16. Mär 1928.

Ausland.

Lloyd George gegen die Arbeiterpartet. Bei einem Frühstüd nationalliberaler Unterhausmit glieder hielt Lloyd George eine Rede, in der er nachdrüdlichst die Notwendigkeit einer Wiederverei­nigung der Liberalen betonte; ohne eine solche würde die Partei gelähmt sein. Es habe in der letzten Zeit feine Regierung gegeben, die so schnell und so vollständig ihr Prestige verloren habe, wie die jeßige. Wenn die Liberalen sich nicht wirder bereinigten, so würden sie denselben Weg gehen. Die Politit der Regierung habe die revolutionären Elemente gestärkt. Die Liberalen seien keine Feinde der Arbeiterpartei, sondern hätten nur beschlossen, dic revolutionären Elemente innerhalb der Arbeiterschaft zu bekämpfen. Bezüglich der gegenwärtigen Lage auf dem Festlande, sagte Lloyd George , ihre Fortdauer würde Europa unvermeid­lich ins Unglück stürzen.

Cette 3.

Jahr um 330 milliarden Kronen er höht, so daß

Der Lohnkampf der Oftrauer Bergarbeiter. ſchon eine teiprozentige Steige

Reviertonferenz in Lazy.

Vorläufig leine Berithärtung des Streits.

Mährisch Ostrau , 15. März. Heute vormittags fand in Lazy eine Bergarbeiter. Re­vierkonferenz unter Teilnahme von ungefähr 400 Mitgliedern der Betriebsräte und Gruppen­vorstände statt. Sekretär Brda referierte über die Ergebnisse der bisherigen Verhandlungen, verlas die Vorschläge des Bergarbeiterfekretariates und die Antwort der Unternehmer und emp fahl, daß mit Rücksicht auf die morgigen Verhandlungen im Ministerium für öffentliche Ar­beiten und die samstägige Reichskonferenz der koalierten Bergarbeiterverbände vorläufig von einer Verschärfung des Streiks Abst and genommen werde. Er beantragte, daß die für Sonntag einberufene Revierkonferenz nach den Ergebnissen der Prager Verhand lungen Beschluß faffe. Nach ruhiger und fachlicher Debatte wurde dieser Vorschlag angenom men. Der Streit dauert unvermindert fort. Im Revier herrscht Ruhe.

Ruhrbesetzung und Reparationen.

Der Kampf gegen die Eisenbahner

im Ruhrgebiet .

Kommunistenverfolgungen in Belgien . Aus Brüssel wird uns geschrieben: Die Regierung hat zu einem großen Schlage gegen die kommunistische Bartei ausgeholt: Sie hat am Donnerstag nicht nur in Brüssel , sondern in den verschiedensten Berlin , 15. März.( Wolff.) In der Sit Städten des Landes die fommunistischen Führer zung des Haushaltsausschusses des Reichstages verhaften und nach Brüssel bringen lassen. Von sprach Reichsverkehrsminister Gröner den deut den 40 bis 50 Festgenommenen sind nach der Ver- fchen Eisenbahnern im befeßten Gebiete für ihre nehmung durch den Untersuchungsrichter insqe Haltung im Abwehrkampfe den Dank der Reichs­jamt 18 Rommunisten endgültig verhaftet worden. regierung aus. Er teilte weiter mit, daß bis nun Doch geht die Verhaftung weiterer Kommunisten 142 Eisenbahner verhaftet, 73 ausgewiesen und durch den Untersuchungsrichter fort. Außer den 52 aufs schwerste mißhandelt worden sind, unge­Berhaftungen sind auch zahlreiche Beschlagnahmen zählt diejenigen, die aus ihren Wohnungen ver­vorgenommen worden. Ueber den Grund für die trieben worden sind. Die Reichsregierung habe jes Vorgehen gegen die kommunistische Partei für alle diese pflichttreuen Deutschen die sorgfäl­schweigt man sich noch aus. Noch allem, was man tigsten Fürsorgemaßnahmen ergriffen. Der hört, sollen der Führer der Brüsseler Kommuni- Reichsverkehrsminister, rechnet hiebei mit der sten, Jacquemotte, und die übrigen Verhafteten wertvollen Mitarbeit der Gewerkschaften. angeflagt werden, wegen eines Komplotts gegen

bie Sicherheit des Staates. Man will Defumente Die englische Arbeiterpartei und die

gefunden haben, aus denen hervorgehen soll, daß die belgischen Kommunisten Geld von der kommu

Reparationen.

rung im April genügen wird, um auch nach den restlichen Ertrag der Steuer, also 120 Milliarden Kronen, vollends aufzuzehren. So bleibt nichts anderes übrig, als die entseßliche Teuerung, die die Warenumsatzsteuer eine Erfindung der Christlichsozialen hervorruft.

