut den berühm ineinander. Die Eſſenträger famen, und Ernst rufe täglich und wünschte, Wolfen möchten die arme Stinder zu fleiden: Darum fümmerten fie ten Namen. Vor dem grauen Haus läßt Ernst holte sich auch seinen Blechmapf aus dem Ständer. Sonne verstummen machen. Regnen müßte es, sich weiter nicht. Die Nadeln fapperien von mor- halten, steigt aus und befiehlt dem galonierten Es gab dice Bohnen, die er gern mochte. Eigent- regnen, bis seine Stunde geschlagen hatte, die er­gens sechs Uhr bis abends sieven Uhr, und Mil- Diener laut, zu warten. Sein Gesicht ist eisen lich hatte er nichts zu flagen. Draußen war fehnte, goldene Stunde der Freiheit und Heim­lionen Maschen wurden in einem Tag aneinan hart, er schaut mit großartigen Augen um sich. Februar; flirrende Stälte fuirrschte unter den gro- fehr. dergereiht. Ernst hätie gern andere Arbeit ge Der Vater reibt sich die Hand am Rodärmel, be- ben Schuhen wenn man über den Gefängnishof leiftet. Von allen Demütigungen, die er bis jetzt vor er sie Ernst gibt. Die Mutter rennt aufge- ging. In der Schanze war es mollig warm. In der Schanze war es mollig warm. er war, würgte sich stöhnend ab mit jenem ande erlitten, schien ihm die ärgste, daß er Strümpfe regt durch die Wohnung und ſtäubt alle Stühle war der Gedanke, frei zu ſein, weckte auch; woh- ren, der er sein wollte. Sie zerrten sich hin und striden mußte. Das taten sonst nur Schulmäd- ab. Jetzt spricht Ernst mit den Eltern, zieht eine lige Wärme, aber c3 war doch sehr fraglich, ob her, schrien und stritten um die arme Seele, die chen und alte Weiblein: in diesen Kreis geschoben große Brieftasche und legt fünfzigtausend collar disse Wärme lang vorbaiten würde, wenn man ratios dazwischen stand, und konnien zu keinem zu sein, fand Ernst schmählich. Doch eine Ver- auf den Tisch... ist frei wäre... Dummheit! Unsinn! Es war Ende kommen. Auf braunes Backpapier batte setzung zu anderer. mehr männlicher Arbeit war ,, Du spinnst wohl schon wieder, Nummer schon alles richtig und in Ordnung Ernst eine Abrechnung seines Lebens geschrieben. Sechsundzwanzig? Dent' an deine Arbeit oder.." Der Frühling fam. Schreiend und geckernd Die Metamorphose meiner Weltanschauung un­Zu schwigen gab es bei der Tätigkeit nichts. Der frummbeinige Aufseher stand, die Hände flogen die ersten Schwalben um das Haus und ter dem Einfluß des Christentums." Das war Die größte Anstrengung war wohl das Siyen. hinter dem Rücken verschränkt, vor Ernſt und jagten sich mutwillig immer höher ins Blaue. Die eine Frucht der Gefängniskirche und des sehr leb hatte man dazu noch leichte Finger, so war das schaute ihn durchdringend an. Der gelbe Säbel- Gefangenen jahen versonnen dem Spiel au, man haften, eifervollen Geistlichen, der mmer frachend gaze andwerk sbr Spiel als Leistung. Einen forb glänzte aufdringlich. Ernst war aus allen cher strich sich das Haar aus der Stirn und auf die Stanzel schlug, wenn er predigte, und mit Vorzug hatic die Beschäftigung: man onute den Himmeln gestürzt. Wie schön hatte er sich doch atmete schwerer. Ernst Löhner ſchwang sich beim deutlichen Worten der- weißgrauen Gemeinde das fen konnte an anderes als an die Arbeit denken. alles ausgemalt, die Fahrt übers Wasser, seine täglichen Spazierlauf im Gefängnishof über alle Geficht in den Spiegel stieß. Der Mann meinte Davon much. Sirst ausschweifenden Gebrauchbriten, die Jacht und das Wiedersehen. Jedes Mauern und Dächer beherzt auf einen Vogel- es gewiß zum besten, und daß er nicht in Filz­Er sezte sich morgens hin und fabulierte bis zum örtliche Bewußtsein zerfloß vor diesen Einbildun- rücken und flog ſelig durch lauter rieselude, sart socken durch das Heiligtum seines Herrn schlich, Mittagessen eine märchenhafte Geschichte mus. Ge- gen. Er hatte frei und feſſellos geschmebt und erwärmte Luft. Auf jedem Baumast hockte er sondern mit derben, genagelten Bauernschuhen genstand: die Zukunft Ernst Löhners! fich ganz der Hohburgen Birtlichkeit ledig gefühlt. nieder und zählte die Blätter und Knospen. Bald darin umherpolterte, fand Ernst Löhner nen und Wenn dn nach Amerifa gehst... Man fährt! Nach zehn Minuten begann Ernst fachte wie mußte blühende Zeit kommen. auf dem Schiff nach Amerifa, lieber Ernst, man der zu schwärmen. Diesmal blieb er im Land und Auch der Sommer erschien. Sonne nahm die geht nicht. Also, wenn du im Oktober nach Ame- nährte sich redlich. Er war ein berühmter Schrift Welt in die glühenden Hände, preßte Mauern und

ziemlich aussichtslos.

anregend.

Fortsetzung folgt.)