Sundsjott, Bube und die groß­

deutschen Kompagnons.

Wien . 15. März.( Eigenbericht.) Die groß­deutsche Deutschösterreichische Abendzeitung" greift heute unter dem Titel Sundsfott und Bube" in vehementer Weise den christlich sozialen Abgeordneten Dr. Mataja einer der übelsten monarchistischen Provokateure in Desterreich an, weil er einent eng­lischen Berichterstatter gegenüber sich ge­äußert habe, daß Deutschland seine Lage selbst verschuldet habe, da die deutschen Regierungen die Kapitalsflucht organisierten und zumindest wohlwollend geduldet hatten. Das Blatt flärt, man müsse nun abwarten, ob die Christlich­sozialen die Frechheit aufbringen werden, diesen Dr. Mataja bei den nächsten Neuwahlen als ihren Randidaten aufzustellen.

nacheinander durchzuführen. Dies entspreche dem Vorschlage des Marschalls Foch, der angeraten habe, den deutschen Widerstand dadurch zu bre­chen, daß man Kohle und Stols aus dem Ruhrge biet heraushole, anstatt die Besetzung weiter aus zudehnen, wie es General Degoutte verlangt habe. 5. Ausfuhr bewilligungen: In Brüs­ sel sei es felten gelungen, die Ausschaltung fämt aufwerfen, ob die so entsetzten Großdeutschen mit Man muß aber noch zwingender die Frage licher Maßnahmen durchzusetzen, die für den aus den Christlichsozialen, deren Führer den Deut­ländischen Handel eine ununterbrochene Erschweichen in so infamer Weise in den Rücken fällt, rungodarstellen. Ein Beamter des Quai d'Orsay" in einer Koalition sigen fönnen. habe sich nach Köln begeben, un dort zu versu­chen, das in Brüssel vereinbarte Regime den be­rechtigten Bedürfnissen der Alliierten Frankreichs und der Neutralen anzupassen.

Das Urteil im Brozek gegen die Schieber mit Boltsbelleidungsware.

Wien , 15. März.( Eigenbericht.) In dem österreichischen Volksbekleidungsamt wurde heute Prozesse gegen die Warenschieber in früheren das Urteil gefällt. Der von der Regierung einge­feste Leiter Regierungsrat Frankfurter und der zweite Angeklagte, Tuchwarenhändler Stein­hauer, wurden wegen Mißbrauches der Amts­gewalt, bezw. wegen Bestechung, zu je drei Monaten Kerkers verurteilt.

Lohntämple in Ungarn .

Berstärkter Grenzschutz Hollands. läuterung der Regierung zu dent Etat des Kriegs Haag, 15. März.( Tsch. P. B.) In einer Er ministers heißt es, die Ereignisse im Ruhrgebiet London , 15. März.( Tsch. PB.) Im Unter- hätten die Regierung veranlaßt einzelne Maß­nistischen Partei in Berlin bekommen hätten. We hause fragte der Arbeitervertreter Burton den nahmen vorzubereiten, die in Kraft treten würden, niger wahrscheinlich erscheint das andere Gerücht. Premierminister, ob seine Aufmerksamkeit auf die falls es zu einer leberschreitung der daß militärische Nachrichten von Kommunisten ins Note des französischen Außenministeriums gelenkt holländischen Grenzen in größerem Ausland geschickt worden sein sollen. Vielmehr worden sei, datiert vom 8. März, derzufolge der Maßstabe käme. Abgesehen davon sei auf Er scheint festzustehen, daß die Staatsaktion der Re- deutsche Botschafter in Paris zurzeit der Pariser suchen des Juſtizministers die Grenzüber gierung sich stützt auf die Artikel des Strafgesetz­Konferenz am 2. Jänner erklärte, daß er Anwei- wachung dadurch verstärkt worden, daß buches , die von einem Anschlag auf die Staatsform fung erhalten habe, Poincaree in offizieller Form ein Teil der Polizeitruppen aus dem Innern des handeln. Allgemein hat man das Gefühl, daß das mitzuteilen, daß feine Regierung einen Plan zur Landes zur Grenze gefandt wurde. Für die Kosten Vorgehen der Regierung einem Schlag ins Wasser Regelung der Reparationsfrage aufgestellt der Grenzüberwachung wird eine Erhöhung des Die Staatsbeamten sind unzufrieden. gleichkommen wird, daß die ganze Aktion lediglich habe. Bonar 2a w erwiderte, es sei ihm nicht Etats um 600.000 hl. Fl. beantragt. geeignet ist, der fommunistischen Bartei, deren flar, auf welche Note des französischen Außenmi Wien , 15. März.( Eigenbericht.) Die une Bedeutungslosigkeit in Belgien flar auf der Hand nifteriums Burton Bezug nehme. Die britische Ministerrat in Paris . garischen Staatsbeamten hielten heitte eine Ver liegt, eine Bedeutung zu verleihen, die sie weder Regierung habe alle Einzelheiten über die Pari- Paris, 15. März. Ueber den heute Vormit, faminlung ab, in der sie beschlossen, die angebo nach der lächerlich geringen Zahl ihrer Anhänger, fer Konferenz veröffentlicht. Burton fragte wei- tag abgehaltenen Ministerrat wurde folgender nehmen, sondern bei der Forderung nach zehn tene außerordentliche Unterstützung nicht anzu noch der politischen Wirkung nach verdient. ters, ob die Regierung die Möglichkeit erwägen amtlicher Bericht ausgegeben: Ministerpräsident prozentiger Erhöhung der Gehälter zu verharren. Aus dem irischen Herenteffel. Daily Stetch" werde, die deutsche Regierung einzuladen, dieses Poincaré berichtete über seine Verhandlun- Sollte diese nicht erfüllt werden, so würden sie zu erfährt von einer in der irischen republikanischen Angebot mit den etwaigen Bedingungen zu ergen in Brüffel und unterrichtete seine Kollegen energischen Maßnahmen greifen. Organisation vorbereiteten Verschwörung, welche flären, die für seine Erneuerung niedergelegt vom Stande der auswärtigen Angelegenheiten den Zwed haben sollte, einige britische Staats würden. Bonar Law antwortete, er glaube nicht, und insbesondere über die Lage in Ruhrgebiet. männer, vor allem Bonar Law und Lloyd George zu ermorden. Reuter berichtet daß irgend ein Vorteil bestehen würde, in der ge­aus Dublin vom 13. März: Heute wurden in genwärtigen Zeit derartige Schritte zu tun. Das liberale Mitglied Benn fragte, ob das Angebot Irland wieder hinrichtungen vorgenom im London der Verhaftung entziehen. Man glaubt, worden ſei. Bonar Law erwiderte: Nein, nie­men. Eine Anzahl irischer Extremisten konnte sich vor dem britischen Vertreter in Paris gemacht

in

daß sie nach Jrland geflüchtet sind. Die Frei­

ſtaatstruppen haben in dem Bureau einer Dampf­

schiffahrtsunternehmung in Cork vier Rettungs­ringe entdedt, in denen anstatt Rorf 2000 Re volverpatronen stedten.

Das Begräbnis der Ermordeten von Buer . Buer , 15. März( 5-8) Geſtern früh fand das Begräbnis der beiden von den Deut ſchen ermordeten fran ösischen Offizer, nämlich des Leutnants Colpia und des tech nischen Beamten Joly. Zwischenfälle haben sich

nicht ereignet.

mals.

Die Organisation des besetzten Gebietes.

Annahme der Steuergesetze im Reichstage.

Berlin , 15. März.( Eigenbericht.) Der Reichs­ tag hat heute den Entwurf zur Anpassung der Steuergesetze an die Geldentwertung in dritter ejung mit 209 Stimmen gegen die Stimmen der

Linken angenommen.

Der ungarische Metallarbeiterausland.

Wien , 15. März.( Eigenbericht.) Der un garische Handelsminister Walto forderte heute Die Unternehmer neuerdings auf, mit den ausge sperrten Arbeitern in Verhandlungen zu treten. Die Vertreter der Unternehmer ertiärten, sie hät­ten bereits eine Zuschrift, in der sie ihre Ver­handlungsbereitschaft antündigen, an die Buda pester Metallarbeiter abgeschickt. Bis in die späten Abendstunden ist keine Zuſchrift beim Me­tallarbeiterverband eingetroffen.

Ein Anschlag gegen Karpini?

Paris , 15. März.( Tsch. PB.) Ueber das In der Debatte wendete sich unser Genosse Regime, das im besetzten Gebiete nunmehr fei- Dr. Her dagegen, daß der Besitz nur mit vier tens der französischen und belgifchen Regierung Prozent bei den Steuereinnahmen belastet sei. Er zur Einseßung gelangen soll, veröffentlicht führte ein umfangreiches Material über die Ent­" Debre " folgende Zusammenstellung: 1. Miliwicklung des Defizits im deutschen Reichsetat an. tärische Organisation: Das französische Das rasend steigende Defizit führte er auf die Wien , 15. März.( Eigenbericht.) Aus Bel­Kontingent wird um 15.000 Mann verstärkt wer- stetige Arbeit der Notenpresse und auf die Ruhr grad wird gemeldet: Die jugoslawische Regie­den, das belgische um 5000 Mann. Insgesamt beseßung zurüd. rung wurde von der Belgrader Polizei verstän Mann bestehen, zu denen 10.000 mobilisierte Ei- die vom Genossen Dr. Hertz vorgebrachten Gin. Offiziersverbandes nach Ragusa abgereist sind, würden fünftighin beide Armeen aus 90.000 Reichsfinanzminister Hennes sprach fich gegen digt, daß vier Mitglieder des national ungarischen senbahner zuzuzählen seien. 2. Ingenieur- wände aus, wobei er u. a. darauf hinwies, daß auf um dem Grafen Karolyi gewisse diplomatische Mission: Diese wird unmittelbar dem Gene- der Brüsseler Konferenz Sachverständige erklärt Schriftstücke zu stehlen und drei andere einen An ral Degoutte unterstehen. Es wird fünftig zwei haben, die deutschen Besißzsteuern seien überspannt. schlag auf Starolyi beabsichtigen. Die Belgrader Zivilmissionen geben, die französische unter Mit besonderer Arroganz trat der Abgeordnete Polizei hat weitgehende Maßnahmen zum Schutze Franzen und die belgische unter Leitung des Ing. Helfferich auf, der die Behauptungen aufstellte, die Starolyis getroffen. Hennecarte. 3. Eisenbahnregime: Die Lage der Besißenden sei trostlos und die der Arbei­ses wird aufgrund der Brüsseler Konferenz feine ter dagegen rosig. Die Anschuldigung des Abg. Veränderung erfahren. 4. Regelung der Koh- Selfferich, die Rede des Genossen Dr. Herb würde len- und Sots Organisation: Der in uns im Ausland schaden, wies dieser zurüd, in­Brüffel ausgestellte Plan läuft darauf hinaus, die dem er erklärte, die Entente sei sich über die Lage Maßnahmen in einer Reihe von Kohlenzentren Deutschlands schon lange im Klaren.

war. Denn seines lag noch fern in der Zukunft, er aber erschaute es ahnend. Er selbst sagt, nach­dem er dem teuren Vaterlande" dessen Verbre­chen aufgezählt hat: Ich fürcht', ich fürcht', es blizt von Westen, und Norden droht schon über Dich, Du pflügst vielleicht nur fremden Gästen, Ich wünsch es nicht. Gedent' an mich!" Nur weil er seinen Blid aus seiner Zeit, in der er gegen seinen Willen lebte, in die Zukunft wandte, der er sich verbunden fühlte, fonnte er den Sturz der alten Gesellschaft vorhersagen. So wurde er wirklich Verkünder einer neuen Zeit, ein neuer Ernster Zustand Lenins . französischen Parlament und auf eine radifale und Moses, oben am Berge stehend, blickte er ins neue Moskan, 15. März.( Roſta.) Das Bulletin sozialistische Mehrheit, damit es, wie zu den Zei­Land, nachdem er, obwohl es nicht gelobt war, über den Gesundheitszustand Lenins vom 14. d. wieder aufnehmen könnte. Es gebe nur ein Mittel, ten von Caillaug und Malvy, seine Manöver verlangte, das zu erleben was aber sein Schicksal 14 Uhr meldet: Schwierigkeiten der Sprechorgane, diese Gefahr zu verhindern, nämlich die Lebens ihm nicht gestattete. Immer wieder ruft er in seinen Gedichten Lähmung der rechten Hand und des rechten Fußzes dauer der gegenwärtigen Kammer zu verlängern, Immer wieder ruft er in seinen Gedichten unverändert. Der allgemeine Gesundheitszustand die Wahlen hinauszuschieben und eine entschlossene nach Freiheit, immer wendet er den Blick dem Osten zu, der Zukunft, deren unzeitgemäßer Bür- gebessert. Temperatur 37, Buls 90 regelmäßig politische Mehrheit aufrechtzuerhalten.

Unterschriften: Professor Mintovsty, Kramer,

ger er war. Scharf geißelt er alle Willtür der Foerster, Stoževnikov, Somasko. Aemter und der Reichen, die wirtschaftlichen, sozi alen, religiösen und geistigen Fehler der Zeit. Energisch rechnet er mit ihr ab.

Furcht vor Neuwahlen auch in Frankreich .

Gewiß war er leichtsinnig veranlagt. Aber da er sich der Widerstände, die sich ihm von allen Paris , 15. März.( Tsch. P. B.) In der Seiten entgegenstellten, nicht erwehren tonnte, geftvigen Kammersißung wurde nach längerer berfam er in Hunger, Not und in scheinbarer mo heftiger Debatte der Regierungsentwurf betref­ralischer Verworfenheit. Seine Moral war nicht fend die Beibehaltung des alten Wahlsystems bie feiner Beit; alle guten und edlen Jdeen, zur und der seitherigen Anzahl Abgeordneter( 626) unrechten Zeit ins Leben geseßt, bringen Schaden mit 490 gegen 80 Stimmen abgelehnt. Fer­und das Gegenteil ihrer Bestrebungen. Durch ner wurde beschlossen, daß die über die Wahl­die Ungunft der Zeit und seine Rücksichtslosigkeit reform vorliegenden Anträge am nächsten Mitt­fonnte er menschlich und dichterisch nicht reifen. woch in der Stammer besprochen werden sollen. Unter den großen neueren deutschen Dichtern ist Im Laufe der Debatte tam es zu sehr heftigen er einer der ersten. Wir beklagen in ihm eine Auseinandersehungen zwischen den Anhängern eble Blüte am Wege des deutschen Geisteslebens, Clemenceaus und den Radikalen über die Rolle, der es leider nicht vergönnt war, sich zur herrli- die Caillaux gespielt hat. Der Royalist Dau­chen Blume zu entfalten. det erklärte, Deutschland spekuliere auf die kom­menden Wahlen, das beweise seine Presse. Deutsch­ land hoffe auf einen Meinungsumschwung im

Emil Löw y.

Den Schuldigen geht schon das Gruseln an.

Die Regierung Balitsch gefährdet.

Laibach, 15. März. Der Jutro" meldet aus Belgrad , daß die Stellung der radikalen Re­gierung gefährdet ist. Als Hauptgrund wird die Nachgiebigkeit bei den Verhandlungen mit Italien angeführt, aber auch in der unparteiischen Haltung des Königs, die in dem Schreiben an Paſitsch zum Ausdruck fam.

Die sächsische Regierungsbildung.

Dresden , 15. März.( Tsch. P. B.) Die Wahl des sächsischen Ministerpräsidenten, der bekannt­lich mit dem ganzen Stabinett am 30. Jänner, also vor fast sieben Wochen zurüdgetreten ist, soll numehr endlich nächsten Mittwoch erfolgen. Bisher ist jedoch noch immer feine Eini­gung zwischen den Sozialisten und Kommuni ften zustandegekommen, sodaß der Wahlausgang

Wien , 15. März.( Eigenbericht.) Die Christ­lichsozialen fommen allmählich doch darauf, fraglich bleibt. welche Schäden sie mit der Warenumsaß­steuer der österreichischen Volkswirtschaft auf- Die Festsetzung der Ostgrenze Polens. bürden. In der heutigen Sißung der National­Die Sowjetukraine protestiert. versammlung erklärte der Führer der christlich­Charlow, 14. März.( Tsch. P. B.) Der ukrai sozialen Sleingewerbetreibenden und Staufleute, Abg. Partit , daß seine Partei für die Waren nische Volkskommissär für auswärtige Angelegen umfassteuer stimmen werde, daß sie jedoch wohl heiten Ratowsti hat der englischen, der französi­erfenne, welche schwere Lasten sie der österreichischen und der italienischen Regierung eine Note ichen Bevölkerung aufzwinge. Das christlichsoziale übermittelt, die unter Hinweis auf den von der Weltblatt" schreibt, daß der Finanzminister polnischen Regierung den alliierten Mächten ge­Kienböck sich von der Warenumsatzsteuer eine machten Vorschlag, die Frage der Ostgrenzen Einnahme von 450 Milliarden Kronen erhoffe. Polens endgültig zu regeln, gegen jede ohne Be­Das Blatt verschweigt aber nicht, daß der se ch s teiligung der Sowjetukraine zustande gekommene prozentige Märzinder allein die Entscheidung über das politische Schickfal Oft Personalausgaben des Bundes für das laufende galiziens protestiert.